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Manchmal ist es Zeit zu gehen

Frank Manfrahs – Collage: Linde Arndt

[jpg] 8 Jahre war Frank Manfrahs für das Citymanagement mit Erfolg zuständig. Es war eine Zeit in der die Mittelstraße erneuert und modernisiert wurde, die ja ausgewiesener weise einen Leuchtturmchrakter des Gevelsberger Einzelhandels darstellt. Es ist aber nicht nur die Mittelstraße die seine Strahlwirkung in die umliegenden Städte ausdehnt, vielmehr ist es die Gesamtverteilung des Einzelhandels auch in den Quartieren der Stadt Gevelsberg. Durch die Art des Handels, die Gevelsberg schon frühzeitig als Erlebnishandel aufgezogen hatte, konnte Frank Manfrahs als Citymanager ungehindert seine kreativen Ideen umsetzen.

Frank Manfrahs fand aber in Gevelsberg ein fruchtbares Feld im Einzelhandel vor. Seine Vorgänger Jochen Isenberg, der jahrelang ehrenamtlich Pro City führte und danach mit Tanja Terulli die als erste freiberufliche mit Vertrag ausgestattete Citymanagerin, hatten die ersten Pflöcke für einen Erlebnishandel in Gevelsberg eingeschlagen.

Es ist das Zusammenspiel der Kräfte, wie der Stadt, dem Einzelhandel und dem Gevelsberger schlechthin, die einem gestandenen Betriebswirt, wie Frank Manfrahs, die Arbeit des Citymanagement zum Erfolg verhilft und verhalf. Einkaufen muss Spaß machen, so der Erlebnishandel und Frank Manfrahs in Gevelsberg. Und weil das so ist, fanden sich immer wieder bis zu 40 % auswärtige Besucher zu den von Frank Manfrahs organisierten Events ein. Aber auch die Leerstandsquote in Gevelsberg kann man nur positiv bewerten, davon träumt manch eine Stadt in der Umgebung. Ob das nun die Events Boulevard, Martinsmarkt, Markenauftritt „City Gevelsberg – erfrischend anders“ oder die Rieseneinkaufstasche waren, sie alle führten zu einer Steigerung der Gevelsberger Attraktivität.

Zum neuen Jahr wird Frank Manfrahs keine weiteren vertraglichen Verpflichtungen mehr eingehen wollen. Für ihn ist es Zeit sich anderen Herausforderungen zu zuwenden. Für ihn wird seine Kreativagentur „frank for friends – Ideen, Konzepte, Projekte!“ ein neues Betätigungsfeld sein, welches er losgelöst von vertraglichen Verpflichtungen betreiben wird. Privat will er sich mehr der Familie widmen, seine Frau ist wie er berufstätig und beide haben ein Kind, welches auch einen Vater an seiner Seite sehen möchte.

Wie geht es weiter? Nun Frank Manfrahs hat seine Entscheidung früh genug bekannt gegeben, so dass Stadt und Pro-City sich gemeinsam um einen passenden Citymanager bemühen können. Für Gevelsberg dürfte das kein Problem sein, da die Stadt prosperiert und deshalb sich gerne auch Spitzenkräfte bewerben werden.

Frank Manfrahs Foto: (c) Linde Arndt

Das Besondere an dem neuen Stelleninhaber wird der „digitale Wandel“ der zumindest eingeleitet wurde. Denn der Einzelhandel befindet sich im Strukturwandel, der sowohl einen stationären als auch digitalen Handel erfordert. Hier müssen Weichen mit besonderer Sorgfalt und Sensibilität gestellt werden.

Bürgermeister Claus Jacobi und die Vorsitzende von ProCity Susanne Schumacher sehen das Scheiden von Frank Manfrahs mit einem freundlichen aber auch weinenden Auge. Es war eine gute Zeit mit Frank Manfrahs, so die beiden Gevelsberger.

Aber, wie das so ist, niemals geht man so ganz; denn Frank Manfrahs steht Gevelsberg für besondere Aktivitäten, wie Vorträge oder Workshops auf Anforderung weiter zur Verfügung.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Was ist der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung Ennepetals doch stark

[jpg] Es langweilt einen, immer nur die Rhetorik der Stadt Ennepetal ertragen zu müssen. Das ewige wegschauen gegenüber den Realitäten. Deshalb nur noch die Zusammenfassung der Ankündigungen die nie umgesetzt wurden.

Kämmerer Dieter Kaltenbach   Foto: © Linde Arndt

Kämmerer Dieter Kaltenbach Foto: © Linde Arndt

Da wird ein gemeinsamer Betriebsausflug der Stadt in den Düsseldorfer Landtag gemacht. Gottseidank haben sie im Landtag von ihrem ewigem Alkoholkonsum gelassen und haben sich unauffällig, wie es Dörfler eben tun, benommen. Ein paar Tage später wird dem staunenden Zuschauer das als Erfolg verbucht. Kämmerer Kaltenbach meinte doch glatt, Ennepetal hätte damit Innenminister Jäger oder gar Finanzminister Borjahn umgestimmt die abzuschöpfenden Steuerkraftüberschüsse um die Hälfte zu senken. Zwar haben ein paar SPD Ratsmitglieder einen Termin bei Innenminister Jäger gehabt, der aber auch nicht so abgegangen ist wie erwartet. „Die Abundanz ist ein objektives, bewährtes und anerkanntes Kriterium“, stellte Jäger den SPD Mitgliedern dar.

Anders der junge Bürgermeister von Monheim,Daniel Zimmermann, ein Frischling in der politischen Szene. Er ließ sich einen Termin von Innenminister Jäger geben und verhandelte mit Jäger. Er stellte seine Stadt in den Vordergrund und brachte  den Sinneswandel und den Durchbruch. 495 Mio Euro stellte das Land mehr in den Landeshaushalt ein und senkte den abzuschöpfenden Steuerkraftüberschuss um 50%. Damit muss Ennepetal z.Zt. 1,362 Mio Euro bezahlen und liegt an 16. Stelle der 60 abundanten Gemeinden die bezahlen müssten. Kämmerer Kaltenbach ist das jedoch nicht genug und erwägt weiter sich dem Düsseldorfer OB Dirk Elbers bei einer Klage anzuschließen. Selber hat das Ennepetaler Rathaus jedoch nichts beizutragen – außer der Rhetorik.

Unser aller Citymanager Ulrich Schilling musste mal wieder von der Innenstadt Milspe berichten.

Ulrich Schilling Ausschuss Wirtschaftsförderung 12.11.2013  Foto: © Linde Arndt

Ulrich Schilling Ausschuss Wirtschaftsförderung 12.11.2013 Foto: © Linde Arndt

Wie immer sind wieder ein paar Geschäfte zu gemacht worden und andere haben es nicht lassen können und welche aufgemacht. Es ist ein kommen und gehen, jedoch nichts stabiles, was zu einer Belebung führen könnte. Dies schon seit Jahren. Weil dem guten Herrn Schilling das Ganze auch aufgefallen ist, hat er nun kurzerhand die Voerderstraße zu einer Straße der Gesundheit ernannt. Recht hat er. Denn Apotheken, Ärzte, Krankenkassen und ein Sanitätshaus mit Stützstrümpfen legen die Vermutung schon nahe, dass entweder Milspe ein sehr kranker Stadtteil ist oder Ennepetal ein Wallfahrtsort geworden ist.

Ulrich Schilling hat das gesammelte Kapital, immerhin über 200.000,– Euro, inzwischen verballert und muss sehen wie er an frisches Geld kommt. Die 500,– Euro Einlage der Milsper Händler und sonstigen Ennepetaler beim Citymamangement sind inzwischen vergessen, als auch das Citymanagement. Jetzt wird es eine Bürgeraktiengesellschaft geben, bei der die Bürger Beträge zeichnen können. Hört sich gut an. Nur wie beim Citymanagement wird der Ennepetaler über den Tisch gezogen und wird von dieser Einlage nie mehr was sehen. Besser wäre also das Geld dem Wiederaufbau der Philippinen zu zu führen.

Nochmals zu dem Prozess um die Zockerei der Stadt vor dem OLG Düsseldorf (Az:I-9 U 101/12) . Es hört sich so toll an. Wir haben gewonnen! Tatsächlich müsste es heißen, wir sind noch einmal davon gekommen, sofern  die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) als Rechtsnachfolgerin der WestLB keine Beschwerde beim BGH einreicht. Wobei man dann auch den schon verbuchten Verlust hätte benennen müssen.

Stephan Langhard  Foto: © Linde Arndt

Stephan Langhard Foto: © Linde Arndt

Und zu guter Letzt ging es noch um den Aufbau des Brandhauses, also des ehemaligen Fischer Hauses, Voerderstraße 15. Hier hatte die Stadt einen Baustopp verhängt, warum wurde nicht in der öffentlichen Sitzung gesagt. Bei einer Nachfrage bei dem Bauherrn durch EN-Mosaik kam eine ungemein unterhaltsame Story heraus. Der Architekt des Bauherrn hatte ohne Genehmigung die letzte Wand gesetzt. Was auch einem tüdeligen Ennepetaler Rathaus aufgefallen war. Nun muss der Bauherr die geänderten Pläne einreichen und eine erneute Prüfung stattfinden. Stephan Langhard, drückte sich gewaltig herum, und wusste die ganze Wahrheit EN-Mosaik nicht mitzuteilen. Gut so. So hat EN-Mosaik von dem Bauherrn einige Informationen im Gespräch erhalten, die doch sehr verwundern. Die Schmuddelecke neben dem Neubau wäre schon längst verschwunden, wenn Langhard und Wiggenhagen im Sinne der Stadt gehandelt hätten. So muss man sagen die Eitelkeiten des Rathauses sind der Entwicklung der Stadt nicht gerade förderlich.

Und der Rat der Stadt? Na ja, den interessiert das nicht so recht. Es sind halt bald wieder Wahlen und da wollen alle wieder dabei sein.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ein Armutszeugnis für Ennepetal

[jpg] Milspe und die Fuzo standen wieder auf der Tagesordnung. Es sind gefühlte 50  mal, an der Milspe und seine FUZO jetzt behandelt wurden. Es ist zum heulen wenn man erwachsene Menschen zusammen sitzen sieht, die nichts anderes im Sinne haben als die Schuld auf andere zu schieben. Lösungen, Zielvorgaben oder Konzepte? Ich glaube inzwischen, Stadtverwaltung und der Rat wissen nicht einmal was diese drei Worte bedeuten.

Wir können nur die Rahmenbedingungen, so Jörgen Steinbrink von der SPD und im gleichen Atemzug, wir werden die entstandenen Probleme jedoch nicht lösen können.[ Wir können nur Probleme schaffen?] Alle waren sich einig, man will die Probleme durch einen externen Berater lösen lassen. Na denn. Damit ist natürlich Ulrich Schilling von der Stadt draußen. (Ab in das städtische Heu/Frührente)
 Und weiter, damit haben alle ein gemeinsames Eingeständnis des Versagens abgegeben. Wir wollen zwar die Fuzo, aber wir wissen nichts damit anzufangen. Tja, wie gesagt, Verantwortung steht bei diesen Ratsmitgliedern nicht auf der Agenda. Und die „14-15 Millionen Truppe“?
   
Jörgen Steinbrink (SPD)

Die steht als überbezahlte Personalie auf einer „Insel der Glückseligen“ herum. Leistung und Gegenleistung hat in Ennepetal keine Entsprechung.

In der Zwischenzeit haben wir aus der Stadtverwaltung von unseren Informanten das "Heinze Gutachten" über die Fußgängerzone zu geleitet bekommen. Verglichen mit den diversen skurrilen Aussagen aus Rat und Stadt, stellt man fest: Es muss da sehr viel von wem auch immer abgeschrieben worden sein. Aber, und das ist wesentlich,  es sind die alten untauglichen Mittel, die immer noch aufgewärmt herum stehen, obwohl schon in der Vergangenheit bewiesen wurde; sie taugen nicht. Hunderte von Einzelmaßnahmen machen noch kein Konzept aus. Da wurde von der damaligen Gruppe die Marke „Mein Ennepetal“ aus der Taufe gerufen, jedoch nie zu einem Ende geführt. Range- oder Solitärmarken wurden nicht einmal angedacht. Bunte Bildchen und Schriftzüge mit pastellfarbenen Design sollten Kunden und Händler auf Linie bringen. Und jetzt? Unter dem Arbeitstitel „Attraktiv für Ennepetal-Unikat anders als die Nachbarn“  brachte ein Workshop nichts neues außer eine neue Dachmarke Marketinggesellschaft „EN-Fuchs“ die auch das Citymanagement ablösen soll. Die Fuzo wird ein bisschen für den Verkehr aufgemacht, damit eine wesentliche Gruppe, die für die Öffnung plädiert, ruhig gestellt wird.

 
Wirtschaftsausschuss vom 18.04.2013
 


Citymanager Ulrich Schilling
  Und Sprüche oder Textbausteine gibt es wieder, am Markt wird es ein „Kulminationspunkt urbanen Lebens“ geben, wenn Berlett die Stadt mit seinem Investment unter die Dunstglocke der Häßlichkeit geholt hat. Dann wird es weitergehen mit „Er im Elektroparadies“ – „Sie im Schuhparadies“. Bei diesem Workshop im März 2013 ist offensichtlich nicht viel Gehirnschmalz aufgebracht worden. Wie denn auch. Es waren ja die gleichen Leute mit ihren gleichen Denkschablonen. Schilling verstieg sich sogar dazu, die Fuzo zwar zu öffnen aber auch nicht so ganz zu öffnen (Verkehrsberuhigte Straße) und dann auch wieder ja nicht zu öffnen.
  Die Kakophonie der Aussagen und Meinungen kann man nur schwer ertragen. Keiner der Akteure denkt daran, dass eine Aussage auch eine dementsprechende finanzielle oder organisatorische Konsequenz  hat.

 Es gibt ein Recht auf Dummheit, welches der Rat und die Stadtverwaltung in allen seinen Entscheidungen immer wieder gnadenlos einfordert. Da wird die Voerder Straße in Milspe als Einkaufsstraße ausgerufen obwohl es keine nennenswerten Händler mehr gibt und Voerde als Gastronomiestadtteil benannt. Die angedachte Konsequenz: Wenn der Ennepetaler seinen Einkauf, Beispiel seine Kompressionsstrümpfe, in Milspe getätigt hat, fährt er zu einer Tasse Kaffee nach Voerde? Hilfe, wo bin ich? Und die wirtschaftliche Entwicklung von Voerde? Zum Teufel mit Voerde, wir wollen das Voerde auch ein toter Stadtteil wird, so der Eindruck. Nur Voerde bringt die Steuereinnahmen, die man in Milspe verbrennt.

Dieter Kaltenbach ist, soweit ich das gehört habe, unser neuer Wirtschaftsförderer, und das neben seinen Ämtern als Beigeordneter und Kämmerer. Gibt es da wieder mehr Gehalt? Und weil er die Kosten so im Griff haben muss, ist er zuerst einmal nach Hannover zur Messe  gefahren um mit den Ennepetaler Firmen einen Plausch zu halten. Und weil es sich alleine schlecht plauschen lässt nahm er direkt Frau Dulk mit. In Ennepetal hätte er das Ganze  zwar preiswerter haben können aber wir sind ja bei Bedarf eine sehr reiche Stadt. 470 Km Spesen, Eintritt, Kosten für Speis und Trank und die Personalkosten, da kommen schon mal einige Euro zusammen.
 Hier in Ennepetal hätte er zwar die Firmen auch treffen können, aber das wäre nicht so kostenintensiv gewesen. Warum die junge Frau Dulk mitfahren musste, darüber wage ich nicht nachzudenken.
 Nun ist Herr Kaltenbach ja schon öfter in unserer Datenbank vermerkt. Für seinen Haushalt brauchte er schon mal eine externe Firma, die von einem Kommunalhaushalt was verstand. Und als sehr hochdotierter Mitarbeiter der „14-15 Millionen Truppe“ zählte er selber die offenen Ladenlokale mit Mitarbeitern, versteht sich. Soll ja was kosten.
 
Wirtschaftsförderer Dieter Kaltenbach

 Während uns die Kanaldeckel um die Ohren fliegen und das Haus Ennepetal vor sich hinbröselt, leisten wir uns solche Eskapaden. Seit der alte Kämmerer Günter Wenke aus dem Hause ist, hat der neue Kämmerer Kaltenbach gefühlte eine Million Euro zum Fenster heraus geworfen.

Und damit kommen wir zu dem vom EN-Kreis abgelehnten neuen Flächenutzungsplan (FNP). In den damaligen Foren hatte der externe Stadtplaner Dipl.-Ing. Thomas Scholle auf kritische Punkte im FNP hingewiesen, was der Rat jedoch nicht würdigen wollte. Bauassessor Dipl.-Ing. Tobias Berg, der damals noch der SPD Fraktion angehörte,  warnte auch vor diesen Problemen im FNP. Beide hatten keine Chance im Rat und der Stadtverwaltung. Nun müssen diese Punkte alle zurückgenommen werden und der FNP neu vorgelegt werden, damit er genehmigungsfähig wird.
Und wieder steigerte der Rat sich in einen Furor auf den EN-Kreis. Der Kreis bekommt doch schon so viel von unserem Geld, er hat gefälligst das alles zu genehmigen, so der Tenor der anwesenden Mitglieder. Die schon gezeichneten Flächen in Bülbringen, Ahlhausen und Strückerberg müssen wieder zurück gezogen werden, zur Gesichtswahrung soll die Stadtverwaltung nochmals mit dem EN-Kreis sprechen. Die Ahlhausener Fläche rund 11 ha, hatte auch noch Einzug in das Einzelhandelskonzept gefunden, als Tourismuspunkt im Heinze Workshop versteht sich.

Es sind Wahlen: In diesem Jahr die Bundestagswahlen (Mutti Merkel will bestätigt werden), im nächsten Jahr Kommunal- und Europawahlen und übernächstes Jahr Bürgermeisterwahlen. Da schlägt im Ennepetaler Rat und der Stadtverwaltung die Intelligenz ziemlich hart auf. Die Sitzung tat sehr, sehr weh – aber alle Klischees wurden durch die Beteiligten bestätigt. Wenn man die Essenz der finanziellen Aktivitäten um den   Stadtteil Milspe heraus arbeitet, wurden sicherlich mit und nach der Fuzo 10 Millionen für ein paar Friseure und Apotheker verbrannt. Das Ganze wurde dann Förderung des Einzelhandels genannt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Alle Fotos: © Linde Arndt]

 

Nachbericht „Gevelsberger Frühling“

            

Der Gevelsberger Pro-CityManager,  Frank Manfrahs, teilt nach der heutigen Aktion „Gevelsberger Frühling“ folgendes mit:

 

Einzelhändler trotz schwieriger Wetterbedingungen mit verkaufsoffenem Sonntag zufrieden

Der erste verkaufsoffene Sonntag dieses Jahres in Gevelsberg am 10.3. brachte winterliche Temperaturen und teilweise Niederschläge mit sich. Trotz dieser eher ungünstigen Voraussetzungen nutzten erfreulich viele Besucher die Möglichkeit zum Sonntagseinkauf in der Innenstadt. So zeigten sich viele Einzelhändler am Ende des Tages mit den erzielten Umsätzen zufrieden.

 

Im Rahmenprogramm geboten wurden Kinderaktionen, Straßenmusik, ein Frühlingsmarkt mit Kunst- und Kreativständen sowie eine Automeile, auf welcher Gevelsberger Autohäuser den Passanten ihre neuesten Modelle präsentierten.

Veranstalter des jährlich stattfindenden Gevelsberger Frühlings ist ProCity Gevelsberg, freundlich unterstützt von seinen Citymanagement-Partnern AVU, Sparkasse Gevelsberg und Stadt Gevelsberg.


Gevelsberg lockt zu seinen Veranstaltungen immer zahlreiche Besucher an                                                              Foto: © Linde Arndt    

Ist das die Rache des kleinen Mannes?

[la] Da finde ich heute durch Zufall einen Hinweis auf den Seiten des Ennepe-Ruhr-Tourismus, Rubrik Evenementen, dass das   "neue Klutertbergfest" vom 24. bis 26. September 2010 auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone von Ennepetal stattfinden soll.

Wie jetzt? Noch eine Auflage? Das kann ja wohl kaum wahr sein und dann mit dem reisserischen Text:

„Das neue Klutertbergfest“ knüpft an das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und beliebte Klutertbergfest vergangener Tage wieder an. Drei Tage bebt die Innenstadt.
Für alle Generationen ist bei diesem Fest in der Milsper Fußgängerzone etwas dabei: Disco, Rock & Pop, Jazz und Schlager.
Der Ennepetaler Handel, die Vereine und Initiativen werden die Besucher mit allerlei Mitmach- Attraktionen überraschen."

3 Tage bebt die Innenstadt, dass hat mich am meisten amüsiert. Dann war das am vergangenen Wochenende sicher erst das Vorbeben.

Und dann fiel mir ein, das mit den 3 Tagen …. hatte ich doch schon an anderer Stelle gelesen, wo man auch rätselte, ob nun 2 oder 3 Tage gefeiert wird. Allerdings war diese Information dort von der Ruhrtalbahn und hatte wenigstens das richtige Datum angegeben.

Also, da stimmte etwas nicht und schon bald hatte ich den Verdacht hinter das Geheimnis gekommen zu sein. Auf der linken Seite bei obiger Veröffentlichung gibt es einen Kalender und wenn man über den 24. – 26. September 2010 mit der Maus fährt, erscheinen div. Veranstaltungen. Hierbei auch das Klutertbergfest, das an diesen 3 Tagen stattfinden soll und dann aber ………… an diesen Tagen findet auch die STADTFETE statt.

Fängt man jetzt mit Speck Mäuse und bekommt viele Besucher zur tatsächlich stattfindenden Veranstaltung, oder wollte man da einfach einem einen auswischen?

Ich kann es einfach nicht glauben, das das Citymanagement, was zwar als Veranstalter angegeben ist, das selbst verpudelt haben soll.

Schon spannend in Ennepetal.

 

Also, zunächst einmal lasse ich diesen Artikel damit andere sich auch noch amüsieren können. Spätestens übermorgen werde ich (falls es bis dahin nicht ein eifriger Leser bereits getan hat) an den Ennepe-Ruhr-Tourismus wenden, damit die Angelegenheit korrigiert werden kann.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Klutert-Bergfest am Sonntag

{la] Der Wetterbericht hatte es ja vorweg schon angekündigt und es regnete in allen möglichen Variationen. Gegen 16:00 Uhr machten auch wir uns auf den Weg, denn da sollten die Oldtimer kommen. Und sie kamen auch, hatten sich nicht durch das miese Wetter abhalten lassen. Genau so wenig wie echte Oldtimer-Fans, die mit Spannung und gut beschirmt auf deren Ankunft warteten.

Aber was war das im Vergleich zum vergangenen Jahr, wo Chrom und Lack in der Sonne glänzten, so wie die strahlenden Augen der Besitzer und wo sich jede Menge Menschen in der City tummelten. Wer dieses Feeling eines wunderschönen verkaufsoffenen Sonntages in der City mit Oldtimershow nochmals nachempfinden möchte, hier ist es möglich. Zur Ehrenrettung vom Citymanager sei gesagt, für das miese Wetter hat er wirklich die Verantwortung nicht zu tragen.

Mühsam und von guter Seite beschirmt, kämpfte ich mich mit der Kamera durch die Fußgängerzone, wobei der Kampf dieses mal nicht Menschenmengen, sondern dem Regen galt. Da ich in diesem Kampf aber kaum Sieger sein konnte und Bedenken hatte, die Kamera würde das nicht schadlos überstehen, sind es nur wenige Bilder die ich schoss.

Auch die Akteure im Aussenbereich der Fußgängerzone hatten vorsichtshalber die Planen ihrer Zelte geschlossen, so dass man schon hineingehen musste um etwas mit zu bekommen. Barbara Mittag von Kosmetik Mittag hatte ihre Wirkungsstätte zur Volksfürsorge am Markt verlegt, wo sie ihre Schminkaktion mit Fotoshooting absolvierte und es war immer jemand da, der sich gerne in ihre Hände begab.

Auch der Ennepetal-Milsper-Schützenverein hatte einige Besucher in seinem Zelt, die sich bei einer Tasse Kaffee gerne aufwärmten. [Wie wir jetzt erfuhren, war es  der Heimatverein Milspe, der  die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen leistete).

Erstaunlich groß war wieder einmal der Andrang beim Förderverein Industriekultur Ennepetal e.V. , wo die Besucher fasziniert der Erstehung der gegossenen Figuren und Tierchen beobachteten. Komischer Weise störte da keinen der heftige Regen. Beim Henri Thaler Verein machte ich selbst dann erst einmal eine Kaffeepause, erwischte noch die letzte Waffel, bevor neuer Teig angerührt wurde und machte mich dann auf den Heimweg.

 

Linde Arndt von EN-Mosaik

Klutert-Bergfest am Samstag

[la] Es sollte so schön werden das neue Klutertbergfest in Ennepetal. Ursprünglich waren noch vor Monaten große Ereignisse geplant, die  für Highlights gesorgt hätten, die aber nach und nach gestrichen wurden. Lag es vielleicht daran, dass der Stadt die Haushaltssicherung drohte, bzw. der Haushalt 2010 noch nicht genehmigt war und man nicht wusste, wie es mit der Finanzierung klappen würde?

Wenn dem so wäre, warum hat man das nicht offen zugegeben, oder besser den Titel "Klutertbergfest" einfach wie so viele Attraktionen gestrichen und dafür wieder  ein "Summer-in-the-City" Fest veranstaltet?

Schon im Vorfeld ging einiges daneben. (Wir berichteten) Und schon im Vorfeld hatte man die Ahnung, dass auch die Einzelhändler, welche  die unvollständigen Plakate in ihren Läden präsentierten, halbwegs desinteressiert sind, sonst würde man doch feststellen, das die Ankündigungen recht mager und vor allem ohne Ortsangabe der Veranstaltung waren.

Manchmal ist es mir recht unangenehm, immer wieder auf unsere Nachbarstädte zu verweisen, wo so vieles anders und erfolgreicher gehandhabt wird. Aber man kann es eigentlich nicht oft genug sagen, es bleibt die Hoffnung, dass aus diesem ständigen darauf hinweisen vielleicht einmal ein Funke überspringt und man diese Tipps in die Tat umsetzt. Es geht mir nicht um "nur meckern". Unser Leben sollte doch daraus bestehen, von den Besseren zu lernen.
Ob es Schwelm, Hattingen, Gevelsberg ist (um nur einige zu nennen), dort ist es üblich die Presse  vorher zu einem Gespräch einzuladen, sie mit ausführlichen Informations-Unterlagen zu bestücken, ihnen Gelegenheit für Rückfragen zu geben und vor allem "ein Konzept" vorzustellen. Ein Konzept, das bis ins Detail geplant ist. So kann die Bevölkerung "angefüttert" und auf das Ereignis neugierig gemacht werden. Vor allem verstehen diese Veranstalter es immer wieder Leute aus anderen Orten herbei zu ziehen.

Für mich war es gestern deprimierend, dass so wenige Besucher sich für diese Veranstaltung interessierten und dass von denen die erschienen waren viele enttäuscht die Meinung hatten "Das ist doch kein Klutertbergfest".

 

Wenn nun anderen Ortes versucht wird die Beteiligung als gut, akzeptabel oder super hoch zu puschen, so sprechen die Fotos auf eben diesen Seiten eine deutlich andere Sprache.

Ich persönlich bin ein Mensch der seit Jahren immer den Vorsatz hatte "Du mußt nur positiv denken und alles positiv sehen dann wird es schon was".  Aber inzwischen habe ich gemerkt, man muß den Mut haben, die Wahrheit zu sehen um daraus  für die Zukunft  eine Änderung herbei führen zu können.

Wenn oftmals behauptet wird, Ennepetal ist eine "Insel der Glückseligen", so habe ich persönlich allmählich den Eindruck, das stimmt nicht, es ist eher eine "Insel der Glücklosen". Irgendwie scheint einfach der Wurm drin zu sein.

Ja, es sollte so schön sein! Die Sonne spielte voll mit – das Wetter war super schön für eine Veranstaltung. Die Einzelhändler, oder besser Kommanditisten des City-Managements bemühten sich den Besuchern etwas zu bieten. (Was müssen die frustriert sein, denn mit so wenig Erfolg für so viel Einsatz kann doch kaum einer zufrieden sein).

Der ETC-Tanzclub nutzte den Marktplatz für eine umfassende Promotion seines Unternehmens und präsentierte einen reichlichen Querschnitt seines Repertoires auf der nicht nur meiner Meinung nach sehr nüchternen Bühne.( Leider kein bischen geschmückt). Als dann alle Mitwirkenden des Tanzclubs zum Abschluss auf der Bühne standen sah man mit Erschrecken dass jetzt noch weniger Publikum auf dem Platz stand. Und die noch standen, waren hauptsächlich Verwandte und Bekannte der TänzerInnen.

Dafür hatten die Gastronomen mit ihrer Außengastronomie voll besetzte Stühle – aber das kann man auch an einem normalen Wochenende mit schönem Wetter oft beobachten.

Dann kam der Abend. Wir von EN-Mosaik hatten uns eigentlich für das "Dortmunder Lichterfest"  akkreditiert, was ein wahrlich wunderschönes Spektakel gewesen sein muß (so hörte ich heute von Kollegen die da waren).

Ich allerdings hatte wie man so schön sagt, so lange "gequerkt", bis wir doch vor Ort blieben. Hatte vor Tagen Karsten Müller versprochen zum Auftritt von "TROYH" zu kommen und da ich die Musik mag gingen wir hin und die Jungs waren wieder echt gut.

Auch hier allerdings das Szenario wie am Nachmittag – nur mit z. T. ausgetauschtem Publikum. Es gab reichlich Platz vor der Bühne und selbst der Spruch von Karsten Müller "Kommt ruhig näher, wir beißen nicht" konnte kaum Publikum anlocken.

Die "TROYH"´s hatten dann auf ihre Art wenigstens ein bischen Atmosphäre mit einem gedeckten Tisch mit Blümchen, Wein und gefüllten Gläsern und Barhockern geschaffen, so dass es nicht mehr ganz so trostlos wie am Nachmittag aussah. Hinzu kamen jetzt natürlich noch die bunten Scheinwerfer, die auch hilfreich unterstützen.

Schade für die Akteure dieses Tages, seien es die Einzelhändler, Feuerwehr, Heimatverein, Industriemuseum und die Musiker, einfach alle, die sich so bemühten. Schade dass der Name des "Klutertbergfestes" jetzt schon eine Macke erhalten hat.

Aus vielen Gesprächen, die ich so beteiligt oder nur zuhörend mitbekommen habe stellt sich nun die Frage "Huhn oder Ei". Sind es die Veranstalter, oder (wie wiederum behauptet wird) die Bürger Ennepetals, die ja mit nichts zufrieden sind. Netter Spruch, könnte z.T. sogar stimmen, aber dann sollte man mal ergründen, warum das so ist.

Immerhin hat ja sogar die "Schaltzentrale zwischen Rathaus und Bürgern" :-))), die sich rund um die Uhr bemüht etwas für Ennepetal zu bewirken, manchmal die Nase voll von dem was in unserer City abgeht.

Okay – dieses war der erste Teil.  Über Sonntag wird extra berichtet.

.

 

Linde Arndt von EN-Mosaik

Das Geheimnis ist gelüftet

(la) Schon eine geraume Zeit kleben an Schaufenstern, in  Eingängen zu einschlägigen Milsper Ladenlokalen oder auch auf Werbereitern vor dem Geschäft die unverwechselbaren Plakate des Citymanagements, die zum neuen Klutertbergfest einladen. Auch angeschlossene Geschäfte in Altenvoerde  und Voerde  sind damit bestückt.

                        

Nun wäre das vielleicht nicht erwähnenswert, wenn da  nicht während eines Aufenthaltes in der Fußgängerzone direkt zwei Leute verwundert gefragt hätten "Wo ist denn nun der Klutertberg, wo gefeiert wird?".

Dumme Frage habe ich gedacht, aber dann selbst dumm geguckt. Ein Ort der Festlichkeit war tatsächlich nicht aufgeführt und ist es – wie ich heute bei meiner Recherche feststellen mußte – immer noch nicht.

Was mich dabei am meisten erstaunt ist die Frage – hat es bisher keiner von den Einzelhändlern  wahrgenommen und daher noch nicht einmal (aus Kostengründen) wenigstens einen zusätzlichen Klebezettel mit dem Ort angebracht, oder war es der zaghafte Versuch, durch diese Maßnahme evtl. Leute ins Geschäft zu locken, die – wenn sie Fragen stellen – vielleicht auch ein wenig einkaufen würden?

So recht finde ich keine gescheite Antwort und will mir darüber auch nicht weiter Gedanken machen, denn  h e u t e  wurde das Geheimnis gelüftet.

Man kann es auf der Interneteite der Stadt und ebenfalls im Ennepetaler Forum lesen (wobei ich fasst davon ausgehe, das Letztere der schlaue Fuchs war, der es gemerkt hat :-)))

Wie es jetzt also heißt findet das Klutertbergfest auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone in Milspe statt. Wenn es auch unüblich gegen jede fruchtbare und gute Öffentlichkeitsarbeit ist, wer weiß, was wirklich dahinter steckt und wer weiß, wer weiß, vielleicht reichen die letzten  5 Tage ja noch etwas Aufmerksamkeit für diese Veranstaltung in Ennepetal zu erreichen.

Schon einmal gut, dass die Oldtimer angesagt sind. Da wird sich sicher manch einer denken, dass es wieder wie beim letzten Mal arrangiert wird und wenigstens dadurch zahlreiches Publikum angezogen wird. Wäre nur schade für die restlichen Akteure, die sicher auch Aufmerksamkeit verdient hätten und schade für die Einzelhändler, zu deren Belebung das Fest letztendlich arrangiert wurde. Alle übrigen Ankündigungen können Sie aus dem abgebildeten Plakat ersehen. Vermutlich wird die Bühne auf dem Marktplatz stehen (oder doch oben bei der Sparkasse?!?)

Also abwarten und Daumendrücken – ein Jahr zum Üben gibt es ja  auch noch, Oder?

 

  

PS. Im Schaukasten des Citymanagements war auch heute Abend noch das alte Plakat vorhanden.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

manchmal schon traurig über "ihr Ennepetal"

 

Attraktivität ist eine Frage des Bewusstseins in Ennepetal

[jpg] Folgendes sollte man sich einmal vorstellen. Da sitzt ein Wilhelm Wiggenhagen im Wintergarten seines schicken Einfamilienhauses in Gevelsberg und schaut in seinen Garten.
Die Blumen treiben die ersten Blüten, der Rasen wird wieder grün, nachdem er die ersten Gartenarbeiten verrichtet hat. Ein paar Blumenkübel stehen bepflanzt im Sichtfeld neben den frisch gewaschenen Gartenzwergen. Er lehnt sich zurück und denkt, ich habe ein attraktives Einfamilienhaus. Wohlig sinkt er in einen Halbschlaf. Abends geht er in sein Bett und schläft tief und fest ein. Morgens steht er auf und macht sich auf den Weg um seiner Arbeit als Bürgermeister in Ennepetal nachzukommen, nicht ohne vorher in seinen wohlgeordneten und attraktiven Vorgarten zu blicken.
Auf der Fahrt zur Arbeitsstelle nimmt er nur die notwendigen Informationen auf, die er benötigt, um sicher nach Ennepetal zu kommen. Er fährt durch die Gevelsberger Innenstadt und stellt fest, wie attraktiv "seine" Stadt ist.  In seinem Unterbewusstsein hat er immer noch den Gedanken, mein Haus ist so attraktiv und meine Stadt auch. Und als er hinter seinem Schreibtisch Platz nimmt ist für ihn alles in Ordnung. Jetzt aber hat er, da er in einem anderen Raum ist, also in Ennepetal, in etwa eine  ähnlich genannte Bewusstseinsverschiebung erreicht, indem er Ennepetal mit seinem Haus und Gevelsberg ausgetauscht hat. Ennepetal ist jetzt attraktiv – Basta! Warum also soll er sich noch Gedanken über die ihm anvertraute Stadt Ennepetal machen? Alle Informationen die er nun im Hinblick auf die Unattraktivität der Stadt Ennepetal bekommt, werden ausgeblendet und verweigert. So geht es aber sicherlich auch den anderen Entscheidern der Stadt. Ob das nun Faupel (CDU), Frey (FDP), Hofmann (Bündnisgrüne) oder Steinbrink (SPD) ist, um die politischen Entscheider zu nennen,  oder Palomba (Wuppertal/Referent des BM) oder Langhard (Gevelsberg/Fb 2) und, und, und…  Für sie ist Ennepetal in Ordnung. Und wenn man sie so reden hört, so könnte man der Meinung sein, Ennepetal könnte und sollte als Blaupause für andere Städte genutzt werden.

   
  [Collage von mehreren sichtbaren Teilen des Bahnhofs]  

Weil das so ist, sehen alle auch keinen Handlungsbedarf um diese Stadt attraktiver zu machen. Eher mal hier einen Eimer Farbe oder da ein Schild hinstellen, das wäre es. Ist doch alles soooo schön in Ennepetal.
Aber ist es das wirklich? Haben die Kritiker, die ja alles nur mies machen wollen,  Unrecht? Nein haben sie natürlich nicht. Denn sie haben ein anderes Bewusstsein und eine andere Wahrnehmung, sie blenden die Realität nicht aus und reduzieren ihre Wahrnehmung nur auf ihr direktes Umfeld, ihren Haushalt. Sie haben noch ein waches Auge.

Viele Bürger Ennepetals sehen Tag für Tag die unattraktiven Ecken ihrer Stadt, die zu dem Gesamtbild beitragen, und sind gefrustet. Das gilt für alle gesellschaftlichen Gruppen hier in der Stadt, seien es Unternehmer oder auch "Hartzer". Und so haben sich im Laufe der Jahre zwei Gruppen gebildet. Die eine Gruppe im Rathaus, die alles schönredet und keinen Handlungsbedarf sieht, steht der anderen Gruppe der verantwortungsbewussten Einwohner gegenüber,  die immer wieder staunend diese Realitätsverweigerung des Rathauses ertragen muss. Und wer das nicht mehr aushält, der geht und zieht in eine andere Stadt oder wendet sich dem täglichen Geschehen resignierend ab.

Im Kreis selber hat sich die Meinung verfestigt, es käme einer Strafe gleich, wenn man in Ennepetal wohnen müsse. Wenn man sich außerhalb von Ennepetals als Ennepetaler outet, kann man sich des Mitleids in einer Gesprächsrunde gewiss sein.

Wir haben uns einmal gefragt, wer arbeitet denn in unseren Ennepetaler Firmen und woher kommen die Arbeitnehmer, die ja auch den Ruf Ennepetals transportieren? Nach einer Telefonumfrage, die nicht repräsentativ ist, nahmen wir zur Kenntnis, bis 70% der Arbeitnehmer kommen seit Jahren Tag für Tag von anderen Städten und gehen hier ihrer Arbeit nach. Erstaunlich, nehmen diese Arbeitnehmer doch jeden Tag bis zu 2 Stunden ihrer Zeit in Kauf und stecken noch die Kosten für die An- und Abfahrt weg.
Die befragten Ennepetaler Firmen sind alle für eine äußerst geringe Fluktuation und einen geringen Krankheitsstand bekannt. Dies deutet darauf hin, der Arbeitsplatz ist sicher und die Arbeitszufriedenheit sehr hoch.

Nun sind wir zur gegebenen Zeit auf den Parkplatz der Firmen gegangen und haben 10 Arbeitnehmer befragt, warum sie nicht in Erwägung ziehen nach Ennepetal zu ziehen. Die Antworten haben uns ziemlich ernüchtert und entsetzt. 5 der Befragten fanden keinen Vorteil hier in Ennepetal zu wohnen, weil die Stadt für sie nichts zu bieten hat. 1 meinte er überlege sich das immer mal wieder, ist aber zu keiner abschließenden Entscheidung gekommen. 2 meinten sie haben eigene Häuser die sie zum Halten veranlassten. 2 meinten, sie hätten Familie mit Kindern  und fänden das Umfeld Ennepetals nicht kinder- und familiengerecht.
Auf die Idee, solch eine Befragung zu tätigen, hätten die oben genannten Politiker und Verwaltungsmenschen sicher auch kommen können. Nur wenn sich solche Menschen in Selbstzufriedenheit und Ignoranz suhlen, macht man sicherlich nicht solche Befragungen.

Dies zu unseren Bemühungen etwas die Pendler aufzudröseln.

Schlimmer sieht es bei den Weggezogenen aus, hier haben wir inzwischen auch 10 Leute befragt. Nur ein Weggezogener fand es egal wo er wohnte und sah weder an dem jetzigen Wohnort (Wuppertal) noch in Ennepetal einen Unterschied. Die anderen 9 die wir befragten fanden ihren neuen Wohnort durchaus positiver als Ennepetal. Darüber hinaus äußerten sich die 9, dass sie sehr froh wären nicht mehr in Ennepetal zu wohnen. 3 meinten sogar, dass sie Ennepetal "entkommen" wären.

Nun möchte ich nochmals sagen, diese Befragung ist nicht repräsentativ und damit nicht relevant. Nur bei solchen willkürlichen Befragungen, kann man wohl einen gewissen Trend ausmachen. Und dieser Trend ist vernichtend für die Politik in Ennepetal.

In allen 20 Fällen fanden die Befragten keine irgendwie vorhandene Attraktivität im Zusammenhang mit Ennepetal. Die restlichen Befragten, die hier nicht aufgeführt sind, also die aus Ennepetal waren, fanden, dass vieles in Ennepetal fehlen würde um sie als attraktive Stadt einzuordnen. Den Ausgleich in ihrem Freizeitbereich würden sie eben in anderen Städten des Umkreises suchen.

Warum haben wir das gemacht?

Nun, es wurde uns mehrfach vorgeworfen, wir würden alles schlecht reden und wären ja nur Nestbeschmutzer. Wir hätten uns den Schuh auch angezogen, wenn wir nur einen getroffen hätten der uns ausnahmslos Ennepetal als die lebens- und liebenswürdige Stadt hätte nennen können. Dem war aber nicht so. Und das bringt uns auf den Gedanken, dass unsere administrativen- und politischen Entscheider demnach  unter Realitätsverlust und einer Bewusstseinsverschiebung leiden müssen.

Beweise:

Schauen sie sich mal den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg an. Zur Hälfte wurde er gestrichen und wenn man genau hinguckt, so kommt man auf den Begriff Verschlimmbesserung. Denn jetzt sieht er so aus, als wenn Ennepetal kein weiteres Geld für die weiteren Arbeiten hätte.
Fahren sie einmal mit dem Zug an Ennepetal bewusst vorbei. Kein Mensch käme auf den Gedanken in dieser Stadt wohnen zu wollen. Und diese Ansicht wird noch Jahre andauern.
Das Problem ist erst einmal auf einen Verein abgewälzt worden, der damit auch die Verantwortung trägt. So kann man auch Probleme lösen! Der Müll liegt übrigens immer noch in einer Ecke (Stand: 28.Mai 2010). Wo sind denn die freiwilligen Helfer die den Müll wegräumen wollten?

Gehen sie einmal durch die Fussgängerzone "Inne Milspe", seit dem vorigen Jahr hat sich der Zustand nochmals verschlechtert. Herr Schilling der neue Citymanager hat auf befragen im Ausschuss schon gesagt, ihm könne man das nicht anlasten, denn er wäre ja erst 1 ½ Monate im Amt. Heißt also, Frau Drees hat ihm dieses Amt nicht anständig übergeben, so wie der Wirtschaftförderer Wilhelm Wiggenhagen Frau Drees die Problematik nicht richtig übergeben hat. Wenn es also brenzlig wird, wechseln wir die Personen aus oder gründen einen Verein um einen angeblichen Neuanfang zu signalisieren. Niemand ist in der Stadtverwaltung bereit Verantwortung zu übernehmen. Dabei ist es doch für eine gute Führung unerlässlich die Verantwortlichkeit des einzelnen festzulegen.

Schade, dass der Rat der Stadt so schwach ist um  der offensichtlich untätigen Verwaltung, die bis heute keine schlüssigen Konzepte vorgelegt hat, Paroli zu bieten.
In anderen Städten hätte der Rat der Stadt der Verwaltung und damit der zuständigen Fachabteilung schon längst eine Rüge erteilt. Denn es ist doch für mich offensichtlich, dass die Verwaltung notwendige, nachvollziehbare, umsetzbare und entscheidungsreife Konzepte dem Rat nicht zu Diskussion oder Abstimmung vorlegt. Damit der Rat der Stadt aber eine sachlich fundierte Entscheidung treffen kann, sind solche Konzepte unerlässlich.

Was ist denn mit den Euro 50.000,– in 2009 geschehen? Was wird mit den restlich bewilligten Euro 100.000,– geschehen? Das Citymanagement scheint mit der Verteilung der Gelder anscheinend plan-und ziellos umzugehen. Was ist denn mit den Euro 180.000,– die für den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg in den Haushalt eingestellt wurden? Werden und wurden diese Gelder jetzt einfach so auf den Kopf gehauen? Herr Schilling der neue Citymanager wusste noch nicht einmal im Ansatz über die Verwendung der Euro 50.000,– etwas zu sagen. Da kommt einem direkt die Frage in den Sinn, hat Ennepetal denn überhaupt eine funktionierende Kostenrechnung? Gibt es überhaupt innerhalb der Fachabteilungen ein Kostenbewusstsein?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Wiggenhagen nimmt Brigitte Drees aus der Schusslinie

[jpg] Ein Jahr hat Brigitte Drees es ausgehalten, die Geschäftsführung der Citymanagement GmbH & Co. KG.  Jetzt wird sie abgelöst von Ulrich Schilling, dem Kinderbeauftragten, der nunmehr die Geschäftsführung übernehmen wird. Diese Personalie macht einen irgendwie nachdenklich.

Brigitte Drees ist Betriebswirtin, Ulrich Schilling ist im sozialen Bereich tätig, das Citymanagement ist eindeutig eine Angelegenheit die wirtschaftliches Wissen, Denken und Handeln erfordert. So könnte man sagen dieses Citymanagement ist nicht mehr so wichtig, denn Ulrich Schilling ist aus der dritten Reihe, was nicht gerade für die Wichtigkeit des Projekts spricht. Nur wenn es nicht mehr so wichtig ist, warum bekennt die Stadt sich nicht dazu und nimmt die restlichen 100 Tsd. aus dem Haushalt? Geld unter die Leute bringen, dass können wir uns wahrlich nicht leisten.

Brigitte Dress soll sich intensiver um die Wirtschaftsförderung kümmern, Oelkinghausen will nicht mehr so recht laufen, so hört man. Ist Oelkinghausen denn einfacher zu handhaben? Auf der anderen Seite hat Frau Drees in dem einen Jahr nicht wirklich was als Erfolg vorzuweisen. 2009 hat sie zwar jede Menge Events organisiert, auch hat sie die Marke "Mein Ennepetal" und den EnnepeTaler auf den Weg gebracht, nur, der Erfolg war ihr dabei nicht beschieden. Milspe ist noch weiter zurückgegangen, die Leerstände haben sich vergrößert und wesentliche Ansiedlungen sind ihr nicht gelungen.
Herr Pütz der Vorsitzende der Kommanditisten hat es nicht geschafft, die Einzelhandelstätigkeit seiner Frau in Milspe zu erhalten und in den Sitzungen des Citymanagement herrscht dem Vernehmen nach tiefe Depression. Was sind das nur für Experten, die da tätig waren und sindDas notwendig Wissen und die Erfahrung über den Einzelhandel und die Innenstadtentwicklung, scheint durch Profilierungssucht und Eitelkeit ersetzt worden zu sein.

Warum diese Katerstimmung vorherrscht hätte eine ausgewiesene Betriebswirtin schon vor einem Jahr erkennen können. Es sind keine Ladenflächen, die groß genug sind, vorhanden und der Branchenmix war und ist in einem schlimmen Zustand. Nur vor einem Jahr war schön reden angesagt, so wollte es Wilhelm Wiggenhagen, also hatte auch Brigitte Drees alles schön geredet. Mut und Fortune etwas zu wagen, nämlich der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, nein, dass ist in Ennepetal nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Aber, ein Betriebswirt muss in der Lage sein, auch auf Grund seines Wissens, unbequeme Wahrheiten zu sagen, sonst hat er seinen Beruf verfehlt. Und das, so meinen wir, konnte Frau Drees in diesem Job nicht. Im Laufe der Zeit wurde sie auch immer dünnhäutiger und igelte sich ein. Ich denke sie hat erkannt, dass ihr Job in Milspe ein riesengroßer Flop ist. Denn die Fragen die an sie gestellt wurden, allesamt nach dem Erfolg ihrer Aktionen, wurden immer bohrender. In einer nicht öffentlichen Sitzung bekannte sie indirekt, das die Aktionen allesamt nicht so liefen, wie sie angedacht wurden.

Es lag auf der Hand Brigitte Drees aus der Schusslinie zu nehmen um mit neuem Personal das restliche Geld zu verbraten. Na, jetzt kann sie sich ja auf ihrem neuen Stuhl erholen.
 

Nun Ulrich Schilling der Kinderbeauftragte der Stadt Ennepetal ist gerade richtig. Kinder und Jugendliche sind eh nicht mehr im Fokus der Politik (Waren sie das denn schon mal?), das Jugendparlament war eh nicht so ernst gemeint, also hat man Schilling genommen, zumal der in der Fußgängerzone sich als Packan schon einen Namen gemacht hatte.  

 

Er durfte zwar nie an den großen Schrauben drehen, aber Schräubchen drehen, das war drin. Was kümmert uns die Kinderfreundlichkeit oder gar die Jugend, sollen die Eltern sich selber darum kümmern. Das Geschwafel von gestern soll man uns doch bitte nicht nachtragen. 

Wie uns aus dem Rat der Stadt kolportiert wurde, wurde diese Personalie sehr strittig behandelt. Es wurde übermittelt, dass Walter Faupel die Rücknahme der Vorlage ziemlich wütend verhinderte indem er den Bürgermeister Wiggenhagen anwies die Vorlage nicht zurück zu ziehen. Der wollte die Vorlage zurückziehen, weil die Mehrheiten nicht sicher waren. Nicht mit Walter Faupel. Der hat es nicht so gerne wenn ein von ihm ins Amt gehievter Bürgermeister sich anmaßt selbstständige Entscheidungen zu treffen, so aus den Reihen des Rates.

Was mich jetzt aber etwas irritiert, wieso war die Vorlage nicht öffentlich? Es wurden keine persönlichen Daten besprochen, es war eine ganz normale Personalie. Da drängt sich doch der Verdacht auf, da wird der Datenschutz als Vorwand genommen um die Öffentlichkeit nicht zu informieren. Was wird da noch im nicht öffentlichen Bereich verhandelt? Was sollen wir alles nicht wissen? Nun sind wir in einer recht komfortablen Situation, indem wir mehrere Ratsmitglieder ansprechen können, die uns auch gerne aus dem nicht öffentlichen Bereich berichten. Nur, warum macht die Stadt das? Jedes Verwaltungsgericht würde der  Stadt, mittels einer Klage, dieses Verhalten um die Ohren schlagen. Weiß unser Bürgermeister nicht dass er nach dem Grundgesetz eine allgemeine Informationspflicht gegenüber jedermann, insbesondere der Presse, hat? Da parliert der BM über die Aufgaben der Presse, kennt sich aber in seinem eigenen Bereich nicht aus.

Das Demokratieverständnis des Bürgermeisters ist für meine Begriffe stark gewöhnungsbedürftig und ist von einer Feudalherrschaft nicht weit weg. Von Walter Faupel sind wir das ja gewöhnt, aber wo bleibt das kompetente Auftreten eines Bürgermeisters Wiggenhagen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal