Freitag Eröffnung von „Kohle, Kühe, Kunst“ am Schloss Martfeld

"Volle Fahrt voraus" und "Architektur unter Tage – Schacht"
Freitag Eröffnung von "Kohle, Kühe, Kunst" am Schloss Martfeld

Am kommenden Freitag, dem 21. Mai, wird um 16 Uhr in der Freizeitanlage am Schloss Martfeld der Schwelmer Abschnitt des Rundwanderweges der Ausstellung "Kohle, Kühe, Kunst" eröffnet. Bürgermeister Jochen Stobbe begrüßt die Künstlerinnen, Künstler und Gäste am Schloss Martfeld, wo das Bühnenmobil aufgestellt wird. Die Stadt freut sich sehr, mit Jürgen Fischer den Programmkoordinator der RUHR 2010 GmbH zu Gast zu haben. Der künstlerische Leiter des Projektes, Markus Nottke, wird gemeinsam mit den Besuchern die Künstler an ihren Kunstwerken, die rund um das Schloss angeordnet sind, aufsuchen. Gespräche vor Ort sind ausdrücklich erwünscht. Die Braidhouse Jazzmen werden in bewährter Weise musizieren.

Schwelm ist nach Ennepetal (Hülsenbecker Tal) und Sprockhövel (Alte Trasse, Poststraße) die dritte Stadt, die an diesem nachbarschaftsbezogenen Kunstprojekt beteiligt ist. Als vierter und letzter Partner schließt sich in der kommenden Woche (28.5.) die Stadt Gevelsberg (Stadtgarten) an. Das Gemeinschaftsprojekt "Kohle, Kühe, Kunst / Vier Städte – ein Weg" lädt ein zu einer Erkundungs-, Wander- oder Radtour durch blühende Erholungsgebiete, vorbei an historischen Industriezeugnissen. Künstler und Künstlerinnen machen am Wegesrand eine Wiese zum Atelier, zur Galerie oder zur Bühne.

Die Künstlerinnen und Künstler, auf deren Arbeiten sich die Schwelmer und ihre Gäste freuen, sind:

  • Timothy Vincent – "figura serpentinata"
  • Martin Wind – "Kultur-Beutel"
  • Monika Simon – "Volle Fahrt Voraus"
  • Ellen Loh-Bachmann – "Kohle, Kühe, Kunst – 2 Künstler 1 Weg"
  •  Winfried Gille – "Kohle, Kühe, Kunst – 2 Künstler 1 Weg"
  • Mario Lange – "Architektur unter Tage – Schacht"
  •  Ulrike Harbach – "Der Bauwagen als mobile, experimentelle Dunkelkammer!!"
  • Ulrich Höller – "Heumandl"
  •  Martine Seibert-Raken – "Von Erde und Werten"
  •  Wibke Brandes

In den vier Städten findet eine Kunstpräsentation im Grünen, in der Natur und am Wegesrand statt. Dabei stellen Künstlerinnen und Künstler sich mit ihren Werken im Rahmen eines vorgegebenen, jedoch eher weit gefassten Mottos der Öffentlichkeit vor, wobei verschiedenste Stilrichtungen, Techniken und Werkstoffe zu sehen sind. Im Vordergrund steht immer die Herstellung, Darstellung oder Darbietung von Kunst im Freien. Das bedeutet, dass neben Skulpturen und Kunstobjekten auch Performances zu sehen sein werden. Die Präsentationen werden durch einen gemeinsamen Weg, und zwar einen Rundweg durch alle vier Städte, miteinander verbunden. Auf diesem Weg sind die Elemente "Kohle" und "Kühe" im Landschafts- und Stadtbild zu finden. Der Weg ist benutzerfreundlich ausgeschildert und wird zukünftig ganzjährig begehbar bzw. befahrbar sein.

Schwelm, den 18. Mai 2010

 

„Was kann jeder von uns für Schwelm tun?“


Bürgermeister bittet Einzelhändler und Hauseigentümer zum 1. Schwelmer Stadtgespräch

                            
Soeben haben gut 190 Anschreiben das Rathaus verlassen. In diesen Briefen wendet sich Bürgermeister Jochen Stobbe an Schwelmer Geschäftsinhaberin/nen und Hauseigentümerin/nen, die er für Dienstag, den 18. Mai, um 19 Uhr in den Veranstaltungsraum der Stadtsparkasse Schwelm, Hauptstraße 63, eingeladen hat.
                                                
"Die Entwicklung unserer Stadt", so Jochen Stobbe über dieses "1.  Stadtgespräch", "liegt mir sehr am Herzen". Es gelte, die vielen verschiedenen Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zusammen zu bringen, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln und das Machbare anzugehen. 

Jeder von uns sollte sich die Frage stellen: "Was kann ich für Schwelm tun?" Mögliche Themen, die viele der eingeladenen Einzelhändler, Vermieter von Gewerbeflächen und Teilnehmer der Arbeitsgruppen der GSWS zu einem zukunftsorientierten Gespräch an diesem Abend zusammen führen sollen, können sein: Gestaltung der Innenstadt – Parkflächen – Verkaufsflächen – Sauberkeit – Öffnungszeiten – Entwicklung der Brauerei – Willkommen in Schwelm – Stadttore – Weihnachtsbeleuchtung.

Schwelm, den 5. Mai 2010

„Achtzehn Pasteten“ : Jan Wagner liest in Stadtbücherei Schwelm Lyrik


P.E.N.-Autor zu Gast in der Metropole RUHR

Im Rahmen der Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt RUHR 2010 wird der 1971 in Hamburg geborene und in Berlin lebende Schriftsteller Jan Wagner am Montag, dem 10. Mai, um 20 Uhr in der Stadtbücherei, Hauptstraße 9-11, aus seinem dritten veröffentlichten Lyrik-Band "Achtzehn Pasteten" lesen. Der Eintritt ist frei.

                              

Jan Wagner studierte Anglistik in Hamburg, Dublin und Berlin und arbeitet als freier Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen. Seine Gedichte  sind in viele Anthologien aufgenommen worden (z.B. Der Große Conrady) und wurden in Literaturzeitschriften wie "Akzente" u.a. veröffentlicht. Wagner ist zudem Rezensent für die Frankfurter Rundschau, weitere Zeitungen und den Rundfunk.

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die er erhalten hat, gehören der Hamburger Förderpreis für Literatur, der Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis, das Amsterdam-Stipendium der Stichting Culturele Uitwisseling Nederland Duitsland und des Berliner Senats, der Christine-Lavant-Publikumspreis, der Anna-Seghers-Preis, der Ernst-Meister-Preis für Lyrik, das Casa Baldi-Stipendium der Deutschen Akademie Rom, das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds und der Wilhem-Lehmann-Preis.

Am Gedenktag der Bücherverbrennung (10. Mai) lesen 53 P.E.N.-Autoren in allen Städten der Metropole Ruhr aus ihren Werken. Der 1921 in England gegründete literarische Freundeskreis P.E.N. vereinigt weltweit 140 Schriftstellervereinigungen. Das P.E.N.-Zentrum Deutschland ist eine dieser Vereinigungen, die für das freie Wort eintreten und Stimme sind für verfolgte und unterdrückte Autoren.

Für mehr Ruhe für die Anwohner

Ab 17. Mai Nachtfahrverbot in Altstadt von 22 bis 6 Uhr

Am 14. April hat im Rathaus eine Bürgerversammlung stattgefunden, in der Anwohner der Altstadt noch einmal ihre Nöte schilderten und die Stadtverwaltung und die Polizei die bisher gegen die Beschwerden getroffenen Maßnahmen erläuterten. Die Stadtverwaltung teilte seinerzeit mit, dass ein wesentlicher Schritt zur Beruhigung der Situation darin bestehen sollte, die Kölner Straße zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens für den Fahrzeugverkehr zu sperren. Diese verkehrsbeschränkende Maßnahme tritt am 17. Mai in Kraft. Man hofft, damit dem erhöhten und lärmenden Autoverkehr, der viele Anwohner belästigt, Einhalt zu gebieten.

                  
  
Die Stadt informiert die Anwohner in diesen Tagen mit einem Handzettel. Bürgermeister Jochen Stobbe schreibt darin: "Ich möchte bereits jetzt auf diese Änderung hinweisen, damit Sie die Möglichkeit haben, sich frühzeitig vorzubereiten".

Die Umsetzung soll nun probeweise, zunächst auf 1 Jahr befristet, erfolgen. Das  Nachtfahrverbot gilt für alle Fahrzeuge. Fahrzeugbezogene Ausnahmegenehmigungen für Anwohner, Mietwagenunternehmen und Gewerbetreibende, die über einen Stellplatz im Bereich der Altstadt verfügen, werden auf Antrag und in der Erprobungsphase gebührenfrei erteilt.

Die Ausnahmegenehmigungen können in der Parkraumüberwachung beantragt werden. Ansprechpartner zu den Sprechzeiten montags, mittwochs, freitags von 8 bis 12 Uhr und montags von 14 bis 17 Uhr ist Herr André, Zimmer 226 b, in der Moltkestraße 24.

Die Einhaltung des nächtlichen Durchfahrtsverbotes wird von der Polizei überwacht. 

Schwelm, den 3. Mai 2010

42.587 Bürger besuchten die Stadtbücherei Schwelm

Bücherei starker Partner beim Erlernen der deutschen Sprache

Die Stadtbücherei Schwelm verleiht nicht nur Bücher, sie führt auch Buch, und zwar im Sinne von Statistik. Und die zeigt für das Jahr 2009 folgende Ergebnisse auf:

42.587 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Stadtbücherei in der Hauptstraße 9-11, und der Lesehunger war groß. So entliehen 1408 Bürger zusammen 67.046 Medien, also Bücher und CD. Insgesamt hielt die Bücherei in 2009 35.287 Medien bereit – vom Sachbuch über den Krimi, von der Heimatgeschichte über den Gedichtband bis zum Hörbuch für Erwachsene und Kinder.

                                                       

Im Jahr 2009 haben sich die Mitarbeiter der Stadtbücherei besonders mit dem Thema "Integration und Erwachsenenbildung" befasst. Mit Unterstützung des Ministerpräsidenten der Landes NRW wurden Medien zum Erlernen und Einüben der deutschen Sprache für Kinder- und Erwachsene und zur beruflichen Aus- und Weiterbildung angeschafft. Auswahllisten der neuen Medien wurden u.a. über die VHS und die städtischen Kindertagesstätten weitergegeben.

Die Arbeit mit Schulen, der Sommerleseclub für Kinder und Jugendliche und der Leseclub der Gustav- Heinemann-Hauptschule wurden mit Unterstützung der Grünewald-Stiftung weitergeführt. Besonders intensiv wurde das Angebot des "Bilderbuchkinos" für Kindergartenkinder genutzt. 20 Gruppen mit insgesamt 305 Kindern besuchten die Bücherei für eine Vorführung und verfolgten spannende und lehrreiche Geschichten. Bilderbuchkino bedeutet, dass parallel zum Vorlesen Dias an die Wand geworfen werden; so können möglichst viele Kinder die Zeichnungen aus einem Buch beim aufmerksamen Zuhören betrachten.

Die Zusammenarbeit mit dem Förderverein und anderen Partnern ist sehr gut. Die themenbezogenen Literaturabende sind seit Jahren erfolgreich. Große Resonanz fanden auch Kunstausstellungen in der Bücherei. "Unsere Online-Möglichkeiten", ergänzt Leiterin Kornelia Wilberg, "werden ausgesprochen gut genutzt".

Die Bücherei lockt nicht nur mit attraktiven Aktionen und Veranstaltungen wie der Bergischen Kaffeetafel zum Heimatfest Bürger ins Haus. Allein schon die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee in Ruhe vor atmosphärisch anregendem Ort zu lesen, hat die ohnehin enge Bindung der Bürger an ihre Stadtbücherei weiter gefestigt. Schwelm, den 3. Mai 2010

Wir sind kein abgehobener „Haufen“

[jpg] Landrat Dr.Arnim Brux betonte damit, dass die zweimal jährlich stattfindenden Treffen des DLT (Deutscher Landkreistag)  Kulturausschusses sich mit ganz konkreten, nachvollziehbaren Sachverhalten befassen.

      

         
301 Landkreise vertritt der Landkreistag, deren Beschlüsse letztendlich in die Entscheidungen der Gesetzgeber mit einfließen. Thema des Treffens ist diesmal der Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention,  der eine Änderung der derzeitigen Regelung im Bereich der Bildung von Behinderten notwendig macht. Die derzeitige Praxis in der die Behinderten z.B. einer Förderschule zugeführt werden, steht damit auf dem Prüfstand.Rechtsvorschriften müssen in diesem Zusammenhang geändert werden.

Ziel dieser Treffen, welches nun zum 100. Mal stattfindet ist aber auch von den anderen Landkreisen zu lernen, also einen Erfahrungsaustausch stattfinden zu lassen.

Zum Pressegespräch luden ein:

  • Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Geschäftsführer der Ruhr2010 GmbH
  • Dr.Arnim Brux, Landrat des EN-Kreises
    Vorsitzender des Kulturausschusse des NRW  Landkreistages
  • Dr. Volkram Gebel, Landrat des Landkreise Plön
    Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Landkreistages
  • Jörg Frese, Beigeordneter des Deutschen Landkreistages
    Dezernat V, Gesundheit, Jugend, Bildung
  • Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats e.V.
 
Es ging aber auch um die Kultur, die in Zeiten knapper Kassen reduziert werden soll.

Die Finanzkrise hat alle Länder kalt erwischt und hat diese zu enormen Sparanstrengungen verpflichtet.

Die Unterschiede der einzelnen Landkreise kamen hier sofort zu Tage, indem ein Landkreis Plön mit rund 135.000 Bewohnern einem EN-Kreis mit seinen rund 237.000 Bewohnern nicht vergleichbar gemacht werden konnte. Die Strukturen sind eben anders.

Hier kam jedoch Fritz Pleitgen der Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH als Mittler zu Hilfe, indem er seine Erfahrungen mit dem Kulturhauptstadtjahr einbrachte.

 

In etwa ist das Kulturhauptstadtjahr 2010 vergleichbar mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), welches seinerzeit durch Justus Frantz und Uwe Barschel 1985 initiiert wurde, welches auch damals einen ungeahnten wirtschaftlichen Schub in Schleswig Holstein auslöste und heute noch seinen Bestand hat.
Das Ruhrgebiet ist die drittgrößte Metropole in Europa, dümpelte aber bisher so vor sich hin, was fehlte ein Bewusstsein der Stärke. Die in den letzten Monaten angestoßenen Ereignisse haben im Ruhrgebiet fantastisches bewirkt, so dass der Spruch von dem Hagener Kunstmäzen Karl Ernst  Osthaus, "Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel" hinreichend bewiesen wurde. Wir haben einmal den Film zur Kulturhauptstadtjahr 2010, der übrigens mehrfach ausgezeichnet wurde eingebunden. Ein sehenswerter Film!

Der Ruhr2010 GmbH standen und stehen rund 90 Millionen Euro für 4 Jahre zur Verfügung, für die man nach rund 4 Monate folgende Aussagen machen kann:

  Das Ruhrgebiet hat nun auch ein Neuschwanstein – die Zeche Zollverein.

Mit den von uns angestoßenen Aktionen haben wir alleine im Vorfeld ein Investitionsvolumen durch Andere von mindestens 500 Millionen Euro umgesetzt.

Alleine die Deutsche Bahn hat im Ruhrgebiet 350 Millionen in seine Infrastruktur investiert. Was letztendlich auch zu weiteren nach gelagerten Investitionen führte.

Der Imagegewinn für das Ruhrgebiet als Metropole des Wandels, in der alles möglich ist, kann man gar nicht genug betonen. Nicht Kohle, Stahl, Ruß und Dreck, sondern kreative, innovative Produkte und Dienstleistungen sind es, die diese Metropole prägen werden und prägen. Ein total unterschätztes Gebiet wird nunmehr als Gebiet mit ungeheuerem Potenzial wahr genommen.

Die Erwartungen bis heute sind weit übertroffen worden, die von uns registrierten Ergebnisse hätten wir erst für Ende des Jahres erwartet.
Mit dem Projekt "Mapping the Region" haben wir ein Netz von 14 Museen geschaffen, die miteinander kooperieren und die Vielfalt der Kunst in der Metropole Ruhr verdeutlichen. Es entsteht der Eindruck,  die Metropole Ruhr ist ein riesiges Museum, eben das Museum in Deutschland schlechthin.
Das Projekt Emscherkunst zeigt eindringlich den Wandel indem man einen Fluss, der einmal eine Kloake war, zu einem renaturierten Fluss umgestaltet. Ein absolutes Highlight ist ein Künstlerhaus auf einer wieder geschaffenen Insel der wieder erstandenen Emscherauen.
Städte arbeiten zusammen –  in dem Projekt "Odyssee Europa" haben 6 Künstler, 6 Theater in 6 Städten Homers Werk neu interpretiert. Wo gab es das schon mal?
Das Lebenswerk des Komponisten Hans Werner Henze wird durch drei Dutzend Orchester im Ruhrgebiet aufgeführt.

Die Eröffnungsveranstaltung haben 8 Millionen Menschen mit Spannung im Fernsehen verfolgt, die Bilder gingen rund um die Welt. Die nationale und internationale Presse berichtet fast täglich.
Städte die bisher in herzhafter Rivalität mit einander verbunden waren, haben die Kooperation entdeckt. Diese Kooperationen gehen inzwischen soweit, dass es sogar die ausländischen Städtepartner ins Ruhrgebiet zieht.

Das Projekt "Local Heros" mit dem sich jede Woche eine andere Stadt  präsentieren kann, hat bei den Städten nach anfänglichen Zögern  die Wiederentdeckung der eigenen Stärken hervorgebracht. Voller Spannung erwartet man den Beginn der eigenen Heroes Woche in den Städten.
Es ist inzwischen soviel im Ruhrgebiet in Bewegung, dass es einem manchmal den Atem stocken lässt. Wenn wir jetzt aufhören würden, könnten wir mit dem Erreichten mehr als zufrieden sein. Aber es geht noch weiter, wir haben ja erst angefangen. 
Das Ruhrgebiet ist wie eine Stadt, und wo sie endet, fängt das Ruhrgebiet wieder an. Hier gibt es alles was es woanders nicht gibt, wobei wir die Infrastruktur der Zusammenarbeit schaffen mussten.

Über den Tourismus können wir noch nichts sagen, da die Witterung bis jetzt keine differenzierte Aussage möglich machte.
Wir haben unseren Auftrag immer politisch verstanden, nämlich durch Kultur die Wirtschaft nach vorne zu bringen. Und, so Pleitgen, es wäre schlimm und nicht auszudenken, wenn das was wir angestoßen haben, in 2011 wieder zurück gefahren würde. Kultur ist kein Selbstzweck, Kultur ist der Treibstoff mit dem die anderen Bereiche erst laufen können. Kultur ist aber auch ein harter Standortfaktor in der Wirtschaft.  Hochqualifizierte Arbeitnehmer die wir brauchen, brauchen auch die kulturellen Möglichkeiten um ihre Freizeit zu gestalten. Das Projekt Kulturhauptstadtjahr 2010 ist auf vier Jahre ausgelegt und sollte nach 2010 zu einem Selbstläufer wie zum Beispiel Glasgow oder Liverpool werden.

Eines hat uns Fritz Pleitgen damit hervorragend nahe gebracht, nämlich, was ein beseelter und mit Herzblut ausgestatteter Mensch alles positiv bewegen kann. Schon jetzt kann man sagen, die Kulturhauptstadt 2010 hat dem Ruhrgebiet eine Seele gebracht. Eine Seele in der das Machbare offensichtlich keine Grenzen kennt.

Grenzenlos war auch der Vortrag von Fritz Pleitgen, der den Kulturausschuss für sich einnahm und dominierte, aber, und das muss man schon sagen, Pleitgen kann begeistern und mitreißen.

Kritisch sei jedoch angemerkt, die Erwartungen jedes Einzelnen können in einer derartigen Metropole, wie es das Ruhrgebiet ist, nicht immer erfüllt werden. Es entsteht ein widersprüchlicher Eindruck dadurch, dass bedingt durch die vielen Nothaushalte im Ruhrgebiet, einesteils die Kulturetats zurückgefahren werden und auf der anderen Seite durch die Ruhr 2010 das "Geld zum Fenster" herausgeworfen wird. Mit den zur Verfügung stehenden 60 + 30 Millionen werden Investitionen angeschoben die das Ruhrgebiet letztendlich in die Position bringt die ihm letztendlich eine Perspektive eröffnet.

Nachtrag: Am Montag hatte EN-Mosaik ein Gespräch mit Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kulturstaatssekretär beim Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Eröffnung der "Scene Ungarn in NRW" im Dortmunder Opernhaus. In diesem Gespräch wurde uns versichert, dass die Landesregierung den Kulturetat auf keinen Fall kürzen wird.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

„Auf den Spuren Engelberts I.“ „Haus Martfeld“ bietet Samstag Frühjahrswanderung an

"Auf die Spuren Engelberts I." begibt sich die Frühjahrswanderung, die das Haus Martfeld unter Leitung von Museums- und Archivleiterin Cornelia Hackler am Samstag, dem 24. April, anbietet. Treffpunkt ist um 10 Uhr Schwelms Bahnhofsvorplatz. Von hier aus wird der Ausgangspunkt der Wanderung in Pkw-Fahrgemeinschaften angefahren.

                                                         
Die etwa fünfstündige kulturhistorische Wanderung knüpft an die aktuelle Sonderausstellung des Museums Haus Martfeld  "Schwelm – Martfeld – Engelbert I." an. Sie will im Gelände die bis heute sichtbaren Spuren des mittelalterlichen Heerweges aufspüren, auf dem am Spätnachmittag des 7. November 1225 der Kölner Erzbischof Engelbert I. von Berg auf dem Weg zum Nachtlager in seinem Oberhof in Schwelm auf der Rückreise von Soest nach Köln in einem Hinterhalt sein Leben ließ. Den Spuren eines ganzen Systems Jahrhunderte alter Fernwege folgend, werden die Bereiche des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters und die sich darum entwickelnde Keimzelle des alten Dorfes Gevelsberg aufgesucht.

Wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk und gute Kondition sind erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 € pro Erwachsener (keine Voranmeldung).

Schwelm, den 20. April 2010

Tod eines Erzbischofs Sonntag Kriminalfall Thema der Quartalsführung im Martfeld

Der Tod eines Erzbischofs ist das Thema der kommenden Quartalsführung im Museum Haus Martfeld, die am Sonntag, dem 11. April, um 11.30 Uhr stattfindet.

 

Die hochmittelalterliche Wasserburg Martfeld war als befestigter Kontrollpunkt am Heerweg über den Gevelsberg gewissermaßen „Zeitzeuge der Geschehnisse“, als am Spätnachmittag des 7. November 1225 der mächtige Kirchenfürst Engelbert I. von Berg, Erzbischof von Köln, auf dem Weg zu seinem kölnischen Oberhof Schwelm in einem Hinterhalt auf grausame Weise sein Leben ließ.

Spannung ist am Sonntag garantiert, da Museumsleiterin Cornelia Hackler den Besuchern die vielschichtigen Hintergründe des umstrittenen und hochspannenden mittelalterlichern Kriminalfalls in den bis heute erhaltenen Räumen der alten Festung Martfeld veranschaulicht.
 

Vor dem Hintergrund einer auf mehreren Ebenen politisch veranlagten Tat hat die Brisanz des Bischofsmords in den weitreichenden Folgen für die Region um Schwelm tatsächlich bis heute Geltung.

                                            
Die Führung nimmt Bezug auf die neue Ausstellung des Museums, das sich als Kooperationspartner der Landesausstellung „AufRuhr" 1225!“ im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne präsentiert. Der Eintritt beträgt 2,00 €, ermäßigt 1,00 € pro Person; die Führung ist unentgeltlich.

      

2010 ist Chopin-Jahr! Klavierkonzert mit Anna & Ines Walachowski

Vor 200 Jahren wurde Frédéric Chopin geboren, der wohl einflussreichste Klavierkomponist des 19. Jahrhunderts. Ihm zu Ehren musizieren am Freitag, dem 23. April, um 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) Anna & Ines Walachowski im Haus Martfeld, Haus Martfeld 1.

Neben Werken von Chopin  (darunter Grande Valse brillante op. 34 Nr. 2
und Grande Valse brillante op. 34 Nr. 3) spielen die beiden Schwestern Kompositionen von Stanislaw Moniuszko, Moritz Moszkowski und Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Anna und Ines Walachowski stammen aus Breslau in Polen. Hier erhielten sie mit vier bzw. sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. Später besuchten sie das Musikgymnasium für Hochbegabte in Breslau. Sie sind Absolventinnen der    Musikhochschule Hannover und des Mozarteums Salzburg. Wesentliche musikalische Impulse erhielten sie u.a. durch Professor Karl-Heinz Kämmerling und Professor Alfons Kontarsky.

Als Duo debütierten sie 1996 und errangen seither mehrere Preise bei Wettbewerben in Deutschland, Polen und Italien. Die beiden Schwestern verfügen über außerordentliche Musikalität und Bühnenpräsenz. Ihr breites Repertoire reicht von Bach bis hin zu zeitgenössischer Musik.

Anna und Ines Walachowski konzertieren regelmäßig in bedeutenden Musiksälen wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig, der Liederhalle Stuttgart, dem Prinzregententheater München, dem Stadtcasino Basel und dem KKL Luzern.

 
In TV-Sendungen wie der WDR Kulturreihe "WestArt" sowie von Rundfunksendern wie BBC London oder Radio France Paris werden ihre Aufnahmen deutschland- und weltweit übertragen.

Im Sommer 2003 entstand in einer WDR-Produktion für ARTE das Filmportrait "Klavier-Doppel". Ihre neueste CD mit Werken von G. Fauré, J. Brahms, P. Tschaikowski und S. Moniuszko erscheint im Frühjahr 2010 bei Oehmsclassics.

 
Foto: Markus Clemens

Karten gibt es im Vorverkauf im Verwaltungsgebäude Moltkestraße 24, und zwar im Bürgerbüro, Tel. 02336/801-255, und im städtischen Fachbereich Bildung, Kultur, Sport, Tel. 02336/801-273, Fax: 02336/801-313, e-mail: schmittutz@schwelm.de. Sie kosten 14 € für Erwachsene, 10,50 € für Schüler und Studenten und 7 € (für Inhaber Schwelm-Pass/Juleica).                    

Schwelm, den 1. April 2010

Was brauchen unsere Eltern, jetzt und künftig?

Das städtische Verbund – Familienzentrum hilft, berät und fördert

Viele Bürger wissen, dass es Kindertageseinrichtungen gibt, die auch "Familienzentrum" genannt werden. Auch die drei städtischen Schwelmer Einrichtungen – die Kindertagesstätten Mühlenweg und Stadtmitte sowie der Kinderhort – dürfen diesen Namen mittlerweile führen, ja, sie sind sogar ein "Verbund-Familienzentrum der Stadt Schwelm".

         

Die Initiative, bis 2012 rund 3000 der ca.10.000 Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zu Familienzentren umzuwandeln, geht vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW aus. PädQuis, ein Kooperationsinstitut der Freien Universität Berlin, wird die Zertifizierung zum "Familienzentrum" übernehmen. Als Familienzentrum passen die drei städtischen Verbund-Einrichtungen ihre Arbeit noch stärker an gesellschaftliche Prozesse an. Immer wieder stellen sich die pädagogischen Fachkräfte in diesen drei Einrichtungen die zentrale Frage: "Was brauchen unsere Eltern jetzt und künftig?" 

Einrichtungen, die auf diese Zertifizierung hinarbeiten, müssen sich nicht neu erfinden. Gleichwohl gilt es, die eigenen Angebote noch differenzierter als bisher auf die Erfordernisse der modernen Familien abzustimmen. Zudem wird mit den eigenen Mitarbeiterinnen ein noch weiteres Leistungsspektrum abgedeckt. Gleichzeitig bindet das Familienzentrum wie ein Kraftzentrum auch externe Partner.

So öffnen sich die drei städtischen Einrichtungen, deren Türen schon immer weit aufstanden, noch weiter für den sogenannten Sozialraum, sprich die Gesellschaft. Schon seit langem wird das deutlich durch die Fülle von Informationsveranstaltungen im "Mühlenweg", in der "Stadtmitte" und im Hort, zu denen neben den Eltern der betreuten Kinder auch die Tageseltern und überhaupt alle interessierten
schwelmer Eltern eingeladen sind.

Der Verbund setzt sich noch stärker für die interkulturelle Öffnung ein: In jeder Kindertageseinrichtung gibt es auch Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. Ohnehin gehören die Kitas hier zu den starken Förderern schon im jungen Alter der Kinder. Im Verbund kann man auch den Müttern und Vätern Angebote unterbreiten, die die schon gelebte Integration noch intensiviert. Das betont die Erzieherin Heidemarie Petry, Leiterin der Kita Stadtmitte. Als diese Einrichtung 1976 den Betrieb aufnahm, hatten 50 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund.  Petry, die sich für den Verbund als Fachkraft für interkulturelle Öffnung spezialisiert hat, hat erst jüngst mit Müttern die Schwelmer Stadtbücherei aufgesucht, wo man sich das Bilderbuchkino anschaute, und zwar in deutscher, türkischer, italienischer und russischer Sprache. Es sind diese praktischen und lebensnahen Angebote, die die Eltern tatsächlich erreichen und über den Weg der Eltern wieder den Kindern zugute kommen.

Jeder der drei Verbund-Einrichtungen hält zudem eine Infothek mit Materialien  in verschiedenen Sprachen bereit. Hier sind Flyer und Verzeichnisse mit wichtigen Inhalten und Kontaktadressen zu finden.

Und schließlich sind die drei Kindertagesstätten im Verbund eng mit  Kooperationspartnern vernetzt, in der Regel mit solchen Institutionen, die wertvolle Impulse und Informationen in die Familien hineintragen können. Einrichtungen auch, an die man Mütter und Väter weiterleitet, wenn das beratende Gespräch in der Kita eine Perspektive in diese Richtung aufzeigt.

Beispiele: Rund um das Thema Kind und Familie spielen viele Dinge eine Rolle: Medienkonsum, Hygiene, Sprachförderung, Bewegungsabläufe u.a. Eine Referentin oder ein Referent aus einer der Kooperationspartnerschaften kann hier z.B. durch ein Referat Müttern und Väter wertvolle Ratschläge geben. Und sollte ein Beratungsgespräch in der Kita ergeben, dass ein Mädchen oder Junge seine Sprachentwicklung fördern kann oder ggfs. medizinische Unterstützung benötigt, dann sind hier schon die richtigen Ansprechpartner benannt.

Durch die Zusammenarbeit im Verbund muss nicht jede Einrichtung bieten, was auch die andere vorhält. Das setzt Kräfte für Neues frei. So haben zahlreiche Mitarbeiterinnen der drei städtischen Einrichtungen Zusatzqualifikationen erworben und sind Fachkräfte für Kinderschutz und Gewaltprävention oder für Gesundheit, für Sprachförderung, für Bewegung und Psychomotorik sowie für Tagespflege.

Familienbildung und Erziehungspartnerschaft finden ihren Ausdruck z.B. in "Themenabenden" ("Grenzen setzen", "Kind und Medienkonsum", "Mein Kind trotzt").

Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Angebote zur Beratung und Unterstützung der Eltern. Dazu zählt auch das Gesprächsangebot mit einer Diplom-Sozialpädagogin des Kinderschutzbundes einmal im Monat in jeder der drei Einrichtungen.

Zudem unterstützt der Verbund die Eltern in ihrem Bemühen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Die Mitarbeiterinnen fragen z.B., ob die Randbetreuung ausgebaut werden muss, also ob Betreuung vor den eigentlichen Öffnungszeiten oder an Samstagvormittagen nötig ist? Und ob Betreuung in den Sommerferien ein noch wichtigeres Thema werden könnte?

Zweimal im Monat findet in jeder der drei Einrichtungen ein Eltercafé statt, das auch und gerade alleinerziehenden Müttern oder Vätern, die nicht viel rauskommen, eine Kommunikationsmöglichkeit eröffnet.

Die Erzieherin und staatlich anerkannte Heilpädagogin Marianne Pogoda, Leiterin der Kita Mühlenweg, weiß, dass heute "sehr viel Druck auf Eltern lastet". Nicht allen fällt es leicht, dem eigenen Kind gegenüber eine Autorität zu sein, die auch Grenzen setzen muss. Hier geben die Mitarbeiterinnen des Verbundes gerne Sicherheit für eine souveräne und konsequente Erziehungsarbeit.

Das begehrte Gütesiegel als "Verbund-Familienzentrum" ist kein Ruhekissen, sondern Ausgangspunkt für ständige Weiterbildung und qualitätsvolle Angebotsverdichtung. Die Einrichtungen haben sich selber fortwährend zu prüfen und ihre Leistungen zu dokumentieren, wie Christiane Stürtzer-Uthoff, Erzieherin und Diplom-Heilpädagogin mit Zusatzqualifikation für Diagnostik vom städtischen Fachbereich Jugend, Soziales betont.

Koordinatorin des Verbundes ist die Diplom-Sozialpädagogin, Heilpädagogin und staatlich anerkannte Erzieherin Ingrid Bruder. Sie leitet seit vielen Jahren den städtischen Hort in der Markgrafenstraße und bildet sich derzeit weiter zur Managerin für Familienzentren. Das Verbundsystem ist nicht mit einem Mehr an Personal verbunden. Im Monat bekommen die drei städtischen Einrichtungen zusammen 1000 € für ihre Arbeit als Verbund-Familienzentrum.

Die drei städtischen Einrichtungen erfüllen die Vorgabe, in einem Umkreis von drei Kilometern zu liegen. Sie decken eine breite Altersspanne bei den Schwelmer Kindern ab, nämlich von 0, 4 Jahren (in der Kita Stadtmitte) bis 14 Jahren im Hort.  Die Kita Stadtmitte betreut zur Zeit 55 Kinder (ab Sommer ebenfalls 55), die Kita Mühlenweg zur Zeit 66 Kinder (ab Sommer 65) und der Hort zur Zeit 45 Kinder (ab Sommer 50).