Ennepetal auf dem Weg ins digitale Zeitalter?

[jpg] Ennepetal auf dem Weg ins digitale Zeitalter / Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg / Schule



Stichwort: Ennepetal auf dem Weg ins digitale Zeitalter

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Bravo Ennepetal – jetzt digital? Foto: Linde Arndt

Das digitale Zeitalter ist im Ennepetaler Ratssaal angebrochen. Zum ersten mal haben wir ein Notebook im Ratssaal gesehen, welches zum schreiben benutzt wurde. Durchgängig wurde mit diesem Notebook ein Protokoll erstellt. Und kein teures Apple Gerät, wie unser Herr Schrey von der Stadtverwaltung es gerne hätte, nein, ein normal preisiges HP (Hewlett-Packard) Gerät. Sicher war dieses Gerät aus dem Besitz der Protokollantin. Wilhelm Wiggenhagen musste dies zur Eröffnung der Hauptausschusssitzung auch besonders erwähnen. Ach ja, die Schiefertafelzeit scheint in Ennepetal überdacht zu werden. Man konnte aber schon die misstrauischen Blicke der anwesenden Ratsmitglieder sehen.

Aber, Spaß beiseite, wir wurden zum Ende der Periode 2012/2013 mit vielen Ungereimtheiten von Rat und Stadtverwaltung „überrascht“.

Hier mal aus unserer Sicht eine kleine Bilanz von 2012/2013:


Stichwort: Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg

Bahnhof Ennepetal-Gevelsberg Foto: Linde Arndt

Bahnhof Ennepetal-Gevelsberg   Foto: Linde Arndt

Keinen Cent wollte die Stadt mit dem Rat in dieses Gebäude stecken. Bis jetzt sind in den vergangenen Jahren so um die 500.000,– Euro, einschließlich der Quersubventionen, aufgelaufen. Es geht aber voran. Womit? Jetzt hat der Rat beschlossen dem Unternehmer Oliver Dunker, 16.500,– Euro für eine Einrichtung zu bewilligen, mit der ein Kiosk eröffnet werden soll. Außerdem soll Dunker keine Miete und Nebenkosten für einen gewissen Zeitraum bezahlen müssen. Auf Befragen erklärte Herr Dunker, ich mache das doch nur, weil sich niemand für diesen Kiosk gefunden hat. Die Kalkulation für diesen Kiosk sieht einen monatlichen Umsatz an Kaffee in Höhe von 5.100,–Euro vor. Die Öffnungszeiten sollen vorerst von Montag bis Freitag morgens 5:00 Uhr bis 11:00 Uhr sein, das sind im Monat durchschnittlich 130 Stunden für einen Arbeitnehmer der dafür angestellt werden müsste.

SPD rechnet die evtl. Gewinne am Bahnhofskiosk hoch fOTO. lINDE aRNDT

Rechnet die SPD die evtl. Gewinne am Ennepetaler Bahnhofskiosk hoch?    Foto: Linde Arndt

Die SPD macht sich denn auch Sorge, dass sich das FWE Mitglied Oliver Dunker mit diesem Kiosk eine „golden Nase“ verdient. Morgendlichen Pendler müssen, um den Kios zu erreichen, einen Umweg in Kauf nehmen,wenn sie diesen Kiosk erreichen wollen. Aber wen kümmert das schon. Das der einzustellende Arbeitnehmer bei 5.100,– Euro Umsatz nur ein 1 Euro Jobber oder ein sogenannter „Aufstocker“ sein kann, bleibt da außen vor. Wofür steht eigentlich das „S“ bei der SPD? Als seinerzeit die 1 Euro Leute im Bahnhof arbeiten mussten (!), und zwar gesundheitsgefährdend, wollte auch niemand was davon wissen. Wie weit der Bahnhofsverein mit einem Konzept oder einen genehmigungsfähigen Förderantrag ist, ist auch nicht so recht bekannt.
Der Bahnhof gehört übrigens immer noch der Stadt Ennepetal und wurde nicht dem Bahnhofsverein übereignet. Clever! Nach Jahren des Herum Geredes und der Beratung (Kosten) durch die Firma startklar.projekt.kommunikation/Dortmund müsste doch ein Konzept für den Bahnhof zu sehen sein, immerhin hat der Verein so illustre Mitglieder wie Dipl. Kaufmann Siekermann, Rechtsanwalt Oberdorf oder den städtischen „Architekten“ Möllenberg – eine versammelte Kompetenz. Walter Faupel (CDU) schickte in der Ratssitzung denn auch ein Danke in Richtung Bahnhofsverein (Wofür), die 1 Euro Jobber brauchten kein Danke (?). Und Volker Rauleff (SPD) fragte gar, was denn wäre wenn man keine Fördergelder für dieses marode Gebäude bekommen würde. Nicht auszudenken!


Stichwort: Schule

Hier hat sich eine riesige Baustelle aufgetan, die nur unzureichend bearbeitet wird.

Diskussion AS-Schule April 2011  Foto: Linde Arndt

Diskussion AS-Schule April 2011 Foto: Linde Arndt

Nach dem „Schulfrieden“ im Jahr 2011 in Düsseldorf wurde eine neue Schulform eingeführt – die Sekundarschule. Gleichzeitig wurde die Verfassungsgarantie für die Hauptschule nicht mehr erneuert. Das dreigliedrige Schulsystem blieb dabei unangetastet. Die Forderung nach einer Inklusion im Schulsystem stand, zwar nicht zwingend, auch noch im Raum. Soweit die Parameter auf die die Ennepetaler Politik keinen Einfluss hatte.
Dazu kam und kommt noch eine fehlende Ennepetaler Imagepolitik die zu einer Überalterung der Bevölkerung führte. Zumindest führte diese Imagepolitik zu einer Beschleunigung der Veralterung.
Das führte zu der Entscheidung 2010 die Schließung der Grundschule Hasperbach zu betreiben. Weit vorher hätte die Politik aufgrund der vorliegenden Schülerzahlen umfangreiche Informationen veröffentlichen aber auch politisch handeln müssen. Hat man aber nicht. Heute stehen die Schulen Rüggeberg und Wassermaus auf der roten Liste. Mal wird es erwähnt, mal appelliert man, man möge doch die Eltern nicht verunsichern. Klammheimlich wurde die Albert-Schweitzer Förderschule mittels einer Verwaltungsvereinbarung weg rationalisiert. Für die Sekundarschule benötigt man jetzt zwei Gebäude, die Effeyschule und die Realschule. Abzusehen ist, es wird nur ein Schulgebäude benötigt. Trotz allem wurden und werden noch umfangreiche Sanierungsarbeiten in Millionenhöhe getätigt – Reparaturen hätten es auch getan. Die Gebäude werden hinterher verkauft und/oder abgerissen. Wer will schon solche Gebäude in einer sterbenden Stadt, die immerhin einen rund 50%igen Anteil der Bevölkerung der über 50 jährigen aufweißt – ein Altersheim. Dazu kommt der nicht zu geringe Anteil von Migranten, die auch noch teilweise unzureichend eingegliedert sind.
Das alles führt zu einem weiteren Imageverlust – eine Abwärtsspirale. Nur ein Gymnasium vorzuhalten ist ein bisschen wenig für das städtische Image. Ein sicheres, nachhaltiges und breites Schulangebot ist aber ein wesentlicher Faktor im Mix der Entscheidung für Unternehmensansiedlungen. Im vorschulischen und schulischen Bereich punktet jede Stadt wenn sie Horte, Kitas und Kindergärten neben Schulen flexibel ganztägig anbietet die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Politik und Administration wollen aber nicht punkten. Da nützen die Sprüche „Kurze Beine, kurze Wege“ der Parteien nichts, wenn man noch nicht einmal einen Busdienst organisieren mag.


Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Teil 2   Berlet Investition / Haushalt 2014 / Parteien im Rat der Stadt Ennepetal
Teil 3   Kontrolle / Pressearbeit / Bürgermeister

Teil 3 – Kontrolle / Pressearbeit / Bürgermeister

[jpg] Kontrolle / Pressearbeit / Bürgermeister


Stichwort: Kontrolle

FWE stellt Antrag  Foto: Linde Arndt

FWE stellt Antrag Foto: Linde Arndt

Da stellt doch die FWE tatsächlich einen Antrag wonach die städtischen Investitionen im Bereich Hoch- und Tiefbau ab einer Höhe von 500 Tsd. Euro einer nachträglichen Kontrolle unterzogen werden soll. Nachträglich, aber vor einer eigentlichen Umsetzungsentscheidung. Ein Witz? Entweder kann die Stadtverwaltung rechnen oder sie kann es nicht. Offensichtlich scheint man die Stadtverwaltung in diesem Bereich für unfähig zu halten. Das Sportlerheim am Dorma Sportpark sollte rund 1 Million Euro kosten, der Rat verlangte eine Kürzung von 50%. Die Stadtverwaltung gab nach und macht das Sportlerheim nun für weniger. 50% Kostensenkung? Werden wir jetzt solche Gebäude wie in Bangladesch bekommen, die bei der ersten Gelegenheit zusammenbrechen? So sieht der gesammelte Sachverstand des Rates im Zusammenhang mit der Kontrollfunktion aus. Oder hat der Rat mal eine überteuerte Kalkulation durch gelassen? Ein weiterer Antrag. Die CDU stellt den Antrag ab einer Investition in Höhe von 250 Tsd. Euro die jährlichen Unterhaltungskosten in die Investitionsentscheidung mit einfließen zu lassen. Toll! Wieso erst jetzt?
In seriösen Wirtschaftsunternehmen ist das gang und gäbe. Die Stadt Ennepetal als unseriöses Unternehmen? Da wird jede Bank sofort hellhörig. Man kann das nur als Ennepetaler Schau-/Hahnenkämpfe einordnen. Es ist halt wieder Wahlkampf und die Kugelschreiber mit den Parteilogos mag auch niemand mehr haben.


Stichwort: Pressearbeit

funke-medien

Zeitungen der Funke Mediengruppe – Foto: Linde Arndt

Presse- oder Öffentlichkeitsarbeit ist zunehmend eines der wichtigsten Felder der Städte. Wie anders sollten sie ihre Botschaften an potenzielle Investoren oder auch Neubürger übermitteln? Schaut man sich das Internetportal http://www.ennepetal.de an, so findet man sich auf einer Bürgermeisterwahlseite wieder – eine Seite für die Eitelkeit des Bürgermeisters. War es früher Michael Eckhardt den alle bei jeder Gelegenheit bewundern durften, so hat Wilhelm Wiggenhagen dies fortgesetzt. Wenn also jemand diese Seite aufruft erfährt er viel über einen umtriebigen Bürgermeister aber kaum etwas über die Stadt Ennepetal. Das Image der Stadt Ennepetal ist gleich gesetzt mit Wilhelm Wiggenhagen. Ein Witz. Auch die sonstigen Punkte der Seite sind als wenig strukturiert für eine Stadt anzusehen.
Die Stadt hat eine Presse- und Öffentlichkeitsabteilung! Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen.

bm-ueberall

screenshoot 27.07.2013

Nur was nutzt das wenn die Botschaften fast alle über die Funke – Medien Gruppe ( ehemals WAZ Medien Gruppe) beschränkt transportiert werden. Westfälische – Rundschau, Westfalenpost, WAP, Lokalkompass, Radio Ennepe-Ruhr von der Funke Medien Gruppe befinden sich im (permanenten) Umbruch. So meldet die IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.) einen dramatischen Einbruch an verkauften Exemplaren der Westfälischen – Rundschau.

Gewerkschaften nennen übrigens die Westfälische – Rundschau inzwischen „Zombie Zeitung“. Es liegt auf der Hand, wer die Presseerzeugnisse der Funke Medien Gruppe liest – die Alten, die nicht mehr weg laufen können. Der jetzige Deal mit der Springer AG bringt die Funke Medien Gruppe noch tiefer in den Printbereich, mit einem deutlichen Schwerpunkt im Bereich „Yellow Press“. In der Branche vermisst man jedoch klaren Qualitätsjournalismus mit Ecken und Kanten, wie beispielsweise bei der Augsburger-Allgemeinen. Was nützt es wenn man fast alle Artikel von anderen Verlagen oder Agenturen einkauft werden? Auch ist das Internetportal „Der Westen“ von der Funke Gruppe nicht gerade ein Vorzeigeportal, immer wieder wird die „Gewöhnungsbedürftigkeit“ des Portals durch die User angesprochen.
Den Rest der Presseerzeugnisse für Ennepetal teilen sich die Haushaltszeitungen, die inzwischen auch ein Internetportal vorhalten. Wie also kann Ennepetal Botschaften transportieren die letztendlich ein Image aufbauen, was auch noch regional und überregional wahrgenommen wird? Wie gesagt, was nutzt es wenn die Ennepetaler erfahren, dass sie eine tolle Stadt haben in der jeden Tag ein Ehrentag jenseits der 70+ gefeiert wird? Und da kommen wir wieder zu der Ausgangsfrage: Was für ein Image will Ennepetal haben? Im Innenstadtdialog wurde dies deutlich, Ennepetal weiß nicht wofür es stehen will.

Und was nutzt das Ganze, wenn die Presseabteilung der Stadt Ennepetal nicht ahnt von welcher Gruppe die Presseerzeugnisse gelesen werden? Und wenn diese Abteilung nicht weiß wohin die Reise geht? Junge Leute (14- bis 49-Jährigen) lesen in der Regel keine lokale Printmedien mehr. Smartphone, Tablet-PC, Netbook oder Notebook ist hier die erste Wahl. Die Zielgruppe 14- bis 49-Jährigen würden den auf der Ennepetaler Internet Seite betriebenen Personenkult sicherlich nett, als suboptimal bezeichnen. Und gerade diese Gruppe ist es um die man buhlen sollte. Der Nachbar Gevelsberg macht es vor und wird demnächst die Innenstadt und den Ennepebogen zu einem einzigen Hotspot aufbauen. Bei schönem Wetter auf einer Bank in der Mittelstraße oder am Ennepebogen im Internet zu surfen oder seine Bankgeschäfte zu erledigen, wird dort zu einer Alltäglichkeit. Wir haben aber schon mal ein Notebook im Rat der Stadt gesichtet.


Stichwort: Bürgermeister

Wilhelm Wiggenhagen - Bürgermeister der Stadt Ennepetal  foto: Linde Arndt

Bürgermeister der Stadt Ennepetal
Wilhelm Wiggenhagen – Foto: Linde Arndt

3 Jahre ist Wilhelm Wiggenhagen jetzt im Amt des Bürgermeisters. Er ist aber bis heute nicht in diesem Amt angekommen. Er bemüht sich aber auch nicht dieses Amt zu verstehen. Bis heute ist nicht auszumachen, wofür Wilhelm Wiggenhagen steht. Ja, er geht Milspe und die Berlet Investition „ambitioniert“ an. Jedoch vermisst man schlüssige Argumente, die die Ennepetaler überzeugen. Man spürt die handwerklichen Schwächen dieses Wilhelm Wiggenhagen. Wenn er über Milspe als Stadtteil spricht der die Mitte von Ennepetal sein soll, spricht er gleichzeitig über die Ausgrenzung der anderen Stadtteile. Er will keinen Dialog, er will einen Monolog. Seine Ratlosigkeit trägt er in die Bevölkerung. Er verbindet nicht, sondern trennt. Im Rat der Stadt weiß er keine Stichworte zu setzen, auch die Moderation zwischen den Lagern ist ihm vollkommen fremd. Er merkt auch keine Fehler seiner Verwaltung, wie das Abfallproblem oder das Friedhofsproblem. Das geht weiter bei Besetzungsproblematik der Ausschüsse. Wochenlang wurden diese Probleme „verschludert“. Und er ist beratungsresistent.

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Digital an Bord – Foto: Linde Arndt

Wenn auch eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so wollen wir doch weiter hoffen, dass dieses eine Notebook einen Sommer macht. E-Governement, Akkustik im Ratssaal, Hochgeschwindigkeitsnetze in Ennepetal, Hotspots an öffentlichen Plätzen. Dies sind Themen, die in vielen anderen Städte schon längst in den Ratssälen diskutiert werden und wurden. Ennepetal sollte mal versuchen sich als moderne Stadt zu generieren, was anderes führt doch nur in die Bedeutungslosigkeit. Und in der Bedeutungslosigkeit hat Ennepetal sich doch lange genug befunden.


Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Teil 1 Ennepetal auf dem Weg ins digitale Zeitalter / Bahnhof Ennepetal-Gevelsberg / Schule
Teil 2 Berlet Investition / Haushalt 2014 / Parteien im Rat der Stadt Ennepetal

 

Teil 2 – Berlet Investition / Haushalt 2014 / Parteien im Rat der Stadt Ennepetal

[jpg] Teil 2 –   Berlet Investition / Haushalt 2014 / Parteien im Rat der Stadt Ennepetal


Stichwort: Berlet Investition

Auch hier gilt es erst einmal anzumerken, diese Ansiedlung sollte der Stadt von Anfang an nichts kosten!
Großes Indianerehrenwort von Wilhelm Wiggenhagen und allen Ratsmitglieder als das erste mal im Ratssaal darüber gesprochen wurde. Im Rathaus spricht man schon fast unverhohlen von einer Summe jenseits der 5 Millionen Euro welche die Stadt aufbieten muss. Die Neustraße ist eine Landstraße, die L702, und da hat die Stadt Ennepetal nicht alleine das sagen. Zur Zeit soll Straßen-NRW noch nicht das ok für den Umbau gegeben haben. Im Gespräch ist deshalb alternativ die Südstraße/Gastraße, die schon jetzt überlastet ist, als An- und Abfahrt für den Elektromarkt Berlet. Nichtsdestotrotz wird das Postgebäude schon mal für das Parkhaus abgerissen. Man muss schnell Fakten schaffen, die unumkehrbar sind. Ich sehe schon ein neues Alleinstellungsmerkmal: Ennepetal, Stadt der Parkhäuser. Nebenbei: Berlet hat sich auch angeblich bei IKEA/Wuppertal beworben. Auch hier, eine total unsichere Situation die zu größeren Schäden führen kann. Die Infrastrukturarbeiten für die Berlet Investition sind schon angelaufen. Die Lahme Häuser werden sicher auch demnächst abgerissen. Und die Bäume am Parkplatz vor dem Haus-Ennepetal? Die müssen natürlich weg – ist doch klar.
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Wenn einige Ratspolitiker und Verwaltungsleute mal so was wie das Handelsblatt gelesen hätten, wüssten auch diese Dörfler, der Berlet Branche (Unterhaltung- und Haushaltelektro) geht es nicht so gut, der Markt ist übersättigt. Die Flagschiffe des Metrokonzerns, Saturn und Mediamarkt, denken über Marktbereinigung nach, sprich Schließung von Filialen.



Stichwort: Haushalt 2014

Haushalt 2014  - Foto: Linde Arndt

Haushalt 2014 – Foto: Linde Arndt

5,8 Milliarden Euro will das Land NRW bis 2020 den hochverschuldeten Städten zur Verfügung stellen. 1,3 Milliarden sollen von den „reicheren“ Städten in den „Stärkungspakt-Kommunen“ eingezahlt werden – Abundanzumlage (lat. abundantia gleich Überfluss, Reichtum) wird diese Abgabe genannt. Mit den schon bekannten Umlagen wäre das für Ennepetal eine weitere Belastung in geschätzter Höhe von 1,5 Millionen Euro. Klagen will der Kämmerer Dieter Kaltenbach mit anderen Kommunen gegen diese Abgabe. Ob die Klage/Beschwerde beim Landesverfassungsgericht oder beim Bundesverfassungsgericht eingereicht werden soll wollte er nicht so recht sagen.
Fakt ist das Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald hat eine ähnlich gelagerte Beschwerde (Az.: LVerfG 18/10) einer Kommune 2012 zurückgewiesen.
Es war ein Jammern und Klagen des Kämmeres, wenn die anderen nicht so hinter dem Geld von Ennepetal her wären ginge es Ennepetal viel, viel besser. Nicht mit einem Wort wurden die eigenen „Schandtaten“ erwähnt. Da ist der Aufwand für die AÖR in der Hembeckertalstraße ( Miete, Einrichtung und Umbau ), der erhöhte Aufwand für Schulen die geschlossen werden sollen, der höhere Aufwand für die Freizeitbetriebe wie das Platsch, und, und, und. Mit keinem Wort wurden die vergleichsweise mit Schwelm und Gevelsberg höheren Personalkosten ( Jetzt auf über 15 Millionen), die ja auch in der AÖR jetzt entstehen (Umgekehrte Synergieeffekte), erwähnt. Gefahren, die im Zusammenhang mit der Berlet Investition oder aber durch den Investitionsstau im Haus Ennepetal entstehen, davon kein Wort. Die voraussehbaren Prozesskosten für den „Zockerprozess“ vor dem OLG Düsseldorf in Höhe von 300 Tsd. Euro, wer will das schon wissen. Die Kosten, die sich durch den hausgemachten Bevölkerungsschwund ergeben, fanden auch keine Erwähnung. Risiken die auf die Stadt Ennepetal zukommen könnten sollte man zumindest mit Rückstellungen bewerten und benennen.
Wie soll es mit Ennepetal weiter gehen? Aus Sicht des Kämmeres Dieter Kaltenbach hat Ennepetal keine Zukunft, weil alle, vom EN-Kreis bis zur Bundesregierung, von den Ennepetaler Steuern leben wollen. Es ist alles so schwierig, so Dieter Kaltenbach, aber er hat wenigstens versucht uns (Den Dümmeren) alles zu erklären.



Stichwort: Parteien im Rat der Stadt Ennepetal

Sitzung im Rathaussaal Foto: Linde Arndt

Sitzung im Rathaussaal Foto: Linde Arndt

Was immer wieder auffällt ist die Abwesenheit von Politik und Wissen. Oder das einknicken vor der Stadtverwaltung, die man ja kontrollieren sollte oder die man für die Umsetzung von politischen Ideen benötigt.
Wenn man mal bedenkt, dass sich die CDU fast zur Gänze verabschiedet hat, hätte sich im Rat der Stadt mehr tun müssen. Volker Rauleff hat mit Anita Schöneberg und Jörgen Steinbrink von der SPD etwas Oberwasser bekommen, sie üben schon einmal wie es sich anfühlt die stärkste Fraktion zu sein. Dabei wird es jetzt immer etwas lauter, keineswegs sachlicher. Der Anspruch der Alphatiere aller Fraktionen auf den Luftraum des Meinungsmonopols, der ist eben unüberhörbar. Wobei die SPD schon immer alles gewusst oder beantragt hat. Hahnenkämpfe?
Ach ja, die Kontrolle der Stadtverwaltung durch den Rat. Diese Kontrolle findet nur kaum und unzureichend statt, zumindest im Rathaus. Es werden zwar Fragen gestellt, aber kaum Antworten von der Stadtverwaltung erwartet oder gegeben. Niemand hält das fest. Man lässt sich halt gegenseitig in Ruhe – wie beim Klüngel.
Und wer bringt die meisten Anträge in den Rat (?), klar, die Stadtverwaltung. Der Rat muss ja beschäftigt werden, sonst beschäftigt der noch die Stadtverwaltung. Her mit dem Nasenring, so scheint der Ruf des Rates zu sein. Quer durch alle Parteien scheint man phlegmatisch dem ganzen Treiben ausgesetzt zu sein? Ein Stadt in Geiselhaft der Stadtverwaltung und einiger Ratspolitiker? Warum? Wo ist der Vorteil?
Unverfroren wurde uns von vier Ratspolitiker gesagt, dass ihre Kinder einen gut bezahlten Job von der Stadtverwaltung bekommen haben. Zwei Politiker sind auch Handwerker, die im Wege der „beschränkten Ausschreibung“ ihren Betrieb mit städtische Aufträgen bedient sehen wollen. Allgemein öffentlich bekannt ist die Personalie von Sabine Hoffmann (Bündnis90/Die Grünen), die ohne großes Federlesens von der Stadt Ennepetal eingestellt wurde. Die „Dankbarkeit“ gegenüber der Stadtverwaltung von Ehepaar Jürgen und Sabine Hoffmann ist kaum zu übersehen.Die Sprachregelung war natürlich, wir haben eine öffentliche Stellenausschreibung bei dieser Personalie gemacht. Aber was soll es.
Neue aber auch junge Ennepetaler die in den Rat wollen, werden durch die alten Alphatiere blockiert, gemobbt und geben schließlich auf. Die Berlet Investition in Milspe wird von allen im Rathaus als Überlebensziel für Milspe definiert, dabei hat das Rathaus doch mit dem Haus-Ennepetal schon eine „Fast-Ruine“ zu bedienen. Beide Investitionen wurden von der SPD voran getrieben. Die Ennepetaler Mitte Milspe bringt alle anderen Quartiere ins Hintertreffen.




Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 Teil 1 –   Ennepetal auf dem Weg ins digitale Zeitalter / Bahnhof Ennepetal-Gevelsberg / Schule
Teil 3 –  Kontrolle / Pressearbeit / Bürgermeister