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Ennepetaler Bahnhof im Sterbemodus?

Ennepetaler Bahnhof / Relief nach einem Foto von Linde Arndt

Ennepetaler Bahnhof / Relief nach einem Foto von Linde Arndt

[jpg] Sieben Jahre begleitet unsere Redaktion das Geschehen um den Bundesbahnhof Ennepetal/Gevelsberg schon. Was sind da für Erklärungen oder Ankündigungen abgegeben worden, Wunschdenken begleitete diesen Bahnhof über die Jahre. Tausende Euro sind in den Sand gesetzt worden ohne dass sich irgendein Effekt zeigte. Gut, das halbe Bahnhofsgebäude wurde mit Farbe bestrichen, für die andere Hälfte hatte man kein Geld. Da reichte halt kein Eimer Farbe und ein Pinsel, da war wieder dieses, für Ennepetaler Verhältnisse, kaum vorhandene Gehirnschmalz nötig. Die Dortmunder Firma Startklar sollte es richten. Sie sollte Förderanträge und die notwendigen Planungen mit der notwendigen Ablauforganisation erstellen. Nur wie sollte das klappen, wenn die notwendige Unterstützung der Bürger fehlte?

Der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen hatte sich das ganz anders vorgestellt. Die Kick Off Veranstaltung vor Jahren im Haus Ennepetal war gut besucht und brachte auch eine Weichenstellung für das städtische Engagement. Nur es sollte nichts kosten und wenn, sollte es kein eigenes Geld kosten.

Der Hauptausschuss musste sich jetzt (mal wieder) mit dem Bahnhof befassen. Im nicht öffentlichen Bereich stand der Punkt Bahnhof, der auf Antrag in den öffentlichen Bereich eingebucht wurde. Es wurde denn auch ein Sterbegesang für den Bahnhof hörbar. Die Stadt will aus der Verpflichtung im Zusammenhang mit dem Bahnhof raus. Hinderlich ist jedoch der Denkmalschutz, der auf dem Bahnhof „lastet“. Der Denkmalschutz hat für die Stadt Ennepetal eine Verpflichtung aus der sie so schnell nicht rauskommt. Das normale Argument, dass sich der Denkmalschutz wirtschaftlich nicht darstellen lässt, zieht bei einer Stadt nicht. Wenn eine Stadt den Denkmalschutz nicht stemmen kann, wer dann? So sah Stephan Langhard, Leiter des Fachbereichs 2 im Moment keine Möglichkeit aus der Bredouille, den Bahnhof loszuwerden, herauszukommen.

Über das finanzielle Abenteuer Bahnhofsgebäude wurde allerdings nicht gesprochen. Es macht sich für Stadt und Stadtrat nicht gut innerhalb der letzten Jahre abzurechnen. Es sollen so an die 500.000,– verpulvert worden sein – mal eben. Für dieses Geld hätten die Ennepetaler Jugendlichen ein funktionierendes Jugendheim haben können, um nicht mehr unter Haus Ennepetal ihr Treffen abhalten zu müssen. Stattdessen wurden Steuergelder für das Ego von dem ehemaligen Bürgermeister Wiggenhagen und seiner Gefolgschaft herausgeschmissen.

Schaut man sich heute diesen Bahnhof an, so sieht man ein schäbiges Gebäude was in der dritten Welt Bestand haben würde. Hier in Ennepetal steht dieses Gebäude stellvertretend für die Amtszeit eines Wilhelm Wiggenhagen, eben für nichts Halbes und nichts Ganzes, ein weiterer Niedergang für Ennepetal. Und der Stadtrat hat dies in seiner Mehrheit mit getragen. Aber wen ficht das schon an.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Letzte Chance bei der FINNISSAGE:

[la] Liebe Kunstfreunde, wenn Sie es bisher noch nicht geschafft haben, die Jahresausstellung des Kunstraum-EN e.V, im histrorischen Bahnhofsgebäude von Ennepetal zu besichtigen, so haben Sie jetzt noch 2 x Gelegenheit.
Am Samstag, 6.7.2013  und Sonntag, 7.7.2013, ist der Wartesaal noch einmal für Sie/Euch in der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Und am Sonntag, 7.7. um 16:00 Uhr
endet die Ausstellung mit einer Finissage. 
Silvia Straube Holbach  wird nach den Abschlussworten die Bühne für den halbstündigen Auszug aus dem  Kabarettprogramm „ Wat machen sie denn hier“ von Reni Reinlich freigeben. Der Eintritt ist kostenfrei. Es besteht freie Sitzplatzwahl. Anschließend sind die Gäste zu einem kleinen Sektempfang, dem Betrachten der ausgesprochen vielseitigen Ausstellung mit Bildern, Objekten und Installationen  und Gesprächen mit den anwesenden Künstlern einladen.


Fotos der Künstler von der Vernissage     Foto: © Linde Arndt

Wartesaal13 Wo früher die Reisenden sehnsüchtig das Eintreffen ihres Zuges oder die Ankunft ihrer Angehörigen oder Besucher erwarteten, warten jetzt die Künstler des Kunstraum-EN e.V. auf Besucher der Kunstausstellung, um Teile ihres Schaffens zu dokumentieren und mit den Anwesenden in einen Dialog zu treten oder ihnen still Gelegenheit zum Betrachten zu geben.

Egal, ob Sie gerade mit dem Zug ab- oder anreisen, oder per Auto, Krad, Rad oder zu Fuß sich auf den Weg zum Bahnhof machen, legen Sie eine entspannte Pause ein. Tauchen Sie ein in diesen Ort und erspüren Sie das zeitlose Zusammenspiel von Raum und Werk.

Die Mitglieder des Kunstraum EN e.V. laden herzlich zur Jahresausstellung ein.
wartesaal13

Die Schwelmer Eingangspforten: Stand der Dinge

[jpg] Es ist in Deutschland manchmal recht schwierig  wenn verschiedene Kulturen der Verwaltungs- und Organisationsphilosophien aufeinander treffen. So auch im Zusammenhang mit dem Schwelmer Bahnhofsgebäude. Alle sind sich einig, dass Bahnhofsgebäude Schwelm soll und muss erhalten bleiben. Wer sind alle?

Zuerst einmal der Investor Oliver Garthe vom Architekturbüro Wetter, er möchte das Bahnhofsgebäude kaufen und in Eigenregie aufbauen und danach vermieten. Dann die Stadt Schwelm, sie möchte für die Stadt  die ja auch noch Kreisstadt ist, einen attraktiven Eingangsbereich machen. Immerhin kommen und gehen rund 6.000 Besucher nach Schwelm oder verlassen es wieder und das Tag für Tag. Der dritte im Bunde ist die Deutsche Bahn  AG sie möchte das Gebäude loswerden, allerdings mit einem gewissen Mitspracherecht in der Ausführung und Gestaltung. Und zu guter letzt die VER (Verkehrsgesellschaft Ennepe Ruhr) der regionale ÖPNV der eine Drehscheibe am Schwelmer Bahnhof einrichten möchte. Dafür wird ein neuer Busbahnhof vor dem Bundesbahnhof erstellt. Seinerzeit ging es mit Elan und vielen Ideen an das Bahnhofsgebäude heran, heute nach rund 10 Monaten ist die Planung so ziemlich abgeschlossen, und, was noch besser ist, das Projekt hat einen neuen Player im Boot – die VER. Die VER war bei dem letzten Gespräch nur in Gedanken bei dem Gespräch dabei. Ansatzweise flossen die Pläne für einen Busbahnhof in die Gespräche mit ein.

Nun ist sie dabei und die Pläne sind schon ziemlich weit gediehen. Busbahnhof und Bahnhofsgebäude passen sich elegant in einer geschwungenen Bauweise hervorragend an und bilden dadurch eine Einheit. Durch die geschwungene Gestaltung werden Ecken und Kanten vermieden. Ein Problem besteht allerdings. Auf der Bahnsteigseite können die Arbeiten nur Nachts vollzogen werden, weil der Bahnverkehr dies gebietet.

     
 Plan Ansicht Bahnhof    Plan Ansicht Busbahnhof

Der neue Busbahnhof, der übrigens für zwei zweigliedrige Busse ausgelegt wird, muss auf ein höheres Niveau gelegt werden um eine Barrierefreiheit zu erreichen. Die Förderanträge, die in Düsseldorf, Arnsberg und Berlin genehmigt wurden, sind alle gestellt und auch schon bewilligt wobei die Gelder vereinzelnd schon eingegangen sind. Da die Entscheider alle anwesend waren kann man davon ausgehen, dass die Planungsphase zur Gänze erledigt ist und in Bälde mit dem Bauen begonnen wird.  Die Fertigstellung hat man auf den August 2012 anvisiert, wenn der Wettergott es auch gut meint. Wenn alles fertig ist, kann man von einer verbauten Investitionssumme von 3 Millionen Euro ausgehen. Im unteren Hallenbereich, der ziemlich groß und einladend sein wird kommt auch die VER als Mieter mit ins Spiel. Sie schafft einen Infopoint mit angeschlossenen Ticketverkauf.

Die Nutzung soll eine Tag- und Nachtnutzung werden. Dadurch soll eine hohe Kundenfrequenz erreicht werden, die damit Vandalismus und Grafitti vermeiden hilft und wodurch  auch eine höhere Sicherheit erreicht wird. Flankierend wird eine Videoüberwachnung eingesetzt, für die der Datenschutzbeauftragte schon sein OK gegeben hat.

Im ersten bis dritten Stock sind noch Räumlichkeiten an Dienstleister zu vermieten, wobei noch auf die Gestaltung Rücksicht genommen werden kann. Technisch wird das Gebäude auf den neusten Stand gebracht, so sind Repeater und die WiFi Technologie eine Selbstverständlichkeit.

Der Bahnhofsvorplatz wird durch den Busbahnhof neu gestaltet. So wird eine ganz neue Parkplatzsituation entstehen. So werden für kurz-, mittel- und langfristige Parker des Individualverkehrs dementsprechende Abstellmöglichkeiten vorhanden sein. Vergessen wurde auch nicht Parkraum für Behinderte einzuplanen.

              
   v.l.: Ralf Schweinsberg [Kämmerer] / Dipl.Ing. Thomas Schulte [VER] / BM Jochen Stobbe /
Oliver Garthe [Investor] / Dipl.-Ing. Carsten Kirchhof [DB]
 

Dipl.-Ing. Carsten Kirchhoff  von der Deutschen Bahn AG versprach seine Arbeiten wie die Wand-, Boden- und Deckenerneuerung zu erledigen. Lediglich bei den Bahnsteigarbeiten würde es terminliche Problem geben. Geschäftsführer der VER Dipl.-Ing. Thomas Schulte sah auch keine Probleme den Busbahnhof mit dem Bahnhof fertigzustellen. Und die Stadt Schwelm mit  Bürgermeister Jochen Stobbe konnte da nicht zurück stehen um ihre Arbeiten fristgerecht fertigzustellen zu lassen. Bei soviel Einigkeit wird der Investor Oliver Garthe vom Architekturbüro Wetter sicherlich relativ früh sein Investment im Fluss sehen.

Die Schwelmer Stadt- und Kreisbesucher wird es sicher freuen dann durch ein attraktives und einladendes Stadttor die Stadt zu besuchen.

Wie wir auch erfahren haben wird der Eingangsbereich Ochsenkamp/Barmerstrasse auch eine einladende Gestaltung die auch ziemlich weit gediehen ist. Ob dieser Bereich bis Ende 2012 fertiggestellt sein wird, war gesprächsweise noch nicht auszumachen. Fakt ist jedoch, dass zwei Eingangsbereiche der Stadt Schwelm auf einem guten Weg sind.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Alle Fotos © Linde Arndt

 

Wie kann man eine Stadt nur so vor die Hunde gehen lassen?

 [jpg] Politisch gesehen ist Ennepetal eigentlich tot. 40 Ratsmitglieder sitzen im Rat und den Ausschüssen und haben sich mit der 14 Millionen Truppe der Stadtverwaltung arrangiert. Ich denke mir, hier ist ein Fehler in unserem demokratischen System. Es macht doch keinen Sinn jemanden in einem System zu belassen dem er doch offensichtlich nicht gewachsen ist. Hier müsste die Möglichkeit der Abwahl oder Neuwahl geschaffen werden.

 I.                  

Nehmen wir mal den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg. Wir haben die Jahreshauptversammlung des Bahnhofvereins besucht. Es waren rund 90 zähe Minuten in der die ~ 30 Teilnehmer um den heißen Brei herum redeten. Sie sind im Grunde noch keinen Schritt weiter gekommen, als das zwei "Konzepte" existieren die nicht angepasst werden. Beide Konzepte laufen aber darauf hinaus, dass die Stadt Zuschüsse zahlen muss. Und dafür ist das Projekt "Bahnhof Ennepetal" nicht förderungswürdig, weil es wirtschaftlich nicht darstellbar ist.

Aber nicht nur die Konzepte fehlen, vielmehr fehlt auch das notwendige Geld, welches der Verein einwerben sollte. So wie ich das mitbekommen habe, hat der Verein mal gerade 1.000,– Euro auf der hohen Kante. Und das nach einem Jahr. Aber man fabuliert schon mal, wie es auch im Rat so üblich ist, jemanden mit einem Gutachten oder einer Beratertätigkeit zu beauftragen. Das das nicht umsonst ist kann sich jeder an den vorhandenen fünf Fingern abzählen.

 

Vorsichtshalber hat der Vorsitzende Ra Oberdorf schon mal signalisiert, dass es vor 2013 nichts wird.Mit dem Antrag, dem Konzept, der Finanzierung oder was auch immer? Es wird wohl das Geheimnis des Vorsitzenden bleiben.

Dann waren noch die Arbeitskreise die sehr fleißig waren. Sie berichteten wie sie alle schon mal Waffeleisen, Musikfeste (Rock am Gleis), Würstchengrill und was weiß ich noch organisiert haben.

Ich glaube, der Abrisstermin rückt immer näher?
Es sind die falschen Personen, das falsche Projekt, das falsche Umfeld, es passt nichts wirklich.

 RA Oberndorf Foto: © Linde Arndt    

 

II.

             

Es geht weiter. Im Betriebsausschuss ist jetzt das Blockheizkraftwerk durch, welches mit den Mitteln des Konjunkturpaketes II gefördert wird, zumindest die Planung steht. Das Problem welches jetzt entstehen wird, die kritische Masse, wird durch die Umsetzung dieser Maßnahme erhöht. Das Platsch arbeitet nicht mit Gewinn und bei der Haushaltslage der Kommunen kann solch ein Projekt relativ schnell geschlossen werden. Nur je höher der Wert eines Projektes, desto schwieriger wird ein Beschluss herbeizuführen sein das Projekt zu schließen. Jetzt sollen nach Haushaltsvorlage noch mal 640 TSE in das Platsch gesteckt werden. Wenn die Haushaltslage kritisch bleibt wird deshalb niemand an das Platsch ran gehen um es zu schließen. Das ist nun mal so.

Und dann war da noch etwas Lächerliches. Die Bezirksregierung in Arnsberg verlangt von den Kommunen eine Dichtheitsprüfung aller Hausanschlüsse die ihre Abwässer ins öffentliche Netz einspeisen. Der Termin war zuerst für 2005 vorgesehen und wurde nunmehr auf 2015 gesetzt, könnte aber auch noch auf 2023 verlängert werden. Da diese Dichtheitsprüfung etwas kostet möchte die CDU/FDP/FWE Fraktion das Ganze terminlich nach hinten schieben. In der Hoffnung die Bezirksregierung wird das alles schon vergessen. Lächerlich ist das Ganze, weil in 12 Jahren diese Dichtheitsprüfung sicher das Doppelte kosten wird. Und weiter, wenn einzelne Anschlüsse undicht sind ist es den Hauseigentümern egal ob die ganze Brühe ins Grundwasser gelangt? Man muss da schon mal fragen ob das verantwortungsbewusstes Handeln ist. Ein lautstarker Protest der Bündnisgrünen? Fehlanzeige.

III.


Frau Alam-Martini
 

Kommen wir zum Schulausschuss der ja am 6. April 2011 tagte. Sinnigerweise in der Albert-Schweizer-Schule, einer Förderschule in Oberbauer. Die Schule soll in absehbarer Zeit geschlossen werden, zumindest werden keine weiteren Gelder eingeplant.
Anstatt aber über die nunmehr anstehende Abwicklung zu sprechen, redete man auch hier wieder um den heißen Brei herum.

Die Leiterin der Schule Frau Alam-Martini hatte eine umfangreiche und durchaus nachvollziehbare Wunschliste für den Schulausschuss parat.Umfangreich deshalb weil sichtbar nur das Notwendigste bis dato gemacht wurde. Wie in der Realschule hatte auch hier die 14 Millionen Truppe Ausreden parat.

     

Die Ausschussmitglieder nahmen die Vorträge ungerührt zur Kenntnis, obwohl man an einigen Stellen die Unfallgefahr lauern sah. Aber was soll es, es ist eine Förderschule. Die Kinder dieser Schule gehören sicherlich in Zukunft nicht zu den Privilegierten unserer Gesellschaft. Denkt man etwa so?

Durch einige Änderungen der Schulgesetze der rot-grünen Landesregierung sind die dargestellten Statistiken teilweise für den Papierkorb gemacht worden.
Zwei Dinge fielen mir jedoch auf: Die Bevölkerungsstatistik von Ennepetal schwankt von mal zu mal. Mal haben wir zum Stichtag 31.12.2010: 31.111 Einwohner in der Einwohnerstatistik a.a.O. dann  haben wir aber schon am 30.06.2010: 30.633 Einwohner in der Schülerstatistik. Befinden wir uns in einer Twilight Zone oder in einem Wurmloch, wo ab und zu so an die 500 Einwohner kurzfristig abwesend sind?

Die Einwohner werden in einem Betrachtungszeitraum um 8,74% zurückgehen, die Schülerzahl jedoch nur um 6,05%. Was heißt das? Das heißt die Rückgänge für Ennepetal sind mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit den Leistungsträgern zu zuordnen, die statistisch gesehen um die 1,2 Kinder haben. Sprich kinderreiche bleiben, weil sie kein Geld für einen Umzug haben.
Die Einwohner die dann gehen  sehen keine Möglichkeiten mehr sich in der Stadt zu entwickeln.

Warum die Statistik bei den IT Möglichkeiten von heute nicht auf Vordermann ist, wie bei den unterschiedlichen Einwohner zu sehen, kann ich nicht nachvollziehen.

Die Qualität der Ausbildung an den einzelnen Schulentypen scheint eher durchschnittlich zu sein. Auch kann aus der Statistik kein besonderes Image abgeleitet werden. Es sind eher durchschnittliche Schulen die keine besondere Leistung erbringen. Woran das liegt kann man nicht aus den Statistiken herauslesen. Das können viele Gründe sein.

Fakt ist jedoch bei der Begehung der Schulen, wie der Realschule und der Förderschule, das man hier von einem erheblichen Investitionsstau sprechen muss.

Ach ja, und dann hatte in 2010 die bienenfleißige Anita Schöneberg (SPD) mal nach den vorhandenen Schulbudgets gefragt. Wenn man sich die Liste an sieht bekommt man den Mund nicht mehr zu. 3 Schulen sparen für einen oder mehrere Fotokopierer. Heißt das diese Schulen haben keinen Fotokopierer? Die Mehrzahl der angesparten Mittel wird für Beschaffungen angespart die aus einem laufenden Haushalt beglichen werden sollten

  


v.l.:  Giuseppe Bianco  /   Anita Schöneberg  /     Jürgen Battenfeld

alle SPD                                                       
Foto: © Linde Arndt

     

Ein paar Beispiele gefällig? Die Albert-Schweizer-Schule spart 400 Euro an um die Schülerbücherei zu aktualisieren. Heißt das die Schule unterrichtet mit nicht mehr zeitgemäßen Büchern? Man kann nur hoffen, dass die Kaiserzeit überwunden wurde und die Bücher nicht mit Sütterlin bedruckt sind.Die Realschule spart für ihre Turnhalle die anstehenden Reparaturkosten an. Also, wenn eine Reparatur notwendig ist, muss sie ausgeführt werden. Dies ist notwendig weil evtl. Unfälle und höhere Kosten vermieden werden sollen.Das Reichenbach Gymnasium spart für eine Büroeinrichtung ihres Sozialpädagogen. Sitzt der Sozialpädagoge auf Apfelsinenkisten?

Das alles hört sich so an, als wenn die Arbeit der 14 Millionen Truppe auf die Lehrerschaft übertragen wurde. Frei nach – die Lehrer haben ja sonst nichts zu tun.

Bücher, Reparaturkosten oder Büroeinrichtung, dass sind doch ganz normale Investitionen die auf Sachbearbeiterebene aus dem laufenden Haushalt der Stadt erledigt werden sollten. Und, dann sind da viele Fragen die nicht gestellt wurden, man wollte nach Hause.  Das Ganze sah und sieht nach einer lustlosen Verwaltung aus, der eine motivierte Lehrerschaft gegenüber steht. Die Lehrerschaft holt ihre Motivation aus den Heranwachsenden und der Verantwortung die sie gegenüber diesen auch hat. Ich muss in solchen Sitzungen die Lehrerschaft immer wieder bewundern. Bei meinem Naturell wäre mir längst der Kragen geplatzt.

IV.


Brigitte Drees     
Foto: © Linde Arndt
  Gehen wir zu Donnerstag dem 7 April 2011 weiter. Es war ein ambivalenter Tag. Beim Wirtschaftsausschuss musste man wieder einmal hören, zumindest zwischen den Worten, wie unfähig die Wirtschaftsförderung in Ennepetal ist.
Da wird der Eindruck von Frau Drees erweckt der Tourismus wäre in Ennepetal funktionsfähig. Und das mit einer Miene die an Ernsthaftigkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Nichts steht hier! Es gibt keine touristische Infrastruktur, die Gastronomie, Hotels, Freizeitmöglichkeiten, intakte Wanderwege und, und, und, es ist alles nur im Ansatz vorhanden.

Man kann sowas nicht bewerben. Soll der Tourist angesprochen werden hier seine Freizeit zu verbringen und in Schwelm zu übernachten? Und dann ganz geheimnisvoll: Es gibt Verhandlungen mit einem Hotel! Gesenkte Stimme und nichts Konkretes!

    Geht es hier nur um einen einfachen Hotelbau im Garnibereich oder liegt ein Konzept dahinter, wie meinetwegen ein Wellnesshotel?

Ach ja,  dann kam unser weißer Ritter des Citymanagements, Herr Ulrich Schilling, der Retter des Milsper Innenstadtbereiches, wenn nicht sogar des gesamten Abendlandes. Im Zuschauerbereich saßen schon mal die Unterstützer, wie Händler, Dienstleister und Hauseigentümer. Um was zu tun? Ein Signal für die Belebung der Milsper Innenstadt auszusenden? REWE hört Ende des Jahres auf und es gibt noch keinen Nachmieter. Was für ein Signal! Es war die alte Leier die vorgetragen wurde. Die Kunden kaufen nicht, die Presse berichtet nicht schön genug, die Händler wollen in Milspe nicht investieren, die Hauseigentümer wollen auch nicht so recht usw. usf. Es war ein Vortrag des Versagens der 14 Millionen Truppe und der Versuch es anderen in die Schuhe zu schieben. Und dann kam da noch der Begriff der "Selbsterfüllenden Prophezeiung" durch Herrn Schilling ins Spiel.  
[stehend]  Ulrich Schilling, CityManager   
Foto: © Linde Arndt
   

 Frau Schöneberg(SPD)  wollte diesen Begriff erläutert haben. Schilling gebraucht diesen im Zusammenhang mit der Öffnung der Fuzo für den Durchgangsverkehr. Weil alle denken der Einzelhandel würde nicht ohne die Öffnung der Fuzo funktionieren, arbeiten auch alle unbewusst auf dieses Ziel hin. Ach Herr Schilling, wenn Sie es doch lassen würden. Das Problem ist die 14 Millionen Truppe die keine Glaubwürdigkeit mehr besitzt. Wenn immer nur angekündigt wird und nichts umgesetzt wird ist die Glaubwürdigkeit eben hin.

Da ist der teure Coup mit der Dachmarke "Mein Ennepetal" der so wie ich gehört habe 25.000 Euro gekostet hat. Wofür eigentlich? Und diese Dachmarke " Mein Ennepetal" hätte nun weiter entwickelt werden müssen. Ist es aber nicht. Hier haben die Verantwortlichen ein erhebliches Wissensdefizit zu erkennen gegeben. Oder gibt es ein Buch "Marketing für Dummies" indem dies so beschrieben wurde?

Na ja, lassen wir das jetzt mal so stehen. Was fehlt ist eine Persönlichkeit in Ennepetal die ein schlüssiges Konzept glaubwürdig vortragen kann. Was die Fußgängerzone betrifft geht in allen Städten die Diskussion folgendermaßen, entweder ein Konzept wie in Gevelsberg, was aber nur als Zwischenlösung gesehen werden muss oder ein Konzept totale Verkehrsberuhigung im innerstädtischen Bereich. Die totale Beruhigung sollte dazu führen, dass der Innenstadtbereich wieder bewohnt wird. Hat was. Und zwar im Hinblick darauf, wenn der Individualverkehr weiter ansteigt, wobei er jetzt schon zu hoch ist, muss die Innenstadt geschlossen werden. In London werden Gebühren erhoben und zwar richtig heftig. Münster hat den gesamten Innenstadtbereich zu. Hagen hat auch eine Zwischenlösung, ähnlich wie Gevelsberg. Also, da gibt es mehrere Modelle, die alle ihren Reiz haben.

In Ennepetal war jedoch von Anfang an ein unglaubwürdiger Vortrag für den Fuzobereich geleistet worden. Die Kommunikation war grottenschlecht, so dass jeder meinte er könne mit seinen paar Häusern das Ganze wieder kippen. Die Stadtverwaltung war eine Getriebene und lies sich auch treiben. Sie hatte keine Argumente für die Fuzo, war auch anscheinend zu faul und arrogant um solche Argumente zu suchen oder Sprachregelungen heraus zu geben. Die 14 Millionen Truppe verschanzt sich da lieber in ihrem Rathaus, als offensiv eine Sache nach vorne zu treiben. Herr Schilling ist mit diesem Posten total überfordert und uns kommt der Verdacht, dass er geopfert werden soll, damit Wiggenhagen und Drees und damit die CDU nicht beschädigt werden. Wie dem auch sei, die Fragen der SPD vom 30. September 2010 sind mit diesem Vortrag noch nicht einmal im Ansatz beantwortet worden.

Peinlich war der Vorsitzende Mielchen der andauernd auf meine techn. Geräte schaute ob da nicht doch was lief was er nicht kontrollieren sollte. So sind sie nun mal die Kontrollfreaks. Mal was für die 14 Millionen Truppe: Mit meinem Smartphone könnte ich, wenn ich es wollte, eine gesamte Sitzung via Internet sofort auf Youtube oder meinem eigenen Server hochladen. Es wäre für alle im Netz sofort abzurufen. Ist das nicht toll? Falls die guten und netten Ratsmitglieder oder die 14 Millionen Truppe andere Zeitungen als die WAP lesen, werden sie mitbekommen haben, wie die nordafrikanischen Blogger und Journalisten so, wie vor beschrieben, verfahren haben.

Nun, letztendlich wird es auf Antrag der SPD Fraktion eine Podiumsdiskussion über die Öffnung der Fuzo geben. Die Moderation wird sicher ein netter Mensch von der WAZ Medien Group führen, entweder von Radio EN, der Westfälischen Rundschau oder der WAP. Eine Kritische Diskussion wird es aber nicht geben.

Aber auch in der Wirtschaftsförderung hat man es nicht so mit dem Zahlenmaterial. Das Ring Kaufhaus war früher einmal ein Anbieter. In Folge wurden mehrere Anbieter durch Shop in Shop oder andere Lösungen daraus. Die Zugänge im Ringkaufhaus werden nunmehr als Allgemeinzugänge geführt, die schon vorhandenen Abgänge(Metzgerei Riemer, Gastronomiebetrieb in der ersten Etage, Bistro im Parterre) wurden jedoch nicht dargestellt, so dass das Bild etwas geschönt ist. Eine Unverschämtheit ist aber die Darstellung des Weltladens, der ja nur ein paar Häuser weiter gezogen ist, diesen als Eröffnung zu firmieren ist schon ein starkes Stück.


v.l.: Theo Bicking SPD /Anita Schöneberg SPD Foto: © Linde Arndt
  Am Rande wurde eben mal kurz der Ratsherr Bicking abgewatscht. Der hatte es gewagt der 14 Millionen Truppe auf zu tragen einen Makler zu suchen der die Leerstände in der Stadt unter die Leute bringen sollte. Leider hatte der Ratsherr Bicking keinen Namen eines Ansprechpartners genannt, was die Ratsherren Mielchen und Decker von der CDU Bicking inquisitorisch anforderten. Bicking rettete sich damit indem er den RDM (Ring deutscher Makler) benannte. Meine Güte, Bicking hatte ja recht.Es ist aber nur ein Weg. Für 50.000 Euro im Jahr würde jeder Makler aktiv werden. Aber im Ernst, warum schaut man nicht einmal in die Nachbarstädte Schwelm und Gevelsberg, da sind die Herren Kramer und Manfrahs recht erfolgreich mit ihren Jobs. Woran das wohl liegen mag?
     

 
V.
Und dann gingen wir abends noch in die evangelische Kirche in Milspe. Die Ennepetaler Musikschule und die Grundschule Wassermaus gestalteten das 2. Musikalische Abendlob mit dem Titel: "Wir sind gekommen, Dunkel zu vertreiben". (Passt doch zu Ennepetal) Es war eine wunderbare Stunde in der Kirche mit den vielen SchülerInnen. Der Chor, die Stimmen, die Instrumente machten mich versöhnlich. Wobei die Wassermäuse uns schon mehrfach positiv aufgefallen sind.
              

Am Ende des Konzertes bekamen wir eine ganze Flasche Wermut eingeflößt. Wir erfuhren, die Stadt hat die Stelle für den Leiter der Musikschule ersatzlos gestrichen. Wenn Herr Minor in Rente geht, wird die Stelle nicht wieder besetzt. Aber nicht nur das, es wird auch keine Kräfte mehr für Cello oder Violine geben. Violine und Cello sind ganz wichtige Instrumente in der orchestralen Besetzung, beide Instrumente sind absolute Instrumente.

Der Vorwurf an uns, dass wäre in einer Sitzung beschlossen worden, traf uns zutiefst. Denn gerade dieser Bereich ist ein Bereich dem wir unser besonderes Augenmerk schenken. Wir haben diesen Vorfall glatt übersehen. Trotz allem erreicht uns diese Nachricht über den "Verein der Freunde und Förderer der Städt. Musikschule Ennepetal e.V."

Wir möchten jetzt nicht über den positiven Sinn einer musikalischen Erziehung referieren. Wir denken hier ist alles hinlänglich gesagt worden. Das immerwährende Argument der Haushaltspolitiker ist, es ist kein Geld da oder wir müssen sparen. Es ist ein Totschlagargument und auch noch scheinheilig dazu.

Tatsächlich ist das Geld wohl da, es wird nur anders verteilt.

In einem nicht funktionierenden zwei Personen Haushalt wo der männliche Part seiner Alkoholsucht nachgeht und 30% des Haushaltes in Bier und Schnaps anlegt, kann man sicher nicht behaupten es ist kein Geld vorhanden. Es ist wie vor gesagt, Geld vorhanden, es wird nur falsch verteilt, sprich, die Prioritäten sind falsch gestellt. Wenn also der weibliche Part eine dementsprechend finanzielle Freizeitmöglichkeit haben möchte haben die Beiden ein Problem. Bei einem Willen zu einer Lösung dieses Problems zu kommen, werden die beiden Vorgenannten sicher das Problem lösen können. Der männliche Partner trinkt soviel weniger wie dem weiblichen Part an finanziellen Mitteln fehlen. So einfach ist das.

In Ennepetal haben wir ein ähnliches Problem der Prioritätenaufstellung. Wenn man im Haushalt sich die einzelnen Positionen einmal anschaut stellt man unschwer fest, dass es im Sportbereich viel zu hohe Zuweisungen gibt. Auch ist nicht ersichtlich inwieweit die Vereine zu eingeworbenen Finanzen beitragen. Die Stadt stellt den Vereinen unentgeltlich viele Leistungen als auch Sachen zu Verfügung. Stellvertretend sei hier einmal die unentgeltliche Anschaffung des Kunstrasens genannt. Dagegen stehen Heranwachsende von Ennepetalern die diese Anlagen in Anspruch nehmen, eine Freizeitgestaltung wie jede andere auch. Diese Heranwachsenden zahlen auch noch Vereinsbeiträge, die der Verein für sich kassiert, wobei die Stadt nicht daran partizipiert.

Die Vereine kassieren also doppelt und dreifach damit irgendwelche Menschen Ballspiele machen können. Ich will das jetzt nicht weiter ausweiten, nur möchte ich darauf hinweisen, wenn der Sportbereich abgeben würde, und dies ginge ohne Weltuntergangsszenarien, könnte eine Musikschule einschließlich eines Leiters, einer Cello- und Violinlehrerin weiter existieren und bräuchte genauso wenig Existenzängste zu entwickeln wie die in Ennepetal ansässigen Sportvereine. Und wenn darüber hinaus die Musikschule mit Ihrem Förderverein auch noch Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit entwickeln würden, so käme evtl. eine finanzielle Ausstattung zusammen die der Attraktivität der Stadt Ennepetal mit den dann aufgeführten Konzerten zu gute käme.

Diese Gedanken setzen jedoch eine offene Stadtverwaltung voraus, die einen Kulturauftrag als unabdingbar erkennt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Denkt man eigentlich an die Reputation Ennepetals?

[jpg] Klar wäre es begrüßenswert wenn der Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg als Träger der kulturellen Identifikation Ennepetals erhalten bliebe. Klar, dass er dementsprechend restauriert werden  und einer tragfähigen Nutzung zugeführt werden sollte. Klar ist aber auch, dass dies alles auf eine breite Basis gestellt werden sollte, unterstützt von den Einwohnern, Stadtteilen, Vereinen, der Stadt und anderen Zusammenschlüssen. Das alles macht Sinn und wird sogar vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MWEBWV)  gefördert, und zwar nicht zu knapp. "Initiative ergreifen" heißt dieses Förderprojekt, vorgeschaltet ist die  begleitende startklar.projekt.kommunikation in Dortmund.

Nun sind wir im Moment damit beschäftigt im Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr Projekte zu bilanzieren. Und da dies alles im Kulturbereich stattfindet, trifft man auch immer wieder die gleichen Leute. Und am Rande erfuhren wir, dass das Bahnhofsprojekt Ennepetal/Gevelsberg so wie es eingereicht wurde, klar und deutlich abgelehnt  und zur Nachbesserung zurück geschickt wurde. Es versteht sich von selber, dass der Schriftverkehr und die Gespräch sehr höflich aber bestimmend waren.
Was war passiert?

Der Förderverein Denkmal Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg) e.V. (FDBEGV) so wurde uns kolportiert, hat es tatsächlich geschafft einen Förderantrag zu stellen, der in keinem Punkt noch nicht einmal im Ansatz eine der gestellten Fördervoraussetzungen erfüllt. Gesprächsweise wurde uns der Antrag der Ennepetaler als beispielgebend für vertrödelte Zeit genannt. Der Antrag wurde so interpretiert: Nun sagt uns Ennepetaler doch einmal wie man an eure Gelder herankommt.

Eine Voraussetzung ist die wirtschaftliche Belastbarkeit des Projektes und da hat dieser Verein  FDBEGV aber auch alles offen gelassen. Bei der Konzeptbeschreibung beließ man es bei allgemeinen Beschreibungen und Umschreibungen. Die Eingangsstelle musste also regelrecht raten ob und wie viel  Umsätze man mit den einzelnen Punkten generieren könnte. Heraus kam, dieses Projekt wäre ein hoch defizitäres Projekt, welches letztendlich den Steuerzahler auf lange Sicht belasten würde. Aber nicht nur das, vielmehr fehlt es in jeder Hinsicht an der Einbindung der Bevölkerung. 60 Vereinsmitglieder zu rund 30.000 Einwohnern kann man ja nicht als Einbindung ansehen. Es ist schon peinlich wenn man sich im Kreise von Kulturschaffenden als Ennepetaler outen soll.

Nun dachte ich immer, wenn ein Architekt, ein Dipl. Kaufmann und ein Rechtsanwalt  in diesem Kreis das Sagen haben, sollte dieses Projekt zumindest formal richtig abgebildet werden, aber weit gefehlt.
Aber jeder hat (einige haben) in unserem System noch eine zweite Chance und so ist auch die jetzt angelaufene Unterschriftenaktion zu verstehen, bei der angeblich so rund 2.000 Unterschriften für den Erhalt des Bahnhofs herausgekommen sind. Dem Vernehmen nach sollen auch einige Vereinsbeitritte erfolgt sein. Nur, die breite Basis sollte das nicht nur mit einer Unterschrift dokumentieren, vielmehr sollte die Basis sich in irgendeiner kommunikativen  Form mit einbringen.

So wird das also wieder nichts. Fakt ist, es soll kein Museumsgebäude erschaffen werden.
Das scheint aber nicht bei den Entscheidern anzukommen; denn ein Museum Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg in dem man sich unterstellen, seine Notdurft verrichten und eine Tasse Kaffee bekommen kann, dass ist nicht förderungswürdig!
Gibt es denn in unseren Stadtmauern keine Persönlichkeit,  für die Kultur kein Fremdwort ist, die kaufmännisch denken und handeln  und darüber hinaus mit Herzblut Menschen bewegen kann?

Ich denke es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen mit offenen Karten spielen und das Ganze auf Start stellen. Es kann doch nicht sein, dass die Inselverantwortlichen ihre "Insel der Glückseligen" als Blaupause für NRW kultivieren wollen. Lachhaft und peinlich ist so was, was sich unsere Verwaltung und unser Rat, die uns immerhin rund 14 Mio kosten, so alles leistet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Mein Mitleid für den Bahnhof Ennepetal

[jpg] Als ich von Herrn Däumig eine Pressemitteilung über den Bahnhof bekam, dachte ich es würde jetzt ein Neuanfang beim Projekt Bahnhof beginnen. Denn viele Dinge sind in den rund 9 Monaten gelaufen, die einen potenziellen Interessenten verunsichert haben. Ich schrieb ihm also zurück, warum er denn keinen grundsätzlicher Neuanfang machen würde, mit Pressegespräch und so. In diesem Pressegespräch hätte er und auch der Vorstand den Stand der Dinge und die derzeitige Position erläutern können. Michael Däumig lehnte diesen Vorschlag jedoch ab und verwies auf Einzelgespräche die während des Weihnachtsmarktes in Milspe stattfinden sollten. Dort könnten interessierte Ennepetaler ihre Fragen stellen die auch beantwortet würden. Soweit so gut.

Nur ein grundsätzliches Problem der Finanzierbarkeit steht einem Gelingen des Bahnhofs im Wege.
Abgesehen davon, dass dieses Projekt aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht darstellbar ist.

Nun hat der Öffentlichkeitsarbeiter Michael Däumig geschrieben, dass die anvisierte Investitionssumme von 1,8 Mio Euro auf die Hälfte runter gerechnet wurde, also 900 Tsd Euro.

Glaubhaft ist das gerade nicht, denn dann wäre ja die erste Berechnung total schlampig angefertigt worden. Und da diese Berechnung von einer Architektin angefertigt wurde, kann man das gut und gerne bezweifeln. Eines signalisiert Herr Däumig jedoch klar und deutlich, der Bahnhof braucht dringend Geld oder Mitglieder die Geld bringen. Und das nicht zu knapp. Denn bei rund 60 Mitglieder und 15 Euro Jahresbeitrag, sind Generationen noch mit dem Bahnhof beschäftigt.

Wir haben uns vorige Woche Gedanken in unserem Wochenmeeting gemacht und kamen auf den Gedanken Spenden für den Bahnhof vorzuschlagen. Das geht über Paypal relativ schnell und problemlos. Nur wie sagen wir es unserem Kinde, wenn alleine bei Namensnennung von EN-Mosaik der Gegenseite schon die Haare zu Berge stehen? Und weiter, wenn schon der kleinste Vorschlag, wenn er nicht von der richtigen Seite kommt, zerredet wird?

