Projekt „Chernobyl 30“ – ein Mahnmal in Bildern

Erstes Shooting in Tschernobyl unter großen Gefahren

[München, 27. AuGasmaske in einem Kindergartengust 2014] Am 26. April 1986 fasste Anatoli Stepanowitsch Djatlow den folgenschweren Entschluss, im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl die Simulation eines vollständigen Stromausfalls durchzuführen. Es kam zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der letztendlich zur Explosion des Reaktors führte. Die Folgen sind uns allen als der Super-Gau bekannt, der weite Teile der Ukraine, Weißrusslands, Russlands und Europa stark radioaktiv verseucht hat. Die Katastrophe von Tschernobyl jährt sich im Jahr 2016 zum 30. Mal, wird dann aber bereits für immer aus unserem Blickfeld verschwunden sein. Denn 2015 wird der havarierte Reaktorblock mit einem dauerhaften Schutzmantel gedeckelt.

 Waghalsiges Team

 Der aus Sydney/Australien stammende Starfotograf Heiko Roith verlässt nun für eine bewegende Arbeit die Welt der Reichen und Schönen. Sind sonst Prominente wie Alice Cooper, The Hooters, Roger Cicero oder Bonnie Tyler seine Auftraggeber, führt er nun ein besonderes Projekt komplett in Eigenregie durch. Er hat es sich zusammen mit seinem engagierten Team zur Aufgabe gemacht, die Auswirkungen des Super-Gaus von Tschernobbaeuerinyl für die Nachwelt in Bildern festzuhalten.

Das erste Shooting im August 2014 fand aufgrund der politischen Unruhen in der Ukraine und wegen der teils beträchtlichen radioaktiven Strahlung unter beklemmenden Bedingungen statt. Die Interviews mit der Bevölkerung verstärkten diesen Eindruck.Die nächsten Shootings finden voraussichtlich im Herbst und Winter 2014 sowie im Frühjahr 2015 statt. Ziel dieses Projekts: Ein Mahnmal in Bildern! Städte können sich darum bewerben, die Wanderausstellung in ihre Stadt zu holen. Die Ausstellungseröffnung ist für den 26. April 2015 in Nordbayern geplant – denn diese Region war damals massiv von radioaktiven Niederschlägen betroffen. Weitere Stationen sind dann Hamburg, München, Philadelphia und Schweden. Endstation ist am 26. April 2016 in Tschernobyl. Die Ausstellung wird zum 30. Jahrestag der Katastrophe an die Stadt übergeben und dort dauerhaft zu sehen sein.

Gemeinsam gegen das Vergessen

 Das Projekt wird ausschließlich durch Eigenmittel und Sponsoren finanziert. Große Firmen, Institutionen und Museen sowie namhafte Persönlichkeiten aus dem Show-Business und der Politik unterstützen dieses Projekt. Weitere Informationen sowie ein Formular zur Kontaktaufnahme für Sponsoren finden Sie unter www.chernobyl30.com. Auch Städte, die sich um die Wanderausstellung bewerben möchten, können über die Homepage Kontakt aufnehmen.

Bild 1:Nach dem Unglück wurden an Kinder einer Grundschule in Prypjat, der Nachbarstadt von Tschernobyl, Gasmasken verteilt. Diese liegen als Zeugen einer völlig wirkungslosen Gegenmaßnahme noch immer im Klassenzimmer.

Bild 2:Die Bäuerin Maria verbringt zusammen mit ihrem Mann Ivan ihren Lebensabend in unmittelbarer Reaktornähe. Sie sind nach der damaligen Zwangsumsiedlung wieder zurückgekehrt, leben unter ärmlichsten Bedingungen und ernähren sich vor allem von selbst angebautem, stark verstrahltem Gemüse.

Fotos: © Heiko Roith, Rock & Royalty

Durch die Netze fließt nur Strom!

Schwelmer Rat tagt in der Sparkasse   Foto: Linde Arndt

Schwelmer Rat tagt in der Sparkasse Foto: Linde Arndt

[jpg] Es gibt keinen grünen Strom, es gibt nur Elektronen. Viele Dinge haben mit Politik nichts zu tun, werden aber durch Parteien als politisch zu behandelnd eingeordnet.

Der Hauptausschuss des Schwelmer Stadtrates tagte im Sparkassengebäude. Wie allen bekannt ist. kann das Rathausgebäude nicht mehr benutzt werden. Über eine Reparatur des Rathausgebäudes hat man zwar gesprochen, eine Entscheidung wollte der Rat jedoch nicht fällen.

Es geht zur Zeit um die Konzessionsverträge der Versorgungsnetze, wie Strom, Gas oder Wasser, die der Versorger ( Im Südkreis z. Zt. die AVU) mit der Stadt neu vertraglich regeln muss. Diese Verhandlungen stehen in der Regel alle 20 Jahre an.

von Örtzen  Foto: Linde Arndt

Martin Brück von Örtzen
Foto: Linde Arndt

Durch die Energiewende ist die vertragliche Gestaltung etwas schwieriger geworden. Auch sind viele Bestimmungen der EU in den neuen Verträgen zu berücksichtigen. Rechtsanwalt Martin Brück von Oertzen von der Kanzlei Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, als beratender Anwalt, trug das Prozedere der Vertragsgestaltung vor. Der Vertrag sollte rechtssicher sein und das Verfahren der Vertragsfindung und -gestaltung sollte transparent ausgeführt werden. Inhaltlich geht es um reine rechtliche Einordnungen, wie was passiert wenn ein Kabelschacht neu verlegt wird, wie soll hierbei die Straße erneuert oder kann dann auch nur das geöffnete Stück Straße geschlossen werden. Wie sollte die Ereichbarkeit des Versorgers (Reaktionszeit) geregelt werden.

Es muss also ein umfassendes Regelwerk geschaffen werden, welches keine politische Relevanz hat, sondern rein juristisch zu verstehen ist. Der Rat muss diesem Vertrag jedoch formell zustimmen, auch wenn er ihm nicht folgen könnte. da durch die kommunale Selbstverwaltung nur ihm dieses Recht zusteht.

Michael Schwunk (FDP) sieht keine Möglichkeit solch einen Vertrag in 2014 noch zu schaffen. Oliver Flüshöh (CDU) fragte wie die Nachbarstädte dies machen. Bürgermeister Jochen Stobbe (SPD) erklärte, mit den Nachbarstädten wurden die Gespräche abgebrochen, es bestanden keine gemeinsamen Ziele. Letztendlich sollte ein eigenes Gremium aus Rat, Stadtverwaltung und Anwaltskanzlei von 5 Personen gebildet werden. Jürgen Feldmann (Die Linke) sah sich denn auch erfrischend nicht in der Lage diesem Gremium anzugehören, denn dazu fehlten ihm schlicht die Kompetenzen.

Das Brauereigelände ist auch wieder auf dem Plan gewesen da es einen neuen Investor gibt. Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) möchte den neuen Investor im Rat der Stadt „Hochnotpeinlich Befragen“ wie er (Der Investor) sich diese Investition vorstellt. Immer noch ist man sich im Rat der Stadt Schwelm mit der Definition Gewerbe und Einzelhandel nicht einig. Wobei Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) die Planungshoheit der Kommune als absolutes Rechtsgut (erga omnes) ansieht und über den Grundrechten ansiedelt. Michael Schwunk (FDP) will keine großen Reglementierungen mehr und Oliver Flüshöh (CDU) sieht noch immer die Notwendigkeit einer Stadtplanung vor sich. Nur die Instrumente dafür sind Flächennutzungspläne und damit verzahnte Leitbilder. Dies würde jedoch einen weitaus größeren Rahmen und eine andere positivere Einstellung zur Stadt bedeuten. Das geht nicht so einfach mit ein paar Stunden Diskussion.

 

Rüth  Foto: Linde Arndt

Christian Rüth Foto: Linde Arndt

Zu guter Letzt kündigte sich noch der Haushalt 2015 an, die CDU wollte schon einmal einen Sparvorschlag loswerden. Es ging um die interkommunale Zusammenarbeit, in wie weit durch Zusammenarbeit Kosten eingespart werden können. Konkret wurde der Rufbereitschaftsdienst der Stadt Schwelm angesprochen, den die CDU mit den Nachbarstädten zusammengelegt haben wollte. Eine Kosteneinsparung kann es nicht geben, wurde der CDU auf einem 5 seitigen Papier durch Christian Rüth von der Stadtverwaltung dargelegt. Denn Schwelm ist nicht nur irgendeine Stadt, Schwelm hat auf seinem Boden das Krankenhaus, den Kreis und, und, und, und daraus entstehen Verpflichtungen und Dienste auf die mit Personal örtlich oder fachlich eingegangen werden muss.

Das die Stadtverwaltung mehrere Kooperationen mit den Nachbargemeinden realisiert hatte ohne großes Lamento des Rates, sahen die Ratsmitglieder mit Erstaunen. Wobei der Einspareffekt bei der Umsetzung eines gemeinsamen Rufbereitschaftsdienstes anscheinend negativ ist; denn das Personal der Nachbargemeinde müsste ja erst noch geschult werden, dies nur als Beispiel.

Trotz allem gibt es viele Möglichkeiten mit den Nachbargemeinden eine interkommunale Zusammenarbeit umzusetzen. Beispiel: Gemeinsame Gewerbegebiete erschließen, eGovernment Computing (IT Bereich), IT Bereich allgemein, gemeinsame touristische Konzepte im Südkreis, dieses sind nur ein paar Beispiele. Dafür müsste aber der Rat der Stadt Schwelm und die Stadtverwaltung anders mit einander verkehren, zu deutsch es müsste eine vertrauensvolle Atmosphäre vorherrschen. Und wenn man die interkommunale Zusammenarbeit angeht, muss man sich bewusst sein, man wird zuerst einmal investieren müssen.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund machte drei Wege zu einer klugen interkommunalen Zusammenarbeit aus:

 

  • durch     strategisches und unternehmerisches Nachdenken – das ist der edelste und beste Weg

  • durch     Nachahmung – das ist der einfachste und effizienteste Weg

  • durch     Erleiden – das ist der nachhaltigste und schmerzhafteste     Weg.“

                (Quelle: DStGB Innovators Club)

Vielleicht kommt der Schwelmer Rat ja mal zur Ruhe und unterlässt die Reflexe, der Stadtverwaltung ewig Paroli zu bieten. So bei der Stadtplanung und der interkommunalen Zusammenarbeit, beide Punkte sind wichtig für die Zukunftssicherung der Gemeinde.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Stadtbücherei mit Ausstellung aus Projektarbeit „Kunst für Senioren“

montagsmaler

Das Bild zeigt die Montagsmaler in ihrer Werkstatt.
Das Foto wurde uns ohne Bildnachweis zugesandt

[Schwelm] Mittwoch Eröffnung der schönen Schau

Sie sind schon recht bekannt, die älteren Damen und Herren des Projektes „Kunst für Senioren“. Nun zeigt auch die Schwelmer Stadtbücherei eine Schau mit Gemeinschaftswerken. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, dem 27. August, um 15.30 Uhr in der Bücherei, Hauptstraße 9-11. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind dazu sehr herzlich eingeladen. Bürgermeister Jochen Stobbe spricht ein Grußwort. Texte zum Thema „Heimat“ werden von Frau Kube und Gedichte auf Schwelmer Platt von Frau Stiepermann vorgetragen.

Dank der ideellen und finanziellen Unterstützung von Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt und unter der Leitung der Schwelmer Künstlerin Silvia Straube Holbach besteht dieses schöne Projekt seit sechs Jahren in der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp.

Über 50 Teilnehmer, auch Gäste aus Schwelm und Wuppertal, haben in dieser Zeit zahlreiche farbenfrohe Bilder nach eigener Motivauswahl, überwiegend mit Acrylfarbe auf Leinwand, gemalt.

In dieser Ausstellung zeigt die Montagsmalgruppe nur die Gemeinschaftsarbeiten.

Die Verbundenheit mit Schwelm hat die Malgruppe mit den „ Symbolen der Nachbarschaft“ und den „ Schwelmer Ansichten“ bildnerisch umgesetzt.
Weitere Gemeinschaftsarbeiten wie Landschaften, abstrakte Mischtechnikarbeiten und eine Collage mit dem Titel „ Im Wandel der Zeit“ werden ebenso zu sehen sein.

Teilnehmer/innen, die an den Gemeinschaftsarbeiten mitgewirkt haben: Frau Sondergeld, Frau Büchele, Frau Reinhoff, Frau Lingohr, Frau Krapp, Frau Klute, Frau Schmitz, Frau Kuczka, Herr Görtz, Herr Tiltmann und Herr Janzon.

Zu sehen sind die schönen Bilder bis zum 31. November dieses Jahres.

Schwelm, den 25. August 2014

Die Freiheit nehme ich nur für mich

Collage Merkel-Obama  Fotos:©  Linde Arndt

Collage Merkel-Obama Fotos:© Linde Arndt

[jpg] Man muss dem derzeitigen globalen Drama verblüfft zusehen. Die halbe Welt steht in Flammen und allen gehen die Werte, die gestern noch so wichtig waren, am Allerwertesten vorbei. Nein, nicht ganz. In der Berichterstattung der westlichen Medien über den Krieg in Palästina wird nur noch über Tote gesprochen und nicht mehr nach Kindern, Frauen, alten Menschen, Kranken oder Zivilisten unterschieden. Es sollen eben keine Emotionen „geschürt“ werden. Auch sollen die verstümmelten Leichen von Kindern, die über Twitter oder Blogs kursieren, nicht bei den westlichen Medien unterkommen. In den USA feiert der Rassismus blutige Feste.

Es brennt in vielen Staaten, viele neue Organisationen, von denen man vorher nie gehört hat, treten auf einmal auf die Weltbühne. Religion spielt wieder eine große Rolle, Religionen von denen man bis heute nichts gehört hatte, werden jetzt verfolgt. Warum nur? Moslems verbieten genauso das Töten wie Christen. Abgesehen davon war die Religion noch nie ein Kriegsgrund. In der Regel war es immer der Reichtum des Anderen oder die eigene Armut die zu Kriegen führte. Der Mythos von der Heldenschlacht um Troja war unbegründet, es war eine ganz primitive Plünderung. Die Trojaner hatten von den auf den Dardanellen vorbeiziehenden Schiffen Zölle genommen, womit sie einen großen Reichtum ansammelten. Um die Plünderung nicht als Plünderung dastehen zu lassen, machte Homer diese wunderbare Sage um Odysseus, Paris, Achilles und Kollegen. Viele christliche Kreuzzüge und viele Kriege wurden mit Plünderungen finanziert.

Man kann also noch hoffen, wenn die westlichen Medien tote Kinder im Krieg nicht gesondert aufzählen, dass noch ein gewisses Maß an Moral vorhanden ist. Man sollte aber nicht zu viel hoffen; denn wenn es um Schuldzuweisungen geht, geht man ziemlich skrupellos damit um. Projektionen sind angesagt, der eigene Schuldanteil wird als unvermeidlich hingestellt weil alles auf eine Handlung des anderen zurückgeht. Der kausale Zusammenhang wird beschworen und herbei geschrieben und geredet und evtl. umgedreht. Sand in die Augen des Volkes streuen. Die Irrationalität des Handelns bei der Darstellung und Analyse des eigentlichen Problems schmerzt fast jeden von uns. Sie lastet auf unser aller Selbstwertgefühl, welches mit Anpassungsmechanismen versucht zu reagieren. Warum wird durch unsere politischen Entscheider solch ein manipulativer Aufwand betrieben? Und weiter, sind denn noch unsere politischen Entscheider auf unserer Seite? Man kann getrost sagen, unsere politischen Entscheider haben kaum mehr etwas mit uns zu tun. Denn sie versprechen etwas und wissen ganz genau, es kann nicht eingehalten werden. Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit – nur ein Aushängeschild?

Stichwort Wachstum.

Um keinen Abbau von Arbeitskräften zu bekommen, sollte ein Wirtschaftswachstum mindestens 3% in einer Volkswirtschaft betragen, so die gängige Lehrmeinung. Deutschland hatte 2013 nach Schätzung des IWF (April 2014) ein Bruttoinlandsprodukt von 3.635.959 Millionen Dollar, dabei ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 0,54%. Zuwenig um bestehende Arbeitsplätze zu halten oder neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Aussichten für die westlichen Volkswirtschaften sind für die nächsten Jahre trübe. Hat man sich doch noch lange nicht von der Krise 2008/2009 erholt. Trotz dieser Aussichten versprach die Politik ein Wirtschaftswachstum, welches zumindest den jungen Menschen ausreichende Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zur Verfügung stellen sollte. Man wollte keine verlorene Generation und zumindest den Fachnachwuchs ausbilden können.

Aber es kam und kommt anders. In sämtlichen westlichen Staaten versprechen die prognostizierten Wachstumsraten von teilweise unter 1% kaum eine Belebung des Arbeitsmarktes. Selbst die führende Wirtschaftsmacht USA vermag nur für 2013 (geschätzt) 1,88% an Wachstum durch die FED zu melden.
Für die USA sind das dramatische Zahlen. Der hohe Schuldenberg (17,5 Billionen $), der sich durch die beiden Kriege aufgetürmt hatte und die hohen Militärausgaben (rund 600 Milliarden $ jährlich), nehmen den USA den Atem um sich zu entwickeln. Umsätze müssen her, die der US Wirtschaft zugute kommen.

Was aber tun, wenn alle Karten ausgereizt sind? Wenn die Märkte gesättigt sind und keine Produkte oder Dienstleistungen aufnehmen? Es müssen neue Regeln her. Regeln, die bis jetzt bestimmten Produkten der USA den Zugang zu den Märkten öffnen. Die Idee des Freihandels 2.0 wurde in den USA geboren.

Stichwort Freihandel vs. TTIP

Freihandel bedeutet, ungehinderten Handel zwischen den Staaten zu zu lassen. Zölle, Interventionen oder Subventionen, oder besser, alles was den freien Handel behindert, sind nicht erlaubt. Aber es gibt auch Ausnahmen. Beispiel – einen Wirtschaftsbereich, von dem viele Arbeitsplätze oder ganze Regionen eines Staates abhängen, kann der Staat mittels Zölle schützen. Macht ja auch Sinn. Um das Ganze vertraglich abzusichern treten Organisationen, wie die World Trade Organization (WTO) zwischen den Staaten auf. Eine wesentliche vertragliche Regelung zwischen den Staaten ist das Abkommen „General Agreement on Tariffs and Trade“ (GATT) . Nur dieses Abkommen ist nicht mehr zeitgemäß; denn durch das Selbstbewusstsein der Entwicklungs- und Schwellenländer wurden andere Aspekte sichtbar, die bis dahin nicht berücksichtigt wurden. Als Synonym steht das Scheitern der Doha Runde, hier stehen die USA mit einer aggressiven Politik des Marktzugangs bei den Schwellenländern Indien oder Brasilien für das Scheitern einer Regelung.

Die USA wandten sich denn auch von diesen Verhandlungen ab und streben jetzt eigene zwischenstaatliche Abkommen an. Als Beispiel mag das misslungene NAFTA (North American Free Trade Agreement ) Abkommen dienen, kein Vertragspartner hatte einen Vorteil mit diesem Abkommen. Im Gegenteil, es gab danach nur Verlierer. Die versprochenen Wachstumszuwächse blieben aus und Arbeitsplätze wurden abgebaut. Die USA hatten aber dadurch ihren Marktzugang bei den Vertragspartnern.

Jetzt soll mit der EU ein Freihandelsabkommen ausgehandelt werden, geheim, versteht sich. TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnershi) ist das Zauberwort der USA mit der die EU geködert werden soll. Auch wieder die gleichen Versprechen wie bei dem NAFTA Abkommen, absehbar werden diese Versprechungen nicht eingehalten werden können.

Aber es lohnt sich in die Verhandlungspapiere zu schauen, die bekannt wurden und in Brüssel überall unwidersprochen kursieren. TTIP ist das Schlaraffenland für Unternehmensverbände aller Branchen, es gibt nur zufriedene Gesichter. Geführt werden die Verhandlungen mit der europäischen Kommission, die übrigens nicht demokratisch legitimiert ist, sondern nur von den Regierungschefs ernannt wurde.

Beispiel Genmais

Genmais ist ein umgangssprachlicher Begriff für eine Maissorte, in die mehrere fremde Gene eingeschleust wurden.
Ein Gen hat eine Resistenz gegen das Pflanzenschutzmittel Glufosinat (Ein Herbizid einer Gruppe besonders gefährlicher Pestizide ) und ein zweites Gen bildet ein Gift in der Pflanze gegen den Maiszünsler und andere Schmetterlinge.

Dieser Genmais kann also den Schädling (Maiszünsler) bekämpfen und ist beim Aussprühen des Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resident.

Hört sich gut an. In der Praxis passierte jedoch folgendes, die Unkräuter, die ja mit dem Herbizid weiter bekämpft werden müssen, entwickelten zunehmend eine Resistenz gegen die Herbizide, mehr noch, die Unkräuter wurden zu Super-Unkräutern. Amerikanische Farmer verloren über die Jahre rund 36 qkm an Ackerfläche auf denen bis auf weiteres nichts angebaut werden kann. Denn für die jetzt wachsenden Super-Unkräuter hat man kein Gift.
Die Kosten des genmanipulierten Mais waren nachher doppelt so hoch wie vorher. Das neue, teure Saatgut und die mehrfache Versorgung mit einem Cocktail von Pflanzenschutzmitteln und zu guter Letzt die Anbauflächenvernichtung sind das Ergebnis.

Die Saatguthersteller, wie Monsanto, Dow AgroScience oder Pioneer Agro Extracts Ltd . machten natürlich erheblichen Mehrumsatz mit Saatgut und den Pflanzenschutzmitteln.

Die Mehrheit der EU Staaten, wie auch die Bevölkerung, ist gegen die Einführung dieser genmanipulierten Saaten. Bei einer Abstimmung zur Einführung dieser Saaten im Rat der EU, enthielt sich Deutschland der Stimme, weil die CDU für eine Einführung und die CSU gegen eine Einführung ist. Aber das nur nebenbei.

Wesentlich ist jedoch mit dem TTIP folgendes. Verbietet ein Staat per Gesetz die Zulassung dieses genmanipulierten Saatgutes, würde dies eine Behinderung des Marktteilnehmers Saatguthersteller bedeuten. Diese Firma könnte den Staat verklagen und auf Zurücknahme der Gesetze pochen. Ansonsten kann diese Firma Schadenersatz für den entgangenen Gewinn verlangen und das auf Jahre, bis die einschränkenden Gesetze fallen gelassen werden. Halt, werden jetzt einige von den Usern sagen, noch haben wir unsere Gerichte bis zum Bundesverfassungsgericht. Das ist zwar richtig. Aber die TTIP Verträge sehen nur ein Schiedsgericht von meinetwegen 3 – 5 Leuten vor, die nur geheim tagen sollen. Und was dieses Schiedsgericht entscheidet ist bindend für alle Parteien. Die in einem Staat normale Gerichtsbarkeit wird damit außer Kraft gesetzt. Und die Verfassung? Die wird eben angepasst. Im Moment haben wir eine große Koalition mit einer Mehrheit weit über der vorgeschriebenen Zweidrittelmehrheit. CDU/CSU und SPD haben keine erkennbare Abneigung gegen diese Abkommen erkennen lassen, im Gegenteil.

Warum geht man in den USA nicht her und verbietet dieses Saatgut, wenn es doch diese Nachteile hat? Nun, man kann den Zusammenhang nicht nachweisen. Auffallend ist jedoch, diese Schäden traten alle nach der Einführung der genmanipulierten Pflanzen auf. Dies gilt jedoch wissenschaftlich nicht als Beweis. Eine Studie, und zwar eine Langzeitstudie (10 Jahre), müsste her. Jedoch in den USA weiß man seit den Studien im Zusammenhang mit der Tabakindustrie, wie die Institute alle von der Industrie „gekauft“ wurden, so dass die Studien dementsprechend ausfielen.

Und die US-Amerikanischen Landwirte? Meist haben sie langfristige Abnahmeverpflichtungen bei den Saatgutherstellern unterschrieben, aus denen sie kurz- und mittelfristig nicht rauskommen.

Die USA sind sauer; denn das Wachstum ihrer Nahrungsmittelindustrie ist am Ende, neue Märkte müssen her. Und Europa kommt mit seinen 500 Millionen Konsumenten und seiner Naivität da gerade recht.

TTIP ist jedoch ein viel größerer negativer Themenkomplex, als dass er sich an einer Warengruppe aufhängen lässt. Das Ziel ist jedoch klar, die USA wollen auf den europäischen Markt, um Kasse zu machen.
Die Europäer haben jedoch ihre eigenen Wachstumsprobleme die gelöst werden müssen. Denn gerade die Überproduktionen im Nahrungsbereich zwingt die Europäer mit oder ohne Subventionen neue Märkte zu erschließen.

Was nicht nachvollziehbar ist – der Warenverkehr zwischen den USA und Europa ist bis auf 2% der Waren vollkommen frei.
Der Vorteil für die USA ist, die europäischen Landwirte müssten bei Monsanto und Kollegen kaufen. Die deutsche Firma Bayer CropScience spielt da eher eine Nebenrolle auf dem Weltmarkt.
Es geht um Einfluss, es geht um Abhängigkeiten, die wieder zu „verdeckten Monopolen“ führen. Man sollte sich die Abhängigkeiten in der digitalen Welt vor Augen führen, wo ein paar US-Amerikanische Unternehmen den Europäischen Markt fest im Griff haben. Ein Versäumnis der europäischen Staaten, welches durch die NSA Vorkommnisse sichtbar wurde.

Rinder- und Schweinemast

Die USA mästen ihre Tiere mit Hormonen. Dadurch werden die Tiere schneller schlachtfertig.
In der EU ist das mästen mit Hormonen verboten. Wenn aber die Tiere schneller wie in den USA zum Schlachthof kommen, werden sie logischerweise billiger ( Bis zu 30% ). Logischerweise wird das billigere Fleisch besser verkauft.

Letztendlich entsteht ein Kampf um die Standards, wie Verbraucherschutz, Arbeitsbedingungen, Sicherheit oder Gesundheit, der zu Gunsten der USA ausgeht.

In den Verhandlungen wollen die USA solche europäische Standards, die ihnen zum Vorteil gereichen, natürlich gelten lassen. Warum wohl?

Sollte Karl Marx Recht bekommen? Denn er hatte ja diese Hingabe zu immer größeren Wirtschaftseinheiten schon beschrieben und mit dem Begriff Monopolkapitalismus vor über hundert Jahren unterlegt. Sollte es wirklich nicht möglich sein ein System zu reformieren, welches aus der Zeit von Pferdekutschen stammt? Wir haben in den letzten hundert Jahren sehr viel lernen müssen, bzw. können, teilweise sehr schmerzhaft, wenn man an die zwei Weltkriege denkt. Ist es uns nicht möglich das Gelernte umzusetzen? Müssen wir wie Sisyphus immer das Gleiche tun?

Wir haben die Freiheit uns ein System aufzubauen, welches jedem Menschen ein menschenwürdiges Auskommen garantieren kann. Dabei geht es nicht um die viel zitierte Gleichmacherei des Kommunismus. Unterschiede wird es immer geben und das ist auch natürlich.
Nur, das Menschen einen Reichtum auf der einen Seite anhäufen, der sich aus der Armut der Mehrzahl der Menschheit speist, ist nicht hinnehmbar.

Deshalb sollten wir gegen solche einseitigen Freiheitsbestrebungen die in den Abkommensverhandlungen TTIP oder TISA verhandelt werden unser aller Veto einlegen.
Diese Abkommen sind überflüssig wie ein Kropf.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel.

Sicherheit geht vor – Warnwesten für Schwelmer Erstklässler

[la]  Wenn die insgesamt 220 Schüler der  Schwelmer Grundschulen Engelbert, Nordstadt, Ländchenweg und der Katholische Grundschule
sich auf ihren Schulweg machen, wird man sie an ihren leuchtend gelben Sicherheitswarnwesten erkennen, denn die Städtische Sparkasse zu Schwelm schenkt den Schwelmer Erstklässlern zu diesem Ereignis  diese darüber hinaus auch noch reflektierenden Westen, so daß sie gerade auch an dunkleren Tagen, die im Herbst und Winter zu erwarten sind, frühzeitig zu erkennen sind.

Die Sparkassenvorstände Lothar Feldmann und Michael Lindermann stellen die Sicherheitswarnwesten für Schwelmer Erstklässler vor  Foto: Linde Arndt

Die Sparkassenvorstände Lothar Feldmann und Michael Lindermann stellen die Sicherheitswarnwesten für Schwelmer Erstklässler vor Foto: Linde Arndt

Hierfür richtet die Sparkasse am Bürgerplatz  am 21. 08. und 22.08.2014 extra einen Sonderschalter ein, wo diese Geschenke während der Öffnungszeiten der Städtischen Sparkasse abgeholt werden können. Sollte aber der eine oder andere aus irgendwelchen Verhinderungsgründen es nicht an diesen beiden Tagen schaffen seine Weste abzuholen, dann gibt es sicherlich auch noch die Gelegenheit, diese in den Folgetagen zu erhalten.

Bisher war es immer ein besonderes Highlight für die Erstklässler, wenn die Städtische Sparkasse für sie zur Einschulung ein Foto eines hierfür extra beorderten Fotografen anfertigen ließ und es ihnen schenkte. Die Sparkassen-Vorstände Lothar Feldmann und Michael Lindermann haben sich Gedanken gemacht, ob es heute im Zeitalter der Handys mit Kamera noch aktuell genug ist und sich dafür entschieden „Sicherheit geht vor“.

Ein Foto würde sicherlich zu Hause oder im Familienalbum einen Ehrenplatz bekommen, die Sicherheitsweste begleitet den kleinen Schüler aber Tag für Tag und kann darüberhinaus auch auf dem Nachhauseweg oder für Wege ausserhalb der Schule oder beim Fahrrad fahren etc. eingesetzt werden. Eben überall da, wo es wichtig ist früh genug und gut erkennbar zu sein.

Die Vorstände und Mitarbeiter der Städtischen Sparkasse zu schwelm wünschen allen Erstklässlern einen guten Start und viel Freude am Lernen.

 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

Ennepetal wird aktiv

Aktiv bewegen - Zumba zum Gesundheitstag  Foto: Linde Arndt (Archiv EN-Mosaik)

Aktiv bewegen – Zumba zum Gesundheitstag Foto: Linde Arndt (Archiv EN-Mosaik)

[la] Wer am 17. August 2014 von 11:00 – 16:00 Uhr in der Ennepetaler City ist, dem wird ein buntes, pulsierendes Leben mit allerlei Attraktionen, Spaß und Spielen geboten. So heißt es zumindest in den Ankündigungen der Akteure. Und das Programm, das dafür aufgestellt wurde ist vielversprechend.
Nicht nur das die Oldtimer, die in Gevelsberg ihre Staffel beginnen, ab 15:30 Uhr Ennepetal erreichen werden und da sicher wieder für reges Interesse sorgen, der Sonntag ist auch als „verkaufsoffener“ vorgesehen und man kann gespannt sein, wer sich hieran alles beteiligt. Im Gegensatz zu den Vorjahren sollen einige Händler hinzugekommen sein.

nagelpilz-AnzeigeZumindest im Gesundheitsbereich – und das ist ja letztendlich das Hauptthema des Tages, wird eine große Anzahl von Ausstellern und Infoständen zum Thema rund um Gesundheit und  Gesunderhaltung, Pflege, Ernährung auf dem Vorplatz der Sparkasse und teils auch in der Fußgängerzone zu finden sein, die sowohl Dienstleistungen, als auch Produkte in diesem Bereich anbieten. Eine große Palette an Informationen und Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung. Überhaupt wird der aktiven Beteiligung der Besucher ein großer Stellenwert zugeschrieben.
Und das Programm ist so ausgelegt, dass es für Menschen aller Altersgruppen
interessant sein könnte, also von Jung bis Alt.

Um das ganze Programm noch attraktiver zu machen, sind beim 4. Gesundheitstag auch zwei Ärzte aus Ennepetal aktiv dabei. Dr. Dirk Schmale und Dr. Johannes Hering stehen mit vielen Ratschlägen und Informationen zu den Themen offene Beine bei Durchblutungsstörungen und Diabetes und deren Wundheilungstherapie, sowie Neuropathie neugierigen Besuchern zur Verfügung. Mit im Angebot ist ein Ultraschallgerät, mit dem die Venendicke gemessen werden kann. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Herren Doctores einmal ohne Zeitdruck zu befragen. . Beide werden am Stand von Kosmetik Mittag sein, die medizinische Kosmetik anbietet und für Menschen, die unter Nagelpilz leiden, eine revolutionäre Neuerung durch Lasertherapie vorstellen wird.

Auch sonst lassen die Vorankündigung ein spannendes Gesamtprogramm erwarten. Es gibt einige Vorträge, gesunde Speisen und Getränke – hier machen sich besonders die Grünen mit veganen und vegetarischen Gerichten stark.
Die Alten- und Pflegeheime stellen sich vor – Pflegedienste – Sanitätshäuser – Apotheken – die  Krankenkassen – Sport-Anbieter und viele andere.
Geballte Informationen, attraktive Anregungen zur Gesunderhaltung für den Alltag, für Beruf und Familie  und noch eine ganze Menge Entertainment warten am Sonntag auf Sie. Allein die Aktion mit den Oldtimern werden bestimmt wieder zahlreiche Besucher, auch aus Nachbarstädten. anziehen.
Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Totgesagte leben länger

Juncker  Foto: Linde Arndt

Jean-Claude Juncker Foto: Linde Arndt

[jpg] Die Europawahl ´14 ist vorbei. In Brüssel haben sich viele neue Abgeordnete eingefunden um sich, wie für Neuankömmlinge wichtig, mit ihren Daten registrieren zu lassen. Es gab die notwendigen Ausweise (Badges) mit denen der Zugang zu den Sitzungen garantiert ist. Es ist für jeden ein Kreuz den administrativen Teil in Brüssel hinter sich zu bringen. Muss aber sein; denn dahinter steht ein ausgeklügeltes Zugangs- und Sicherheitssystem.

Heute sind die Fraktionen und Ausschüsse gebildet und der „Pulverdampf“, der durch die Wahl von Jean-Claude Juncker zum Kommissionspräsidenten entstanden war, ist schon längst verflogen. Es ist aber nicht die einzige Personalie, die in Brüssel anstandt und noch ansteht. Bis Ende des Jahres muss ein neuer ständiger Präsident des Europäischen Rates von den Regierungschefs benannt werden, Herman Van Rompuy wird aufhören.

Federica Mogherini  Foto: Linde Arndt

Federica Mogherini Foto: Linde Arndt

Ebenso wird die „Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission“ Catherine Margaret Ashton ersetzt werden. Hier ist im Moment die derzeitige Außenministerin Italiens Federica Mogherini sehr gut im Rennen, wobei die französische Sozialistin Elisabeth Guigou mit großen Erfahrungen im Bereich Justiz, Wirtschaft und Außenbeziehungen ein Schwergewicht im diplomatischen Ring darstellt.

Helle  Foto: Linde Arndt

Helle Thorning-Schmidt
Foto: Linde Arndt

Die Position von Herman Van Rompuy wird sehr schwer zu besetzen sein, denn er muss die 28 sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten der europäischen Regierungschefs zusammen halten – die Fliehkräfte in dieser Gruppe sind sehr stark. Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt wird derzeit auf den Fluren gehandelt. Geht aber nicht, wenn der Posten der Hohen Vertreterin wieder von einer Frau eingenommen wird. Zwei Frauen an der Spitze wäre für diese europäische Männerwelt zu viel. Die Spannung bleibt also.

Anders ist es mit den Kommissaren und Kommissarinnen, hier hatten die Regierungschefs vor der Wahl einen Bürokratieabbau versprochen. Denn die Kommission ist die größte Behörde. Sicherlich erinnert sich der eine oder andere Wähler an dieses Versprechen. Nur der Europäische Rat, also das Gremium der Staats- und Regierungschefs, der für die Ernennung der Kommissare zuständig ist, denkt nach der Wahl nicht an einen Bürokratieabbau. Es bleibt bei den 28 Kommissarinnen und Kommissaren mit allen ihren Kabinetten. Das Gedächtnis der Staats- und Regierungschefs hält nicht über die Wahl hinaus.

Ich denke, wichtiger ist erst einmal der Wechsel in der Ratspräsidentschaft. Griechenland hatte die Ratspräsidentschaft bis zum 30.Juni 2014 und Italien übernahm nahtlos am Folgetag in Straßburg. Der griechische Premierminister Andonis Samaras übergab denn auch mit einer Bilanz an den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi.

Die Europawahl ´14 führte uns mit der erstmaligen „Direktwahl“ von Kommissionspräsident Jean Claude Juncker das Fortschreiten des europäischen Projektes vor Augen. Manchmal geht das europäische Projekt etwas langsamer aber in diesem Fall war es ein großer Schritt, so Samaras.

Samaras  Foto: Linde Arndt

Andonis Samaras Foto: Linde Arndt

Samaras bilanzierte denn auch das griechische Semester, welches zwar durch die Wahl etwas kürzer war als ein Semester, jedoch konnten viele Projekte zu einem guten Ende gebracht werden. 67 Rechtsakte und 15 legislative Fortschritte konnte das griechische Team bilanzieren. Dazu gehörte die Vertiefung der Währungsunio. Das Wachstum und die Beschäftigung konnte mit der Verabschiedung des Haushaltes einen Impuls an die gemeinsame Wirtschaft aussenden. Der Steuerbetrug erfuhr eine weitere Eindämmung durch gesetzgeberische Maßnahmen der EU. Investitionshemmnisse wurden beseitigt, indem die Kreditvergabe an KMU´s weiter vereinfacht wurden – dies schafft Arbeitsplätze. Die Außengrenzen der EU wurden besser geschützt und das Migrationsmanagement wurde verbessert – eine neue Frontexverordnung (Frontex ist eine Institution der EU, die für den Schutz der Grenzen zuständig ist (d.Red.)) regelte das. Mit Drittstaaten wurde eine bessere Zusammenarbeit hergestellt, die Meerespolitik wurde unter Sicherheitsaspekten überarbeitet. Zu guter Letzt wurden die Beitrittsverhandlungen mit Serbien und Albanien auf den Weg gebracht.

Europa hat funktioniert und ist nicht auseinandergebrochen, wie es viele vorausgesagt hatten. Und der Euro? Auch er hat sich in diesen schweren Zeiten bewährt und ist härter geworden. Nur wir sollten die Europäische Union näher an die Herzen der Europäer bringen. So der griechische Premierminister Andonis Samaras.

Es vergingen nur ein paar Stunden und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hatte den Staffelstab des logo-italien-2014.jpg
„Vorsitz im Rat der Europäischen Union“ turnusmäßig übernommen. Mit seiner Antrittsrede eröffnet Ministerpräsident Matteo Renzi das folgende italienische Semester ´14.

Der Rat hat mit der Wahl des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker seinen Respekt vor dem demokratisch gewählten EU Parlament gezeigt, so Renzi eingangs.

„Wenn Europa heute ein Selfie von sich selbst machen würde, welches Bild würde sich dann ergeben?“, so fragte Renzi.

Wir würden ein müdes und gelangweiltes Gesicht von Europa sehen. Und das ist unverständlich. Die Welt dreht sich sehr schnell und die Entwicklungen rasen nur so an uns (Europäern) vorbei. Es sind Chancen die an uns vorbeiziehen, die wir nicht ergreifen. Die Zukunft braucht unseren Tatendrang, sie fordert uns heraus und wir lassen sie vorüberziehen. Warum? Weil wir mit einer Wunde beschäftigt sind, die uns 2009 die Finanz- und Wirtschaftskrise geschlagen hatte. Was soll das? Die Wunde ist versorgt, nun sollten wir uns den neuen Herausforderungen stellen. Als erstes sollten wir die Seele Europas suchen um damit unsere Identität zu finden.

Italien wird sofort seine eigenen Probleme lösen, es sind nicht die Probleme Europas, sondern die Probleme Italiens. Italien kann sich voller Kraft diesen Problemen stellen, weil es weiß, es ist stark.

Es geht um Wachstum UND Stabilität, nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa. Wachstum kann nur durch Investitionen entstehen, welches dann der Wirtschaft die notwendige Stabilität bringt.

Wir Europäer sind führend in den Umwelttechnologien, warum sollten wir das nicht ausweiten. Wir sind zurück in den digitalen Technologien, warum sollten wir nicht einholen. Beide Bereiche ragen weit in die Zukunft hinein, Europa kann die Zukunft für sich entscheiden.

Wir sollten aber nicht vergessen, Europa ist nicht nur eine geografische Fläche auf eine Karte, Europa ist das Haus mit 500 Millionen Bewohnern. Und diese Bewohner vertrauen und fordern uns, den Mut zu haben die Zukunft zu meistern. Unsere Generation steht in der Tradition von der Antike, über die Verträge von Maastricht bis heute in einer Gegenwart die uns auffordert, die erarbeiteten Errungenschaften unserer vormaligen Generation zu bewahren aber auch in diesem Geiste weiter zu führen.

Renzi  Foto: Linde Arndt

Matteo Renzi Foto: Linde Arndt

Renzie erntete stehenden Applaus aus allen Fraktionen.

Der noch amtierende Kommissionspräsident Barroso fand im Anschluss, die Rede als sehr gelungen, da Renzi auf die Werte, den Stolz und die Würde Europas abstellte. Europa kann immer noch mehr geben, wenn es sich auf seine Stärken besinnt, so der scheidende Barroso.

Alles in allem merkte man aber, es gibt diesen Wermutstropfen, den der Krieg in der Ukraine den Europäern in Brüssel und Straßburg vor Augen führt. Alle sind sich einig, Krieg in Europa sollte der Vergangenheit angehören, ob das in Jugoslawien oder in der Ukraine war oder ist.

In einer der Aussprachen des Parlamentes war man sich nicht so einig in der Vorgehensweise, wie man den Krieg in der Ukraine stoppen kann. Die Kommission mit Štefan Füle; EU-Kommissar für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik, machte es sich etwas zu leicht, indem sie die Schuldfrage auf die Russische Föderation ablud.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel

Es geht noch was in Ennepetal

[jpg] Am Samstag, dem 26. Juli 2014 wurde das Ladenlokal gegenüber der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld in Milspe geleert. Was war passiert? Der Kunstraum-EN hatte sein Format „Lokal-Kunst“, welches seit April lief, beendet. Die ersten Ausstellungen liefen sehr unterschiedlich und hatten überwiegend eine relativ schwache Resonanz gehabt. Hatten die Organisatoren doch nur eine mäßige Öffentlichkeitsarbeit abgeliefert. Inhaltlich wurden kaum Informationen übermittelt. 3 – 4 Tage vorher wurde für den Freitag eine neue Eröffnung (Vernissage) bekanntgeben. Und so kamen im wesentlichen nur Freunde, Verwandte und Bekannte der ausstellenden Künstler.

Die von den belgischen Künstlern aus Vilvoorde übersandten Zeichnungen und Bilder wurden an der Wand des Ladenlokals befestigt und gut war es – beschämend.

Auffällig war das Künstlerduo Wolfram Lakaszus et. Adriana Kocijan mit seiner Installation, die eine Interaktion zwischen Akustik, Licht und menschlichem Tanz auf einem Podest mit Sensoren vorsah. Solch eine Installation von z.B. dem Mexikaner Rafael Lozano-Hemmer ist in der Kunstszene bekannt. Im Ladenlokal fand ich jedoch nur ein Holzpodest vor, das man betreten konnte und das durch Bewegung (Tanz) Musik wieder gab. Eine technische Spielerei ohne Aussage. Lichtinteraktion suchte ich vergebens. Bei Rafael Lozano-Hemmer war dies immer eine spannungsgeladene Angelegenheit. Ab gesehen davon, war es noch taghell im Schaufenster und in den Verkaufsräumen, eine Lichtaktion konnte also nicht gelingen, damit war die Gesamtvorführung perdu.

Schüler malen bei der Lokal-Kunst  Foto:Heike Schemmann

Schüler malen bei der Lokal-Kunst (Foto einer Mutter)

In einer weiteren Ausstellungswoche, stellten u.a. Heranwachsende ihre „Kunstwerke“ aus, die sie mit zwei Künstlern erstellt hatten. Sozialpädagogisch sehr löblich. Auch hier, nur Eltern,Verwandte und Bekannte, die kleinen Künstler und Mitglieder des Vereins, bei der Ausstellungseröffnung. Kommuniziert wurde diese Ausstellung mit, wir (Künstler) können auch mit Kindern. Jetzt könnte man den Artikel schließen, um abschließend zu sagen, es sind zaghafte Versuche einer Kleinstadt Kunst im Rahmen eines etwas größeren Kulturbetriebes zu etablieren. Und alle Kunstinteressierten hätten dann jedoch etwas verpasst, nämlich, diese Kleinstadt wie übrigens alle Kleinstädte können wohl ernstzunehmende Kunstausstellungen organisieren. Es ist schwer, aber es geht.

Portraits der Parlamentarierinnen der EU Brüssel Foto: Linde Arndt

Portraits der Parlamentarierinnen der EU Brüssel Foto: Linde Arndt

Parallel dazu hat nämlich das Kunstraummitglied Linde Arndt an der Vorbereitung ihrer Ausstellungswoche seit April gearbeitet. Sie hatte eine Fotoausstellung auf ihrer Agenda. Passend zu dieser Fotoausstellung sollten Künstler aus den anderen Werkbereichen ausstellen. Das war nicht so einfach; denn gute Künstler hatten ihre Ausstellungstermine im Vorjahr längst vergeben. Trotz allem hatte Linde Arndt auf Grund ihrer Vernetzung zwei exzellente Künstler, nämlich Andreas Noßmann und Zsolt S. Deák, für ihre Ausstellung gewinnen können. Schnell war auch ein gemeinsamer Titel für diese Ausstellung gefunden: „Das Unsichtbare sichtbar machen“  und traf denn auch für alle drei Künstler zu. Pressetexte mussten vorbereitet werden, Gespräche geführt, Planung und Organisation mussten abgestimmt und ausgeführt werden. Die Kalkulation ergab denn auch den einzuwerbenden Betrag, der schnell und gerne überwiesen wurde. Schlussendlich sollte diese Ausstellung eine gute Werbung für die Kunst sein und damit dem Kulturbereich der Stadt Ennepetal zu mehr Geltung verhelfen.

Kunst ist und soll nicht das Stiefkind im Kulturgesamtbetrieb sein. Kunst sollte selbstbewusst nach vorne treten und ihre positive und innovative Stellung behaupten. Die Gesellschaft will Innovationen (!), so der Ruf aus der Wirtschaftspolitik. Innovationen kommen aber nicht aus dem hohlen Bauch oder Kopf, Innovationen können nur durch kreative und phantasievolle Menschen erbracht werden. Kreativität und Phantasie müssen jedoch geweckt und gebildet werden. Wie sagte die neue Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters

»Kunst und Kultur brauchen größtmögliche Freiheit, um sich entfalten zu können.«

Staatssekretär a.D. Rüdiger Frohn  Foto: Linde Arndt

Staatssekretär a.D. Rüdiger Frohn
Foto: Linde Arndt

Und dies führt auch zwangsläufig zu größtmöglicher Öffentlichkeit über den Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis hinaus. Da kommt das Wort, „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel (Gefäß) , sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen.. „ von Matthäus zu seiner Bedeutung. Zu diesem Denkansatz fand sich denn auch ein Mitstreiter. der ehemalige Leiter des Bundespräsidialamtes und Staatssekretär a. D Rüdiger Frohn. Auch er fand und findet die Kunst im Kulturgesamtbetrieb nicht angemessen vertreten und im Rahmen der Leistungsmöglichkeit und -fähigkeit von Kunst, sollte Kunst stärker bewertet werden. Wohin gegen der Sport im Kulturgesamtbetrieb total überbewertet wird und deshalb monetär regelmäßig weitaus besser ausgestattet wird und ist. Dies liegt wohl an der Gesellschaft, die das Körperliche höher bewertet als das Geistige, was sicher vor 100 Jahren auch angebracht war.

 

In dem am 7. Juli abgehaltenen Pressegespräch mit Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Vorstandsmitglied des Kunstraum-EN e.V. Werner Kollhoff, sowie der Künstlerin wie Kuratorin Linde Arndt, und den Künstlern Andreas Noßmann und Zsolt S. Deák, wurden denn auch die spannungsgeladenen Inhalte der drei Künstler  in einem großen Bogen vorgetragen. Für Ennepetal ein breiter künstlerischer Rahmen der von den Plastiken und Malereien Zsolt S. Deáks, über Grafiken, Radierungen und Erzählungen eines Andreas Noßmann bis hin zu den Porträtfotografien im Rahmen der von Linde Arndt vorgegebenen Konzeption ihrer Ausstellung ging.

pressekonferenzDie im Vorfeld in der lokalen Presse herausgegebenen Veröffentlichungen taten ihr bestes und es kamen zur Ausstellungseröffnung 198 Besucher. Und zwar Besucher die eine solche Ausstellung und deren Exponate angemessen zu würdigen wussten. Ob dies Bürgermeister Claus Jacobi mit Altbürgermeister Klaus Dieter Solmecke und  Landtagsabgeordneter Hubertus Kramer oder die Sparkassenvorstände des Südkreises waren oder Jörg Obereiner stellv. Ausschussvorsitzender des „Kultur- und Sportausschuss“ und kulturpolitscher Sprecher der Grünen im RVR war, sie hatten was zu bestaunen und fanden sich in einem angenehmen Umfeld mit freundlichen Gesprächen über Kunst und Kultur gut aufgehoben. Der Vortrag von Rüdiger Frohn fand volle Zustimmung, die Exponate der Künstler wurden interessiert, neugierig und als hochwertig von den Besuchern kommentiert. Das musikalische Rahmenprogramm durch das Duo “ 2 Meet the jazz“ trug dezent zur angenehmen Atmosphäre bei. Linde Arndt, fand als Kuratorin in ihrer Danksagungsrede allerherzlichsten Dank für die vielen Unterstützer, Helfer und Begleiter dieser Ausstellung.

Nach dem Vortrag breiteten sich die Besucher zu kleineren Gruppen in der Fußgängerzone auf dem Sparkassenvorplatz aus. Die auf dem Vorplatz befindlichen Bänke waren alle schnell besetzt mit sich lebhaft unterhaltenden Ausstellungs-Besuchern. Man konnte sagen, die Fußgängerzone hatte zum ersten mal ihre Bestimmung gefunden.

Für Linde Arndt war ihre Fotoausstellung eine Vor- oder Probeausstellung für die noch zu organisiernede große Ausstellung im Brüsseler Paul-Henri Spaak Building. Denn die ausgestellten Persönlichkeiten waren und sind ausschließlich weibliche Mitglieder des siebten europäischen Parlamentes. Die Ausstellung hatte der Fotografin viele, viele Anregungen erbracht die gerne aufgenommen wurden. Linde Arndt war denn auch guter Dinge dass die Ausstellung in Brüssel nach der Probe in Ennepetal und den noch anstehenden Korrektivarbeiten ein voller Erfolg werden wird. Zumal der Kultur- und Bildungausschuss (Cult) in Brüssel sich konstituiert hat und mit der Italienerin Silvia Costa aus Florenz eine ausgewiesene Kulturexpertin bekommen hat.

Was bleibt? Ein Kunstverein wie der Ennepetaler Kunstverein sollte sich nicht unter Wert verkaufen und sich in einen Bildungsprozess von Heranwachsenden einbinden lassen. Man mag mal Heranwachsende über die künstlerischen Schultern eines Künstlers sehen lassen, aber Künstler sollten sich nicht als Ersatzlehrer im Kunstunterricht sehen. Das muss schief gehen. Es mag sein, dass ein eigenes Format „Kunstausstellungen der Heranwachsenden“ ein Podium bieten kann, jedoch sollte die Qualität der Ausstellungsstücke von Anfang an im Vordergrund stehen. Niemand hat etwas davon einen Heranwachsenden zum potenziellen Künstler zu ernennen, der letztendlich von dem Weg zu seiner eigentlich beruflichen abgebracht wird.

Für die Zukunft könnte der Kunstraum-EN  e.V. ein Impulsgeber für den Südkreis sein, er sollte sich jedoch in der Kunst nicht zu eng aufstellen. Denn der im Deutschen allseits gebrauchte Begriff der „bildenden Kunst“ hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt, auch ist er durch die neuen Medien nicht mehr klar mit anderen Künsten abzugrenzen und erfährt zunehmend auch Überschneidungen.

Ansatzweise hat der Kunstraum diese Enge schon mal versucht zu überwinden indem er aus der „darstellenden Kunst“ Tanz, Gesang oder auch Lesungen in seine Ausstellungen (Ausstellung „Zwischen den Säulen“ 2009) einfließen lies.

Warum also nicht mehr?

Kunst kann ein wesentlicher Faktor der Wirtschaft in einer Kleinstadt wie Ennepetal sein und werden, ein weicher Faktor zwar, der aber Personen und Persönlichkeiten lokal bindet, die das Rückgrat einer funktionierenden Wirtschaft darstellen.

Kunst braucht aber auch einen kompetenten und verlässlichen Ansprechpartner im städtischen Umfeld, der Kunst nicht nur als Unterhaltungskulisse inszenieren möchte, sondern vielleicht seine Einwohner zum bleiben und Fremde zum kommen animieren möchte.

Wie diese Ausstellung gezeigt hatte, gab es viele dieser kompetenten und verlässlichen Ansprechpartner, die der Kunst als Anwalt zur Seite standen. Es geht noch was in Ennepetal, wenn man will.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal