Ausstellung Graeff und Rehm in Mülheim

[WR]   Farbe oder SchwarzWeiß,
     
Schere, Bleistift oder Pinsel

     

Ausstellungen können auch über Generationen hin verbinden mit Arbeiten von Werner Graeff und Kurt Rehm


 


Werner Graeff / Wolfgang Liesen                                          Foto © Will Rumi

 

Arbeiten und Werke von Werner Graeff

Das Bauhaus und danach, die Nachkriegsmoderne wurden entscheidend von Künstlern wie Werner Graeff mitgeprägt. Der 1901 in Sonnborn (heute Stadtteil von Wuppertal) geborene und 1974 verstorbene Künstler gehört zu der Generation, die am stärksten unter den Nationalsozialisten und deren Kulturpolitik gelitten hat. Mit der Schließung des Bauhauses wurde die Entwicklung dieser Frauen und Männer jäh unterbrochen. Das sie dennoch die Kraft gefunden haben nach allen Entbehrungen an ihren Idealen weiterzuarbeiten ist schon eine große Anstrengung gewesen.



Werner Graeff                            Foto © Will Rumi

 

Werner Graeff kam 1951 zurück ins Ruhrgebiet, lehrte und arbeitete an der Folkwangschule in Werden (Essen). Mit seiner zweiten Frau der Glasmalerin Ursula Hirsch lebte er bis zu seinem Tod 1978 in Mülheim/Ruhr. Werner Graeff suchte und fand wie viele andere der versprengten Künstler den Zusammenhalt in der Gruppe. Mit Max Buchartz, Ursula Hirsch, Ferdinand Spindel, und Elsy Wiskemann war er im 1949 gegründeten Ruhrländischen Künstlerbund aktiv. Dieser Bund hatte ebenso wie die Künstlergruppe „junger Westen“ nicht nur den Zweck in der künstlerischen Auseinandersetzung, sondern war auch für die elementaren Dinge des Lebens, wo gibt es was zu Essen, woher bekomme ich Farben, Pinsel und Leinwand eine fruchtbare Basis. Im Gegensatz zu dem Heute, wo alles an der nächsten Ecke zu bekommen ist und in vielerlei Hinsicht eher die Abgrenzung zu anderen Gruppierungen und Einzelnen zählt. Diese Gruppen boten den Künstlern den notwendigen Halt für eine absolut offene künstlerische Freiheit, über die eigenen Grenzen hinaus.


Werner Graeff                    Foto © Will Rumi

 

Hier im Ruhrgebiet entwickelte Werner Graeff als Maler, Gestalter und Lehrer eine vielfältige Tätigkeit. Seine 1952 formulierten Gedanken über die „künstlerische Gestaltung des Ruhrlandes galten als zukunftsweisend und visionär. Viele dieser Gedanken sind für die Menschen des Ruhrgebietes heute erlebte Realität. Sein künstlerisches Credo für die „Einfachheit, Klarheit und Proportion“ wird heute leider von der dekadenten Arroganz unserer Gigantomanie erstickt.


Peter Röhl                                        Foto © Will Rumi

 

Im Bestand des Kunstmuseum „Alte Post“ in Mülheim befinden sich eine beachtliche Zahl von Werken Werner Graeffs, da bereits zu Lebzeiten mit dem Aufbau einer Sammlung begonnen wurde. Die Ausstellung umfaßt über 100 Werke. Die Arbeiten von Graeff werden durch Entwürfe von Kirchenfenstern, die gemeinsam mit Ursula Hirsch entstanden sind ergänzt.


Werner Graeff / Ursula Hirsch                                                  Foto © Will Rumi

 

Das vor dieser Ausstellung mit Ursula Graeff-Hirsch geführte Interview befindet sich als realer Bezug zur Ausstellung im Katalog. Der Katalog ist im Museum zum Preis von 19,80 Euro erhältlich.

Bleistiftzeichnungen und Papierschnitte von Kurt Rehm

Mit kleinen Formaten große Begeisterung hervorrufen, dies schaffen nur wenige Künstler. Der Mülheimer Künstler Kurt Rehm (geb. 1929) gehört zu diesen Menschen. Das künstlerische Handwerk studierte er an der Werkkunstschule Düsseldorf und an der Kunstakademie Stuttgart.



Kurt Rehm                                    Foto © Will Rumi

 

Seine Bleistiftzeichnungen aus den Jahren 1952 – 1955 geben dem Betrachter ein kleines Stück Phantasie zurück, das in unserer kapitalen Ertragswelt verloren gegangen ist.



Kurt Rehm                                                                            Foto © Will Rumi

 

Der Künstler öffnet noch eine weitere Tür, mit seinen farbigen Papierschnitten aus den Jahren 2005 – 2010 läßt ere Phantasie Realität werden. Diese Arbeiten führen den Betrachter über individuelle Formen und deren Farbgebung in den universellen Raum seiner eigenen Seelenwelt. Unser vielfach reizüberflutetes Auge findet hier die Muße zur Einkehr.


Kurt Rehm                                    Foto © Will Rumi

 

Damit auch künftige Generationen sich an diesen Werken erfreuen können hat Kurt Rehm die stolze Zahl von 700 Bleistiftzeichnungen und 39 Papierschnitten als Schenkung dem Mülheimer Museum übergeben. Ein kleinen Teil dieser Arbeiten können wir, in dem zur Ausstellung erschienenen Katalog, mit nach Hause nehmen.


Kurt Rehm                                       Foto © WillRumi
Peter Röhl                    Foto © Will Rumi/Peter Röhl   

Kurt Rehm                                    Foto © Will Rumi



Die Ausstellungen dauern vom 17.07. – 18.09.2011

Öffnungszeiten:

Dienstag, Mittwoch, Freitag 11:00 – 17:00 Uhr

Donnerstag 11:00 – 21:00 Uhr

Samstag, Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr

Montag geschlossen





Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

in der Alten Post


Synagogenplatz 1

45468 Mülheim/Ruhr

Telefon 0208 4 55 41 38

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Web
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Will Rumi / Redaktion / der Ötsch / Fotos © WR