Vorsicht an der Bahnsteigkante….

Es war der erste "runde Tisch" an dem die damaligen Bürgermeister-Kandidaten ihr Versprechen einlösten. Damals (s. unseren Artikel "A Promise is a Promise") hatten sie versprochen, sich gemeinsam an einem runden Tisch zusammen zu setzen und so gemeinsam zu den bestmöglichen Ergebnissen für Ennepetal zu kommen.

 

                         
  Foto: Linde Arndt  

Wirklich kreativ von den Fünfen bemühte sich unser Bürgermeister Wiggenhagen um das Thema, mit kleiner Unterstützung durch Frau Schöneberg, die aber leider ihre gesammelten Vorschläge lediglich anriss, aber deren Inhalt nicht bekannt gegeben wurde. Die anderen KanidatInnen waren zumindest schon einmal anwesend, auch wenn sie sich nicht durch Wortmeldungen oder Vorschläge einbrachten. Vielleicht gibt es ja hier einen Nachtrag am 19.02.2009, wenn der nächste "runde Tisch" stattfindet.

Und sie hatten auch einen großen Anteil an Ratsmigliedern mitgebracht – letztendlich hatten die ja auch ihre Stimme zum gemeinsamen Kauf unseres Bahnhofs bereits signalisiert.

Obwohl der Raum gut gefüllt, ja beinahe überfüllt war und sogar einige Bürger, sei es wegen Platzmangels oder evtl. anderer Gründe nur einen Blick durch die Tür in den Innenraum warfen und dann wieder verschwanden, bedauerte ich sehr die sich hierdurch darstellende Situation.

                    

Foto: Linde Arndt
 

                               

Alle Bürger waren, sogar mehrfach, durch die Presse und unseren Bürgermeister persönlich zu diesem Informationstermin eingeladen gewesen, aber außer den sowieso involvierten waren lediglich rund 20 Bürger erschienen. Diese waren auch am Thema interessiert, da sie sich bei den späteren zugelassenen Wortmeldungen auch durch Fragen oder Vorschläge einbrachten.

Dieses Szenario hat mich mit leichter Sorge erfüllt. Waren so wenige Ennepetaler an einem wirklichen Erhalt des denkmalgeschützten Bahnhofs interessiert? Würde man später für die geplante Bürgerinitiative genug Menschen begeistern können, die hier aktiv oder auch finanziell sich beteiligen würden?

Immerhin ist es ein Projekt, das z. Zt. noch viele Fragen aufwirft, ob es wirtschaftlich überhaupt tragbar ist, hier einzugreifen und das eine enorme Belastung für die Stadt und damit auch für uns Bürger bedeuten könnte.

Ich weiß nicht, ob alle Politiker, die im Rat für den Kauf gestimmt haben, sich vor Ort überhaupt ausführlich informiert haben. Ob alle die Räumlichkeiten schon einmal persönlich in Augenschein genommen haben, die mir von einem Bürger, der den Bahnhof mit der Dame vom  Denkmalschutz vor einiger Zeit von innen besichtigt hatte und sinngemäß erklärte, der innere Bereich würde dem äußeren Verfall gleichen. Vielleicht wäre da ein gemeinsamer Besichtigungstermin vor dem zweiten "runden Tisch" von Vorteil.

Es ist klar, dass der Entscheidungstermin recht kurz ist, auch wenn inzwischen der Termin für die Kaufoption auf den 30.06.2010 verlängert wurde.

Wir gehören mit zur Kulturhauptstadt Europas, der RUHR.2010 und in diesem Sinne sollte deren  Motto

  Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben

auch für uns Bedeutung haben, aber irgendwie muss gerade in dieser prekären Situation ein Konzept her, das auf  festen Füßen steht. Vor allem, da ja auch die geforderte "Nachhaltigkeit" über 20 Jahre eine wichtige Rolle spielt und hier im Augenblick noch kein Programm in Aussicht ist. Aber wir sind ja erst am Anfang.

Doch für ein wirklich schlüssiges Konzept  können Bürger nur begleitend mit ihren Ideen und der Erklärung ihrer Bereitschaft  anzupacken mitwirken, gefragt sind in erster Linie kompetente Macher, Leute mit Erfahrung und fachlichem Wissen. Und dabei geht es keinesfalls nur um die Angelegenheit, welche Förderanträge wo und wie gestellt werden sollen, sondern insbesondere "welche Nutzung ist die Optimalste?"

Es waren einige Anregungen, die unser Bürgermeister aufgegriffen hat. Ich bin gespannt, wie viel sich bis zum nächsten Termin davon hat realisieren lassen.

Vielleicht,  wenn unsere weltbekannten Firmen hier vor Ort und der größte Teil der Bürgerschaft Bereitschaft signalisiert, könnte diese Vision gelingen. Ansonsten müsste, bei aller Liebe zum Bahnhof, evtl. eine Entscheidung getroffen werden, die uns vor einer Fehlentscheidung bewahrt. Blauäugigkeit bringt keinen weiter, kluge Sprüche auch nicht und es gehört schon eine Menge Herzblut dazu, die Kraft aufzubringen und sich mit einer zu erwartenden Menge von Schwierigkeiten und Unabwägbarkeiten auseinander zu setzen.

Leider ist viel Zeit ungenutzt geblieben und nun ist die Angelegenheit brisant.

 

Jetzt ist sie gefragt, die KOMPETENZ FÜR ENNEPETAL.

 

Ich bin gespannt, was uns am 19.02.2010 erwartet.

 

Linde Arndt

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