Der Beginn der Moderne ist da wo unsere Gegenwart beginnt

 
 v.l.: Festspielleiter Dr. Frank Hoffmann / Ulrich Khuon / Oliver Reese / Markus Langer / Martin Kušej                 Foto:   © Linde Arndt
 

[jpg] Es ist wieder soweit. Die Ruhrfestspiele sind am Horizont zu sehen. Dieses Jahr werden die Festspiele vom 1. Mai bis 16. Juni 2013 stattfinden. Im Schlepptau wird wieder das „schräge Festival“ Fringe vom 21. Mai bis 8. Juni seine Zelte den Besuchern in der Innenstadt und am Festspielhaus öffnen. Seien sie wieder wie immer, nämlich, neugierig auf das was für uns gespielt wird. Hatte man in 2012 noch den Fokus auf das Thema: "Im Osten was Neues – Von den fernen Tagen des russischen Theaters in die Zukunft" gelegt, steht diesmal alles im Fokus des Themas „Aufbruch und Utopie.“

Es geht um die „Moderne“ die 1880/1890 bis 1933 einen ungeheueren Schub für die internationale Kultur brachte und damit auch für Deutschland. Wobei Deutschland eines der größten Zentren in der Kulturentwicklung war. Deutschland das große Land der Dichter und Denker, dieses Land welches immer weltbewegende kulturelle Impulse gab. Der Beginn wird in etwa an dem Dramatiker Gerhart Hauptmann festgemacht, Ibsen aber auch Fallada waren weitere Stationen und das Ende dieser Zeit markiert Ödön von Horváth in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts – deutschschreibende Künstler waren die Avantgarde. Es war aber auch die Zeit der aufkommenden Sozialkritik, der großen industriellen Entwicklungen und des wissenschaftlichen Sozialismus eines Karl Marx. Was aber die Festspielleitung geschickt in das Zentrum der Festspiele einbindet ist die neue Rolle der Frau in der Gesellschaft in der damaligen Zeit. Es waren Zeiten der Eitelkeiten, des Glamours neben Zeiten großer sozialer Spannungen. Das utopische war sowohl aufbauend als auch zerstörerisch. Danach fiel Deutschland zurück in die tiefste Barbarei der Nazizeit.

Der rote Faden der diesjährigen Festspiele ist der Aufbruch und die Utopie. Sie sind Teil einer Allgemeinbetrachtung, indem das Theater die damaligen Probleme aufgreift und sie in seinen Werken  umsetzt. Wo wir diese Zeit verherrlichen, öffnen uns die Dramatiker die Augen und führen uns die von uns geschaffene Welt vor.

Und so ist das Credo vieler Stücke: Wolltet ihr diese Welt? Und diese damalige  Welt könnte eine Blaupause der heutigen Welt sein. Äußerlichkeiten und Marginalien haben sich verändert, inhaltlich scheinen wir stehen geblieben zu sein.

Zu den Frauen in diesem diesjährigen Festival. Die Produktionen zeigen starke Frauen in den Stücken, die auch von starken Schauspielerinnen wie, Nina Hoss und Birgit Minichmayr, Sibylle Canonica, Cornelia Froboes, Jacqueline Macaulay, Angela Winkler oder Hannelore Hoger und Miriam Goldschmidt –  um nur einige zu nennen –  gespielt werden. Kennenlernen durften wir Maria Milisavljevic, die mit einer Uraufführung in der neuen Halle König Ludwig 1/2 ihres Stückes „Brandung“ sicherlich glänzen wird.

 
Plakat Brandung       Foto:  © Linde Arndt

Zum Festival und einzelnen Stücken.

Wir sprechen von starken Frauen, stark in vielerlei Hinsicht.

Da ist Ibsens „Hedda Gabler“ mit Nina Hoss und dem deutschen Theater Berlin.
Hedda eine Frau die einen hilflosen, unselbstständigen und durchschnittlichen Mann heiratet der ihr nichts bedeutet. Hedda eine stolze Frau fügt sich bis das Gegenteil von ihrem Mann in ihrer beider Leben eintritt. Es kommt wie es kommen muss, Lügen werden gewandelt, Verdrängtes bricht auf und Hedda will in diesem für sie wertlosen Leben nicht mehr sein.

Gerhart Hauptmann „Rose Bernd“ soll heiraten nur sie liebt einen anderen, nämlich den Mann ihrer Ziehmutter. Die junge Frau wird bei diesem Verhältnis erwischt und darauf erpresst. Sie erstickt an den nun folgenden Verhältnissen und zieht sich in den Wahnsinn zurück. Hauptmann interpretiert Sigmund Freud, den Begründer der modernen Psychologie.

„Geschichten aus dem Wiener Wald“ von  Ödön von Horváth hier eine Frau an der sämtliche Träume schon zerschellt sind. Desillusioniert schaut man auf ein Leben welches noch gelebt werden müsste aber nicht mehr gelebt wird.  Ödön von Horváth zeichnete die Akteure dieses Stückes in einem sozialen Umfeld, welches Menschen nur auf das Funktionieren reduziert. Dieses Stück macht auch in unserer Zeit nachdenklich.

Karl Schönherr „Der Weibsteufel“ , „Der Mann – sein Weib – ein junger Grenzgänger. Schauplatz: Die Stube“ Es geht um Geld, Macht und Sex, eine Frau die die Männer in ihrem Sinne manipuliert.
Männerrituale werden aufgebrochen und gegen Männer verwendet, die in ihrer Rückständigkeit in irgendeiner Vorzeit stehen geblieben sind.

Und das wollten sie sicher immer schon wissen. Carl Sternheim „Die Hose/Bürger Schippel“
Der typische deutsche Untertan der in der Öffentlichkeit ein sozial mitfühlender Mitbürger und hinter seiner Wohnungstür jedoch brutal und rücksichtslos ist. Nach unten treten nach oben bücken, so arbeitet sich Schippel zur Macht. Es ist das Monster welches die Nazis an die Macht gebracht  und den Rückhalt geboten hat. Ein Kind des Faschismus.

Sophie Rois liest im kleinen Haus aus „Die Geschichten von der 1002. Nacht“ von Joseph Roth.
Rois ist geradezu prädestiniert für diese Lesung. Das Freudenmädchen Mizzi wird durch einen Schah zu einer reichen Frau und die Welt verliert ihre Realität. Alles ist arabesk und verspielt, die Wirklichkeit hat einen Sprung bekommen.

Zwischendurch möchte ich noch eine Neuerung und zukünftige Umorganisation mitteilen, wir haben ja jetzt immerhin die 67. Ruhrfestspiele. In Zukunft wird es in der Halle König Ludwig 1/2 der  ehemaligen Lehrwerkstatt  an der Alten Grenzstrasse, die hergerichtet wurde während der Festspielzeit, alle Uraufführungen geben. Und leider wird der alte Saalbau, mit der die Ruhrfestspiele begonnen haben, abgerissen – schade.

  Und in dieser Halle König Ludwig 1 – 2 wird es mehrere spannende Uraufführungen geben, eben das oben beschriebene Stück „Brandung“ von  Maria Milisavljevic.

Hannelore Hoger wird im Theater Marl von Yasmina Reza ein weltweit viel beachtetes Stück „Ihre Version des Spiels“ mit dem St. Pauli Theater zur Aufführung bringen.

Und in der Vestlandhalle wird  von Franz Xaver Ott „Ein Dorf im Widerstand“ gespielt.
Das kleine Dörfchen Mössingen hatte als einzige Stadt in Deutschland dem nationalsozialistischen Regime mit einem Generalstreik Widerstand entgegen gesetzt.

Um es einmal klar zu sagen: Mit 100 Produktion und 318 Aufführungen in 16 Spielstätten haben die Ruhrfestspiele wieder die Redaktionen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit getrieben. Nach Durchsicht aller Pressematerialien haben wir, wie alle anderen Redaktionen, ein Riesenproblem: Es gibt keine Aufführung die wir ablehnen wollten oder nicht empfehlen würden. Redakteure haben eine natürliche Neugier und diese Neugier würde uns in alle Aufführungen treiben um der Welt mitzuteilen welches faszinierendes Stück man gesehen hat. Es sind Stücke von denen man nur gehört hat; SchauspielerInnen deren Spiel man mit Freude mit erleben würde. Nur jeder Tag hat 24 Stunden und Artikel müssen auch geschrieben werden – nicht nur Festspielartikel.

Um unseren Lesern jedoch die Qual der Wahl zu lassen, haben wir das Festivalheft mit
de
m Ruhrfestival 2013: http://www.ruhrfestspiele.de/publikationen/downloads/rr_2013_web.pdf verlinkt.

Noch etwas. Die Koproduktion „Danses Nocturnes“ mit Charlotte Rambling und der US amerikanischen Cellistin Sonia Wieder-Atherton muss aus terminlichen Gründen entfallen. Stattdessen  wird „LE NAVIRE NIGHT/DAS NACHTSCHIFF von Marguerite Duras mit Fanny Ardant und der  US amerikanischen Cellistin Sonia Wieder-Atherton gezeigt.
Auch hier muss man sagen ein unnachahmlich sinnliches und intimes Stück, ein Dialog einer Stimme mit einem Cello, wurde von den beiden Damen konzipiert.

 
Die Macher des Fringe-Festival v.l. Sebastian Ackermann, Dr. Frank Hoffmann, Meinhard Zanger                      Foto:  ©  Linde Arndt
 

Aber es gibt ja noch ein zweites Festival, nämlich das 9. Fringe Festival

Hier vorab: Es sind  25 Produktionen aus 11 verschiedenen Ländern in 135 Aufführungen in 5 Spielstätten.

Dieses Festival hat sich gemausert. Neben Edinburgh und d’Avignon als ältere Off-Festivals hat sich  das Fringe Festival in Reklinghausen nunmehr etabliert. 200 Bewerbungen aus 32 Ländern standen zur Auswahl und haben der Jury Kopfzerbrechen gemacht.
Heraus gekommen sind liebevolle, fantasievolle oder auch fantastische Teilnehmer der freien Theaterszene die ihres gleichen suchen.

Da erzählt die National Peking – Opera Company Alexander Puschkins Erzählung vom „Fischer und seinem Fischlein“, eben eine Adaption des Grimmschen Märchens vom“Fischer und seiner Frau“.
Ein Stück für Kinder und junggebliebene Erwachsene.

Oder „Die Schneiderin Gardi Hutter“ eine schweizer Clownin die auf und absteigt und dadurch in den Fäden des Lebens sich verstrickt. Auch hier für Kinder und junggebliebene Erwachsene.

Irisch Dance mal anders mit  der post-pop-generation mit Elektro, Pop und zeitgemäßem Folk. Die Gruppe „ UP & OVER IT“ aus Irland, mit Suzanne Cleary und Peter Harding wird ein absolut neues Level von Irisch Dance eröffnen.

Musik und Kabarett  mit Cornelia Schirmer und Anne Weber. „Schuld daran sind wir,Jungs! Anne und Coco aufm Kiez“ im Foyer der Sparkasse Vest. Diesmal sind eben nicht die anderen Schuld.

Boggie und Blues spielt Siegfried Gerlich zum Gesang der beiden frechen Hamburgerinnen.

Ups, eine Sprachjonglage mit Marcus Jeroch. Po-ich, Poe-du, Poe-sie man sollte sich ruhig verhalten sonst verliert man sich in den gewundenen und wirren Worten und Sätzen.

Isobel Cohen/Großbritannien ein großes Talent des Physical Theatre zeigt „Within Range“  eine Performance über den Berliner Mauerfall von 1989. Es ist eine hochprofessionelle Choreografie.

Ein Puppenspiel und Maskentheater im Rohbau der Recklinghausen Arcaden. Perpetuum Mobile, Ton und Kirschen Wandertheater. Es ist ein bizarres Theater in der eine Szene in die nächste übergeht. Ein Spiel der Objekte, in der die Sinnlichkeit vorherrscht.

Auch das Fringe Festival ist so vielfältig und qualitativ hochwertig geworden, so dass es unmöglich wird eine Veranstaltung auszulassen. Schmerzhafte Entscheidungen werden hier abverlangt.

Man sollte im Programmheft selber stöbern und spontan entscheiden. Auch hier wollen wir nur Empfehlungen aussprechen und den Leser damit animieren sich ein paar schöne Stunden zu gönnen.

Hier der Link zum Fringefestival: http://www.ruhrfestspiele.de/publikationen/downloads/fringe_2013_web.pdf

Am Samstag, dem 15. Juni 2013, 20.00 Uhr findet als Open-Air-Veranstaltung im Stadtgarten das Abschlusskonzert mit den FANTASTISCHEN VIER statt.

Einmal mehr hat die Festivalleitung mit Dr. Frank Hoffmann gezeigt, der Geist der Ruhrfestspiele der vor 67 Jahre beschworen wurde lebt auch heute noch. Wie sagte Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin in einem anderen Zusammenhang: Vielleicht sind wir die Verbinder. Wir, die  dem Besucher den Spiegel zeigen den er zur Orientierung oder Neujustierung im Hinblick auf Kultur und auch Theater braucht. Es soll ein produktives Rätsel sein, dass nicht unbedingt beantwortet werden muss.
Und Markus Langer von der Evonik Industries AG sieht durch das Theater einen Impuls von draußen um brennende wirtschaftliche Fragen anders zu beantworten als mit eingefahrenen Antworten.

 

Der Kartenvorverkauf hat schon begonnen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen.

Am Fluß entlang schreiben

[la] Da flattert uns vom idr eine Nachricht ins Haus, die das altvertraute Wort "Jugendstil" in einem ganz neuen Sinn erscheinen lässt.

Die Emscher steht im Mittelpunkt eines Jugend-Literaturprojektes ganz besonderer Art. Schüler aus 7 Städten beteiligen sich unter dem Motto "Am Fluss entlang schreiben…" an dem gleichnamigen Schreibprojekt. Initiator ist das Dortmunder Kinder- und Jugendliteraturzentrum "Jugendstil" mit einigen weiteren Partnern.

Die Auftaktveranstaltung ist inzwischen gestartet. Unter Anleitung von Autoren schreiben Jugendliche Erzählungen,in den Städten Dortmund, Castrop-Rauxel, Herten, Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen und Duisburg, entlang der Emscher. Jedes Kapitel bezieht sich jeweils auf ihre Stadt und den entsprechenden Teil der Emscher die hier vorbei fließt. Das Ganze wird als eine Art Staffellauf weitergereicht und jede Schülergruppe hat für ihre Arbeiten eine Woche Zeit, bevor der Staffelstab an die nächste Stadt weitergereicht wird.
Wenn alle Schreibprojekte beendet sind, entsteht eine gemeinsame Publikation. Dann soll eine Lesereise von der Mündung zur Quelle der Emscher durchgeführt werden.

Schon jetzt klingt alles sehr spannend und vielversprechend. Mich hat vor allen Dingen das Wort "Jugendstil" begeistert, was in diesem Falle ja wohl besonders auf den Schreibstil der Jugendlichen verweist.

Wir werden das Projekt im Auge behalten und zu gegebener Zeit wieder darüber berichten. Nachfolgend ein kleines Video über diese Aktion, welches wir auf Youtube entdeckt haben.

Vielleicht könnte dieses Projekt auch eine Initialzündung sein, um an der Ennepe etwas ähnliches zu gestalten. Bestimmt würden viele Jugendliche begeistert mit machen. Man sieht ja schon in dem Video, wie die Jugendlichen dabei sind.

 

 Linde Arndt für EN-Mosaik aus der Metropole Ruhr

1. Kulturkonferenz mit Focus auf 2020

 

 
Teilnehmer der 1. Kulturkonferenz in Essen                                                                                                                          Foto: © Linde Arndt
 

[la] Es ist zwar schon einige Zeit her, dass in Essen die 1. Kulturkonferenz RUHR stattgefunden hat, wir möchten aber dieses Ereignis vor Abschluss des Jahres 2012 gerne noch dokumentieren.

Nachdem wir das Kulturhauptstadtjahr RUHR2010 von Anfang bis Ende gelebt haben, unser Bildarchiv mit tausenden von aufregenden Zeitdokumenten gefüllt und viele Artikel und Kommentare dazu verfasst haben, begleiten wir auch jetzt die Bemühungen, den Geist der Metropole Ruhr weiter leben zu lassen.

So fand also am 15. September 2012 die erste Konferenz statt, in der über Projekte, Netzwerke und Synergien aus dem Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 gesprochen wurde und wie diese nachhaltig zu nutzen seien. Eingeladen hatten das nordrhein-westfälische Kulturministerium und der Regionalverband Ruhr (RVR). Auf dem Welterbe Zollverein fanden sich mehr als 450 Teilnehmer ein und  diskutierten, aufgeteilt in mehrere Foren, am Nachmittag über die Zukunft der regionalen Kultur nach RUHR.2010 und  die Themen:

  • Forum „Urbane Künste Ruhr – Experimente,
    Möglichkeitsräume und regionale Allianzen“
    Impuls und Leitung: Katja Aßmann, Künstlerische Leitung Urbane Künste Ruhr und
                                    Lukas Crepaz, Geschäftsführer Kultur Ruhr GmbH
    (s. hierzu auch die PDF-Dokumentation der Metropoleruhr)
  • Forum „Kultur- und Kreativwirtschaft:  Zukunft durch Innovation“
    Impuls und Leitung: Prof. Dieter Gorny, Geschäftsführer der european centre for
                                    creative economy GmbH (ecce) Thomas Westphal, Geschäftsführer                  
                                    der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr)
    (s. hierzu auch die PDF-Dokumentation der Metropoleruhr)
 
Katja Aßmann       Foto: © Linde Arndt
   
Axel Biermann                Foto: © Linde Arndt
   
Prof. Dieter Gorny      Foto: © Linde Arndt

Der Vormittag begann mit einem Beitrag  des RVR, der erstmals öffentlich das Konzept des Großprojektes "Metropole Ruhr 2020" vorstellte, welches gemeinsam von Städten, Wirtschaft, Wissenschaft und regionaler Kultur getragen wird. Das erste Programm mit dem Thema "StadtKlima" soll bereits im Jahre 2014 starten. Die Teilnehmer der Konferenz stimmten diesem Vorschlag zu.

(Über die  Kultur-Kooperationen in der Metropole Ruhr gibt es bereits von der RUHR REVUE eine Übersichtskarte die wir Ihnen hier als pdf zur Verfügung stellen.)


Pius Knüsel             Foto: © Linde Arndt
   Pius Knüsel, Direktor der Kulturstiftung Pro Helvetia und Autor der umstrittenen Thesen zum „Kulturinfarkt“, hielt einen Impulsvortrag über
   "Kulturinfarkt" versus "Fähigkeit zur kulturellen Innovation"
wobei er thematisch die Herausforderungen künftiger staatlicher Kulturförderung besonders hervor hob aber auch in Frage stellte.

Ihm entgegnete Prof. Heiner Goebbels, der Intendant der Ruhrtriennale, zu den Fragen nach der Mittelverteilung zwischen etablierter und freier Kultur, indem er die Meinung vertrat, dass eine Förderung sich nicht an der Größe der Häuser, sondern an der künstlerischen Qualität und kulturellen Innovation ausrichten sollte.

(Die Rede von Pius Knüsel finden Sie als pdf in unserem Download-Bereich.)

Als nächstes befasste sich ein Podium, bestehend aus Kulturministerin Ute Schäfer und Kulturdezernenten der Städte Oberhausen (Apostolos Tsalastras), Essen (Andreas Bomheuer), Dortmund (Jörg Stüdemann), Bochum (Michael Townsend) ,  sowie des Kreises Unna (Rainer Stratmann), mit den Erwartungen der Kommunen und des Landes an die regionale Kultur.

Oliver Scheytt, ehemaliger Geschäftsführer der RUHR 2010 GmbH, führte die Moderation.

 
Ministerin Ute Schäfer und Prof. Dr.  Oliver Scheytt              Foto: © Linde Arndt

Es wurden aber auch Stimmen laut, die meinten, dass nur über die neue Säule "Urbane Räume" diskutiert wurde und dass  die im Jahr 2010  im Kulturhauptstadtjahr hervorgetretenen "Starke Orte" irgendwie vernachlässigt würden. Den Vorwurf wies Markus Ambach (MAP) zurück indem er fand, dass sich die "Starken Orte" erst einmal organisieren sollten. Indirekt zweifelte er die Ernsthaftigkeit des Auftretens der Vertreter der "Starken Orte" an. 

Über allem aber steht, was Oliver Scheytt anlässlich der 1. Kulturkonferenz betonte, dass es wichtig ist, den Geist der Kulturhauptstadt weiter in die Zukunft zu tragen.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Essen

[Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie in der Fotogallery Linde Arndt]

 

Kulturhauptstadt 2010 wird vielleicht „Grüne Hauptstadt Europas“

 [jpg] Es geht nicht mehr so Schlag auf Schlag wie im Kulturhauptstadtjahr 2010. Einesteils sind die Etats für Kultur massiv zusammen gestrichen worden und auf der anderen Seite scheint bei den Stadtoberen die Wichtigkeit von Kunst und Kultur nicht mehr in der Pipeline zu sein. Wie dem auch sei, die Metropole Ruhr muss, und ich sage ausdrücklich muss, weiter voran getrieben werden. Es geht um den vollzogenen Wandel aber auch um die Fähigkeiten Innovationen zu erarbeiten und umzusetzen. Gutes Beispiel: Bottrop als Innovation City. Was noch ein großes Handicap ist, in Brüssel kann sich die Metropole Ruhr nicht als Metropole, wie Paris oder London, bewerben. Auf Initiative der Städte Bochum, Dortmund und Essen sowie des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wird zurzeit eine Bewerbung um den Titel "Grüne Hauptstadt Europas" vorbereitet.

 

Ziel des Kooperationsprojektes ist es, die Region mit ihren vielfältigen Leistungen zum Klimawandel und zur Energiewende zu präsentieren. Die Metropole Ruhr soll für Europa zum Laboratorium für innovative Ideen und Projekte werden.

Auf Grundlage von Gesprächen und Workshops mit zahlreichen Akteuren der Region ist ein Memorandum im Entwurf erarbeitet worden, das die zu erstellende Bewerbung inhaltlich begleiten soll. Die endgültige Fassung wird ab März allen Stadträten und Kreistagen der Metropole Ruhr vorgelegt. Ziel ist es, dieses Projekt auf eine breite Basis zu stellen.

Die Bewerbung um den Titel „Grüne Hauptstadt“ kann sich in die Aktivitäten von Bund, Land und Kommunen zum Thema „Klimaschutz und Energie“ hervorragend einfügen. Der Dreiklang aus dem regionalen Ansatz des Initiativkreises Ruhrgebiet mit dem Wettbewerb „Innovation City“, der regionalen Bewerbung um die „Grüne Hauptstadt Europas“ sowie der „Klima-Expo 2020“ der Landesregierung, bietet die Chance, internationale, europäische und regionale Themen intelligent miteinander zu vernetzen und in zeitlichen Abschnitten zu entwickeln.

Das Memorandum zur Bewerbung der Metropole Ruhr als „Grüne Hauptstadt Europas 2015“ stellt die inhaltliche Grundlage sowohl für die Bewerbung in Brüssel dar, als auch in Teilbereichen für eine „Klima-Expo“ in der Metropole Ruhr.

   
   vlnr.  Dr. Ernst Kratzsch (Bochum), Martin Lürwer (Dortmund ), Barbara Klask (RVR),Simone Raskob (Essen), Dr. Wolfgang Beckröge                                                                                                                                                         © Linde Arndt  

Zeitachse für die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt“ 2015
Die Bewerbung für das Jahr 2015 beginnt voraussichtlich im Juni 2012 mit der Veröffentlichung der Ausschreibungskriterien der Europäischen Union. Bis Ende Oktober 2012 ist die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ einzureichen.

Im April 2013 verkündet die Jury in Brüssel die drei bis vier Finalisten. Die Ausgewählten müssen innerhalb eines Monats bis Mai 2013 eine endgültige Präsentation in Brüssel vorstellen.

Im Juni 2013 entscheidet die Jury über die Stadt, die 2015 „Grüne Hauptstadt Europas“ sein wird. Ab diesem Zeitpunkt würden die konkreten Planungen zur Durchführung dieses Ereignisses im Jahre 2015 beginnen.
Eine endgültige Entscheidung über die Form der Bewerbung ist von den Räten bis spätestens Juni 2012 zu treffen. Nach jetzigem Stand wäre dies abhängig von den dann gültigen Bewerbungskriterien in drei Varianten möglich:

  1.   gemeinsame Bewerbung als Metropole Ruhr
  2.   mehrere Bewerbungen aus den Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern
      (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen)
  3.   Bewerbung einer Großstadt als Bannerträgerin für die Metropole Ruhr

Die Varianten 2. und 3.  sind bereits heute formal bei der Europäischen Union zulässig. Für Variante 1), die alle Beteiligten favorisieren, werden seitens der Umweltdezernenten aus den Städten Bochum, Dortmund und Essen Gespräche auf EU-Ebene geführt, um die formale Zulässigkeit auch einer Metropolbewerbung weiter voranzutreiben.

Zur Unterstützung der Erhebung von Regionaldaten bzw. auch nicht vorhandener Daten in den Städten, werden seitens des Landes {LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) u. a.} vorhandene Daten kostenlos zur Verfügung gestellt. Gleiches gilt für die beim RVR vorhandenen Daten.

Seien wir gespannt wie sich die Metropole Ruhr weiter entwickelt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

 

Freizeit- und Ferientipps für Kinder

Informationsdienst Ruhr - Die Agentur für Nachrichten aus dem Ruhrgebiet gibt Freizeit- und Ferientipps für Kinder und Jugendliche bekannt:

Metropole Ruhr (idr). Kleine Forscher kommen in den nächsten Tagen auf ihre Kosten: Kriminell gute Aktionen warten vom 1. bis 5. August auf junge Detektive im Archäologischen Park Xanten. Im Rahmen der Ausstellung "Gefährliches Pflaster" können Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren sich mit "Kriminalität im Römischen Reich" auseinandersetzen. Am 1. August beispielsweise werden Schatzkästchen nach römischer Art hergestellt. An den folgenden Tagen gehen die Kinder u.a. auf Verbrecherjagd und knacken Geheimschriften und verschlüsselte Codes. Das Ferienprogramm ist tageweise buchbar. Infos: www.apx.lvr.de

* "Tag des Kindes" beim Grugapark-Fest 2011: Der Sonntag gehört in Essen traditionell den kleinen Gästen. Am 31. Juli stehen von 11 bis 17 Uhr Kinder im Mittelpunkt: Spiele, Kindertheater, Modelltruckfahren, Clownstheater "Zirkusträume", Musik und Aktionen lassen den Kleinen keine Chance auf Langeweile. Bis 14 Jahre haben junge Besucher freien Eintritt. Infos: www.grugapark.de

* Ganz im Zeichen der Steinzeit steht der Familien-Sonntag am 31. Juli im Ruhr Museum in Essen. Experimentalarchäologe Markus Plesker zeigt Kindern und Eltern steinzeitliche Techniken wie z.B. Feuersteine schlagen. Die Besucher dürfen auch selbst einige Werkzeuge ausprobieren. Die Teilnahme an der Veranstaltung (11 bis 17 Uhr) ist kostenlos. Infos: www.ruhrmuseum.de/veranstaltungen/fuer-kinder-und-familien

* Zahlreiche Experimentierstationen warten am 29. Juli im Bochumer Planetarium auf junge Forscher im Alter von fünf bis zehn Jahren. Zwischen 10 und 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr können Kinder selbst zu vielen Themen rund um die Naturwissenschaft experimentieren. Außerdem dürfen sie eigene Sternbilder erfinden und malen und beim Astroquiz ihr Weltraumwissen testen. Dazu zeigt das Planetarium Sternenshows extra für Kinder. Infos: www.planetarium-bochum.de

* Papierschöpfen, Nägel schmieden, Kaffee rösten, Körbe flechten und noch viel mehr können die kleinen Besucher des LWL-Freilichtmuseums in Hagen beim Kinderfest am 31. Juli, 11 bis 17.30 Uhr. Dazu gibt’s Musik, Clownerie und jede Menge Spiele. Geburtstagskinder haben freien Eintritt. Infos: www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de

* "Hits 4 Kids" locken am 30. und 31. Juli, 11 bis 18 Uhr, ins CentrO nach Oberhausen. Oberhausen. Beim Kinderfest gibt’s zahlreiche Attraktionen zum Spielen und Toben auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern. Der CentrO Park bietet an diesen Tagen Eintritt zu ermäßigten Preisen. Infos: www.centro.de

 

Regionalverband Ruhr informiert über „Tipps und Tops“ in der Metropole Ruhr

RVR informiert über "Tipps und Tops" in der Metropole Ruhr

Metropole Ruhr (idr). Prallvoll ist der Kulturkalender der Metropole Ruhr in den nächsten drei Monaten. Wo es was zu sehen und zu hören gibt, darüber informiert die neue Ausgabe der Kulturbroschüre "Tipps und Tops" für die Monate April bis Juni, die der Regionalverband Ruhr (RVR) jetzt frisch vorlegt. Das Heft stellt Ausstellungen, Theaterpremieren, Konzerte, Festivals, Kabarett & Comedy, Musicals, Messen und ausgewählte Sportveranstaltungen vor – mit Web-Adresse und Telefonkontakt.

       

Einige Highlights: Das Klavier-Festival Ruhr huldigt Franz Liszt, in Essen steigt ein Beethoven-Marathon und in Recklinghausen lautet das Thema eines Mega-Orchesterkonzerts: Beethoven trifft Schiller. Der Dichterfürst steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen Ruhrfestspiele. Bei den Ausstellungen beeindruckt die 40 Meter hohe Licht- und Klangskulptur "Regenwaldbaum" in der neuen Gasometer-Schau "Magische Orte" und erstmals sind Fotos aus zwei Jahrhunderten Krupp in der Villa Hügel zu sehen.

Erhältlich ist die kostenlose Broschüre beim RVR, Susanne Jans, Telefon: 0201/2069-352, E-Mail: jans@rvr-online.de. Außerdem kann das Heft auf dem neuen Portal www.metropoleruhr.de heruntergeladen werden.
Infos: www.metropoleruhr.de/kultur.html und www.kultur-im-ruhrgebiet.de

 


Ruhr Kunst Museen – Ein Rückblick auf die Anfänge einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit

Der Zusammenschluss von 20 Kunstmuseen innerhalb einer Region, dieser Schritt ist von vielen Beobachtern der Szene sicher sehr kritisch beäugt worden. Doch das Jahr der Kulturhauptstadt hat den Skeptikern gezeigt, welche Erfolgsgeschichte daraus werden kann.

Die hunderttausenden Besucher im letzten Jahr haben gezeigt, die gemeinsamen Anstrengungen machen diese Region stark. Diese Stärke innerhalb der Kulturlandschaft Europas wirkt wie ein riesiger Magnet auf Künstler, Sponsoren und die damit verbundene Wirtschaft. Diese Anziehung wirkt sogar über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und zeigt eines ganz deutlich, unsere Vätern haben die Kohle aus dem Berg gebuddelt aus der wir heute die Farben für die neue Farbigkeit des Reviers mischen können.

Aber was verstehen wir unter Kunst und Kultur?

Sprache ist ein Teil jeder Kultur und zwar der Hochkultur. Dies haben Dichter und Schriftsteller
aus dem indogermanischen Sprachraum in den letzten zweitausendfünfhundert Jahren
vielfach unter Beweis gestellt. Gut wir hatten mit der Sprache manchmal so das eine oder
andere Problem. Im letzten Jahrhundert wurden wir oft wegen unseres Dialektes belächelt, das
zur Zeit eine neue Blüte erlebt und damit dokumentiert wie sich gelebte Integration darstellt.
Aus diesem Grund sollten wir weiterhin versuchen auf denglisch zu verzichten. Im Rahmen der
Kulturhauptstadt gab es bei den Ruhr Kunst Museen zwei erfolgreiche Produkte und wie nannte man sie:
Collection Tours(denglisch) heißt zu deutsch Touren zu Sammlungen aber im Dialekt Kunst
kucken,
Mapping the Region (denglisch) heißt zu deutsch Abbildung der Region aber im Dialekt Bildchen vonnet Revier.

   
   v.l.: Nicolaus Schaffhausen [Direktor des Witte de With Rotterdam] Michael Townsend [Kulturdezernat der Stadt Bochum]
Dr. Hartwig Fischer[Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation)]  Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach [Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW] Prof. Oliver Scheytt [Geschäftsführer RUHR.2010 GmbH] Jochen Gerz [Künstler von 2/3 Straßen]
Foto: © Zdena David
 

Gute Gespräche?
Diese Erfolgsgeschichte nun nochmals in einem Gespräch Revue passieren zu lassen und dabei neue Ideen für die zukünftige Arbeit zu platzieren wäre ein konstruktiver Schritt in die Zukunft gewesen. Doch das Podiumsgespräch zwischen Dr. Hartwig Fischer, Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation), Jochen Gerz, dem Künstler von 2/3 Straßen, Nicolaus
Schaffhausen, Direktor des Witte de With Rotterdam, Prof. Oliver Scheytt, RUHR.2010 GmbH, Dr. Ingrid StoppaSehlbach, Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW und Michael Townsend Kulturdezernat der Stadt Bochum brachte über ein paar allgemeine Aussagen keine neuen Denkanstöße ins Spiel.

Kooperation heißt die Größeren in einem Netzwerk ziehen die Kleineren mit und werfen ihre
Stärken in die Waagschale um alle einen Schritt weiter zu bringen.

Die Ausführungen von Frau Stoppa Sehlbach gaben nur bereits bekannte und allgemeine
Erkenntnisse wieder, die zum großen Teil auch schon längere Zeit realisiert sind.

Würden die Institutionen der Region den Ausführungen von Nicolaus Schaffhausen folgen, dann
hieße es für das Ruhrgebiet zurück in die Vergangenheit der letzten Jahrhunderte. Denn einen
Zentralismus für die Museumslandschaft im Ruhrgebiet anzumahnen ist ebenso weltfremd, wie
die Stadt Detroit als Vorbild für die Metropole Ruhr zu sehen. Sicher im Ruhrgebiet sind die
Kassen der öffentlichen Haushalte ziemlich leer, aber wir haben den Strukturwandel geschafft
und sind auf dem Weg zu neuen Ufern. In Detroit hat man noch garnicht begriffen, das ein
Strukturwandel ganz heftig an die Tore klopft. Die Stadt und breite Schichten der Bevölkerung
kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben.

Allein die Ausführungen von Michael Townsend aus der Sicht der Verwaltung zeigten die
Gratwanderung zwischen Haushaltslöchern und der Förderung von Kultur in der Breite auf. Als Vertreter der Kunstszene stand Jochen Gerz mit seinen Gedanken den bekannten Windmühlen gegenüber.

Was lernen wir daraus?
Wir sind wer und brauchen unser Licht nicht unter dem Schemel verstecken. Wir müssen zwar
über den Tellerrand schauen was um uns herum passiert, aber unseren ganz eigenen Weg
weitergehen.

In diesem Sinne Glück Auf
 Will Rumi

Umjubelte Silvesterpremiere

[jpg] Willy Decker der weltbekannte Opernregisseur und Intendant der Ruhrtriennale feierte bei der Silvesterpremiere der Oper Traviata an der Metropolitan Opera in New York einen umjubelten Erfolg.
Die New Yorker gaben minutenlangen stehenden Applaus.

  2005 war Willy Deckers Inszenierung von Giuseppe Verdis La Traviata bei den Salzburger Festspielen der Sensationserfolg: Anna Netrebko in der Rolle der Kurtisane Violetta und Rolando Villazón als ihr Geliebter Alfredo begeisterten durch ihre intensive Darstellung. Diese Inszenierung hat inzwischen Kultcharakter.

An diesen Erfolg kann Willy Decker mit dieser Produktion nun in New York voll und ganz anknüpfen: Am 31. Dezember 2010 feierte La Traviata an der Metropolitan Opera in New York ihre umjubelte Silvesterpremiere. In der von Wolfgang Gussmann ausgestatteten Produktion singen nun Marina Poplavskaya, Matthew Polenzani und Andrzej Dobber. Sowohl Publikum als auch amerikanische Presse zeigen sich einhellig begeistert:

Willy Decker Foto:© Kirsten Neumann    

Pressestimmen:

“Traviata triumphant!” – “Traviata triumphierend!”
Poplavskaya "is perhaps the finest Violetta of our time." – Poplavskaya “ist die vielleicht beste Violetta unserer Zeit.”
New York Post

Willy Decker’s new staging is “an involving and theatrically daring production that belongs at the Met”. – Willy Deckers neue Inszenierung ist “eine mitreißende und wagemutige Produktion, die an die Met gehört”.
New York Times

"Poplavskaya gave a dauntlessly athletic, expressive, magnetic performance." – “Poplavskaya lieferte eine unerschrocken kraftvolle, ausdrucksstarke, anziehende Performance.”
Financial Times

Willy Decker’s production "demands to be seen." – Willy Deckers Produktion „muss man gesehen haben.”
Los Angeles Times

Weiter Aufführungen am am 7., 12., 15, 19., 22., 26. sowie 29. Januar 2011.

 

Professor Paul Willy Decker wurde am 17. Oktober 2007  zum neuen Intendanten der Ruhrtriennale berufen, die er als Nachfolger von Jürgen Flimm von 2009 – 2011 leiten wird. Decker hat an vielen großen internationalen Häuser, wie der Wiener Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, an der Semperoper in Dresden, beim Maggio Musicale Fiorentino, am Royal Operahouse Covent Garden in London, beim Drottningholm Festival in Stockholm, an der Lyric Opera in Chicago, an den Opernhäusern in Brüssel, Amsterdam, Genf und Madrid sowie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, gearbeitet und ist ein international bekannter Opernregisseur. Für die Metropole Ruhr gibt er wichtige Impulse im Bereich der Oper und bedeutet ein Glücksfall für die Opernhäuser der Metropole Ruhr.

Die Ruhrtriennale wird durch die Kultur Ruhr GmbH betrieben, die evtl. die Nachfolge der Ruhr.2010 GmbH sein wird. Die Gespräche sind aber noch nicht abgeschlossen. (die Redaktion)

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal