[la] Nichts ist offener und ehrlicher als die Augen eines Kindes. Aus Kinderaugen spricht das Herz. Und wenn diese Augen lächeln oder sogar strahlen, berührt es automatisch auch unser Herz.
Gerade Weihnachten ist eine Zeit, wo diese Nähe zu Menschen wieder mehr ins Blickfeld rückt , wo man milder gestimmt ist und eine kurze Zeit uns nicht allein die Hektik des Alltags bestimmt.
So ist es auch Zeit an die Menschen zu denken, denen es durch unliebsame Lebensumstände nicht vergönnt ist, die Augen ihrer Kinder zum Strahlen zu bringen, da es unter dem Weihnachtsbaum – wenn es denn überhaupt einen in der guten Stube gibt – keine Geschenke für die Kleinen gibt, wie es bei anderen Familien üblich ist.
Und um diese Traurigkeit zu verringern, hat der Kinderschutzbund wieder einmal die Gelegenheit genutzt, durch eine Sonderaktion wenigstens einen Teil bedürftiger Kinder zu erfreuen.
Es ist schon traurig, wenn vor zwei Jahren der Wunschbaum gerade einmal 50 Wunschzettel trug und im Folgejahr schon auf 150 Zettel angewachsen war. In diesem Jahr sind es nun bereits 300 bedüftige Kinder, die über ihre KiTa, bzw. den Tafelladen ihre Wünsche an den Kinderschutzbund weitergeben durften.
Das stimmt einen doch bedenklich.Sollte es im kommenden Jahr sogar erforderlich sein auf den Marktplatz auszuweichen um die Wunschzettel an dem über 5 m hohen Tannenbaum zu plazieren, der jetzt nur Werbebotschaft war? Ein grässlicher Gedanke.
In diesem Jahr gab es den großen Tannenbaum nur, um auf die Aktion im Kinderschutzbund aufmerksam zu machen. Ludger Brinkmann hatte ein prachtvolles Stück von seinem Tannenhof vom "Gut Braband" gespendet. Die Firma Marc Alberts war extra mit einem Hubwagen gekommen, damit Schleifen und Zettel, die auf die Aktion aufmerksam machen sollten, auch an höheren Stellen angebracht werden konnten. Petra Backhoff vom Kinderschutzbund erklärte am Mikrofon die Situation und Aktion. Bürgermeister Wilhelm Wiggenhaben, der mit seiner Frau Ilona anwesend war, hielt ebenfalls eine Ansprache und meinte spontan, dass er gleich mit seiner Frau in die Räumlichkeiten des "Bärti" gehen würde, um sich ein paar Wunschzettel auszusuchen, die sie erfüllen wollten.
City-Manager Ulli Schilling hatte einen Stand mit Kinderpunsch aufgebaut und sich sehr um die kleinen Helfer vom Kindergarten des Mehrgenerationshauses bemüht, die in der Kälte den Baum schmücken sollten.
Der Jugend-Posaunenchor der Musikschule wollte mit bekannten Weihnachtsliedern Stimmung in die Veranstaltung bringen. Es hätte eine nette, stimmungsvolle Veranstaltung werden können, wäre ,,,,, ja wäre es nicht sooo kalt gewesen und hätten sich doch nur mehr Bürger auf den Weg gemacht, um diese Aktion zu verfolgen.
Ich hätte es dem Kinderschutzbund und den Kindern gewünscht – und so kann man verstehen, dass der Baum nicht rundum geschmückt wurde, sondern diese Inszenierung eben symbolisch erfolgte.
Gut war nur von Frau Backhoff zu erfahren, dass schon einige Bürger im Laden waren, um sich einen Wunschzettel auszusuchen um mit den darauf geschriebenen Dingen hiermit später ein Kind erfreuen zu können..
Da wir wissen, dass sehr viele Ennepetaler unser Magazin lesen, möchte ich auf diesem Weg die Aktion nochmal eingehender erklären.
Beim "Bärti", Voerder Straße 55 in Ennepetal steht ein Weihnachtsbaum, auf dem sich ganz viele Wunschzettel von Kindern befinden. Auf diesem Zettel ist nur der Vorname des Kindes und das Alter, sowie sein Weihnachtswunsch und die einreichende Stelle vermerkt (also KiTa oder Tafelladen etc.)um eine Stigmatisierung der Familie zu verhindern.
Da es 300 Zettel waren, können natürlich nicht alle am Tannenbaum plaziert werden und so gibt es noch eine Kiste, wo die restlichen aufgehoben sind.
Von jedem Schein gibt es ein Duplikat, das beim Kinderschutz- bund verbleibt. |
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Nimmt jetzt jemand einen Wunschzettel mit, so wird beim Duplikat vermerkt, wer es ist.
Wenn der freundliche Spender sein Geschenk besorgt hat, (wie z.B. Spielwaren, Bücher, Bettwäsche, Kuschelkissen, usw) wird es von ihm liebevoll als Weihnachtspäckchen eingepackt. Der Wunschzettel wird oben auf befestigt und das Päckchen dann beim Kinderschutzbund wieder abgegeben und unter dem Baum plaziert.
Die Werte der Wünsche liegen so um 20,00 Euro, also durchaus erschwinglich..
Zu einem festgelegten Termin kommen die Familien zum Bärti und holen die Wünsche ihrer Lieben ab
Wie wir von Frau Backhoff erfuhren, wurden in den Vorjahren bei vielen dieser Päckchen auch ein paar nette Zeilen oder eine Weihnachtskarte hinzugefügt. Das ist keine Pflicht, aber man kann sich vorstellen, dass so etwas das Geschenk noch sehr persönlicher macht, so als habe das Christkind oder der Weihnachtsmann persönlich an das Kind gedacht.
Vielleicht macht sich der eine oder andere doch auf den Weg um auch hier Gutes zu tun und Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Vielleicht sollte man an seine eigene Kindheit denken und wie wichtig und bedeutsam gerade für Kinder so ein Weihnachtsgeschenk gewesen ist.
Linde Arndt von EN-Mosaik
aus dem frostigen Ennepetal