Was ist denn da so schwer zu verstehen?

 

[jpg] Ab sofort soll es nun in Oberbauer und Rüggeberg die DSL Technik geben, so unser aller Bürgermeister Wiggenhagen. Welche, ob ADSL oder VDSL, sowas wissen die Experten in der Stadtverwaltung nicht so genau. Hauptsache in Oberbauer und Rüggeberg kann man jetzt etwas schneller in das Internet gehen. Und dann kam auch der jährliche Dauerbrenner, den die Stadt Ennepetal jedes Jahr bei den ersten Sonnenstrahlen auflegt. Gefühlte 20 Jahre hören wir nun von der L699 die von Straßen-NRW nicht ganz neu gemacht wird. Zig mal hat man den Ennepetalern schon erklärt, dass es Prioritäten im Straßenbau gibt. Und die L699, also die Straße die mit der Mittelstraße beginnt und bis zum Ortsteil Burg geht, nicht zu den vorrangigen Straßen gehört. Warum? Weil das Verkehrsaufkommen nicht so hoch ist. Und jetzt?
Es gab ein Treffen mit Landrat Dr. Arnim Brux und MdL Hubertus Kramer, die versprachen sich für die Neuasphaltierung der L699 in Düsseldorf einzusetzen. Was sollen sie auch tun? Es ist Kramers Wahlkreis und Brux sein Landkreis. Man ist schließlich höflich zueinander. Und was kam heraus? Was heraus kommen musste. Straßen NRW sieht keine Möglichkeit die Straße früher zu machen, also werden nur die Frostlöcher geflickt. Nun sind alle böse Im Rat und in der Stadtverwaltung. Und flugs wird wieder ein Brief an das Land, an Straßen NRW verfasst. Toll! Was mich so „begeistert“, Ennepetal ist in Düsseldorf oder im RVR von mir noch nie gesehen worden. Spreche ich mit Entscheidungsträgern und erwähne mal die Stadt Ennepetal, kommen immer diese Rückfragen, wo liegt diese Stadt. Für mich ist das ein Zeichen die Ennepetaler sind nicht vernetzt. Die Nachbarstädte habe ich schon öfter gesehen, die sich auch in den Gremien unterhielten. Wie kann man heute ohne Vernetzung noch etwas erreichen? Wie kann man nur die Vorgehensweisen staatlicher Institutionen, wie Straßen-NRW, als Verwaltungsbeamter oder Politiker nicht verstehen?

Der Gipfel war, als man die Pläne des Kreises, einen Fahrradweg auf der alten Bahntrasse für 5 Millionen anzulegen, vollkommen falsch interpretierte. Dipl. Ing. Klaus Tödtmann hatte mit dem Land NRW eine Übereinkunft erzielt wonach die Radtrasse von Wetter-Wengern bis nach Gevelsberg gehen soll. Gevelsberg und Wetter haben sich noch gar nicht dazu geäußert. Und jetzt kommt es: Ennepetal nahm die 5 Millionen aus dem Programm für Radwege raus und tat sie in den Straßenbau für die L699 rein. Mir blieb die Luft weg. Welch eine abenteuerliche Buchung. Jetzt kann ich verstehen, wenn der Kreis in 2010 mit dem Haushalt der Stadt Ennepetal nicht klar kam.

Ach ja, obwohl die Gewerbesteuer von Ennepetal 2013 erhöht wurde, sieht der Kämmerer jetzt schon eine Deckungslücke von 7 Millionen in der Stadtkasse. Das nenne ich mal Haushaltsplanung, wenn nach 2 Monaten der Haushalt schon wieder Makulatur ist.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal