Friß oder stirb – du hast die Wahl

[la] Alle beschweren sich über Griechenland, dass Alexis Tsipras sein Volk im Unklaren lässt und sie lediglich auffordert mit „nein“ abzustimmen – obwohl die meisten gar nicht wissen, was mit diesem „nein“ eigentlich auf sie zu kommt. Wir regen uns darüber auf. Aber sind wir nicht in gewisser Weise genau so „unwissend“, wenn es um unsere Bürgermeisterinnenwahl geht (sofern nicht Mitte Juli noch ein Super-Man hinzu kommt)?

Unter Wahlkampf habe ich mir eigentlich etwas anderes vorgestellt. Dass das Kaninchen aus dem Zylinder und die Fakten  auf den Tisch kommen. „Fakten“, meine Herrschaften. Und die kann ich bis jetzt leider nicht wirklich ausmachen.

Ich finde es toll, wenn unsere Kandidatinnen – jede für sich – den Kindern auf dem Abenteuerspielplatz ein Eis spendiert. Aber diese synchrone Verhaltensweisen, wie sie bei vielen Veranstaltungen der letzten Wochen vorkommen, rufen irgendwie bei vielen auch ein bedauernswertes Lächeln hervor.

2009 zog unser Bürgermeisterkandidat Wilhelm Wiggenhagen zum Tafelladen nach Voerde und brachte Brot als Spende dorthin und wiederholte es ein weiteres Mal. Es ist bei dieser  Geste geblieben. Wieviel Eis wird es bei künftigen Abenteuerspielplatz-Einsätzen geben?

 

Eigentlich ist dieser Post nur eine Fortsetzung meines Artikels  „Reden wir doch mal Tacheles“ ,denn es geht immer noch um die gleiche Situation. Was können wir jeweils von der Kandidatin erwarten? Was würden sie ändern, verbessern, regenerieren?

Wenn es darum ging eine Tourismusmanagerin, eine „Grüßgott-Tante“ (ist das die Alternative zum Grüßgott-Onkel??) oder jemanden zu finden, der in möglichst vielen Vereinen oder bei zahlreichen Veranstaltungen vor Ort ist (auch da sind viele potentielle Wähler) – da wäre die Wahl sicher leichter.

Aber hier geht es eigentlich um  m e h r. Viel mehr. Es geht um unser Ennepetal, das Wohl der Ennepetaler Bürger und das wir jemanden wählen können, der das Amt des Bürgermeisters wirklich ausfüllen kann und mehr „Eier in der Hose“ hat wie es anscheinend bisher nicht der Fall war.(Upps, sagt man das eigentlich bei Frauen auch?)

Kommen wir also noch einmal zum Anfang (und der Überschrift). Ich selbst bin zur Zeit noch sehr unentschlossen und verunsichert. Und so geht es sehr vielen in Ennepetal, wie aus den vielen emails, die täglich bei uns eingehen, ersichtlich ist. Wir werden gefragt, wen wir denn  empfehlen könnten.

Um es mal ganz klar vorwegzunehmen. Wir sprechen keine Empfehlung aus. Beide Kandidatinnen haben bei uns noch die Chance, sich bis kurz vor der Wahl – und das ist ja nun wirklich nicht mehr lange – für Sie, liebe Ennepetaler,  zu qualifizieren.

Aber auf Grund der „Allgemeinen Verunsicherung“ stelle ich diesen Thread frei für Ennepetaler Bürger und Bürgerinnen, hier als Kommentar [bitte unter Beachtung der Nettiquette für Kommentare] ihre Fragen an die Bürgermeisterkandidatinnen zu stellen.

Beide haben die Möglichkeit, auf diese Fragen zu antworten. Ob sie es tun liegt in ihrem Ermessen und sagt etwas über ihre Bereitschaft aus, ihre zukünftigen Wähler ernst zu nehmen.

 

Also trauen Sie sich – schreiben Sie!

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal