Grußwort des Schwelmer Bürgermeisters an die Bürgerinnen und Bürger

Liebe Schwelmerinnen und Schwelmer,
es war ein Kommen und Gehen auf sich verändernden Wegen. Ziele wurden erreicht, verworfen, oder neu beschrieben. So könnte man das vergangene Jahr 2012 zusammenfassen, jetzt wo es sich dem Ende zuneigt.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr, gibt es einige Ereignisse und Aktivitäten, die es an dieser Stelle zu erwähnen gilt.
Erst vor wenigen Wochen konnten wir unsere deutsch-französische Freundschaft mit Fourqueux vertiefen. Gemeinsam begingen wir den Volkstrauertag in Linderhausen und am Ehrenmal. Konnten gemeinsam auf 67 Jahre Frieden zurückschauen und dies vor dem Hintergrund von drei Kriegen, die unsere Völker ausgetragen haben. Wir haben uns versöhnt und erhielten zusammen mit den anderen Nationen in Europa den Friedensnobelpreis.
 
Bürgermeister Jochen Stobbe, Schwelm
Foto: © Linde Arndt

Mit der Bürgerschaft ist es auf den Weg gebracht worden, den Kreisverkehr zu entwickeln und die notwendigen Spenden einzuwerben. Im Innenkreis werden wir mit einer Skulptur unsere Freundschaft mit Fourqueux unterstreichen können. Leere Kassen bedeuten eben nicht leere Köpfe und es zeigt, dass Unterstützung für gemeinsame Ideen organisierbar ist. Darüber hinaus danke ich ebenfalls den Unterstützern und allen jungen und älteren Bürgerinnen und Bürgern, die sich in Kirchen, Vereinen, Einrichtungen, Unternehmen und ganz privat für andere Menschen stark gemacht haben. Wer dies tut, der lebt jeden Tag des Jahres ein Stück der Weihnachtsbotschaft.
Mehrere Brände in den letzten Wochen haben uns aber auch vor Augen geführt, wie schnell ein Unglück geschehen kann. Doch wir haben auch erleben dürfen, wie ausgezeichnet Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und städtische Fachkräfte zusammen arbeiten, wenn Menschen gerettet und versorgt werden müssen. Es haben zudem Bürger ihre Hilfe angeboten.
Innerstädtisch entwickeln wir die Neugestaltung unserer „alten neuen Mitte“ rund um den Bürgerplatz. Hier können wir unsere Innenstadt stärken, denn in der Diskussion um einen IKEA plus Homepark verschafft uns die aktuelle Entscheidung des Landes NRW nur eine Atempause. Unser Hauptaugenmerk muss hier auf den Homepark gerichtet sein.
Doch wie stellen wir uns gemeinsam für die Zukunft Schwelms auf? Vor diese Frage stellt uns nicht zuletzt der demografische Wandel mit sinkenden Einwohnerzahlen. Mit der Entwicklung unseres Baugebietes am Winterberg gehen wir einen Teil dieser Fragestellung bereits aktiv an. Doch wir werden an einigen Stellen umdenken müssen, um den Weg in eine finanzierbare Zukunft gehen zu können. Dabei kann es nur um einen gemeinsamen Weg gehen, der auch liebgewordenes wieder neu entstehen lässt und gleichzeitig alle Möglichkeiten des kostenbewussten Handelns einschließt.
Vor diesem Hintergrund hat eine umfassende Organisationsuntersuchung unserer bürgerorientierten Stadtverwaltung erbracht, dass die Verwaltung sich in schwierigen Jahren mit wenig Geld gut organisiert hat. Doch vieles gilt es weiterhin zu verbessern. So hat die Untersuchung auch die Frage untersucht, ob wir als Stadt unsere maroden Verwaltungsgebäude sanieren oder zentralisieren sollen. Entscheiden wird darüber die Politik. So wie über alle weiteren Konsolidierungsmöglichkeiten. In diesen Zeiten wird deutlich, dass die Arbeit in politischen Gremien keine Olympischen Spiele sind, denn nur dabei sein reicht hier nicht aus.
Dank des NRW-Stärkungspaktes und unserer strammen Sparpolitik wurde im Juni unser Haushaltsanierungsplan genehmigt. Dass dann aber die gute Gewerbesteuerentwicklung uns Landeszuschüsse gekostet hat und zuletzt die Neuberechnung der Stärkungspaktgelder uns schlechter als prognostiziert dastehen lässt, müssen wir verkraften. Unsere Finanzen sind in der Politik und im Rathaus seit Jahren das beherrschende Thema und werden es bleiben.
Daher möchte ich mich bei den Mitgliedern im Rat der Stadt Schwelm für ihre zeitintensive, ehrenamtliche und verantwortungsvolle Arbeit herzlich bedanken.
Zahlreiche Jubiläen kündeten in diesem Jahr von Stabilität und Kontinuität in Firmen und Vereinen: Ich denke beispielhaft an die Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen e.V., die DLRG Schwelm, viele Nachbarschaften, die Kolpingsfamilie, Haus Wünsche und die Firmen Vits, Richard Hüls und Bruno Radau.
Mit Trauer denken wir an unseren Altbürgermeister Rainer Döring, der am 24. Oktober im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Unser Lebewohl gilt auch Horst Jäger, dem rührigen früheren Vorsitzenden des VDK, dem früheren Unternehmer Franz Brocke, Eduard Lambeck als Kopf des Seniorenkreises, dem Tierschützer Dr. Lothar Rüggeberg und Pfarrer i.R. Eberhard Kamieth.
Es war ein Kommen und Gehen auf sich verändernden Wegen. Ziele wurden erreicht, verworfen, oder neu beschrieben.
Rücken wir das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger weiter in den Mittelpunkt unseres Handelns.
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2013!

Ihr Jochen Stobbe