Nun, es war ganz einfach. Wir wussten das unsere Frau Nachbarin immer unsere Seite aufsucht, sollen wir natürlich nicht wissen, aber wir wissen es halt. Und wir wissen, wenn Frau Nachbarin uns irgendwie einen auswischen kann, tut sie das auch. Das ist der sogenannte Pawlowsche Reflex den wir richtigerweise vermuteten. Gesagt getan, wir stellten den Donate bzw. Spendenbutton auf unsere Seite ein und meldeten uns bei Paypal an. Abgesehen davon, dass wir für unsere Arbeiten auch hin und wieder Geld benötigen.

Und es kam wie es kommen sollte, Frau Nachbarin hängte das an die große Glocke. Herr Wittig von der CDU sah da zwar nichts richtig verwerfliches drin , sah aber gleich unser Geschäftsmodell als nicht belastbar an. Den richtigen Drive bekam das ganze jedoch erst durch eine Userin "Agneta" die meinte diese Art der Finanzierung wäre doch auch was für den Bahnhof. Herr Wittig (CDU) meinte jedoch, darüber müssen wir aber erst einmal reden. Nebenbei bemerkte diese Agneta noch, dass durch die Veröffentlichung dieses Vorfalls ja für unsere Seite Werbung gemacht wird. Das war der Frau Nachbarin jetzt zuviel, flugs verschob sie alle weiteren Beiträge in einen anderen Threat. War lustig zu beobachten. Denn Frau Nachbarin hatte nur noch zwei Themen, ihre Heinrichstrasse wird gerade aufgerissen und der Bahnhofsverein hat bei ihr verspielt. Ansonsten macht sie nur Ankündigungen per Copy und Paste. Das macht uns große Sorge.

Nichtsdestotrotz. Wenn jemand einen so hohen Bedarf an Fremdgeldern hat, so sollte der Verein aus allen Rohren feuern. Und eines dieser Rohre heißt Spende, nämlich eine Spende schnell und effizient einnehmen.
Und da ist Paypal eine erste und gute Wahl.

Es gibt aber noch andere Rohre aus denen man feuern kann, dazu sind allerdings einige Vorarbeiten durch den Verein notwendig. Gut das wir darüber geredet haben.
Und übrigens mein Mitleid hält sich in überschaubaren Grenzen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Wie weit sind wir eigentlich mit dem Bahnhof?

[jpg] Man kennt das schon aus der Ennepetaler Politik. Erst wird was groß angekündigt und dann verläuft alles still und leise im Sande. Bei den Ankündigungen setzen sich die Politiker so richtig in Szene. Da werden Fototermine für jede noch so kleine Alltäglichkeit gemacht, Pressemitteilungen verfasst und neuerdings Schnapsflaschen verteilt.

Einer dieser groß angekündigten Aktionen, war Anfang des Jahres 2010 der vergammelte Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg). Er sollte restauriert werden. Warum? Weil alle Ennepetaler ihren Bahnhof so lieb haben und es eine angebliche Schande wäre wenn der in sich zusammen gefallen wäre. Übersehen hatte man jedoch damals und auch noch heute, das ganze Bahnhofsgelände sieht erbarmungswürdig aus. Aber was soll es, die Kurzsichtigkeit lebe hoch, also fokussierte man sich auf das Bahnhofsgebäude.

Flugs wurde ein runder Tisch eingesetzt und dort wurde beschlossen einen Verein zu gründen, der den Bahnhof einer nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzung zuführen sollte. Logischerweise schielte man nach einem passenden Fördertopf, denn soweit geht die Liebe in Ennepetal nicht, dass man seine angeblich so  liebgewonnene Vergangenheit aus eigener Tasche bezahlen wollte.

Apropos Geld und Liebe. Als erste Maßnahme lies man den Bahnhof zur Hälfte streichen. Die Maler bekamen für ihre Arbeit 1,50 €/Stunde. Die Arbeitnehmer waren Arbeitslose und wurden über die Gepal vermittelt. Wenn sie den Job nicht gemacht hätten, hätten sie mit empfindlichen Kürzungen ihres ALG II Geldes rechnen müssen. Da feiert der gute alte "Arbeitsdienst" seine fröhlichen Urstände, zum Vorteil der Stadt Ennepetal. Als wenn es keine normalen Handwerker geben würden, die solch einen Auftrag gerne ausgeführt hätten. Wäre natürlich etwas teurer geworden. Und dann das zur Hälfte Streichen. Was für eine Symbolik! Wir machen nur halbe Sache und nur billigst, so könnte man meinen. Na ja, wir sind ja inzwischen eine arme Stadt, wie öfters im Rat der Stadt erwähnt wird.

Es ging weiter. In Folge bildete man einen Verein, gründete Arbeitsgruppen und wählte einen Vereinsvorstand. Die Eintragung ins Vereinsregister gestaltete sich etwas langwierig, obwohl der Vereinsvorsitzende ein Rechtsanwalt ist.

Und dann kamen, wie dass in Ennepetal so üblich ist, die ersten Querelen. Die FWE, das ist die Partei die keine Partei sein will, machte eine Umfrage oder besser sie versuchte sich damit. Ziel der Umfrage war: Wir wollen doch alle das der Bahnhof abgerissen wird um mehr Parkplätze zu erhalten. Aber auch hier große Ankündigung und keine Ausführung, eben wie es in Ennepetal üblich ist. Nach rund einem halben Jahr wartet man immer noch auf das Ergebnis dieser Suggestiv -Umfrage, die dümpelt jetzt so rum. Der Verein war nunmehr damit beschäftigt sich erst einmal auf Linie zu bringen. Zielsetzung, falls eine vorhanden war, und Personen passten nicht so recht zusammen. Frau Nachbarin mit ihrem Klo-Kiosk-Warteraum-Blümchen- Konzept wollte, wie dass so ihre Art ist, den Verein dominieren. Da sie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war, trug sie ihr Konzept als Vereinskonzept auch in die  Öffentlichkeit. Und so kam es wie es kommen musste, Frau Nachbarin wurde hinauskomplimentiert. Sie hat dies bis heute nicht überwunden, so weit geht eben ihre Liebe nicht, dass sie den Erhalt des Bahnhofs über ihre Person stellen konnte.
Geht es nicht nach ihrer Nase, denn ihre Nase ist die Bürgernase schlechthin, so macht sie halt nicht mehr mit.

Aber etwas war anders an dem Bahnhofsprojekt als bei den anderen Projekten. Es waren nämlich Personen mit diesem Projekt befasst, die hochkarätiger waren als bei allen anderen Projekten. Faupel (CDU), Frey, Ehepaar Siekermann (FDP), Oberdorf (RA) und Wilhelm Wiggenhagen (BM), sie sollten das Projekt doch nach vorne bringen können. Immerhin ist Herr Siekermann Dipl.Kaufmann. Können sie das wirklich?. Nein, ich glaube Sie können es nicht.

Denn was soll man davon halten wenn die Mitgliedsbeiträge für den Bahnhofsverein noch nicht einmal 4 Monate Bestand hatten und dann halbiert wurden? Was soll man davon halten, wenn es nur zwei Konzepte gibt, diese aber fast identisch sind? Was soll man davon halten wenn bis heute noch kein belastbarer Kapitalbedarfsplan vorliegt, der die Kosten der Anschubfinanzierung enthält?

Was soll man davon halten wenn keine Kosten-Nutzen-Analyse (CBA) vorliegt? Beide Konzepte wurden nicht analysiert, warum nicht? Wie hoch ist der Unterschied nach kaufmännischen Gesichtspunkten, des einen gegenüber dem anderen Projekt? Wie wurde entschieden? War das favorisierte Projekt "reizender"?
Es sind zu viele Fragen, handwerklicher und betriebswirtschaftlicher Natur, die nicht berücksichtigt wurden, die aber letztendlich die Nachhaltigkeit des Projektes in Zweifel stellen.

Und dann schneit auf einmal eine Pressemitteilung, datiert 5. November, ohne Unterschrift, ins Haus.
Da wird von "stürmischer Mitgliederversammlung" gesprochen. Mehr als die Hälfte der Mitglieder waren für das Projekt. Wie viel Mitglieder anwesend waren oder wie viel der Verein überhaupt hat, kein Wort. Dann schreibt man von einer Antragsstellung beim Land NRW aber nicht welche Fördermaßnahme es sein soll. Wissen wir doch, dass die Stadt Ennepetal sich bei dem Antrag zum Stadtumbau West vergebens um Fördergelder bemüht hatte. Dann will sich eine Öffentlichkeitsabteilung um die Ennepetaler Bevölkerung bemühen. Donnerwetter! Dann kommt nochmals ein Sturm auf, indem die Anwesenden sich in irgendwelche Projekte eintrugen. Was für Projekte? Kein Wort. Dann soll es eine Aktionswoche auf dem Adventsmarkt geben, wo die Ennepetaler sich zu einer Herzensangelegenheit "Erhalt Bahnhof" bekennen können. Zumindest sollen die Herzen der Ennepetaler im Sturm erobert werden. Na und dann wurde noch die nun erreichbare  Website gefeiert. Bravo, nach einem halben Jahr? Tolle Leistung. Das Ganze endet damit das der Vorsitzende Rechtsanwalt Oberdorf gesagt haben soll: Jetzt geht es los! Meine Güte hatten die eine Karnevalsitzung? Nein, kann nicht sein; denn der beginnt ja erst am 11.November.

Und es vergehen kaum 20 Tage und dann schneit die nächste Pressemitteilung auf den Tisch, nunmehr datiert 25. November und von Michael Däumig erstellt.

Der Titel  "Raus aus den Studierzimmern und ab auf die Strasse !!", wird aber dann schon etwas konkreter. Er will intensive Gespräche mit dem Bürger suchen und das am 10. und 11.Dezember auf dem Milsper Weihnachtsmarkt. Und vom 13. bis 15.Dezember wird ein Pendlercafe im Bahnhof eröffnet. Dort wird es Kaffee und Brötchen geben um von morgens 6:00 Uhr bis 8:00 Uhr heraus zu bekommen, ob für so was ein Bedarf besteht. Zumindest nimmt Herr Däumig das schwulstige seines Vorredners raus und versucht sich auf der sachlichen Ebene zu bewegen.

Insgesamt kann man jedoch nicht umhin dem Verein einen geringen Organisationsgrad zu bescheinigen. Auch scheinen die personellen Probleme  noch nicht geklärt zu sein, denn die Verantwortlichkeiten sind nicht festgelegt worden. In dem Verein kann jeder etwas schreiben und sagen. Von einer Einigkeit, einer klaren Zielsetzung für die wirtschaftliche Nutzung des Bahnhofs, scheint der Verein auch noch weit entfernt zu sein. Dieser Verein scharrt wie ein Haufen Hühner im Sand um das Korn einer vernünftigen tragfähigen Nutzung zu finden.

Es ist halt wie immer in Ennepetal, mehr heiße Luft die nichts Gutes erahnen lässt.
Offensichtlich haben die Organisatoren vergessen, dass sie jahrelang nie jemanden gefragt haben und die Bevölkerung ein nicht zu vernachlässigendes Desinteresse entwickelt hat. Und wenn sie es genau wissen wollten, so würden sie bemerkt haben, dass sich in 2010 wiederum einige Bewohner verabschiedet haben. Die Einwohnerzahl ist nämlich wieder gesunken.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

An einem Freitag in Ennepetal

[jpg] Wie wir immer wieder feststellen müssen, in Ennepetal ist alles ganz anders, eben halt wie auf einer "Insel der Glückseligen". Wie jede Redaktion ihre Termine am Anfang einer Woche setzt und diese nur umgelegt werden wenn ein besonders aktueller Anlass es erfordert, so ist es auch bei uns.

Dieser Fall trat nun am Donnerstag ein.

Herr Küpper von der Stadt Ennepetal rief unser Redaktionsmitglied Linde Arndt an und lud zum Pressetermin: Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg Unterführung ein. Es hieß der "Bürgermeister" Wiggenhagen würde kommen, Termin: 11:30h. Da Linde Arndt unsere Fotojournalistin ist, betraf mich das auch. Denn thematisch sollte sie auch in ihrer Funktion als Vermittlerin für den in der Unterführung tätigen Künstler "Gigo" kommen, sie war also auch Betroffene.

Also den Termin in Essen um 11:00h im Folkwang Museum, Thema: "Urbanität gestalten, Stadtbaukultur in Essen und im Ruhrgebiet" abgesagt und einen Kollegen angerufen, der mir seinen Bericht überlassen sollte. Denn, diese Ausstellung basierte auf dem von mir besuchten Kolloquium "Urbanität gestalten. Zukunftsszenarien für die Städte des Ruhrgebiets."  welches im Mai in Zusammenarbeit mit dem KWI (Kulturwissenschaftliche Institut) veranstaltet wurde. Dazu hatten wir einen Artikel geschrieben und sollten nun den Folgeartikel abliefern. Nun gut, es wird schon was herausragendes sein, so dachte ich.

Und was war? Es wurde ein einfacher Fototermin daraus, der den "Bürgermeister" Wiggenhagen vor einem unfertigen Kunstwerk zeigen sollte. Der Künstler Gigo, Kunstrichtung: Streetart, berichtete so nebenbei, dass er Probleme mit den Wänden habe, die nicht vorbereitet waren und die er mit erheblichem Aufwand erst einmal vorbereiten musste und muss. "Bürgermeister" Wiggenhagen wollte nichts offizielles dazu sagen  auch machte er keine Anstalten der anwesenden Presse etwas mitzuteilen. Also machten wir alle "brav" unsere Fotos mit "Bürgermeister", Künstler Gigo, Vermittlerin Linde Arndt und Helfer.

           
     

Der Künstler Gigo meinte, wenn das Wetter so bleibe würde er evtl.nächste Woche fertig werden. Das war es. Ach ja, der "Bürgermeister" kündigte an, den Arbeitenden ein paar belegte Brötchen zu bringen ( Ist ja schon mal was) und das "inoffizielle Verlautbarungsorgan" des "Bürgermeisters" brachte schon mal einen aufgeschnittenen Kuchen ( Von Aldi?) mit.

Das war es ja nun aber wirklich. Wenn sich in anderen Städten die Bürgermeister vor fertigen Erzeugnissen ablichten lassen und dabei ein paar kluge "Sprüche" ablassen, wobei die Presse aufgefordert wird Fragen  zu stellen, so wird in Ennepetal bei jedem Schritt, und sei er noch so klein, ein Pressetermin anberaumt. Die Frage: Was soll das?  Welches Image will der "Bürgermeister" damit befördern? Man kann darüber nur den Kopf schütteln.

Nun denn, jetzt waren wir nun mal in Ennepetal und wollten auch noch einen Termin wahrnehmen.

Die Ausstellung à la JACQUARD ging im Industriemuseum am 15.Oktober, also am gleichen Tag zu Ende. Wir erwarteten im Industriemuseum nicht gerade eine Finissage, aber zumindest jemanden der uns über den Verlauf oder den Erfolg der Ausstellung ein kurzes Statement abgeben würde. Denn das Industriemuseum nennt sich ja auch Museum. Und Museen haben das so an sich am letzten Tag über den Erfolg ihrer Ausstellung zu berichten. Und was war? Vor dem Industriemuseum fanden wir einen netten Menschen, der sich als Hilfe des Eigentümers des Industriemuseum, Professor Döpp, ausgab. Der wusste aber nichts zu berichten, außer dass er uns nochmals evtl. durch die Ausstellung gehen lassen wollte. Tja, das war es an einem Freitag in Ennepetal. Es ist und bleibt eine "Insel der Glückseligen", wo jeder Pinselstrich ein Fortschritt auf dem Wege ist. Nur wohin führt dieser Weg?

Aber was fragen wir nach einem Ziel, wo jede Blume in der Landschaft schon einen Weg darstellt und der Hallimasch unbedingt abgekocht werden muss, wobei der Sud weg geschüttet werden sollte oder auch nicht.

Übrigens, Urbanität gestalten beinhaltet nicht die neue französische Küche, die nennt sich Nouvelle Cuisine und wurde von Michel Guérard begründet.

Das musste mal gesagt werden.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

 

Behindertengerechter Bahnhof – was soll das?

[la] Da wurde in Zusammenarbeit mit der DB der Bahnhof Ennepetal behindertengerecht ausgebaut. Das hat auch die Stadt Ennepetal einiges gekostet. Abgesehen davon, dass ich mir so meine Gedanken mache, wie bei der abschüssigen Straßenlage vom Parkplatz des Bahnhofs bis zur neuen Einfahrt der Unterführung ein Rollstuhlfahrer im Winter zu recht kommt, wäre es ja immerhin schön, wenn er es denn schon unbeschadet bis dahin geschafft hat, dass er dann auch auf den Bahnsteig kommt, um die jetzt eingesetzten behindertengerechten Einstiege in den Zügen nutzen zu können.

Während nun in anderen Städten, wo spezielle Aufzüge für behinderte Fahrgäste oder Gäste mit schweren Lasten oder Kinderwagen vorhanden sind, diese in hohem Ausmass defekt sind (googelt mal und Ihr seid entsetzt), kommt die Bahn in Ennepetal erst gar nicht in die Pötte.

Unverschämt ist meines Erachtens nach hierbei die Auskunft: Dann darf der Bahnhof eben nicht angefahren werden.
(s. auch Anmerkung im unteren Bereich meines Artikels "Es gibt viel zu tun….)

Bei entsprechendem Pech ist unser Aufzug nicht fertig, der am nächsten behinderten gerechten Bahnhof gerade defekt….

Da bekomme ich doch glatt eine Hasskappe und wünsche den Bahnverantwortlichen es möge sie jemand in einem Rollstuhl festbinden, dass sie alleine nicht wieder los kämen und dann sollten sie darüber einmal nachdenken und die Angelegenheit klären. (Etwas schlimmeres will ich ihm gar nicht wünschen, aber manchmal geht es einfach nur zu erfahren in welch misslicher Situation jemand ist, wenn man an seine Stelle tritt).

Das könnte ich mir allmählich auf für einige unserer Politiker wünschen – nicht jetzt das mit dem Rollstuhl, aber sie einmal in der Situation zu sehen in die sie uns als Bürger bringen. Und das ohne Rücksicht auf Verluste.

Mit diesem Artikel werde ich die Sache "behinderten gerechter Bahnhof" nicht abschließen. Allerdings muss ich mich noch um eine Menge anderer Arbeiten kümmern um unsere Redaktion nicht zu vernachlässigen.

Wegschauen geht nicht mehr!!!

 

Linde Arndt von EN-Mosaik

ziemlich vergräst durch solche Machenschaften

 

Es gibt viel zu tun ….

[la] Bereits im Mai 2010 war die Entscheidung gefallen. Der Essener Künstler Daniel Brekalo, der in vielen Städten des Ruhrgebietes schon Schandflecken im Auftrage der Kommunen zu neuem positiven Look verholfen hat, sollte auch die Bahnhofsunterführung am Bahnhof Ennepetal mit künstlerischem Graffity verschönern.

Wenn es aller Orts heisst: Es gibt viel zu tun, packen wir´s an… hat man in Ennepetal meistens den Eindruck der Spruch wurde abgewandelt und heisst:  Es gibt viel zu tun, lassen wir`s liegen…

Da könnte man es in diesem Fall beinahe wieder so sehen, ja wenn nicht …… wenn es nicht hier ebenfalls  auf die Vorarbeiten der Bahn angekommen wäre, die einfach nur im Schneckentempo voran gingen.

Inzwischen sind die  seinerzeit nüchternen, mausgrauen Wände mit grottenschlechten Schmierereien vollgesifft und die eigentliche Auftragsgrundlage für Daniel hat sich mächtig verändert.

                   

Farbe hatte er bereits im Sommer vor finanziert, da ja zu dem Zeitpunkt die Verschönerung geplant war. Dann die dauernden Vertröstungen. Nun sollte es endlich in Angriff genommen werden. Aber nun hat er mit einem Kumpel allein den Samstag benötigt, um die inzwischen voll verschmierten Malereien zu grundieren. Und der ursprünglich als ein- bis zweimalig geplante  Anstrich der Wände verlangt nun ein drei- bis vierfaches übermalen. Die Arbeiten hat er mit zwei anderen Kumpeln dann am gestrigen Sonntag begonnen, um das schöne Wetter zu nutzen und in der Hoffnung nun bis Mitte der Woche die künstlerischen Arbeiten durchführen zu können.

Leicht gemacht wird es ihm keineswegs. Wenn wir alleine die Kommentare der Zugreisenden als O-Ton aufgenommen hätten, so wäre das ein abendfüllendes Programm. Aber an statt den Künstler zu motivieren und sich zu freuen, dass sich endlich wieder ein kleines Stückchen in Richtung Zukunft in Ennepetal bewegt, musste er Worte hören wie: Wieso wird sonntags gearbeitet / das könnt ihr Euch sparen ist sowieso für die Katz / wie schnell wird das den wieder versifft / das ist doch raus geschmissenes Geld von der Stadt /der Bahnhof wird doch sowieso abgerissen, da braucht man das hier auch nicht…….

                  

Und in dieser netten Art ging es den ganzen Tag über. Leute die stumm aber kopfschüttelnd dem Treiben zusahen. Einige die meinten gute Tipps und Ratschläge ab zu geben.

Zu all diesen Ärgernissen kam noch hinzu, dass z.T. Arbeiten, die nicht in seinen Bereich fallen und vorher seitens der Stadt erledigt hätten sein müssen, eben nicht erledigt waren. Er hatte sich dann notgedrungen auch an die Verputzarbeiten begeben, damit nicht weitere Terminverzögerungen entstehen, die evtl. seine Arbeiten gefährden.

Schon erfrischend in Ennepetal etwas positiv verändern zu wollen. Da hatte ich echt kurz überlegt ihm Ohrenstöpsel zu holen, damit er von diesen Meckereien verschont bliebe. Aber das hätte nichts genutzt – auch Gesichter sprechen (stille) Bände.

Nun gut. Drücken wir ihm die Daumen, dass das Wetter weiterhin gut ist. Drücken wir ausserdem die Daumen, dass er seitens unserer Verwaltung die notwendige Unterstützung bekommt, die er jetzt noch dringend benötigt und das wir bald wieder einen Schritt weiter sind auf dem Weg zu einem schöneren Bahnhof.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

vom Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg

 

Anmerkung: Der Aufzug ist ja immer noch nicht fertig und so haben die Jungs heute einen Menschen im Rollstuhl die Treppe raufgetragen. Da frage ich mich doch, was hätte der gemacht, wenn die drei nicht da gewesen wären? Ich habe mir sagen lassen, dass in einem solchen Falle der Behindertel das Recht hat einen Krankenwagen anzurufen und die enormen Kosten für die Anforderung und die Hilfe auf den Bahnsteig zu kommen dann der Bahn in Rechnung zu stellen. Bisher haben meine Recherchen im Internet allerdings keine Bestätigung hierfür erhalten und bei der Bahn habe ich bisher auch immer nur den falschen Mitarbeiter erwischt, werde aber dran bleiben
Was hätte unser Fahrgast nun machen können?. (Anrufen, sofern er ein Handy dabei hat ) (Zug weg bis die Aktion gelaufen ist) (Wieder nach Hause fahren, denn Ennepetal hat zwar einen behinderten gerechten Bahnsteig, aber der Rest stimmt wieder einmal nicht.)

„Rollstuhlfahrer setzen sich in der Regel vor Abfahrt mit uns in Verbindung, weil sie Servicepersonal anfordern möchten.“ Das geht unter ~ 01805 512 512 begin_of_the_skype_highlighting              01805 512 512      end_of_the_skype_highlighting.  so ein Sprecher der Bahn. Die wüssten also Bescheid, an welchem Bahnhof gerade welcher Aufzug streikt.

Vielleicht kann sich ja mal einer in der Verwaltung schlau machen und das mit der Bahn klären und dann einen guuuut sichtbaren Aushang neben dem demnächst evtl. fertiggestellten Aufzug anbringen. Vielleicht wird man dann seitens der Bahn etwas schneller.

 


Und wieder einen Schritt weiter:

 

Habe obige Service-Nummer angerufen und von Frau Jande folgendes erfahren. Sie haben für alle Bahnhöfe Deutschlands Informationen, sofern diese vom Bahnhof eingegeben werden.

Für Ennepetal gibt es den Hinweis:  Aufzug ist in Arbeit. Es kann aber nicht gesagt werden, wann er fertig wird.

 

Auf die Rückfrage wie es mit dem Fremdtransport durch Krankenwagen und den Kosten ist wurde gesagt, davon sei nichts bekannt.

Auf die weitere Frage, was Rollstuhlfahrer in dem Falle machen sollten: "Dann kann er eben diesen Bahnhof nicht anfahren"

Armes Deutschland.