Nichts soll sich in Ennepetal ändern.

Im Hülsenbecker Tal Foto: (c) Linde Arndt

Im Hülsenbecker Tal Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Die indigenen Ennepetaler, die zwangsweise aus einzelnen gewachsenen Flecken und Hofestellen vereinigt wurden, sehen sich in der heutigen modernen schnelllebigen Zeit einem für sie untragbaren Wandel ausgesetzt. Jeder Stein, jeder Erdhügel, jeder Baum, jedes Haus und jede Pflanze hat in dieser Stadt noch einen Namen. Da sind selbsternannte Heimatforscher die schon als Kleinkinder angehalten wurden auf die liebgewordenen und nicht wegzudenkenden Dinge zu achten die eine Stadt wie Ennepetal zusammen hält. Nichts darf verändert werden; denn Ennepetal würde daran zerbrechen. Nur, auch vor Ennepetal machte der Klimawandel nicht halt, Temperaturanstieg aber auch vermehrt überdurchschnittliche Regenfälle waren und sind die Folgen. Den Ennepetaler ficht so was nicht an. Wenn Menschen durch Hochwasser ihr Hab und Gut verlieren, sind die es halt selber Schuld. Hätten sie halt den Göttern mehr Opfer bringen müssen. Auch die Götter sind heute wählerischer, Blutwurst im Naturdarm geht da nicht mehr als Opfer durch. Als Zugezogener hat man kaum eine Möglichkeit mit dieser indigenen Bevölkerungsgruppe in einen Dialog zu treten. Ist es doch den Auswärtigen unmöglich eine Gottheit in einer Zucchini auszumachen. Normalerweise ist das ein leichtes Unterfangen, denn die altgermanische und später auch von den Römern übernommene Göttin Zucchi wohnt in der von einer Gurke abstammenden Frucht Zucchini. So ist es den meisten Auswärtigen nur gelungen lediglich in Ennepetal zu wohnen aber nicht einzuziehen.

Der indigene Ennepetaler ist nur mit der Vergangenheit beschäftigt und hat Angst sich mit der heutigen Zeit zu beschäftigen. So gibt es in Deutschland immer noch den Begriff der Pferdestärken (PS), der schon längst vom Begriff Kw abgelöst wurde. Die beiden Begriffe werden jedoch nebeneinander genannt, da der indigene Ennepetaler mit einem kollektiven Suizid gedroht hat, falls der Begriff Pferdestärke abgeschafft würde. Denn die Pferdestärke wäre dann nur noch 0,74 Kilowatt (Kw) wert gewesen. Dies sah die indigene Ennepetaler Bevölkerung als einen Raub von 0,26 Pferdestärke an. Aber wir schweifen ab (wie immer), was aber der Ennepetaler Tradition geschuldet ist, deren Geschichten nur aus Abschweifungen besteht – eine besondere Kunstform der indigenen Völker.

Screenshot Hülsenbeckertal von Google Earth

Screenshot Hülsenbeckertal von Google Earth

Kommen wir zum eigentlichen Thema, der Veränderungen im Hülsenbecker Tal. Lange haben wir uns den Kopf zerbrochen, warum diese brackige und stinkende Brühe mit einem Damm so viel Aufregung verursacht. Es gibt nur eine Erklärung, die indigenen Ennepetaler haben im Damm den letzten Hufschmied begraben. Dieser Hufschmied muss  vor 300 Jahren heldenähnlich sein Tagwerk versehen haben. Man munkelt ja, dass dieser Hufschmied mit dem germanischen Gott Thor über einige Ecken verwandt war. Die hier ansässigen Heimatforscher fanden jedoch keine verwendbaren Aufzeichnungen. Sie sehen, wieder eine Abschweifung.

Nun, es geht um die Zukunft. Denn das Hülsenbecker Tal mit seinen Teichen und der Musikmuschel muss saniert und neu aufgebaut werden. Kaum war dies ruchbar, überkam den indigenen Ennepetaler der Furor. Alles sollte wieder so hergerichtet werden wie es mal war, selbst den Fäulnisgeruch des Teiches wollte man wieder haben.

Die Stadtverwaltung befand sich nun in einer nicht gerade bemitleidenswerten Situation, wollte sie doch nur Gutes. Aber was macht man mit Einwohnern die sich geistig nur in der Vergangenheit bewegen wollen? Nun, man sollte eigene Vorschläge und Ideen entwickeln.

 

Tourismuskonzept Ennepetal

Wie oft wurde im Rat schon über ein Tourismuskonzept gesprochen? Tagestouristen wollte man in Ennepetal haben, Niederländer und alle die wir uns ersehnten. Immer wurden jedoch nur kleine Schritte gemacht, aber nie der große Lauf. Anlässe gab es genug, sie wurden jedoch nicht wahrgenommen. Das Hülsenbecker Tal stellt jetzt eine Zäsur und damit einen Anlass dar um mit dem Tourismus durchzustarten.

  • Hülsenbecker Tal

Da das Tal jetzt neu organisiert werden muss, sollte man die Strukturen erweitern:

Schach im Tal, wäre  ein gute Sache, Picknick im Tal aber auch und wenn in der  Musikmuschel ein freier Gitarrist oder anderer Musiker sein Spiel  zum Besten gibt, wäre das ein stimmungsvolles Tal. Eltern mit Kleinkindern bis 3 Jahren könnten auf einen erweiterten und renovierten Kinderspielplatz stoßen, der mit Bänken eingesäumt     die Aufsicht über die „Zwerge“ ermöglicht. Der Basiszoo im Tal könnte mit ein paar Handgriffen zu einem Streichelzoo umfunktioniert werden. Die beiden Räder sind ja wunderschön für eine Stromerzeugung, nur, „früher“ brauchte man diese Räder um mechanische Energie zu erzeugen. Wieso sollte man zwecks Anschauung keine Schmiedehämmer,  Sägen oder Mühlen bewegen, Wasser ist ja da.     Ein Stückchen weiter befindet sich das Industriemuseum und befasst sich mit der Metallverarbeitung, was fehlt ist die Wasserkraft.

Alles in allem wäre das im Ansatz schon einmal ein Ausflugsort für die Familie, die letztendlich auch im darunterliegenden Café es sich gemütlich machen könnte.

  • Zentraler Kinderspielplatz
    Hatten  wir nicht einen Antrag der CDU im Rat der einen zentralen  Kinderspielplatz zum Thema hatte? Klar, unterhalb vom Hülsenbecker  Café befindet sich genügend Fläche um diesen umzusetzen.
  • Jugendliche
    Daneben  befindet sich das Gelände für Skater oder  den BMX Sport, man müsste hier nur einmal mit dem Hochdruckreiniger  durch, etwas aufhübschen und die Jugendliche eigenverantwortlich aktivieren. Der Rollsport würde nach Ennepetal kommen.
  • Badespaß     und – gesundheit
    Nicht zu vergessen das Platsch mit seinen Möglichkeiten, die aber auch noch genutzt werden sollten. Aquatraining – Der Wundersport für Übergewichtige –  fehlt zur Gänze, dieses Training wird sogar von der Krankenkasse gefördert. Und das Platsch hält seit geraumer Zeit e-bikes oder Pedeleks für Tagestouren bereit – passt doch.
  • Minigolf
    Tja und Opa und Oma könnten gegenüber eine Runde Minigolf spielen, während die „Blagen“ ihr Unwesen treiben.
  • Unwesen
    Á propos Unwesen. Gut Ahlhausen soll ja untertunnelt sein. Ein Grabmahl aus uralter Zeit befindet sich     auch auf dem Gelände. Ich zum Beispiel habe mich nicht getraut in den Eingang einzusteigen. Lieber nicht.

 

  • Ensemble
    Willringhauserstraße rechts rein in die Neuenhause, hier befindet sich ein wirklich schönes Ensemble von einem altem Fachwerkhaus.

 

  • Am Laufe der Ennepe
    Wenn  man nun die L 699 weiter in Richtung Breckerfeld fährt, mit dem Pedelec natürlich, kommt man am Ahlhauser Hammer vorbei, der noch hergerichtet werden muss. Was spricht dagegen wenn die Stadt     Ennepetal den Betreiber mit einem zinslosen Darlehen unter die Arme  greift. Ich glaube nichts. Berlet hat ja auch 2 Millionen Euro geschenkt bekommen.Die L699 hat aber noch mehr zu bieten, den Krenzer Hammer und die Burger Mühle bis hin zum Wasserwerk Roland und der Ennepe Talsperre.

Alleine die vorgenannten Punkte könnten zu einem großen Ganzen, einem  Marketingkonzept, verknüpft werden und heraus kommt Ennepetal mit einem hohen Freizeitwert für Familien jung und alt, aus nah und fern, in einem Tag die Seele der Ennepe ergründen. Ok, das ist nicht zu einer Blaupause ausgearbeitet. Macht ja nichts, es ist aber ein etwas größerer Wurf in die Zukunft, der sowohl ein Tourismuskonzept als auch Freizeitkonzept zutage bringt. Besser als nur über einen fragwürdigen Damm im Hülsenbecker Tal zu sprechen, der bei Tage gesehen in der heutigen Zeit nicht mehr bestehen kann. Es muss sich etwas ändern in Ennepetal.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal