So ein Tag…….in Gevelsberg

Einweihung der B7 v.l.: Rene Röspel, Bürgermeister Claus Jacobi, Minister Michael Groschek, Cramer, Moderator Jan Schulte Foto: © Linde Arndt

Einweihung der B7 v.l.: Bundestagsabgeordneter Rene Röspel, Bürgermeister Claus Jacobi, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, Landtagsabgeordneter Hubertus Kramer und Moderator Jan Schulte. Foto: © Linde Arndt

 

[jpg] Der Ennepetaler Bürgermeister Wiggenhagen konnte es nicht fassen. Bei solch einem Wetter hätten die Ennepetaler noch nicht einmal den Vorhang zur Seite geschoben, geschweige denn sich vor die Tür gewagt. Trotz Regen kamen jedoch die Gevelsberger aus allen Häusern um ihre B7 einzuweihen und zu befeiern. Morgens sah es ja so aus als wenn das Bürgerfest ins Wasser fiel. Aber die Gevelsberger sind halt unkaputtbar wenn es um´s Feiern geht. Und mit dieser Art zogen die Gevelsberger die Einwohner der Nachbarstädte mit auf die B7. So konnte man Hagener, Wuppertaler, Bochumer mit dem gesamten EN-Kreis auf der B7 feiern sehen. Das Bürgerfest war aber auch noch international. Die Italiener hatten gefühlt die B7 voll im Griff, dass ging von Italopop bis zur italienische Folklore. Als die deutsche Gruppe „Vrevel“ ihr mittelalterliches Bänkelsängertum auf der B7 mit Gitarre,Trommel und Gesang pflegte, wurde nach Einigung ein deutsch italienischer Wechselgesang organisiert. Italienische Folklore versus Deutscher Bänkelgesang – kam gut. Bei Care-Live und Ring Möbel, wollte man kein Risiko eingehen und verlegte die Darbietungen kurzerhand in die Geschäftsräume. Die 1.000 Berliner der Firma Steinbrink wurden im Schweiße von 5 Bäckern frisch produziert und verkauft, die Jugend wird es danken. Es wurden Fackeln aber auch Bälle jongliert. Elvis hatte seinen Auftritt auf der Rock-Bühne und die Rock´n Roll Tanzpaare in Kostümen der 50er Jahre zeigten wie man mal Rock´n Roll tanzte. Und mittendrin sauste Bürgermeister Claus Jacobi mit einem lachenden Gesicht in einem Hundeschlitten über die B7. Wobei man verdutzt schaute als sich auf einmal ein chinesischer Drache auf den Weg durch die Besucher bahnte.

Bürgermeister Claus Jacobi und Minister Michael Groschek    Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Claus Jacobi und Minister Michael Groschek Foto: © Linde Arndt

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV) hatte schon recht, als er den Gevelsbergern ihre Straße wieder gab. Es war das neue Heimatgefühl was die Landesregierung vermitteln will. Heimat ist wieder in (War es denn mal out?). Neben ihm freute sich Bürgermeister Claus Jacobi, der zu guter Letzt noch mit einer Liebeserklärung an Gevelsberg aufwartete. Ab ging es mit der Kutsche, na ja mehr ein Planwagen, um das Treiben auf der B7 im Schnelldurchgang Revue passieren zu lassen. Die Reichhaltigkeit der Darbietungen, wurde nur noch übertroffen von den international dargebotenen Speisen. Von Pizzen der Italienen in allen Variationen, über das Honiggebäck oder den drehenden Fleisch-Spieß (Döner) der Türken, Reibekuchen der Deutschen, bis hin zu diversen chinesisch geprägten Speisen, sahen sich einige Besucher der Festmeile in Entscheidungsschwierigkeiten.

Zwischendurch kamen die Wanderer auf die Festmeile und wurden mit großem Hallo begrüßt. Bürgermeister Baumann aus der freien und schuldenfreien Hansestadt Breckerfeld reihte sich nach dem Fußmarsch aufgeräumt unter die Besucher.

Die Initiatoren des Bürgergartens bei der Bepflanzung an der B7    Foto: © Linde Arndt

Die Initiatoren des Bürgergartens bei der Bepflanzung an der B7 Foto: © Linde Arndt

Die Initiative  Zukunftsschmiede Gevelsberg, mit Annette Bußmann, hatte einen kleinen Bürgergarten an der Hagener Straße angelegt, indem essbare Kräuter, Blumen und Gemüsesorten angepflanzt wurden um auf das Projekt Interkultureller Bürgergarten aufmerksam zu machen, wo die Bürger gerne ernten dürfen.

Was allerdings immer wieder verwunderte, die Besucher waren gut aufgelegt und kamen direkt ins Gespräch, so bildeten sich immer wieder kleine Grüppchen die über Gott und die Welt, mal aufgeregt oder auch besinnlich, diskutierten.

 Zuletzt sahen wir noch Klaus Fiukowski und Marco Marcegaglia von der Stadt die maßgeblich an der Organisation mit gewirkt haben, die sicherlich froh waren, dass das Bürgerfest  als gelungen bezeichnet werden konnte. Und die Gevelsberger? Für die war es halt „so ein Tag, so…..

Nur es geht ja weiter; denn am Horizont zeichnet sich mit dem 10.Mai 2014 ein neues Fest ab; denn dann wird der neue Ennepebogen den Gevelsbergern übergeben.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Alle auf den Beinen - Eröffnung der neuen B7  Foto: Linde Arndt

Alle auf den Beinen – Eröffnung der neuen B7 Foto: Linde Arndt

 

 

Walpurgisnacht an einem magischen Ort

Pixelhexe2014[la] Kann nicht verhehlen, dass es mir gefällt. Ist doch mal eine Belohnung, wenn man für die Walpurgisnacht nicht extra weit zum Blocksberg fliegen muss. Der alte Besen ist auch nicht mehr so gut in Schuss, ist er immerhin seit 2009 aus den Einsätzen der PIXELHEXE nicht mehr in Aktion gewesen.

Und dann finde ich es schon beachtlich, dass man einen so magischen Ort, wie das alte Bahnhofsgebäude, als Treffpunkt auserkoren hat. Und wie praktisch außerdem. Haben doch die ganz alten und gebrechlichen Hexen die Möglichkeit, bequem mit dem Zug  anzureisen, denn es wird ja extra für morgen das  „Gleis 9 3/4“ eröffnet (kennt Ihr doch von Harry Potter, oder?).

Auch die Darbietungen der einzelnen Stände klingen verlockend. Werde ich sicher viel Hexengeld los werden.

Die Wahlen stehen kurz vor der Tür und da müsste ich längst wieder in Aktion treten. Habe aber nicht mehr so viel Zeit wie 2009, da wir ja international unterwegs sind.

Trotzdem, diese kleine Pause zwischen allen Künsten will ich mir gerne können.

Gespannt auf morgen.

Linde Arndt (alias die Pixelhexe) für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Walpurgisnacht am Gleis

[Ennepetal] Am 30. April am Tag der Walpurgisnacht erwartet alle ein besonderer Tanz in den Mai.
Die Ennepetaler Frauenrunde und Kultur am Gleis laden in den Ennepetaler Bahnhof ein!
Ab 20.00 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) wird viel geboten:
Zahlreiche Stände zum Thema Kräuter, Honig, Spinnerei, Wahrsagerin,….
Musikalisch gibt es ein Gitarrenduo das für Mittelalterliche Klänge steht, Reigentänze zum Mitmachen und später ein DJ für den Tanz in den Mai.
Für das leibliche Wohl ist mit Hexeneintopf, Schmalzbroten,… frischem Met, Kilkenny, alkoholfreien Cocktails,… bestens gesorgt.

Flyer zum Vergrößern bitte anklicken

Flyer zum Vergrößern bitte anklicken

Wir freuen uns auf viele Gäste – gerne in „Gewandung“. Der Kinderschutzbund hilft bei Bedarf beim Schminken und bei einem Fotoshooting können schöne Erinnerungen festgehalten werden!
Bis zum 30. April im Bahnhof – schnell Karten besorgen!

Runter vom Sofa, rauf auf die Gevelsberger B7

Die neue B7  Foto: Linde Arndt

Die neue B7 Richtung Nirgena Foto: © Linde Arndt

[jpg]Nun ist es endlich soweit in Gevelsberg. Am 17. März wurden am Nirgena die letzten Absperrungen unter Aufsicht von Bürgermeister Claus Jacobi zur Seite geräumt. Die Gesamtsicht für das Teilstück B7 vom Nirgena bis Zur Drehbank macht sich jetzt gut. Es existiert ein Fahrradschnellweg und es gibt genügend geschützte Übergänge. Der Eindruck einer Hauptverkehrsstraße in einer Kleinstadt wird verstärkt wieder gegeben. Durchgangsstraßenflair hat man das etwas zurück gebaut. So sieht man vermehrt auch erneuerte Fassaden die den Eindruck verstärken, Gevelsberg ist in diesem Bereich hübscher geworden. Und wie das so bei den Gevelsbergern ist, wenn die Gevelsberger feste gearbeitet haben, wollen Sie danach auch Feste feiern. So wird es am:

Sonntag, dem 27. April 2014

von 11:00 – 18:00 Uhr
eine autofreie Festmeile zwischen dem „Nirgena“ und „An der Drehbank“ geben.

Auf der tausend Meter langen Meile wird es drei Bühnen geben. Eine am Nirgena, eine Höhe Bahnhofstrasse und eine am Haufer Bahnhof. Jazz, Rock, Folk, Pop  – bis zum „Rudelsingen“ wird für jeden was geboten.

Hier die Hightlights, die aber nicht komplett sind:

  • Kutschfahrten auf der Hagener Straße zwischen Nirgena und An der Drehbank
  • Waldemar, das Dromedar (Walkact)
  • Mit Kran Heinrich in 50 m Höhe den Ausblick über die Hagener Straße genießen
  • Die Gevelsberger Kirmes beim Interkulturellen Bürgerfest! Alle Kirmesgruppen sind dabei
  • VW-Oldtimer vom Bully bis zum Cabrio auf dem Gelände des Autodienstes Kostrzewa
  • Große Fahrzeug- und Leistungsshow des DRK
    Buntes internationales Treiben auf dem Gelände der Firma CARE LIFE, Einrichtungshaus RING und Trend Outlet 24 an der Hagener Str. 66: Neben internationalen Spezialitäten werden u. a. Programmpunkte wie Kick Boxen, Tipp Kick, Luftballonwettbewerb, Schminken geboten.
  • Spiel und Unterhaltung für Kinder: z. B: Hüpfburg / SPD, Malaktion / Malschule Kunstfabrik, Torwandschießen und Geschwindigkeitsmessung / Baltin Verlag, Stockbrot bruzzeln / Pfadfinder, Spielmobil / Städt. Jugendzentrum Libber, Spaß mit 4 Pfoten / Polizei- und Schutzhundeverein

Mit einem Gottesdienst auf der Bühne Bahnhofstraße durch Pfarrer Helmut Kirsch wird die Festmeile um 11:00 Uhr eröffnet.

Anschließend wird auf gleicher Bühne um 12:00 Uhr der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV) Michael Groschek erwartet. Der Minister wird dann die Eröffnungsrede halten und mit Bürgermeister Claus Jacobi offiziell die Festmeile respektive die neue B7 einweihen.
Anschließend wird der Minister mit dem Bürgermeister und ausgesuchten Gästen eine Kutschfahrt über die Festmeile machen, während der Fahrt ist Gelegenheit Fotos davon zu machen.

Auf zum Interkommunalen Bürgerfest  foto: Linde Arndt

Auf zum Interkulturellem Bürgerfest Foto: © Linde Arndt

Ab dann ist auf allen drei Bühnen Programm.

Die Programmpunkte im einzelnen mit Uhrzeit auf den drei Bühnen:

Gleich auf drei Bühnen feiern Gevelsberger Bands, Chöre, sowie Musik- und Tanzgruppen die neu gestaltete Hagener Straße: [Programm- und Zeitänderungen möglich]
Bühne am Nirgena
Moderation: Jan Schulte – ab 13.00 Uhr

11.30 – 13.00 Uhr Städtische Musikschule – „Jazz Class“
13.15 – 14.00 Uhr Flying Vocals – Chor
14.00 – 14.15 Uhr Begrüßung der Wanderinnen und Wanderer des 9. Anwandern durch Bürgermeister Claus Jacobi
14.15 – 15.15 Uhr Jesse le Davis
15.30 – 17.00 Uhr Rudelsingen /Rautenberg
17.15 – 18.00 Uhr Tanzschule Balsano: Flashmob

Bühne auf Höhe der Bahnhofstraße
11.00 – 11.45 Uhr Gottesdienst
Moderation: Jan Schulte – bis 12.40 Uhr
12.00 – 12.40 Uhr Offizielle Einweihung und Eröffnung des Bürgerfestes
Bürgermeister Claus Jacobi und Ehrengast Herrn Michael Groschek
Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des
Landes Nordrhein-Westfalen, anschließende Kutschfahrt
13.00 – 14.30 Uhr Rock Kings Roll
14.40 – 14.50 Uhr Kiss Tanzgruppe 1
15.00 – 16.00 Uhr Power Africa
16.00 – 17.00 Uhr Flick Flack
17.00 – 17.20 Uhr Griechische Folklore
17.20 – 17.30 Uhr Kiss Tanzgruppe 2

Bühne am Haufer Bahnhof
11.00 – 11.30 Uhr Flying Vocals Chor
11.45 – 12.15 Uhr Griechische Folklore
12.30 – 13.00 Uhr Drachen-Löwen-Tanz Shaolin Hung Choy
13.00 – 13.15 Uhr Irish Dancer
13.15 – 13.45 Uhr Groovie Movies
14.00 – 14.45 Uhr Lea Bergen
15.00 – 16.30 Uhr Carnage
16.45 – 18.00 Uhr Klartext

Ein wesentlicher Programmpunkt ragt noch heraus: Das diesjährige 9. Anwandern der Wanderwelt Südspitzen.
Wenn am 27. April das neue Schmuckstück der Hagener Straße gefeiert wird, gibt die Wanderwelt SüdspitzEN mit dem 9. Anwandern auch den Startschuss in die neue Saison auf Schusters Rappen im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Auf dem Programm stehen unter anderem Wanderungen in und rund um Gevelsberg sowie auf Routen von Breckerfeld und Schwelm Richtung Wanderfest an der B7. Besonders interessant für Kinder und ihre Eltern dürfte die naturkundliche Entdeckungsreise sein. Und wer es sportlicher mag, der wählt die Nordic-Walking-Tour, den Jedermannslauf oder die E-Bike-Tour.  9 Wandertouren wurden von der Projektgruppe „Anwandern“ ausgearbeitet.
Die Länge der Wanderungen variiert zwischen 5 und 14 Kilometern, die geplanten Wanderzeiten liegen zwischen 2,5 und 4,5 Stunden. Auf die Teilnehmer am Jedermannslauf und der E-Bike-Tour warten jeweils 20 Kilometer. Los geht es je nach Tour zwischen 9 und 12 Uhr.
Die Führungen übernehmen die SGV Gruppen Breckerfeld, Ennepetal-Voerde und Gevelsberg, der Heimatverein Voerde, die Skigemeinschaft Ennepetal, die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm, die E-Bike-Freude Ennepetal, der Ennepe-Ruhr-Kreis und die Biologische Station.
Erstmals wird der Doppelstock-Cabriobus beim „Anwandern“ Station machen. Geplant sind Open-Air Fahrten, die durch das Tal der Ennepe und an der Ennepetalsperre vorbei, über Breckerfeld-Oberbauer und Königsheide führen. Einstiegsmöglichkeiten gibt es in Gevelsberg und Breckerfeld.

B7 Richtung   Foto: Linde Arndt

B7 Richtung An der Drehbank Foto: © Linde Arndt

Und die Festmeile hat sich vorgenommen, kein Platz wird ohne Aktionen sein, ein verkaufsoffnener Sonntag auf der Festmeile ist selbstredend.Dieser ist von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr angesetzt.  Wobei die Einzelhändler auf der Hagenerstrasse mit ihren Aktionen die Besucher für sich einnehmen wollen. Nach dem derzeitigen Stand sind es über 86 Veranstalter es können aber noch welche hinzu kommen und es werden mehr als 100 Akteure werden die die Festmeile bespielen werden. An der Drehbank werden sich die Kirmesgruppen eine größere Meile teilen.
Was man schon jetzt sagen darf, Gevelsberg wird auf der B7 ein interkulturelles Bürgerfest feiern, das die Vielfalt der Stadt Gevelsberg in einem gemeinsamen Fest vereint.

Die Hagenerstraße also die B7 wird am 27. April 2014  ab 5:00 Uhr gesperrt und der Haufer Bahnhof wird schon am Vortag, dem 26. April 2014 ab 10:00 Uhr, gesperrt. Die Stadt bittet alle Autofahrer mit ihren Fahrzeugen dementsprechend zu handeln.
Falls jemand bei der Vielzahl der Informationen nicht mehr durchblickt, für den hat die Stadt einen Infostand an der Hagenerstraße 6 aufgebaut.
Etwas in die Zukunft geblickt hat die Bäckerei Steinbrink aus der Mittelstraße für die 1.000 Meter Festmeile für jeden Meter einen Berliner Ballen gebacken. Der Verkaufserlös soll der Kinder- und Jugendarbeit in Gevelsberg zu gute kommen.

Hier die Links zur Stadtseite über für Sie wesentliche Informationen:

Alle Akteure mit Ansprechpartnern und Standorten im PDF Format zum runterladen auf das Smartphone.

Dazu der Straßen- und Belegungsplan zur Orientierung im PDF Format zum runterladen auf das Smartphone.

*Bitte vergessen Sie nicht für das Smartphone eine dementsprechende App zu installieren um das PDF Format auch lesen zu können.

Nach vorne geblickt ist viel geleistet worden, die B7 sieht besser aus, für Gevelsberg ist das jedoch kein Grund die Hände in den Schoß zu legen. So wird die B7 am Vogelsang in Bälde einer Erneuerung entgegensehen. Auf diesem Teilstück sind die Problemen jedoch nicht so groß, da hier der Unterbau mit Kanalisation einen besseren Zustand hat.
Was bleibt? Wir werden zu vier Journalisten die Festmeile abgehen und sehen ob sich das eine oder andere Bild für eine Galerie schießen lässt. Vielleicht sehen wir uns ja.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

Spuren in Gevelsberg für die Zukunft gelegt

Kindersprechstunde im Rathaus Gervelsberg mit Bürgermeister Claus Jacobi  Foto: © Linde Arndt

Kindersprechstunde im Rathaus Gervelsberg mit Bürgermeister Claus Jacobi Foto: © Linde Arndt

 

[jpg] Da stolzierten sie in den Gevelsberger Ratssaal. Mutter, Oma oder Vater an der Hand um sich nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Claus Jacobi  in einen der Ratsstühle zu setzen. Orientierungsprobleme? Kaum. Erwartungsvoll saßen die Kinder neben ihren Verwandten und harrten darauf bis es los ging.

Nick vor seinem Micro Foto: © Linde Arndt

Nick vor seinem Micro Foto: © Linde Arndt

Der dreijährige Nick war der Nachzügler und wusste sich aber schnell und geräuschlos in das Rund des Ratssaals einzuordnen.

Bürgermeister Claus Jacobi hatte die Anregung der SPD Ratsfraktion aufgenommen, eine Kindersprechstunde im Ratssaal zu etablieren.

Vor rund drei Monaten wurde für diese Sprechstunde geworben. Die Kinder sollten einmal sagen, wie sie ihre Stadt sehen. Kinder die Teil einer Familie sind und damit auch Teil der größeren „Familie Gevelsberg“ darstellen. Wo kann Stadt was tun um auch den kleinsten Bewohnern gerecht zu werden? Es sollten aber auch Kinder an die Politik heran geführt werden. Wo kann man das besser tun als in einem Ratssaal und dann noch mit dem gewählten Bürgermeister? Claus Jacobi hatte denn auch einen dicken Ordner mit gebracht in dem alle die Fragen, Sorgen oder Anregungen der Kinder aufgeführt waren.

Nur zuerst mussten die Jungbürger an die Regeln des Ratssaales herangeführt werden. Einer spricht und der andere hört zu. Mikro an, rote Lampe leuchtet, sprechen und Mikro ausschalten, damit wieder jemand Anderes sprechen kann. Es klappte gut, selbst Nick mit seinen drei Jahren hatte seinen „Arbeitsplatz“ im Griff.

Bürgermeister Jacobi stellte noch die Mitarbeiter vor, die ihm, wenn nötig, hilfreich zur Seite stehen konnten. Da war Christine Richert die das Büro des Bürgermeisteramtes leitet, Michael Pfleging der Leiter des Fachbereiches Jugend und Manuel Ashauer der im Rathaus für die Jugendhilfe zuständig ist. Erst wurden allerdings die von der Stadt spendierten Rosinenbrötchen ausgeteilt, wozu es noch Orangensaft gab.

 

Lukas stellt seine Fragen Foto: © Linde Arndt

Lukas stellt seine Fragen Foto: © Linde Arndt

Und los ging es mit den Fragen:

  • Lukas wollte wissen, warum auf seiner Straße keine „Hubbel“ für die Autos wären.

 Warum diese Frage?

  • Weil dann die Autos kaputt gehen und dann nicht mehr über die Straße rasen können.

 Ganz so drastisch wollte Bürgermeister Claus Jacobi dieses Problem nicht lösen wollen, da die Straße von Lukas eine verkehrsberuhigte Straße ist. Er schlug deshalb vor eine Warnblinkanlage zu installieren die das rasende Auto mit seinem Blinken auf die Geschwindigkeit aufmerksam machen könnte.

Lukas war denn auch einverstanden – vorläufig.

Denn seine Schwester Lea wollte nun auch, dass ab und an die Raser geblitzt würden.

Nele  Foto: © Linde Arndt

Nele Foto: © Linde Arndt

Thorben aus Silschede wollte die Rutsche auf dem Spielplatz verändert haben und das zusätzlich  ein Kletterturm installiert würde. Der Bürgermeister schlug denn auch einen Besuch vor um mit Thorben die notwendigen Maßnahmen durchzusprechen.

Nele wollte eine Rutsche haben die früher einmal da war. Fachbereichsleiter Michael Pfleging versprach die Rutsche in Kürze wieder zu installieren.

Und der dreijährige Nick wollte wissen, warum es vor der Kuhbar so gefährlich ist. Seine Mutter assistierte ihm auch, indem sie die ihrer Meinung nach mangelhafte farbliche Unterscheidung der Farbbahn und des Fußgängerbereichs reklamierte. Kinder sehen die Fahrbahn dann nicht als Gefahrenbereich. Claus Jacobi kannte das Problem aus Vorgesprächen. Ketten kämen nicht in Frage, da diese als Spielgerät genutzt würden. Die Stadt würde eine farbliche Hervorhebung des Fußgängerbereiches favorisieren.

Joscha fragte nach einem Schulbus. Der würde über das Land NRW beantragt und bezuschusst werden müssen. Ob die Möglichkeit besteht wird noch geprüft. Hier wartet die Stadt auf Antwort und würde sich danach bei Joscha melden.

Szenen der Kindersitzung Foto: © Linde Arndt

Szenen der Kindersitzung Foto: © Linde Arndt

 

Es war ein richtiger Wohlfühlnachmittag mit den Kindern, die aufgeweckt und gradlinig mit einem aufgeräumten Bürgermeister Claus Jacobi sprachen. Die Dialogfähigkeit und die Gespräche auf Augenhöhe taten richtig gut.

So wie Bürgermeister Jacobi mitteilte, ist es das erste Kindergespräch und soll letztendlich zweimal im Jahr stattfinden. Die Frage wäre, ob man nicht die Fraktionsvorsitzenden der Parteien hinzuholen sollte um den Kindern ein Gespür von politischer Vielfalt zu vermitteln. Die ersten Türen hat Claus Jacobi jetzt schon mal geöffnet. Vielleicht saß ja schon der neue Bürgermeister für 2040 unter den Kindern, denen sicher Claus Jacobi ein Vorbild sein wollte.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

Waffelduft und Wasserwonne

v.l.: Anne Peter Jutta Meinold, Lothar Feldmann, Lindermann, Conti, Heumann, Siepmann, ??   Foto: © Linde Arndt

v.l.: Anne Peter, Anja Meinold, Lothar Feldmann, Michael Lindermann, Renzo Conti, Monika Heumann, Ernst-Walter Siepmann, Julia Göhlich Foto: © Linde Arndt


[la] Nachdem die letzten Jahre nicht sehr sommerlich waren, gehen wir einmal davon aus, dass nach diesem, eigentlich nicht stattgefundenen, Winter und überraschend frühzeitigem und erbaulichen Frühjahr ein wundervoller, warmer Sommer folgt. Spätestens dann werden die Schwelmer Bürger [und nicht nur die] froh sein, sich in dem erfrischenden Wasser IHRES Freibades  tummeln zu können.

Es ist allgemein bekannt, dass der Trägerverein Schwelmebad e.V. schon geraume Zeit mit einer Flut von Kosten leben muss und es wahrlich nicht einfach ist, die ganze Maschinerie in Gang zu halten. Schade wäre, wenn alle bisher eingesetzten Mühen – auch die der vielen Ehrenamtlichen – umsonst gewesen wären und das Bad schließen müsste.

Es würde einen herben Verlust für Schwelm bedeuten. Auch die Städtische Sparkasse zu Schwelm, die den Trägerverein finanziell unterstützt, sieht es so und so kann man die Worte des Vorstandsvorsitzenden Lothar Feldmann verstehen, wenn er sagt: „Das Bad liegt uns am Herzen, denn das Freibad in Schwelm bedeutet ein Stück Lebensqualität“.

Lindermann, Conti, Feldmann

Ein tolles Team: Michael Lindermann (Stellv.Vorsitzender der Sparkasse), Renzo Conti „Caffé Cube 3“ und Lothar Feldmann (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse) Foto: © Linde Arndt

Bisher war die Sparkasse auf der Schwelmer Frühjahrsmesse  immer mit einem Info-Stand vertreten um die Besucher über die einzelnen Produkte und Möglichkeiten zu informieren. Dieses mal sollte es anders sein. Bei der 3. Schwelmer Frühjahrsmesse hatte man sich überlegt, Waffeln zu backen und zu verkaufen und den Erlös für den Erhalt des Schwelmer Freibades zu spenden.

Da kam Renzo Conti gerade recht, der mit seinem „Caffé Cube 3″eng mit der Städtischen  Sparkasse zu Schwelm in vielerlei Hinsicht zusammen arbeitet. Er wurde Teil des Teams dieser Aktion und unterstützte unentgeltlich mit Waffelteig, Bereitstellung der  Waffeleisen und einen professionellen Sahnespender.

Michael Lindermann und Lothar Feldmann betonten auch noch einmal wie angetan sie davon sind, ein Café in Ihren Räumlichkeiten zu haben, das in allen möglichen Bereichen von Veranstaltungen ihnen hautnah zur Seite steht. Eine Tatsache, für die andere Sparkassen sie beneiden und sich Gedanken machen, eine ähnliche Kooperation mit einem Partner einzugehen.

So war der Andrang groß, denn der Duft der Waffeln lockte wesentlich mehr Besucher an, als Infoflyer aus Papier. Immerhin kamen stolze 600 Euro so zusammen, wobei 100 Euro von dem Kaffeestand vor der Eventhalle gesponsert wurden, denn wer eine Waffel erstanden hatte, wollte gerne auch einen Kaffee dazu.

schwelme-bad

v.l.: Monika Heumann und Ernst-Walter Siepmann Foto: © Linde Arndt

Und damit es eine schöne, runde Summe wurde, legte die Sparkasse zu Schwelm noch einen drauf und so konnten Ernst-Walter Siepmann und Monika Heumann vom Trägerverein Schwelmebad e.V. die stolze Summe von 1.000 Euro entgegen nehmen.

Das war eine willkommene Unterstützung, denn zur Zeit ist die Filteranlage im Nichtschwimmerbecken  ein großes und kostenintensives Problem welches  dringend ansteht. „Mit dieser Spende können wir jetzt z.B. den Filtersand kaufen“, sagt Ernst-Walter Siepmann erleichtert, denn es stehen noch viele weitere Dinge an. Aber die Filteranlage hat erst einmal Priorität. Fünf Filterschichten (ca. 8 cbm Filtersand) müssen erneuert werden, ebenso wie ein defektes Rohr. Wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten für neue Filteranlagen sind (bei 2 bereits angeschafften Anlagen für das Hallenbad kamen ca. 140.000 Euro in Ansatz), so hat man in diesem Falle noch einmal Glück, sich so helfen zu können.

Und dann gibt es noch etwas, wo die Betreiber des Trägervereins Schwelmebad e.V. darauf bauen Glück zu haben. Im Normalfall müsste das alte Wasser aus den Becken über Abwasser entsorgt werden, was natürlich immense Kosten verursachen würde. Nun wurde durch Informationen des Netzwerkes Bürgerbäder bekannt, zu dessen Gründungsmitgliedern der Trägerverein Schwelmebad e.V. gehört, dass es evtl. die Möglichkeit gibt, dieses Wasser in fließende Gewässer zu entsorgen. In diesem Fall wurde der Wupperverband angesprochen. Gibt er sein okay, könnte das Wasser in die Schwelme eingeleitet werden. Diese Aktion würde dann keine Kosten verursachen.

So wollen wir mal alle die Daumen drücken, dass das Wetter in diesem Jahr uns einen Super-Sommer beschert und sich viele Dinge positiv fügen, damit der Einsatz der Betreiber und Helfer des Schwelmebades  belohnt wird.

Als voraussichtlicher Öffnungstermin für das Freibad ist der 26. Mai geplant. Hier wollte der Vorsitzende Ernst-Walter Siepmann noch keine feste Zusage machen, denn „jeder Tag der zu früh angesetzt wird und der keine Badegäste bringt, geht mächtig ins Geld“, was man allein bei den anfallenden hohen Stromrechnungen der AVU und den Personalkosten durchaus verstehen kann.

Zum Schluss ließ es sich Ernst-Walter Siepmann nicht nehmen, als kleinen Tipp auch noch auf die inzwischen weit über Schwelm hinausgehende Beliebtheit der „Schnitzelabende“ freitags  im Schwelmebad hinzuweisen, die neben  erfrischendem Treiben im Bad als besondere Stärkung danach beliebt sind.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm


Alles muss raus in Schwelm, wegen „Geschäftsaufgabe“

Unterbrechung Ratssitzung 10.04.2014  Foto: © Linde Arndt

Unterbrechung Ratssitzung 10.04.2014 Foto: © Linde Arndt

 

[jpg] Die Sitzungsperiode des Schwelmer Rates ist zu Ende. Der neue Rat wird sich sicher im September konstituieren. So musste der Rat die recht umfangreichen Arbeiten, die einer Erledigung harrten, nun erledigen. Wieder war es eine recht laute und teilweise niveaulose Sitzung, selbstverständlich auch mit dem immer währenden „Schwarzen Peter“-Spiel, wo die Stadtverwaltung immer wieder die schlechten Karten zu gewiesen bekam.

 

Bürgerbegehren Grund- und Hauptschulen

Schwelmer Bürger in der Ratssitzung

Schwelmer Bürger in der Ratssitzung Foto: © Linde Arndt

Gnädigerweise durften aus den beiden Gruppen je ein Redner vor der Abstimmung noch einmal Position zu dem Bürgerbegehren beziehen. Dies änderte jedoch nichts an der Sache, der Rat der Stadt Schwelm wollte die Bürgerbegehren nicht zu lassen. Man suchte auch keine Wege um mit den Eltern eine Lösung zu finden. Hier rächte sich das Verhalten der Politik, die anscheinend über die Köpfe der Eltern entschieden haben.

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Dass Michael Schwunk (FDP) noch einmal zurück auf Start gehen wollte, war doch mehr oder weniger seinem Überlebenswillen zu zu schreiben; denn wie sonst könnte man größtmögliche Aufmerksamkeit für die FDP erreichen als mit solch einem Aufreger wie der Schulschließung. Da die Ablehnungsgründe strittig sind haben die beiden Gruppen Klage angekündigt. Oliver Flüshöh (CDU) aber auch Gerd Philipp (SPD) fanden ganz pragmatisch, wenn ein vorläufiger Rechtsschutz durch ein Gericht erwirkt wird, wird der Rat sofort seinen Beschluss zurück ziehen. Ob der Rat dann dem Bürgerbegehren zustimmt oder einen Bürgerentscheid einleiten will, war nicht so richtig auszumachen.

Am Rande war jedoch auszumachen, die Möglichkeit eine Sekundarschule II zu organisieren, die ja letztendlich auch weitere Möglichkeiten eröffnet hätte, war außerhalb des Bewusstseins von CDU und FDP gerückt. Ennepetal hat diese Möglichkeiten genutzt, so wie es der All Parteien Kompromiss der Landesregierung vorsah.

Dreifachsporthalle an der Milsperstraße B7

Keine Diskussion und durch war diese Vorlage. Jetzt setzt sich die Verwaltung mit Straßen-NRW und der Stadt Ennepetal (Die besitzt ein 100qm großes Grundstück) auseinander um die Modalitäten und die Kosten der Zuwegung dieses Vorhabens abzuklären. Finanziellen Auswirkungen oder Risiken, die zwar im Ansatz vorhanden sind, ging man mit Schweigen aus dem Weg. Man wollte keine Probleme sehen. Denn beim Sport gibt es in der Regel immer eine große Koalition, sollen doch die zukünftigen Generationen die Belastungen tragen.

Durchgewunken   Foto: © Linde Arndt

Durchgewunken Foto: © Linde Arndt

Verkaufsoffene Sonntage in Schwelmer

Auf einmal geht es. Die 3 verkaufsoffenen Sonntage hat der Rat ohne Kommentar durch gewunken.

Wollte der Schwelmer Rat sich nicht gegenüber den Ratskollegen aus anderen Städten mit seiner Kleinlichkeit blamieren? Man weiß es nicht. Obwohl die Presse diesmal zu fünft war, hatten wir keine Erklärung zur Hand.

 

Brauerei Gelände Bebauungsplan Nr.96 „Historische Brauerei“

Geheime Abstimmung wird vorbereitet  Foto: © Linde Arndt

Geheime Abstimmung wird vorbereitet Foto: © Linde Arndt

Inzwischen gab und gibt es gefühlte 50 Vorlagen zu diesem Thema. Und während der Ratssitzung wurde von den Grünen eine weitere Vorlage formuliert. Die Grünen wollten alles wieder zurück in die Vergangenheit, wonach nur noch Einzelhandel ( z.B. Kik, Tedi oder Kodi?) zugelassen werden sollte. Über diese nun von den Grünen formulierte Vorlage sollte geheim abgestimmt werden. Wenn ein Investor etwas anderes wollte, sollte dies dann über eine Nutzungsänderung dem Rat vorgelegt werden. Ein Schlag in das Gesicht eines jeden Investors. Vertrauensvolle Zusammenarbeit gegen größtmögliche Kontrolle durch den Rat. Die beiden anderen Vorlagen wurden abgelehnt, die Vorlage der Grünen wurde bei der geheimen Abstimmung angenommen. Damit sind Klagen der Firma Pass Invest vorprogrammiert. Denn Pass hat ja schon seinen Rückzug angekündigt, wie aber sollte er jetzt sein Grundstück verkaufen wenn darauf nur mit Restriktionen investiert werden darf? Pass Invest müsste per Klage die Restriktionen wieder aufheben lassen. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Denn Artikel 28 GG steht nicht über Artikel 14 GG und es steht kein Gesetz gegen eine Gewerbeeinteilung der Flächen.

Warum eine geheime Abstimmung? Es sollte gewährleistet sein, dass die einzelnen Ratsmitglieder sich später beliebig über ihr Abstimmungsverhalten äußern können.

Pass Invest will jetzt die Sichtblenden zur Schulstraße entfernen um den Bürger freie Sicht auf die Wunde im Innenstadtbereich zu gewähren. Michael Schwunk (FDP) warf denn auch der Stadt mangelnde Professionalität vor; denn Pass kann die „Schutthalde“ jetzt 5 Jahre liegenlassen, so dringend hat er das Geld ja nicht nötig. Es sollte noch eine Hausmeisterwohnung in Parterre integriert werden, womit die Ratsmitglieder total überfordert waren.

Lustig und Illoyal schrieb Oliver Flüshöh (CDU) als Fraktionsvorsitzender der Stadt Schwelm der anwaltlichen Gegenseite einen Brief um seine Position der Dinge zu erläutern. Was muss der Anwalt jetzt vom Rat halten, damit wurde ja die Behauptung untermauert, dass die Verwaltung nicht der Ansprechpartner eines Investors sein kann.

Pass will ja nur einen Veräußerungsgewinn ziehen, so der Rat. Meine Güte, was machen Unternehmer denn sonst?

 

Wo sollen in Zukunft die Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse stattfinden?

Wie bekannt, kann der Ratssaal im Rathaus nicht mehr genutzt werden, deshalb finden die Sitzungen auch in der Gustav-Heinemann-Schule statt. Diese Schule aber soll veräußert und gegebenenfalls abgerissen werden. Was dann?

Es war ein Armutszeugnis was sich die Stadt Schwelm ausstellte. Das Tableau der Gebäude die dann genutzt werden beinhaltete u.a. eine Hospitation im Kreisgebäude. Warum nicht in den Ratssälen von Ennepetal und Gevelsberg? Auf der einen Seite will man eine Dreifachsporthalle für 6 Millionen stemmen und auf der anderen Seite schlüpft man wie ein „Obdachloser“ unter das Dach anderer Leute.

 

Sonstiges

Hans-Werner Kick   Foto: © Linde Arndt

Hans-Werner Kick Foto: © Linde Arndt

Und wieder wurde es zwischendurch recht laut als Oliver Flüshöh (CDU) Bürgermeister Jochen Stobbe zurief: „Glauben Sie das was sie da sagen?“  Worauf sich Bürgermeister Stobbe gegen die Anfeindungen verwahrte.

Hans-Werner Kick (SPD) fand denn das Flüshöh Standfestigkeit mit Starrheit verwechselte und sich einer anderen Tonlage bedienen sollte. Und da wir gerade dabei waren, beschwerte sich Marcel Gießwein (Grünen) über Jürgen Feldmann (Die Linke) der seiner Meinung den ganzen Rat beleidigt hatte, ohne das Bürgermeister Stobbe einen Ordnungsruf ausgesprochen hatte.

Aber zu guter Letzt bedankte  sich Oliver Flüshöh (Als Altersabgeordneter?) für die gute Zusammenarbeit im Rat aber auch mit der Verwaltung. Man muss sicher nicht alles verstehen wenn man sich dem Infantilismus aussetzt. Hoffentlich ist alles erledigt worden.

 

Man sieht sich nach der Wahl in neuer Zusammensetzung wieder.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Es geht um die Qualität des deutschen Fernsehens

v.l.: Kamman, Spies Foto: © Linde Arndt

v.l.: Uwe Kammann und Uli Spies, Foto: © Linde Arndt



[jpg] Der Grimme Preis ist 50 Jahre geworden. Herzlichen Glückwunsch.
Viele Deutsche haben den Eindruck, Fernsehen zeigt nur Mittelmaß. Zu viele US-amerikanische Serien, viele zugekaufte Filme und wenig eigene Produktionen. Jetzt gerade wurde eine Studie durchleuchtet, nach der die Deutschen durchschnittlich 3 – 4 Stunden am Tag Fernsehen sehen. Das die Studie sich der „Alten“ bedienten die den Fernseher den ganzen Tag über laufen ließen, wirft ein denkbar schlechtes Licht auf diese Studie, die vom deutschen Fernsehen in Auftrag gegeben wurde.

Das die Jungen sich des Internets bedienen und sich vom Programmfernsehen abwenden wird verschwiegen. Technisch kann man über Smartphone seine Unterhaltung organisieren. Alles wächst halt zusammen. Deshalb auch die Finanzierung des deutschen Fernsehens über Haushalte. Für andere Zuschauer sind viele Programme Spitze, kommen jedoch zu einer viel zu späten Sendezeit. Zu viel wird auf die Quote geachtet, zu wenig wird dem Zuschauer zugemutet. Auch hier sieht man „The German Angst“, die es nicht erlaubt mutig etwas Neues zu wagen. Ein deutscher Einheitsbrei wird einem anscheinend vorgesetzt, nach dem die Filmschaffenden bestimmte unsichtbare Grenzen nicht überschreiten. Man möchte die Förderung nicht verlieren.
In diesem Umfeld sucht die Jury des Grimme Instituts unter (z.Zeit noch) Uwe Kammann und Grimme-Preis-Referent Uli Spies, Jahr für Jahr, und das seit 50 Jahren, preiswürdige Produktionen heraus.

Lassen wir uns einige Produktionen anschauen.

Unter der Rubrik Fiktion/Spezial finden wir den Film „Eine mörderische Entscheidung“
Hannah Ley, Raymond Ley (Buch) und Reymond Ley (Regie),
Matthias Brandt spielt den damaligen Oberst Klein.
ARD (NDR/ARTE)

v.l.: Brandt, Ley, Ley  Foto: © Linde Arndt

v.l.:Matthias Brandt, Raymond Ley, Hannah Ley Foto: © Linde Arndt

Der Film zeigt eindrucksvoll wie die militärischen Akteure des Krieges sich gegenseitig motivieren ihr blutiges Handwerk in die Realität umzusetzen. Hautnah ist man auf verschiedenen Ebenen der Handlung verbunden. Da sind die Akteure im Feldlager Kunduz, Bundesnachrichtendienst,verschiedene Waffengattungen der Bundeswehr oder Verbindungseinheiten. Immer wieder werden zwei festgefahrene Tanklastzüge in ihrer Gefahr für das Feldlager bewertet. Informationen aus unterschiedlichen Quellen werden gesichtet. Die Informationslage führt letztendlich zu der Aussage, es besteht für das Feldlager eine hohe Gefahr, dass die Tanklaster als fahrende Bomben auf das Feldlager eingesetzt werden. Die Abwehr dieser Gefahr soll mittels Bombenabwurf von 500 Kilo Bomben beseitigt werden. Letztendlich geht es noch um die Zivilisten die sich evtl. um die Tanklaster herum aufhalten. Als die Abwesenheit von Zivilisten bestätigt wird, werden 2 Bomben geworfen. Durch diesen Bombenwurf werden 142 Zivilisten ermordet. Es wurde damit ein völkerrechtswidriger militärischer Akt nach der Genfer Konvention ausgeführt. Damit war, zwar zweifelhaft, das Geschehen als Kriegsverbrechen einzuordnen.
Der Film betrachtet jedoch nur den Bereich der Umstände die mehr oder weniger durch den vorhandenen Gruppenzwang zu diesem Sachverhalt führen. Die Entscheidung wurde als „alternativlos“ dargestellt. Es gab nur zwei Optionen, bombardieren ja oder nein.
Oberst Klein, der Entscheider, wurde in seiner menschlichen Dimension heraus gearbeitet, sodass man nur Mitleid mit seiner Person haben konnte und damit das Geschehen entschuldigen musste.
So wurde die staatlich offizielle Geschichte (Sprachregelung) erzählt!
Buch und Regie waren frei die Geschichte auch anders zu erzählen. Einen Obersten der dieser Situation nicht gewachsen war und durch einen erfahrenen Befehlshaber abgelöst wurde. Oder Oberst Klein, der zu einem späteren Zeitpunkt vom internationalen Gerichtshof angeklagt wurde.

Stattdessen wurde wieder wie schon einmal in der Geschichte der Befehlsnotstand herbei geschrieben.
Ich denke der Film hat seinen Preis nur deshalb verdient, weil er eindrucksvoll die wahnhaften Gruppenzwänge
in diesem „Männerclub“ aufzeigt, da wo man kein Weichei oder Feigling sein darf. Man funktioniert nach festen Regeln, wobei ein gewisses Maß an Menschlichkeit als Farbtupfer erlaubt ist. Aber so war der Film nicht angelegt. Es fehlte der Mut den Weg der schon vorgezeigten Geschichte zu verlassen und mit diesem Film eine Anklage zu verfassen, eine Anklage gegen den Krieg.

 

Zweites Beispiel: „Restrisiko – Ein Film über Menschen im Maßregelvollzug“
ARD Bayrischer Rundfunk
Katrin Bühlig (Buch/Regie) und Dagmar Biller (Produktion)

v.l.: Kathrin Bühlig und Dagmar Biller  Foto: © Linde Arndt

v.l.: Kathrin Bühlig und Dagmar Biller Foto: © Linde Arndt

Es geht um Menschen, die nie mehr wieder den Strafvollzug verlassen dürfen, weil deren Taten so schwer waren und eine Resozilialisierung nicht möglich ist. Es sind Sexualstraftäter, Mörder oder aber Täter, die sich des sexuellen Missbrauchs von Kindern schuldig gemacht haben. Bei all diesen Tätern stand immer das Entsetzen, die Wut und die Ohnmacht der Gesellschaft Pate.
Katrin Bühlig hatte die Möglichkeit im LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) Zentrum für Forensische Psychiatrie in Lippstadt einen Film über diese Menschen zu machen die im Maßregelvollzug leben.
Der Film will nur dokumentieren, einordnen, ist kühl und mehr kopfgesteuert, ein paar Einstellungen mehr und er könnte als wissenschaftlicher Film durch gehen.

Alltag in einer Anstalt in der der Begriff Alltag eine ganz andere besondere Bedeutung bekommt. Die einsitzenden Täter bauen sich Schritt für Schritt mit ihren Therapeuten ihre eigene Welt in der sie bestehen können, die sie aber auch  selber in die durch die anderen auferlegte Strafe führt. Strafe, nein, es ist eine Therapie ohne Heilungsaussicht, heute zumindest. Es gibt keine Welt da draußen und da drinnen mehr, es gibt nur noch diese eine Welt. Teilweise ist diese Welt so gemütlich, dass die Insassen sich wie in einer WG fühlen. Wenn da nicht die Umstände der im Hintergrund mitschwingenden Tat wären.
88 Minuten von 57 Stunden Dreharbeiten werden dem Zuschauer gezeigt. Humanistisches Gedankengut wird in dieser Anstalt umgesetzt, Perspektiven gibt es nicht, kann es nicht geben und darf es nicht geben.

Hätte es doch etwas mehr Mut über die 88 Minuten hinaus sein dürfen, so denkt man sich. Wenn man den Fall des Jürgen Bartsch, der durch den amerikanischen Journalisten Charles Paul Moor aufgearbeitet wurde, als Sekundärfall hinzuzieht, so bleiben viele Fragen für diesen Film. Aufgearbeitet in dem Sinn, dass die Vita solch eines „Monsters“ wie Jürgen Bartsch keineswegs aus dem Nichts begründet werden konnte. Bartsch war immer auch Opfer, indem er z.B.von seiner Adoptivmutter mit 19 Jahren noch gebadet wurde. Es waren so viele Indizien die zur Entschuldung eines Jürgen Bartsch sprachen. Der Wuppertaler Richter der Jugendstrafkammer Walter Wülfing geißelte Jürgen Bartsch und hätte ihm gerne eine andere Strafe zu gewiesen, verurteilte ihn nach dem Erwachsenenstrafrecht, weil ein paar oberflächliche Gutachten Bartsch als Täter sahen. Erst der BGH erkannte die unzureichende mehr oberflächliche Aufarbeitung des Falles in Wuppertal und verwies den Fall zurück an die Kammer.

Gerne hätte man damals Bartsch vor dem Landgericht aufgehängt oder erschlagen. Diese dumpfe Angst, die damals in Wuppertal, Langenberg-Velbert und Umgebung herrschte, war eine ganze Zeitlang noch spürbar.

Und heute? Es hat sich nicht viel verändert, es fehlt die Aufklärung – man spricht nicht mehr darüber. Noch immer gibt es die unendlichen abstrakten „Opfer, Täter“ Diskussionen die zu nichts führen. Noch immer sieht eine so schnelllebige Gesellschaft wie die unsrige keine Möglichkeit solche Kinder/Menschen zu integrieren. Die Konsequenz –  unsere Gesellschaft produziert seine Täter zumindest teilweise selber. Charles Paul Moor wird später in einem Gespräch berichten, dass er sich in dem Prozess gegen Bartsch sehr einsam gefühlt hat, denn seine Einstellung zum Prozess und der Tat standen konträr zu den Einstellungen der Richter und des Prozessumfeldes.
So hat NRW heute noch große Probleme Standorte für forensische Anstalten zu planen. Niemand will diesen Personenkreis in seinem Umfeld.

Es gibt neue Personenkreise, wie die jungen Brandstifter von Solingen aus dem Jahre 1993, die mal so eben 5 „Ausländer“ verbrannt hatten oder die NSU, die im vorbeigehen 10 Menschen (auch „Ausländer“) erschossen. Die Taten werden nicht dadurch erklärbar, wenn man ihnen ein politisches oder rassistisches Motiv zuordnet. Es sind immer Taten die mit den gesellschaftlichen Verhältnissen korrespondieren. Und weil es diese Korrespondenz gibt, sollte in einer Betrachtung die Gesellschaft befragt werden dürfen. Stellt denn die Gesellschaft nicht auch ein Restrisiko dar? Denn es geht nur um eines, wie kann ich die Opferzahlen senken wenn nicht gar vermeiden. Nur das erfordert Mut, Mut nicht die 90 Minuten im Blick zu haben, Mut die Gesellschaft in ihrer „Hängematte“ abzuholen, Mut zu provozieren. Wie sagte der Journalist Charles Paul Moor nach dem Bartsch Prozess: Ich fühlte mich während des Prozesses so einsam, weil ich nicht die gleiche Einstellung wie die anderen Prozessbeteiligten hatte. Lassen wir also unsere alte Denke wieder zu, die uns durch eine übergeordnete Instanz verboten wurde?

Tatort: „Angezählt“ (ORF/rbb)
Martin Ambrosch (Buch) Sabine Deflinger (Regie)
Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer (DarstellerIn)

v.l.: Sabine Deflinger, Harald Krasznitzer, Neubauer

v.l.: Sabine Deflinger, Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser Foto: © Linde Arndt

 

44 Jahre ist der Tatort alt geworden. Er ist in die Jahre gekommen und das Format wurde kaum oder nie verändert.
Die Tatorte leben von den Personen bzw. DarstellerInnen, die die Kommissare mehr oder weniger mit Leben an den Zuschauer bringen.
So ist das Ermittlerteam aus Wien eine der „guten“ Sendungen. Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ist das emotional aufgeladene Pendant zu dem mehr oder weniger kauzigen Kollegen Moritz Eisner (Harald Krasnitzer). Es sind aber auch die Drehbücher, die die ORF den beiden Darstellern an die Hand gibt, die spannende Handlungen versprechen.

Angezählt behandelt das Thema Prostitution im bulgarisch-türkischen Milieu der Hauptstadt Wien. Mädchen müssen sich in einer türkischen Teestube für 30,–Euro anbieten, wobei ihre Dienste im Hinterzimmer ausgeführt werden.
Es gibt ein unerschöpfliche Reservoire an jungen Sexarbeiterinnen aus Bulgarien, Rumänien und dem Balkan. In der Regel werden die jungen Frauen mit Gewalt nach Wien oder anderen europäischen Städten gebracht und dort zur Prostitution gezwungen.
Bibi bringt eine der Prostituierten dazu gegen ihren Zuhälter auszusagen der letztendlich auch verurteilt wird. Kaum ist dieser aus dem Gefängnis raus übt er grausame Rache an der Prostituierten. Er lässt die Prostituierte von einem Roma Kind mit Benzin anzünden.
Es ist ein spannender Krimi, der dazu auch noch in seinem Dramenaufbau und seiner Erzählung zu den Meisterwerken gehört.
Dieser Krimi „Angezählt“ hat sicher zurecht einen Preis bekommen. Nur, war es nicht der Tatort der den Grimme Preis bekommen hat? Und bekam nicht der Film „Angezählt“ den Preis stellvertretend  für den gesamten Tatort?
Es ist nicht der erste Tatort der im Rotlichtmilieu spielt. Aber es sind immer wieder die gleichen Wissensstände. Tatsächlich hat sich das mafiöse Milieu verändert. Menschenhandel bedeutet nicht mehr nur Sexualarbeiterinnen in die Städte zu verbringen. Nein, seit Jahren gibt es auch Kinder zum Betteln oder zum Sex, Waffen, Drogen alles aus einer Hand. Ein Anruf genügt. Da muten die Bilder, die da vermittelt werden, doch ziemlich naiv an. Nur andeutungsweise erfährt man in diesem Film von einer weltweit agierenden organisierten Kriminalität. Ein Krieg der schon längst von der Gesellschaft aufgegeben wurde.

Die gesamten Tatorte sind in die Jahre gekommen. Da nützt es nichts wenn mal ein guter Krimi dazwischen ist. Es geht grundsätzlich um das Format „Tatort“. Die ewigen langwierigen Einstellungen, die Erzählabläufe kommen immer mit dem gleichen klassischen Schema (Kleist lässt grüßen). Kameraführungen, Schnitte, Lichteffekte werden konservativ eingesetzt. Da bereiten die Skandinavischen Filme alleine durch die Kameraführung schon eine viel größere Spannungskurve. Die Protagonisten sind anders ausgesucht worden. Schnitte vermitteln dort eine Dynamik die das Verbrechen ja auch hat. Oder die englischen Serien, auch hier ganz andere Techniken.

Nicht in deutschen Tatorten, da läuft alles in der Regel gemütlich ab, der Täter wartet auf die richtige, alles befreiende Frage, die ihn zum Schuldigen macht. Spannung kaum, eher Befreiung, die einem endlich den befreienden Gang zur Toilette erlaubt. Warum ist man nicht früher gegangen? Die Filme hätten sich ja noch berappeln können und zu einem guten Krimi werden können.

Ob es den Programmverantwortlichen bewusst ist das jedes Produkt, und wir reden im Fernsehen von Produkten, einen bestimmten Zyklus hat? Und wenn der Zyklus abgelaufen ist, geht es bergab mit dem Zuspruch. Aufhalten kann der Produzent das nur, wenn er ein Upgrade oder ein Relaunch seines Produktes macht und zwar in Allem. Man kann den Deutschen wirklich keinen Mut bescheinigen, vielmehr muss man ihnen absolute Reformunwilligkeit attestieren. Was spricht dagegen wenn der Tatort total verjüngt würde? Nichts. Es würden sich neue Zuschauer erschließen. Wäre das so schlimm?

Nehmen wir ein zweites Format „Wetten,das…?“. Von ehedem 20 Millionen Zuschauer auf 6 Millionen Quote in 2014 gekommen. Warum? Auch hier, kein Relaunch und kein Upgrade. Man hat die Sendung einfach ins Nichts laufen lassen. Der Letzte, Markus Lanz, muss Ende des Jahres das Licht ausmachen.
Immer wieder sieht man bei den politischen Sendungen, entweder 30 Minuten oder 90 Minuten Formate. Da werden manchmal heiße Diskussionen geführt, die abgebrochen werden müssen, weil die Zeit um ist. Unmöglich. Der alte Kuhlenkampf hatte öfter seine Sendung bis zu 45 Minuten verlängert um dann mit einem treuherzigen Blick sich zu entschuldigen.

Zu guter Letzt muss man mal eine Lanze für die Fantasie und die Kreativität brechen, die ach so oft in dem Einheitsbrei der Fernsehanstalten verloren geht. Ob das nun die DarstellerInnen oder die Kamera, die Requisite, Kostüme, Musik, Drehbuch und, und, und alles sind Menschen die ausgewiesene KünstlerInnen sind. Und die ZuschauerInnen warten auf diese Leistungen, die einmal freigegeben, zu Verzückungen oder auch Nachdenklichkeiten führen. Beide haben es verdient zueinander zu finden. Die Intendanz muss sie nur einmal lassen und die Rahmenbedingungen schaffen, dann kann man auch die Flucht der Zuschauer vermeiden oder aufhalten.

Und was hat das mit dem Grimme Institut zu tun? Das Grimme Institut sollte den Mut haben, einmal keinen Preis zu vergeben. Ich denke es wäre ein Weckruf für die Sender und diejenigen die sich mit Kultur befassen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Marl

Reichenbach-Gymnasium Ennepetal – Mit Europa verbunden

"Europawand"  Foto: © Linde Arndt

„Europawand“ Foto: © Linde Arndt

[la] Längst hat das Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal einen direkten Bezug zu Europa, wurde die Schule doch immerhin bereits im Jahr 2011 als zertifizierte Europaschule ausgezeichnet.

Am Montag, dem 31.3.2014 sollte diese Verbindung symbolisch verstärkt werden. Die durch Christian Ischebeck und etlicher unter der Leitung seines Kunstkurses betreuten Schüler ausgearbeitete Idee, stellte in einer Pressekonferenz die gemeinsam gestaltete „Europawand“ in einem Flur des Reichenbach-Gymnasiums vor. Hierdurch soll der Europagedanke im täglichen Schulalltag sichtbarer gemacht und verstärkt werden und auch Schülern zugänglich sein, die bisher hiermit eher am Rande konfrontiert wurden.

Schulleiter Foto: © Linde Arndt

v.l. Dr. Stefan Krüger, Christian Ischebeck,
Dr. Wolfram Dreßler   Foto: © Linde Arndt

Bei diesem Projekt der gestalteten Wand wurde eine Vielzahl europäischer Motive aus verschiedenen Zeiten liebevoll arrangiert.
Mit Partnerschulen in Bavay/Frankreich und Novosibirsk/Russland pflegt das Reichenbach-Gymnasium einen regen Austausch.

Neben den Schülern, die an der Gestaltung beteiligt waren, nahmen weitere Schüler des RBG, sowie auch Christian Ischebeck, der Europakoordinator des Gymnasiums, Dr. Wolfram Dreßler und Dr. Stefan Krüger, Schulleiter Reichenbach-Gymnasium an der Vorstellung der neu gestalteten Wand teil.

Im Zentrum der Wand befindet sich ein großer Schaukasten, der durch wechselnde aktuelle Ausstellungen zum Thema Europa von verschiedenen Fachbereichen der Schule immer wieder neu gestaltet wird.

Die jungen Künstler der Europawand  Foto: © Linde Arndt

Die jungen Künstler der Europawand Foto: © Linde Arndt

Die Kultorloge Ruhr hat einen neuen Partner gewonnen

Foto: © Kulturloge-Ruhr

Foto: © Kulturloge-Ruhr

[Recklinghausen] Um auch Menschen mit geringen Einkommen den Besuch der Ruhrfestspiele zu ermöglichen, kooperiert das Festival in diesem Jahr erstmals mit der Kulturloge Ruhr.

Gegründet 2010 – im Jahr der Kulturhauptstadt – arbeitet die Kulturloge Ruhr inzwischen mit vielen Kultur- und Sozialpartnern, Städten, Bürgerstiftungen und ehrenamtlichen Helfern daran, auch denjenigen Menschen den Zugang zum kulturellen Reichtum dieser Region zu ermöglichen, deren finanzielle Möglichkeiten den Kauf einer Eintrittskarte nicht zulassen.

Basierend auf der Idee der „Tafeln“ schaffen sie Strukturen, die dank ehrenamtlicher Unterstützung und der Zusammenarbeit mit Kultur- und Sozialpartnern die kostenfreie Vermittlung von nicht verkauften Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen: Die Ruhrfestspiele stellen der Kulturloge Ruhr virtuelle Tickets für ihre Veranstaltungen zur Verfügung. Im Gegenzug erhält das Festival für die jeweilige Vorstellung eine Liste mit Kulturgästen, denen die Kulturloge Ruhr telefonisch – orientiert am Interessensgebiet des Gastes – Karten vermittelt hat. Die Gäste können anschließend die Karten unter Nennung ihres Namens an der Abendkasse abholen. Da dadurch der Nachweis der Bedürftigkeit beim Kulturpartner entfällt, kommt es nicht zum Aufbau einer persönlichen Hemmschwelle, ein soziales „Outing“ wird vermieden.

Die Kulturloge Ruhr konnte sich in den letzten Jahren in weiten Teilen des Ruhrgebiets etablieren. Inzwischen gibt es neben der Zentrale in Essen Zweigstellen in Gelsenkirchen, Herten, Bottrop, Waltrop, Witten, Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Dortmund und seit 2013 auch in Recklinghausen. Seit ihrer Gründung konnte die Kulturloge Ruhr bereits rund 20.000 Eintrittskarten an Kulturgäste vermitteln. Neben wichtigen Kulturpartnern aus Recklinghausen, zählen nun auch die Ruhrfestspiele zu den Unterstützern der Kulturloge Ruhr, indem
sie für die anstehenden Festspiele kostenfreie Karten zur Verfügung stellen.

Festspielleiter Frank Hoffmann unterstützt die Kulturloge Ruhr gerne: „Qualität für alle lautet der konzeptionelle Leitgedanke der Ruhrfestspiele. Mit unserem Programm sprechen wir explizit ein breites Publikum an: vom langjährigen Theaterliebhaber bis hin zum erstmaligen Besucher. Dies gelingt nur, wenn bei der Entscheidung für einen Vorstellungsbesuch der Geldbeutel keine Rolle spielt.

Mit der Kulturloge Ruhr haben wir dafür einen wichtigen Partner gefunden.“ Antonia Illich, die Gründerin und Vorsitzende der Kulturloge Ruhr, freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen: „Die Ruhrfestspiele Recklinghausen wurden im Winter 1946/1947 durch eine große solidarische Geste geboren – Kohle aus dem Ruhrgebiet gegen Theater aus Hamburg. Solidarität und Menschlichkeit sind auch für die Kulturloge Ruhr prägende Werte.

Durch die Kooperation mit den Ruhrfestspielen können wir dieses Vorbild auch 2014 mit neuem Leben füllen und einen Beitrag zur kulturellen Teilhabe aller Menschen an der Ruhr leisten.“
Weitere Informationen unter www.kulturloge-ruhr.de.

 


© Ruhrfestspiele Recklinghausen

© Ruhrfestspiele Recklinghausen

Ruhrfestspiele Recklinghausen
Die 1946/1947 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas.
Vom 1. Mai bis Mitte Juni verbinden sich alljährlich Inszenierungen namhafter Regisseure, Darbietungen preisgekrönter Schauspielgrößen sowie Aufführungen junger Talente der Theaterszene zu einem runden Gesamtkonzept. Seit 2005 leitet Intendant Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele.