Ennepetaler sollten sich im Tal der Hülsenbecke nicht lächerlich machen

Viele interessierte Bürger beim Treff an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Viele interessierte Bürger beim Treff an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Rund 100 besorgte Ennepetaler fanden sich im Hülsenbeckertal ein. Bürgermeisterin Imke Heymann und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der SBE (AöR) wollten Rede und Antwort geben über die geplanten und schon ausgeführten Arbeiten im Hülsenbecker Tal.

Wasserschaden durch Hülsenbecke Foto: (c) Torsten Middelveld

Wasserschaden durch Hülsenbecke Foto: (c) Torsten Middelveld

Was ist passiert? Die untere Hülsenbecke mit den 2 Teichen ist in die Jahre gekommen. Und wie das so ist, ist einer der Deiche/Dämme durchweicht. Außerdem sind mehrfach Überschwemmungen in dem Gebäude unterhalb der Teiche mit Wasserschäden zu registrieren gewesen. Letztmalig am 30. April 2014. Um das abzustellen, musste die Stadt Ennepetal die Vorfälle untersuchen.

Die Stadt Ennepetal hat die Verkehrsaufsichtspflicht. Das heißt, sie ist verantwortlich für die Sicherheit an den Teichen. Sie kann sich nicht einfach herausreden. Und, weil die Stadt Ennepetal Angehörige des EN-Kreises ist, mussten die Vorfälle der unteren Wasserbehörde im EN-Kreis gemeldet werden.

Anfangs dachte die Stadt man käme mit einer kleineren Reparatur klar, bald zeigte sich aber gutachterseits, dass der Deich am „Schwanenteich“ erneuert werden musste.

Die untere Wasserbehörde drohte denn auch vorsorglich mit einer Ordnungsverfügung und einer Ersatzvornahme, da Gefahr im Verzug bestand. Kosten wären für die Stadt Ennepetal entstanden und die Stadt hätte nicht mehr über die Ausführung dieser Maßnahme bestimmen können. Heißt, Ennepetal wäre nicht mehr Herr im eigenen Hause gewesen. Kurz die Stadt Ennepetal musste sofort handeln.

Die Stadt leitete die zufließende Hülsenbecke vor dem oberen Teich in den unteren Teich damit der Schwanenteich keinen weiteren Zufluss hat. Als nächstes soll der Teich austrocknen um sodann den Deich abzutragen (Schlitzen des Teiches) und zu erneuern. Logischerweise kann es nicht mehr derselbe Teich sein, er wird größer, kleiner oder eine andere Form haben. Technisch wird jedoch der Deich anders aufgebaut werden, was für die Größe und Form des Teiches bestimmend sein kann. Wann der Deich/Damm den brechen würde, so die Frage. Thomas Pflug, Technischer Leiter der Stadtbetriebe Ennepetal sieht die Beantwortung dieser Frage im Bereich der Spekulationen. Ein anderer Ennepetaler findet, eine Aufschüttung des Dammes wäre ausreichend. Und warum die Stadt keinen Bestandschutz gegenüber der unteren Wasserbehörde erwirkt hat und sich gegen die Wasserbehörde gestellt hat.

Thomas Pflug steht Rede und Antwort zu den Fragen der Bürger foto: (c) Linde Arndt

Thomas Pflug steht Rede und Antwort zu den Fragen der Bürger foto: (c) Linde Arndt

Thomas Pflug, Technischer Leiter der Stadtbetriebe Ennepetal: Eine Aufschüttung hätte nur einen zeitlichen Aufschub gebracht aber die weiteren Maßnahmen nicht ersetzen können. Und ein Widerstand gegen die untere Wasserbehörde hätte nur die angedrohte Ordnungsverfügung gebracht, die wiederum eine Ersatzvornahme nach sich gezogen hätte. Der Klageweg hätte dann noch nicht einmal eine aufschiebende Wirkung gehabt.

Aber es gab auch verständnisvolle Meldungen, wie ein Milsper der als Kind am Schwanenteich gespielt hatte und findet, wenn der Damm/Deich marode ist, so muss er halt repariert werden. Und wenn er verschlammt ist, muss der Schlamm beseitigt werden. Für ihn war das ein ganz normaler Vorgang.

Reparaturarbeiten an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Reparaturarbeiten an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Was die anwesenden Ennepetaler nicht kapieren wollten, solch ein Vorfall ist immer eine Zäsur und Chance; eine Chance, in diesem Fall für das Hülsenbecker Tal, welches dann auch neu gedacht werden kann. Wenn sich die Ennepetaler nicht lächerlich machen wollen, sollten sie sich konstruktiv an einer Neugestaltung des Hülsenbecker Tales beteiligen.

Die beiden Teiche und das Rad sind schon Bestandteil der bestehenden Überlegungen. Aber, soll das Hülsenbecker Tal nur eine Idylle mit plätscherndem Bach und vielen Blumen bleiben oder sollte die Infrastruktur, wie Strom, Wasseranschluss, Sanitäranlagen, mit eingeplant werden. Soll das Tal neue Funktionen, die meinetwegen für ein noch zu erstellendes touristisches Konzept genutzt werden können, erhalten? Denkbar sind evtl. Grillplätze oder ein Volleyballfeld.

Aus diesem Grunde wird die Stadt Ennepetal am 7. April 2016 die Ennepetaler einladen sich mit Ideen für die Gestaltung des Hülsenbecker Tales einzubringen. Ort und Zeit richten sich nach der Menge der gemeldeten Ennepetaler*innen. Denkbar wäre Café Hülsenbecker oder Haus Ennepetal.

In den nächsten Tagen wird Ennepetal eine Seite im Internet freischalten auf denen sich interessierte Ennepetaler anmelden können.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal