400 junge Ehrengäste bei der Generalprobe vom „Lebkuchenmann“

[Hagen, 28. November 2014]

Besucher bei der Generalprobe "Der Lebkuichenmann"  Foto: theaterhagen

Besucher bei der Generalprobe „Der Lebkuichenmann“ Foto: theaterhagen

Das theaterhagen lud Heranwachsende aus etwa 20 Kinder- und Flüchtlingsheimen zu sich ein.

Spannung und Vorfreude zeichneten sich auf den Gesichtern der 400 jungen Ehrengäste ab, die das theaterhagen am Freitagnachmittag in die Generalprobe von „Der Lebkuchenmann“ eingeladen hat. Das liebevoll-fantastische Musical für Kinder hat am kommenden Sonntag, 30. November 2014, Premiere im Großen Haus.

Die Kinder und deren teils ehrenamtlich tätigen Begleiter aus den etwa 20 Kinder- und Flüchtlingsheimen aus der umliegenden Region durften exklusiv die Vorstellung vom frischgebackenen „Lebkuchenmann“ auf der Bühne erleben.

Der Intendant des theaterhagen Norbert Hilchenbach, der den „Lebkuchenmann“ als Märchen zur Weihnachtszeit inszeniert hat, und die Theaterpädagogin Miriam Walter sowie ihre fleißigen Helfer aus dem „Backstageclub“ freuten sich mit den Kindern zusammen über diese gelungene Weihnachtsaktion.

Sparen und doch weitere Schulden eingehen

Schwelm - Konstituierende Sitzung 2014   Foto: Linde Arndt

Schwelm – Konstituierende Sitzung 2014 Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Kreatives Schuldenmachen in Schwelm über alle Parteien hinweg. Ja, es war notwenig, dass einige Schulen geschlossen wurden, weil die Schüler fehlten. Und nein, die Art und Weise wie die Schwelmer Politik dies umsetzte, konnte man nicht gutheißen. Aber das ist Schnee von gestern. Schwelm befindet sich im Haushaltssicherungskonzept. Kredite dürfen nicht ohne Genehmigung aufgenommen werden, weil durch die Zinslast und die Rückzahlung des Kredites die Schulden erhöht werden. Gleichzeitig hat die Landesregierung in Düsseldorf ein neues GFG (Gemeindefinanzierungsgesetz) 2015 beschlossen, wonach eine Verteilungsmasse von 9,6 Milliarden Euro den Kommunen zur Verfügung stehen. 7,2 Millionen Euro wird den Schwelmern für den Haushalt 2015 von Düsseldorf aus diesem Topf zu gewiesen. Nicht schlecht, könnte man sagen, nachdem für 2013 und 2014 schon ein erkleckliches Sümmchen an Schwelm überwiesen wurde.

Kämmerer Ralf Schweinsberg   Foto: Linde Arndt

Kämmerer Ralf Schweinsberg Foto: Linde Arndt

Kämmerer Schweinsberg war es denn auch zufrieden, aber nicht zufrieden genug wie alle NRW Kämmerer in solch einer Situation. Schwelm weißt denn auch die Argumentation des Landes zurück, die Kommunen würden sich immer mal wieder teure Denkmäler bauen oder Folgekosten für Investition nicht bedenken. Schwelm, nein, wir doch nicht. Es ist richtig, Bund und Länder verabschieden Gesetze deren Finanzierung auf die Kommunen abgeladen werden. Aber ist es denn nicht Aufgabe der Kommunen, meinetwegen über einen Städte- und Gemeindetag, den entstandenen Finanzierungsdruck zurück zu geben? Stattdessen Schweigen an allen Orten und lamentieren in den Rathäusern für die Lokalpresse.

Verblüfft konnte man jedoch zusehen wie Schwelm sich fast einstimmig dem neuen Schuldenmachen zuwandte. Nicht so laut, wie bei der Investition des Brauereigeländes. Vielmehr geschah dies alles still und in gegenseitigem Einvernehmen. Eine große Koalition fand  sich für den Sport zusammen. Folgekosten wurden nicht besprochen. Es geht um die Dreifachsporthalle an der B7, die demnächst, wenn sie von der Firma Stoffels gebaut wurde, von der Stadt mit 308.000,– Euro auf 25 Jahre angemietet wird. Kosten der Hallennutzung sind hierbei nicht enthalten. Es ist eine ÖPP oder PPP die viele Städte in eine Finanzierungsfalle getrieben hat.

 

Und noch ein weiterer Wunsch der Sportler ist in den Haushalt eingeflossen, 450.000,– Euro für 2 – 3 Kunstrasenplätze. Wobei gute Kunstrasenplätze, die die schweren Verletzungen verhindern sollen, pro Platz 450.000,– Euro kosten werden. Für die Pflege dieser Rasenplätze sind Mittel im Haushalt angesetzt worden. Realistisch betrachtet werden davon sicher mindestens 1 Million Euro daraus. Wir wussten nicht, dass Kunstrasenplätze soooo teuer sind, werden nachher die Ratsmitglieder lamentieren. Vielleicht werden sie auch noch eine Träne abdrücken um ins Fernsehen zu kommen. Und doch wissen sie es. Und es ist ihnen auch egal, ob der kulturelle Bereich zugrunde geht, denn schon hört man von der Musikschule und der Bibliothek die ins abseits gestellt werden sollen. Warum warten? Warum nicht sofort das Hallenbad auch schließen?

Die Kommunalpolitiker haben es mehr mit den Sportlern, denn dort stehen diejenigen, die zur Zielgruppe der Parteien gehören. Die müssen wie bei den alten Römern bei Laune gehalten werden, bald sind ja wieder Wahlen. Jetzt wird jeder Kommunalpolitiker sagen, die 308.000,– Euro sind ja keine Schulden, es sind konsumtive Ausgaben. Richtig. Aber auch die 308.000,– führen letztendlich  zu einer Deckungslücke im Haushalt, letztendlich werden sie mit den teueren Kassenkrediten gegenfinanziert.

Und die 450.000,– Euro oder besser  die 1 Million Euro? Die müssen mit einem Kredit finanziert werden, dass sind ja investive Ausgaben. Eigenes Geld hat die Stadt schon lange nicht mehr. Und morgen stellt sich der Kämmerer wieder hin und jammert über das Land und den Bund, die ihm Aufgaben zuweisen, wofür er kein Geld hat. Nur wer glaubt ihm dann noch.

Kein Wunder wenn sich Landespolitiker umdrehen wenn Kommunalpolitiker über ihre selbst gebastelte Armut jammern.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Ennepetaler Haushalt bringt keine wirklichen politischen Entwicklungen zu Tage

Ausschuss-Sitzung im Rathaus  Foto: Linde Arndt

Ausschuss-Sitzung im Rathaus Foto: Linde Arndt

[jpg] Grundsätzlich sind Bund und Land für die Schwierigkeiten im Haushalt verantwortlich. Wirklich?

Das ist ja auch ziemlich bequem. Gebetsmühlenartig hört man dies im Ennepetaler Rathaus. Und dann ist man auch schon wieder fertig damit. Die meisten Haushaltspositionen werden fortgeschrieben, heißt, es werden immer die gleichen Ansätze genommen, mal mehr und mal weniger. Ist auch einfacher.

Allerdings gibt es schon unterschiedliche Bereiche, die einen die regelmäßig vernachlässigt werden und die anderen, die regelmäßig bevorteilt werden.

Wirtschaft und Sport stehen in der Verteilung von Finanzmittel immer an oberster Stelle. Kultur oder die klassischen sozialen Felder wie Jugend und Senioren sind nicht so beliebt.

Es sind immer wieder die vielen Widersprüchlichkeiten des Stadtrates und der Stadtverwaltung die einem immer in Erstaunen setzen.

Lassen wir einmal über die Geisteshaltung des Ennepetaler Rathauses reden.

Kämmerer Dieter Kaltenbach  Foto: Linde Arndt

Kämmerer Dieter Kaltenbach Foto: Linde Arndt

Es ging um die Ausbildung im Feuerwehrbereich und in der Verwaltung. Kämmerer Kaltenbach bemerkte auf die Frage, ob Ennepetal ausbilden würde. „Wir bilden nur für uns selber aus, wir bilden nicht für den „Markt“ aus.“ Und jetzt kommt es. „Wenn wir aber Personal brauchen,  bedienen wir uns gerne auf dem Arbeitsmarkt.“ Im Klartext, wenn die anderen so dumm sind und für den Markt ausbilden ist das doch nett wenn wir uns davon bedienen können! Kein anwesendes Ratsmitglied wusste was zu sagen, man war einverstanden.

Nächster Fall: Die Stadt fühlt sich als „reiche“ Stadt vom Land falsch behandelt. Man hat in Konkurrenz zu den Nachbarstädten die Gewerbesteuer niedrig gehalten. Weiterhin hat man im Einvernehmen mit den Investoren das Industriegebiet Oelkinghausen für eine Investition aufbereitet. Die Folge, viele Investoren gingen an den Nachbarstädten vorbei und siedelten sich im „billigen“ Ennepetal an. Bis 2008 sprudelte die Gewerbesteuer nur so, dass Ennepetal bei so viel Geld sich auch auf das „Zocken“ verlegte. Danach brach die Gewerbesteuer aufgrund der Finanzkrise ein und pendelte sich auf einem niedrigeren Stand ein. Schlüsselzuweisungen vom Land gab es nicht, im Gegenteil Ennepetal musste sogar von seinem Reichtum abgeben. Abundanzumlage oder Kommunal-Soli heißt die neue Umlagefinanzierung des Landes, die den Reichen nimmt um es den Ärmeren zu geben.

Spitzenreiter der reichen Städte in NRW ist jedoch Monheim neben Düsseldorf, die hätten in einer ersten Rechnung 50 Millionen Euro abdrücken müssen. Der junge Monheimer Bürgermeister Zimmermann lies sich einen Termin bei Innenminister Jäger geben und handelte einen Deal aus. Die Umlage wurde daraufhin um 50% gekürzt. So setzt man sich für seine Stadt ein.

Bei der Kommunalwahl wurde dieses Verhalten des jungen Bürgermeisters und seiner Peto („PETO“ ist übrigens lateinisch und bedeutet „ich fordere“ ) Partei belohnt. Die beiden Volksparteien (CDU: 7, SPD: 3) wurden zerrieben und die neue Partei bekam nun 26 Ratssitze (65,6%) von 40 Ratssitzen. Der 32 jährige Bürgermeister Daniel Zimmermann bekam 94,6 % der Stimmen. Der Junge Bürgermeister hat es geschafft die Schulden, die die CDU gemacht hatte, auf Null zu drücken, Monheim war schuldenfrei. Ab 1.1.2014 wurde die Gewerbesteuer in Monheim auf 285% (vorher 300%) herab gesetzt. Viele Firmen haben sich in den Jahren in Monheim angesiedelt. Und die Steuern sprudeln in Monheim.

Der Ennepetaler Kämmerer Kaltenbach meinte, dieses Verhalten von Monheim wäre unfair den Nachbarstädten gegenüber; denn die würden ja jetzt Firmen verlieren. Ja geht es noch! Hier im Südkreis macht Ennepetal den billigen Jakob im Bereich der Gewerbesteuer gegenüber seinen Nachbarstädten Schwelm und Gevelsberg und im Falle der Stadt Monheim soll das nicht in Ordnung sein? Doppelmoral nennt man dies was Ennepetal da betreibt.

Und die Politik? Die 42 Ratsmitglieder mit Ihren inzwischen 8 Parteien – Schweigen im Ennepetaler Rathaus.

 

Daniel Heymann  foto: Linde Arndt

Daniel Heymann (CDU)  Foto: Linde Arndt

Und dann? Die Frage von Daniel Heymann (CDU) an den Kämmerer Kaltenbach löste schon gewisses Erstaunen aus. Werden die Abschreibungsbeträge (AfA) des Anlagevermögens der Stadt wieder für die Instandhaltung oder Neuinvestition des städtischen Vermögens eingesetzt? Die Antwort des Kämmerers Kaltenbach: „Nein! Oder zumindest nicht in gleicher Höhe. Und wenn sie so wollen lebt Ennepetal von seiner Substanz.“ Im Klartext. Das Rathaus in Ennepetal verkauft ohne Not das Tafelsilber der vorherigen Generationen. Kein Ton, kein Aufschrei, im Ratssaal. Offensichtlich ist dies den anwesenden Politikern egal oder sie haben die Aussage nicht verstanden. Jetzt kann man auch verstehen, warum das Haus Ennepetal evtl. abgebrochen werden soll. Was sollen wir damit. Es ist abgeschrieben, weg damit. Jetzt kann man auch verstehen, wenn Bürgersteige, Kanalisation, Kanaldeckel und die Straßen teilweise verkommen. Es ist unsere Infrastruktur die hier ohne Not verkommt. Fragt jemand im Rat der Stadt nach einer Prioritätenliste? Nein! Jedoch für die Berlet Investition hat Ennepetal die Spendierhosen an. So wie unserer Redaktion zugetragen wurde, sollen schon über 3 Millionen für Berlet bereitgestellt worden sein. In Ennepetal sollte man sich glatt selbstständig machen, da liegt das Geld nur so rum.

Das schöne Bürgerbüro wurde erst letztens mit Pauken und Trompeten eingeweiht. Sicher hat das eine Stange Geld gekostet; geschätzt eine sechsstellige Summe. Ups, da steht das Bürgerbüro in der „Giftliste“ des Kämmerers Kaltenbach zur Schließung im Jahre 2019. Eine Fehlplanung?

Wir haben auf der Welt und auch in Ennepetal ein Armutsproblem. Und wie das so ist, ist in den Familien mit diesem Armutsproblem nicht genügend Geld vorhanden, um die Kinder in der Ganztagsschule mit warmen Mahlzeiten versorgen zu können. Die kleineren stehen vor dem Schultresen und müssen sich als arm outen. Kriegen aber trotzdem keine Mahlzeit. Dadurch werden die Kinder stigmatisiert. In Ennepetal wurde dieses Problem mit dem Kinderschutzbund gelöst, der streckte das Geld vor und bekam aus einer anderen Haushaltsstelle einen Zuschuss. Problem gelöst? Bis heute weiß die Redaktion nicht ob die Kinder stigmatisiert werden. Auf der „Giftliste“ des Kämmerers steht nun die Streichung dieses Zuschusses. Kinder sollen am Daumen lutschen? Wie kann man so was überhaupt denken?

„The Winner is“ der Sport. Aus allen Haushaltsstellen winken dem Sport 5 bis 7 stellige Eurobeträge für seinen Erhalt auf städtischen Grundstücken und in städtischen Gebäuden. Ob wohl der Sport eine Freizeitangelegenheit der Vereinsmitglieder ist, wird alles von Steuergeldern finanziert. Wenn auf einem Sportplatz ein Grashalm umknickt, steht ein paar Minuten später jemand von den Stadtbetrieben Ennepetal auf dem Platz um dem Grashalm mittels Halmmassage in die Vertikale zu bringen. Kostenfrei, versteht sich.

Entwurf des Spielplatzes  foto: Linde Arndt

Leitbild Innenstadt Milspe  foto: Linde Arndt

Attraktivität der Stadt. Da hatte man doch etwas gefunden. Einen zentralen Spielplatz, Schwerpunkt-Spielplatz, am Platsch, mit Zugang zur Ennepe. Auf der Zeichnung sieht das gut aus.

Ups, soviel Mut hätte ich dem Ennepetaler Rathaus gar nicht zugetraut. Allerdings haperte es wieder, wie immer, mit einem flankierendem Konzept und eine unübersichtliche Finanzierung gibt es obendrein. In der Sitzung des Hauptausschuss merkte man, das den Stadtrat der Mut verlassen hatte. Und so schob man diese Investition auf den Sankt Nimmerleins Tag und setzte für die diversen Spielplätze im Stadtgebiet Kleingeräte zum verbauen ein. War nichts mit der Attraktivität. „Kinderfreundliche Stadt“ wäre doch mal was. Na ja, fahren die Eltern mit den Kindern eben zum Schwelmer Haus Martfeld. Und die Jugendlichen zum Ennepebogen nach Gevelsberg.

1 Million.Euro sollen in den Haushalt für den Milsper Stadtteil anscheinend zur Unterstützung der Berlet Investition eingestellt werden. Wie auf dem arabischen Markt hat man sich auf 450 Tsd. Plus 50 Tsd. Euro geeinigt. Eine Woche später ging die Feilscherei nochmals los. Man landete letztendlich bei 700 Tsd. Euro. Fragt man wofür konkret dieses Geld eingestellt wurde, bekommt man keine Antwort – nur Schulterzucken. Das alte Leitbild Milspe aus dem Jahre 2001 soll damit wiederbelebt werden. Nur bei einer rhetorischen Wiederbelebung braucht man kein Geld. Warum hat der Stadtrat nicht gleich 2 oder 3 Millionen eingestellt, man kann ja immer noch sagen wofür oder kann alles nach dem Sarotti Prinzip umbuchen. Und den Haushalt kann man auch über Kredite ausgleichen. Seriös ist das allerdings nicht.

Kommen wir zur Kultur der Stadt Ennepetal. Ein bisschen Musikschule á la Hausmusik, ein paar neue Bücher mit verschämten Lesungen und Veranstaltungszukäufe bei der Firma Landgraf.

Die Aktivitäten die die Sparkasse jedes Jahr Gottseidank entwickelt, kann man allerdings der Stadt nicht zuschreiben.

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Szene von „Mittendrin“ Foto: Linde Arndt

Schaut man sich den Haushalt an, so fällt der hohe Personalaufwand auf, der im Grunde nur für den Kartenverkauf betrieben wird. Das Freundschaftsfest, eine folkloristische Veranstaltung oder die neue Stadtfete „Mittendrin“ sind ja eher als eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderung zu sehen.

So ging das in allen Ausschüssen, die wir besucht haben. Alles was wir sehen und hören konnten waren ritualisierte Ausschusssitzungen mit kleineren Clownerien. Es ist der Egoismus der einzelnen Ennepetaler Ratsmitglieder der weitere politische Entwicklungen verhindert. Ideen- und Konzeptlosigkeit kommen noch dazu und geben das Bild von einer Stadt die grau ist und sich in ihrer Farblosigkeit auch wohlfühlt. Die Mittelmäßigkeit, die als traditionelle Bescheidenheit verstanden werden will, führen die Vertreter dieser Stadt an um ihre Bewegungslosigkeit zu rechtfertigen. Erfolge, wie in Monheim, kann es nur geben, wenn diese an der Macht befindlichen geistigen Methusalixe sich biologisch erledigt haben.

Schon heute zeichnet sich mit den derzeitigen Bürgermeisterkandidatinnen ab, dass dieses Beharrungsvermögen nicht durchbrochen werden wird. Junge und dynamische Kandidaten wurden von den Parteien nicht benannt, mehr noch, diese Gruppe befinden sich nicht in den 8 Parteien des Ennepetaler Stadtrates.

Schade eigentlich, für eine Stadt die solch ein Potenzial hat wie Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

„Der Lebkuchenmann“ am Theater Hagen

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Foto: Klaus Lefebvre / Rechte: theaterhagen

[Hagen – 24.11.14] Premiere des liebevoll-fantastischen Musicals für Kinder von David Wood ist am 30. November 2014 im Großen Haus / Insgesamt 38 Vorstellungen in der Vorweihnachtszeit.
Der frischgebackene „Lebkuchenmann“ kommt am 30. November 2014, Punkt 17.00 Uhr, zur Premiere auf die Bühne des theaterhagen – und bleibt für insgesamt 38 Vorstellungen in der Vorweihnachtszeit. „Der Lebkuchenmann“ von David Wood ist ein liebevoll-fantastisches Musical, ein musikalisches Märchen über Einfallsreichtum, Mut und die Notwendigkeit, gute Freunde zu haben – und es ist eines der erfolgreichsten Musicals, das weltweit Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann zieht und begeistert. Regie führt der Intendant des theaterhagen, Norbert Hilchenbach, der Komponist Andres Reukauf hat die musikalischen Arrangements übernommen und die Zwischenmusiken bei dieser Produktion neu geschrieben. Die Premiere selbst ist allerdings bereits ausverkauft.

Möglich wurde die Hagener Inszenierung, die für Kinder ab vier Jahren geeignet ist, auch dank einer Spende der Märkischen Bank über 5.000 Euro. Seit vielen Jahren unterstützt das Institut das theaterhagen in der Weihnachtszeit. „Wir freuen uns, das Theater, das mit seinem abwechslungsreichen Programm so viele Menschen aus Hagen und Umgebung anzieht, erneut bei seiner Arbeit zu unterstützen“, sagte Hermann Backhaus, Vorstandsvorsitzender der Märkischen Bank, während einer Pressekonferenz zur Premiere des „Lebkuchenmanns“.

Zum Inhalt des Stücks: Um Mitternacht, wenn die großen Menschen schlafen, ereignen sich ungewöhnliche Dinge auf dem Küchenregal: es herrscht heftige Aufregung unter den Bewohnern. Die „Großen“ wollen Herrn von Kuckuck mit samt seiner Kuckucksuhr auf den Müll werfen, denn der Arme ist stockheiser und kann die Stunden nicht mehr ausrufen. Doch das können seine Freunde nicht zulassen. Das scharfe Fräulein Pfeffer, der zupackende Herr Salz und der frischgebackene Lebkuchenmann überlegen gemeinsam, was zu tun ist. Honig für die angeschlagene Stimme muss her. Unglücklicherweise steht dieser im obersten Regal, wo die einsame, grantige Frau Teebeutel in ihrer Kanne wohnt. Und dann taucht auch noch Flitsch Gamasche, die hungrige Mafia-Maus auf, die den schmackhaften Lebkuchenmann nur zu gerne vernaschen würde. Mit viel Witz, Mut und ebensoviel Musik nimmt das spannende Abenteuer seinen Lauf.

Musikalische Leitung: Andres Reukauf | Inszenierung: Norbert Hilchenbach | Bühnenbild & Kostüme: Jan Bammes | Choreografie: Ricardo Viviani | Dramaturgie: Miriam Michel

Mit: Annika Firley, Kristina Günther-Vieweg, Annette Potempa, Emanuele Pazienza, Robert Schartel, Tillmann Schnieders

Weitere Termine: Mo. 01.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 02.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Mi. 03.12. (09.00, 11.30 Uhr), Do. 04.12. (10.00 Uhr), Fr. 05.12. (10.00 Uhr), Sa. 06.12. (11.00 Uhr), So. 07.12. (11.00, 14.00 Uhr), Mo. 08.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 09.12. (09.00, 11.30 Uhr), Mi. 10.12. (10.00 Uhr), Fr. 12.12. (10.00 Uhr), Sa. 13.12. (11.00 Uhr), So. 14.12. (11.00 Uhr), Mo. 15.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 16.12. (09.00, 11.30, 15:00 Uhr), Mi. 17.12. (09.00, 11.30 Uhr), Do. 18.12. (10.00 Uhr), Fr. 19.12. (10.00 Uhr), Sa. 20.12. (11.00 Uhr), So. 21.12. (11.00, 14.00, 17.00 Uhr), Mo. 22.12. (15.00 Uhr)

Karten im Freiverkauf unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

 

Auftaktveranstaltung »Zukunft gestalten zwischen Ennepe und Ruhr«

[Gevelsberg]
Die Region Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg (Asbeck, Silschede), Sprockhövel und Wetter (Esborn) bewirbt sich als »LEADER-Region« für die Förderperiode 2014-2020.

Am Montag, den 1. Dezember 2014, beginnt die Arbeit an einer gemeinsamen Strategie für die Zukunft der Region. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Vereinsvertreter und Unternehmer eingeladen, um 19:00 Uhr in das Haus Ennepetal (Gasstraße 10, Ennepetal) zu kommen.

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, aus dem vielfältige regionale und lokale Projekte gefördert werden können. Voraussetzung ist aber zunächst, dass sich die Region im Wettbewerb mit anderen Regionen Nordrhein-Westfalens durchsetzen kann und als LEADER-Region ausgewählt wird.

Für die Bewerbung, die bis Mitte Februar 2015 einzureichen ist, muss eine gemeinsame Entwicklungsstrategie erarbeitet werden. Es sind Entwicklungsziele und Handlungsfelder festzulegen, die den Rahmen für die zukünftige Förderung von Projekten in der Region bilden sollen.
In den kommenden Wochen sind Ideen zu entwickeln, wie die Region als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum gestärkt werden kann. Ausdrücklich gefragt sind hier die Vorstellungen engagierter Menschen aus Vereinen, Unternehmen, Landwirtschaft, Kommunen, regionaler Politik und Bürgerschaft, die gemeinsam das Ziel haben, die Zukunft der Region zu gestalten.
Im ersten Erarbeitungsschritt, zu dem die Auftaktveranstaltung einen wichtigen Beitrag leisten soll, geht es darum, die besonderen Potenziale der Ortsteile und der umgebenden Landschaft zu identifizieren, die im Sinne von „Stärken des Raumes“ gepflegt und weiter ausgebaut werden sollten. Weiterhin ist zu diskutieren, welche besonderen Herausforderungen (z.B. Leerstand, demographischer Wandel, Sicherung der Grundversorgung, Mobilität, Breitband-Internet) sich in den vergangenen Jahren ergeben haben bzw. für die nähere und weitere Zukunft absehbar sind. Ziel muss es sein, Wege zu finden, die Lebensqualität und Attraktivität der Orte als Wohnstandort (Ortsgestaltung, Infrastruktur, „Wohlfühlatmosphäre“) nachhaltig zu fördern.
Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang bereits bestehende Initiativen und Maßnahmen, die von bzw. mit der örtlichen Bevölkerung entwickelt wurden und mit Unterstützung aus der LEADER-Förderung ausgebaut werden könnten.
Weitere Themenschwerpunkte könnten in der Verbesserung sozialer Rahmenbedingungen speziell für Kinder und Jugendliche liegen. Außerdem ist an einen Ausbau von Naherholungs- und Tourismusangeboten (gezielte Erweiterung von Infrastruktur, Erhöhung der Qualität, Ausbau von Kooperationen etc.) zu denken. Ebenso zu berücksichtigen sind Maßnahmen zum Umwelt- und Naturschutz, zu erneuerbaren Energien (Nahwärme, E-Mobilität etc.) sowie im wirtschaftlichen Bereich zur Bewältigung des Fachkräftemangels.

Damit in den kommenden Wochen eine in allen Punkten ausgefeilte Entwicklungsstrategie als Grundlage für die erfolgreiche Bewerbung als LEADER-Region erarbeitet werden kann, braucht es also Ideen für innovative Maßnahmen und Projekte. Es muss deutlich werden, dass sich die Bevölkerung der fünf Städte gemeinsam auf den Weg macht, Lösungen für die wachsenden Herausforderungen zu finden und dabei aktiv Potenziale nutzt, die sich aus dem Zusammenschluss ergeben.

Die Bürgerinnen und Bürger der Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Sprockhövel und Wetter sind daher aufgerufen, die Chance zu nutzen und möglichst zahlreich an der Auftaktveranstaltung teilzunehmen, denn hier wird intensiv über Zielsetzungen und Maßnahmenschwerpunkte diskutiert. Auch die konkrete Festlegung von Projekten wird bereits eingeleitet und dann in Folgeveranstaltungen vertieft.
Die Termine der Folgeveranstaltungen („Regionalforen“), die an unterschiedlichen Orten in der Region stattfinden, werden gesondert bekanntgegeben.

Als Anlage fügen wir die Einladung im pfd-Format bei.

Advent im Höhendorf Rüggeberg

rg-kirche

v.l.Fördervereins-Vorsitzender Jens Knüppel / Margot Steffen vom Kirchcafé / Fördervereins-Vorstandsmitglied Jürgen Burggräfe und Pfarrer André Graf

[la]  13. Rüggeberger Adventmarkt
Er war schon immer etwas Besonderes, der Rüggeberger Adventmarkt. Und da in den anderen Stadtteilen (ausser im Industrie- museum) keine Weihnachtsmärkte angedacht sind und der  Förderverein der Ev. Kirche Rüggeberg e.V. sein Programm in diesem Jahr noch weiter ausgebaut hat, könnte Rüggeberg   ein noch größerer Anziehungspunkt sein als bisher.

Die Befürchtungen in den Vorjahren, dass der gleichzeitig stattfindende Weihnachtsmarkt im Hülsenbecker-Tal Besucher abziehen würde, hatte sich nicht bestätigt, sondern durch die Einrichtung des Shuttleservice hatte es einen regen Besucheraustausch zwischen den beiden Veranstaltungen gegeben.

Nun ist man gespannt, wie es in diesem Jahr wird, da ja die Waldweihnacht nicht mehr stattfindet.

Am Samstag, 29. November von 14-19 Uhr und Sonntag, 30. November von 11-19 Uhr, findet der  Adventmarkt rund um die Kirche statt. Inzwischen kann man schon von Tradition sprechen.

Musikalische Aspekte
Eröffnet wird das adventliche Treiben am Samstag um 14 Uhr durch den CVJM-Posaunenchor.

Musik verbindet alle Menschen, egal welchen Alters. So hat Conny Born-Maijer  sich seit der Bauspielplatzaktion im  Sommer darum gekümmert, mit den  Kindern der Schul-Kontaktstunde einen kleinen Chor aufzubauen. Dieser ist mit Unterstützung der Grundschule weiter aktiv. Es können sich auch weitere interessierte Schüler aus Rüggeberg anmelden. Beim Adventmarkt  werden erstmals 3 bis 4 Lieder unter der Leitung von Conny Born-Maijer und Conny Weustenfeld vorgetragen. Die Akteure sind sicher schon ganz aufgeregt vor ihrem ersten öffentlichen Auftritt.

Samstag um 16:00 Uhr: Kinderchor
Samstag um 18:00 Uhr Gemeinsames Singen für Jedermann
Sonntag um 16:30 Uhr: Konzert Good News Chor

Zusätzliche Aktionen beim 13. Rüggeberger-Adventmarkt:

Weihnachtliche Geschichten / Andachten (ca. 10 Minuten, in der Kirche):
Samstag: 15 Uhr, 17 Uhr
Sonntag: 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr

Diese Angebote werden durch verschiedene Akteure aus der Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg gestaltet. Die Kindergärten Rüggeberg und Oberlinhaus werden sich an diesem Programm beteiligen und natürlich  auch Pfarrer André Graf.

Es gibt kostenlose Bastelaktionen  für Kinder im Gemeindehaus an beiden Tagen. Hier soll der Baumschmuck gefertigt werden, der später am 4, Advent den Weihnachtsbaum in der Kirche schmücken soll.

Selbstverständlich ist das beliebte Kirchcafé im Gemeindehaus an beiden Tagen geöffnet.
Auch sonst gibt es ein reichhaltiges, vorweihnachtliches Programm von all dem, was man von einem Adventmarkt erwarten kann. Und da die Rüggeberger ein Händchen dafür haben ein stimmiges Programm zusammen zu stellen und Aktionen und Angebote für Jung und Alt einzuplanen, dürfte jeder auf seine Kosten kommen.

Angebote bzw. Aussteller:

Kirchcafe (Förderverein Kirche)
Bratwurst, Currywurst, Pommes (Förderverein Kirche)
Glühweinstand (Familie Cramer – Förderverein Kirche)
Kinderunterhaltung (Kindergarten / Förderverein Kirche)
Handarbeiten (Kreativkreis)
Reibekuchen und Kinderpunsch (Kindergarten Rüggeberg)
Crepes (Förderverein Grundschule Rüggeberg)
Honig (Hilkema)
Suppe,  Obst,  Nüsse und Likör (Jürgen Burggräf und Bettina Beckbauer / Förderverein Kirche)
Waffeln & Heißgetränle (CVJM Rüggeberg)
Glasbläserarbeiten (Anita Dahms)
Holzarbeiten
Deko
Töpferarbeiten (Familie Burgmann)
Gebäck (Landfrauen)
Kräuterprodukte & Bratäpfel (Olaf Mann)
Brot (Sabine Balke).

Der Christliche Büchertisch ist an beiden Tagen vorhanden.

Der diesjährige Adventmarkt besteht wieder aus zahlreichen Teilnehmern und Ausstellern. Die kleine  adventlich geschmückte Budenstadt mit Kunsthandwerk und Weihnachtsdeko, sowie  Ständen mit kulinarischen Köstlichkeiten werden auch in diesem Jahr zahlreiche Gäste begeistern.  Es wird nach Waffeln, Bratäpfeln und Glühwein duften und die Sinne der Besucher betören.

Bereits für das kommende Jahr haben sich neue Interessenten vormerken lassen. Es spricht sich eben herum, wo Aussteller/Akteure und Besucher zufrieden sein können.

Über 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer  werden wieder ihren vollen Einsatz zeigen, um den Besuchern einen besinnlichen, gemütlichen Adventmarkt zu bieten.

Mit dem Erlös werden viele verschiedene Projekte in Rüggeberg unterstützt. Vorrangig ist z. Zt. die Innenrenovierung, insbesondere Isolierung,  der unter Denkmal stehenden Kirche. Voraussichtlich wird mit den Arbeiten im Mai kommenden Jahres begonnen. Man rechnet mit einer Dauer von bis zu vier Monaten. Nach den bisherigen Berechnungen und vorliegenden Angeboten geht man davon aus, daß eine Summe von ca. 180.000 Euro  benötigt wird. Zur Hälfte werden diese Kosten vom Förderverein getragen und man hofft, daß durch den Erlös des Adventsmarktes die noch fehlende Summe zu dieser Hälfte erreicht wird.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ept.-Rüggeberg

 

 

 

 

 

 

 

Wir leben im Überfluss, Handlungsinitiativen im Fachhochschulzentrum Münster

[jpg] Erinnern sollten wir uns, als unsere Eltern oder Großeltern uns die Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln beibrachten. Reste wurden nicht weggeschmissen, sondern am nächsten Tag wieder aufgewärmt. Beim Bäcker kaufte man Brot vom Vortag, es war schmackhafter weil sich die Zutaten besser verteilten. Heute schmeißt der Bäcker die restlichen Brote weg. Jetzt sollte man nicht so weit zurück gehen, als es die Milch noch in der Milchkanne gab.

Verfalldatum  Foto;:Archiv en-mosaik

Verfalldatum Foto: Archiv en-mosaik

Die Menschen wussten wie die verschiedenen Lebensmittel aussahen, riechen oder schmecken mussten. Das alles haben wir verlernt. Man schreibt uns ein Haltbarkeitsdatum auf die Lebensmittelverpackungen, welches  dazu führtdas wir  diese Lebensmittel schon vor dem Erreichen dieses Datums entsorgen. Ach ja unsere Landwirte, die entsorgen ja auch noch krumme Gurken, Möhren oder Äpfel und Birnen die für den Konsumenten nicht so schön erscheinen.
Und so landen Jahr für Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, nur in Deutschland versteht sich. Die 11 Millionen werden natürlich einkalkuliert, erhöhen also die Preise. Setzt man solche Zahlen neben andere Zahlen, könnte man verzweifeln. 800 Millionen Menschen hungern auf der Welt und sterben an diesem Hunger. Trotz der 11 Millionen Tonnen Nahrungsmittel die wir wegwerfen, sind über 50% der Deutschen übergewichtig.

Minister Johannes Remmel  Foto: Linde Arndt

Minister Johannes Remmel Foto: Linde Arndt

Minister Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW von Bündnis90/Die Grünen stieß denn auch die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Problems an. Es geht um Abfallvermeidung von Nahrungsmitteln, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.
Als Vorbemerkung wurde festgestellt, dass zu jeweils 50% die Landwirtschaft und der Verbraucher diesen Prozess befördern. Dabei könnten wir pro Person 300,– Euro im Jahr einsparen, wenn wir nur ein wenig  unsere „lieb“ gewonnenen Gewohnheiten ändern würden.
Ein paar Beispiele: Salate die in Form oder Größe nicht so schön sind, müssten vom Landwirt nicht untergepflügt werden. Verbraucher kaufen oder kochen zu viel und schmeißen die Reste weg. 14% an Backwaren, 11% an Fleisch oder Fisch, 11% Milchprodukte, 49% Obst und Gemüse und 15% an Fertiggerichten und selbstgemachten Speisen werden gemäß einer Untersuchung der Firma Cofresco weggeschmissen.

In zwei Workschops wurden die vielfältigen Aspekte dieser Nahrungsmittelvernichtung aufgearbeitet und es wurden erste Ergebnisse präsentiert.

Podiumsdiskussion der Workshop-Ergebnisse – für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln

Moderation: Dr. Tanja Busse, Journalistin

Michael Radau, SuperBioMarkt AG, Münster
Ezzedine Zerria, Akademisches Förderungswerk, Gastronomiebetriebe, Bochum
Rike Kappler, Cibaria Vollwertbäckerei Münster

Der Schaden durch diese Vernichtung ist gewaltig, nämlich 25 Milliarden Euro nur für Deutschland. Die anderen 27 EU Staaten tragen entsprechend ihrer wirtschaftlichen Entwicklung einen nicht minder geringen Schaden dazu bei.
Es ist ja nicht nur ein Geldwerter Schaden zu registrieren, vielmehr werden mit jedem weggeworfenem Lebensmittel auch Wasser, Energie und andere Rohstoffe weggeworfen. 30 % der Ackerfläche werden weltweit unnötig genutzt. Denken wir an den Regenwald in Südamerika der nicht nieder gemacht werden müsste. Die Klimakatastrophen würden nicht solche verheerende Auswirkungen haben, weil der CO2 Verbrauch um Millionen Tonnen verringert würde. Entwicklungsländer könnten sich wieder selber ernähren, weil sie ihre Nahrungsmittel nicht mehr exportieren müssten. Und was können wir tun oder was sollten wir tun?

Eintopf  - Foto: Archiv en-mosaik

Eintopf – Foto: Archiv en-mosaik

Es sind nur die Gewohnheiten die wir verändern müssten. Das kostet keine Zeit und auch keinen größeren Arbeitsaufwand.
Wenn die Mahlzeiten Reste bringen, frieren sie sie ein oder kochen am nächsten Tag die Reste, früher gab es in den Familien eine Durcheinandermahlzeit. Reste wurden im Eintopf oder der Suppe verbraucht. Stellen sie im Kühlschrank Übersicht her, indem sie Waren mit kurzen Datum nach vorne stellen. Lassen sie sich nicht von den Sonderangeboten zu größeren Einkaufsmengen verleiten. Frisches Gemüse verliert von Tag zu Tag an Nährwert. Lernen sie wie man mit allen Sinnen Nahrungsmittel erfahren kann. Eine Tomate riecht nicht wie ein Sellerie, es sind Feinheit die unsere Nase erspüren kann. Ach ja, wenn sie in der Nähe einen Hofladen haben, dort gibt es noch krumme Gurken oder Möhren, die zu essen sicher mehr Spaß macht als die geraden schönen Gurken. Spitze wären sie, wenn sie es verstehen, wieder gemeinsam mit der Familie die Mahlzeiten zu zu bereiten. Es macht Spaß, denn wir lernen wieder wie wichtig Lebensmittel sind, denn sie heißen nicht umsonst Lebensmittel. Das EU Parlament hat in einem Beschluss gefordert bis 2025 50% der Lebensmittelverschwendung zu verringern.

Was wir nicht verstehen können sind die politischen Akteure auf der Lokalen Ebene. Da waren einmal Grüne Akteure die den bewussten Umgang mit der Natur auf ihre Fahnen geschrieben haben, die allerdings in vielen Städten verschwunden sind.
In drei Punkten könnte die lokale Politik die Verbraucher auf einen Weg der Lebensmittelabfallvermeidung führen und ein Umdenken herbeiführen:

  • die Kommunikation zwischen den Akteuren verbessern, indem man wieder die Sinne der Verbraucher anspricht.
  • Maßnahmen für ein besseres Verständnis von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum auf die Agenda setzen,
  • die Förderung von Regional- und Direktvermarktung sichtbar machen und verstärken.

Übrigens viele Zivilisationskrankheiten sind meistens auf übermäßige und falsche Ernährung zurück zu führen. Also, „essen sie sich gesund“.


Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Münster

Vollsperrung Engelberttunnel in Gevelsberg 25. + 26.11.2014

[Gevelsberg]

Die Stadt Gevelsberg teilt mit:

Wir haben soeben die Nachricht vom Landesbetrieb Straßenbau NRW erhalten, dass wegen einer Tunnelwartung der Gevelsberger Engelberttunnel am Dienstag (25.11.2014) und am Mittwoch (26.11.2014) jeweils in der Zeit von 9 Uhr bis 15 Uhr voll gesperrt sein wird. Eine Umleitung wird eingerichtet. Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm lässt unter anderem die Beleuchtung, die Lüfter und die Löschwasserversorgung warten.

Glückwünsche und Gratulationen für DHL

 

[Schwelm]  „Postgelbe“ mechanisierte Zustellbasis nach sieben Monaten Bauzeit fertig

 

Mit guten Worten und vielen Glückwünschen wurde DHL-Abteilungsleiter  Wolfgang Loges bedacht, der zur Fertigstellung des neuen Logistikzentrums der Deutschen Post (DHL) in die Rheinische Straße eingeladen hatte. Die Einrichtung auf dem Gelände des früheren Bahnhofs Loh ist die erste mechanisierte Zustellbasis im Ennepe-Ruhr-Kreis und läuft derzeit mit 50-prozentiger Auslastung im Testbetrieb. Den Standort im alten Postgebäude an der Bismarckstraße nutzt DHL fortan nicht mehr.

 Die Post ist pünktlich: Die mechanisierte Zustellbasis Schwelm wurde in nur sieben Monaten Bauzeit errichtet. Es freuen sich neben Wolfgang Loges, Bürgermeister Jochen Stobbe und Matthias Dötsch (alle drei am Stehtisch) die zahlreichen Gratulanten. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Die Post ist pünktlich: Die mechanisierte Zustellbasis Schwelm wurde in nur sieben Monaten Bauzeit errichtet. Es freuen sich neben Wolfgang Loges, Bürgermeister Jochen Stobbe und Matthias Dötsch (alle drei am Stehtisch) die zahlreichen Gratulanten. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

 

Der Gästekreis war groß: Da waren die zahlreichen Mitarbeiter der DHL-eigenen Einrichtungen, Bürgermeister Jochen Stobbe mit Mitarbeitern der Fachabteilungen, Fraktionsvorsitzende aus dem Schwelmer Stadtrat, Matthias Dötsch von der Firma Kadans (Investor), Geschäftsführer benachbarter Unternehmen, GSWS-Geschäftsführerin Christine Beyer und viele weitere.

Wolfgang Loges dankte allen beteiligten Kräften sehr herzlich für ihren Einsatz. Immer wieder betonte er, wie schnell die neue mechanisierte Zustellbasis Schwelm entstanden sei. DHL ließ es sich nicht nehmen, die Gäste in Gruppen durch das große, gelbe Gebäude zu führen und die Mechanismen der Anlieferung und Verteilung der Pakete zu erläutern.

 

Bürgermeister Jochen Stobbe pflichtete Loges bei: Eines müsse man der Deutschen Post lassen: Sie sei pünktlich! Im Frühjahr dieses Jahres wurde der erste Spatenstich für das Logistikzentrum getan. Damals habe die Öffentlichkeit erfahren, dass der Betrieb im November aufgenommen werden solle. Das Richtfest im Juni habe pünktlich in der Zeit gelegen, und nun im  November stünde man im fertigen Gebäude. DHL habe Vertrauen in den Standort Schwelm bewiesen. Die Schwelmer Politik hatte grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

 

Stobbe: „Der Plan einer mechanisierten Zustellbasis war intensiv zu prüfen. Nicht unerwähnt bleiben dürfen hier die umfangreichen gutachterlichen und verwaltungsseitigen Arbeiten zu allen wichtigen Aspekten des Unterfangens. Nicht vergessen dürfen wir auch die belangvollen Abstimmungsprozesse mit unseren wichtigen Wirtschaftsunternehmen aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die ihre je eigene Stimme eingebracht haben. Auch und gerade in einer Stadt vom Größenzuschnitt Schwelms sind das unabdingbare Prozesse, um die Interessen aller Beteiligten miteinander zu vereinbaren“.

 

Schwelm erfahre seit einiger Zeit einen Zugewinn an Gestaltungsenergie, so der Bürgermeister: „Wir waren uns immer darüber im Klaren, dass dieser in der Vergangenheit unterschiedlich bewirtschaftete Grund und Boden eine neue Nutzung verlangte, substanziell und optisch. Als wir vor einigen Monaten hier standen, äußerte ich meine Überzeugung, dass wir hier am Bahnhof Loh ,noch nicht am Ende des Weges‘ angekommen seien. Und in der Tat dürfen wir mit einem gewissen Optimismus feststellen, dass die Rheinische Straße als Standort den einen oder anderen Unternehmer ernsthaft interessiert. Inzwischen wissen wir, dass es hier bald ein weiteres verbindliches Engagement geben wird.

 

Seit einiger Zeit bewegt sich etwas in der Stadt. Bestimmte Bereiche fokussieren sich gestalterisch, sie werden wieder definierter und damit für uns Bürger greifbarer, erkennbarer. Ich wünsche mir, dass diese Entwicklung sich fortsetzt.“

 

Schwelm, den 18. November 2014

 

 

 

 

Gefunden !

Foto: Linde Arndt

v.L.: Ragujan (8 Jahre) und Ragin (13) und Frau Saraswati Albano-Müller Foto: Linde Arndt

 

[la] Wenn man das Privathaus am Rande der Schwelmer Altstadt betritt,  erinnern viele liebenswerte Details und Symbole an die Heimat der Gastgeberin. Als Willkommensgruß gibt es immer Tee mit feinem Gebäck und man wird stets freundlich empfangen.

Saraswati Albano-Müller, die in Benares in Indien geboren wurde, lebt seit über 30 Jahren in Deutschland, in der Kreisstadt Schwelm.
Sie ist mit dem Unternehmer Dr. Armin Albano-Müller verheiratet. Weit über Schwelm hinaus  ist sie für ihre ständigen Bemühungen bekannt, ein besseres Verständnis zwischen den verschiedenen Kulturkreisen und Religionen zu schaffen. Toleranz hat bei ihr einen ganz besonders hohen Stellenwert. Sie lebt Verständnis und Liebe zum nächsten Menschen, egal welcher Nation oder Religion er angehört.
Ihre Nähe strahlt Wärme und Geborgenheit aus und so kann man nicht umhin, sich bei ihr wohl zu fühlen.

 

Hörprobe  Foto: Linde Arndt

Hörprobe Foto: Linde Arndt

Es ist schon eine spannende Begebenheit, wenn deutschsprachige Gedichte des Lyrikers Johann Wolfgang von Goethe eine ganz besondere Bedeutung, gerade im Leben einer gebürtigen Inderin,  haben.
Immer wieder hat sie Jugendliche oder Kinder mit Migrationshintergrund in ihrem Haus, denen sie Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe vorliest und erklärt. Und immer wieder sind es diese Jugendlichen, die mit Begeisterung diesen Versen lauschen und sie schon rasch auswendig lernen und wieder geben. Richtig stolz sind sie darauf. Und das können sie auch, denn sie geben die gelernten Strophen nicht nur einfach wieder, sondern sie haben inzwischen ein innigliches Verständnis für diese Verse entwickelt.

So war es eine Freude, den mit seinem eigenen Empfinden und Verständnis erklärten Worten des Goethe-Gedichtes „Gefunden“ von Ragujan (8 Jahre) zu lauschen. Er hat seine eigene Story daraus gemacht, die aber mit dem Gedicht total identisch war.

Ragin, der ältere Bruder (13 Jahre) freute sich sehr, mir das Gedicht: „Der Zauberlehrling“  schon bis zur Hälfte problemlos aufsagen zu können und beteuerte mit großem Eifer, dass er den Rest nun auch rasch lernen wollte. Und gerade der Zauberlehrling ist in seiner Art nicht gerade leichte Kost. „Walle! walle Manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.“ usw.

Natürlich waren nicht nur die beiden jungen Menschen begeistert, die sicher auch von der besonderen Atmosphäre im Hause Albano-Müller verzaubert waren, auch ihre Lehrmeisterin, Frau  Saraswati Albano-Müller, war voller Stolz und Freude.

Sie sprach davon, gerne auch andere Jugendliche in die Kunst und Bedeutung der Verse einzuweihen und das sie sogar gerne an einen anderen Ort ausweichen würde, evtl. die Bücherei in Schwelm, wenn die Zahl der Wissbegierigen größer würde.

Für mich war dieser Nachmittag mit den beiden Goethe-Fans beeindruckend und ich wünsche dem Projekt von Frau Albano-Müller den Erfolg, den es verdient. Es wäre schön, wenn viele Jugendliche und Kinder den Weg zu ihr fänden.

Für interessierte Erzieher, Eltern oder Jugendliche die Telefonnummer zum Direktkontakt: 02336-2200
 
 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm
  
Hier das ganze Gedicht:

Gefunden

Vorlesung Foto: Linde Arndt

Vorlesung Foto: Linde Arndt

Ich ging im Walde
so vor mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
ein Blümlein stehn,
wie Sterne blinkend,
wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
da sagt‘ es fein:
Soll ich zum Welken
gebrochen sein?

Mit allen Wurzeln
hob ich es aus,
und trugs zum Garten
am hübschen Haus.

Ich pflanzt es wieder
am kühlen Ort;
nun zweigt und blüht es
mir immer fort.

(Johann Wolfgang von Goethe)