Gitarrenklänge liegen in der Luft
16. Gevelsberger Gitarrenfestival beinhaltet kleine Veränderungen und findet an einem neuen Ort statt
Gevelsberg: Ob B.B. King, Eric Clapton oder Jimi Hendrix – die Gitarre spielt in der Musikszene eine sehr zentrale Rolle. Viele Gitarristen erlangten mit dem Griff in die Saiten Weltruhm. Und doch gerät oftmals in den Hintergrund, dass die Gitarre auch in der klassischen Musik zu Hause ist. Davon selbst überzeugen kann man sich beim „Gevelsberger Gitarrenfestival“, welches traditionell in der Woche vor Ostern seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt hat.
Ab dem 19. März 2016 treffen sich – mittlerweile zum 16. Male – auf Einladung der Städtischen Musikschule, einige der namhaftesten Gitarrenvirtuosen unser Zeit an der Ennepe und stellen im Rahmen von Meisterkonzerten ihr Können bis zum 24. März 2016 unter Beweis. In diesem Jahr mit dabei sind: Prof. Hans-Werner Huppertz (19. März, 19:00 Uhr), die Griechin Antigoni Goni (20. März, 20:00 Uhr), die Siegerin des letztjährigen Gitarrenwettbewerbs Liying Zhu aus China (22. März, 20:00 Uhr – darin eingebunden ist auch das Finale des diesjährigen Wettbewerbs), der Tscheche Pavel Steidl (23. März, 20:00 Uhr) sowie der Brite Gary Ryan (21. März, 20:00 Uhr), welcher nebenbei auch erstmals als Künstlerischer Leiter bei diesem Festival fungierte. Eine zeitlich begrenzte Funktion, wie Musikschulleiterin Dagmar Tewes betonte. Nicht nur das er bei der Auswahl der Gäste geholfen hat, er hat auch dafür gesorgt, dass die „Crazy Guitar Night“ einfach mal spontan in „Guitar Gala Night“ umbenannt wurde. Grund hierfür ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass das Wort „Crazy“ für Engländer eine sehr negative Bedeutung hat. Was allerdings nicht davon abhalten soll, dass dieses Konzert zum Auftakt des um einen Tag verkürzten Festivals, bei dem sich alle anwesenden Künstler inklusive der heimischen Band „Max“ am Samstag ab 19:00 Uhr musikalisch vereinen, nach wie vor „ein wenig verrückt“ ist.
Es gibt aber noch weitere Veränderungen. Und eine ist dabei von ganz großer Bedeutung – nämlich der Umzug an eine neue Spielstätte. Die Türen von der unter den Musikern ein jedes Mal hoch gelobten Erlöserkirche bleiben geschlossen, es öffnen sich dafür die Pforten der umgestalteten Lukaskirche auf dem Börkey. Keine leichte Entscheidung, wie Dagmar Tewes betonte, dennoch eine gute. Dadurch, dass man beim Umbau des Gotteshauses die harten Kirchenbänke durch gepolsterte Stühle ersetzt hat, bietet sich „uns als Veranstalter die Möglichkeit, die Örtlichkeit dem Anlass entsprechend flexibler und individueller zu gestalten“. Hinzu kommt, dass man erstmals auch dem oft geäußerten Wunsch der Besucher nachkommen kann, in den Pausen und nach den Konzerten ein Glas Wein oder einen kleinen Imbiss anzubieten – dank dem Förderverein der Lukaskirche.
„Man muss einfach mal Veränderungen ausprobieren und es ist mit Sicherheit auch eine Bestätigung dafür, dass sich die Lukaskirche nach ihrer Umgestaltung für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nach außen hin öffnen möchte“, lobte Bürgermeister Claus Jacobi das neue Konzept. Dadurch erscheint seiner Meinung nach alles viel konzentrierter und musikbegeisterte Zuhörer werden den Unterschied merken und schätzen.
André Sicks