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Ennepetaler Mogelpackungen en gros & en détail

Foto: (c) Linde Arndt

Integriertes Handlungskonzept „Innenstadt im Wandel“ Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Wer von Rat und Verwaltung der Stadt Ennepetal etwas erwartet, wird immer wieder enttäuscht. Die Ennepetaler Probleme sind eigentlich lösbar, nur wenn die Mehrheit der Ennepetaler keine Erwartungen mehr hat, fallen die vorhandenen Probleme niemanden mehr auf.
EN-Mosaik fasst einmal die letzten Tage des politischen Ennepetaler Alltags zusammen. Wobei wir nur Beispielthemen anführen, die nicht in der zeitlichen Reihenfolge stattfanden, aber die derzeitigen Ennepetaler Probleme gut darstellen.

Integriertes Handlungskonzept „Innenstadt im Wandel“

Fade war die Abschlussveranstaltung. Die fehlenden Mikrofone brachten die gerade einmal rund 10 Teilnehmer! (Der Rest waren Politiker, städtisches Personal und Presse) dazu, sich akustisch nicht zu verstehen. Ennepetal versucht zum dritten male die Stadt neu zu ordnen. 2001 waren es die Leitbilder, 2008/2009 war es der Stadtumbau West und jetzt, 2015, das Integrierte Handlungskonzept. Jedes mal versuchte Ennepetal einen Mix von Fremd- und Eigenfinanzierung – vergeblich. 2001 und 2008 wurde keine der in langwierigen Gesprächen erarbeiteten Zielvorstellungen in die Tat umgesetzt. Konzeptionell wusste man nie etwas richtig Ganzes aus einem Guss vorzuweisen, immer war es ein willkürliches Geschubse von Immobilien ohne Ergebnis.

Auch diesesmal konnte man die Ergebnisse am 29. April kaum als Konzept einordnen, geschweige mit einem Integrierten Handlungskonzept benennen. Es war mehr ein Sammelsurium von Ankündigungen ohne Zielvorstellung. Man wollte Ennepetal mal aufräumen. Da ein Stockwerk drauf gesetzt, dort ein paar Blümchen gepflanzt und ein paar Häuser mit einer neuen Funktion belegt und fertig ist das Konzept. Es war eine seelenlose Planung, die den Menschen außen vor ließ.
Um aber die Fördertöpfe, Förderung mit EU-Mitteln EFRE/ESF, „Stadtumbau West“, „Soziale Stadt“, anzuzapfen, verlangt der Fördergeber bestimmte Regeln – auch für Ennepetal.
10 Ennepetaler kann man ja wohl nicht als Teilhabe der Bevölkerung bezeichnen. Und wenn bei der Diskussion eine Journalistin sich besonders hervortun musste, damit überhaupt etwas inhaltlich gesagt werden konnte, ist dieses Konzept als fragwürdig einzuordnen.
Wo waren die gesellschaftlichen Gruppen aus den sozialen, sportlichen, bürgerlichen, kulturellen oder sonstigen Bereichen, die sich beteiligen wollten? Wo waren Förderer oder Sponsoren die sich einzubringen versprachen? Konzepte der Integration, meinetwegen der Sprachintegration von Flüchtlingen und Migranten, suchte man vergebens. Außer dem Grünen Jürgen Hoffmann stellte man die Abwesenheit der Politik fest. Ist sich die Politik zu fein um mit dem einfachen Ennepetaler zu sprechen. Den Verkehrsverein, eine tragende Säule in jeder Kommune suchte man vergebens. Anita Schöneberg (SPD) die Vorsitzende konnte aus Urlaubsgründen nicht kommen. Nur ein Verkehrsverein ist keine One-Man-Show, also wo war der Stellvertreter?
Die Präsentation war ja recht schön, nur konnte sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass weder eine „soziale Stadt“ definiert wurde noch gebietsbezogene Aussagen von einer gesamtstädtischen Perspektive dargestellt wurden.
Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, Ennepetal will eine Innenstadt nur auf der sprachlichen Ebene.
Und die Stadtteile/Quartiere? Hier sollen Leitbilder erarbeitet werden und sie sollen die zeitliche Vorgabe 2030 haben. Gut das wir darüber geredet haben.
Und wieder ist es der Politik und der Verwaltung der Stadt Ennepetal nicht gelungen eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Wie auch, wenn die Buchhalter das sagen haben.

Haus – Ennepetal

Nachdem der Rat und die Stadtverwaltung der Stadt Ennepetal sich neue Brillen besorgt hatten, stellte man mit Entsetzen fest: Haus – Ennepetal befindet sich in einem erbarmungswürdigen Zustand (EN-Mosaik berichtete vor Jahren). So richtig klar war die Konsequenz jedoch nicht,  Abriss oder Sanierung. Die CDU stellte darauf hin einen Antrag, einmal prüfen zu lassen wie viel die Stadt investieren müsste um Haus – Ennepetal in einen Zustand zu versetzen, so dass die bauliche Substanz des Hauses mit gut bezeichnet werden kann. Und falls das nicht umzusetzen ist, wie viel ein Abriss kosten würde.
Sofort wurde das Thema von der SPD aufgenommen und zerredet. Abriss nein, so die SPD, koste es was es wolle. Eine unselige Debatte entstand, auf deren Höhepunkt der Architekt Dipl.-Ing. Peter Stiller eine Schätzung über 10-15 Milionen Euro für die Sanierung des Hauses abgab. Nicht unerwähnt sollte bleiben die Nähe zur Stadt die der angesprochene Dipl.-Ing. Peter Stiller hat.

In 2009 festgestellte Schäden am Haus Ennepetal (s. auch http://en-mosaik.de/nach-5-jahren-sollte-man-bilanzieren-konnen/  Fotos:(c) Linde Arndt

In 2009 bereits festgestellte Schäden am Haus Ennepetal Fotos:(c) Linde Arndt

Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist doch, was will Ennepetal mit dem Haus anfangen? Ein weiter so, hat die Konsequenz von jährlichen Verlusten von mehreren hunderttausend Euro. Haus-Ennepetal sollte aber zumindest ein Ergebnis vorweisen, wonach sich das Haus tragen kann. Dazu müsste aber in mehreren Bereichen investiert werden, Haustechnik, Energieeffizienz oder Barrierefreiheit stehen auf der Liste ganz oben. Die Räumlichkeiten einschl. dem großen Saal haben sicherlich keine nennenswerten Auslastungen mit Erlösen. Also, erwarten kann man ein gut ausgestattetes Schulungs- und Eventcenter für den Südkreis. Personell müsste ein Manager her, kein Kämmerer oder Verwaltungsbeamter, sondern ein leistungsorientiert arbeitender Manager mit dementsprechender Vernetzung.
Und was macht die Politik und die Verwaltung? Sie arbeiten das Haus – Ennepetal ohne klares Nutzungskonzept mit 15 Millionen Euro in das integrierte Handlungskonzept ein. Unmöglich.

Flüchtlinge, Asylanten und die Integration
Da beantragen die Grünen im September 2014 ein kurzfristiges Konzept für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen. Ende April 2015 wird dieser Antrag ohne Beschlussantrag in den Sozialausschuss eingebracht. Ein dreiviertel Jahr schlummerte dieser Antrag in irgendeinem Schreibtisch und kein Konzept. Der Antrag beinhaltet klare Vorgaben indem die Grünen auf das Konzept der Stadt Lünen verweist. Hätte die Stadt Ennepetal das Lünener Konzept nicht als Blaupause nehmen können? Ein Anpassungsscript an Ennepetaler Verhältnisse und Möglichkeiten und fertig ist das Konzept. Bei 15 Seiten ist das kein großer Zeitaufwand, zur Not kann man auch noch die Kollegen der Stadt Lünen konsultieren. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden.
Im Sozialausschuss der Stadt Ennepetal tat man sich schwer einen Antrag zu formulieren. Heraus kam der Antrag auf einen Antrag für die Ausstellung eines Konzeptes. Da konnte einem schon der Atem stocken.
Rund 1 Millionen Flüchtlinge stehen an der nordafrikanischen Küste und wollen nach Europa. Die Mittelmeerländer werden letztendlich den Teufel tun und die Dublin Verträge einhalten und werden die Flüchtlinge durchlassen. Das ist zwar nicht solidarisch. Aber, handelt die EU solidarisch (So die Frage der Mittelmeerländer)? Die Mittelmeerländer fühlen sich im Stich gelassen. Das bedeutet Deutschland kann von heute auf morgen tausende von Flüchtlinge ohne Pässe und mit unbekannter Herkunft bekommen. Ob dann wohl die Zeit für lange Debatten um Konzepte eingeplant werden kann? Wohl kaum.
Aus der Erfahrung anderer Städte weiß man, dass ein unzureichendes Integrationskonzept zu sozialen Unruhen führt. Rat und Stadtverwaltung scheinen dieses Problem aussitzen zu wollen.

Schulreform und Gebäudemangement

Als die Schule Hasperbach geschlossen werden musste, zeigten die damaligen Zahlen auf die gesamte Schullandschaft und stellten viele Schulen vor eine Entscheidung der Schließung, die der Rat und die Stadtverwaltung nicht treffen wollten. Rat und Stadtverwaltung retteten sich über die Zeit, indem sie mit dem Instrument des Teilstandortes „spielten“.  Alternativen wollte man nicht sehen, die Stadt Ennepetal, Politik und Verwaltung, steckten die Köpfe in den Sand.
Und dann ging es Schlag auf Schlag, da wurden Gebäude hin und her „geschoben“, dabei wurde allen ganz schwindelig. Die katholische Grundschule (KGS) im Harkortgebäude kam kurzerhand dabei unter die Räder und wurde nach Rüggeberg verlegt, also am Rande der Stadt. Das darauf folgende Bürgerbegehren brachte über 6.000 Unterschriften gegen diesen Ratsbeschluss. Ein eindrucksvolles Zeugnis eines Bürgerwillens gegen Rat und Stadtverwaltung. FWE und SPD wollten sich jedoch mit dem Bürgerwillen nicht abfinden und versuchten das Bürgerbegehren formal als ungültig darzustellen. Was allerdings misslang. Jetzt trauten sich die beiden Parteien aber auch nicht einen Bürgerentscheid einzuleiten und lenkten ein.

links Harkortschule - rechts Rüggeberger Schule  Fotocollage: (c) Linde Arndt

links Harkortschule – rechts Rüggeberger Schule Fotocollage: (c) Linde Arndt

An diesem Bürgerbegehren konnte man schon ablesen, dass der Rat und die Stadtverwaltung nicht unbedingt die Interessen der Bürger vertritt. Selektive Wahrnehmung konnte man FWE und SPD bescheinigen.
Und jetzt haben wir viele, viele Schulgebäude, eine Musikschule ohne richtige Heimat und einen Rat mit der Stadtverwaltung der mit der Situation überfordert ist – wie mit vielen Dingen.

Swap Geschäfte und der Bundesgerichtshof

Mit Urteil vom 28. April 2015 hat der XI.Zivilsenat (XI ZR 378/13) des Bundesgerichtshof das Berufungsurteil (I-9 U 101/12) des OLG Düsseldorf aufgehoben und an das Berufungsgericht zurück überwiesen. EN-Mosaik hat den Tenor dieses Urteils angesehen. Jetzt einmal abgesehen davon, dass es vor dem OLG Düsseldorf um die Verpflichtung zur Aufklärung und Beratung der Banken geht, kann man aus den Urteilen auch klar herauslesen:
Der Rat und die Stadtverwaltung haben nicht das Wohl der Stadt Ennepetal im Blick gehabt, man kann gut sagen, er hat sich von seiner Gier leiten lassen. In der Vorlage 38/2006 vom Februar 2006 für den Hauptausschuss spielte die Stadtverwaltung das Risiko der Swap Verträge herunter und stellte Erträge die aus den Swap Verträgen an gedacht waren in den Vordergrund. Erst im letzten Absatz machte sie so nebenbei auf ein Risiko aufmerksam, welches aber weit weg gewiesen wurde. Die Vorlage deutet nicht auf ein Beratungsdefizit durch die Bank hin, eher auf eine herbeigeschriebene Selbsttäuschung. Das der Stadtrat diesen Geschäften jedoch zugestimmt hat und dieses Geschäft nicht unterbunden hat, ist dabei nicht nachzuvollziehen. Es kann doch nicht sein, dass Rat und Stadtverwaltung annahm die damalige West LB wäre ein Sozialinstitut. So naiv würde nicht einmal ein Förderschüler denken.
Inwieweit der Kämmerer zu dem Schluss kommt, das BGH Urteil würde die West LB (EAA) zu einem Vergleich führen, ist nach Prüfung der unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen schleierhaft. Der XI. Senat wurde in seiner Bewertung des Sachverhaltes nur auf den anfänglichen negativen Marktwert der Swap Verträge und deren Aufklärung durch die Bank hingewiesen, nicht aber auf die Komplexität der Verträge.
Hier scheint wie überall eine Aussprache über den Begriff Sorgfalt anzustehen.

Berlet & Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg & AÖR/SBE

Es sind die drei Meisterstücke von Stadtrat und Verwaltung. Letztendlich hat die Stadt Ennepetal hier Millionen verbrannt mit fragwürdigen Vorteilen. Alleine die drei Meisterstücke sollten keinen Eurocent kosten, immer wieder ließ der Stadtrat ohne Rückfrage Steuergelder in die drei Projekte fließen.
Zur Verantwortung wurde bisher keiner gezogen, weder auf der politischen noch auf der Verwaltungsebene.

Berlet(Plan) - Bahnhof - AÖR  Fotocollage: (c) Linde Arndt

Berlet(Plan) – Bahnhof – AÖR Fotocollage: (c) Linde Arndt

Konsequenzen und Perspektiven

Wie man die Vorgänge in Ennepetal auch immer bewerten will, immer wieder stößt man auf eine nicht vorhandene Sachkompetenz, Sorglosigkeit, Gedankenlosigkeit, Oberflächlichkeit bis hin zu Schlampigkeit. Womit nicht ausgeschlossen ist, dass es auch verantwortungsbewusstes Personal gibt, nur sind die in der Minderheit oder gehören nicht zu den Entscheidern.
Der Stadtrat übt nur eine mäßige Kontrollfunktion aus, ja, sogar die politischen Vorgaben werden so schwammig formuliert, dass für die Verwaltung sehr viel Interpretationspielraum vorhanden ist. Die Verwaltung kann dann machen was sie will, und der Stadtrat duckt sich weg. Wohin das führt, konnte unsere Redaktion im Zusammenhang mit dem AÖR SBE mit Entsetzen registrieren.
Was bleibt? Es müssten endlich einmal politische und in der Verwaltung personelle Konsequenzen gezogen werden. Kurz, es müssten „Köpfe rollen“. Ob das die derzeitigen Bürgermeister Kandidatinnen können, kann man getrost bezweifeln. Die Arbeit im Rat müsste straffer geführt werden. Es kann nicht sein, dass Ausschussmitglieder über etwas abstimmen wovon sie keine Ahnung haben, der Gruppenzwang sie aber zur Abstimmung treibt. So mogeln sich alle in der Stadt durch.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Horst Kötter als Maler unterwegs

[Ennepetal]  Wir laden Sie zur Bilderreise „Zyklus der WEST-OST- und NORD-SUED-PASSAGE  und PHANTASTISCHE-REISEN“, herzlich ein.
Man schaut wie durch ein Fenster hinaus in die Welt.

Tauchen Sie mit uns in die Bilderwelten, des über die Tore Ennepetals hinaus bekannten  Malers Horst Kötter, ein. Erleben Sie magische Orte, betrachtet durch die Fenster des
„Sehens und Erlebens“.
Die zwischen 1988 und 2015 gemalten Impressionen warten auch auf Ihre Entdeckung.
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Ennepetaler Politik und Verwaltung auf Hexenjagd

Hexenjagd im Rathaus  Fotocollage: Linde Arndt

Hexenjagd im Rathaus Fotocollage: Linde Arndt

[jpg] EN-Mosaik hat es weit gebracht. Inzwischen greifen durchschnittlich Monat für Monat weit über 2 Millionen Besucher auf unser Portal zu. Als Journalisten sind wir in Rathäusern, Parlamenten, Kultureinrichtungen, Institutionen oder auch bei vielen Institutionen in Brüssel, gern gesehene und auch angesehene Journalisten. Folge dieser Entwicklung sind viele, viele emails die uns zugesandt werden, die wir teilweise weiterreichen oder mit Kooperationspartnern auswerten und veröffentlichen. Auch von Ennepetal bekamen und bekommen wir Informationen, die zwar nicht immer nett sind, jedoch journalistisch manchmal sehr interessant sind und eine gute Story versprechen.

Ein Scoop über die Ennepetaler AÖR, die EN-Mosaik veröffentlichte, brachte die Stadt Ennepetal doch in arge Bedrängnis. Wurde damit doch eine mehr schlampig arbeitende Verwaltung sichtbar, der man öffentliche Gelder besser nicht anvertrauen sollte. Mehr noch, es besteht nach EN-Mosaik vorliegenden Unterlagen auch der Verdacht es könnten auch persönliche Bereicherungen möglich sein.

Sämtliche uns zugespielte Dokumente waren aus nicht öffentlichen Sitzungen und Protokollen die für die Öffentlichkeit nicht bestimmt waren. Als wir diese Dokumente veröffentlichten, war das Geschrei im Rat und der Verwaltung groß. Wie konnten die „als geheim“ eingestuften Unterlagen bei EN-Mosaik landen? Was folgte, waren Befragungen von Politikern und städtischen Mitarbeitern die schon mal mit uns gesprochen hatten. Misstrauen kreiste und der Generalverdacht ging um. Allerdings, nebenbei bemerkt, hätte die Stadt hingenommen, wenn die Unterlagen bei den Blättern der Funke-Mediengruppe gelandet wären. Aber doch nicht bei EN-Mosaik.

Dabei hatte die Stadt die jetzige Situation doch so gewollt bzw. provoziert. Und zwar.

Es gibt zwei große Förderer unseres Portals, nämlich, Stephan Langhardt und Wilhelm Wiggenhagen von der Verwaltung. Im späteren Falle bedingt auch noch Volker Rauleff von der SPD.

Beide, also Langhardt und Wiggenhagen, haben von Anfang an EN-Mosaik indirekt klar gemacht, wenn ihr euch nicht so verhaltet/schreibt wie wir das wollen, werden wir euch keine Informationen zu kommen lassen – wir werden euch ausgrenzen. (Nicht wörtlich.) Gesagt getan. Kurz danach wurden alle Zusendungen gekappt. Nicht mal über die Verlegung von Kanalrohren wurden wir informiert. Wir haben dieses Verhalten bei Rat und Verwaltung mehrfach reklamiert und als rechtswidrig bezeichnet. Die informierte Politik interessierte das nicht. Also, keine Änderung.

Dabei wäre die Stadt nach dem Pressegesetz von NRW rechtlich verpflichtet gewesen uns, wie die Funke Medien Gruppe, gleich zu behandeln. Aber was scheren Ennepetaler Politik und Stadtverwaltung unsere Gesetze, sie sind nur für andere da.

EN-Mosaik hatte mit Ennepetal jetzt ein Problem. Wie kommt man an Informationen  und/oder an Insiderwissen? Wir waren ja noch am Anfang und der Berg des Lernens war riesengroß.

Wir hatten Hilfe auf die wir zurückgreifen konnten. Schon damals waren uns einige kompetente Leute gut gesonnen.

Der Tipp: Sprecht mit den Leuten aus der Stadt und der Politik, den unzufriedenen, den zurück gebliebenen, den in Fraktion und Amtsstuben vergessenen. Zeigt Verständnis für die Sorgen, für die Schmähungen, die Ängste oder verratenen Ideale. Aber, haltet kritische Distanz und macht euch nicht gemein mit Verwaltung und Politik. Und baut Vertrauen auf.

Es war ein langer und interessanter Weg, der an Politik und Verwaltung vorbei ging. Aber er war erfolgreich, denn heute haben wir ein großes und weites Netz über Politik und Verwaltung aufgebaut, die uns die Informationen geben, die wir für unsere Arbeit brauchen. Mehr noch, es sind unverfälschte Information mit Hintergrund, abseits von Sprachregelungen.

Das jetzt eine Hexenjagd auf unsere vermeintlichen Informanten in Ennepetal stattfindet, dass sehen wir mit Erstaunen und Verwunderung. Hat EN-Mosaik doch durch das eigenwillige Rechtsempfinden der Stadtverwaltung und der Politik, der fehlenden Transparenz oder auch der Ignoranz gegenüber Neuen und dem Anderen, die adäquate Reaktion gegenüber gestellt. Hätten sie von Anfang an EN-Mosaik als normale, wenn auch kritische Presse, behandelt, wären wir nicht genötigt gewesen dieses Netz aufzubauen. Wie dem auch sei, jetzt hat EN-Mosaik dieses Netz, dass sich noch erweitert und verändert.

Jetzt wirft man EN-Mosaik eine negative Sichtweise gegenüber Ennepetal vor. Stellt uns die positive bis neutrale Sichtweise der Funke Mediengruppe, mit Westfalenpost, Westfälische Rundschau, WAP, Lokalkompass und Radio Ennepe Ruhr, gegenüber. Jetzt mal ehrlich, ist es Aufgabe der Medien sich mit der Politik gemein zu machen? Ist es nicht die kritische Distanz die einen Qualitätsjournalisten auszeichnet? Auch das Ennepetaler Rathaus kann die täglichen Pressemitteilungen so aufbereiten, dass eine positive Story daraus wird. Nur dazu müsste sie auch die kritischen Fragen zu lassen um glaubwürdig zu erscheinen.

Ein Beispiel.

Die Stadt Ennepetal hat sich um die in Hasperbach angesiedelten Roma und Sinti ohne zögern gekümmert. Es waren freiwillige Leistungen die sie nicht hätte erbringen müssen, die sie aber auszeichneten. Kaum waren die Roma und Sinti verschwunden schickte die Stadt eine Rechnung an die Landesregierung. Die Landesregierung schickte die Rechnung mit Dank für die erbrachten Leistungen zurück.

Mit dieser Rechnung stellte die Stadt Ennepetal in der Öffentlichkeit die gesamte Leistung, die sie an den Roma und Sinti erbrachte, in ein schlechtes Licht. Mehr noch, die Stadt erweckte den Eindruck als wenn sie an den Roma und Sinti noch verdienen wollte. Absicht? Viele meiner Gesprächspartner sind der Meinung, es wäre Absicht.

Kein Wunder, wenn sich also viele im Umfeld des Rathauses nicht wohlfühlen, die Loyalität sich in Grenzen hält. Und kein Wunder wenn in solch einem Rathaus ein Personal zu finden ist, welches sich kaum für seine Arbeit verantwortlich fühlt. Und kein Wunder, wenn eine Hexenjagd im Rathaus abgehalten wird, weil die Führung sich der Loyalität seines Personals nicht mehr sicher ist.

Hört doch endlich auf im Rathaus mit diesem für alle Beteiligten schändlichem Spiel, gute Führung geht anders, auch in der Verwaltung. Befehl und Gehorsam ist in der heutigen Zeit aus der Mode gekommen, damit bekommt man kaum Leistung.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, es gibt bei Journalisten einen Informantenschutz. Kein Gericht in dieser Republik kann EN-Mosaik zwingen die Informanten zu nennen. Aber das macht ja alles keinen Sinn. Die Stadt sollte her gehen, ihre Einstellung zur Presse neu zu organisieren. Ennepetal braucht Ecken und Kanten und kein langweiliges Image welches sich im Aufzählen an Geburtstagen der 75+ Bewohner ergötzt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

rnBreaking News – Will Wiggenhagen doch noch einmal kandidieren?

Wilhelm Wiggenhagen  Foto: Linde Arndt

Wilhelm Wiggenhagen
Foto: Linde Arndt

[la] Nachdem außer den beiden Damen des Girlscamps bisher kein Mann aus den Fraktionen und aus der Bürgerschaft bereit war, sich für das große, verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters der Stadt Ennepetal zur Wahl zu stellen, trägt sich Wilhelm Wiggenhagen mit dem Gedanken, nicht einfach seinen Posten aufzugeben und Ennepetal in eine völlig ungewisse Zukunft schliddern zu lassen.

Er immerhin würde Ennepetal genau sagen können, worauf sich die Bürger verlassen können – nämlich, das alles so bleiben würde, wie es bisher unter seiner Führung gewesen ist. Keiner brauchte sich auf Ungewissheiten einzulassen, die Fakten lägen von Anfang an klar auf dem Tisch. Es würden weiterhin viele positive Ankündigungen erfolgen, die auch weiterhin nicht unbedingt umgesetzt werden müssten. Alles würde bleiben, wie die Ennepetaler es gewohnt sind. Also keine Bange vor einer ungewissen Zukunft.

 

 

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W.W. mit Bürgermeisterkette
Foto: Linde Arndt

Warum sollte er also das Terrain zwei blitzsauberen aber unerfahrenen Frauen als Kampffeld überlassen, wo er doch fünf Jahre Training hinter sich hat. Alle Blasen, die er sich gelaufen hat, braucht doch kein anderer sich mehr zu laufen. Alle Misserfolge, die er einstecken mußte, muß doch nicht ein anderer wiederholen. Aus reinem Schutz vor der Unbedarftheit der beiden Kandidatinnen trägt er sich mit dem Gedanken, doch noch eine Runde zu drehen.

Auch fühlt er sich irgendwo zu fit, ab jetzt eine Art Rentnerdasein zu führen. Und nur Aida-Reisen können den Adrenalinspiegel auch nicht so schön hochpuschen, wie es die Ereignisse in Ennepetal können. Was würden die vielen Vereine und Bürger mit besonderen Geburtstagen oder Jubiläen sagen, wenn er nicht mehr zum Kaffeklatsch käme. Schlimmer aber wäre noch, wenn er keine Alben mehr mit Zeitungsausschnitten füllen könnte, mit Berichten, wo sein Konterfei darauf ist. Fünf Jahre Blitzlichter-Gewitter, fast täglich, das macht nicht müde, das spornt an. Beweis ist hierbei Anita Schöneberg, die die Messlatte des Fotoshootings aufzuholen versucht, während Imke Heymann noch zögerlich sich auf diese Promi-Spezialität einpendelt. Und dann noch eines – hat man einmal erlebt, mit welcher innigen Liebe und Würde er die Bürgermeisterkette trug, dann ahnte man, was in seinem Sinn vor ging „Mein Schatz“. Und den sollte jetzt jemand anderes tragen dürfen?

W.W.-Superman Fotocollage: Linde Arndt

W.W.-Superman
Fotocollage: Linde Arndt

Nichts desto trotz – er ist einmal als Superman angetreten und wenn man es in 5 Jahren nicht geschafft hat, den Beweis anzutreten, dann muß man einfach eine zweite Chance erhalten.

EN-Mosaik hätte für diese Entscheidung vollstes Verständnis, ja, würde es von ganzem Herzen begrüßen. Immerhin ist er von Anfang an unser Superman gewesen (aus welcher Sicht auch immer). Kein anderer Bürgermeister oder sonstiger politischer Mensch hat die Quote unserer Auflage so gesteigert wie er. Keine anderen Berichte oder Informationen haben unsere Leser so verschlungen wie diejenigen, die über das Geschehen von oder um Wilhelm Wiggenhagen erschienen sind. Sollte er sich also noch einmal für eine Kandidatur entscheiden, wir würden gern unser Kreuzchen für ihn machen. Denn was man hat, weiß man – was man bekommt noch lange nicht!

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal


 

UPDATE  2. April 2015
Spätestens jetzt sollte es dem geneigten Leser klar sein, daß es sich bei obigem  Beitrag, verfasst am 1. April 2015, um einen Aprilscherz handelt.

Linde Arndt von EN-Mosaik

 

 

 

Wiggenhagen tritt 2015 nicht mehr in Ennepetal an

Bürgermeisterwahl 2009  Foto: Linde Arndt

Bürgermeisterwahl 2009 Foto: Linde Arndt

[jpg] In den letzten Wochen munkelte man es schon. 6 Jahre wäre Wilhelm Wiggenhagen nächstes Jahr im Amt des ersten Hauptverwaltungsbeamten der Stadt Ennepetal. Nun tritt er nicht mehr an. Nach ungeschriebenen Regeln sollte man nicht über diese Personalie differenziert schreiben. Neutral schreiben, nennen es die Kollegen von der lokalen Presse. Nur was soll das, wenn  in einem Land wo Meinungsfreiheit vorherrscht, nicht differenziert geschrieben werden darf?

Hauptverwaltungsbeamter, ja das ist der richtige Titel für Wilhelm Wiggenhagen, Vorgesetzter der Stadtverwaltung. Wilhelm Wiggenhagen hat es nie geschafft Bürgermeister zu werden, Amt und Person fielen immer auseinander. Er ist immer wieder an dem Anspruch gescheitert, den das Amt mit sich bringt. Es gibt aber auch kein Handbuch, wie werde ich Bürgermeister. Das Amt war eben viel zu groß für ihn. Immer wieder versuchte er sich als Altenvoerder (Vaterhaus) zu gerieren. Bei den Bürgern wurde das als anbiedern verstanden. Und so landete er in der Regel immer wieder im Vergangenen aus dem er sich nicht lösen mochte. Als Person war er darüber hinaus vollkommen unpolitisch. Ennepetal ist schön, so heißt eine Selbstverständlichkeit bei Wilhelm Wiggenhagen. Das diese Stadt aber zukunftsfähig gemacht werden musste, dazu hatte Wilhelm Wiggenhagen nicht das notwendige Fortune. Ein Bürgermeister muss mehr sein als ein Beamter, er muss die politischen Parteien ermuntern tätig zu werden, er muss moderieren, muss führen, muss Vorbild sein oder seinen Bürgern das Gefühl von Zukunftssicherheit bieten. Nun muss man dafürhalten, Wilhelm Wiggenhagen trat nach der vorhersehbaren Finanz- und Währungskrise in den Bürgermeisterring. Das für Ennepetal erste Haushaltssicherungskonzept (HSK) musste er mit dem Kämmerer Dieter Kaltenbach umsetzen, Kaltenbach war zu diesem Zeitpunkt allerdings auch neu als Kämmerer. Es ächzte und krachte im Gebälk der Stadt Ennepetal, der Haushalt konnte nicht richtig genehmigt werden. Wiggenhagen und Kaltenbach holten sich von außen kompetenten und teuren Rat, so konnte der Haushalt durch die Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Ihre Vorgänger Michael Eckhardt als Bürgermeister und Günter Wenke als Kämmerer haben die Stadtverwaltung zum richtigen Zeitpunkt verlassen. Und dieses Haushaltssicherungskonzept wirkt noch heute nach, nichts bindet mehr personelle Kräfte als der städtische Haushalt.

Wilhelm Wiggenhagen in der Ratssitzung 09-2014  Foto: Linde Arndt

Wilhelm Wiggenhagen in der Ratssitzung 09-2014 Foto: Linde Arndt

Allerdings die Fußgängerzone (Fuzo) in Milspe, die bis heute das Streitthema in Ennepetal ist, ist von ihm als ehemaligem Wirtschaftsförderer zu verantworten. Die Fuzo ist heute ein sterbendes Stück Ennepetal und wird in 10 Jahren überwiegend verwaist sein. Auch das Heilenbecker Center und das Ringkaufhaus kriseln und werden nicht mehr zu halten sein, es fehlen Konzepte. Ennepetal ist schön, reicht als Konzept eben nicht. Es sind so viele handwerkliche Fehler die Wilhelm Wiggenhagen gemacht hat und es ist gut so, wenn er nicht mehr antritt und sich auf sein Altenteil in Gevelsberg auf dem Börkey zurückzieht.

Lassen Sie uns einmal in unsere neu gereinigte Glaskugel blicken um zu sehen wer denn neuer Bürgermeister werden könnte und sollte. Wenn man ehrlich ist, so findet man in der Ennepetaler Politik keine geeignete Persönlichkeit, die dieses Amt ausfüllen könnte. Sicher wird der eine oder andere sich dem Amt gewachsen fühlen, nur die Zeiten von Eckhardt und Wiggenhagen haben Ennepetal dahin gebracht, wo man vor lauter Bausstellen nicht mehr weiß wo man zuerst anfangen soll. Profis müssen her. Nun sind die Ennepetaler Politiker „Anhänger der geistigen Bequemlichkeit“ und da liegt die Gefahr nahe, dass man wieder den „nächstbesten“ ausguckt, um seine Ruhe zu haben. Denn Ennepetal ist schön, und das reicht den Verantwortlichen. Und da tut sich die Tür auf für die Ennepetaler Verwaltung, Dieter Kaltenbach und Stephan Langhard stehen da so einfach rum und werden sich den politischen Parteien anbieten. Eine Frau wollen die Ennepetaler sicher nicht, abgesehen davon, dass Anita Schöneberg (SPD) in die Jahre gekommen ist. Das Beste wäre allerdings man würde sich einmal besinnen und eine starke Persönlichkeit von auswärts nach Ennepetal holen. Die könnte einmal unbefangen aufräumen und dem Stadtrat und der Stadtverwaltung aufzeigen wo es lang geht. Trotz allem sollten wir den Altersruhestand dem Hauptverwaltungsbeamten Wilhelm Wiggenhagen gönnen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Manchmal gelingt es ja – eine Zäsur

Konstituierende Sitzung 2014 in Gevelsberg  Foto: Linde Arndt

Konstituierende Sitzung 2014 in Gevelsberg Foto: Linde Arndt

[jpg] Die Kommunalwahl ist nun vorbei. Die Stadträte und ein Bürgermeister sind vereidigt und jetzt könnte und sollte man das Vergangene abstreifen und was Neues wagen. Mutig mit Fortune voranschreiten. Eine Stadt ist da auf einem guten Weg. In Gevelsberg hatte der Rat sich nach der Wahl des alten und neuen Bürgermeisters Claus Jacobi konstituiert. Die Mehrheitsverhältnisse hatten sich nicht dramatisch verändert, eher hatte der Wähler die bestehende Mehrheit verstärkt, wohl als Vertrauensbeweis. Die Ratsmitglieder, als auch die vielen Besucher, waren sich des feierlichen Augenblicks bewusst. Und es war Bürgermeister Jacobi vorbehalten, etwas nachdenklich zu warnen, dass es keine Selbstverständlichkeit sein sollte hier in dem Rathaus zu sitzen.

So führte Jacobi aus “Das ist bei einem Blick auf die Weltkarte überhaupt nichts Selbstverständliches, also eben kein Naturzustand, sondern etwas, das erst geschaffen werden musste und für das Generationen von Demokratinnen und Demokraten vor uns gestritten haben.“ Unsere Demokratie verpflichtet uns immer wieder, Tag für Tag für unser aller Gemeinwohl einzustehen.

Ennepetaler Ratsmitglieder Foto: Linde Arndt

Wahlsonntag 2014 in Ennepetal  Foto: Linde Arndt

Ganz anders in Ennepetal. Verhaltene Stimmung war angesagt, die SPD ist zwar stärkste Partei, weiß sich aber noch auf einem Orientierungspfad – Unsicherheit ist angesagt. Keiner der 42 Ratsmitglieder weiß wohin die Reise geht, außer man sichert sich erst einmal die eigenen Pfründe. Aber das hatten wir ja schon nach der vorherigen Wahl, warum sollte es jetzt anders werden. So machte die SPD schon mal ein paar Kraftübungen um zu zeigen, wir sind die Stärksten. Nur was nutzt Stärke wenn man diese nicht einsetzen kann, umsetzbare Inhalte müssen her. Alibiveranstaltungen kann jede Stadt, mit Rhetorik kann man eben keine Stadt bewegen, man erzeugt lediglich ein Gefühl der Leere. Und Leere gibt es in Ennepetal genug. Ob die nächsten 6 Jahre den politischen Stillstand in Ennepetal verstetigen werden, man sollte das beobachten. Ziele wurden nur vom Hauptverwaltungsbeamten Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen vorgetragen, die stehen, wie sollte es anders sein, unter dem wirtschaftlichem Primat. Bestenfalls hat der Sport noch eine Chance auf die Agenda der Ennepetaler Politik zu gelangen.

Schwelmer Rat in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm  Foto: Linde Arndt

Schwelmer Rat in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Foto: Linde Arndt

Die Schwelmer Ratsmitglieder haben ja einiges gutzumachen. Hatten sie doch in den letzten 5 Jahren viele gute Projekte vermasselt. So auch voller Stolz und Häme einen Investor mit 20 Millionen vertrieben. Noch heute spricht man über diesen Investor, dem man gezeigt hat was eine Harke ist. Der Klugheit des Investors ist es zuzuschreiben, dass Schwelm keinen weiteren Schaden genommen hat. Und so geriet die konstituierende Sitzung des Rates von Schwelm etwas spezieller.

Nachdem die nicht mehr im Rat vertretenen Ratsmitglieder mit ein paar netten Worten in aller Enge verabschiedet wurden, ging es sofort zur Sache. Ach ja, der Rat der Stadt Schwelm hat ja kein Rathaus mehr und tagt jetzt im Sitzungssaal der Sparkasse Schwelm, die Gustav – Heinemann – Schule tut es ja auch nicht mehr. So gerät jede Schwelmer Ratssitzung zur Wandersitzung. Der Schwelmer Rat hat zwar Geld für eine Dreifachsporthalle, für die Reparatur seines Rathauses haben die Schwelmer nur das Geld um ein paar Gutachten von einigen tausend Euro zu bezahlen. Nun hat Schwelm zwar ein Rathaus, muss aber wegen des Dachschadens in anderen Gebäuden tagen. So nebenbei stellte man auch verdutzt fest, dass ein Ratsmitglied im neuen Rat einen Behindertenstatus hat. Und da der Aufzug im uralten Rathaus keinen Rollstuhl aufnehmen kann, würde dem behinderten Ratsmitglied die Teilnahme an den Ratssitzungen verwehrt. Beschämend für die  Schwelmer Politik, konnte sie den Aufzug doch schon seit Jahrzehnten besichtigen. Noch ein Grund dem alten Ratssaal im Rathaus ade zu sagen. Dererlei Probleme werden dem Verdrängungsprozess des Rates übergeben.

Vereidigung  Foto: Linde Arndt

Vereidigung Foto: Linde Arndt

Die Ratsmitglieder wurden recht flott vereidigt. Nahtlos inszenierte der Rat der Stadt Schwelm seine mehr als peinlichen Auftritte. Die Wahl des dritten Bürgermeisters wurde der Stadtverwaltung als Geldverschwendung angelastet. Herr Schwunk (FDP) sah ein Einsparpotenzial, welches die Stadt aus dem Haushaltssicherungskonzept (HSK) entlassen könnte. 6 Millionen durch rund 5.000,– Euro einzusparen, ist ein guter Taschenspielertrick. Oliver Flüshöh (CDU) beendete die Diskussion indem er als Vorsitzender des örtlichen Roten Kreuzes, seine Mitglieder für ihr Ehrenamt oder die langjährigen Blutspender nicht durch irgendjemand gewürdigt sehen wollte, Flüshöh fände es beschämend für die Stadt wenn kein Bürgermeister kommen könnte. Letztendlich wurde Frau Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) mit den Stimmen von CDU/SPD gewählt. Bleibt allerdings anzumerken, dass es der neuen Partei „Die Bürger“ nach einer ungeschriebenen Tradition zu gestanden hätte. Tradition ist offensichtlich nur gut wenn sie einem selber zu Gute kommt. Schwelm wäre aber nicht Schwelm, wenn nicht auch noch der letzte Rest von Würde im Sitzungssaal hinaus expediert worden wäre. Herr Feldmann (Die Linke) musste noch mal schnell die Stadtverwaltung vorführen. Er hatte im vorigen Jahr eine Frage nicht beantwortet bekommen.

Jürgen Feldmann, Schwelm (Die Linke)  Foto: Linde Arndt

Jürgen Feldmann, Schwelm (Die Linke) Foto: Linde Arndt

Welche und wann? Das sollte die Stadtverwaltung stante pede in dieser Sitzung erraten. Nach einiger Zeit hatte die Stadtverwaltung diese Frage auch, nur, es stellte sich heraus, dass diese Frage missverständlich war. Die Stadtverwaltung bat denn auch um Aufklärung, allerdings telefonisch bei der Kollegin Lubitz (Die Linke). So drehte sich das Ganze und Herr Feldmann (Die Linke) stand im Unrecht. Eine normale Entschuldigung, die hier angebracht gewesen wäre, kann man offensichtlich von einem Ratsmitglied nicht erwarten. Schwelmer Ratsmitglieder stehen außerhalb der gesellschaftlichen Etikette. Aber es ging ja noch weiter, man wollte sicher sein der konstituierenden Sitzung die Würde entzogen zu haben.

Jürgen Kranz SWG/BFS  Foto: Linde Arndt

Jürgen Kranz SWG/BFS Foto: Linde Arndt

Herr Kranz (SWG/BfS) wollte den Ratsbeschluss zur Neuanlage der Kantstraße wieder in den Rat zur Beratung zurück haben. Er wusste zwar, dass die Aufträge alle vergeben waren und durch eine Rücknahme, der Stadt eine sehr hohe Konventionalstrafe auferlegt würde, aber was soll es, wir haben es ja. Gottseidank lehnte der Rat mit Mehrheit dieses kostenträchtige Ansinnen ab.
Würde, Demut, Niveau oder das Bewusstsein die Schwelmer Bürger zu vertreten, davon war der Schwelmer Rat weit entfernt.

Alles in Allem muss man sich wundern, warum die Gelegenheit nicht ergriffen wurde einen Neuanfang zu wagen. Denn eine konstituierende Sitzung stellt ja auch immer eine Zäsur im politischen Leben eines Gemeinwesens dar. So wird es in Schwelm und Ennepetal, da die Bürgermeister erst im nächsten Jahr gewählt werden, mindestens ein weiteres verlorenes Jahr geben.

Schade eigentlich.
Und was wird passieren? Die politischen Parteien werden sich und die Stadtverwaltung in Schwelm und Ennepetal belauern, wehe wenn einer eine brauchbare Idee als Vorlage in einer Ratssitzung auf die Tagesordnung bringt, ein Vorlagenmassaker ist ihm gewiss. Keiner darf einen Vorsprung haben, sonst könnte man ja nicht den Vorwurf der Untätigkeit während der Bürgermeisterwahl gegen den politischen Gegner gebrauchen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Wir müssen zu unserer Mitte stehen. Alle? Alle!

 

Innenstadtdialog Foto: JPG

Innenstadtdialog Foto: Linde Arndt

[jpg] Nun ist der Innenstadtdialog in die „heiße“ Phase getreten. Als Zwischenbilanz wollte die Stadt dieses Treffen am 19. Februar 2014 verstanden wissen. Der Dortmunder Frank Heinze von Heinze und Partner, markierte denn auch alles bisher erreichte mit einem markigen und sinnlichen Spruch, „Auf geht es“. Er und nur er konnte es kaum vor Spannung aushalten die zur Umsetzung der Ideen aus den verschiedenen Workshops führen sollte. Nur, was waren das für Ideen die dort aus den vier Workshops vorgetragen wurden?

Ein Bürgerbüro (ein Magnet der erweiterten Grundversorgung)? Meine Güte, soll nur die Verweildauer in der Fuzo erhöht werden, indem man sich alle Jahre wieder ein amtliches Dokument holt? In anderen Städten spricht man von eGouvernement und wieder andere haben das schon eingeführt. Wann sagt der Stadt Ennepetal endlich  jemand, dass wir mitten im digitalen Zeitalter sind. Das ist doch alles zu rückwärts gewandt!

Und so kam es auch, dass die vier Leute, wie Bernd Carell, Peter Eckelt, Stephan Langhard (Stadtverwaltung) und Regina Schmale die Gespräche denn „spaßig“ fanden. Endlich hat uns mal jemand zugehört, so der Eindruck. Und, was noch wichtiger ist, man wollte nicht zu den Miesmachern gehören. Was im Umkehrschluss heißt, die restlichen Ennepetaler sind Miesmacher?

Nochmals zurück zu den Ideen. Es sind alles Ideen die schon einmal auf anderen Veranstaltungen (seit 13 Jahren) vorgetragen wurden, aber nicht umgesetzt wurden. Ennepetal sollte sich doch ein paar Gebetsmühlen anschaffen, worauf diese Ideen alle vermerkt werden. Einmal im Jahr dreht man die Mühlen und irgendwann hat Buddha es leid und setzt diese Ideen um. Tibet ist halt überall.

Der Gebäudeleerstand sollte sich verringern, die Fußgängerzone sollte attraktiver werden, ein Innenstadtgarten soll her ( Haus Martfeld/Schwelm könnte man ja kaufen?), es soll (mal wieder) sauber werden, Wege und Treppen zur Berlet Investition sollen aufgewertet werden (Eimer Farbe?)

Die rund zwei Stunden Vortrag waren eine Tour der Langeweile und der Langweiler. Diese ewigen Wiederholungen! Wenig Kreativität, Phantasie und Innovation.

Recht schnell merkte man, die Stadtverwaltung Ennepetal nebst dem Rat benutzt die Bevölkerung um von ihrer Entscheidungsschwäche abzulenken. Wie kommt es wohl, wenn die Investition für Berlet und für den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg mit allen seinen Kosten entschieden werden konnte. Rund 5 Millionen werden dort mit Ungewissheiten „rausgehauen“, und für die Stadtteile sollen die Vereine und Bürger selber zahlen?  Das ist doch eine indirekte Besteuerung! Und diese indirekte Besteuerung soll über eine neu zu gründende Organisation ( nach bisher gefühlten 20. Organisationen), die natürlich unter der „Fuchtel“ der Stadt stehen soll geschehen. Das die Stadt mit ihrem Citymanagement bisher hunderttausende Euro in den Sand gesetzt hat, darüber kein Wort. Die Stadt kann es einfach nicht, oder sorry, sie kann nur Steuergelder versenken. Wann begreift die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Ennepetal es endlich, dass sie zu entscheiden haben und sich nicht hinter ihren Einwohnern zu verstecken haben. Abgerechnet wird wie immer bei der nächsten Wahl oder mit einem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid. Auch das Internet wurde bei dem „Wunschkonzert“ erwähnt. Wofür eigentlich Internet? Ach ja, damit jeder in der Republik weiß, wie toll der Ennepetaler Bürgermeister alles organisiert. Wiggenhagen hier, Wiggenhagen da, vielen Dank Sarotti Mohr oder so ähnlich.

Und dann immer wieder gut, der lang gehegte Weihnachtswunsch für Ennepetal – Tourismus.
Sicher sind im Ruhrgebiet laut der Ruhr Tourismus GmbH, des RVR , Zuwachsraten im einstelligen Bereich zu verzeichnen, nur die guten Städte halten auch dementsprechende Strukturen vor. Ennepetal hängte sich nur einfach rein ohne dementsprechende weitergehende touristische Strukturen.

Wieder musste die Stadt Ennepetal zugeben, keine Fördergelder aus dem Projekt „Ab in die Mitte“ bekommen zu haben. Warum wohl? Die Förderbedingungen sind doch klar:

“Es sollen Projekte kreiert werden, die sich mit der/den Stadtidentität(en) auseinandersetzen und sich im Spannungsfeld von Stadttourismus und Handel, Erlebnis und Wohlfühlen bewegen und diese Thematiken – wenn und wo möglich – miteinander in Beziehung setzen.
Es gilt Projekte zu initiieren,

  • die sich orientieren an den genannten Themen im Kontext der Stadtidentität und Baukultur,
  • die zentrenverträgliche Lösungen darstellen und sich in ihrer Gestaltung an hohen Qualitätskriterien orientieren,
  • die entsprechende Maßnahmen der Stadterneuerung, -planung und -gestaltung initiieren bzw. öffentlichkeitswirksam inszenieren und im Bewusstsein der Bevölkerung verankern,
  • die nicht nur Interessenpolitik für eine bestimmte Gruppe betreiben, sondern eine generationsübergreifende Perspektive einnehmen.”

 

Was ist daran so schwer zu verstehen? So wie es aussieht müsste Ennepetal umfangreiche Vorarbeiten tätigen. Nicht so wie bei JeKi, Instrumente bestellen und die Kinder nicht ausbilden wollen. Rosinenpickerei ist in Düsseldorf nicht so beliebt. Ein bisschen Gehirnschmalz sollte schon bei der Stadt Ennepetal vorhanden sein.
Dann die Förderung über „Stadtumbau West“ die jetzt zig mal abgelehnt wurde, auch hier kein Fortkommen. Es fehlt die inhaltliche Zielvorstellung und damit Wegmarken dorthin.
Ennepetal sieht in der Regel bei der Vergabe von Fördergelder so lange zu, bis die Fördertöpfe leer sind. Sicher eine gute Beschäftigungstherapie für die 15 Millionen Truppe, die mit den Steuergeldern nichts anfangen kann. Trotz allem muss man das Ablenkungsmanöver von dem „Zuschuss“ der Stadt Ennepetal für Berlet in Höhe von rund 5 Millionen Euro, als gelungen bezeichnen. Nur Professor Döpp fand ein paar Worte zur Berlet Investition, er hatte noch nicht ganz aufgegeben.

Ehemaliger  Plan Foto: Linde Arndt

Ehemaliger Plan Foto: Linde Arndt

Zu guter Letzt durften auch die Ennepetaler (Wiggenhagen und Langhardt sind ja keine Ennepetaler) etwas zu dem langweiligen und überflüssigen Abend beitragen. Der Cafélokalmieter am Spielplatz fand es nicht so prickelnd, wenn der Individualverkehr bis zu seinem Café fahren darf um dann vor seiner Tür zu drehen. Kein Problem, wir hatten ja Wunschkonzert und verkürzten kurzerhand den Verkehrsweg bis zur Apotheke.
Interessant waren die Anmerkungen eines ehemaligen Sprockhövelers der nicht verstehen wollte, warum in seiner ehemaligen Stadt, sowohl auf der Mittelstraße in Haßlinghausen, auf der Hauptstraße in Niedersprockhövel und selbst auf der Wittenerstraße in Hiddinghausen, der Handel blüht und gedeiht, während auf der Voerderstraße niemand sich ansiedeln mag. Sprockhövel hat nur rund 26.000 Einwohner, aber offensichtlich ein schlagkräftiges Innenstadtmanagement.

Aber wie sagte Herr Heinze von Heinze und Partner so schön, „wir müssen alle zu unserer Mitte (Milspe) stehen“. Alle? Auch die Voerder! Wunschdenken halt.
Es waren etwas über hundert Besucher anwesend, wobei rund 40 Leute von der Stadtverwaltung und der Politik den Saal füllten. Die Politik hatte nichts zu sagen, was verständlich ist. Will sich die Politik nicht unbedingt festlegen, man könnte ja angreifbar sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Begrifflichkeiten in Ennepetal und anderswo

Das kleine Beet vor der Sonnenapotheke    Foto: © Linde Arndt

Das kleine Beet vor der Sonnenapotheke Foto: © Linde Arndt

[jpg] Wir haben 2014 und es gibt wieder Wahlen, Kommunal-, Kreis- und Europawahlen. Zeit für eine Bilanz der vergangenen Jahre. Was hat der Rat der Stadt Ennepetal oder was hat die Stadtverwaltung in der vergangenen Wahlperiode gemacht? Wilhelm Wiggenhagen, der ja auch ein „politischer“Akteur in Ennepetal ist, muss sich erst nächstes Jahr zur Bürgermeisterwahl stellen. Er hätte sich zwar in diesem Jahr zu Wahl stellen können, was der Stadt immerhin einen Einspareffekt von rund 30.000,– Euro erbracht hätte, hat er aber nicht. Solange die anderen sparen müssen ist das okay, sich selber gegenüber ist man da immer toleranter.

Schwierig ist es in Ennepetal, denn Transparenz ist in Ennepetal nicht so beliebt. Eher kungelt man oder trifft sich konspirativ um Entscheidungen gegenseitig abzuwägen. Es sind keine richtigen Demokraten die in Ennepetal wirken, auch sind sie in der Regel nicht gerade am Wohlergehen der Stadt interessiert – eher an dem eigenen Wohlergehen. Kontrolle findet nur rudimentär statt. Und wenn schon mal die GPA vorbeischaut und die hohen Personalkosten moniert, was soll es. Man gönnt sich ja sonst nichts. So sind die Ausgaben gegenüber den Nachbarkommunen weiter gewachsen, sowohl im personellen als auch im Bereich der Sachaufwendungen. Wenn man die Zahlen im Südkreis miteinander vergleicht, bemerkt man vorzeigbare Ergebnisse in Gevelsberg und Schwelm. In Ennepetal scheinen irgendwo Fässer ohne Boden zu sein, in denen das Geld verschwindet. Als Beobachter des Rates und seiner Ausschüsse in Ennepetal kann man die Bewegungslosigkeit, die Blockaden des politischen Willens nicht übersehen. Es ist reinste politische Rhetorik was im Rathaus Ennepetal abläuft und läuft auf eine Inszenierung hinaus. Wofür? Die Lokalpresse soll ja was zu schreiben haben und das muss choreografiert werden. Es dürfen keine kritischen Bilder gezeichnet werden, und wenn, so werden diese Bilder immer gesteuert.

Wir sollten aber zu einer Bewertung des Geschehenen kommen. Zur Bewertung haben wir mehrere Referenzpunkte die wir uns immer mal wieder ansehen.

  • Der Tafelladen auf der Lindenstraße
    Als Wilhelm Wiggenhagen gewählt  werden wollte, brachte er noch öffentlichkeitswirksam ein paar Brote in den Tafelladen. Die Bäckerei Gremme in Altenvoerde produzierte extra ein „Wiggenhagenbrot“. Wiggenhagen wurde  gewählt und zur „Strafe“ bekamen die Tafelleute keine Brote mehr. Hier in Voerde kommt man öfter an dem Tafelladen vorbei. Im Laufe der Jahre haben die Besucher des Tafelladens nicht abgenommen,  vielmehr konnte man den Zuwachs in den Jahre bemerken –  augenscheinlich.  Ein Zeichen für die gestiegene Armut  der Ennepetaler Bevölkerung und die fehlende Hilfe der Stadt.  2015 sind ja wieder Bürgermeisterwahl. Sicher wird das eine oder andere Brot auch während der Kommunalwahl wieder in den Tafelladen finden.
  • Ennepetaler Straßen, also die  Infrastruktur
    Da gibt es Straßen die würde man  nicht in einer so reichen Stadt wie Ennepetal vermuten. Aber es gibt  sie. Da gibt es bei einem etwas über normal herunter gekommenen  Regenschauer eine Überschwemmung. Die Kanalisation ist entweder  schadhaft oder müsste erweitert werden. Da sind Kanaldeckel so eingefahren, dass man sich einen Achsenbruch und einen schweren Unfall vorstellen kann. Verkehrsschilder sind verblasst oder  verdreckt und man muss raten welcher Inhalt dem Autofahrer was  signalisieren soll. Schlaglöcher sind ohne Ende zu registrieren.
  • Unsere Kinder und Jugendlichen
    Ab und an fahren wir bestimmte Punkte  in Ennepetal ab um zu sehen ob sich die Kinder und Jugendlichen noch  immer im Freien treffen. Vor 5 Jahren sollte ein Streetworker, der  per Sonderangebot vom Rat der Stadt eingestellt wurde, alles richten. Der Streetworker ist weg, man weiß immer noch nicht wie man mit den Kindern und Jugendlichen umgehen kann und sollte. Es  sind mehr Kinder und Jugendliche geworden, die sich an den uns bekannten Punkten bis spät in die Nacht treffen. Die Probleme, wie Alkohol, Drogen oder Sex sind die gleichen und haben sich noch verschärft.
  • Haus Ennepetal
    Hier verschärft sich die Situation  immer mehr. Da nichts wesentliches an der Bausubstanz von Haus  Ennepetal saniert wurde und wird, sieht man nach 5 Jahren die Mängel, die wir schon einmal ins Auge fassten, immer dramatischer. Wen würde es wundern wenn Teile des Hauses zusammenbrechen und Menschen zu  Schaden kommen würden? So war es 2006 als in Bad Reichenhall die Sporthalle, die von der Stadt Bad Reichenhall als sicher erklärt wurde, in sich zusammenstürzte und 15 Menschen getötet wurden. Es  war nicht der einzige Bau der wegen fehlender Sanierungs- und  Reparaturarbeiten zusammenbrach. Sicher wird es auch in Ennepetal  einen Bau- TÜV geben, der aus Gefälligkeit alles abnickt.
  • Voerder-Straße, Lindenstraße  und Mittelstraße

    Voerde hat wenigstens einen Metzger, allerdings soll es um den Kreiselmarkt kriseln. Eine  Weihnachtsbeleuchtung konnte sich Voerde nicht mehr leisten. Überhaupt sieht es nunmehr auch in der Lindenstraße recht trist  aus.

    Die Mittelstraße hat nunmehr nur noch einen Bäcker,  eine Apotheke und einen Tabakwarenladen. Textil und Lebensmittel gibt es nicht mehr. Der Einzelhandelsbesatz ist nunmehr genauso groß wie am Bremenplatz. Zumindest konnte sich Altenvoerde  eine Weihnachtsbeleuchtung leisten.

    Kommen wir zur Voerderstaße in  Milspe. Frau Drews und Ulrich Schilling haben es mit einem  Citymanagement und über 200.000,– Euro Steuergeldern und Beiträgen  tatsächlich geschafft noch mehr Einzelhändler in die Flucht zu jagen. Soweit unsere Redaktion das überblicken kann, wurden in  dieser Wahlperiode 12 Händler vertrieben oder waren froh wenn sie  aus ihren Verträgen rauskamen. Die Hauseigentümer hatten teilweise mit Mietsenkungen versucht die Händler zu halten – vergebens.

 

Es gibt auch etwas Positives zu berichten.

Blumenbeet an der Voerder Straße, wo früher das marode Fachwerkhaus stand  Foto: © Linde Arndt

Blumenbeet an der Voerder Straße, wo früher das marode Fachwerkhaus stand Foto: © Linde Arndt

        • Vor der Sonnenapotheke gibt es nun ein   1 – 2 qm großes Blumenbeet welches mittels einer Patenschaft  gepflegt werden soll. Putzig sieht das ganze aus.

 

      • Gegenüber hat die Stadt ein altes, marodes Schieferhaus aufgekauft und postwendend abgerissen, eingeebnet und  einen kleine Park von 150 qm angelegt. Sehr schön anzusehen. Die  Teppichstange die Werbung aufgenommen hatte, wurde Ersatzlos  entfernt. Und wieder müssen die Interessierten raten was denn nun  in Ennepetal läuft.

 

Erschreckend ist wie wenig die Politik mit der Verwaltung in der vergangenen Wahlperiode auf die Beine gebracht hatte – nämlich nichts nennenswertes. Und da kommen wir zu dem ersten Begriff mit dem sich das Rathaus aber auch die Lokalpresse herumschlägt. In Ennepetal gibt es keine Wahlperiode sondern eine Legislaturperiode. Damit wollen die Ennepetaler „Experten“ signalisieren, wir machen Gesetze wie der Land- oder Bundestag. Denn Legislatur kommt vom lateinischen Lex und heißt soviel wie Gesetz, latur kommt vom lateinischen latum und i.V. soll dies die Gesetz tragende Versammlung sein. Die Legislative ist eine der drei Gewalten in unserem Staat – sollte man wissen. Zumindest ein Hauptverwaltungsbeamter, wie ein Bürgermeister, sollte sich solch einen Fehler nicht erlauben. Auch spricht der Bürgermeister von einem Parlament in Ennepetal. Nein, wir haben einen Stadtrat mehr nicht. Auch ein Parlament, wie in Düsseldorf oder Berlin, hat eine Funktion die dem Stadtrat nicht im entferntesten ähnelt.

Gehen wir weiter und wenden uns dem nächsten Begriff zu „Cui bono“. Übersetzt heißt dies, „Wem nützt dies alles?

Zwei Beispiele:

 

      • Unattraktive Fußgängerzone  Milspe  Foto: © Linde Arndt

        Unattraktive Fußgängerzone Milspe Foto: © Linde Arndt

        Die Fußgängerzone in Milspe

        Wie jeder augenscheinlich sehen kann ist die „Fuzo“ in Milspe eine totale Fehlinvestition. Mehr noch,  es gibt keine Händler mehr wofür diese Zone gebaut wurde. Und weil  es keine Händler mehr gibt, gibt es auch keine Konsumenten. Jetzt  müsste man nach der Verantwortlichkeit für diese Fehlinvestition fragen. Zu verantworten hat das der damalige Bürgermeister Michael  Eckhardt mit dem Leiter der Wirtschaftsförderung Wilhelm  Wiggenhagen. Michael Eckhardt ist „vorzeitig“ mit 60 Jahren in  den Ruhestand gegangen und hat sich 2009 der Wahl nicht mehr     gestellt. In Folge wurde er auch noch Ehrenbürgermeister. Was  sicher ein bezeichnendes Licht auf ihn wirft. Nachfolger im  Bürgermeisteramt wurde Wilhelm Wiggenhagen. Um nun von der Fehlinvestition abzulenken, versuchte der Bürgermeister mit den Parteien eine Belebung der „Fuzo“ mit Events zu erreichen, was den gewünschten Effekt nicht brachte. Nach fünf Jahren stehen wir  vor einem Scherbenhaufen den keiner zu verantworten haben will. Denn man behauptet, die Ennepetaler wollten diese „Fuzo“ selber! Damit sind die  Ennepetaler wohl selber verantwortlich. Aber, der Retter naht.

        Michael Eckhardt   Foto: © Linde Arndt

        Michael Eckhardt Foto: © Linde Arndt

        Michael Eckhardt hat die ersten  Gespräche geführt und Wilhelm Wiggenhagen hat sie fortgesetzt. Es geht um die Investition Berlet. Die Vorarbeiten sind so weit  gediehen, dass abzusehen ist, wann es los geht – nämlich 2015.     2015 wird mit großem Getöse von der Firma Berlet neben dem Haus  Ennepetal ein Geschäft mit Elektronik- und Unterhaltungswaren eröffnet.  Am 13. September 2015 wird es aber auch die     Bürgermeisterwahl geben. Wilhelm Wiggenhagen wird von der  Investition Berlet in Milspe sicherlich profitieren, denn er ist  dann der Retter/Macher von Ennepetal. Tatsächlich lenkt das ganze  aber von dem begleitenden Wirtschaftskonzept ab, welches zu der  „Fuzo“ durch die Wirtschaftsförderung damals hätte erstellt werden müssen. Einfach eine „Fuzo“ zu machen ohne zu überlegen wofür, ist doch kaum zielführend,  auch für einen Verwaltungsbeamten des gehobenen Dienstes. Die Investition Berlet wird sicherlich nur eine kurze Zeit bestehen können und dann den  Bach runter gehen. In der Regel braucht es 3 Jahre, das ist die Bonuszeit, bis Ennepetal eine Brache mehr hat. Zwei Jahre später  wird dann auch Wilhelm Wiggenhagen zum Ehrenbürgermeister gewählt.

      • Spielplätze

        Als der Stadtrat nach der Wahl  zusammen kam waren die Finanzen desaströs zu nennen. Es musste gespart werden, denn die Einnahmeseite wollte man nicht angehen.  Unter anderem wurden Kinderspielplätze geschlossen, weil die Pflege und Unterhaltung durch die Stadt zu teuer waren. Diese fragwürdigen Schließungen wurden von den Eltern bemerkt und es hagelte Proteste.  Auf einmal entdeckten die Parteien und die Stadtverwaltung ihre Liebe zu den Kindern. Ja, sie waren sogar bereit, einen großen  Hauptspielplatz ins Auge zu fassen, wie er  in Schwelm auf dem Gelände von Haus Martfeld zu bewundern ist. Der Hauptspielplatz ging dann doch zu weit für die Ennepetaler. So kassierte man diesen Vorschlag mit der Begründung, es wäre nicht genug Fläche in Ennepetal. Die Spielplätze wusste man jedoch öffentlichkeitswirksam wieder zu öffnen. EN-Mosaik beobachtete den Spielplatz an der Lindenstraße Ecke Hagenerstraße.  Es war ein beschämendes Hin und Her um diesen Spielplatz, mal geschlossen, mal geöffnet mit einer Patenschaft der Baugenossenschaft „Die Voerder“.

        Immer musste ein Journalist der WAZ  erscheinen, Bilder machen und positiv den Stand der Dinge darlegen.  Und so entstand der Eindruck, diejenigen die die Schließung betrieben haben, waren auch diejenigen die Öffnung und Erweiterung des Spielplatzes betreiben. EN-Mosaik besichtigte diesen Spielplatz  mehrfach während der einzelnen Phasen und stellte immer wieder erhebliche Mängel fest. Heute ist der Spielplatz zwar einigermaßen auf Vordermann, kann aber sicher nicht als Blaupause für einen gelungenen Spielplatz dienen.

„Cui Bono“ , wem nützt dies alles? Man reißt etwas zusammen und bringt dieses Problem an die Öffentlichkeit ohne den Verursacher oder Verantwortlichen zu benennen. Dann die Entrüstung über das nun neu entstandene Problem. Und zu guter Letzt stellt der Verursacher des neuen Problems die alte Situation in abgewandelter Form wieder her. Wir brauchen nicht mehr zu raten wer der Macher/Kümmerer ist; denn die normalen „Schäfchen“ haben schon längst vergessen wer das Problem verursacht hat. So nützt diese ganze künstlich geschaffene Problematik nur einer Gruppe, dem Rat der Stadt und dem Bürgermeister. Dies verlangt ein abgestimmtes Timing auf die Wahltage und diese Abstimmung konnte man beobachten.

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen  Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
Foto: © Linde Arndt

Kommen wir zu einem weiteren Begriff, dem „Pluralis Majestatis“. Er wird immer von solchen Menschen angewendet die ein Unterordnungsverhältnis „bevorzugen“ um es nett zu sagen. Der französische König Ludwig XIV war solch eine Person, „das Volk bin ich“ war eine seiner bevorzugten Aussprüche in einer absolutistischen Art des Regierens. Wilhelm Wiggenhagen hat in seinen Weihnachtsansprachen diesen „Pluralis Majestatis“ verwendet um zu zeigen: Ich habe die Macht. Wenn er ich oder wir schreibt so meint er immer das ich und ihr seid meine „Untertanen“. In Abwandlung des Ausspruches von Kaiser Wilhelm II würde Wilhelm Wiggenhagen sagen: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Ennepetaler!“ Schaut man genauer hin so wird in dem Redescript nur zweimal ein Name genannt. Alle Arbeiten wurden demnach von Wilhelm Wiggenhagen selber erledigt, die Idee, die Ausführung der Idee und der Applaus für die (logischerweise) gelungen umgesetzte Idee gelten nur ihm alleine. Ein wahrer Selbstdarsteller. Wen wundert es wenn es auf der Ennepetaler Internetpräsenz massenweise Wiggenhagen Auftritte gibt. Da ist kein Platz für einen anderen Fachbereichsleiter, Abteilungsleiter oder Sachbearbeiter. Und das wesentliche es ist alles getan was getan werden musste.

In der Gemeindeordnung NRW besteht die Möglichkeit den Rat der Stadt auf 20 Mitglieder zu senken, spart Kosten, wenn Wilhelm Wiggenhagen sowieso alles selber machen muss. Und schon kommt der Gedanke auf den Wilhelm Wiggenhagen Wahlverein im Rathaus, nur die Vorschläge und Anträge der Stadtverwaltung sind gute Vorschläge und werden auch umgesetzt..Und in der Tat sind es nur Marginalien, wie Blumenkübel in der „Fuzo“ freisetzen, vom Rat der Stadt beantragt worden, ansonsten wurde vom Rat nichts getan. Warum auch, wenn unser Wilhelm alles selber tun muss.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Wie viel und was für eine Belebung darf es denn in Ennepetal sein?

Heinze moderiert Fußgängerzone. Foto: © Linde Arndt

Frank Heinze ( Büro Heinze und Partner aus Dortmund) moderiert Pro und Contra Fußgängerzone in Milspe . Foto: © Linde Arndt

[jpg] Kennen Sie den WWW? Nein? Das ist der Wilhelm Wiggenhagen Weg, also der asphaltierte Weg, der als Ersatzfahrbahn von dem Wuppermannshof auf den Parkplatz von Marktkauf auf Veranlassung von dem Ennepetaler BM Wilhelm Wiggenhagen gelegt wurde. Warum? Weil Straßen -NRW umfangreiche Arbeiten an der B7 machte. Zeitweise wurde die B7 durch die Ampelregulierung von der Hembecker Talstraße bis zur Brunnenstraße in Schwelm zu einem Verkehrsengpass erster Güte. Nun ließ Wilhelm Wiggenhagen eine Ersatzstraße zum Marktkauf legen, damit die Marktkaufkunden schneller an die Regale zum einkaufen kommen sollten. Er lies sich auch flugs mit dem Arbeitsgerät einer Asphaltmaschine ablichten. Nur, am nächsten Tag wurde die Baustelle von Straßen-NRW wieder aufgelöst. Die Ersatzfahrbahn war also nur für den einen Tag benötigt. Jetzt liegt der ganze Bitumen auf der Wiese und ein Betrag von 15.000,– Euro kann sicher abgeschrieben werden. Der gute Bürgermeister konnte sicher nicht bei Straßen-NRW anrufen um sich abzustimmen ob es sich lohnt diese Ersatzfahrbahn anzulegen. Ja haben wir denn so viel Geld in der Kasse? Und was soll man von solch einer Stadtverwaltung halten, die sich nicht abstimmen kann? Nichts. Die können doch keine Probleme lösen.

Und Ennepetal hat viele Probleme. Eines dieser Probleme ist, es will kein Einzelhändler in Ennepetal einen Laden aufmachen. Und wenn, so macht er sich nach Vertragsablauf schnellstens aus dem Staube.

Nun hat die Stadt Ennepetal einen Workshop mit dem Büro Heinze und Partner aus Dortmund initiiert. Frank Heinze, einer der Inhaber, moderiert schon einige Zeit mit einigen Leuten aus Politik und der Stadtverwaltung im Haus Ennepetal. So 5 bis 12 Leute aus Milspe finden sich auch immer ein um die Ennepetaler Bevölkerung darzustellen. Ein bescheidener Kreis bei einer Menge von 30.000 Einwohnern. Es scheint als wenn die Motivation gegen Null tendiert, irgendetwas mit oder für diese Stadt zu machen. Aber lassen wir das. Am Mittwoch, dem 11. Dez. wurde ein Kompromiss gefunden um die unendliche Diskussion über die FUZO „Inne Milspe“ für immer zu beenden. Die Fuzo wird halbiert. Eine Hälfte darf befahren werden und die andere Hälfte muss auf Schusters Rappen weiter benutzt werden. Genial? Es ist ein „Fauler Kompromiss“ und ist der mangelnden Kreativität und Innovationsfreude geschuldet.

Auf der einen Seite sehen eine Handvoll Einzelhändler die Umsätze immer weiter schwinden und auf der anderen Seite sehen die Hauseigentümer den Wert ihrer Immobilie seit 5 Jahren sinken. Konsequenterweise sehen beide Gruppen das Übel in der Fuzo, was sie allerdings nicht belegen wollen (Wie auch).
Das die Stadtverwaltung nun das Büro Heinze und Partner aus Dortmund beauftragt hatte für anscheinend 20.000,– Euro (So steht es im Haushalt) eine Lösung mit dem „gemeinen“ Volk zu suchen, war schon mal eine richtige Entscheidung. Es stellt sich jedoch heute heraus, dass Frank Heinze augenscheinlich didaktische, methodische und handwerkliche Fehler macht. Es sei denn er hat den Auftrag die beiden Parteien, Fuzo auf oder zu, zu versöhnen. Denn darauf läuft alles hinaus, weil eine klare Zielvorgabe mit den notwendigen Einzelschritten nicht definiert wurde.

„Ennepetal die Einkaufsstadt“ wäre solch eine Zielvorstellung. Gevelsberg hat es ja vor gemacht. Nur eine Teil – Zielvorstellung „Fuzo halbauf“ beruhigt zwar die Gemüter halbwegs, ist aber sicher nicht geeignet weitere Schritte in Richtung eines gemeinsamen Endziels zu definieren. Nun hat diese Runde einen zweiten Fehler zu gelassen. Die Definition des Stadtteils Milspe als Innenstadt und Mitte, die es zulässt, die anderen Quartiere auszugrenzen, und damit die Bevölkerung dieser Quartiere vor den Kopf zu schlagen. Die Ennepetaler müssten doch gelernt haben, dass die anderen Stadtteile ins „Boot“ geholt werden müssten. Wie will dieses kleine unwesentliche Milspe ohne die anderen Stadtteile nennenswert überleben? Ist es den Veranstaltern nicht bekannt wo die Kaufströme sich hinbewegen? Doch nicht nach Milspe.

Handwerkliche Fehler sind die fehlenden Aufzeichnungen aus den einzelnen Sitzungen um den Teilnehmern jederzeit den Stand der Dinge in Erinnerung vor Augen zu führen. Die Aufzeichnungen sind aber auch für die Neuzugänge wichtig. Oder wollte man nur einen ausgesuchten Personenkreis zulassen? Solche Projekte sind immer offen, weil sie eben für alle von großer Bedeutung sind. Und wenn nur ein ausgesuchter Personenkreis, so waren zu wenig Multiplikatoren anwesend.

Dr. Johannes Ohlemüller    Foto: © Linde Arndt

Dr. Johannes Ohlemüller
Foto: © Linde Arndt

Es fehlten aber auch bestimmte Regeln in diesem Kreis. Ausgemacht sollte sein, keine Mitbewohner zu verunglimpfen. Wie aber konnte der Moderator es zulassen über den Herrn Steinbrink der gleichnamigen Bäckerei herzuziehen? Und dann auch noch falsche Unterstellungen zu zulassen? Steinbrink wurde durch Herrn Dr. Ohlemüller unterstellt er hätte bei Gründung gewusst worauf er sich einließ. Das ist schlicht falsch. Auch Steinbrink hat den diversen Versprechungen der Stadt und der sie stützenden Einzelhändler geglaubt. Von den damaligen Versprechungen ist nichts eingetreten, eher das Gegenteil. Herr Dr. Ohlemüller wäre gut beraten gewesen, wegen der Sache, seinen Mund zu halten.

Es ist auch ungewöhnlich Bürgermeister und weitere Verwaltungsbeamte aber auch mehrere Ratsmitglieder in solchen Workshops zu sehen. Das Klima sollte ja ungehemmt sein, der Moderator ist die Person die das Projekt zum Erfolg führt. Das Resultat dieser Workshops kann ja hinterher Rat und Stadt vorgetragen werden oder zur Diskussion gestellt werden.

Zum Schluss fand noch eine Abstimmung statt, inwieweit die Anwesenden mit der Lösung, halbe Fußgängerzone mit einem Wendehammer in Höhe des derzeitigen Kinderspielplatzes einverstanden wären. Es war eine einstimmige Angelegenheit. Verblüffend war, wie schnell die Anwesenden sich von dem vorhandenen Kinderspielplatz trennten. Wieder einmal mehr hat sich Ennepetal mit einer gewissen Kinderfeindlichkeit geoutet.

Reihe vorne von links: Sulowski / Braselmann Foto: © Linde Arndt

Reihe vorne von links: Manfred Sulowski und Johannes Braselmann
Foto: © Linde Arndt

Dieser Innenstadtdialog soll 2014 fortgesetzt werden und dann in einen größeren Rahmen gestellt werden. Die Frage ist, welche Belebung es in Milspe sein darf, so wie es aussieht, reicht die Belebung mit ein paar Fahrzeugen. Ob die anwesenden Herren Johannes Braselmann und Manfred Sukowski dadurch eine Wertsteigerung ihrer Immobilien erfahren, wage ich zu bezweifeln.

Auch wird sich kein Einzelhändler mehr finden der sich eines steigenden Umsatzes erfreut. Wie denn auch? Zeigt doch einmal mehr, wie Eingangs erwähnt, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist ein abstimmendes Telefongespräch zu führen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

 

 

 

 

 

Damit Nähe auch weiterhin kein Zufall ist

Die Hauptakteure des Umbaus der Hauptgeschäftsstelle Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld v.l. Dirk Reuther (Projektentwicklung der Fa. VISIO) / Bodo Bongen (Vorstand der Sparkasse) / Volkmer

Die Hauptakteure des Umbaus der Hauptgeschäftsstelle Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
v.l. Dirk Reuther (Projektentwicklung der Fa. VISIO) / Bodo Bongen (Vorstand der Sparkasse) / Uwe Volkmer (2. Vorstandsmitglied der Sparkasse) und Christina Thamm (Dipl.-Designerin der Fa. VISIO) Foto: © Linde Arndt


 

[la] Geschafft! Man sieht ihnen die Freude an. Bodo Bongen und Uwe Volkmer von der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld und Christina Thamm und Dirk Reuther als Architekten/Designerteam der Firma VISIO sind stolz auf ihr Werk. Zwar mit leichter Verzögerung aber dennoch pünktlich zum Weihnachtsgeschäft wurde die Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld am 7. Dezember 2013 um 11:00 Uhr mit einem Tag der offenen Tür den Kunden und Besuchern im neuen Gewand präsentiert. Es wurde bewusst ein Tag außerhalb des normalen aktiven Geschäftsverkehrs gewählt, damit in Ruhe eine „Erkundung“ aller Neuerungen erfolgen konnte.

Nachdem das noch trennende rote Band gemeinsam durchschnitten wurde und der Weg für die Gäste zum Innenraum frei gegeben war, ergriff Bodo Bongen das Wort und bedankte sich bei allen Beteiligten. Ob es nun das Architekten-Team war, die fleissigen Handwerker, die größtenteils aus dem hiesgen Raum kamen oder die geduldigen Mitarbeiter und Kunden, die während der Umbauphase manche Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen mussten, sie alle hatten letztendlich zum Gelingen der Aktion beigetragen.

Während die Sparkasse Schwelm in der Umbauphase ihre Mitarbeiter in einem speziellen Container-Projekt vor der Sparkasse untergebracht hatte und Gevelsberg das große Glück hatte, auf der anderen Straßenseite die leeren Räumlichkeiten der Dresdner-Bank zu nutzen, mussten sich die Mitarbeiter der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld in dem durch den Umbau beengten Raum zurecht finden.

Nach der Begrüßungsrede durch den Vorstand der Sparkasse, Bodo Bongen und einigen ergänzenden Worten durch das zweite Vorstandmitglied, Uwe Volkmer, ergriff auch Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen das Wort, der an diesem Tag in Doppelfunktion fungierte und dementsprechend seine bürgermeisterliche Krawatte gegen eine  einheitlich wie  von den Herren der Sparkasse getragene rot-weiss-gestreifte getauscht hatte, womit symbolisch die enge Zusammengehörigkeit mit der Sparkasse demonstriert wurde.

Wilhelm Wiggenhagen bedankte sich dann auch bei der Sparkasse für all die großzügigen Leistungen und die finanzielle Unterstützung, die der Stadt durch sie zu Teil werden.

Auf die zahlreichen Besucher warteten die engagierten Mitarbeiter mit einem Begrüßungstrunk und standen ihnen für ihre zahlreichen Fragen zur Verfügung, bzw. zeigten ihnen die Neuerungen und erklärten das neue System. So wurde ihnen der zentrale Info-Point vorgestellt, den sie als ersten Anlaufpunkt nehmen können. Der Info-Point  ist großräumig angelegt und in ansprechendem Design.
Was mich persönlich bei dem Info-Point etwas irritierte ist die Tatsache, dass der Innenraum durch ein Podest erhöht ist. Wenn also ein relativ kleiner Mensch vor dem Tresen und ein relativ großer dahinter steht, könnte es mit dem „in Augenhöhe“ geführten Gespräch schwierig werden. Aber vielleicht sitzt der Auskunftgebende ja auch da hinter (ich habe zumindest einen Drehstuhl wahrgenommen) und dann ist ein Ausgleich wieder gegeben. Vielleicht hat man aber auch daran gedacht, diesen Mittelpunkt für Aktivitäten von Veranstaltungen  einzubeziehen und aus diesem Grund diese Lösung gewählt. Wir werden sehen.

Der Raum selbst hat jetzt eine enorme Weite, die gestern durch die vielen Besucher und gebotenen Konzerte , sowie die Verweilinseln gut genutzt wurde. Da die Sparkasse im Vorfeld angekündigt hatte, in diesen Räumlichkeiten größere Veranstaltungen und Kunstausstellungen  zu planen, wird dieser neue Raum sicher einer wechselnden Bestimmung zugeführt.

Der neue Fußboden ist nicht in zweckmäßig  pflegeleichtem Belag, sondern in kuscheligem Teppichboden gestaltet. Ein Experiment, dass man gerne in Kauf genommen hat, um die rundum zum Design passende kuschelige, familiäre  Atmosphäre zu unterstreichen und den Besucher spüren zu lassen,  „Nähe ist kein Zufall“ .

Eine sehr schöne, zeitgemäße technische Lösung ist die Angelegenheit mit den  Geldautomaten mit  Ein- und Auszahlfunktionen, Kontoauszugsdrucker, SB-Terminals und Münzeinzahlautomaten, die dem Kunden im 24-Stunden-Service zur Verfügung stehen. Bei geschlossener Filiale sind sie im Vorbereich, getrennt vom Kundenraum erreichbar. Während des Tagesgeschäftes können Sie als komplettes Element elektronisch zur linken Seite verschoben werden, so dass sie dann in die große Kundenhalle integriert sind  und so mehr offener Raum zur Verfügung steht.

Für Bargeschäfte stehen während der normalen Öffnungszeiten weiterhin zwei personenbesetzte Kassenplätze zur Verfügung, die dem Kunden entsprechende Diskretion ermöglicht.
Ansonsten stehen den Kunden für diskrete, ungestörte Beratungsgespräche ansprechend gestaltete Beratungsräume zur Verfügung, wo sie  – wie bisher – ihre vertrauten Berater oder Beraterinnen wiederfinden.

Bei dem gestrigen Tag der offenen Tür gab es viele anregende Gespräche. Außer den Kunden und Neugierigen waren auch etliche Personen aus Politik und Wirtschaft, wie auch Bürgermeister Klaus Baumann und Gattin, vertreten.

Das heimische Akkordeonorchester untermalte die Eröffnung mit klangvollen, harmonischen Melodien, während anschließend die Stadt- und Feuerwehrkapelle Ennepetal sehr rhytmisch agierte.

In den oberen Räumen, der Galerie, war eine Ausstellung von Ennepetaler Fotografien des heimischen Fotokünstlers, Lothar Borchert, und Lackarbeiten von Johannes Dennda zu betrachten, was sehr viele Kunden in Anspruch nahmen.

Hungern und dürsten braucht auch kein Gast, so dass es rundum zufriedene Gesichter gab.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal