Ennepetaler Usermeinung

[jpg] Nachfolgend veröffentlichen wir eine email einer Userin, die als Kommentar in mehreren Artikeln eingetragen werden könnte.

 

Wie Herr Thun  ( Friedrich-Wilhelm Thun aus Voerde…d.Redaktion) muss auch ich mich doch sehr über die Schaffung dieser zusätzlichen Stelle ( 50% GleichstellungsbeauftragteR und 50% EhrenamtsbeauftragteR… d.Redaktion) für das Ehrenamt wundern.
Ich weiß, dass Bürgermeister und Kämmerer zusammen mit den Vertretern aller ( !) Parteien uns jetzt erklären werden, dass diese Stelle nichts mit den Streichungen aus dem im vergangenen Winter beschlossenen Personalwirtschaftskonzept zu tun hat. Na klar !

Diese Stelle gab es noch nicht, als man sich, meiner Meinung nach ganz ohne Konzept, überlegt hat, wo denn mal Geld gespart werden könnte. Die damals beschlossenen Sparmaßnahmen, da sind sich alle Politiker einig, können keinenfalls mehr rückgängig gemacht werden.

Aber neue Stellen schaffen, das geht. Klar ! Nur die Bürger, deren Anliegen von diesen Menschen vertreten werden sollen, kommen hier nicht mit und werden schlichtweg für dumm verkauft.

Ich frage mich :

 

Wo war das Leitbild für unsere Stadt, das auch in Zeiten knapper Kassen aufrecht erhalten wird ? Hat man sich jemals die Frage gestellt : Welches Profil soll Ennepetal trotz aller Kürzungen, die im Rahmen des Haushaltssicherungskozepts notwendig wurden, zeigen ?
Der Eindruck drängt sich auf, man habe blind überall da, wo es gerade – aus welchen Gründen auch immer –  möglich schien, gestrichen, ohne sich über die längerfristigen Folgen klar zu sein, ja ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Beispiel Musikschule : Die Vollzeit-Geigenlehrerin hatte einen befristeten Vertrag über 2 Jahre, der im Sommer ausläuft. Da bot es sich ja an, diese Stelle eben nicht neu zu besetzen.

Klar, wir müssen eben sparen und es tut uns ja allen auch weh, aber es geht nicht anders.

Diese Entscheidung wird u.a. von Mitgliedern eines Kulturausschusses getroffen, die selber zum Großteil niemals Unterricht an der Musikschule oder gar im JeKi-Bereich der Grundschulen erlebt haben, die aber auch nicht das Gespräch mit betroffenen Lehrkräften suchen. Welche Folgen diese Entscheidung für unsere Stadt hat, welches Bild von unserer Stadt in den Köpfen der Bürger genährt wird, steht nicht zur Debatte.

Die mit großem Hallo bejubelte JeKi-Euphorie, die allen Ennepetaler Kindern (mit Hilfe hoher finanzieller Förderung von Stiftungsseite) eine nachhaltige musikalische Grundbildung verspricht und ihnen fest zusagt, dass sie jeder Zeit auch einen Platz an der Musikschule bekommen, wenn das JeKi-Programm zuende ist, zerplatzt wie eine Seifenblase.

Wann wird man hier den Eltern endlich offen und ehrlich erklären, dass es das nicht geben wird, da mit der Nicht-Verlängerung des Vertrages Geige als zentrales JeKi-Instrument entfällt und selbst Kinder, die seit zwei Jahren in den Grundschulen dieses Instrument erlernt haben, dies nun nicht mehr können ? Noch vor drei Monaten, als längst bekannt war, das dies nicht mehr möglich sein wird, hat man den jetzigen Erstklässern zugesagt, sie dürften ab dem neuen Schuljahr Geige lernen. Bürgernähe ?? Eltern, die seit Jahren ihre Kinder an der Musikschule unterrichten lassen, wird nicht einmal klar gekündigt, sondern sie werden hingehalten mit vagen Versprechungen. Viele dieser Eltern haben ihre Kinder inzwischen in Musikschulen der Nachbarstädte angemeldet : Ist das so von städtischer Seite gewünscht, schließlich wird so das Problem geschrumpft ?

Und jetzt diese neue Stelle. A12 ? ( Das wären rund 2.800,– Euro Grundgehalt…d.Red.) Das ist drei ( !) Stufen höher (rund 600,– Euro…. d. Red.) in der Besoldungstabelle als die gestrichene Stelle der Musikschullehrerin !!
Ich hoffe, in den Köpfen der Bevölkerung unserer Stadt tut sich langsam etwas und wir werden es gemeinsam schaffen zu verhindern, dass sich das Image Ennepetals auf Marktschreierniveau einpendelt.

Isa Thomas
Kettelerstraße 9
58256 Ennepetal