Nachlass des Historikers Ulrich Föhse an die Begegnungsstätte Alte Synagoge übereignet

Ul[Wuppertal] Juden in Wuppertal / Nachlass des Historikers Ulrich Föhse an die Begegnungsstätte Alte Synagoge übereignet

Eheleute Föhse_2

Foto: Ulrich und Adelheid Föhse, März 2002
(Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal)

Der im April 2012 verstorbene Wuppertaler Historiker, Schulleiter und frühere Stadtverordnete Ulrich Föhse hat eine sehr wertvolle Sammlung an Dokumenten, Archivalien und Objekten hinterlassen, die ihm ehemalige Wuppertaler Familien anvertraut haben, die in der Zeit des Nationalsozialismus Wuppertal und Deutschland haben verlassen müssen.

Seine Witwe, Adelheid Föhse, hat nun im Sinne des Verstorbenen diese Sammlung als Depositum im Archiv der Begegnungsstätte Alte Synagoge übereignet mit der Verfügung, sie der Öffentlichkeit dadurch zur Verfügung zu stellen.

In einem offiziellen Festakt mit eingeladenen Gästen, darunter der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal Peter Jung, die Ehrenbürgerin der Stadt, Altoberbürgermeisterin Ursula Kraus und der ehemalige Wuppertaler und jüdische Zeitzeuge Dr. Wolfgang Kotek, wurde das umfangreiche Konvolut der Begegnungsstätte am Sonntag, den 15. September 2013 übergeben. Korrespondenzen mit über 450 Menschen in aller Welt, rund 600 private Fotografien aus dem Eigentum jüdischer Familien, wertvolle Dokumente, darunter auch überraschende und nie zuvor gesehene Objekte, ein großer Bestand an Kopien, diversen Schriftwechseln, Zeitungen und wissenschaftlichen Zeitungen und schließlich nahezu 100 Audio-Bänder mit Lebensgeschichtlichen Interviews werden nun in der Begegnungsstätte geordnet, inventarisiert und ausgewertet.

Antonia Dicken-Begrich, Vorsitzende des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V., sprach ihren Dank für die Lebensleistung Ulrich Föhses aus, der in jahrzehntelanger ehrenamtlicher Arbeit die Kontakte zu ehemaligen jüdischen Wuppertalern gesucht, sie besucht und eingeladen hat, und für die Überlassung dieser großen und für die Stadt Wuppertal so wichtigen Sammlung durch die Witwe Adelheid Föhse.

 

 

Bonhoeffers umstrittenes Martyrium

 

Vortrag von Pastor i.R. Paul Gerhard Schoenborn

 

 

Termin: Dienstag, 9. April 2013, 19.30 Uhr

Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

 

 

Am 9. April 1945 wurde Pastor Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet. Er gehörte zu den Verschwörern des 20. Juli. Sein Hauptmotiv, sich am Putsch gegen Hitler zu beteiligen, war die Judenverfolgung des NS-Staates. Bis in unsere Tage ist umstritten, ob seine Ermordung als politischer oder christlicher Märtyrertod zu werten ist. An seinem Todestag wird Pfarrer i. R. Paul Gerhard Schoenborn hierzu referieren und Partien aus seinen Bonhoefferstudien "Nachfolge – Mystik – Martyrium" (2012) vortragen.


Foto: Dietrich Bonhoffer,
August 1935 (Eberhardt Bethge)

 

Eintritt 3,00 Euro

 

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Schulreferat des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal

 

 

Das Veranstaltungsprogramm der Begegnungsstätte auf der Homepage: www.alte-synagoge-wuppertal.de

 

 

Alte Synagoge Wuppertal – Gedenken an Holocaust-Opfer

                     

                                      E i n l a d u n g

Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers
Auschwitz befreit. Seit 1996 gilt dieses Datum als offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus.
Wir wollen der Opfer des Nationalsozialismus am
                                                   Sonntag, 27. Januar 2013, 18.30 Uhr,
                                                            in der Immanuelskirche,
                                                      Sternstraße, Wuppertal-Barmen,

gedenken.

"Es lebe die Freiheit!", rief der 25-jährige Medizinstudent Hans Scholl aus München, bevor
er am 22. Februar 1943 enthauptet wurde, am selben Tag wie seine jüngere Schwester Sophie
und ihr Kommilitone Christoph Probst. Die Studenten hatten, gemeinsam mit weiteren Gegnern
des Nationalsozialismus, die Gruppe „Weiße Rose“ gegründet und Flugblätter verteilt, um die
Bevölkerung zu Protest und Widerstand gegen das unmenschliche System der Nazis aufzurufen –
bis sie vom Hausmeister der Münchener Universität entdeckt und denunziert wurden.
Anlässlich des diesjährigen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und als Auftakt zur
Wuppertaler Veranstaltungsreihe „Es lebe die Freiheit“ haben sich Schülerinnen und Schüler der
Städtischen Realschule Leimbacher Straße mit der bis heute bewegenden Geschichte der „Weißen
Rose“ beschäftigt.

Wie in jedem Jahr sind es also Schülerinnen und Schüler, die die offizielle Gedenkstunde der Stadt
Wuppertal inhaltlich gestalten und damit maßgeblich zur lebendigen Erinnerungskultur beitragen.
Veranstalter sind die Stadt Wuppertal, die Begegnungsstätte Alte Synagoge, die Wuppertaler
Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. und der Trägerverein Immanuelskirche e.V.
Zu der Gedenkstunde sind Sie herzlich eingeladen.

Peter Jung

Oberbürgermeister

Lebendiges Museum I: Abschied

Lebendiges Museum I: Abschied

Thematische Führung durch die Dauerausstellung

 

Termin: Sonntag, 6. Januar 2013, 16 Uhr

Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

 

Mit dem Beginn des neuen Jahres wird auch die Dauerausstellung der Begegnungsstätte Alte Synagoge „renoviert“: Die erste öffentliche Führung des Jahres 2013 erläutert zum letzten Mal Objekte und Dokumente, die wir aus der Ausstellung herausnehmen werden und wieder ins Archiv zurücklegen wollen. So schaffen wir Platz für andere Dinge, die ebenfalls interessant sind oder die wir neu bekommen haben. Denn unser kleines Museum soll ein lebendiges Haus sein und auch unsere Stammgäste immer wieder „neu neugierig“ machen. Am kommenden Sonntag nun nehmen wir Abschied von ausgewählten Exponaten – und zwei Wochen später begrüßen wir an deren Stelle andere Objekte und Dokumente.

 

Eintritt 3,00 Euro

bei Besuch beider Führungen 5,00 Euro

 

(Die zweite Führung „Begrüßung“

findet am Sonntag, den 20. Januar 2013 um 16 Uhr statt.)

 Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Genügsamkeitstraße
42105 Wuppertal

Tel. 0202-563.2843

 
alte-synagoge-wuppertal@gmx.de
www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/wuppertal

W-Elberfeld:Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 27. Januar:
Veranstaltungen am

Freitag, 27.1.2012, 15 Uhr (Rundgang)
Sonntag, 29.1.2012, 16 Uhr (Gedenkveranstaltung)

Am 27. Januar 1945 erreichten Angehörige der Roten Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und fanden dort neben wenigen noch lebenden Häftlingen die entsetzlichen Spuren eines millionenfachen Mordens vor. Seit 1996 gilt dieses Datum in Deutschland als offizieller Tag des Gedenkens an alle Opfer des Nationalsozialismus, und im Jahr 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen in einer Reso-lution diesen Tag zum internationalen Holocaustgedenktag.

Anlässlich dieses Tages bieten wir am Freitag, den 27.1.2012, einen Rundgang durch die Elberfelder Innenstadt an, und zwar zu Wohnadressen, an denen jüdische Familien wohn-ten, die in der NS-Zeit deportiert und ermordet wurden. Jeweils dort wird über das Schick-sal der früheren Nachbarn berichtet.
Treffpunkt ist um 15 Uhr vor dem Gesundheitsamt Wuppertal-Elberfeld, Kleine Klotzbahn (hinter dem Elberfelder "Rathaus".
Veranstalterin ist die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Die Stadt Wuppertal lädt für Sonntag, den 29.1.2012 zu ihrer offiziellen Gedenkstunde in die Elberfelder CityKirche ein. Dort spricht Dr. Markus Roth, Mitherausgeber der bekann-ten Tagebücher von Friedrich Kellner (erschienen 2010) über die Frage, wie am Ende der Zeitzeugenschaft an den Holocaust erinnert werden kann. Studierende der Musikhoch-schule spielen unter der Leitung von Prof. Werner Dickel drei Sätze aus dem Streichsex-tett Nr. 2 von Johannes Brahms.
Veranstalterin sind die Stadt Wuppertal, die CityKIrche Elberfeld, die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz mit Unterstützung der Musikhochschule Wuppertal.

Sonntagsführung im Januar – Alte Synagoge Wuppertal

Termin: Sonntag, 8. Januar 2012, 16.00 Uhr

Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

 

Am kommenden Sonntag findet die erste öffentliche Führung des Jahres 2012 durch die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und ihre Ausstellung statt. Unter dem Titel „Tora und Textilien“ können sich die neugierige Besucherinnen und Besucher über die Geschichte und Religion der Juden im Bergischen Land informieren. Dr. Ulrike Schrader erläutert die jüdischen Festtage und Gebräuche und berichtet vom Schicksal einzelner Persönlichkeiten, vor und während der Zeit des Nationalsozialismus in Wuppertal. Dabei sind Fragen der Gäste, gern auch von Kindern, herzlich willkommen.

 

Eintritt : 3,00 Euro


 

 

 

 

Dr. Ulrike Schrader
Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Genügsamkeitstraße
42105 Wuppertal

Adventszeit ist Chanukka-Zeit! Themenführung am 2. Advent


Termin:
Sonntag, 4. Dezember 2011, 16.00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Veranstalter: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Eintritt: 3,00 €

Wenn Christen in der Adventszeit an jedem Sonntag eine weitere Kerze anzünden, um das Warten aufs Christkind zu verschönern, freuen sich Juden auf das Chanukka-Fest, auch "Lichterfest" genannt. An acht Abenden im Dezember zünden sie nacheinander eine weitere Kerze an, um sich an die Wiedereinweihung des Tempels im Jahr 165 v. Chr. zu erinnern. Dazu gibt es besondere Bräuche, die den christlichen sehr ähnlich sind.

Was es damit auf sich hat, erklärt am Sonntag in der Begegnungsstätte Luiza Budner bei ihrer Themenführung durch die Ausstellung "Tora und Textilien".

 


Sehr geehrte Damen und Herren,

 
 
rechtzeitig vor dem Jahresende haben wir nun auch eine neue Homepage, die dem neuen Erscheinungsbild unserer Dauerausstellung "Tora und Textilien" angepasst ist und Sie mit aktuellen Informationen versorgt. Außerdem können Sie dort viele interessante Informationen über unser Haus und zur jüdischen Geschichte in Wuppertal finden.
 
Wir laden Sie ein, neugierig zu sein und sich "durchzuklicken":

www.alte-synagoge-wuppertal.de

 
Mit herzlichen Grüßen,
Ulrike Schrader

 

Offene Führung durch die Dauerausstellung

Offene Führung durch die Dauerausstellung
Neu in der Schau: Ein Holzmodell der Solinger Synagoge

Termin: Sonntag, 6. November 2011, 16 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße

Wie immer am ersten Sonntag eines Monats findet auch im Oktober in der Begegnungsstätte Alte Synagoge eine Führung durch die Dauerausstellung statt, zu der wir herzlich einladen.

Seit April 2011 ist in der Begegnungsstätte eine Dauerausstellung über die jüdische Religion und Geschichte im Wuppertal und der Region zu sehen. Objekte, Dokumente und Fotografien beleuchten die jüdische Geschichte seit ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Besonderen Wert legt die Ausstellung auf Objekte zum Anfassen und Ausprobieren und auf entdeckendes Lernen – für Kinder, Jugendliche und auch für Erwachsene.

Besonders beeindruckende Exponate der Ausstellung sind realitätsgetreue Nachbildungen der bergischen Synagogen als Modell aus Sperrholz im Maßstab 1:50 – die Gotteshäuser: Nachdem bislang die beiden Modell der Synagogen von Schwelm und Elberfeld zu sehen waren, ist nun als neues Exponat das Modell der Solinger Synagoge hinzugekommen. Am Sonntag gibt es die Gelegenheit, das Modell schon vor der offiziellen Einweihung am 10. November zu sehen.

Eintritt: 3,00 €

Lesung aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld – Begegnungsstätte Alte Synagoge

 

"Nun ist es plötzlich anders gekommen, als wir immer gehofft hatten…".
Vor 70 Jahren: Die Deportation der Juden aus Wuppertal nach Lodz
Lesung aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld

Termin: Mittwoch, 26. Oktober 2011, 19.30 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Am 26. Oktober, zum 70. Jahrestag der ersten Deportationen von Wuppertaler Juden in das Ghetto von Lodz, lesen An Kuohn und Hanfried Schüttler in der Begegnungsstätte Alte Synagoge aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld.

Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 verschärfte sich der Druck auf die noch in Deutschland lebenden Juden auf drastische Weise. Die NS-Propaganda verteufelte sie als heimliche Bündnispartner der "Bolschewisten". Die Einführung des "Judensterns" im September war ein erneuter Tiefpunkt der Entrechtung und Demütigung. Mit dem Verbot der Auswanderung der Juden aus Deutschland am 23. Oktober 1941 gab es keine Chance mehr auf Rettung. Schon am 26. Oktober verließ der erste Deportationszug mit 200 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Bahnhof Wuppertal-Steinbeck mit dem Ziel "Litzmannstadt"/Lodz.
         

                                        
                   Fotomontage: Beatrice und Max Inow (Begegnungsstätte Alte Synagoge)

Zu den Deportierten aus Wuppertal gehörten auch die Eheleute Beatrice und Max Inow aus der Brillerstraße 34. Ihre drei Kinder konnten 1938 und 1939 ihre Heimatstadt verlassen – in der Hoffnung, dass sich auch für ihre Eltern bald eine Auswanderungsmöglichkeit ergeben würde. So voneinander getrennt, konnten sie sich nur durch Briefe verständigen – bis wenige Tage vor der Deportation am 26. Oktober 1941.

Aus den Briefen spricht neben der ständigen Sorge und Angst umeinander auch eine tiefe Zärtlichkeit und Liebe. Zugleich sind die Briefe ein Vermächtnis an die Kinder, für einander und andere einzustehen und selbst in der dunkelsten Zeit nicht den Blick für die Schönheiten der Natur, für Literatur und Kunst zu verlieren. Die Schauspielerin An Kuohn (Wuppertaler Bühnen) und der Schauspieler Hanfried Schüttler (Theater Der Keller, Köln) werden aus den Briefen der Eheleute Inow lesen.

Ein Stadtspaziergang zur jüdischen Geschichte in Elberfeld

Termin: Sonntag, 9. Oktober 2011, 15.00 Uhr

Ort/Treffpunkt: Jüdischer Friedhof Weißenburgstraße (nicht Weinberg!)

 

„Mein Elberfeld!“ – Juden im Wuppertal

Ein Stadtspaziergang zur jüdischen Geschichte in Elberfeld

 

Obwohl die jüdische Geschichte im Wuppertal erst relativ spät, nach 1800 beginnt, gibt es doch einige bemerkenswerte Spuren und Punkte, die auf die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde von den Anfängen bis zu ihrer Vernichtung im Holocaust und von der Neugründung nach 1945 bis heute verweisen. Als Handelsstadt und als die größere der beiden Wupperstädte besaß Elberfeld eine enorme Anziehungskraft auch für jüdische Zuwanderer besonders in den Gründerjahren. Der erste jüdische Friedhof wurde hier angelegt, eine Synagoge gebaut, zahlreiche jüdische Vereine und Institutionen geschaffen, die auf sozialem und kulturellem Gebiet eine erstaunliche Aktivität entfalteten.

Die Herren mögen bitte eine Kopfbedeckung mitbringen.

 

Teilnahmegebühr: 5,00 Euro