Das neue Stadtfetenformat „Mittendrin“ in Ennepetal

Kinderbespassung  foto: Linde Arndt

Kinderbespassung Foto: Linde Arndt

[jpg] Das alte Format „Stadtfete“ war verbrannt. Es war richtig, ein neues Format zu organisieren und den Ennepetalern ein Stadteilfest an die Hand zu geben.
Um es kurz zu machen, es war ein kleines Stadtteilfest welches in jeder Stadt zuhause sein konnte. Besuchermäßig konnte man keinen großen Andrang erkennen, es waren überschaubare Besucherzahlen, zumindest an zwei Tagen.
Nun ist es nicht leicht die Ennepetaler Aktivitäten, wenn sie neue Wege gehen, richtig einzuordnen.
Zumal denn, wenn die Organisatoren von der Stadtverwaltung kommen. Irrlichterndes Ennepetal, ist glaube ich der richtige Begriff. Denn Ennepetal hat es bis heute nicht verstanden ein klares Imageprofil aufzubauen. Ennepetal steht für ein ewiges Hin und Her, teilweise mal gerne mit Höhen. Aber auf diesen Höhen aufzubauen, da fehlt es doch an Kraft und dem notwendigen Willen.

Deshalb „Irrlichterndes Ennepetal“, eben mal vor und mal zurück, schwankend zwischen zwei Alltäglichkeiten die Ennepetaler unerreichbar scheinen. Allerdings muss man sagen, die Ennepetaler wollen schon ein niveauvolles Stadteilfest, nur sie bekommen es halt noch nicht hin.
Gut war, es gab keine Buden mit Fußballklubschals, Mieder- und Lederwaren aus evtl. dubiosen Produktionen. Es gab keine unendlichen Freßmeilen, die mit dem Duft von verbranntem Fleisch nicht gerade zum Verweilen einluden. Aber was hatte man nun alternativ aufgebaut?
Gefühlt hatten die Organisatoren eine Autoschau mit angrenzenden Kinderspielen erstellt an die sich Gastro- und Unterhaltungsbereich anschloss.
Der erste Fehler war, man wollte die gesamte Fußgängerzone bespielen, was nicht gelang. Dadurch konnte keine gemütliche und intime Stimmung erreicht werden.

Besucher vor der Bühne  Foto: Linde Arndt

Besucher vor der Bühne Foto: Linde Arndt

Der zweite Fehler war, vor der Bühne und auf dem Marktplatz hatte man Tische und Bänke aufgebaut. Vergessen hatte man aber eine funktionierende Gastronomie. So saßen die Besucher nur herum und nahmen am weiteren Geschehen nicht teil.
Der dritte Fehler war, es gab nur ein Highlight, die Bühne auf der westlichen Voerder-Straße.
Sicher es war ein Neuanfang aber der Neuanfang hatte ein niedriges Niveau und konnte nur als Standardniveau gelten. Die davor aufgebauten Tische und Bänke lockten nicht gerade die Fans der auf der Bühne stattfindenden Musikdarbietungen.
Was Ennepetal fehlt ist die Liebe zu Detail. So hätten die Organisatoren eine Handwerkermeile, mit dem Krenzerhammer aufbauen können. (Der zwar da war – aber in eine unbelebte Ecke verdrängt war) Kunsthandwerker, wie Töpfer, Glasbläser oder Drechseler wären sicher auch nicht verkehrt. Der Flyer der in Kombination mit „Ennepetal auf Rollen und Rädern“ heraus gebracht wurde, lockte nicht gerade mit großen Auftritten. Und die an den Laternenmasten aufgehängten Plakate, waren so bieder, so dass sie leicht übersehen werden konnten. Warum nicht an jedem Mast solch ein Plakat hing, bleibt sicher wie alles, was im Bereich der Kritik fällt, im Verborgenen.


Abschließend kann man sagen, die alte Stadtfete ist tot und man hat erst einmal einen neuen Namen für ein Stadtteilfest gefunden. Die Ennepetaler werden das Geschehen immer an dem Kluterbergfest (1978) oder der anfänglichen  Stadtfete messen. Und von diesen beiden Festen war „Mittendrin“ noch meilenweit entfernt.
Als Basis taugt „Mittendrin“ sicher. Warten wir das Jahr 2015 ab, was dann geschieht.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal