Neue und alte Bürgermeister StellvertreterIn in Ennepetal
[jpg] Ennepetal hatte in den letzten Monaten zwei Bürgermeister StellvertreterInnen verloren. Da Ennepetal eine arme Stadt ist, wie der Bürgermeister immer wieder betont, sollte man meinen: Gut ist.
Aber nicht in Ennepetal. Es musste ein neuer 1. und 2. Bürgermeister Stellvertreter her. Ludger Brinkmann (CDU) versus Anita Schöneberg (SPD) war die angesagte Paarung.
Es ging ja auch um was, immerhin, der Sieger bekommt monatlich rund 700,– bis 800,– Euro auf die Hand als Aufwandsentschädigung. Frau Schöneberg (SPD) hatte nach der letzten Kommunalwahl das Nachsehen und musste Herrn Kraft (CDU) weichen.
Andre Hüsgen [Pro NRW] | Anita Schöneberg [SPD] |
Nun ist Herr Kraft (CDU) zurück getreten und es stand eine Neuwahl an. In den letzten Monaten hatte sich aber bei der CDU etwas getan, Walter Faupel der alte Silberrücken ist zurück getreten und hat den Jüngeren das Feld überlassen. Nur die Jüngeren waren sich nicht richtig einig, um es mal ganz nett zu sagen. Es entstanden zwei Gruppen die sich jetzt kritisch gegenüberstehen. Und der alte Silberrücken war, so wurde kolportiert, nicht ganz unschuldig an diesem Dilemma. So ist das mal bei einem Generationswechsel. Und so stand Ludger Brinkmann (CDU) heute am Pressetisch und kündigte an, er werde nicht gegen Anita Schöneberg (SPD) antreten. Das hatte gesessen. Für Ennepetal war dies eine Revolution, dass eine CDU nicht geschlossen abstimmen wollte. Und so stand nur die Wahl Anita Schöneberg (SPD) gegen den rechtsextremen Andre Hüsgen an – eine Formsache halt. Anita Schöneberg (SPD) gewann natürlich mit den 26 Stimmen von SPD, Bündnisgrünen, FDP, FWE und den Piraten. Die CDU hat sich offensichtlich fast komplett enthalten, was den kleinsten gemeinsamen Nenner innerhalb der CDU darstellte.
Es ist schon verdächtig wenn auf einmal Anita Schöneberg (SPD) gewählt werden kann, was mag die SPD und Frau Schöneberg getan haben um hier einen Erfolg zu verbuchen? In der letzten Zeit war es verdächtig still geworden im Rat der Stadt, Frau Schöneberg fragte nicht mehr so viel. Hat sie sich etwa disziplinieren lassen?
Jens Knüppel [CDU] |
Ludger Brinkmann [CDU] |
Folgend standen die Wahlen für den zweiten Bürgermeister Stellvertreter an. Hier stellten sich Jens Knüppel (CDU) und Ludger Brinkmann (CDU) zur Wahl. Jens Knüppel hatte mit 23 Stimmen gegenüber 17 Stimmen für seinen Kontrahenten Ludger Brinkmann (CDU) die Nase vorne.
Meine Kollegen von der Westfälischen Rundschau waren ganz aus dem Häuschen und wollten sofort einen Baum fällen damit sie wieder druckbares Papier für diese Meldung zur Verfügung hatten. Aber es war doch eine Normalität in einer Demokratie. Andere Themen aus dieser Sitzung waren wieder nicht normal, aber wer wollte das schon wissen. Personen und Posten sind doch viel wichtiger als sachliche Themen die auf eine Lösung warten, die Parteien wollten doch den Klischees entsprechen. Und so stellen wir verduzt fest, wir haben klamm heimlich einen Bürgermeister Stellvertreter weniger. Toll.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal
Fotos: © Linde Arndt
v.l. Anita Schöneberg / BM Wilhelm Wiggenhagen / Jens Knüppel
Na wenigstens ist es bei zweien geblieben. Die erste, wirklich sinnvolle Verbesserung der Personalsituation in Ennepetal. Man fragt sich dennoch, warum denn Herr Brinkmann nun doch nicht angetreten ist…?
Grübelnd
Euer Raistlin
Wir haben jetzt drei Stellvertreter, also nur einen weniger.
hallo Raistlin,
da kann ich doch Licht ins Dunkel bringen.
Knüppel wird von seinen 8 Leuten gestützt.
Schöneberg kann sich auf ihre 14 verlassen.
Brinkmann hat seine 5 hinter sich und dazu die Unterstützung aller übrigen Fraktionen.
Knüppels einzige Chance, weil außer seinen Leuten, keiner ihn will, die Aufgabe des 1. Stellv und die Bitte an die SPD: wenn ihr mich wählt, wählen wir auch euch.
Somit standen die Mehrheiten und eine Kandidatur zum 1. Stellv. war sinnlos
Im Juli verkündete der Vors. der SPD (Zink): „Jetzt können sie [die CDU] Fehler ausbügeln“. (1) Mittlerweile hat die „Ausbügelei“ stattgefunden. Die SPD-Karawane jubelt. Nun ist ihre Anita endlich da, wo sie sie hinhaben wollten. Ein politischer Sieg? Ohne die gruppendynamischen Verwerfungen in der Ennepetaler CDU (Generationenwechsel) hätte Anita das nicht geschafft. Ist das ein Anlass für Jubel?
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(1) http://www.derwesten.de/staedte/ennepetal/jetzt-koennen-sie-fehler-ausbuegeln-id6829011.html
Dieses ganze Schmierentheater unter der Inszenierung von ….( Entfernt. Bitte verfassen Sie sachliche Kommentare. Danke, die Redaktion/jg) verfolgt doch nur ein Ziel: Nach den Jahren der Pleiten, Pech & Pannen Bürgermeister und der Unterstützung durch die CDU darf sich demnächst uns Anita einmal als Bürgermeisterin versuchen. Frei nach dem Motto: Ich hab die Haare schön. Da sind die Weichen doch schon längst gestellt und vermutlich auch schon der Posten des 1.ten Bürgermeisterstellvertreters an jemanden aus der CDU als Dankeschön versprochen. Das ist halt Politik made in Ennepetal. Alles ziemlich kompetent!
#5: „[…] darf sich demnächst uns Anita einmal als Bürgermeisterin versuchen.“
Die Pragmatiker der jüngeren Generation (in der CDU) werden versuchen, genau das zu verhindern. Anita als Bürgermeisterin im Fahrwasser von Zink, Rauleff etc., im Fahrwasser der unappetitlichen Klüngler? „Ich hab die Haare schön.“, hilft nicht!