Aus einem anderen System übrig geblieben

[jpg] Wer in einem diktatorischen System nicht auf Linie war, wurde nieder gemacht. Rolf Hüttebräucker von der FWE reflektierte im Hauptausschuss, er habe den Eindruck, der Rat habe immer weniger zu tun. Auch die Ausschüsse sind relativ schnell fertig. Woran kann das liegen, fragte er in die Runde.
Liegt es an uns, liegt es an der Zeit? Eine ganz normale Frage; denn auch wir haben festgestellt, dass seit Gründung der AÖR die Tagesordnungen immer kürzer aber auch die Sitzungen weniger werden. Inhaltlich haben sich auch viele Themen  verkürzt. Anträge werden nicht mehr debattiert, sondern weg gewischt. Die Hundewiese, oder die Frage nach den Fahrzeugen der städtischen Feuerwehr sind ein Beispiel dafür. Die Stadtverwaltung wies solche Gedanken ohne Prüfung weit von sich, was ja schon mal verdächtig ist.


Volker Rauleff (SPD)
   Und der Fraktionsführer der SPD, Volker Rauleff,  sah in dieser Frage Wahlkampfgetöse der FWE. Überhaupt tritt Volker Rauleff (SPD) immer öfter mit Totschlagargumenten auf um die Botschaft des politischen Gegners nicht durch kommen zu lassen.

In der Vergangenheit fiel uns Volker Rauleff durch sein Verhalten oft negativ auf, wie er zum Beispiel jemand riet sich bei ihm zu melden damit er ihm sagen kann was und wie er denken sollte.

Er will zwar anderen Menschen sagen was sie zu denken, was sie zu tun oder was sie zu fühlen haben, will aber für sein eigenes Tun keine Verantwortung übernehmen. Wir kennen solche Verhaltensweisen aus Systemen denen jeder Demokrat kritisch gegenübersteht.
Heute schoss Volker Rauleff (SPD) jedoch den Vogel ab. Wir alle kennen die 2008 vollendete Fußgängerzone in Milspe. 25 Jahre haben der Rat und die Stadtverwaltung diskutiert und haben nachdem sie vor Erschöpfung nicht mehr stehen konnten der Fuzo zugestimmt. Die Fuzo ist 5 Jahre nach Fertigstellung  ein Denkmal für das Versagen von Rat und Stadt. Händler haben Milspe verlassen, jetzt verlassen sogar schon Dienstleister die Fuzo. Und immer noch spricht jeder so, als wenn in dieser Fuzo nennenswerte Händler wären, die noch nennenswerte Umsätze machten. Selbst das „Bermuda-Dreieck“ mit Bäcker, Finger und Filici ist nicht mehr bei der Stange.

Da bleibt die Frage nach der Schuld. Volker Rauleff von der SPD sieht den Schuldigen ganz klar bei den Händlern und den Milspern, die den Rat der Stadt und die Stadtverwaltung zu dem Bau der Fuzo genötigt haben. Die Politik und die Verwaltung wollten diese Fuzo nicht, so Volker Rauleff von der SPD. Wie bitte? Soviel Chuzpe  muss man erst einmal haben um sich so aus der Verantwortung zu stehlen. Klar, das Zocken (Swap) wurde auch von den Ennepetalern verlangt.

Also das Rathaus hat die Möglichkeiten solche Forderungen zu diskutieren, zu analysieren und letztendlich zu entscheiden.

 
Volker Rauleff (SPD)

 Nur in einer Demokratie gibt es das Wort Transparenz, will heißen, das Rathaus hätte die Händler, die Bürger über ihre Entscheidungen informieren und dies erläutern sollen. Hat sie aber nicht, die Fuzo wurde mehrheitlich beschlossen und dann gab es keine Erklärung mehr.

Denn bei den Entscheidungen für die Fuzo als auch dem Zocken dachte man im Rathaus, es würde danach „Milch und Honig“ fließen. Nur, es geriet alles zum Desaster – wie so vieles.

Und jetzt geht es an die Verantwortung. Die kann man doch nicht für teures Geld nach draußen vergeben.
Die Firma Heinze mit ihrer Innenstadtstrategie wird sehr viel Geld verlangen, wobei sie mit ihren Aktionen aber keinen Erfolg versprechen kann. Wieso kann eine so teuere Truppe wie die Stadtverwaltung kein eigenes Konzept auf die Beine stellen? Ach ja, ich verstehe, scheitert die Firma Heinze, war es das Rathaus nicht gewesen. Und dann müsste man ja das Geldzählen unterbrechen.

Diese Spielereien mit der Verantwortung läuft bei  Diktatoren immer gleich ab. Aber Moment mal, sind wir nicht eine Demokratie?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Alle Fotos © Linde Arndt]