Endlich ist es raus, alles wird gut!!

[JPG] In Anbetracht des Vorhergehenden, wie WGE, IG unendlich, Stadtmarketing oder Pro-Milspe kann man mit Recht davon sprechen, dass der Berg gekreist und eine Maus geboren hat. So traf sich die Citymanagement GmbH & Co.KG im Bärti um ihr neues Konzept vorzustellen. Die WR titelte am 5.08.09 "Neue Dachmarke "Mein Ennepetal!" und berichtet ausführlich. 

Nachdem wir die Dachmarken, "Unsere Stadt will Freundin sein", "Stadt mit Leben" oder auch "Höhlisch gut" schon ausgehalten haben, die allesamt mit mehr oder weniger netten Flyern und Plakaten begleitet wurden und letztendlich den üblichen Weg gingen, nämlich in den Orkus der Stadtgeschichte. Jetzt soll ja alles NEU werden, von Grund auf wird erst einmal, nein muss erst, alles schön geredet werden. Kritik, ob  nun konstruktiv oder destruktiv, wird, wie immer erst mal verbannt. Denn wenn man so was zulassen würde, könnten die Verantwortlichen wieder in den therapeutischen Status zurück geworfen werden. Also hat man nach diversen konspirativen Gruppensitzungen, ob ein Psychologe dabei war ist nicht bekannt, einen neuen Anfang gewagt.

Nur die Realität kann ja so böse sein, wenn man mal den beschützenden Bereich der therapeutischen Gruppensitzungen verlässt.

Die obersten Citymanager Frau Drees und Herr Pütz stellten was vor. Na was wohl, einen neuen Slogan:

                                                                        "Mein Ennepetal"

Wie sinnlich, nicht Dein, Unser oder Euer Ennepetal, sondern mein Ennepetal, man möchte meinen die Gruppensitzungen haben nur den kleinsten gemeinsamen Nenner geboren, also was nicht weh tut. Insgesamt hört sich das so fertig an, so, als wenn es schon alles gäbe. Man braucht nur zu zu greifen und schon ist man glücklich. Im Grunde das Credo von dem Gevelsberger Wiggenhagen, der immer davon spricht, dass wir alles schlecht reden und alles schön reden sollten. Dazu passend gab es direkt die Plakate und sonstige Druckerzeugnisse, die etwas suggerieren was es im Grunde gar nicht gibt, also erst einmal gemacht werden müsste. Ein umfassendes Konzept was auf einer Analyse aufbaut,  wurde noch nicht einmal im Ansatz vorgestellt. Wofür auch, ist ja schon alles da.

4 Monate nach Gründung der Citmanagement GmbH & C.KG ist das unserer Meinung nach ein recht dürftiges Ergebnis. Es ist ein Ergebnis was sicher einem Rechtfertigungsdruck geschuldet ist, welches, da öffentlichkeitswirksam vorgetragen wurde, um den Leiter des Fachbereichs 5 der Wirtschaftsförderung und ersten Beigeordneten, dem Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen in den Bürgermeistersattel zu helfen.Es ist etwas eng geworden und es muss ein Erfolgserlebnis her.

Ach ja, neben den div. Druckerzeugnissen soll es am 16.08.09 ein Event geben, logisch "inne Milspe", mit einem verkaufsoffenem Sonntag. Es gibt Waffeln, Bratwürste, Reibekuchen und Pommes und alle 5 oder 6 Geschäfte sollen auf haben. Ein galaktisches Konzept, hatten wir noch nie. Oder doch? Das noch zu erarbeitende Konzept wurde auch alsdann angekündigt, irgendwann und irgendwo, man weiß es nicht so recht.

Nun müssten die Verantwortlichen bei der Quo Vadis Veranstaltung der SIHK etwas begriffen haben, was ich aber nach dieser Ankündigung bezweifele.
Quo Vadis heißt ich muss wissen wo ich stehe (Analyse) um mein Ziel zu definieren und sodann den Weg (Konzept) einschlagen zu können. Wenn ich das nicht fein trenne, so kann es mir gehen wie dem berühmten Fragesteller des Quo Vadis, er wurde gekreuzigt.

Nun muss ich mir heute noch ein paar Schuhe kaufen, schönreden nutzt da nichts, ich brauche einen Einzelhändler der dieselben anbietet, also fahre ich nach Wuppertal und werde mir diese Schuhe kaufen.

Und weil ich dann gerade einmal in Elberfeld bin, bummele ich etwas über die Herzogstrasse, die Poststrasse, schaue mich ein bisschen auf dem Neumarkt um, und gehe dann ganz gemütlich ins Katzengold oder im Cafe Kongo einen Apfelsaft trinken. Allerdings sitze ich gemütlich im Freien auf der Luisenstrasse und lasse es mir gut gehen. Garantiert sitzen um mich herum sehr viele Zeitgenossen die in der gleichen Situation sind wie ich, nämlich wir genießen das Leben.Jetzt will ich nicht den Eindruck erwecken, ich würde eine Großstadt wie Wuppertal mit Ennepetal unreflektiert vergleichen, nein, das tue ich nur mit dem dementsprechenden Abstrichen.

Wenn man schon in der Situation wie Ennepetal ist, sollte man nicht solch einen statischen Slogan erarbeiten, man sollte einen dynamischen Slogan wählen und den Anfangspunkt auch darstellen. Um den Anfangspunkt oder den derzeitigen Standort darzustellen, dazu braucht es sicher Realisten. Und eine realistische Darstellung der Situation, dazu braucht es sicher noch ein paar weitere therapeutische und konspirative Gruppensitzungen. Und bei solchen Gruppensitzungen weiß man nie wann es dem einen oder anderen gelingt in die freie Wildbahn der realen Welt entlassen zu werden. Aber macht ja nichts, die Stadt hat ja schon mal Eur 150.000,– zur Verfügung gestellt, die Finanzierung der Gruppensitzungen müsste vorerst gesichert sein.

Und Vorsicht, nichts Negatives sagen, die traumatischen Grundhaltungen könnten sonst wieder aufbrechen.

Und das will ja niemand von uns!

Jürgen Gerhardt

3 Kommentare
  1. Avatar
    Jannik sagte:

    Warum soll nicht alles gut werden Herr gerhardt, lobt doch der gute Bürgermeisterkandidat den Kinderschutzbund als Zugpferd für ab dem Tag der Eröffnung des Bärti. Was soll denn dann noch passieren, die anderen Einzelhändler werden wohl ab sofort Schubkarren brauchen, um das geld nach hause zu bringen. Beim Bärti selber wird demnächst täglich der Geldtransporter vorfahren müssen.

    Sorry Herr Wiggenhagen, ein Zugpferd ist was anderes, z.B. Conti, aber nicht Bärti, auch wenn Sie noch so viel geholfen haben.

  2. Avatar
    Jannik sagte:

    Obwohl, bei genauem hinsehen, Herr Wiggenhagen hat recht….
    Der Bärti in der FuZo spiegelt Ennepetal wieder. Alles Second Hand und halbgar. Wenn mal was begonnen wird, dann 20 Jahre zu spät, nur um es sofort wieder in Frage zu stellen. Das sollte langsam ein Ende haben. Also Damen und Herren Bürgermeisterkandidaten, outen Sie sich bitte klar und deutlich zur weiteren Entwicklung Ennepetals, insbesondere der autofreien Fußgängerzone.
    Bei Herrn Wiggenhagen steht die in Frage, bzw. ist schon als befahrbar beschlossen, wenn auch noch nicht von ihm gesagt, sondern nur aus seinem Umfeld. Und wie sieht es bei den anderen aus ?
    Es wäre ja so schön, wenn die Verwaltung sich an die Vorgaben der Politik halten würde. Aber mit schönen Erklärungen verarschen die Verwaltungsleute die Politiker. Und die glauben das auch noch, so dass sie unbesehen dem größten Quatsch zustimmen. So wird ein möglicher Bürgermeister Wiggenhagen den Plitikern dann schon erklären, dass eine autooffene FuZo die einzig richtige Lösung sei, genau, wie er auf seiner Internetseite erklärt, dass ein Bärti Second Hand Laden das non plus ultra an Kaufmagnet sei
    (wobei die Notwendigkeit eines solchen Ladens hiermit in keinster Weise bezweifelt werden soll, er ist noctwendig, sinnvoll und wichtig, nur nicht in der Top Lage einer Fußgängerzone, da gehören andere Läden hin, Herr Wiggenhagen und Frau Drees. Bemühen Sie sich, dafür werden Sie bezahlt !)

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