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Ein Armutszeugnis für Ennepetal

[jpg] Milspe und die Fuzo standen wieder auf der Tagesordnung. Es sind gefühlte 50  mal, an der Milspe und seine FUZO jetzt behandelt wurden. Es ist zum heulen wenn man erwachsene Menschen zusammen sitzen sieht, die nichts anderes im Sinne haben als die Schuld auf andere zu schieben. Lösungen, Zielvorgaben oder Konzepte? Ich glaube inzwischen, Stadtverwaltung und der Rat wissen nicht einmal was diese drei Worte bedeuten.

Wir können nur die Rahmenbedingungen, so Jörgen Steinbrink von der SPD und im gleichen Atemzug, wir werden die entstandenen Probleme jedoch nicht lösen können.[ Wir können nur Probleme schaffen?] Alle waren sich einig, man will die Probleme durch einen externen Berater lösen lassen. Na denn. Damit ist natürlich Ulrich Schilling von der Stadt draußen. (Ab in das städtische Heu/Frührente)
 Und weiter, damit haben alle ein gemeinsames Eingeständnis des Versagens abgegeben. Wir wollen zwar die Fuzo, aber wir wissen nichts damit anzufangen. Tja, wie gesagt, Verantwortung steht bei diesen Ratsmitgliedern nicht auf der Agenda. Und die „14-15 Millionen Truppe“?
   
Jörgen Steinbrink (SPD)

Die steht als überbezahlte Personalie auf einer „Insel der Glückseligen“ herum. Leistung und Gegenleistung hat in Ennepetal keine Entsprechung.

In der Zwischenzeit haben wir aus der Stadtverwaltung von unseren Informanten das "Heinze Gutachten" über die Fußgängerzone zu geleitet bekommen. Verglichen mit den diversen skurrilen Aussagen aus Rat und Stadt, stellt man fest: Es muss da sehr viel von wem auch immer abgeschrieben worden sein. Aber, und das ist wesentlich,  es sind die alten untauglichen Mittel, die immer noch aufgewärmt herum stehen, obwohl schon in der Vergangenheit bewiesen wurde; sie taugen nicht. Hunderte von Einzelmaßnahmen machen noch kein Konzept aus. Da wurde von der damaligen Gruppe die Marke „Mein Ennepetal“ aus der Taufe gerufen, jedoch nie zu einem Ende geführt. Range- oder Solitärmarken wurden nicht einmal angedacht. Bunte Bildchen und Schriftzüge mit pastellfarbenen Design sollten Kunden und Händler auf Linie bringen. Und jetzt? Unter dem Arbeitstitel „Attraktiv für Ennepetal-Unikat anders als die Nachbarn“  brachte ein Workshop nichts neues außer eine neue Dachmarke Marketinggesellschaft „EN-Fuchs“ die auch das Citymanagement ablösen soll. Die Fuzo wird ein bisschen für den Verkehr aufgemacht, damit eine wesentliche Gruppe, die für die Öffnung plädiert, ruhig gestellt wird.

 
Wirtschaftsausschuss vom 18.04.2013
 


Citymanager Ulrich Schilling
  Und Sprüche oder Textbausteine gibt es wieder, am Markt wird es ein „Kulminationspunkt urbanen Lebens“ geben, wenn Berlett die Stadt mit seinem Investment unter die Dunstglocke der Häßlichkeit geholt hat. Dann wird es weitergehen mit „Er im Elektroparadies“ – „Sie im Schuhparadies“. Bei diesem Workshop im März 2013 ist offensichtlich nicht viel Gehirnschmalz aufgebracht worden. Wie denn auch. Es waren ja die gleichen Leute mit ihren gleichen Denkschablonen. Schilling verstieg sich sogar dazu, die Fuzo zwar zu öffnen aber auch nicht so ganz zu öffnen (Verkehrsberuhigte Straße) und dann auch wieder ja nicht zu öffnen.
  Die Kakophonie der Aussagen und Meinungen kann man nur schwer ertragen. Keiner der Akteure denkt daran, dass eine Aussage auch eine dementsprechende finanzielle oder organisatorische Konsequenz  hat.

 Es gibt ein Recht auf Dummheit, welches der Rat und die Stadtverwaltung in allen seinen Entscheidungen immer wieder gnadenlos einfordert. Da wird die Voerder Straße in Milspe als Einkaufsstraße ausgerufen obwohl es keine nennenswerten Händler mehr gibt und Voerde als Gastronomiestadtteil benannt. Die angedachte Konsequenz: Wenn der Ennepetaler seinen Einkauf, Beispiel seine Kompressionsstrümpfe, in Milspe getätigt hat, fährt er zu einer Tasse Kaffee nach Voerde? Hilfe, wo bin ich? Und die wirtschaftliche Entwicklung von Voerde? Zum Teufel mit Voerde, wir wollen das Voerde auch ein toter Stadtteil wird, so der Eindruck. Nur Voerde bringt die Steuereinnahmen, die man in Milspe verbrennt.

Dieter Kaltenbach ist, soweit ich das gehört habe, unser neuer Wirtschaftsförderer, und das neben seinen Ämtern als Beigeordneter und Kämmerer. Gibt es da wieder mehr Gehalt? Und weil er die Kosten so im Griff haben muss, ist er zuerst einmal nach Hannover zur Messe  gefahren um mit den Ennepetaler Firmen einen Plausch zu halten. Und weil es sich alleine schlecht plauschen lässt nahm er direkt Frau Dulk mit. In Ennepetal hätte er das Ganze  zwar preiswerter haben können aber wir sind ja bei Bedarf eine sehr reiche Stadt. 470 Km Spesen, Eintritt, Kosten für Speis und Trank und die Personalkosten, da kommen schon mal einige Euro zusammen.
 Hier in Ennepetal hätte er zwar die Firmen auch treffen können, aber das wäre nicht so kostenintensiv gewesen. Warum die junge Frau Dulk mitfahren musste, darüber wage ich nicht nachzudenken.
 Nun ist Herr Kaltenbach ja schon öfter in unserer Datenbank vermerkt. Für seinen Haushalt brauchte er schon mal eine externe Firma, die von einem Kommunalhaushalt was verstand. Und als sehr hochdotierter Mitarbeiter der „14-15 Millionen Truppe“ zählte er selber die offenen Ladenlokale mit Mitarbeitern, versteht sich. Soll ja was kosten.
 
Wirtschaftsförderer Dieter Kaltenbach

 Während uns die Kanaldeckel um die Ohren fliegen und das Haus Ennepetal vor sich hinbröselt, leisten wir uns solche Eskapaden. Seit der alte Kämmerer Günter Wenke aus dem Hause ist, hat der neue Kämmerer Kaltenbach gefühlte eine Million Euro zum Fenster heraus geworfen.

Und damit kommen wir zu dem vom EN-Kreis abgelehnten neuen Flächenutzungsplan (FNP). In den damaligen Foren hatte der externe Stadtplaner Dipl.-Ing. Thomas Scholle auf kritische Punkte im FNP hingewiesen, was der Rat jedoch nicht würdigen wollte. Bauassessor Dipl.-Ing. Tobias Berg, der damals noch der SPD Fraktion angehörte,  warnte auch vor diesen Problemen im FNP. Beide hatten keine Chance im Rat und der Stadtverwaltung. Nun müssen diese Punkte alle zurückgenommen werden und der FNP neu vorgelegt werden, damit er genehmigungsfähig wird.
Und wieder steigerte der Rat sich in einen Furor auf den EN-Kreis. Der Kreis bekommt doch schon so viel von unserem Geld, er hat gefälligst das alles zu genehmigen, so der Tenor der anwesenden Mitglieder. Die schon gezeichneten Flächen in Bülbringen, Ahlhausen und Strückerberg müssen wieder zurück gezogen werden, zur Gesichtswahrung soll die Stadtverwaltung nochmals mit dem EN-Kreis sprechen. Die Ahlhausener Fläche rund 11 ha, hatte auch noch Einzug in das Einzelhandelskonzept gefunden, als Tourismuspunkt im Heinze Workshop versteht sich.

Es sind Wahlen: In diesem Jahr die Bundestagswahlen (Mutti Merkel will bestätigt werden), im nächsten Jahr Kommunal- und Europawahlen und übernächstes Jahr Bürgermeisterwahlen. Da schlägt im Ennepetaler Rat und der Stadtverwaltung die Intelligenz ziemlich hart auf. Die Sitzung tat sehr, sehr weh – aber alle Klischees wurden durch die Beteiligten bestätigt. Wenn man die Essenz der finanziellen Aktivitäten um den   Stadtteil Milspe heraus arbeitet, wurden sicherlich mit und nach der Fuzo 10 Millionen für ein paar Friseure und Apotheker verbrannt. Das Ganze wurde dann Förderung des Einzelhandels genannt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Alle Fotos: © Linde Arndt]

 

Sondernutzungsgebühren total durchdacht in Ennepetal

[jpg] Da rufen über das Wochenende zwei Einzelhändler ( die Namen sind der Redaktion bekannt ) die Redaktion an. Beide haben dieses Schreiben der Stadtverwaltung bekommen in welchem sie aufgefordert werden die Flächen zu melden die sie vor ihren Läden auf  öffentlichen Flächen benutzen wollen.

Beide sind stinksauer, zumal der Eindruck erweckt wird, alle Einzelhändler wären jetzt nach dem Besuch in der Kantine des Rathauses zufrieden.
Da schreibt Wilhelm Wiggenhagen in seinem Blog auf www.ennepetal.de, also der städtischen Seite:

"32 Händler waren der Einladung gefolgt und haben sich an der regen Diskussion beteiligt.
Mein Eindruck nach einer Stunde konstruktiver Diskussion:
Alle haben das grundsätzliche Problem verstanden und sind zufrieden nach Hause gegangen!"

Dem Vernehmen der beiden Einzelhändler nach, sollen sich auf dieser Sitzung überwiegend keine Einzelhändler aufgehalten haben. Zumindest keine, die versuchen die Fußgängerzone dekorativ zu beleben. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang die Stiftung Lohernocken und der Kinderschutzbund auf. Da stellt sich die Frage, was haben diese Organisationen mit dem heimischen Einzelhandel zu tun? Der Kinderschutzbund unterhält zwar den Bärtiladen an der Ecke Marktstrasse/Voerderstrasse, ist aber ein gemeinnütziger Verein, welcher genauso wie die Lohernockenstiftung nicht den Regeln der Marktwirtschaft ausgesetzt ist. Die Damen Backhoff (Kinderschutzbund/Bärtiladen) und Gringel (Stiftung Lohernocken) können doch nicht für die Einzelhändler sprechen, so die beiden Einzelhändler. Um 30% sind die Umsätze zurückgegangen und erreichten nie mehr wieder nach der Umbauphase der Fuzo die alte Umsatzmarke vor der Umbauphase. Wir haben Füchse aufgestellt, Blumenkübel, Bänke oder sonstiges Dekor um die Fuzo liebenswerter zu machen. Dies war im Interesse der Stadt, die uns ja immerhin die Fuzo aufgezwungen hat. Und jetzt sollen wir für diese Dekorationen auch noch bezahlen? Stellen wir die Füchse, Blumenkübel, Bänke und Dekorationen wieder raus, sollen wir den Platzbedarf melden und für diese Meldung gibt es eine Meldegebühr von € 16,– Für wie dumm hält uns denn die Stadt und der Rat? Wir haben uns überlegt, diese Dekorationen nur noch in unseren Geschäftsräumen aufzustellen, dann gibt es auch nichts zu melden und es fallen auch keine Gebühren an, so die beiden Einzelhändler.
Im Citymanagement gibt es 38 Kommanditisten, die jedoch überwiegend nicht zu den Einzelhändlern gehören und damit die Probleme des Einzelhandels nicht kennen. Die AVU, die Firma Peiniger, Stiftung Lohernocken, IG Altenvoerde, IG Voerde, Herr Braselmann, die Sparkasse, Firma Born, die KSR Treuhand, oder der Kinderschutzbund mit seinem Bärti Laden, was haben die mit dem Einzelhandel zu tun? Und überhaupt, der Rat der Stadt hat die Aussetzung der Sondernutzungsgebühren für 2010 beschlossen. Gilt ein Ratsbeschluss in Ennepetal nichts? Wenn dem so ist, sollte der Rat der Stadt Ennepetal sich aber doch zurückziehen. Was  hat der noch für einen Sinn?

 
Die beiden Einzelhändler waren sehr gut informiert und sind sauer. Zu den Sitzungen des Citymanagement kommen nach ihren Aussagen nur noch maximal 10 Teilnehmer einschließlich der Geschäftsführung. Die letzte Sitzung war eine reine Zeitverschwendung, es gibt keine Ideen wie man aus der Misere raus kommt, so einer der Beiden.

Wir fragen uns allerdings auch, was will die Stadtverwaltung denn noch?  Hat sie den Einzelhandel aufgegeben? Seit Anfang 2010 sind weitere Einzelhändler die Ennepe runter gegangen.

Reicht der Stadtverwaltung die Ansiedlung von Discountern, die offensichtlich die Nahversorger ersetzen sollen? Warum sagt die Stadtverwaltung den Hauseigentümern nicht, sie sollten die leerstehenden Läden in Wohnungen umbauen? Dies würde zumindest eine geringe Innenstadtbelebung erbringen.
Politisch ist mit diesem Schreiben offensichtlich viel Porzellan zerschlagen worden, ob dahinter ein bestimmtes Kalkül des Herrn Wiggenhagen zu erkennen sein sollte, möchte ich so nicht erörtern. Eines ist jedoch sicher, die beiden Händler trauen der Stadt vorerst nicht mehr. Und wir mussten uns die Ohren blutig reden lassen.
In der Wirtschaft gibt es eine Regel, je mehr Personalkosten man zahlt, desto weniger Leistung kann ab einer bestimmten Höhe der Personalkosten abgerufen werden.
Wie wahr, wie wahr.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Bäumchen, Bäumchen wechsle dich in Ennepetal

[jpg] Ein Einzelhändler zieht 10 Häuser in einer Geschäftsstrasse in eine neue 20qm größere Räumlichkeit weiter. Was ist daran so besonderes? Nichts! Es ist eigentlich die reinste Banalität, die in jeder Stadt Tag für Tag vorkommt.

Außer in Ennepetal, hier kommt der Bürgermeister höchstpersönlich mit Blumenstrauß, um für die jetzt 50 qm großen Räumlichkeiten zu gratulieren.

Süß, dieses "Bäumchen wechsle dich Spiel". Tja, "Inne Milspe" ist was los. Rund 5 Einzelhändler machen dicht, 2 ziehen um und drei neue kommen.
Da fragt man sich doch was aus dem im vorigen Jahr mit 150.000 Euro ausgestatteten Citymanagement geworden ist, welche Erfolge haben sich eingestellt? Wo und wie greifen die angedachten oder auch umgesetzten Konzepte?

Gut der Bürgermeister braucht Erfolge und da macht es sich ganz gut, sich nach einem gelungenen Geschäftsumzug einmal ablichten zu lassen. Aber was ist das für ein Erfolg, was für Vorstellungen herrschen vor, die schon eine Banalität zum Erfolg ausrufen?

Im Grunde lenkt der Bürgermeister doch nur davon ab, dass es keine wirklichen Konzepte gibt und das die Situation "Inne Milspe" verfahren ist. Die Citymanagerin, die fährt dem Vernehmen nach  Rom – etwa um für eine göttliche Eingebung zu beten? Kann ja nicht schaden, auch wenn da die falsche Abteilung angerufen wird. Im Wirtschaftsförderungsausschuss berichtete Frau Drees über die in 2009 stattgefundenen Veranstaltungen "Inne Milspe".  Die Resonanz, die wollte sie allerdings in dem nicht öffentlichen Teil des Ausschusses vortragen. Nur es ist bekannt, es werden die bewilligten 150 Tsd. verteilt ohne echtes Konzept, ohne Erfolgsorientierung. Einfach so, wir haben es ja.

Den "Ennepetaler" der mit Pauken und Trompeten herausgegeben wurde, auch hier, so wurde uns berichtet, ist kein durchschlagender oder überhaupt erkennbarer Erfolg beschieden. Das Citymanagement, das einmal mit Einzelhändlern aus Milspe die "City" beleben sollte, kann nur noch ein paar Einzelhändler vorweisen. Der Vorsitzende, Herr Pütz, der in der Fußgängerzone ein erhebliches Potenzial sah, hat zum Jahresende 2009 das Handtuch geschmissen und sein Geschäft aufgegeben. Wenn das mal nicht ein Zeichen für vorhandenes Potenzial ist.

Die Marketingaktion "Mein Ennepetal" wurde nicht weiter entwickelt, Druckkosten sind entstanden, mehr nicht.

Ablenkung? Auch hier ohne erkennbaren Sinn und Verstand. Wenn diese Manöver nicht so durchsichtig wären, würde man dies sicher goutieren. Aber diese Ablenkung erinnert immer wieder an die vielen, vielen Baustellen die in Ennepetal zu besichtigen sind.

Auch der Bahnhof ist so ein Ablenkungsmanöver. Da werden Gespräche mit den kreativen Ennepetalern angekündigt, die letztendlich ihre Vorschläge vorbringen sollen. Von Kreativen keine Spur, eher von Menschen die an das Stadtsäckel heran wollten. Und was ist? Noch nicht einmal sämtliche Grundinformationen sind erarbeitet worden oder lagen vor. Da werden wilde Ideen vorgetragen, die allesamt dazu angetan sind noch nicht einmal im Ansatz eine wirtschaftliche Nutzung herbeizuführen. Eher wieder eine unsolide und unseriöse Nutzung aufgetan, die die Stadt in erheblichem Maße belastet.

Eine Art Bürger- und Kulturbüro, finanziert durch die Stadt wird vorgetragen. Ja haben wir denn nicht genug Gebäude mit dem Platsch oder dem Haus Ennepetal in die wir Gelder reinstecken, bzw. reinstecken müssen? Die angedachten Nutzungen kann man sicher gut und gerne im Haus Ennepetal unterbringen oder wenn das nicht reicht, hat Herr Döpp von der CDU ja noch sein Kruse Gebäude, das er gerne sicher für kleines Geld vermietet. Oder das Debomi Gebäude steht ja auch z. T. noch leer herum. Und weil wir gerade dabei sind, es gibt so viele Brachen in Ennepetal, deren Eigentümer nur darauf warten, wenn die Stadt diese anmietet.
Nun sagt man, der Bahnhof hat eine überragende geschichtliche Bedeutung für Ennepetal. Für wen? Für den Ennepetaler? Ich habe mal so über den Daumen nachgerechnet, wie viel Ennepetaler es denn noch geben könnte.

Wenn man die Bevölkerungsstatistik der 60 jährigen Ennepetaler-Statistik zu Grunde legt, die Abwanderungen und Sterbefälle abzieht, können das über alles mal so gerade 4.000 Einwohner sein, die man als Ennepetaler im Sinne der Vortragenden sehen könnte. Den restlichen 27.000 Einwohnern  ist es evtl. egal ob der Bahnhof stehen bleibt oder nicht, sie wohnen nur hier.

Wenn aber der Bahnhof identitätsstiftend sein sollte, so hätte man das von Anfang an anders anfangen sollen. Hat man aber nicht, weil es auch den Entscheidern bisher egal war. Also auch hier die reinste Ablenkung. Aber wovon? Will der Bürgermeister als der kompetente Macher sich aufbauen? Der alles im Griff hat? Der seine Bürger fragt bevor er entscheidet? Also ein bürgernaher Bürgermeister?

Dabei hat er doch als Chef der Verwaltung so viel Unerledigtes auf dem Schreibtisch liegen, dass man nur Mitleid haben kann. Dem Rat der Stadt gibt er der anscheinenden  Unübersichtlichkeit wegen nur tröpfchenweise die Haushaltsplanung 2010 an die Hand. Die Ratsfrau Schöneberg von der SPD wird abgewatscht weil sie ihr Unbehagen über den Haushalt öffentlich zum Ausdruck bringt. Klar, darüber spricht man nicht vor den Bürgern, das schadet eben dem Ruf des kompetenten Machers.

Die gleiche Ratsfrau fragt nach den Kosten der Werbetafeln für den Wahlkampf und bekommt nur die Materialkosten zurück. Über die Kosten der Anbringung, Reparatur, Pflege da gibt es keine Aufzeichnungen? Was für ein Laden ist das der keine Kostenkontrolle hat? Aus Mitleid hat man diese Frage zurückgezogen, weil die Werbetafeln zukünftig nicht mehr zum Einsatz kommen. Kann man denn wenigstens den anderen Kostenermittlungen trauen oder muss man da auch mit dem Daumen nachhalten?

Die gleiche Ratsfrau fordert und vermisst einen kreativen Ansatz bei der Haushaltsplanung.
Recht hat sie. Denn bei Durchsicht nach den mir vorliegenden Zahlen, könnte man spielend Millionen einsparen.

Nur das erfordert Mut, Mut sich von den liebgewordenen Zöpfen zu trennen, Mut diese Mentalität des alles alimentieren Wollens zu durchbrechen und Mut auch den eigenen früheren Kollegen zu sagen, dass sie evtl. über sind und in Altersteilzeit gehen sollten. Mut eine Ratsfrau abzuwatschen, die nicht die Mehrheit im Rat hat, ja den hat er. Aber was ist das schon für ein Mut. Mut der Verzweifelung?

So stolpert Bürgermeister Wiggenhagen durch die Gegend und baut sein Image als kompetenter Macher ab um letztendlich als unglücklich agierender Bürgermeister in die Analen einzugehen?

Ach ja, und da steht er auf der Titelseite des Haushaltsblattes in welchem er für tausende Euro seine Wahlkampfkampagne eingestellt hatte. Musste da ein  Gefälligkeitsartikel her, der helfen soll sein Image, welches er noch sucht, zu befördern? Ein Macher hätte sich der gesamten Presse gestellt. Für den Macher wäre es eine Herausforderung sich auch und gerade kritischen Zeitgenossen zu stellen, er aber kneift.

Ich denke er sollte mal seinen Vorgänger fragen, wie der es verstand vor jeder Kamera ein blendendes Lächeln hinzukriegen. Selbst vor der Verkehrsampel soll Eckhardt bei rot gelächelt haben, weil er dachte, dass ihn gleich jemand fotografieren würde. Hatte er denn eigentlich noch mehr zu bieten?

Und inzwischen wollen mindestens drei Bürgergruppen  schon mal eine Stiftung gründen, damit erst einmal Geld in die Kasse kommt. Geld wofür? Ist doch egal, Hauptsache man ist wer, auf der "Insel der Glückseligen"

Und so laufen die Glückseligen über ihre Insel mit dem Gedanken, irgendwie wird es schon werden, lasst uns ein wenige "Bäumchen, Bäumchen wechsle dich" spielen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ennepetals Weltladen rückt in die Mitte

Schon eine geraume Zeit gab es  in Ennepetal den  Weltladen  in der Voerder Straße 28, in einem kleinen 30 qm großen, gemütlich aber engen  Lädchen. Obwohl das Angebot auch damals recht umfangreich und gut sortiert war, gingen doch viele Menschen oft an dem Ladenlokal vorbei, da das recht kleine Schaufenster oft übersehen wurde, so auch die Aussage von Frau Schelk, eine der ca. 15 ehrenamtlichen HelferInnen, die ich am heutigen Nachmittag dort antraf.

Der morgentliche Ansturm zur Eröffnung mit einer großen Anzahl von Besuchern und Prominenz, die alle ihre Glückwünsche überbringen wollten hatte sich inzwischen gelegt und so konnte ich getrost meine Blicke über das Sortiment des jetzt ca. 50 qm geräumigen, hellen Ladenlokals, mit zwei einladenden großen Schaufenstern schweifen lassen. Jetzt liegt der Standort mitten im Centrum schräg gegenüber vom Marktplatz.

Wie schon zuvor entdeckte ich Lebensmittel, Schreib-, Spiel-, Korbwaren, handgefertigte Holz- und Steinfiguren, Schmuck und vieles andere mehr.

Ein kunterbuntes Arrangement, bunt wie unsere  Welt, übersichtlich und nett dekoriert.

 
Frau Renate Schelk mit Ehemann, der kräftig beim
Umbau mitgeholfen hat.
  Frau Inge Dietrich fordert dazu auf "Greifen Sie zu"
 
Ein reichhaltiges Sortiment an Lebensmitteln
  Viele hübsche Dinge, eine tolle Auswahl

Das oberste Gebot der  "DRITTE-WELT-GRUPPE ENNEPETAL e.V.", ist  die Förderung des partnerschaftlichen Handelns mit den Völkern der sogenannten "Dritten Welt". Wer mehr Einzelheiten wissen möchte, kann sich auch über die Seite des Dachverbandes informieren.

 

Die neue Adresse ist:

WELTLADEN

Fachgeschäft für Fairen Handel

Voerder Str. 48

58256 Ennepetal

Tel.: 02333/70144

Die neuen Öffnungszeiten sind montags-bis freitags von    9:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 18:30 Uhr
                                                                             samstags von  10:00 Uhr bis 13:00Uhr

                                                                              

Mit Speck fängt man Mäuse – aber keinen Voerder!

[la]Es ist schon recht selten, dass ich aus meiner "Harmoniesucht" heraus gerate und wirklich zornig werde. Aber was da im Augenblick von der Verwaltung, bzw. dem Citymanagement gegen Voerde läuft bringt mir doch mein Blut in Wallung. Und wie ich in vielen Gesprächen der letzten Tage bei Anwohnern und Einzelhändlern in Voerde erfahren musste geht es mir nicht alleine so.

                                                                   

Da gibt es das neue Citymanagement, das alles besser machen möchte als bisher die vielen Versuche der  Händlervereinigungen. Und wenn es auch wirklich von Herzen wünschenswert wäre, dass dieses Vorhaben gelänge lassen alleine  einige Vorgehensweisen und Planungen einen gewissen Zweifel aufkommen.

Da gibt es  für 3 Jahre bewilligte € 150.000,00 (je 50.000,00 pro Jahr) um den Einzelhandel in Milspe zu stärken. Das Geld wird bisher für Aktionen ausgegeben, die für einige Tage im Jahr, nämlich wenn diese Veranstaltungen stattfinden, den Einzelhändlern  etwas zusätzlichen Umsatz bescheren. Wie gesagt, es wird Geld dafür ausgegeben (Werbung/ Gebühren/Löhne bzw. Gehälter), damit die Möglichkeit geschaffen wird, dass mehr Kunden als gewohnt bei den vorhandenen Läden einkaufen.

Von der eigentlichen vertraglichen Grundlage der GmbH, Gewinne zu erzielen, ist man noch Lichtjahre entfernt und auch steht noch kein angedachtes Konzept an, woraus man das erkennen könnte. Der Wochenmarkt sollte eine Einnahmequelle sein. Wird daher jetzt die geringe Zahl der Käufer an diesem Markt bemängelt? Muss mein Bürgermeister dafür herhalten. Hat er evtl. schon Informationen vom Marktleiter oder den Marktleuten, dass sie nicht mehr lange bleiben wollen?

Womit wird der Einzelhandel nun wirklich gestärkt? Es fehlt ihm doch die wichtigste Grundlage, ein ansprechender Branchenmix drum herum.

Wird das vom Citymanagement geplante Vorhaben überhaupt Bestand haben, wo der Haushalt der Stadt so arg sparen muss, dass selbst  schon ein Streetworker nicht mehr seinen Lohn wie abgesprochen bekommt. Kann dann weiter Geld für Aktionen und Werbung verpulvert werden, anstatt in Windeseile mit allen Händlern und Ladenbesitzern ein Grundkonzept  zu erarbeiten, das eine wirkliche Basis darstellt? Die CIMA hat viel Geld gekostet (wie immer auch unser Steuergeld) und die Aussage ist nur zu dem Ergebnis gekommen, was wir alle, sofern wir noch unvoreingenommen denken können, schon längst selbst wussten. Wenn Milspe nicht bald einen Frequenzbringer wie z. B. Berlet bekommt oder in der Lage ist Shops wie Biba, MEXX, St. Oliver usw.anzusiedeln, dann kann das Citymanagement einpacken (so die Worte von Herrn Karutz, CIMA, in der letzten Ratssitzung.

                                

Was wird – wenn der Vertrag der 3 Jahre Citymanagement GmbH überhaupt erfüllt wird – dann mit den Händlern passieren? Müssen sie alles wieder
selbst bezahlen? Beleuchtung, Standgebühren, Reinigung usw.??? Dann gibt es keine Hochglanzbroschüren mehr.

Um  aber abzulenken und ein optisch besseres Bild zu machen, möchte man die IG´s auflösen und alles in einen Pott stecken. Es wird zwar in der Ratssitzung sinngemäß getönt  "Die Einzelhändler in Milspe, die durch den Bau der Fußgängerzone so gebeutelt wurden brauchen nur in diesem Jahr keine Standgebühren für den Weihnachtsmarkt zu bezahlen. Und in den Folgejahren?

Und dann hat man Rüggeberg (z.B. mit kostenlosem Pendelbus, sicher lobenswert, aber was steckt wirklich dahinter?) und Altenvoerde mit ins Boot geholt.
Ich wusste gar nicht, dass der Fußgängerzonenumbau bis Altenvoerde ging, denn auch diese Teilnehmer brauchen keine Standgebühr zu bezahlen.

Ja und jetzt kommt das eigentlich Angedachte meines Artikels.

Das vergessene Dorf

Wem, außer jemandem der mit dem Klammerbeutel gepudert ist, kann man erzählen, man hätte Voerde leider, leider  dieses mal  v e r g e s s e n.

Als diese Gespräche geführt wurden, wäre es noch rechtzeitig gewesen eine Korrektur durchzuführen.

Voerde zahlt alles in Eigenregie (sie hätten natürlich alle flugs ihre € 500,00 bezahlen und in die GmbH eintreten können).
Voerde hätte auch den Voerder Weihnachtsmarkt aufgeben und mit inne Milspe kommen können – dann wäre keine Standgebühr angefallen.

Aber Voerde ist nicht dumm und weiß:

                                  Mit Speck fängt man Mäuse – aber keinen Voerder

Die Voerder können weiter denken und ahnen, dass das überall einzusparende Geld, dass selbst für dringend benötigte Soziale Angelegenheiten demnächst nicht mehr reichen könnte spätestens, wenn die 3-Jahresfrist des CM vorbei ist nicht mehr vorhanden ist und ihre jeweils angelegten € 500,00 sich nicht rentieren würden. Und darüber hinaus  – Voerde will nicht totgestellt werden.

Oder soll demnächst die über weite Grenzen hinaus bekannte und beliebte Voerder Kirmes demnächst auch nach Milspe verlegt werden?

Am meisten bin ich enttäuscht, weil ich mir viel von unserem neuen Bürgermeister versprochen habe, der so viel anders machen und flexibler sein wollte. Geht der Schuß jetzt nach hinten los? War das anders gemeint als ich es verstanden hatte?

"Ich kann  es  nicht ändern"  soll er vor einigen Tagen  in Voerde gesagt haben. Aber dann wären wir ja wieder bei dem, was schon immer war.

Ich gönne Milspe seinen Markt und vor allem den daran teilnehmenden Einzelhändlern vollen Erfolg, denn sie haben es wirklich verdient. Zumindest die immer aktiven wie Bücher Bäcker, Filice, Moden Deppe,Die Teeinsel, Barbara Mittag, Confiserie Kartenberg, Stiftung Lohernocken  und die anderen Teilnehmer, die bisher immer mit vollem Einsatz dabei waren.

Aber ich bin wütend, wenn so wie jetzt beim Weihnachtsmarkt Voerde mit zweierlei Maß gemessen wird. Denkt unser Bürgermeister eigentlich nicht daran, dass es die Voerder waren, die ihm zu seinem Sieg verholfen haben???????

Hier wäre es vielleicht einmal gut gewesen "über den Schatten zu springen" oder "ein Zeichen zu setzen".

 

 

Linde Arndt

ziemlich verärgert an einem Donnerstag (Markttag in Milspe)

Soll Ennepetal-Voerde jetzt ausgegrenzt werden?

[jpg] Anfang des Jahres durften wir die Geburt des Citymanagement begleiten. Schon damals merkten wir, es war ein krankes Kind. Es wird es nicht schaffen erwachsen zu werden.

Eingangs durften nur die anliegenden Einzelhändler der Fuzo "Inne Milspe" für 500,– Euro Mitglieder werden. Früh merkten die Geburtshelfer, die damals nicht die Übersicht hatten (Hatten die denn die Übersicht schon einmal?), jedoch, dass nicht genügend Einzelhändler da waren. Man weitete den Mitgliederkreis auf die ganze Voerderstrasse aus. Aber auch jetzt kamen nicht genügend Mitglieder zusammen und man weitete den Personenkreis der Einzelhändler um Handwerker, Vereine und Dienstleister aus. Auch ließ man jetzt die IG Altenvoerde, wobei die Altenvoerder Einzelhändler mussten nicht bezahlen, mit ins Boot. Im April 2009 war es endlich soweit, die GmbH und Co KG wurde gegründet und mit dem Votum des Rates mit 150.000,— Euro ausgestattet, unser aller Steuergeld. Flugs wurde ein Beirat gegründet und der Vorsitzende Herr Pütz zum Beiratsvorsitzenden gewählt. Ende des Jahres wird Herr Pütz, nach unseren Informationen in einer IT Abteilung angestellt, sein Einzelhandelsgeschäft aufgeben. Jetzt ohne aktiven Beiratsvorsitzenden, der nie Einzelhändler war, bleibt er trotzdem?

Nun bis zur Wahl wurden viele kleinere Aktivitäten durch das Citymanagement auf den Weg gebracht. Alle waren jedoch unserer Meinung nach nur dazu da, dem Bürgermeisterkandidaten der CDU eine dementsprechende Bühne zu verschaffen. Zufall? Wohl kaum. Bis heute war das für uns eine wohldurchdachte Wahlkampfmaschine auf Kosten des Steuerzahlers. Denn der Erfolg war gleich Null. Wesentliche Umsätze wurden nicht generiert, neue Unternehmen wurden nicht akquiriert. Wie sollte es nun weiter gehen? Der Citygedanke oder der Gedanke in Milspe ein Zentrum zu etablieren ist noch nicht vom Tisch. Richtig man hat eine Dachmarke etabliert. Der Designer und der Drucker haben sich sicher über die Umsätze gefreut. Aber war das eine Strategie die Erfolg versprechend sein sollte? Nein, konnte sie ja auch nicht.

Milspe ist nun einmal von Discountern, Versicherungen aber auch kleinen Ladenflächen durchzogen. Dort gibt es eben keine weiteren Möglichkeiten einen ansprechenden Fachhandel zu etablieren! Anstatt aber die Strategie zu überdenken, schlägt man immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand, koste es was es wolle. Nun hat man, nachdem man sich einen blutigen Kopf geholt hat, einigermaßen erholt und eine neue Taktik zu der von mir erkannten Strategie erarbeitet.

In den Vorjahren wurde in Milspe immer wieder versucht einen Advents-oder Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen. In der Regel konnten diese Märkte jedoch nur als peinlich eingestuft werden, wenn jemand gekauft hatte, so nur aus Mitleid. Entweder stand ein naher Verwandter oder Bekannter hinter dem Stand, dem man sich verpflichtet fühlte.  Oder man holte sich die weihnachtliche Bock- oder Bratwurst mit Pommes und Mayo dazu, es durften aber auch die weihnachtlichen Reibekuchen sein und vor allem der Glühwein, Marke Christkindel im 5 Liter Plastik Behälter.

Nun soll alles dank Citymanagement ganz anders werden. Die Bannerwerbung fängt schon drei Wochen vorher an und es wurden Hochglanzflyer (Link zum Flyer) gedruckt.  Kostet ja nichts, zahlt ja der Steuerzahler. Nicht das ich das den Veranstaltern und Ausstellern nicht gönne, denn ich weiß ja wie wenig Umsatz "Inne Milspe" durch den Fachhandel generiert wird. Auch brauchen die Aussteller, soweit ich informiert bin, keine Standgebühr oder sonstige Kosten zu tragen.  Die Kosten? Dafür steht der Steuerzahler ein. Wird eben unter Wirtschaftsförderung verbucht. Auch bezweifele ich, ob innerhalb der Stadtverwaltung für die Kosten  Auf-und Abbau, Elektroinstallationen oder sonstige Versorgung dem Citymanagement eine Kostennote ausgestellt wird.  Ich bezweifele das einmal, sehr stark. Das ganze wäre für uns nicht eine Zeile wert, weil wir das Citymanagement sowieso abgehakt haben – als Totgeburt eben. Ab und an wollten wir nur die verzweifelten Versuche, doch etwas zu bewegen, kommentieren. oder, was aber sehr unwahrscheinlich ist, einen konstruktiven Strategiewechsel vermelden. Das würde aber einen Paradigmenwechsel bedeuten, was bei den konservativen Organisatoren kaum möglich ist.Rechthaberei lässt grüßen.

Obendrein wird noch ein Shuttleverkehr nach Rüggeberg zu dem dort stattfindenden Adventsmarkt eingerichtet, was soll es. Nun Milspe und Rüggeberg sind versorgt, Altenvoerde mit seiner IG wird auch anwesend sein. Oberbauer soll zu den Ausstellern gehören. Der 1. Advent ist bald da  – offensichtlich gut aufgestellt. Ist er das?

Wenn da nicht die Ortsteile Voerde, Büttenberg oder auch Hasperbach wären.

Voerde hat seinen Adventsmarkt  immer am 2.Advent. Da ich Voerder bin, wusste ich es immer zu schätzen, wenn dieser Markt im "Zönchen" und neuerdings, noch attraktiver, um die Kirche herum sehr stimmungsvoll organisiert wurde. Er hatte einen gewissen Reiz, der dem Ortsteil Voerde angemessen war. Und da er noch obendrein gut besucht war, hatte und hat er auch die dementsprechenden Aussteller.

Diese Aussteller kamen auch von den anderen Stadtteilen gerne in unser Voerde. Nur diese Aussteller müssen Standgebühren bezahlen. Die Stadtverwaltung hatte hierfür nämlich kein Geld. Die Voerder zahlten zwar auch murrend, aber es war eben Tradition wie auch unsere Kirmes.

 

Nur wenn jetzt in Milspe alles subventioniert wird und noch Werbung und PR betrieben wird, kann man sich an den 5 Fingern abzählen, dass sich viele Aussteller überlegen ob sie noch nach Voerde kommen sollten.

Wir denken,  dass dieses darauf hinaus läuft Voerde das Wasser abzugraben um Milspe nach vorne zu bringen.
Nur was soll das? Will man hier in Voerde auch einen öden Stadtteil haben, wie man ihn in Milspe schon hat.
Sollen hier auch die ganzen Discounter rauf kommen, der letzte Metzger verschwinden oder gar die Rosine zu machen? Die Bannerwerbung und die Flyer sprechen eine eindeutige Sprache. Mit keinem Wort wird auf den Adventsmarkt in Voerde verwiesen. Wir finden das ist Absicht, um letztendlich einen ganzen Stadtteil, der noch Vitalität besitzt, ins Aus zu befördern. Sicher wird jetzt jeder unserer Ratsmitglieder sagen, nein, so ist das nicht gemeint. Nur wie anders soll man das verstehen? Und der Rat der Stadt Ennepetal? Dem ist das ganze egal,Hauptsache wir haben unseren Sitz oder auch unser Pöstchen.

Wir möchten hier und heute daran erinnern, der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung haben ein Gleichheitsgebot und sollten Diskriminierungen andere Stadtteile unterlassen. Denn auch die Voerder, Büttenberger und Hasperbacher gehören zu Ennepetal, mit gleichen Rechten und Pflichten. Auch möchten wir daran erinnern, in Voerde sind die größten Gewerbesteuerzahler von Ennepetal die mit ihrem Dasein ein klares Bekenntnis zu Ennepetal ausgesprochen haben. Das ansprechende Niveau hier in Voerde sollte auch durch einen attraktiven Adventsmarkt erhalten bleiben. Mit gleichen Rechten und einer gleichen Aufmerksamkeit wie in Milspe. Wir wollen keine Sonderrechte, wir wollen aber gleiche Rechte in einem gemeinsamen Ennepetal.

Was soll außerdem die Vorankündigung in einer Rede des neuen Bürgermeisters, dass wohl im nächsten Jahr auch Voerde sich in den Weihnachtsmarkt Milspe integrieren würde wie jetzt bereits Altenvoerde? Muss darum in diesem Jahr von den Ausstellern in Voerde gezahlt werden, damit der Druck erhöht wird, sich dem Konzept "Milspe ist City" anzuschließen, bzw. zu beugen? Wie wird das enden? Nun,nach drei Jahren wird die Stadtverwaltung melden: Wir haben zwar keine Ahnung gehabt, aber damit haben wir alles versucht! Wie sagte Frau Drees so schön sinngemäß: Die Stadt hat doch Geld in die Hand genommen. Nur um Inhalte und Konzepte ging es nie, es ging nur um Rechthaberei und Eitelkeiten.

Falls dem Rat der Stadt und der Stadtverwaltung der Ansprechpartner nicht mehr erinnerlich ist, wir greifen gerne mit den dementsprechenden Informationen unter die Arme.

Aber ausgegrenzt werden wollen wir nicht.

Jürgen Gerhardt  
 

Ohne Saft und Kraft in Milspe.

[jpg] Es ist Samstag, der 19.September 2009, eine Woche vor der Bundestagswahl ´09. Als ich auf dem Milsper Markt ankam, sah ich die Schirmchen der 5 Parteien wie an einer Leine aufgereiht stehen.
Links stand etwas abseits "das Schmudelkind" der Politik, die Partei Die Linke, direkt daneben, die Bündnisgrünen und so weiter und sofort.

    

An den Ständen waren nunmehr einige Leute, in der Regel jedoch fast alles Parteiindianer, allerdings auch drei Parteihäuptlinge. Bei den Linken weiß man allerdings nie so recht wer Häuptling und wer Indianer ist.

Ich stellte mich vor Schlecker um das Treiben zu beobachten. Kurz darauf sprach mich ein CDU Mann an um mir zu sagen: "Wir wollen doch Angela wieder wählen?" und bot mir den üblichen Flyer nebst Kugelschreiber an.

Na ja, wenn er Angela mag, so ist da sicher nichts einzuwenden. Nur in der Regel habe ich meine Frau gewählt und neige im Moment nicht dazu eine andere Frau zu wählen. Zumal denn wo ich weiß, was ich an meiner Frau habe. Was ich aber mit Angela bekomme, ist halt so eine Sache, sie teilt sich ja nie richtig mit. Da ist meine Frau schon klarer in ihren Aussagen. Mittendrin stand noch ein Plakat von unserer Perle der Uckermark, Angela Merkel mit dem sinnentleerten Spruch: Wir haben die Kraft. Bis heute hat sie uns verschwiegen wofür sie diese Kraft einsetzen will, die sie angeblich mit ihrer Partei hat.

Zwischendurch huschten die möglichen Bündnisspäher zu den Schirmchen der Nachbarn um ganz unverfängliche Gespräche zu führen. Haben die während des Bundestagswahlkampfes etwa versucht Kommunalpolitik zu machen? Also ne. Unsern guten alten "Silberrücken" Walter Faupel von der CDU habe ich nicht ausgemacht, er ist sich entweder zu sicher oder sich aber  zu schade solch einen Strassenwahlkampf zu führen.

Feinstofflich waren keine Verbindungen zwischen den Bündnisgrünen und der Steinmeiertruppe auszumachen, obwohl mir bekannt ist, die haben schon einmal miteinander geredet nach der Kommunalwahl. Scheint aber nicht geklappt zu haben. Bleibt noch die FDP die sich irgendwie bedeckt hält und sich an ihrem Zuwachs erst einmal erfreut. Und tatsächlich hat es doch Herr Frey geschafft einen Kugelschreiber mir in die Brusttasche zu bugsieren. Überhaupt ist die FDP in einer komfortablen Situation; denn die Großkoalitionäre machen keinen Wahlkampf und halten sich bedeckt mit inhaltlichen klaren Aussagen. Ennepetal lässt grüßen. Zwischendurch machte die Steinmeiertruppe eine Fraktionssitzung, im Stehen versteht sich. An der Mimik und der Gestik sah man schon, es ist sehr ernst. Logischerweise lässt man da niemanden heran. War ja eh egal, es kamen ja sowieso nicht so viele Leute denen die "große Politik" erklärt werden musste. Und überhaupt, wie können so kleine Leute, große Politik erklären? Für mich unverständlich, zumal sie sich alle auf eine Hobbypolitik berufen, wenn es eng wird. Im Moment geht es ja eh nur um die Posten und Pöstchen für alle Parteimitglieder, dass sind die Deals die erst einmal ausgehandelt werden müssen. Ein Blockkraftheizwerk für die eine Mehrheit im Rat? Oder gar den ersten Beigeordneten für diese Mehrheit? Zum ersten, zum zweiten, wer bietet mehr?

Kommen wir doch zur Bundespolitik und den anstehenden Wahlen. Da hat sich einiges in den letzten Tagen getan. Eine interessante Umfrage war: Welche Koalition würden sie favorisieren?
Heraus kam: 1 Gruppe will die große Koalition weiter haben, die andere Gruppe will eine schwarz/gelbe Koalition. Beide Gruppen sind in etwa gleich groß und stellen in Summe ca. 80% der Wähler.
Die FDP als auch die Bündnisgrünen haben sich definitiv festgelegt, nämlich nicht mit der Ampel oder der Jamaikakoalition zur Verfügung zu stehen. Die SPD hat definitiv ein Bündnis mit den Linken ausgeschlossen.

Damit kann man nur die beiden Möglichkeiten, die in der Umfrage herauskamen, in seine Überlegungen mit einbeziehen.

So stellt sich dann die Wahl relativ einfach dar. Die Wahl beeinflussen  sowieso die Swinger, die anderen wählen sowieso immer das Gleiche. Die Swinger sind eine Gruppe von 1/3 der Wahlberechtigen.

Wenn man also die große Koalition wünscht, sollte man unbedingt die SPD wählen, was dazu führt, dass die SPD es nicht mit den anderen  kann als nur mit der CDU, die wiederum kann es dann nicht mit der FDP.

Wenn man allerdings eine schwarz/gelbe Koalition will, so sollte man unbedingt die FDP wählen, was dazu führt, dass die FDP gestärkt mit der CDU eine Koalition bilden kann.

Bei diesen Überlegungen bleibt die CDU außen vor, da sie ja sowieso mit ihren über 30% in einer sicheren Position ist. Was die ganze Wahl noch ein bisschen unübersichtlich macht, sind die Überhangmandate, die allerdings nur den beiden großen Parteien, also der CDU und der SPD, einen gewissen Vorteil verschaffen.
Dies führt letztendlich in der Prognose zu großen Unsicherheiten.

Jürgen Gerhardt

Wilhelm Wiggenhagen orientierungslos?

[jpg] Da steht man sich  "inne Milspe" die Beine in den Bauch um unsere BürgermeisterkandidatInnen abzulichten, und was ist? Hofmann, Schöneberg, Völlmecke, alle waren sie da, nur "Wilhelm das Brot" mit seiner   "Ilona vonne Milspe" waren nicht in Sicht. Frau Dr. Siekermann, die war ja entschuldigt, hatte die doch das sonntägliche Gespräch mit ihren Pflanzen auf der Agenda.

Dann mit 1 ½ stündiger  Verspätung kam auch "Wilhelm das Brot". Prinzessin "Ilona vonne Milspe" winkte kräftig in die Menge, nur, Kamelle gab es nicht.
Was war passiert? Ist doch ein deutscher Diplom Verwaltungsfachwirt geradezu prädestiniert, dass man sogar Schweizer Uhren nach ihm stellen kann. Und "Wilhelm das Brot" leistet immer ganze Arbeit, gibt also immer 100%. Ob das nun bei der "Verödung" der Innenstadt, bei der "Vertreibung" von 3.000 Ennepetaler Einwohnern oder den ehemalig ansässigen Ennepetaler Einzelhändlern ist, er weiß immer Rat. Und wenn Wahlkampf ist, so wie jetzt, guckt er halt zu den anderen KandidatInnen was die machen und macht das auch. It´s easy.

Man wundert sich warum die "vertriebenen Ennepetaler" nicht schon ihren eigenen Bund gegründet haben. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
                         

                                
  Wilhelm Wiggenhagen, parteilos, Kandidat der CDU, mit seiner Frau Ilona im Font des Oldtimers, vor der VHS in Gevelsberg  

       

  Nur am Sonntag, dem verkaufsoffenen, wurde er mal alleine los geschickt um sich in Ennepetal  sodann unter die Menge zu mischen.Er musste ja nur von Gevelsberg-Borkey nach Ennepetal-Milspe. Faupel, unser guter alter "Silberrücken", sagte noch: Das schaffst Du, Wilhelm. Wo landete er?
In Gevelsberg vor der VHS: Dort fuhr er in einem Oldtimer vor. "Ilona vonne Milspe" winkte kräftig ins Volk und es wäre alles gut gegangen wenn  der
Bürgermeisterkandidat der CDU Gevelsberg, Herr Adrian, nicht zufällig anwesend gewesen wäre.
[Die CDU in Gevelsberg bekommt noch einen eigenen Kandidaten auf die Reihe.]
Bürgermeisterkandidat der
CDU Hans Günther Adrian
   

Einige Gevelsberger hörten den Dialog der drei:

Adrian:    Wilhelm was machst du denn hier? (Adrian hatte früher mal in der Ennepetaler Verwaltung gearbeitet)
Wilhelm: Mensch ich muss Wahlkampf machen, siehst doch, Leute ohne Ende, die mich wählen könnten.
Adrian:    Aber das sind doch alles Gevelsberger, du bist Kandidat in Ennepetal.
Wilhelm:
Und? Ich wohn doch hier.
Adrian:    Klar, wohnst du bei uns, Du kandidierst aber in Ennepetal.
Wilhelm: Hier bin ich aber zu Hause, hier kaufe ich auch ein.
Adrian:    Das ist ja alles richtig, aber hier bin ich Bürgermeisterkandidat.
Ilona:       Nun lassen sie mal meinen Willi in Ruhe seinen Wahlkampf machen. (Winkt lächelnd ins Volk)
Bürgermeister Jacobi eilt herbei:  Herr Wiggenhagen, was ist los?
Wilhelm: Mensch Herr Jacobi, nett sie mal wieder zu sehen.
Jacobi:    Sollten sie jetzt nicht in Ennepetal sein, am Zielpunkt?
Wilhelm:  Klar, hier bin ich.
Jacobi:    Aber das sind doch nicht ihre Leute.
Wilhelm: Wo die Leute sind, da bin auch ich, da ist auch Wahlkampf.
Adrian: (Jetzt etwas wütend)    Wilhelm, jetzt mach das du in dein Kaff kommst, hier gibt es für dich nichts zu holen.
Fahrer:     Wir müssen jetzt weiter.
Wilhelm:  Wie weiter?
Fahrer:     Wir müssen noch nach Ennepetal.
Wilhelm:  Och, da arbeite ich doch. Hab´dort einen guten Job.
Adrian:     Jaha, Wilhelm und dort willst Du auch Bürgermeister werden.
Wilhelm:   Och? Nicht hier, aber ich wohne doch hier.

Das Fahrzeug fährt an, "Ilona vonne Milspe" winkt noch einmal kräftig lächelnd in die Menge.

Adrian bleibt kopfschüttelnd und sichtlich genervt zurück.

Ein Gevelsberger fragt: Wer war denn das?
Ein anderer antwortet: Das war einer vom Borkey.

Das Fahrzeug entschwindet.

Kurz darauf traf  "Wilhelm das Brot" mit "Ilona vonne Milspe" auf dem Marktplatz Milspe ein. Ilona winkte und Wilhelm guckte etwas verstört drein, so als wenn er sagen wollte: Hier bin ich zu Hause?

Jürgen Gerhardt


 

[Anmerkung L.A.  Für Alle, die es noch nicht gemerkt haben – dieser Beitrag ist eine Satire]

Leben so wie ich es mag

[Lizenz- u. gemafreie Musik von http://www.hartwigmedia.com]

[Wer das Video noch einmal sehen möchte, bitte reloaden] –
[Für alle, die keinen Flashplayer haben oder downloaden möchten, gibt es die Fotos auch noch einmal im PDF-Format zum angucken, oder downloaden]
 

 Ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Der Himmel klar blau, die Sonne strahlte  und war nur noch vom glänzenden Lack und Chrom der beeindruckenden Oldtimer zu toppen, die nach und nach auf dem Marktplatz in Ennepetal eintrafen und sich dann in der Fußgängerzone verteilten.

Und sie kamen aus allen Richtungen. Junge und alte Leute waren neugierig und wissbegierig, hielten ein Schwätzchen mit den Fahrern oder Nachbarn und waren "einfach gut drauf". Überall gab es kleine Inseln mit Stühlen und Tischen, sämtliche Bänke innerhalb der Fußgängerzone waren belegt, ja, eigentlich hätten noch weitere Sitzgelegenheiten vorhanden sein können. Aber da es ja so viel zu gucken gab, wurde auch nach kurzer Rast wieder Platz für die Wartenden gemacht.

Da hatte ich zuerst gedacht, wo doch gerade vor einigen Tagen die Oldtimershow vor dem Industriemuseum war, würden evtl. nicht zu viele Besucher interessiert sein. Falsch vermutet. Die City war voller Menschen. Und es waren fröhliche Menschen. Heiter wie der Tag.

Es war wie ein Traum – die sonst so spärlich besuchte Innenstadt voll vibrierendes Leben, einfach schön anzusehen. Da haben wir schon einmal einen Vorgeschmack bekommen, wie es sein könnte, oder besser sollte.

Nun gut, man kann die Oldtimer-Ralley nicht zu einem Dauerkonzept machen und es ist auch ein schweres Brot den Normalzustand inne Milspe weiter positiv zu verbessern, aber allein das Gefühl, so könnte es sein, war etwas Besonderes.

Ennepetal pulsierte und man kann Theo Bicking, der AVU und vor allem den Mitgliedern des ACAS nur danken, dass sie
an diesem Tag die Organisation unseres Citymanagements in so gelungener Kombination unterstützt hat.

So ein Highlight braucht Ennepetal bald wieder. Aber noch wichtiger ist es, attraktive Geschäfte  hier anzusiedeln, damit die Besucher und Käufer auch ausserhalb dieser Veranstaltungen nach Ennepetal kommen.

Ich kann nur sagen, für mich war das Leben – Leben so wie ich es mag.

 

Linde Arndt

 

Hoffnung, dass sich etwas bewegen lässt

  

[jpg] Der Marktplatz „Inne Milspe“ war heute grün,das Grün der Trikots der Fahrradfahrer der „Tour der Hoffnung“.
185 Fahrer sollen es gewesen sein, ich will es auch nicht beurteilen. Am Marktplatz angekommen setzte ich mich zwischen drei Fahrer aus Linz, Neuwied und Bad Homburg. Die drei hatten die Vortour schon hinter sich und machten jetzt die Haupttour, die heute über Gevelsberg in Hagen enden sollte.
 
Wir kamen relativ leicht ins Gespräch, ich wollte etwas über die Motivation der drei erfahren.
Zu Anfang der Tour fanden sich alle Beteiligten in der Giessener Klinik ein. Dort wurden ihnen mehrere kleine Patienten vorgestellt, deren Geschichten berührten und motivierten.
 
Ein Kind war aus Lettland oder Litauen, man wusste es nicht mehr so genau. Von den dortigen Mediziner wurde es vor drei Jahre aufgegeben. Es hätte also sterben müssen. Durch Zufall erfuhr man von dieser Krankengeschichte. Das Kind wurde eingeladen und man stellte eine neue Diagnose und schlug auch sogleich eine Therapie vor. Kosten dieser Aktion Eur 10.000,–.

 

Es wurde ein passender Rückmarkspender gesucht und gefunden und das Rückenmark wurde auch übertragen. Dann betrat das Kind den Raum, ein kleines Mädchen, etwas ernsthaft aber nunmehr in Gänze geheilt. Durch diese Gelder wurde diese Heilung erst ermöglicht.
 

Alle drei Männer waren gerührt und berichteten, dass bei der Schilderung dieser Krankengeschichten und deren Erfolg manch ein Auge feucht wurde. Ein Wermutstropfen blieb jedoch. Wenn, so die Männer einhellig, die Politik ein paar Milliarden, von den Milliarden die im Moment in die anderen Systeme fließen, für diese Kinder im Bereich der Forschung hineingesteckt würden, so wären wir heute vielleicht soweit, dass der Tod eines Kindes mit diesen Krankheiten eine noch größere Ausnahme wäre. Im Moment haben diese Touren – immerhin finden sie im 26sten Jahr statt, – die Heilungschance von 60% auf 80% erhöht. Ein großer Erfolg, so meine ich.
 
In dem Moment musste der jüngerer der Drei gehen, sein Vater Eberhard Ginger schwebte gerade an einem Fallschirm herunter um letztendlich sicher „inne Milspe“ zu landen.
 
 
 
In der Zwischenzeit hatten sich auf der Bühne die Kinder des Kindergartens aufgestellt  um gemeinsam mit Geraldine Olivier den Titelsong der Tour, „ Licht am Horizont“ zu singen. Alle wiegten sich mit der Melodie um die Hoffnung die in Milspe Station machte zu verfestigen.

 

 

Was blieb, der Lokalmatador, Michael Eckhardt übergab einen Scheck über EUR 8.000,– . Walter Faupel (CDU) nahm den Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen ans Händchen um auch ein paar Worte zu sagen, Anita Schöneberg (SPD) übermittelte Grußworte und übergab einen Scheck von der SPD Fraktion und auch Sabine Hofmann (Bündnis90/Die Grünen) betrat die Bühne und beteiligte sich an der Spendenaktion.
 
Und als die Kinder da so standen, dachte ich mir, wenn der Geldwert der Wahlwerbung den Fahrern übergeben worden wäre, wäre wenigstens was sinnvolles mit diesem Geld passiert. Aber das sind nur naive Träume. Ich schüttelte meinen Kopf und war wieder voll da.
 
Macht weiter so, es war toll euch kennen gelernt zu haben, sagte ich meinen Gesprächspartnern. Wir gaben uns die Hand und verabschiedeten uns.
 
Jürgen Gerhardt
 

 


[ Anmerkung ]

An dieser Stelle sei auch von unserer Seite ein herzlicher Dank für alle die ausgesprochen, die die Strapazen dieser Tour auf sich genommen haben um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Dank auch an alle, die für diese Aktion gespendet haben.
Linde Arndt und Jürgen Gerhardt