AVU im Geschäft mit Energie und Wasser auf Linie

AVU Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris  und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann  Foto: (c) Linde Arndt

v.l.: AVU Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann
Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Der Markt für Energie und Wasser hat sich in den vergangenen Jahren total verändert. Auch die AVU in Gevelsberg musste sich einem Anpassungsprozess unterziehen und hat diesen Anpassungsprozess mit Bravour gemeistert. Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann luden die heimische Presse zur ersten Bilanzpressekonferenz ein, die nun unter der Ägide von Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris gegeben wurde. Es ist ein dynamischer Markt auf dem sich der Versorger AVU behaupten muss.

Dank kluger Weichenstellungen in der Vergangenheit wurde Dipl.-Volkswirt Uwe Träris am 1. Januar 2015 in ein grundsolides Unternehmen zum Alleinvorstand berufen. Nach einem halben Jahr kann er erklären: „Ich fühle mich bei der AVU sehr wohl und bin hier auch angekommen.“ Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann ist zwar nicht neu in der AVU, aber auch er sieht sich an der Seite von Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris sichtlich wohl.

Wie gesagt, die AVU musste sich als Versorger an den neuen Markt anpassen, der nicht ganz leicht zu handeln ist. So ist die durch die Politik angestrebte Energiewende für die Versorger keine leicht nachzuvollziehende klare politische Linie. Kaum wurden die Verträge für das Abschalten der Atommeiler abgeheftet, wurde die Wende wieder kassiert und auf Sankt Nimmerlandstag verschoben. Die Katastrophe in Fukoshima/Japan brachte eine Rückwärtsrolle der Politik zu einem neuerlichen Datum für die Abschaltung der Atommeiler. Jetzt kamen noch erneuerbaren Energien mit Wind und Sonne ins Spiel, die dann die Auslastung der Gas- und Kohlekraftwerke wirtschaftlich in den Verlust trieben. Die Kohlekraftwerke sollten bis vorigen Monat abgeschaltet werden um das CO2 Ziel zu erreichen. Wieder eine Kehrtwende, jetzt werden die Kohlekraftwerke abgeschaltet als Energie Reserve genutzt, dafür gibt es eine Vergütung round about 10 Mrd. Euro aus Berlin.

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium   Foto: (c) Linde Arndt

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium Foto: (c) Linde Arndt

50% der AVU gehören der RWE und da sollte man einmal in die Bücher von RWE schauen.

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium meldete, er sei aus dem Schlimmsten raus und jetzt wieder auf Kurs. Die Dividende konnte durch Verkäufe realisiert werden und werden im nächsten Jahr wieder über das operative Geschäft erwirtschaftet. Auch die RWE betreibt einen Marktanpassungsprozess der durch die erneuerbaren Energien notwendig geworden ist.

Und der zweite Energieriese in NRW wusste mit e.on Vorstandsvorsitzender (CEO) Dr. Johannes Teyssen auf seiner Bilanzpressekonferenz den eingeschlagenen Transformationsprozess auf einem guten Wege. Die Energiebranche wurde durch  die Politik ziemlich arg gebeutelt, die viel zitierte Planungssicherheit sieht wohl anders aus. Dies nur als Hintergrund Information zu den vorgestellten Zahlen der AVU.

Durch die Freizügigkeit in der EU ist es der AVU gelungen, zunehmend Leistungen außerhalb des EN-Kreises zu vertreiben. So konnte die AVU vermelden, dass sie mehr Umsatz außerhalb des angestammten Gebietes macht. Praktisch kann die AVU sich im gesammten EU Raum der 28 entfalten, wobei sie zum Beispiel in einer portugiesischen Stadt Energierversorger sein könnte und von Gevelsberg die Steuerungen übernehmen kann.
200 Anbieter tummeln sich im Kreis auf dem Strommarkt, wovon die AVU einen Anteil von 88% hält, bei Gas sieht sich die AVU 130 Mitbewerbern gegenüber wovon sie einen Anteil von 90% hält. „Dieser hohe Anteil hat seinen Grund, indem wir unsere gesamten Erfahrungen und Leistungsfähigkeiten auf unsere Kunden fokussieren. Da wir nicht zu den Produzenten gehören, trifft uns die krisenbehaftete Energiewende von Politik und Produzenten nicht wirklich. Allerdings müssen auch wir im Hinblick die Preise für unsere Kunden perspektivisch beobachten um plötzliche Preissteigerungen frühzeitig zu kommunizieren“, so Uwe Träris. So sieht die AVU im Moment keine Veranlassung die Endverbraucherpreise zu erhöhen. Stabilität und Solidität sind die Grundvoraussetzungen um erfolgreich auf dem Versorgermarkt zu bestehen.

Kommen wir zu den Zahlen.

Es sind solide Zahlen. Allerdings gibt es Bereiche die beobachtet werden sollten. So wirken die Maßnahmen der AVU seinen Kunden die Energieeffizienz näherzubringen auf die Umsatzerlöse, indem diese sinken. Auch erkennt man, dass die reinen Produktionskosten für Strom und Gas seit einigen Jahren konstant sind. Auf diese Kosten muss man jedoch einen immer höheren Kostenaufschlag kalkulieren den der Gesetzgeber vom Versorger verlangt. Hier sollte als Beispiel die EEG Umlage dienen, die immerhin mit 6,170 ct/kWh „für nicht privilegierten Letztverbraucher“ ( Der einfache Bürger mit seinem Haushalt) oder aber die Umlage nach §19 StromNEV, die mit 0,237 Ct / kWh zu Buche schlägt. So macht es sich die Politik in Berlin und anderswo einfach, indem sie den einfachen, also, nicht privilegierten Letztverbraucher, immer wieder für politische Fehlentscheidungen zur Kasse bittet.

Die Zahlen weisen noch eine weitere Besonderheit auf, so verdient die AVU Geld mit Geld, was erst einmal nicht ungewöhnlich ist. Eine weitergehende Betrachtung sagt jedoch, dass dieser Bilanzposten ein Indiz dafür ist, dass weiteres Wachstum mit dementsprechenden Investitionen ausgereizt ist. Dieses Indiz kann man allerdings bei vielen Unternehmen beobachten. Es gibt halt kein unendliches Wachstum, irgendwann gibt es nur noch eine Ersatzbeschaffung.

Nicht unerwähnt bleiben sollten die umfangreichen kulturellen und sonstigen Aktivitäten, die die AVU im Kreis vorhält. 230 Tsd. Euro fließen so in die Kommunen des Kreises. Zeigen diese Zuwendungen der AVU doch die Verbundenheit des Unternehmens mit den Bürgern im Kreis. Die Infopunkte in allen Städten des Kreises, in der Versorger AVU jederzeit vor Ort ansprechbar ist, ist als weiterer Pluspunkt zu verbuchen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg