LWL-Naturkundemuseum: “Wale – Riesen der Meere“

NEU im LWL-Naturkundemuseum: “Wale – Riesen der Meere“

 

Münster (zd). Bis in die Wassertiefe von 3000 Metern eintauchen, den Walgesang der lebensgroß gezeigten, schwimmenden Blauwale hören, das kühle Wasser imaginär spüren und sich einstimmen auf eine besondere Reise mit rund 900 Exponaten auf 1.700 Quadratmetern Ausstellungsfläche, das ist im Einstimmungsraum der neuen Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster möglich, die am Freitag, 21. September 2012 eröffnet wurde und als die größte Wal-Schau Deutschlands gilt.

 
Dr. Wolfgang Kirsch, LWL-Direktor beim Presserundgang
durch die Sonderausstellung  „Wale – Riesen der Meere“
   LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch: "Zu den Besonderheiten der eine Millionen Euro teuren Ausstellung gehören die lebensechten Walmodelle, Abgüsse von Urwalskeletten sowie das Modell eines Blauwalherzens." Diese attraktive Ausstellung mit großen Objekten war eine große Herausforderung der sich der Museumsdirektor Dr. Alfred Hendricks und die Ausstellungsmacher Judith Becker, Dr. Thorsten Pickel und Dr. Jan Ole Kriegs stellten.
 


Kuratorin M. Sc. Judith Becker erklärt die Besonderheiten
der Anatomie am Orca-Skelett

   Die Vorbereitungsphase dauerte etwa zwei Jahre um letztendlich in mehreren Räumen neben der Vielzahl an Exponaten und Leigaben auch Fotos, Grafiken und seltenes Videomaterial zu präsentieren, das National Geographic Deutschland zur Verfügung gestellt hat, um den Besuchern die Welt der Wale näher zu bringen.

 


Kopf eines Bartenwals – Wie viele andere Walmodelle, ent-
stand auch dieses im Maßstab 1:1 hergestellte Objekt
im französischen Atelier Gilles Pennaneac’h,
Thorigny-sur-Marne

   Das wissen nicht alle: Die Wale sind „keine Walfische“, sondern im Wasser lebende Landwirbeltiere und gehören zu den Säugetieren. Das wissen eher wenige: Die Vorfahren der Wale waren Paarhufer, die vor etwa 50 Millionen Jahren (frühes Eozän) auf unserer Erde lebten und mit der Zeit ihrer Entwicklung in den Lebensraum des Wassers abgewandert sind. Wissenswertes können die Museumsbesucher der Sonderschau im Naturkundemuseum auch über diese Thematik erfahren.

Neben dem Lebensraum der Wale illustrieren zahlreiche Ausstellungsstücke, unterstützt mit neuster Technik, die sowohl junge als  auch ältere Besucher bedienen können, ebenfalls den Lebensraum, Evolution, Anatomie, Lebensweise und Fortpflanzung sowie Walfang und Schutz dieser Tiere.

Wo ist es denn möglich so viele anschauliche Informationen über Wale und deren Vorfahren zu erfahren? Wer weiß, dass die Orcas die größten Vertreter der Delfine sind? Wo kann man Seepocken, Delfinhaut, Haihaut oder Walläuse eines Schweinswals „unter die Lupe nehmen“ – mikroskopieren? Wo kann man einen Abguss eines eineinhalb Meter langen Penis eines gestrandeten Pottwals in den Augenschein nehmen?

Selbstverständlich in der neuen Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ im LWL-Museum für Naturkunde in der Sentruper Straße in Münster, die ab Freitag, 21. September 2012 für die Öffentlichkeit öffnet und bis zum 3. November 2013 besichtigt werden kann.

Zum Ausstellungsstart am Donnerstag fehlt noch das Höhepunkt der Schau: das über 15 Meter lange Skelett eines Pottwals, der im November 2011 vor der Insel Pellworm gestrandet war.   "Die Präparation dieses riesigen Walkörpers hat mehr Zeit gekostet, als unsere Präparatoren angenommen haben", berichtet Museumsdirektor Dr. Alfred Hendricks.


In der neuen Sonderausstellung im Naturkundemuseum in Münster
können die Besucher Seepocken, Delfinhaut, Haihaut oder
Walläuse
 eines Schweinswals „unter die Lupe nehmen“ – mikroskopieren
 

 "Wir rechnen damit, dass das Exponat Ende November fertiggestellt ist und dann endlich gezeigt werden kann", so Hendricks weiter. Der Pottwal wird im Einstimmungssaal zu sehen sein

Bis auf wenige Ausnahmen sind in der Ausstellung ausschließlich Originalskelette zu sehen. Der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen steuerte eine wichtige Leihgabe eines fossilen Wals für die Schau bei.


Am Skelett eines Orcas – hier ist die Flosse zu sehen
können die Besucher die Anatomie der Wale in Augenschein
nehmen  und studieren. Orcas sind die größten Vertreter der Delfine
  Weitere Leihgaben kamen zum Beispiel vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, dem Überseemuseum in Bremen, dem Nordseemuseum Bremerhaven, dem Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg, dem Museum für Naturkunde in Berlin, dem Natureum Niederelbe in Balje und dem Leihgeber Manfred Tangerding.


Angebote und Rahmenprogramm
Zur Sonderausstellung "Wale – Riesen der Meere" steht ein Audioguide mit einem familienfreundlichen Programm in Deutsch und Englisch zur Verfügung. Für Menschen mit Hörbehinderung gibt es einen Multimediaguide in Gebärdensprache sowie eine Induktionsschleife.

Der Eröffnungsvortrag zum Rahmenprogramm wird von den Waltauchern Andrea und Wilfried Steffen am Dienstag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr, im LWL-Planetarium gehalten.

Ein Familientag zum Thema "Wale" informiert am Samstag, 17. November, von 14 bis 19 Uhr, unterhaltsam über die Meeressäuger. Die Premiere der beliebten literarischen Rundgänge mit der Schauspielerin Beate Reker findet am Freitag, 23. November um 19.30 Uhr statt.
Die Premiere des Theaters an ungewöhnlichen Orten feiert das Ensemble von Freuynde+Gaesdte mit ihrem Stück "Mocha Dick 3D" am Mittwoch, 23. Januar 2013, um 19.30 Uhr, mitten in der Wal-Ausstellung.

Führung für Erwachsenengruppen, Kindergeburtstag mit Wal, Delfin & Co. sowie museumspädagogische Programme von Kindergarten bis Sekundarstufe II sind dauerhaft während der Ausstellungszeit zu buchen.

Weitere Infos unter Telefon: 0251 591-05.

Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung:
"Wale – Riesen der Meere"
Autoren:
Judith Becker und Dr. Thorsten Pickel.
Mit Beiträgen von Dr. Jan Ole Kriegs
Seiten: 180, Preis: 17,80 Euro, ISBN 978-3-940726-19-3

Kooperationspartner:
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
LWL-Kulturstiftung Westfalen-Lippe

Veranstaltungsort:
LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Straße 285
48161 Münster

 

Zdena David für EN Mosaik  aus Münster (Münsterland-Event)

 [Fotos und Text: Zdena David]