100 Jahre steht sie, die Pestalozzischule

[jpg] Die Pestalozzischule an der Gevelsberger Teichstraße wird 100 Jahre alt.

Viele Gevelsberger haben diese Schule besucht, auch der derzeitige Bürgermeister Claus Jacobi. Stolz zeigte er sein Zeugnis aus der Vergangenheit. Und soweit er sich erinnerte könnte der ehemalige Bürgermeister Klaus Dieter  Solmecke auch diese Schule besucht haben; was noch zu klären wäre.
Fakt ist jedoch eine starke Bindung zu der heutigen Pestalozzischule zu seinen Gevelsberger Bürgern.

[rechts im Bild: Claus Jacobi mit seinem Zeugnis aus seiner Zeit auf der Pestalozzischule Foto:  © Linde Arndt]

 

Gegründet wurde sie als Kaiser-Wilhelm-Schule 1913. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sie in „Schule an der Teichstraße“ umbenannt und 1929 bekam sie ihren heutigen Namen „Pestalozzischule“. So war sie bis 1968 eine achtklassige Volksschule, danach wurde sie mit Neuordnung des nordrhein-westfälischen Schulwesens eine Grundschule mit den ersten vier Klassen, welche die SchülerInnen durchlaufen mussten.

Dies sind aber mehr die formalen Daten die eine Schule ausmachen, was aber nicht den Wert einer Schule darstellt. Es sind immer die Menschen die eine Schule ausmachen. Die LehrerInnen, die mit Hingabe ihren SchülerInnen das Rüstzeug für das Leben beibringen, welches ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft erst ermöglicht. 100 Jahre Schule, das sind 4 Generationen, es liegen Welten zwischen dem  Umgang der LehrerInnen mit ihren Schülern. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts waren es Lehrer die die SchülerInnen unterrichteten. Im Laufe der Zeit wurden es jedoch immer mehr Frauen, die als Lehrerinnen mit ihren männlichen Kollegen einen sicherlich mehr zwangs- und angstfreien Unterricht abhielten.

  Man denkt an die 50er Jahre, wo der Hausmeister in der Schule den Kakao für die Kindern in der Pause aufwärmte. Heute haben die Schüler  ihrer Pausenraum, in dem sie an Tischen ihre Mahlzeiten zu sich nehmen können und dem ein Küchenbereich angeschlossen ist.

 Sport verstand man damals noch als Leibesübungen die in einer Turmhalle abgehalten werden mussten. Die Turnhalle ist inzwischen an die Schule angebaut worden, so dass die SchülerInnen  nur ein paar Schritte brauchen um den Sportunterricht zu absolvieren. Das pädagogische Konzept wurde total überarbeitet, der Frontunterricht fiel fast ganz weg. Die Schule wurde in den Jahren geschlossen, umgebaut, angebaut, renoviert und saniert. Heute hat die Pestalozzischule  in Gevelsberg einen guten Ruf, manchmal musste die Schule mehr leisten als es ihr eigentlich möglich gewesen wäre.

Wenn also die Pestalozzischule eine Geschichte über die anhaftenden 100 Jahre erzählen müsste, so würde sie eine Geschichte über die Schule mitten in der Gesellschaft und in der Zeit erzählen. Sicher eine interessante Geschichte.

v.l.: Konrektorin Petra Riesenberg, Bürgermeister Claus Jacobi und Rektorin Heike Feldmann
mit einem alten Plan  der Pestalozzischule
                                                                                              Foto: © Linde Arndt

So hatte uns Rektorin Heike Feldmann und Konrektorin Petra Riesenberg von der Pestalozzischule auf die 100 Jahr Feier am Samstag, dem 13. April.2013 eingestimmt. Zur Vorbereitung des Festtages haben unzählige ehemalige SchülerInnen Fotos, Zeugniscopien oder andere Dokumente übersandt, die einen Bezug zu "ihrer Pestalozzischule" hatten oder haben. Eine Menge Kisten voller Zeitzeugen stapeln sich im Archiv und es ist spannend, einen Blick da hinein zu werfen. Planung und Proben sind in vollem Gange und man hat sich für die Programmgestaltung reichlich Mühe gemacht.

Von 11 – 13 Uhr gibt es die Zeitreise der Pestalozzischule als spannende Revue
Von 13 – 15 Uhr haben die Gäste die Möglichkeit die Schule zu erkunden

Verhungern und verdursten muss an diesem Tage niemand.

Der Schulchor tritt als Begleitung auf und die Besucher werden sich an vielen für einen Schulchor ungewöhnlichen Gesängen und Darbietungen erfreuen können.
Für unsere Redaktion wurden positiv überraschende Elemente in der Revue aufgezählt die für uns eine spannende Geschichte zu werden scheint. Sie  werden mit den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts direkt nach der Gründung 1913 in dekadischen Schritten eröffnet und fortgeführt. Die Wandervogelbewegung, die Dreigroschenoper, die Wirtschaftswunderzeit, die 60er Jahre mit dem kalten Krieg und dem Mauerbau aber auch die Flower Power Bewegung, die 70er mit der Entspannungspolitik. Die Sesamstraße hielt Einzug in die Herzen der Kinder. Es wird eine kunterbunte Revue vorgetragen von SchülerInnen in ihrer Pestalozzischule, von ihrer Pestalozzischule, halt eine würdige 100 Jahr Feier.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.