Manchmal muss man einfach auch mal hinter die Fassade schauen.

Dr. Petra Kappe bei der SPD Bürgermeister-Kandidatinnenwahl 2014  Foto: Linde Arndt

Dr. Petra Kappe bei der SPD Bürgermeister-Kandidatinnenwahl 2014 Foto: Linde Arndt

[la] Da war er, der Hahnen- (oder Hennen?)Kampf der beiden Bürgermeister-Kandidatinnen der SPD am 26.10.2014 im Haus Ennepetal.
Dr. Petra Kappe, noch jung für Außenstehende in der Fraktion und nicht so bekannt, trat ans Mikrofon. Ja, da stand sie, in vollstem Selbstbewusstsein, so selbstbewusst, dass man sich fragen musste, wie kann jemand so überzeugt von sich sein?

Wenn all das, was sie von sich gab auch nur zu wenigen Prozenten der Wirklichkeit entsprechen könnte, dann wäre es mehr als schade, dass sie nicht das Amt unseres Bürgermeisters bekommen würde. So viel Emotionen, so viel Kraft und „ja ich will und kann“, übertrifft sogar Obama in seinem damaligen Wahlkampf. Mit leichter Skepsis, aber auch Bewunderung verfolgte ich ihre Ansprache.

Anita Schöneberg bei der Kandidatinnenwahl der SPD in Ennepetal   Foto: Linde Arndt

Anita Schöneberg bei der Kandidatinnenwahl der SPD in Ennepetal Foto: Linde Arndt

Und dann kam Anita Schöneberg, die bewährte und immer noch kampfbegeisterte Frontfrau der SPD, bei der die Herren der Schöpfung und ihrer eigenen Partei es nicht schafften, ihren Mut und ihre Einsatzfreude zu brechen.

Ja und da stand ich nun, völlig verwirrt, wie sie denn eine Powerpoint-Präsentation zum besten gab, was alles sie und die SPD in den letzten Jahren tolles getan hatten. Dazu gehörten auch gemeinsame Grillabende, Veranstaltungen mit Wohlfühlcharakter, z.V. Musik- und Chor-veranstaltungen, Ausflüge und „SPD vor Ort-Veranstaltungen“.

Hmmm, kam mir schon irgendwie komisch an. Sollte das die Darstellung ihrer Privilegien für eine Kandidatur sein?

Aber erst später zeigte sich, was hinter der Fassade stand. Anita Schöneberg sprach nicht zu allgemeinen Bürgern, die sie später ggf. wählen sollten, denn fast ausschließlich waren nur SPD-Mitglieder und Pressevertreter da. Sie sprach vor ihren Leuten und rief ihnen ins Bewusstsein, wie gut sie sich alle in der letzten Zeit mit ihr gefühlt hatten.Als die beiden Kandidatinnen gefragt wurden, was sie an ihrem ersten Tag für den Fall der Wahl im Rathaus machen oder ändern würden, da war Anita Schöneberg echt die Favoritin, die mit klaren Worten und Argumenten für sich punkten konnte.
Was sagt uns das? Ist sie vielleicht die Person, die zum richtigen Zeitpunkt die rechten Argumente vorbringt, die ihre Ideen ans Ziel führen? Ist sie die Person, die genau wwiß, wie ihr Gegenüber angesprochen werden will?

Diese Überlegung ging voll auf. Das Wahlergebnis sprach mit 20 Stimmen mehr für sie.

 

Schaun wir mal. Ennepetal steht ja – auf Grund der bereits vorab angedeuteten „Verschwrörungstheorien“ oder geplanten Machenschaften – noch einiges bevor.

In diesem Sinne – Augen auf und auch mal Hinter die Fassade schauen, was evtl. bezweckt ist.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal