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Wir sind vor Ort auf Zeche Zollverein

Date: 09.01.2010 Time: 15:12 h

 

[jpg] Es ist geschafft. Nach 90 Minuten mit dem Auto sind wir auf der Zeche Zollverein angekommen.
Nachdem die technischen Probleme gelöst wurden und wir uns im Netz der Presse der Zeche Zollverein eingebeamt haben, können wir nunmehr los legen.
 
Nun zuerst einmal möchte ich sagen, draußen ist es zwar real nicht kalt, ich denke mal so  Minus 2 Grad Celsius, wenn einem aber der "leichte" Wind entgegenkommt so fühlt man in etwa 7 Grad Celsius.
 
Auf der Fahrt hierher ist nur das Stück von Voerde, Karlstrasse bis auf den Zubringer zur Autobahn  winterlich gewesen. Wobei die Karlstrasse eigentlich das größte Problem darstellte, was heißt Problem, es lag halt viel Schnee. Die weitere Fahrt bis zur Zeche stellte sich, bei angepasster Geschwindigkeit, problemlos dar. Mit unserem Presseausweis wurden wir sofort durch gewunken und besetzten unseren Parkplatz.
 
Wir haben es gut, sehr gut, wir sind zu zweit. Linde Arndt ist zur Eröffnungsverantaltung und ich halte hier im Pressezentrum die Stellung.
Normalerweise war das so nicht vorgesehen, Linde Arndt sollte mir Infos rüber schicken, die ich aber jetzt nicht bekomme. Habe mir jetzt von einem Kollegen ein Foto von der Eröffnung geschnappt und stelle es mal rein.
 
Eröffnung
 
Jetzt soll die Hymne von Herbie kommen, ich suche verzweifelt den Text, damit auch in Ennepetal jeder mitsingen kann ;-).
Es ist gelaufen, den Text habe ich auch gerade gefunden:
 

Komm zur Ruhr

Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt, weil man nur auf Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur,
leichter Schwur: Komm zur Ruhr.

Schnörkellos ballverliebt, wetterfest und schlicht.
Geradeaus, warm, treu und laut –
hier das Leben, da der Mensch, dicht an dicht.
Jeder kommt für jeden auf, in Stahl gebaut.
Und der Hang zum dürretrockenen Humor.
Und der Gang, lässig und stark.
Wer morgens verzagt, hat’s mittags längst bereut.
Es ist wie es ist, es wird Nacht und es wird Tag.

Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt, weil man nur auf Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur,
so weit so pur: Komm zur Ruhr.

Leute geben, Leute sehn, sie bewegen, sie verstehn, alle vom Flussrevier.
Dass der Rhein sich neu genießt, liegt an diesem Glücksgebiet.
Alles fließt, alles von hier.

Wo ein Wort ohne Worte zählt, dir das Herz in die Arme fällt.
Wo "woher" kein Thema ist, man sich mischt und sich nicht misst.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur – das ist Ruhr.
Seelenruhr von schwerverlässlicher Natur.
Urverlässlich, sonnig, stur – so weit, so ur: Seelenruhr.
Ich mein ja nur: Komm zu Ruhr.

Ich warte immer noch auf Linde Arndt und die Bilder.
Nun ist sie endlich da. Jetzt muss die auch noch was zu essen holen. *seufz*
 
Es hat aufgehört zu schneien, alles kann man jetzt schön hell beleuchtet sehen.
 
Hier noch ein Bild:
 

 
Date: 09.01.2010 Time: 18:12 h
 
Also, ich bin jetzt da und inzwischen auch satt. Aber die nächsten Aktionen warten schon und so werde ich erst einmal wieder los ziehen und neue Fotos machen.
Bis denne  – Linde Arndt
PS. Bestimmt hätte ich es zu Hause vor dem Fernseher kuscheliger gehabt und bessere Bilder im Großformat gesehen, aber die Atmosphäre war einfach [trotz des aussergewöhnlichen Wetters] berauschend und ich bin glücklich dabei gewesen zu sein.
 
Es geht weiter. Wenn nicht heute, so melden wir uns morgen wieder aus dem Pressezentrum der Ruhr2010. Ich denke mal, morgen werden es auch die Ennepetaler Künstler schaffen hier hin zu kommen.
An dem abschließenden Artikel arbeiten wir noch, den wir spätestens Dienstag ins Netz stellen werden. Es sind zu viele Eindrücke die verarbeitet werden müssen, von dieser, für uns zumindest,  außergewöhnlichen Eröffnung.
 
Date: 09.01.200 Time: 23:23 h
 
Feuerwerk ist vorbei, jetzt geht es ab zum chillen, zur after show Fete. Haben wir uns verdient. Es war ein wunderschöner arbeitsreicher Tag, hoffen wir auf einen gleich guten Tag morgen. Hier noch ein paar Bilder zum Abschluß:
 
 
 
Bis morgen in alter Frische. Ach ja, noch was. Besucher waren so an die 50.000 bis 80.000 auf dem Gelände, je nachdem wen man gefragt hatte. Es waren Besucher aus allen Landesteilen Deutschlands angereißt, es standen genügend P+R Plätze zur Verfügung.
 
Date: 10.01.2010  Time: 12:57 h
 
Wir sind wieder da. Die Anreise war total entspannt. Man braucht so eine Stunde. Im Moment sind in der Umgebung noch Parkplätze vorhanden. Für die Pfiffigen. In den umliegenden Siedlungen kann man auch abparken.
 
Date: 10.01.200 Time: 23:45 h
 
Wir sind wieder zuhause. Ennepetaler haben wir auch entdeckt: Markus Nottke und Anja Michel mit ihrem Regenbogenland und Carsten Michel als den Beauftragten der Ruhr 2010. Aber wo war Ennepetal? Wie kann eine Stadt attraktiv sein, wenn sie nicht zu sehen ist? Im Pressezentrum waren viele Städte mit ihren Programmen und Aktionen, die sie per Druck zur Verfügung vorstellten. Vielleicht hätten wir einen Flyer ohne Druck herausgeben sollen. Titel: Ennepetal, das Tal der Unsichtbaren.
 
Der Entwurf für diesen Artikel ist halb fertig. Vielleicht schaffe ich es bis morgen. Ach nein, die Bilder müssen ja noch alle fertig gemacht werden.
 
Auf jeden Fall, eines ist sicher es war eine Aufbruchstimmung ohne Gleichen. Das Ruhrgebiet hat Potenzial.
 
Date: 11.01.2010 Time: 23:45 h
 
So, der Artikel ist raus.
 
Wir hängen sicher noch eine Bildergalerie dran,
 
 
Linde Arndt und Jürgen Gerhardt aus Essen für En-Mosaik

Na, dann wird es ja jetzt

[jpg] Alles wartete auf die Geschäftsführung, die kam ca. 1 Stunde entschuldigt später. Prof. Dr. Oliver Scheytt kam vom oekomenischen Gottesdienst und hatte danach noch ein inniges Gespräch mit den Geistlichen wie Bischof Dr. Franz Overbeck von der katholischen Kirche, Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland,  der
Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h.c. Alfred Buß und dem Metropolit der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland und Exarch von Zentraleuropa, Dr. h.c. Augoustinos Lambardakis, die das Kulturhauptstadtkreuz geweiht und auf die Reise geschickt hatten. Jede Woche soll es in einer anderen Stadt Station machen, den Anfang macht Dinslaken.  Die geistliche und geistige Herrschaft hatten schon immer im Bistum Essen vieles bewegt, so sollte es auch für das kommende Wochenende sein, so wäre demnach ein annehmbares Wetter gesichert. Trotzdem sei darauf hingewiesen, dass wir diese Jahreszeit Winter nennen und dadurch evtl. Einschränkungen hingenommen werden müssten.

"Wir haben zwar nicht den höchsten Dom, dafür aber den längsten Dom in NRW, der übrigens bis vor hundert Jahre durch das Frauenstift geführt wurde.Diese Zeit war eine kulturell blühende Zeit, die wir uns alle wieder in Erinnerung rufen sollten. Kohle und Stahl, verbunden mit dem Namen Krupp haben diese Zeit abgelöst, die jedoch auch vor Jahren schon zu Ende ging.

Jetzt beginnt wieder eine Zeit der Kultur und der Kulturen, die einen neuen Aufbruch signalisiert.", so Prof.Scheytt bei seiner Ansprache.
 
"Die Generalprobe ist erfolgreich verlaufen, trotz der widrigen Witterungsbedingungen. Etwas unvorbereitet kam Herbert Grönemeyer selber der seine Hymne  in die Generalprobe mit einbezog. Die Eröffnung findet auf jeden Fall statt. Ansonsten wünsche ich mir und allen Beteiligten als auch den Menschen in der Kulturhauptstadt 2010 einen guten und starken Anfang am Wochenende, der das ganz Jahr anhalten möge.
Denn eines ist garantiert, wir haben eine starke Region mit starken Menschen" so Prof. Scheytt,
 
Eines kann allerdings noch  passieren: Wenn der Wind morgen zu stark ist, muss das Feuerwerk verschoben werden, denn es könnte nicht garantiert werden, dass die glühenden Feuerwerkskörper dort runter kommen, wo es geplant wurde.   Dieses wurde  als einzige Einschränkung verlautet.
 
Danach erzählten Prof. Scheitt und Prof. Petzinka noch einige Geschichten,  als sie gemeinsam die Stadt Essen baulich und kulturell umgestalteten.
 
           
                       
 
Wir sehen uns morgen in der neuen Kulturhauptstadt Ruhr2010.
 
Jürgen Gerhardt aus Essen für EN-Mosaik
 
 

Das Erscheinungsbild von Ennepetal in der Öffentlichkeit

[JPG] In der Werbung unterscheidet man zwischen Produkt- und Imagewerbung. Beides zusammen soll ein Bild ergeben, welches dem potenziellen Kunden suggeriert: Ich habe eine moderne und innovative Firma, dessen Produkte dementsprechend sind.  Es sind immer wieder ausgesandte Botschaften, die den potenziellen Kunden dazu bringen, sich zumindest ernsthaft bei einem Bedarf mit der Firma und den Produkten auseinanderzusetzen.

Diese Arbeiten sind letztendlich bei einer anstehenden Kaufentscheidung vorbereitend wichtig und ausschlaggebend für den Erfolg am Markt. Dies einmal vereinfacht dargestellt..

Wie ist das aber nun mit einer Stadt? Wie sollte die vorgehen? Sie hat ja keine Produkte, die sie anbieten könnte.
Nun, bei einer Stadt gelten die gleichen Regeln der Werbung, die für eine Firma und deren Produkte oder Leistungen gelten. Auch hier werden Botschaften aufgesetzt, gesendet, aufgenommen und verarbeitet, von der Stadt für die potenziellen Investoren oder zukünftigen Bewohnern um nur zwei Zielgruppen zu benennen.

Ein Beispiel:  Während der Weihnachtszeit hat sich eine Familie in München kundig gemacht, weil der Mann sich nach einem neuen Job hier in Ennepetal oder Umgebung beworben hat. Die Durchschnittsfamilie hat ein Kind ( 1,36 Kinder ) und  beide sind berufstätig. Beide werden sicher nicht am Jahresende von München mal eben in den EN-Kreis fahren um die einzelnen Städte zu erkunden. Also was macht man heute, man geht ins Internet um zumindest eine vorab Auswahl zu treffen. Sie rufen also unter anderem die Seite Ennepetal.de auf.  

Und diese Seite hat es in sich. Es ist ein Ausbund von einer negativen Werbung.
Es ist Weihnachten und das neue Jahr kommt. Kein Grußwort des Bürgermeisters an seine Bewohner, keine guten Wünsche für das neue Jahr. Stattdessen:

  • Erster Einsatz des Vorlesekoffers der Deutschen Bahn und der Stiftung Lesen
  • Brückenneubau Brücke Behlinger Weg
  • Müllabfuhrregelungen

An dritter Stelle kommt erst etwas von einem Neujahrkonzert, Weihnachten findet offensichtlich nicht statt.

Und diese Art der Imagewerbung geht über das ganze Jahr – seit Jahren.

Und nun sieht man eine wahre Orgie von Navigationspunkten, Standartpics und  Sponsoren ( 2 ) und ein paar Banner die auf andere Themen aufmerksam machen sollen. Was für eine Information oder Botschaft soll der Betrachter aus dieser Seite erhalten? Ist das Ennepetal? Soll bei dem Betrachter die Neugierde für diese Stadt geweckt werden? Eher nicht. Er wird die Seite weg klicken und die nächste Stadt an klicken. Es kann sogar noch schlimmer kommen: Er wird ein Vorurteil gegenüber dieser Stadt entwickeln. Das heißt, wenn er als Arbeitnehmer sich bei einer Ennepetaler Firma vorstellen würde, wird er von dieser Seite auf diese Firma ableiten. Der Personalchef würde es sicher schwer haben diesen Menschen für sich und seine Firma einzunehmen. Es ist schon beschämend wie wenig Kreativität und Phantasie für diese Seite aufgebracht wird. Man muss sich diese Seite mal in Ruhe zu Gemüte führen um zu sehen, was unsere "Superhirne" in unserer Stadtverwaltung "anstellen".

Aber es geht noch weiter. Wir haben in diesem Jahr das Jahr der Kulturhauptstadt Ruhr2010 und Ennepetal hat die Gelegenheit sich vor einem Millionenpublikum darzustellen. Am Dienstag ist Pressekonferenz und es wird die Eröffnungsfeier aber auch das Programm vorgestellt. EN-Mosaik wurde hierzu eingeladen und gehört zu den akkreditierten Pressevertretern. Wir aber auch die anderen Pressekollegen informieren uns allesamt unter anderem über das Internet, parallel werden wir durch das Pressezentrum der Ruhr2010 GmbH über Newsletter, email all umfassend informiert.
Wir haben uns über Ruhr2010.de über Ennepetal schlau gemacht, so wie es auch die Kollegen machen würden.

Hier der Eintrag für Ennepetal:

Drei Dinge, für die wir berühmt sind:
Kluterthöhle, Shanty Chor Voerde Ennepetal, Internationales A-Jugend Pfingstturnier

Drei Dinge, die man nicht verpassen darf:
Einen Besuch in der Kluterthöhle, eine Wanderung durch das weite Grün der Stadt Ennepetal, einen Besuch der Fußgängerzone

Unsere Spezialitäten:
Offen gegenüber Neuem, bei uns geht DAS, Höhlentropfen, Krut Voerde

Wir sind Helden, weil … wir im südlichen Teil des Ruhrgebietes Großes für die Metropole Ruhr bewegen

Geht man weiter und fragt nach den Veranstaltungen der Stadt Ennepetal, so erfährt man:

Veranstaltungen dieser Stadt finden Sie in Kürze hier.

Wir haben Weltfirmen, wie Dorma, Febi oder auch ABC in unseren Stadtmauern. Drei Talsperren, landschaftlich sehr reizvoll im Zugriff. 1 Vogelschutzgebiet. Denkmalgeschützte Gebäude, wie Gut Ahlhausen oder das Ensemble in der Hinnenbergerstrasse vorzuweisen. Landschaftlich einmalige Flusstäler und Auen der Ennepe und der Heilenbecke. Oder gut erhaltene Stadtteilkerne, wie Rüggerberg oder Voerde. Alte Kirchen in Voerde, Rüggeberg oder auch Milspe. Dann haben wir jede Menge Vereine unter anderen Heimatvereine die die lokalen Traditionen pflegen.
Und daraus kann man kein ansprechendes Ortsprofil machen? Oder nur ein unzureichendes Profil?

Alkoholika (Höhlentropfen oder Krut Voerde) mag ja für einige Menschen ganz nett sein, sollte aber nicht im Mittelpunkt einer Vorstellung stehen. Es sei denn man will Alkoholiker anziehen oder heran ziehen. Das die Alkoholwerbung umstritten ist, weiß natürlich niemand auf der "Insel der Glückseligen". Ein Glück das die EU bald die Alkoholwerbung verbietet.Eine Fußgängerzone als herausragend hinzustellen, wo jede Stadt eine Fußgängerzone hat ist meines Erachtens lachhaft. Fehlte nur noch ein Eintrag: Wir leben schon in mehrgeschossigen Häusern und essen auch schon mit Messern und Gabeln.

Wieder einmal mehr verpasst die Stadt Ennepetal sich vor einem Millionenpublikum dementsprechend zu präsentieren. Stadtmarketing, Öffentlichkeitsarbeit sieht bei mir ganz anders aus. Hat die Stadt denn seit dem NRW Tag in Wuppertal nichts dazu gelernt? Wie soll das Image der Stadt Ennepetal denn in der Stadt  aussehen? Wir sind bieder, biederer geht es nicht? Es wird Zeit, dass Ennepetal sich als leistungsfähige Stadt darstellt und sich nicht als  Abklatsch seiner selbst generiert.

EN-Mosaik ist sehr gespannt auf die Eröffnungsfeierlichkeiten am 9./10. Januar und die dortige Präsentation der Stadt Ennepetal.

Jürgen Gerhardt

Es geht um den Führungsanspruch in Ennepetal

[jpg]  "Eines Tages, möglicherweise jedoch nie, werde ich dich um eine kleine Gefälligkeit bitten." sagt Don Vito Carleone in dem Film Der Pate. Ja, der Pate, er hatte alle Strippen in der Hand, verlangte unbedingten Gehorsam. Und wer nicht spurte fand sich mit Betonschuhen in einem tiefen Gewässer wieder. Gott sei Dank führen Ennepe und Heilenbecke nicht genügend Wasser um Leute dort mit Betonschuhen zu versenken.

Es ist ein subtil austariertes System des Gebens und Nehmens, dieses Don Vito System. Auch die Zuständigkeiten sind klar geregelt, die von oben nach unten klare Abgrenzungen haben. Da kann nicht einfach ein kleines Rädchen mal eben den Boss ansprechen. Dieser  Absolutheitsanspruch der in so vielen Köpfen noch fest verankert ist passt aber nicht in unsere Demokratie. Auch das Undurchsichtige der Entscheidungen die Don Vito fällte, sollten in einer Demokratie nichts verloren haben. Klare nachvollziehbare Entscheidungen sollten vorherrschen, die der Spekulation keinen Vorschub leisten. Anspruch und Wirklichkeit klaffen jedoch, auch hier in Ennepetal, weit auseinander. Warum wohl?

Es geht um Macht, um viel Macht. Das wäre nicht so verwerflich, denn Macht braucht man um etwas für die Allgemeinheit durchzusetzen. Nur soll denn die Macht verkommen um das eigene unzureichende Ego aufzupolieren?

Es gilt: Machtausübung von der Sache oder von der  Person. Willy Brandt hatte seine ihm übertragene Macht genutzt um eine andere Politik zu betreiben. Eine Politik die letztendlich zum Fall der Mauer führte. Eine Vision die erst 20 Jahre später als Erfolg gefeiert werden konnte. Und beim Fall der Mauer ließen sich andere als Architekten feiern.

Und Ennepetal?  Es sind nur wenige politische Entscheidungen die zum Wohle der Stadt getroffen wurden und später als Erfolg verbucht werden konnten. Seit Jahren herrscht Stillstand. Wenn denn mal eine politische Entscheidung gefällt wird, kommt diese viel zu spät und verschärft die bereits vorhandenen Probleme. Die restlichen Gemeinden im EN-Kreis entwickeln sich alle weiter, nur Ennepetal entwickelt sich entweder zurück oder praktiziert den Stillstand. Da fragt man sich doch, wofür zahlen wir die im Vergleich höheren Personalkosten?

Schauen wir uns einmal die einzelnen Parteien an, von ihrem Anspruch und dem Auftreten in der Wirklichkeit.

Da sind die Ratsmitglieder der Gruppe Hofmann & Hofmann, genannt auch Bündnis90/Die Grünen, die sich augenscheinlich bedingungslos der CDU untergeordnet haben. Grüne Politik findet in Ennepetal nicht mehr statt oder nur rudimentär. Da geht man her und tritt symbolträchtig mit Anti Nazi Shirts auf, wagt sich aber nicht die Hand für ein klares Nein zu heben, weil man das Verwaltungsgericht scheut. Da werden Anträge der Ratsfraktion der Bündnisgrünen in einem Forum veröffentlicht, welches teilweise als Plattform der Neonazis genutzt wird. Die Forumsbetreiberin hat nichts dagegen, wenn Herr H. von den Neonazis sich in ihrem Forum äußert. Ja, es hat sogar den Anschein, sie möchte mit den Neonazis in eine Diskussion treten. Die Anträge der Bündnisgrünen, das Aufstellen von Bänken oder das Anlegen eines Grillplatzes in diesem Forum, sind einfach als grüne Politik lachhaft. Dabei haben die Grünen doch ein relativ einfaches CMS System auf ihrer Webseite installiert, welches sogar von Hauptschülern problemlos mit Erfolg genutzt wird. Vielleicht überlegen sich die Grünen mal ob sie nicht bei der CDU  ihre Anträge einstellen wollen.

Digitale Nachhaltigkeit scheint bei den Bündnisgrünen in Ennepetal nicht bekannt zu sein. Auf ihrer Homepage huldigt sie einem Personenkult, den man schon als überholt gesehen hat. Digitale Nachhaltigkeit heißt aber Informations- und Wissensaufbereitung für jedermann und jederzeit bereitzustellen. Die Bündnisgrünen-, die FWE und die städtische Seiten machen es eindrucksvoll vor wie man es nicht machen sollte. Nachhaltigkeit hat offensichtlich etwas mit Eitelkeit bei den Bündnisgrünen zu tun. Gibt es keine grünen Themen mehr? Doch es gibt sie, nur sie werden nicht aufgenommen. Nehmen wir das aktuelle Thema Klimaschutz, es geht durch alle Medien, die Bündnisgrünen in Ennepetal ficht das jedoch nicht an. Der European Energie Award, eine Chance, wurde einfach nur als reine Bilanzierungsmaßnahme des Gesamtrates gesehen. Was hätten sich die Bündnisgrünen hier profilieren können. Dann das im Wahlkampf versprochene Blockheizkraftwerk für das Platsch – ein Witz. Das Platsch welches hoch defizitär arbeitet, könnte gut abgeschaltet werden. Durch die Abschaltung würde sich ein positiver Beitrag zur Co2 Bilanz ergeben. Wärmedämmung bei den städtischen Gebäuden, einschl. Haus Ennepetal kommt noch nicht einmal im Ansatz vor. Regionale Vermarktung, seinerzeit ein Lieblingsthema von Bärbel Höhn, auch hier Schweigen in Ennepetal.

Dann die FWE, die ab und an ein Statement abgibt, aber nichts wesentliches zu den Themen beitragen kann oder will. Auch hier hat man den Eindruck die Konservativen von der  CDU werden  die Schularbeiten schon für diese Partei machen. Eigenständige Politik sieht anders aus. Aber, die FWE wird nicht mehr so umworben wie ehedem, als die CDU noch ihre 18 Sitze hatte. Die FWE realisiert gerade, dass sie sich auf die eigenen Füße stellen muss. Aber wie, wenn man jahrelang unter der Bettdecke der Konservativen lag?

Es geht bei der CDU lockerer und komfortabeler mit den Stimmen der FDP, den  Bündnisgrünen, immerhin 4 Stimmen über. Nur diese so genannte Jamaika Connektion, die keine Koalition sein möchte hat es mit einer selbstbewussten FDP zu tun. Im Bund kann die FDP vor Kraft kaum gehen, warum sollte das nicht auch in der Kommune Ennepetal funktionieren.

Nur was macht die FDP mit ihrem neuen gesteigerten Selbstbewusstsein?  Sie akzeptiert die hohen Personalkosten der Stadtverwaltung, die entweder auf zu hohe Gehälter oder aber auf zuviel Personal zeigen.

Sie akzeptiert den kaufmännisch dubiosen Kaufauftrag für den Bahnhof ohne klare Investitionsberechnung.  Und das bei einer angespannten Haushaltslage. Treten die Liberalen doch immer an, indem sie die Bürokratie der öffentlichen Hände geißeln. Dann der Gipfel, die Überführung der Vermögenswerte in eine AÖR. Wird doch dadurch das Tafelsilber aus der Kontrolle durch den Rat der Stadt genommen. Denn eine AÖR ist rechtlich nicht an Ratsbeschlüsse gebunden. Die Neubewertung der Vermögenswerte hätte gegen sämtliche Bilanzrichtlinien verstoßen, wenn sie als Aktiva bei der Stadt geblieben wären. Und das bei einer Partei der man eine hohe Wirtschaftskompetenz zuschreibt und sogar einen Diplomkaufmann in ihren Reihen hat.

Während des Wahlkampfes wollte die FDP die Stadt für Eltern mit Kind attraktiver machen, wo sind die Konzepte und die Anträge dazu?

Kommen wir zu den beiden "Volksparteien" SPD und CDU, wobei ich zweifele ob man zu diesen beiden Parteien überhaupt noch Volksparteien sagen kann. Denn es fehlen da sicher noch einige Wähler, so dass man diesem Anspruch gerecht werden kann. Beide Parteien haben 14 Sitze, absolut gesehen hatte die SPD ein paar Wählerstimmen mehr. Nur was machen die beiden? Da war das mehr als peinliche Gezänk um die Wahl der stellvertetenden  Bürgermeister. Es ging hier um eine reine Besitzstandswahrung der CDU aber auch eine Kraftprobe gegenüber der SPD. Für diese Kraftprobe wurde eine alte ungeschriebene Regel gekippt. Und sonst ließ der alte "Silberrücken" Walter Faupel erkennen, dass er seinen alten Posten des "Strippenziehers" nicht aufgeben wollte.

Eine neue Politik? Fehlanzeige. Mehr Demokratie? Fehlanzeige. Das Teilen und Herrschen ( Divide et impera) sollte eine Fortsetzung erfahren, so sollte es allerdings nicht in einer Demokratie sein.

Und unser neuer Bürgermeister?

Nun, er tingelt weiter durch die Stadt und versucht sein Image aufzupolieren und macht dabei den gütigen Stadtvater der für alles und für alle Verständnis hat. Impulse für das Gemeinwesen? Wege aufzeigen? Fehlanzeige. Solidarität mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung, ja. Das Einsparpotenzial im Personalbereich wird jedoch zur Seite geschoben. Wie war das noch mit dem Bock und dem Gärtner? Das eingespart werden muss, sollte jedem klar sein, und zwar kräftig, nur nicht unserem BM. Denn wie ist es zu verstehen, dass so mir nichts dir nichts die Kassenkredite auf 50 Mio erhöht wurden? 50 Mio sind immerhin fast genau die Einnahmen der Kommune für ein Jahr. Im Moment ist das Kapital billigst zu bekommen aber was wenn im nächsten oder übernächsten Jahr der Zins für kurzfristiges Geld ansteigen wird? Und was wird, wenn dann die ganzen Vermögenswerte der Stadt in die AÖR überführt wurden, die Stadt also quasi ohne Vermögen ist?  Die Banken sind gemäß Basel II gehalten evtl. einen deftigen Risikozuschlag bei den Kreditzinsen zu nehmen. Und Kassenkredite sind nun einmal kurzfristige Kredite, die erheblichen Schwankungen auf den Finanzmärkten unterliegen.

Und dann gibt es da noch die interfraktionellen Sitzungen, die so genannten "Kungelrunden". Die werden in mehr oder weniger Regelmäßigkeit abgehalten. Da treffen sich die Fraktionsvorsitzenden, Faupel (CDU), Rauleff (SPD), Frey (FDP); Hoffman (Bündnisgrüne), Hüttebräucker (FWE), der Bürgermeister und dessen Stellvertreter um in trauter Gemeinsamkeit festzulegen, was man dem Rat der Stadt in den nächsten Sitzungen so vorlegen mag und wie der dann entscheiden soll. Logischerweise sind diese Sitzungen, wie es sich für eine gute Demokratie gehört, nicht öffentlich. Und dort wurde und wird sicher auch festgelegt wer in Zukunft das Sagen haben sollte. Dort wurde sicher auch der Führungsanspruch der CDU mit Faupel und Wiggenhagen durchgesetzt und Rauleff mit seiner SPD auf die Plätze verwiesen. So entpuppt sich das Spielchen um die Stellvertreterwahl dann auch als reine Disziplinierungsmaßnahme für die SPD. Ich glaube die SPD hat das inzwischen auch kapiert und übt die neue Bravheit.

So finden wir wieder zu Don Vito zurück, wie sagte er so schön: "Ich mache dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst…"
Und deshalb geht es auf der "Insel der Glückseligen" weiter so wie bisher. Den Vorlagen im Ratssaal fehlen viele weiterführende Informationen um ruhigen Gewissens eine Entscheidung zu treffen. Sie werden aber getroffen, weil vorher den Ratsmitgliedern von ihren Fraktionsvorsitzenden gesagt wurde wie sie abstimmen oder auch zu denken haben und sollen. Das nenn ich eine doch glatt weg "keine" Demokratie. Denn in einer Demokratie ist die Transparenz ein wesentlicher Bestandteil. Und der Rat der Stadt? Der wird weiter von der Verwaltung geführt und lässt sich auch führen. Warum haben wir eigentlich einen Rat, wenn die Verwaltung doch eh alles alleine machen kann?

Politik für eine Kommune sieht bei mir anders aus. Sie richtet sich nach den Bedürfnissen der Bürger und Unternehmen aus, die  eine sich weiterentwickelnde Kommune erwarten, damit sie morgen überall mit Stolz sagen können: Ich bin aus Ennepetal. Und nicht: Ich wohne zwischen Hagen und Wuppertal. Führung heißt demnach in Ennepetal, Verhinderung von positiven Entwicklungen, Leben von der Substanz.

Jürgen Gerhardt

Alles Gute zum Weihnachtsfest

Weihnachtszeit – Zeit zum Innehalten.

Wir haben viele guten Wünsche zum Weihnachtsfest, verbunden mit Dank an alle die uns begegnet sind. Jeder hat seinen Teil zu dem beigetragen, was in diesem ereignisreichen Jahr geschehen ist. Licht und Schatten, alles war da, alles hatte seinen Sinn. Und es gab viele interessante  Menschen, die uns mit Sympathie und Anerkennung ein Stück des Weges begleitet haben.

Weihnachten – eigentlich müsste es viel öfter im Jahr sein. Nicht wegen der Geschenke, nicht wegen eines opulenten Essens, einfach nur um sich Zeit zu nehmen einmal über alles nachzudenken.

Wir wünschen daher allen, dass dieses "Fest der Liebe" auch ihnen Harmonie und Freude bringt und das diejenigen, die durch harte Schicksalsschläge zu Weihnachten nicht recht froh  sein können, Menschen finden, die ihnen Licht ins Dunkel bringen, ihnen nahe sind und sie unterstützen, damit sie Kraft bekommen für die weitere Zeit.

EN-Mosaik


Kreative Geldvermehrung und Informationspolitik in Ennepetal?

             
[jpg] Es hätte eigentlich ein   harmonisches Jahresende geben können. Die Pfadfinder der DPSG Milspe entzündeten das "Friedenslicht" als Gabe und Aufgabe Frieden und Toleranz in den Ratssaal des Hauses Ennepetal einzubringen. Es weihnachtete also sehr.

Nur die CDU musste diesen Pfad verlassen und versuchte sich nochmals mit der Bürgermeisterstellvertreterwahl zu rechtfertigen. Alles wäre nach Recht und Gesetz abgelaufen, so Ratsmitglied und erster Bürgermeisterstellvertreter Kraft. Richtig, dies hatte ja auch niemand bezweifelt. Nur wenn nicht diese ungeschriebenen Regeln wären, die es eben in allen Bereichen der Gesellschaft gibt. Man kann nicht diese ungeschriebenen Regeln fordern und gleichzeitig bei Bedarf über den Haufen werfen. Und das hatte nun einmal die CDU/FDP/Bündnisgrünen mit ihrer gemeinsamen Liste getan. Sie wollte, was auch legitim war, ein eindrucksvolles Machtsignal an die SPD senden, welches auch ankam. Nun, die SPD hatte ihre "Wunden geleckt" und das Ganze begraben. Der Rechtfertigungsversuch erntete nur Unverständnis bei den Anwesenden und ist schlicht und einfach in die "Hose" gegangen.

Der Stadtkämmerer gerierte sich als kreativer Bilanzbuchhalter indem er das HSK (Haushaltssicherungskonzept) zumindest für 2010 umging. Wie das? Die Stadt hat Vermögenswerte, wie Strassen, Gebäude und Grundstücke, die bewertet wurden und den Regeln der Abschreibung unterliegen. Unser Kämmerer bewertete die Vermögensgegenstände einfach neu, nämlich höher und überführte diese sodann in eine neue Firma. Nebenbei, die Firma Lehmann Brothers, die die Finanzkrise auslöste, hatte mit solch einer kreativen Buchhaltung ihren Firmenwert um das 44fache erhöht. 

Dadurch entstehen höhere Vermögenswerte, die die Aktiva einer Bilanz erhöhen. Hierdurch wird die Stadt aus dem Bereich der Überschuldung geführt und wieder für einen "kurzen" Zeitraum in ruhiges Fahrwasser gebracht. Das HSK wird dadurch vermieden. In der Wirtschaft ist diese Handlung, also das Nutzen des derivativen Firmenwertes (Godwill) in dieser Art und Weise sehr umstritten, führt diese Handlung doch in der Regel zu einem negativen Rating und damit zu Erhöhung der Fremdkapitalzinsen.

Abgesehen davon, dass dadurch der nicht vorhandene Wille zum Sparen dokumentiert wird. Gespart werden muss aber auf jeden Fall, jetzt zwar verschoben, dann aber umso mehr. Es gilt: Verschobenes Sparen ist ein grausames und brutales sparen.

Im Anschluss referierte der BM auch, dass es im Bereich der Personalkosten kein Einsparpotenzial geben könne, eher das Gegensteil wäre der Fall. Das Sankt Florians Prinzip wurde sichtbar. Nur, wenn die Personalkosten soviel höher sind als in vergleichbaren Städten, wusste der BM nicht zu begründen. Warum auch, es waren und sind ja die eigenen Kollegen die man solidarisch schonen sollte. Tja, das ist halt das Problem wenn man aus den eigenen Reihen einen Bürgermeister stellen kann, der Interessenkonflikt ist vorprogrammiert. So wurde das Sparen auch kurzerhand auf 2012 vertagt. Und 2012 soll evtl. über die Erhöhung der Hebesätze nachgedacht werden. Ein Signal an die Unternehmen, die Steuerzahlungen wieder "sprudeln" zu lassen?

Über die Abstimmung zum Radweg sollte man lieber schweigen, ein Armutszeugnis der Stadt die nicht in der Lage ist das Miteinander von Radfahrern und Fußgänger vernünftig zu organisieren. Wenn man sich schon beim Bau der Fuzo nicht mit der Regionalplanung abstimmen wollte oder konnte, so sollte man jedoch heute die Radfahrer nicht diskriminieren, sondern ein vernünftiges organisatorische Miteinander anstreben.

 Und jetzt ist es endgültig, der Bahnhof wird gekauft. Der Rat der Stadt stellte der Stadtverwaltung einen Blankoscheck aus, sprich den Bahnhof zu jedem Preis zu kaufen. Kein Wort über die Nebengebäude, keine Budgetierung, kein Wort über die Folgekosten die zumindest kalkuliert sein sollten. Dafür aber viele, viele Statements, Absichtserklärungen oder Lippenbekenntnisse. Herr Faupel (CDU) will das Problem zwar gelöst sehen, möchte aber dafür kein Geld dafür freimachen. Es soll ein öffentlicher Druck aufgebaut werden, damit andere sich eine Finanzierung einfallen lassen. Er möchte aber auch die anderen Gebäude mit einbezogen haben.

Man möchte ergebnisoffen diskutieren, so Herr Rauleff (SPD), zumal das Gebäude unter Denkmalschutz steht.
Herr Hüttebräucker (FWE) kündigte eine Diskussion an die er dahin lenken will, dass der Abriss des Gebäudes beschlossen wird. Er sieht keinen anderen Weg. Herr Palomba sagte mir auf meine Frage über den Weg hinsichtlich der Inhalte dieses Kaufes, Umfang des Kaufes, Kaufpreis oder auch Nutzung, dass man alles im Griff habe.  Vertrauen in die fachliche Kompetenz der Stadtverwaltung wurde von Palomba angemahnt.
Es ist schon merkwürdig wie man Vertrauen entwickeln soll, wenn doch die mangelhaften Ergebnisse und Entscheidungen an jeder Ecke" dieser Stadt begutachtet werden können. Wie dem auch sei, am 21.1.10 soll es einen runden Tisch im Haus Ennepetal geben, zu dem jetzt schon die üblich Verdächtigen eingeladen werden.

Dort soll es Gespräche geben wie der Bahnhof in Zukunft genutzt werden und wie das Ganze "Abenteuer" finanziert werden soll. Gesprächweise waren die VHS, AWO, Stadt Gevelsberg und die Vereine angedacht, alles kreative Köpfe wie man an Gelder herankommen kann, die jedoch nicht bekannt sind für unkonventionelle und kreative Nutzungsmöglichkeiten.
                         

Und dann war da noch die Frage von Herrn Völlmecke (Die Linke) ob die Stadt schon einmal an den Einsatz von Open Source, wie Linux, Open Office, also kostenfreie Software gedacht hätte. Und, wieso die Rechner auf den Schulen vermehrt mit Mac Betriebssysteme ausgerüstet würden. Warum auch hier keine Freie Software eingesetzt wird.
 

Die Antwort von Herrn Schnieder, sinngemäß: Mac und Windows würden sehr gut auf die Rechner passen, womit die Schüler auch hervorragend zurecht kämen.Linux, oder offene Software, würde deshalb nicht zum Tragen kommen, weil diese Systeme nicht so recht zusammen passen. Im übrigen hätte die Münchner Stadtverwaltung das Projekt, Linux in der Stadtverwaltung einzuführen, aufgegeben.  

Hinsichtlich der Aussage, die Münchner hätten das Projekt Linux aufgegeben, ist dies schlicht und ergreifend die Unwahrheit. Wie uns die Pressestelle der Stadt München, Direktorium IT, Projekt LiMux auf telefonische Anfrage heute mitteilte, ist diese Aussage an den Haaren herbeigezogen und entbehrt jeder Grundlage. Vielmehr ist es so, dass die Stadt München umfangreiche Arbeiten bei 14.000 Rechner zu tätigen hatte und hat, darüber hinaus auch in einem Schritt für Schritt Verfahren die Dokumentation für das laufende Migrationsverfahren anfertigt. Das dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, ist dabei selbstredend.

Falls Herr Schnieder jedoch seinen Wissenshorizont erweitern möchte so mag er doch die schon umfangreichen öffentlich zugänglichen Informationen im Internet  einsehen. Vielleicht ergibt sich ja die Situation, dass Herr Schnieder seine gemachte Aussage der Wirklichkeit anpassen mag. Auf einer "Insel der Glückseligen" mag man ja den Bezug zur Realität verleugnen, nur sollte man dies nicht auch noch in der Öffentlichkeit pflegen.

Was nun die Aussage hinsichtlich der Windows und Mac  Rechner betrifft, so spricht nichts dagegen auch auf diesen Rechnern Linux Betriebssysteme zu installieren. Zumal es heute Alltag ist wenn man mehrere Systeme mittels eines Bootmanagers installieren kann und damit ein weitergehendes Arbeiten ermöglicht wird.

Die genannten Betriebssysteme arbeiten alle ohne Probleme auf einem X86 System, welches in der Regel vorhanden ist. Ich empfehle Herrn Schnieder hierzu einmal einen Weiterbildungskurs in welchem er auf den neusten Stand gebracht werden könnte. Bis zu diesem Kurs empfehlen wir schon einmal über die Begriffe Migration, Emulation und Virtualisierung im IT Bereich Google oder Bing zu bemühen.

Auf der anderen Seite ist allgemein bekannt,dass sowohl Microsoft als auch Apple manchmal sogenannte Annehmlichkeiten verteilen, damit ihre Produkte weiterhin das Vertrauen der Entscheider genießt. Ich möchte aber hier nicht weiter denken.

Dies war eine krasse Fehlinformation ohne Not. Wie mit solchen Informationen Vertrauen in die Verwaltung aufgebaut werden soll, darüber wage ich nicht nachzudenken.

Aber wie gesagt, eine "Insel der Glückseligen" hat einen großen Bonus, wird aber auch auf der anderen Seite nicht ernst genommen.  Ob das unserem neuen Bürgermeister aber auch bewusst ist?

Jürgen Gerhardt

Wir wollen dran bleiben und kein Kind alleine lassen

[jpg]  Radio MDU, Ennepetal startet eine andere Art von Spendenaktion. 1 Euro wollte das Ennepetaler Internetradio zahlen, wenn ein Moderator einen gewünschten Musiktitel nicht erbringen konnte. Auf diese Weise kamen in der vorgegebenen Vorweihnachtszeit Euro 150,– zusammen, Aber nicht nur das, vielmehr wollten sich viele Hörer aus ganz Deutschland und Österreich mit Spenden direkt beteiligen. Selbst die von Radio MDU, Ennepetal betreuten Künstler wollten nicht abseits stehen und spendeten.

So fanden sich am 23.12.09 die Beteiligten bei Café Kartenberg zusammen, um die Summe der Spende der Vorsitzenden des Vereins Sunshine4Kids e.V. , Gaby Schäfer, zu übergeben. Als Überraschungsgast hatte sich Frau Dr. Hella Siekermann eingefunden, die sich spontan mit einer weiteren Spende beteiligte. Rechtsanwältin Julia Gray aus Hagen, die die Spenden auf einem Konto verwaltete, nannte auf dem einberufenen Pressetermin Euro 1.820,– die eingegangen waren. Frau Dr. Hella Siekermann, die sich  vorab bereits mit einer Spende beteiligt hatte,  rundete den ganzen Betrag mit einer zusätzlichen Spende auf Euro 2.000,– auf.

         

Sie war  sichtbar gerührt aber auch begeistert von der Arbeit, die Frau Gaby Schäfer mit ihrem Verein Sunshine4Kids e.V. bisher geleistet hatte. Bernd Hohlweck der Geschäftsleiter von Radio MDU, Ennepetal kündigte auch direkt weitere Aktionen mit Frau Gaby Schäfer und ihrem Verein Sunshine4Kids an.

Es macht einen schon sehr betroffen, wenn Frau Schäfer von ihrer ehrenamtlichen Arbeit berichtet. Ein Kind das von seinen Eltern wenn diese feiern wollten  zum Übernachten unter den Balkon geschickt wurde. Ein anderes, welches den Todeskampf des Geschwisterteils in einem Hospiz traumatisiert hatte und sich alleine gelassen sieht, weil sich die Eltern vordringlich um das sterbende Kind kümmern möchten – ein Schattenkind. Pflegeeltern, die die ihr anvertrauten Kinder vernachlässigten. Dies und vieles mehr schilderte Frau Schäfer aus ihrem "täglichen" Leben mit den Kinder und Jugendlichen. Nicht wegsehen will sie, dran bleiben und kein Kind alleine lassen. Es sind in der Regel Kinder aus sozial benachteiligten Bereichen die Ihr auch von Jugendämtern des gesamten EN- Kreises zugewiesen werden.  So sind aus der Betreuung von ehemals 100 Kindern und Jugendlichen inzwischen 400 Kinder und Jugendliche geworden. Ihre Kraft schöpft sie daraus, indem sie die positiven Entwicklungsstufen der Kinder und Jugendlichen wahrnimmt und dies als Motivation für weitere Aktionen sieht. Ein beachtliches Spektrum an Aktivitäten welches sie vorweisen kann, zumal sie selber Mutter von zwei Kindern ist.

Perspektivisch wird es in 2010 eine Hoffnungsflotte geben. 16 Schiffe, die für die 16 Bundesländer stehen werden sich vom 20.8.2010 – 29.8.2010 mit Kindern und Jugendlichen auf den Weg machen. Parallel plant sie ihren Aufstieg auf den Mount Kilimandscharo in Tansania. Die 5.895 Meter Höhe will sie mit einer Spendenaktion verbinden, wobei sie pro 100 Höhenmeter einen Spender mit nehmen will ( En-Mosaik   berichtete darüber). Für die Aktion hat sie Arved Fuchs,den bekannten Abenteuerer und Buchautor, als Botschafter gewinnen können.

2011 wird Grönland in 28 Tagen zu Fuß durchquert und 2012 ist die Sahara dran, die auch zu Fuß bezwungen werden soll. Für alle Aktionen werden noch Sponsoren und Spender gesucht, die durch ihre finanzielle Beteiligung helfen, die Not der Kinder und Jugendlichen für einige Tage etwas zu lindern. [Ausführliche Informationen finden Sie auf der Homepage von sunshine4kids]

Ja, es ist Weihnachten und da ist es fast zur Selbstverständlichkeit geworden, dass man spendet. Nur die Not der Kinder und Jugendlichen ist nicht auf die Weihnachtszeit beschränkt, sie gibt es Tag für Tag, das ganze Jahr über. Weihnachten ist immer wenn es um die Not anderer Menschen geht, und vor allen um die Not von Kindern und Jugendlichen.

Auch EN-Mosaik unterstützt Sunshine4Kids redaktionell seit Anfang 2008 und wird es auch weiterhin tun.

Wir wollen nicht wegsehen, wir sollten dran bleiben.

Jürgen Gerhardt

Leise rieselt der Schnee in Ennepetal

           

[jpg]  Da waren sie die Wassermäuse der Klassen 3 a und 3 b der GS Wassermaus. Jedes Jahr zu den Jahreszeiten suchen sie das Seniorenheim Brunnenstrasse in Ennepetal auf, um den Alten eine kleine Freude zu machen. Es ist bald Weihnachten, draußen liegt der Schnee der letzten Tage und es ist kalt. 30 Kinder der Grundschule Wassermaus brachten Wärme in den Aufenthaltsraum des Seniorenheims.

Ihre Lehrerinnen, Frau Christa Hunsdieck, Frau Schulte und Frau Maikranz,  begleiteten die SchülerInnen in das Seniorenheim und halfen ihnen ihre kleinen Unsicherheiten zu überwinden.

                                                

Es dauerte nicht lange und die Kinder fanden sich recht unbeschwert  zurecht. Nachdem sich die letzten Bewohner  eingefunden hatten, einige benötigten etwas mehr Zeit so ist das nun mal im Alter, ging es auch schon los.

Die Betreuerin Frau Anne Ringler begrüßte alle recht herzlich im Namen der Bewohner des Seniorenheims.
Ein bunter Reigen von Weihnachtsliedern von "Alle Jahre wieder" bis "Leise rieselt der Schnee" klang durch den Raum, der nur von dem Gedicht über die Weihnachtsmaus unterbrochen wurde.
       
Die Bewohner lauschten ergriffen und einige, die vorher ganz still, fast regungslos dagesessen hatten, sangen soweit es ging mit. Man merkte es den Kindern an, wie ernst sie ihre Rollen nahmen, den Bewohnern eine schöne Stunde zu bescheren und das Weihnachtsfest in Erinnerung zu rufen. Dieses Fest, das als Fest der Liebe von uns Christen gefeiert wird. 3 Tage vor Heilig Abend sollte auch hier die Botschaft ankommen und nicht vergessen werden. Man meinte zu merken, wie die Kinder sagen wollten, wir sind jetzt auch für euch da, freut auch ihr euch.

In unserer Gesellschaft haben wir alles eingeteilt, es gibt kaum mehr Großfamilien, wo Enkelkinder noch klein sein dürfen. Hier durften sie klein sein und wurden damit groß indem sie die Verbindung zwischen den Generationen nicht abreißen lassen wollten.

So war es nicht nur eine Geste, als die SchülerInnen der GS Wassermaus ihre selbst gemalten und geschriebenen Weihnachtskarten mit ihren Wünschen an die Bewohner verteilten. Jedes Kind suchte und fand sein Gegenüber und gab seine Karte hin.

                  

So klang die Stunde aus indem Frau Ringler vom Seniorenheim den Kindern noch Süssigkeiten mit auf den kurzen Weg gab und sich bei ihnen für ihren Besuch bedankte. Nach dem die Kinder ihre Mäntel  und Mützen wieder angezogen hatten, sah man sie unbeschwert durch den Schnee zu ihrer Schule stapfen, die doch gleich nebenan war. Eine bunte plappernde Gruppe, von ihren Lehrerinnen begleitet, zog wieder von dannen.

Zurück blieb die Wärme der Kinder in den Räumen des Seniorenheimes Brunnenstrasse, die sich hoffentlich lange dort hält.

Es weihnachtet es ist Frieden, es wird alles gut, Kinder haben es mit ihren Augen und ihrem Singen gebracht.

Frohe Weihnachten auch wenn es heute nicht mehr so wie früher sein sollte, für Kinder und für die Alten wird es immer so sein.

Jürgen Gerhardt

And the winner is …

Nach dem Umzug von Kosmetik-Mittag aus der Voerder Str. 95 in die Voerder Str. 85 (direkt neben der Sparkasse) hat Barbara Mittag ihr Sortiment um excellente Dessous der Marke Marie Jo, sowie exclusive Jeans, Fashionartikel und Accessoires erweitert und damit eine weitere Marktlücke in Ennepetal geschlossen. Mit gezielter Promotion und Mund- zu Mund-Propaganda hat sie in kurzer Zeit einen Kundenstamm aufbauen können, der nicht nur aus heimischen Bürgern besteht. Inzwischen kommen zu ihr auch Kunden (und zwar Damen und Herren) aus Dortmund, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen.  Und auch der Verkauf der neuen Ware über ihren Internet-Shop läuft an.

Bei so viel Erfolg ist es nicht verwunderlich, dass sie nicht nur daran denkt, ihre Kunden gut zu beraten und zu bedienen, sondern auch an die denkt, die dringend Hilfe benötigen um so ein Zeichen der Nächstenliebe in die Welt zu setzen. So wollte sie zum Adventsmarkt in Milspe nicht einfach einen Stand aufstellen, indem sie ihre Produkte anbot, und so wurde die Idee geboren "Gutes tun und dabei gewinnen".

Selbst in Altenvoerde wohnend, bekam sie Kontakt zu Familie Pleuger, die ein behindertes Kind haben und einer ganz speziellen Organisation angehören. Wir haben vor kurzem schon hierüber berichtet. Der Entschluss wurde gefasst, für dieses Integrationsmodell eine Sammelaktion zu starten und so verkaufte sie und ihre Helferinnen am 27. – 29.11.09 auf dem Adventsmarkt in Milspe und bis heute in ihrem Geschäft Lose zu € 2,00 per Stück.

Als Gegenwert hatte sie drei hochwertige Preise ausgelobt, die sie persönlich für diese Aktion sponsert.

 

Als Sie über ihre Idee mit Ilona Wiggenhagen, der Gattin unseres Bürgermeisters, sprach und ihr die Wichtigkeit erläuterte, wie man auch hier helfend eingreifen könnte, erklärte sich Frau Wiggenhagen spontan bereit, am heutigen 19.12.2009 den Glücksengel zu spielen und von den sich in einem großen Nikolaussack gesammelten Teilnahmescheinen die drei Gewinner zu ziehen.

So war es geplant und so fand es auch statt. Zu dieser Übergabe waren auch Familie Pleuger aus Altenvoerde, mit Tochter Malina und Frau Sylvia Gilles-Wagner (ebenfalls Mutter eines behinderten Kindes aus der Organisation Wohnen unterm Regenbogen) geladen.

 

Es war eine Summe von € 686,10 zusammen gekommen, die von Barbara Mittag noch auf € 700,00 aufgestockt wird. Bei dem eigentlich geringen Preis für ein Los ist das eine recht beachtliche Summe.

Folgende Gewinner wurden ermittelt:

 

                           Frau Sandra Schilling, Loher Straße, Ennepetal          –   ein Lingerie-Set
                           Frau Welker, Kölner Straße, Ennepetal                          –   eine hochwertige Jeans
                           Frau Petra Klauß, Büttenberger Str., Ennepetal           –   eine Kosmetik-Behandlung

Da alle drei Gewinner nicht anwesend waren erfolgte folgende Festlegung. Die anwesende Presse wird über diese Ziehung berichten und die Gewinner bekannt geben.

Im Schaufenster von Kosmetik-Mittag, Voerder Str. 85, Ennepetal werden die Gewinner und Gewinne in einem Aushang nochmals benannt.

Soweit vorhanden werden die Gewinner aber auch per Telefon, bzw. Handy benachrichtigt.

 

           

               

v.l.n.r. Ilona Wiggenhagen / Sylvia Gilles-Wagner /Margit Pleuger, Klaus Pleuger/ Barbara Mittag und im Vordergrund Malina Pleuger
 

Eigentlich gab es am heutigen Tag nur Gewinner. Da waren die drei Damen, die durch die Hand der Glücksfee in den Genuss eines zusätzlichen, wunderschönen Weihnachtsgeschenkes kommen, Familie Pleuger mit Malina und Frau Gilles-Wagner, die sich über die zusammen gekommene Spende freuten und Ilona Wiggenhagen und Barbara Mittag, denen die Freude über diese gelungene Aktion und Dankbarkeit entgegen schlugen.

Und da es bereits bei der Sammlung einige Menschen gab, denen es wichtiger war Gutes zu tun, als etwas zu gewinnen, möchte Barbara Mittag bis Heiligabend nochmal dazu aufrufen, wer hier noch helfen möchte, kann gerne spenden, auch wenn kein Gewinn mehr in Aussicht gestellt  ist.

Der bisherige Erlös ging in voller Höhe an das Integrationsmodell Kreisverband Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.

Marathonsitzung im Hauptausschuss der Stadt Ennepetal

[jpg] Um es vorweg zu sagen, es war eine dreistündige ritualisierte Sitzung des Hauptausschusses mit dem Ziel die ausgehobenen Gräben zwischen den Parteien nicht noch tiefer zu graben.Es wurde durch gepeitscht.

Offenbar hat sich bei einigen Beteiligten die Einsicht eingestellt, dass die nach der Wahl gemachten Handlungen zu einer Disharmonie führen könnten.  War und ist man doch im Rat der Stadt Ennepetal immer darauf bedacht gewesen Einstimmigkeit herzustellen, um letztendlich die Verantwortung auf alle zu verteilen. Man will doch  nicht dem politischen Gegner eine Fehlentscheidung auf dem Tablett servieren. 

Dem politischen Gegner die Hand zu reichen, dazu war man jedoch noch nicht bereit. Es waren recht schwache Signale die eher auf eine Gesichtswahrung hinausliefen.

Der Hauptausschuss ( einschl. Finanzausschuss ) bereitet die beschlussfähigen Vorlagen für den Rat der Stadt vor oder überweißt Anträge an die Fachausschüsse, so das Prozedere. Am Donnerstag wird der Rat die im Hauptausschuss beschlossenen Vorlagen endgültig und abschließend beraten und darüber abstimmen.

Zu den Themen und Beschlüssen:

Mitteilungen der Verwaltung

  • Die Breitbandprobleme in Oberbauer stehen offenbar vor einer "großen Lösung" die mit der Firma Dorma angestrebt wird, was konkretes 
    sagte man jedoch nicht.  Auch Rüggeberg soll in 2010 in diesem Zusammenhang einer endgültigen Lösung zugeführt werden.
  • Über die Problematik B483N, die durch den Landesbetrieb angeblich in Frage gestellt wurde, wurde nochmals referiert.
  • Herr Hüsgen (NPD) hat die Stadt Ennepetal wegen der Höhe der Sitzungsgelder vor dem Verwaltungsgericht verklagt.

Bereich der Finanzen

  • Anfang des Jahres 2010 erwartet der Kämmerer von den Firmen eine größere Zahlung im Gewerbesteuerbereich. Die Höhe vermochte er nicht zu benennen.
  • Die beantragten Kassenkredite in Höhe von 50 Mio sollen die absolute Obergrenze sein und evt. nicht ausgeschöpft werden. Herr Faupel (CDU) merkte an, dass dadurch der Haushalt 2010 erheblich belastet würde.
  • Anfang 2010 erwartet die Stadt vom Land NRW eine Rückzahlung von 2,8 Mio die durch Überzahlungen fällig wurden.
  • Frau Schöneberg (SPD) schlug vor, im Zusammenhang mit den noch zu tätigenden Einsparungen im Haushalt den Bund der Steuerzahler beratend einzuladen.
  • Herr Frey (FDP) wollte wisse,  wie der Stand der Dinge bei den Derivaten wäre. Hier erklärte der Kämmerer, dass man im Jahre 2009 mit einem Gewinn von rund einer ½ Mio abschließen würde. Ein Vertrag sei durch die WestLB gekündigt worden, während die anderen Verträge bis 2014 laufen.
  • Der Nachtragshaushalt wurde einstimmig zur Abstimmung an den Rat überwiesen.
  • Dem Vorschlag von Herrn Bicking (SPD) mittels Bürgeranleihen eine Entlastung des Haushaltes zu erreichen, mochte der Kämmerer nicht folgen. Allerdings könnte man bei Einzelprojekten diese Art der Finanzierung als Alternative im Auge behalten.

Kein Wort über geplante Einsparungen, keine Eckpunkte, keine Titel – nichts. Die Dimension des Einsparpotenzials wurde geflissentlich in allgemeinem Schweigen gehüllt. Mutig sind sie alle nicht unsere Stadtoberen.

Gebühren

  • Über alles werden sich die Gebühren um rund 7,5% erhöhen. Für den Bürger,  der diese Gebühren ja als Nebenkosten zu seiner Miete tragen muss, ist das ein erheblicher Batzen. Herr Rauleff (SPD) meinte, der Bürger müsse in Zukunft mit Leistungseinschränkungen rechnen. Herr Frey (FDP) möchte den Sperrmüll einsparen, hier sollte der Bürger belastet werden. Frau Schöneberg (SPD) möchte die blaue Tonne einsparen, weil nicht mehr mit Erlösen aus Papierabfall zukünftig zu  rechnen sei.

Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg

Hier entstand eine erheblicher Debatte, wobei nur eine Einigung hinsichtlich des Erwerbs des Gebäudes möglich war. Das Gebäude soll auf jeden Fall und zu jedem Preis erworben werden. Dies war Konsens. Es läuft allerdings darauf hinaus, dass man das Gebäude abreißen möchte, so der Tenor. Nur wenn dies so ist, können sich sämtliche Eigentümer von maroden Gebäuden anstellen um sich von der Stadt den Abriss finanzieren zu lassen. Hier zeigte es sich einmal mehr, weder die Ratsmitglieder noch die Verwaltung haben sich über die Situation vor Ort informiert.

Wenn auch das Bahnhofsgebäude abgerissen würde, so blieben die beiden restlichen Schmuddelgebäude am Bahnhof bestehen, die dann die Visitenkarte für Ennepetal darstellen. Für die evtl. Nutzung will man sich mit allen möglichen Leuten an einem runden Tisch im Januar 2010 zusammensetzen. Es ist abzusehen, wenn 40 Ratsmitglieder und die zehnfache Anzahl an städtischen Bediensteten ( im Durchschnitt hoch bezahlt) hier kein  Nutzungskonzept aufstellen konnten, wird es auch nicht von einer Handvoll Bürger vorgelegt werden können. Wobei ja noch nicht einmal eine seriöse Investitionsberechnung oder Kapitalsbedarfsberechnung vorgelegt werden konnte. Insofern denke ich, ist der Rat als auch die Stadtverwaltung sowohl fachlich als auch sachlich schon überfordert. Denn solch ein Projekt bedeutet  "dicke Bretter" bohren und das kann man halt nicht als Dünnbrettbohrer.  Wir sind nach diversen Gesprächen allerdings zu der Überzeugung gelangt, dass bei einem vernünftigen Konzept eine Nutzung möglich wäre.

Diese Nutzung wäre im Hinblick auf die Parameter wirtschaftliche Nutzung und Attraktivität des Eingangsbereiches einer Stadt möglich. Dafür sind aber wie gesagt andere Personen als die im Rat und der Verwaltung notwendig. So bleibt nur eines, wie es Herr Hüttebräucker (FWE) so schön bullerig sagte, Gebäude kaufen und abreißen und kein weiteres Geld rausrücken. Bleibt nur noch die Frage wer danach für die Absicherung zu den Gleisen zuständig ist. Denn durch den Abriss werden Sicherungsmaßnahmen erforderlich.

Aber das ist sicher noch hin, bis der erste Unfall, evtl.mit Todesfolge, passiert ist. Zu diesem gesamten Themenkomplex  fällt einem bei der versammelten Inkompetenz nun gar nichts mehr ein.

Dann war noch der Generationsausschuss, der im Wahlkampf versprochene Sozialausschuss. Man spürte, es ging den Konservativen und Liberalen mehr um das Wort sozial, als um die Inhalte dieses Ausschusses. Dabei ist das Wort sozial doch ein Oberbegriff des Unterbegriffs Generationen. Das Wort Generationen ist da doch ziemlich unpräzise. Mich erinnert das irgendwie an den Streetworkereinsatz, der deshalb so vehement bekämpft wurde, weil sich die Beteiligten an dem englischen Begriff abarbeiteten. Der Kompromiss: Ab sofort gibt es einen Sozial- und Generationenauschuss.

Und das Stadtportal Milspe, der ehemalige Stadtumbau West, eine gigantische Umbaumaßnahme, zumindest für Ennepetaler Verhältnisse, die beantragt werden soll. Hier wurde die Festlegung als auch die Aufstellung einstimmig beschlossen, so dass der Antrag in 2010 gestellt werden kann. Dieses Projekt wird aus den Mitteln des Stadtumbau West gefördert. Die beiden Vorlagen sind die Voraussetzung um diesen Antrag zu stellen.

Und zu guter letzt das Thema Schilder geführte Parkleitsystem für Euro 20.000,–, ein Dorn im Auge der CDU.
Der BM vermittelte, wollte nicht das eine Diskussion über dieses Thema ausbrach und schlug vor, diesen Punkt zurück zustellen und damit keinen Beschluss zu fassen. Dem Vorschlag folgte man letztendlich auch. Dieses Thema wird sicher im Jahre 2010 zur Abstimmung vorgelegt.

Der Beschluss, den Radverkehr in der Fußgängerzone Voerder Straße/Marktstraße zuzulassen und zwar versuchsweise für ein Jahr, wurde mit 3 Gegenstimmen der SPD (Schnurbusch / Zänker / Schöneberg) gefasst.

 

 

Betrachtet man die Sitzung, so muss man sagen, die Ausschussmitglieder waren schlicht und ergreifend überfordert. Da nützt auch eine noch so gute Vorbereitung nichts. Den Ausschussmitgliedern saß die geballte Fachkraft der Verwaltung gegenüber. Nach 1 ½ Stunden dösten mehrere Ratsmitglieder vor sich hin, es fehlte an Sauerstoff, der Raum gab nichts mehr her. Ich habe den Eindruck gehabt, die Verwaltung hat diese Liste in ihrem Aufbau und ihrer Reihenfolge so gewählt, so dass gar keine Diskussion mehr aufkommen konnte.

Obwohl mindestens drei Punkte einen für mich größeren Diskussionsbedarf hatten, wurden nur quälende Statements abgegeben.
Nun das alles wird, falls es nicht an die Ausschüsse überwiesen wurde, morgen am Donnerstag  nochmals durch den Rat der Stadt gepeitscht.

Übrigens solche Marathonsitzungen macht man  in der Wirtschaft ohne Pause nur deshalb, damit ja keine Widerstände oder auch Rückfragen aufkommen. Ist das auch so gedacht gewesen? Na ja, es sind ja alle ans Ziel gekommen, zwar müde aber immerhin. Dabei sein ist eben  immer schon alles gewesen.

Jürgen Gerhardt