„Vision 100“ des Netzwerks „KulturgartenNRW“ zieht weitere Kreise

Teilnehmer 12.12.2016 bei der Scheckübergabe im EMMAUS Foto: Archiv EN-Mosaik

Teilnehmer 12.12.2016 bei der Scheckübergabe im EMMAUS Foto: Archiv EN-Mosaik

[jpg] Das Projekt „Vision100“ war durch das Netzwerk „KulturgartenNRW“ konzeptionell weiter ausgelegt als für viele sichtbar. Ganz oben stand jedoch ein Ziel: Kindern mit einer lebensverkürzenden Krankheit ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten. So brachte die Versteigerung am 27. November in 2016 ein gutes Sümmchen für das ambulante ökomenische Kinder- und Jugendhospiz, welches für die Städte Gevelsberg, Schwelm, Ennepetal, Breckerfeld und Sprockhövel zuständig ist.  Und diese Summe wuchs bis zum 12. Dezember auf sage und schreibe 10.557,13 Euro. An diesem Nachmittag überreichte die Kuratorin Linde Arndt in einem für alle Beteiligten bewegenden Moment den vorgenannten Scheck. Und es war die Städtische Sparkasse zu Schwelm, dessen Vorsitzender des Vorstandes Michael Lindermann und Vorstandsmitglied Johannes Schulz, die die Summe auf 12.000,– Euro erhöhten. Das Projekt „Vision100“ des Netzwerks „KulturgartenNRW“ hatte aber noch weitere Eisen im Feuer indem das in Wuppertal ansässige schwedische Möbelhaus IKEA sich selber für die „Vision 100“ und damit für die kranken Kinder stark machte. Ein Wehnachtsbaumverkauf, der Verkauf von Kuscheltieren und der Verkauf von Adventskalendern des IKEA Möbelhauses erbrachte dann eine Spendesumme von 5.100,– Euro, die am 6. Januar 2017 durch Mirjam Lindner und Bianca Mantz im Hause des Emmaus Hospizes in Gevelsberg übergeben wurde. Damit erhöhte sich die Gesamtspendensumme auf 17.500,– Euro, wobei immer noch der Zustrom an Spenden anhält, indem das eine oder andere Bild noch erstanden wird.

 

Scheckübergabe Ikea Foto: Archiv EN-Mosaik

Scheckübergabe Ikea Foto: Archiv EN-Mosaik

Der Nachahmungseffekt oder „Vision100“ als Impuls

So war es dem Künstlernetzwerk „KulturgartenNRW“ von Anfang an bewusst, dass sie mit ihrem Projekt „Vision100“ einen Impuls auslösen würden, indem sich das bürgerschaftliche Engagement unserer Zivilgesellschaft auch auf das Hospiz in Gevelsberg fokussieren würde. Allein vier Veranstaltungen im Fahrwasser von „Vision 100“ erbrachten über 5.000,– Euro dem Hospiz in Gevelsberg.

Was nicht geleistet werden konnte oder kritische Momente

Betrachtet man das Hospiz in Gevelsberg, so stellt man mit Bedauern fest: Die Leistungen die von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern Tag für Tag erbracht werden, finden in der Öffentlichkeit kaum Resonanz. Auch der Hospizgedanke, der ja weit in die Vergangenheit zurück geht, löst in der Gesellschaft kaum inhaltliche Reaktionen aus. Es gibt zwar ein Hospiz- und Palliativgesetz (HPG), das vieles regelt aber es gab und gibt kein inhaltliches Gespräch in der Gesellschaft. Dieses Gespräch konnte das Künstlernetzwerk „KulturgartenNRW“ weder personell noch finanziell ausführen. Wobei sich die Frage stellt, warum weder die Politik noch die Verwaltungen sich begleitend mit dieser Thematik befassen wollten.

Teilen und vermehren

Während der Vorbereitungszeit des Projekts „Vision100“ wurde den Initiatoren, immerhin 76 Künstler und fast ebenso viele Helfer, vorgeworfen, sie würden den doch eher schmalen Topf der vorweihnachtlichen Spender zu Gunsten des Hospizes mindern. Dem ist folgendes zu entgegnen.
Viele von uns kennen den St.Martins Tag. Diesem Tag liegt die Legende der Mantelteilung des Bischofs Martin von Tours zugrunde. Bischof Martin von Tours war ein asketischer Mensch, ein Idealbild eines Christen. Er lebte als Bischof in den damaligen Banlieues der Stadt Tours und wurde nach den Überlieferungen einmal gefragt, warum er als Offizier der römischen Armee seinen Mantel mit einem Bettler geteilt habe. Bischof Martin soll damals geantwortet haben, er habe den Mantel nicht geteilt, vielmehr habe er seinen Mantel verdoppelt.
Und diese Verdopplung beinhaltet keine Wegnahme von etwas sondern die Hingabe von etwas, es entsteht kein Verzicht, sondern nur ein Gewinn.
Man sollte sich in unserer heutigen egoistischen Zeit einmal diese Gedanken zu Gemüte führen, um die Not eines anderen Menschen zu lindern. Es ist verwunderlich, wenn die christlichen Kirchen die Geschichte des heiligen Martinus auf den Aspekt der Mantelteilung reduzieren, denn Bischof Martin von Tours würde mit seiner Denke dem heutigen Europa einen Weg weisen, der dem Anspruch unseres Wertedenkens genüge leisten könnte.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Projekt „Vision 100“ dankt in einer Abschlussfeier in Gevelsberg allen Beteiligten

Foto: © 2016 Staatskanzlei NRW / Collage: Linde Arndt

Foto: © 2016 Staatskanzlei NRW / Collage: Linde Arndt

[jpg] Menschlichkeit ist eigentlich etwas einfaches, sie ist in der DNA eines jeden Menschen vorhanden. Zu dieser Menschlichkeit gehört es, sich für die schwächeren Mitmenschen einzusetzen. Mit dem Projekt „Vision 100“ vom 27. November 2016 hat das Netzwerk „KulturgartenNRW“ diesem mitmenschlichen Anspruch entsprochen, indem es das Gevelsberger ökumenische Hospiz Emmaus materiell unterstützte. Primäres Ziel war, Kindern, die mit einer lebensverkürzenden Krankheit leben, mehr oder eine bessere Lebensqualität zukommen zu lassen.

Etwas Statistik

134 Menschen haben dieses Projekt unterstützt, wovon 76 regionale Künstler die Hauptlast trugen, indem sie dem Projekt „Vision 100“ 104 ihrer Kunstwerke mit einem Gesamtmarktwert von 29.523,– Euro unentgeltlich zur Versteigerung überließen.

25 Unterstützer stellten Waren und Leistungen unentgeltlich zur Verfügung, 4 Spender unterstützen dieses Projekt mit ihren Spenden. Das Projekt „Vision 100“ war aber auch ein Impuls für mehrere Initiativen um dem Gevelsberger ökumenischen Hospiz Emmaus weitere Unterstützung zu kommen zu lassen. In Ennepetal sammelte eine Einzelhändlerin während eines organisierten Weihnachtsmarktes rund 1.100,– Euro. Und so ist denn heute schon absehbar, dass „Rock for Children“ mit der Band „Proscription“ in der Schule „Alte Geer“ am 14.1.17 zugunsten des ambulanten Hospiz ein Rockkonzert abhält, dessen Erlös dem Hospiz zugute kommt.

Und zu guter Letzt, gab es 27 Helfer die körperlich anpackten, die transportierten, zusammen bauten, montierten oder sonstige Hilfestellungen leisteten. Unterm Strich gab es 134 Helfer oder Unterstützer die dem Projekt „Vision 100“ zur Seite standen. Logistisch mussten sowohl Lieferwagen als auch PKW´s Transporte erledigen. Drei Lagerstätten wurden unendgeltlich zur Verfügung gestellt. Und das alles ohne einen Cent dafür zu verlangen.

Und nicht zu vergessen die Bandmitglieder der „Fighting Spirits“ die einen wunderbaren musikalischen Rahmen am 27.November 2016 abgaben und die Anwesenden bewegten.

Die Fighting Spirits Foto: Trey Pics

Die Fighting Spirits Foto: Trey Pics

 

Die Veranstaltung am 27. November 2016

Es war eine schwierige Veranstaltung, denn am Vortage und morgens meldeten sich 8 Helfer telefonisch krank, gleichzeitig musste die Organisation zeitlich total umgeschmissen werden. Wenn uns die Ennepetaler Bürgermeisterin Heymann nicht zur Seite gesprungen wäre, hätte es eng werden können. Danke dafür. Es ging um eine Stunde, die nach hinten verlegt werden musste. Gottseidank waren die Fighting Spirits da, die die größten Hürden grandios umschifften.

Als die Auktion vorbei war, hatte der Hagener Regisseur Werner Hahn mit seiner charmanten Art der Versteigerung 6.500,– Euro ersteigert. Der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld Bodo Bongen mit seinem Vorstandskollegen Uwe Volkmer stockten spontan die erlöste Summe auf 7.000,– Euro auf. Es war ein überwältigender Erfolg, der allein schon durch die anwesenden Personen dargestellt wurden. Eine gut aufgelegte Landtagspräsidentin Carina Gödecke, eine Bürgermeisterin Imke Heymann, ein Regisseur Werner Hahn, ein Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld Bodo Bongen und die Band Fighting Spirits, machten der Veranstaltung alle Ehre. Aufmerksamkeit für die Hospizarbeit, die war ja wohl gewährleistet. Damit war eine der Zielvorgaben erfüllt.

v.l. Linde Arndt und Michaela Pesenacker Foto: Wolfgang Vogel

v.l. Linde Arndt und Michaela Pesenacker
Foto: Wolfgang Vogel

Bis zum 12. Dezember 2016, dem vereinbarten Tag der Abrechnung hatte sich dann die erlöste Summe auf sage und schreibe 10.557,13 Euro noch erhöht. Die 13 Cent waren aus einer Spendensammlung die das Team um den Friseursalon Stephan Schneider gesammelt hatte. Spontan hatten sich die Friseurinnen zu dieser Spendenaktion entschlossen als sie von dem Projekt „Vision 100“ hörten.

Danke, Tag der Abrechnung am 12.Dezember 2016

Im Vorfeld hatte sich Linde Arndt mit ihren Mitstreitern entschlossen nicht nur den pressewirksamen Scheck zu überreichen, nein, es sollte ein ganz persönliches Dankeschön im Namen der betreuten oder zu betreuenden Kinder werden.

Für jede Gruppe sollte eine Person geladen werden, die die Gruppe vertreten sollte. Die Räumlichkeiten sollte das Gevelsberger Hospiz für diese, sicherlich ungewöhnliche Aktion, stellen.

24 Personen plus die Presse waren geladen um einmal der Scheckübergabe beizuwohnen und zum anderen das Danke für die geleistete Hilfe im Zusammenhang mit der Auktion mit zu erleben.

Herr Gerhardt begrüßte die anwesenden Gäste und machte nochmals deutlich, wie dankbar das Netzwerk „KulturgartenNRW“ ist, mit seinem Projekt „Vision 100“ eine derartige Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität ausgelöst zu haben. Linde Arndt hat einen Impuls ausgelöst, der viele erreichte, trotz unserer Schnelllebigkeit und einer überhitzten Zeit. Es ging nur um die Hilfe für unheilbar kranke Kinder und deren Lebensqualität und um keine persönlichen Eitelkeiten.

Der Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi ließ es sich, trotz übervollem Terminkalender, nicht nehmen die Keynote vorzutragen. So betonte er denn auch, dass ihm die Arbeit der Gevelsberger Hospizstation sehr am Herzen liegt und mit Stolz erfülle.

Danach bekamen die anwesenden Gäste von einer der beiden Leiterinnen des ökumenischen Hospiz EMMAUS Frau Michaela Pesenacker und dem Moderator Herrn Gerhardt jeweils ein paar passende Dankesworte übermittelt. Linde Arndt übergab dann als Dank stellvertretend für die Kinder eine Rose; denn die Kinder sollten der Mittelpunkt sein.

Die Unterstützer der "VISION 100" erhielten eine weisse Rose als Zeichen des Dankes Fot: (c) Wolfgang Vogel

Die Unterstützer der „VISION 100“ erhielten eine weisse Rose als Zeichen des Dankes Foto: (c) Wolfgang Vogel

So bekam die anwesende Bürgermeisterin Imke Heymann folgende Dankesworte:

Das einer Bürgermeisterin Dank gebührt ist offenbar in Vergessenheit geraten.

Sie liebe Frau Heymann haben sich von Anfang an für das Projekt „Vision 100“ nicht nur interessiert, sondern sie haben es auch noch unterstützend begleitet. Sie waren aber auch Mutmacherin, wenn es mal hakte und am Tage der Veranstaltung reihten sie sich in die Reihe der Helfer ein, als sie sahen wie personelle Engpässe auf die Veranstaltung Einfluss nehmen konnten. Sie wussten die prominenten Gäste hervorragend zu begrüßen und damit die Veranstaltung als auch ihre Stadt in positivem Lichte erscheinen zu lassen.

Danke dafür, es war schön sie als Begleiterin der Veranstaltung zu haben.

Und Suna Belek die stellvertretend für alle Helfer stand:

Ein herzliches Dankeschön an Suna Belek, die vollkommen selbstlos mit ihrer ganzen Firma und Familie, selbst in schwierigen Situationen, Hilfe bieten konnte. Sie war immer an unserer Seite und sah manchmal Dinge die noch nicht sichtbar waren. Mit ihrem Mann Taylan war sie ein zuverlässiger Begleiter, immer ansprechbar, freundlich und reaktionsschnell mit einem profunden handwerklichem Können, waren sie da.

Danke nicht nur dafür, sondern auch für ein aufmunterndes Lächeln, wenn es manchmal drunter und drüber ging. Danke.

Oder Diana Marie, die für die 76 Künstler den Dank entgegen nahm:

Danke Diana Marie. Sie steht für die 76 Künstler für die sie auch ansprechbar war und unermüdlich den Hospizgedanken in den Vordergrund stellte. Auch spendete sie nicht nur ihre Kunstwerke, sondern wusste sich auch finanziell einzubringen. Sie war aber auch Ansprechpartnerin wenn es galt Probleme zu lösen. Danke für die zupackende burschikose Art, die immer wieder eine Stärkung war. Danke.

Für alle Anwesenden wurde ein passendes Dankeswort gefunden, die die Anwesenden doch berührten.

Ein Dankeschön an die Ehrenämtler Foto: Wolfgang Vogel

Ein Dankeschön an die Ehrenämtler Foto: Wolfgang Vogel

Persepktivisches

Linde Arndt die vorher schon das Resümee gesprochen hatte, gab dann auch bekannt, dass es nach diesen beiden guten und erfolgreichen Aktionen Zeit für die Gründung eines Netzwerkes „KulturgartenNRW“ wäre, welches nachhaltig in der Kultur tätig sein sollte. Das Netzwerk „KulturgartenNRW“ sollte dann in die Rechtsform eines Vereins überführt werden um sodann die Gemeinnützigkeit nach §52 Abs.2 Nr.5 i.V. mit Nr. 25 AO zu beantragen.

Das die Förderung der Kultur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, ist im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Disput über eine deutsche Leitkultur im Angesicht leerer Kassen als unabdingbar anzusehen. „KulturgartenNRW“ wird der Container sein, der die vielfältigen Möglichkeiten der Kultur transportieren wird. Über 100 Millionen Euro hat denn alleine das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für weitere Aktionen dieser Art für 2017 bereitgestellt. An diese Gelder heranzukommen, bedeutet eine andere Organisation aufzubauen.

Linde Arndt sucht denn auch die unterschiedlichsten Menschen die kulturell als interessiert anzusehen sind. Hierbei soll die gesamte Breite von Kultur, wenn möglich, abgebildet werden.

Epilog

Michael Lindermann (Vorstandsvorsitzender der Städtischen Sparkasse zu Schwelm) erhöht spontan mit seinem Vorstandsmitglied Johannes Schulz den Spendenbetrag auf 12000 Euro Foto: Wolfgang Vogel

Michael Lindermann und Johannes Schulz erhöhen spontan den Spendenbetrag auf 12000 Euro Foto: Wolfgang Vogel

Als die Dankesworte die jedem zuteil wurden und die von Linde Arndt bekanntgegebene Gründung eines Kulturvereins erfolgt war, wäre man für ein oder zwei Worte sicher zusammen gestanden. Der Vorsitzende des Vorstandes der Städtischen Sparkasse zu Schwelm, Michael Lindermann und sein Kollege im Vorstand Johannes Schulz,  erklärten sich dann spontan zu einer Aufstockung des Erlöses von 10.557,13 Euro auf

12.000,– Euro

bereit. Und die anwesende Bürgermeisterin Grollmann lud die anwesenden ehrenamtliche Begleiter zu einer Veranstaltung der Klinikclowns nach Köln ein. Dieser Erfolg für die Kinder und durch die Künstler ist eine wunderbare Sache. Was für ein Erfolg auf allen Ebenen.

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  Drei Ziele wurden von „KulturgartenNRW“ im Zusammenhang mit dem Projekt „Vision 100“ definiert, zwei Ziele wurden erreicht.

    1. Die angedachte Summe von 10.000,– Euro wurde erreicht und um mehr als 20% überschritten.
    2. Die Publizität oder die Bekanntheit des Ökumenisches Hospiz Emmaus e.V., Gevelsberg zu erhöhen.
    3. Den Hospiz- und Palliativgedanken alternativ zur Sterbehilfe und Euthanasie als eine zutiefst menschenwürdige Art der menschlichen                      Zuwendung in die Gesellschaft zu tragen ist uns kaum gelungen. Dazu waren wir personell und zeitlich überfordert. Schade drum.    

Eindrucksvoll wurde durch dieses Projekt das bürgerschaftliche Engagement unterschiedlichster Akteure gezeigt, die damit denen widersprachen, die immer wieder Eigeninitiative der gesellschaftlichen Gruppen anmahnten und anmahnen.
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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und KulturgartenNRW aus Gevelsberg und Ennepetal

„VISION 100“ möchte Herzenswünsche erfüllen

vision100-wolke
Es liegt in unser aller Hand. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit sollten wir die Initiative ergreifen um Kindern und Jugendlichen  mit lebensverkürzender Krankheit  schöne, entspannte und glückliche Stunden in der ungewissen Zeit ihrer Lebensspanne zu bescheren.

Es sind die kleinen Wünsche, die für viele von ihnen einen großen Herzenswunsch bedeuten.

Selbstverständlich wollen wir alle wissen, wofür wir uns stark machen und was mit dem Ergebnis der Benefiz-Auktion „VISION 100“ und weiteren Spenden, die durch direkte Spenden an das Hospiz mit dem Vermerk „zweckgebunden für  „VISION 100“ gegen Erstellung einer Spendenquittung  oder aber durch Schaltung von Annoncen in unserem Benefiz-Auktionsheft, dem Katalog, passiert. Darum haben wir  noch einmal  bei der Koordinatorin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizes Emmaus, Frau Michaela Pesenacker, nachgefragt.

Hier das Ergebnis:

Heute möchte ich Ihnen die Wunschliste der Kinder/Jugendlichen senden.
Die unten aufgeführten Wünsche sind von den Kindern und Jugendlichen persönlich geäußert worden.

  • R. (Junge 17 Jahre, Krebserkrankung):
    Er wünscht sich eine Ferienfreizeit/Wochenende mit Gleichaltrigen
    (der Kinderhospizverein hat entsprechende Angebote, z.B. ein Wochenende in Berlin)

  • S. (Junge 15 Jahre Krebserkrankung verstorben):
    Mutter und Geschwister wünschen sich Eintrittskaten für Starlight Express in Bochum

  • S. (Mädchen 10 Jahre neurologische Erkrankung):
    Sie möchte gerne 1 x reiten (Therapiepferd)

  • 3 Geschwister, (Jungen 7, 10, 12 Jahre, Mutter im Juni verstorben)
    Eintrittskarten für ein Fussballspiel, gerne auch Warner Brothers Movie Park wären ein wunderbares Geschenk
    und würden ein wenig Glück in die augenblicklich trostlose Zeit bringen

  • Ich habe noch ein Projekt im Hinterkopf, das ich gerne realisieren würde, wenn ausreichend Spendengelder zur Verfügung stehen:
    die Anschaffung/Ausbildung eines Therapiehundes, der mit in die Begleitungen geht!

Zwar ist auch angedacht, die Ehrenamtlichen, die sich in aufopfernder, selbsloser Weise um die erkrankten Kinder und Jugendlichen und deren Familien kümmern, durch ein Supervisor-Seminar in ihren Aufgaben zu stärken – Kosten, die ebenfalls von den Kassen nicht übernommen werden – aber zunächst stehen die Kinder bei dieser Aktion im Vordergrund.

Sollte es nicht möglich sein, dass es Menschen aus fünf Städten gemeinsam schaffen, diese Wünsche zu realisieren?

Für alle, die gerne mit ihrer Spende (Ausstellung einer Spendenquittung ist möglich) unterstützen möchten

Konten des Ökumenischen Hospiz EMMAUS e.V.
Stadtsparkasse Gevelsberg
Konto-Nr.: 19703
BLZ:   454 500 50
IBAN: DE59 4545 0050 0000  0197 03
BIC:   WELADED1GEV
Vermerk: zweckgebunden für  „VISION 100“

Wer an einer Annonce im Katalog interessiert ist, melde sich bitte umgehend bei  linde.arndt@kulturgarten.nrw
Der Katalog wird bis 20.10.2016 erstellt.


Hier ein Beispielvideo von Youtube über einen Therapiehund:


Linde Arndt, EN-Mosaik, für  KULTURGARTEN NRW

Künstlerinitiative „Vision 100“ des Netzwerkes Kulturgarten ist weit fortgeschritten

v.l: Linde Arndt (Kuratorin), Pfarrerin Anne Braun-Schmitt (Vorsitzende Hospiz Emmaus), Renate Schmidt-V. (Künstlerin), Michaela Pesenacker (Koordinatorin Hospiz Emmaus), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz -Stiftung Bergisches Land), Brigitte Bailer (1. Vorsitzende BBK Westfalen e.V.), Bürgermeisterin Imke Heymann, Ennepetal -stellvertretend für alle Schirmherren ( 5 Bürgermeister und Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis Foto: Archiv EN-Mosaik)

v.l: Linde Arndt (Kuratorin), Pfarrerin Anne Braun-Schmitt (Vorsitzende Hospiz Emmaus), Renate Schmidt-V. (Künstlerin), Michaela Pesenacker (Koordinatorin Hospiz Emmaus), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz -Stiftung Bergisches Land), Brigitte Bailer (1. Vorsitzende BBK Westfalen e.V.), Bürgermeisterin Imke Heymann, Ennepetal
-stellvertretend für alle Schirmherren ( 5 Bürgermeister und Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis Foto: Archiv EN-Mosaik)

[Gevelsberg] Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Unter dem Projektnamen „Vision 100“ wird eine neuerliche Auktion im Industriemuseum Ennepetal durch die Kuratorin Linde Arndt am 27. November 2016 (1.Advent) organisiert. Wie weit das Projekt „Vision 100“ des Künstlernetzwerkes Kulturgarten (http://www.kulturgarten.nrw) gediehen ist, wurde in einem Pressegespräch in den Räumen der ambulanten Hospizeinrichtung Gevelsberg am 19.Sept.2016 vorgetragen.

100 hochwertige Kunstwerke zu einem Eröffnungspreis von 100,– Euro wird der schon bekannte Regisseur, Schauspieler, Sänger am Kinder- und Jugendtheater lutzhagen Werner Hahn versteigern. Alle Kunstwerke sind wunderschöne Einzelstücke und werden von den Künstlern normalerweise höher verkauft. In diesem Fall stellen jedoch die Künstler ihre Kunstwerke ohne einen Cent zu verlangen dem Projekt „Vision 100“ zur Verfügung.,
Werner Hahn, der als Auktionator liebenswert und kurzweilig die Auktion führt, steht hierbei im Mittelpunkt. Weiter wird die Gruppe „Fighting Spirits“ für das musikalische Rahmenprogramm zuständig sein. „Fighting Spirits“ („kämpfende Geister“) sind Sänger und Musiker die unterschiedlich mit der lebensbedrohenden Krankheit Krebs als Erkrankte konfrontiert sind oder waren. Der Kampf gegen die diagnostizierte Krankheit hat diese Band zusammen geschmiedet und ihnen das gegeben, was ein Kind oder Jugendlicher in solch einer Situation braucht – Lebensmut und Lebensfreude. Hier eine Kostprobe auf https://www.youtube.com/watch?v=SIxgVcsKda4 es lohnt sich reinzuhören.
Das Projekt wird unterstützt von den Bürgermeister*innen der Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel als auch dem Landrat des EN-Kreises. Vom Land NRW hat eine herausragende führende politische Persönlichkeit ihr Kommen angesagt. Sie wird wahrscheinlich das erste Kunstwerk zur Versteigerung bringen. Professor Dr. Reinhard Döpp erfuhr von dieser Aktion und stellte das Industriemuseum für den 1. Advent zur Verfügung.

Dies alles und noch viel mehr, wird einen Erlös zugunsten der ambulanten Hospizeinrichtung in Gevelsberg erbringen. Die Veranstaltung findet in der Vorweihnachtszeit, also dem 1. Advent statt, so hat Linde Arndt auch einen angemessenen vorweihnachtlichen gastronomischen Bereich organisiert: So werden von einem deutsch/italienischen Bäcker sizilianisches Marzipan Feingebäcksorten (Dolci) mit weihnachtlichen Zutaten und Gewürzen angeboten und wahrscheinlich wird es Bratäpfel mit Vanillesoße und Apfelpfanzküchlein geben. Die Düfte, von warmen Mandeln, Vanille, Zimt, Kardamon oder Datteln vermischt mit gebratenen Äpfeln werden durch den Saal des Industriemuseums ziehen.

So betonte Linde Arndt die Kuratorin und Organisatorin dieses Projekts denn auch die Notwendigkeit die Hospizeinrichtungen durch dieses Projekt in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen. Denn während der Vorarbeiten wurde deutlich, dass nicht nur eine Auktion organisiert wird, vielmehr ist der Hospizbereich in unserer Gesellschaft ein sehr verantwortungsbewusster Bereich der etwas sensibler der Öffentlichkeit zugeführt werden sollte. Effekthaschereien sind hier fehl am Platze.

v.l. Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Bürgermeisterin Imke Heymann(Ennepetal), Linde Arndt (Kuratorin) , Renate Schmidt-V. (Künstlerin, Gevelsberg), Brigitte Bailer (Vorsitzende BBK Westfalen), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land) Foto: D. Marie

v.l. Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Bürgermeisterin Imke Heymann(Ennepetal), Linde Arndt (Kuratorin) , Renate Schmidt-V. (Künstlerin, Gevelsberg), Brigitte Bailer (Vorsitzende BBK Westfalen), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der
Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land) Foto: D. Marie

Bürgermeisterin Imke Heymann aus Ennepetal: Linde Arndt hat unseren wunden Punkt erwischt; denn es gibt Einrichtungen die werden erst wahr, wenn sie durch solch eine Aktion ans Tageslicht gelangen. Im Ennepetaler Haushalt haben ich keine Position für diesen Zweck gefunden, es ist nicht gut, wenn wir solch eine Aufgabe verdrängen. Und in Zeiten leerer Kassen sollten wir, die Kommunen und der Kreis, zumindest nicht weg sehen und auf diese Einrichtungen hinweisen.
So möchte die Gevelsberger Künstlerin Renate Schmidt-V. die Glücksmomente, die in den Kunstwerken sind, an die Hospizeinrichtungen und deren kleine Patienten weitergeben.

Die anwesende 1. Vorsitzende des BBK Westfalen Brigitte Bailer aus Dortmund sieht die Künstlergemeinschaft, von immerhin 75 Künstler, an der Seite der Hospizeinrichtungen.  Über die Hospizarbeit wusste sie auch aus eigener Erfahrung zu berichten.

Und Kerstin Wülfing von der Geschäftsführung der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, Wuppertal wies auf die vielfältigen Kooperationen hin, die ihr Haus, welches stationär ausgelegt ist, mit den ambulanten Einrichtungen aber auch mit den Einrichtungen den Palliativ-Care Einrichtungen verbindet. Kein Kind muss leiden, dafür stehen sämtliche Mitarbeiter, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, der Einrichtungen. Kerstin Wülfing stellte aber auch klar, das es sich um eine Begleitung der Kinder in einer Zeit handelt, die sich durch die endgültige Diagnose eines Arztes ergibt, die einen absehbar verbleibenden Lebensabschnitt darstellt. Die Lebensqualität erhalten, wobei die Selbstbestimmung der Patienten oberstes Ziel ist. Wobei es nicht nur um die Kinder geht, in der Regel muss für ein Kind in einer Familie ein neues Zusammenleben organisiert werden. Nichts ist mehr so, wie es vor der Diagnose war. Beispiel: Familie kann auch einmal Urlaub machen um einmal sorgenfrei ein paar Nächte durchzuschlafen.

Linde Arndt will mit dem Projekt „Vision 100“ nicht nur einfach Kunstwerke versteigern, sondern sie war und ist sich auch der Verantwortung bewusst, mit ihrer Aktion die Hospizeinrichtungen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Denn für einen ehrenamtlichen Helfer ist es nicht leicht, wenn er eine Zeitlang ein Kind begleitet hat, eine gewisse Nähe zu dem Kind hatte, um sich dann von dem Kind zu verabschieden.
Die Hospizeinrichtungen haben zwar Supervisionsmöglichkeiten und Gesprächskreise installiert, dabei ist aber auch jedem klar, dass Menschlichkeit bei aller Professionalität eine gewisse Emotionalität erfordert, die aber letztendlich durch den Abschied von einem Kind zu einem persönlichem Leid führen kann.

Linde Arndt wird im November zu einer abschließende Pressekonferenz/Pressegespräch einladen in welchem sie auch den prominenten Gast namentlich benennen will.

Glossar:

Hospiz (lat. hospitium„Herberge“ Gastfreundschaft) Hospizeinrichtungen gibt eigentlich schon seit Jahrhunderten. So errichtete die römische Christin Fabiola im 4.Jahrhundert n.u.Z. in Rom ein Hospiz. Menschen wurden gepflegt und Sterbende (Moribunden) wurde Beistand gegeben. Die Hochzeit der Hospiz ging bis ins späte 16.Jahrhundert. Im späteren Fall übernahmen die Klöster und Gemeinde diese Arbeit.Herausragende Namen in der Hospizarbeit waren die „Arme Brüder des Hospitals St. Johannes” (Johanniter), auch ,,Hospitaliter“ genannt. Vincenz von Paul mit seinen „Filles de la Charite“ der als Vorläufer der Caritas gilt, gründete In vielen französischen Städten die aufsuchende Pflegearbeit. Cicely Mary Strode Saunders, eine englische Krankenschwester gilt als die Begründerin der modernen Hospizbewegung. Die von ihr verbreitete zentrale Leitideen sind dabei Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zum Schluss des Lebens.

Palliativmedizin (lateinisch: palliare, verbergen) Schmerztherapie:Arzneimittel, das nicht die Krankheit beseitigt, sondern nur die Beschwerden lindert um eine höhere oder gewisse Lebensqualität zu erreichen.Die Palliativmedizin bejaht das Leben und ist gegen eine Verkürzung, Stichwort Sterbehilfe, allerdings auch gegen sinnlose Therapieversuche, die den Patienten belasten und verhindern, dass der Patient die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen kann. So haben sich die Hospiz- und Palliativmedizinangehörige sich der Ethik-Charta der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) verschrieben. Es folgte die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ der drei Träger, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gemeinsam mit dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) und der Bundesärztekammer. Alle drei Träger betonen freiwillig, Menschen ein würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden. Vor allen Dingen werden die Träger und deren Mitglieder den Bestrebungen der Tötung auf Verlangen (Sterbehilfe) durch eine Perspektive der Fürsorge und des menschlichen Miteinanders entgegenwirken.

Nationale Betreuungsstrategie, Forschungsagenda und Hospiz- und Palliativgesetz Trotz allem fehlen noch viele Plätze in strukturschwachen und ländlichen Gebieten die eine allumfassenden Hospiz- und Palliativversorgung ermöglicht. Deshalb hat sich die Politik in Bund und den Ländern zu einer nationalen Strategie zusammen gesetzt.

Weitere Informationen und für Rückfragen:

Linde Arndt, Kuratorin und Organisation
Telefon: +49 (0) 2333 602490
email: linde.arndt@kulturgarten.nrw

 

Jürgen Gerhardt