Flashlights für einen Sideman

 

 
Klaus Voormann umringt von Fotografen, im Gespräch mit dem Moderator Frank Laufenberg (SWR)           Foto:  ©Linde Arndt
 

[la] Es ist zwar schon einige Tage her, trotzdem sollte es unbedingt noch einmal hervor gehoben werden. Zumal die Kunstausstellung von Klaus Voormann mit wirklich beachtenswerten Werken noch bis zum 21. Februar 2013 in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zu besuchen ist.

 

Am 27. Januar 2013 fand ein besonderes  Highlights der EnnepeKultur [bestehend aus Stadt Ennepetal und Sparkasse] in den Räumlichkeiten der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld statt.

Dieses Feeling unseren  Usern/Lesern zu übermitteln ist nicht einfach. Denn eigentlich wären es drei gesonderte Storys, die hier über Klaus Voormann geschrieben werden müßten,

  • den Sideman der Beatles und anderer großer Musik-Gruppen
  • den Sohn der auf den Spuren seiner Wurzeln in Ennepetal forscht, wo sein Vater und ein Teil seiner Verwandtschaft her stammt.
  • den bildenden Künstler mit ausgezeichneten Werken die einer Würdigung wert sind

Warum der Hauptpunkt des Events an letzter Stelle steht, ergibt sich aus meiner nachfolgenden Schilderung.

Aber jetzt erst einmal der Reihe nach:

               

Bereits am Donnerstag vor der Vernissage ordnete Klaus Lewerentz aus Kamen, Fachmann für künstlerische Hängungen von Ausstellungen,  im Auftrag von  Klaus Voormann die Kunstwerke an und verwandelte die Kundenhalle und vor allem die Empore in eine Galerie der besonderen Art. Hier wurden die Werke nicht steril nach einheitlicher Größe und Art sortiert angebracht, sondern bunt und vielfältig gemischt, was eine besondere Lebendigkeit erzeugte.

Nun wartete man gespannt auf die Besucher, denn es hatten sich  bereits im Vorfeld unwahrscheinlich viele angekündigt. Unter anderem auch Mitglieder des Beatle-Fan-Clubs. In der Kundenhalle, wo der Empfang stattfand, war eine große Videowand aufgebaut um bei diesem Event audio-visuelle Technik mit einzubinden.

Und genau damit und dem Tape von "The Sideman´s Journey" begann die Veranstaltung. Es ist die Story, wo Klaus Voormann auf Anregung seiner sympathischen Ehefrau Christina nach seinem 70. Geburtstag noch einmal eine Rundreise querbeet durch die Lande zu einigen seiner früheren Kollegen und Mitstreiter macht, um alte Erinnerungen aufzufrischen und in einem spannenden Video zusammen zu fassen und neu aufzulegen. Und alte Erinnerungen erfassten sofort beim Abspann des Videos auch die Zuschauer. Man schaute gebannt zur Leinwand und wippte rhytmisch mit Körper und Füßen nach der Musik. Erstaunlich, dass sich alle so im Zaum hielten und nicht die Halle rockten.  
Klaus und Christina Voormann Foto: © Linde Arndt

Die Musik ließ Erinnerungen aufleben und zog die Anwesenden in ihren Bann.
Inzwischen tauchten immer wieder Besucher unterschiedlichen Alters auf, die alte Schallplatten, Bücher, Cover CD´s, DVD´s oder sonstige Attribute bei sich trugen, die sie gerne von Klaus Voormann, wo er doch schon einmal so greifbar nahe war, signieren lassen wollten. Unabhängig davon hatte Christina Voormann aber auch ein Eckchen in der Ausstellungshalle eingerichtet, wo  weitere interessierte Besucher Merchandise-Artikel über Klaus Voormann erstehen konnten und sich diese dann ebenfalls signieren ließen. Schon rasch stellte sich heraus, die meisten gehörten zu seiner stillen FAN-Gemeinde oder waren gekommen um den ehemaligen Sideman der Beatles und anderer bedeutender Musikgruppen persönlich kennen zu lernen. Und so waren es auch nicht allein die zahlreichen Fotojournalisten der Medien, die ihre Fotos schossen, sondern überall blitzten mitgebrachte Fotoapparate oder Handys auf um ein eigenes Bild von Klaus Voormann zu erhaschen.

         

Dann ging man zum eigentlichen Programm über. Sparkassendirektor Oliver Teske  hieß die Anwesenden willkommen und bekundete seine Freude darüber, so einen hochkarätigen Künstler in seinem Hause begrüßen zu dürfen. Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen ergriff anschließend das Wort. Er betonte besonders, wie schön es sei, dass Klaus Voormanns familiäre Wurzeln aus Ennepetal stammen.

Dann gab es noch ein Vorspann-Video zu dem Film "All You Need Is Klaus" und anschließend übernahm Frank Laufenberg (SWR) die Moderation des Interviews mit Klaus Voormann.

     

Auch hier ging es um sämtliche Facetten der musikalischen Laufbahn von Klaus Voormann, wobei seine künstlerische Laufbahn als Maler, Grafiker und Designer nur leicht gestreift wurde. Dafür kamen aber die Fans der Beatles-Ära und der Rockmusik voll auf ihre Kosten.

Kommen wir jetzt zu dem Teil, der letzten Endes den Startschuss für den Besuch und die Ausstellung von Klaus Voormann in Ennepetal gegeben hatte. Wie bereits in unserem Artikel "Auf der Suche nach den Wurzeln eines bedeutenden Mannes" ausführlich berichtet, hatte Frank Mertens aus Ennepetal in Erfahrung gebracht, dass der Vater und Großvater von Klaus Voormann aus Ennepetal stammen. Klaus Voormann persönlich hatte bisher wenig eigene Verbindungen zu Ennepetal, lediglich, dass er bei der Hochzeit seines Bruders Max seinerzeit in Ennepetal weilte. Nun sollte der Besuch von Klaus Voormann und Frau Christina anlässlich der Vernissage seiner Ausstellung in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld ein besonderes Ereignis für den Künstler werden.

      

Zur Ausstellung waren überraschend sein Bruder Michael mit Frau Gertrud aus Albersweiler (Landau) und Bruder Max Voormann und dessen Frau Ursula (übrigens eine waschechte Ennepetalerin) aus Essen  angereist. Renate Leithold, die Cousine von Klaus Voormann, hatte sich auch auf den Weg gemacht. Sie waren sich alle etliche Jahre nicht mehr begegnet und so war es für sie persönlich ein ganz besonderer Tag. Dieser endete dann auch damit, daß die Veranstalter mit ihnen gemeinsam eine Erinnerungstour durch Ennepetal und Breckerfeld machten, wo Berührungspunkte ihrer Familie waren, wie das ehemalige Geburtshaus des Vaters und andere Stätten. Anschließend gab es noch ein gemeinsames Essen, so dass die Brüder und ihre Frauen in Erinnerungen schwelgen konnten. Für Ursula Voormann war der Tag besonders inspirierend, hatte sie doch bei der Ausstellung viele Menschen wieder getroffen, die sie aus ihrer Jugendzeit kannte. Es waren beglückende Momente des Wiedersehens.

So klang die Ausstellungseröffnung aus mit vielen zufriedenen Gesichtern. In einem Gespräch in unserer Redaktion stellte ich fest, dass ich mich bei meinen diversen Vorankündigungen irgendwie auch mehr auf den Beatles-Sideman Klaus Voormann und die Musik fixiert hatte, wobei es doch der bildende Künstler sein sollte, der es ermöglicht, dass so einmalige, die damalige Zeit dokumentierende Werke in höchster Qualität hier in Ennepetal ausgestellt werden.
Hier ein paar Einblicke in seine Werke:

     

Weitere Fotos der Eröffnungsveranstaltung können Sie unter http://www.lindearndt.de/index.php?/category/60 aufrufen.

Noch ist für wirkliche Kunstinteressierte Zeit genug, diese Ausstellung zu besuchen, denn bis zum 21. Februar 2013 sind die Werke noch zu besichtigen.

Es wäre schade, wenn Sie sich dieses Erlebnis entgehen lassen würden.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal