Versucht man sich so vor der Verantwortung zu drücken?

[jpg] Es ist der 27.Januar 2011, 16:00 Uhr und die Sitzung des Rates der Stadt Ennepetal wird eröffnet. Rund 9 Minuten waren vergangen als der Top (Tagesordnungspunkt)  6 "Überplanmäßige Bereitstellungen" aufgerufen wurde. Im Hauptauschuss war dies alles schon abgehandelt und abgesegnet worden. Um wirksam zu sein, musste der Rat der Stadt Ennepetal endgültig seinen "Segen" geben.

Bei  TOP 6.1 trat Herr  Heller, Fachbereichsleiter "Jugend und Soziales" an das Mikrofon. Herr Heller ist ein alter Hase im politischen Geschäft und es bringt ihn so leicht nichts aus der Ruhe. Er sollte nur mal so eben erklären warum er 200.000,– Euro mehr für seinen Fachbereich benötigt.

Das war eigentlich alles ganz einfach. In der einen Buchungsstelle hat er sich schlicht um 50% verschätzt und bei der anderen Buchungsstelle hatte er sich um 20% verschätzt. 20% oder 50% daneben, na ja, was soll das. Auffällig ist einmal die Nähe zu dem gerade beschlossenen Haushalt als auch dem Haushaltssicherungskonzept. Der Anstieg der Fallzahlen der rund 14 Tage nach Beginn des neuen Jahres auffiel. Und ebenfalls auffällig dieser Anstieg der mal eben 100.000,– Euro, also 20% des Haushaltsansatzes bedingt. Nachvollziehbar ist das nicht. Dann die Familienhilfe, logischerweise braucht die auch 100.000,– Euro, hier allerdings sind das 50% des Haushaltsansatzes. Hier ist die Begründung: Die Familienhilfe wurde vorher von freien Trägern erbracht, jetzt soll dies mit eigenen Kräften erbracht werden. Und jetzt kommt es: Man wusste vorher nicht, dass eigene Kräfte soviel Geld kosten? Ein Joke, kann man nur sagen. Mitte Dezember sagt der Fachbereichsleiter, alles in Butter und einen Monat später ruft er Nachschlag. Und das in dieser Höhe!

Der Mann hat doch seinen Laden nicht im Griff. Und der Bürgermeister als Boss von dieser 14 Millionen Truppe? Klar, der schweigt. Was soll er auch sagen, er blickt ja anscheinend auch nicht so richtig durch.

Und der Rat der Stadt Ennepetal? Die wollten es nicht wissen, ist zu schwierig, die Frikadellen im Manus waren schon fertig oder im Fernsehen war Fußball oder was weiß ich.

Also weiter, nächster Top.
Top 6.2, der Punkt mit den Swap Geschäften, wo wir jetzt 450.863,13 Euro zahlen müssen, überplanmäßig versteht sich. Na ja, und so waren sich alle nicht so einig ob sie wann für dieses Geschäft gestimmt haben oder nicht. Am liebsten hätte man sich gegenseitig die Absolution erteilt. Es war ihnen aber alle ein bisschen peinlich, wegen der Gier. Denn Swap Geschäfte wurden nur von einem bestimmten Personenkreis gemacht, die eines auszeichnete – die Gier. Peinlich weil sie nicht wussten wo sie denn nun dafür gestimmt hatten. Es lag ja schon so lange zurück.

Tja, so ist das eben mit den Sünden, irgendwann kommen sie doch ans Tageslicht. Allerdings wenn diese Sünden so ans Licht kommen scheint einen das Gefühl zu beschleichen, man habe es mit einer 14 Millionen Gurkentruppe zu tun, die nur eines kann, Frikadellen in sich hinein drücken.

Der Kämmerer hätte die Ratsmitglieder erlösen  und ihnen die Lektüre der Haushalte der verflossenen Jahre anempfehlen können. Die Buchungsstellen 01.09.02.461720 sowie 01.09.02.551740 weisen die Swap Geschäfte aus.

Allerdings hätte bei solchen Geschäften durch den Kämmerer eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten aus diesen Swap Geschäften gebildet werden müssen. In der Wirtschaft gibt es ein Prinzip der Bilanzwahrheit und danach gilt eine ungewisse Verbindlichkeit, und das ist diese Zinsaufwendung nun mal, als Eintragspflichtig.  Aber wie gesagt, in der Wirtschaft hat man solche Prinzipien in der Bilanzerstellung. Der Haushalt ist zwar keine Bilanz aber auch hier gilt der wahrheitsgemäße Ansatz. Merken denn die Politiker im Rat nicht, dass sie von der Verwaltung anscheinend am Nasenring geführt werden? Merken die Politiker eigentlich nicht, dass sie immer weniger zu gestalten haben? Straßen zu benennen oder reparaturbedürftige Abwasserrohre auszutauschen, dass kann doch keine wirkliche Politik sein. Dafür brauchen wir auch keinen Rat. Da genügen die Häuptlinge Faupel, Rauleff, Frey und evtl. Hofmann die das alles unter sich auskungeln und gut ist. Die Volksrepublik China macht das auch nicht anders auf lokaler Ebene, also ran.  Wir können das ja weiter Demokratie nennen, was soll es.

Die eigentlich relevanten Fragen wurden vom Rat jedoch nicht gestellt, warum auch.

1.    Ist mit weiteren Verlusten zu rechnen? Wenn ja, in welcher Höhe?
2.    Wann ist dieser Verlust entstanden?
3.    Kann die Stadt Ennepetal von diesen Verträgen zurück treten? Wenn ja, welche Kosten entstehen dann.
4.    Wie lange laufen die einzelnen Verträge noch?

Einen gewissen Anflug von Heiterkeit erfasste mich als Volker Rauleff (SPD) meinte, es müsse alles unternommen werden um weitere Kosten zu vermeiden. Wilhelm Wiggenhagen meinte daraufhin, er wolle dieses Geschäft nunmehr beobachten und den Rat sodann informieren. Aha, was hat man denn vorher gemacht? Die Bild Zeitung gelesen? Ach nein, selbst die Bild Zeitung hat diese Problematik behandelt.

Leute, diesem Geschäft liegt ein Vertrag zugrunde. Und es kann oder muss nicht sein, dass Ennepetal bis zum Ende der Vertragslaufzeit einen Verlust wie Hagen erwirtschaftet, nämlich 10 Millionen. Und vor der Presse so zu tun als wäre alles in Ordnung, bedeutet die Presse für dumm zu verkaufen.

Es dauerte nur rund 30 Minuten und dann war die öffentliche Sitzung zu Ende. Es war eine recht peinliche Sitzung bei der mir immer wieder die rund 9.000,– Euro der Senioren durch den Kopf gingen. Aber das soll man ja nicht in einen Pott werfen können – oder?

Kein Wunder wenn die Wirtschaft an solch eine 14 Millionen Truppe keine Steuern bezahlen will, wenn ich es könnte würde ich meine anteilige Einkommensteuer an eine andere Stadt überweisen. 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

„My Fair Lady“, zum letzten Male

"My Fair Lady" gilt seit seiner Uraufführung im März 1956 in New York als das klassische Musical schlechthin. Mit über 2.700 Vorstellungen am Broadway und Aufführungen in aller Welt – Deutsche Erstaufführung 1961 in Berlin – gehört es immer noch mit seinen Evergreens wie "Mit ´nem kleenen Stückchen Glück", "Es grünt so grün", und "Ich hätt´ getanzt heut´ nacht" zu den populärsten und beliebtesten Beispielen seiner Gattung. Als "eine echte Ensembleleistung, köstlich, schwungvoll und amüsant" bezeichnete die Presse das Hagener Erfolgsmusical.

   
  Foto © Stefan Kuehle  

Diejenigen, die noch nicht die Gelegenheit dazu hatten, "My Fair Lady" zu sehen, haben dazu noch zweimal die Möglichkeit : am 29. Januar um 19.30 Uhr und am 19. Februar 2011 um 19.30 Uhr  – zum letzten Mal – im Großen Haus.

"My Fair Lady"   –    19. Februar 2011 um 19.30 Uhr – zum letzten Mal

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Fünfter ökumenischer Blaulichtgottesdienst in Wetter

Am Freitag, den 11.02.2011, findet um 19.00 Uhr in der katholischen Kirche St. Augustinus und Monika in Grundschöttel der fünfte ökumenische Blaulichtgottesdienst statt.
 

Zu diesem Gottesdienst laden die Katholische Gemeinde St. Augustinus und Monika, die Evangelische Kirchengemeinde Volmarstein und die Freiwillige Feuerwehr Wetter (Ruhr) alle Mitglieder von "Blaulichtorganisationen" ein.

Natürlich sind auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger mit ihren Familien herzlich willkommen.

Die Veranstalter freuen sich auf ein volles Gotteshaus.

 


 

 

Fünfter ökumenischer Blaulichtgottesdienst in Wetter (Ruhr)

 

Es ist nicht zu fassen, Ennepetal hat sich verzockt

[jpg] Ich erinnere mich noch gerne an die anregende Unterhaltung im Rat der Stadt Ennepetal. Damals hatte der frisch gekürte Kämmerer Dieter Kaltenbach den Anwesenden im Saal die Swap Geschäfte erklärt. Nein, Ennepetal macht solche hoch riskanten Geschäfte nicht, wir sind seriös. Aber wir haben sogar ein Geschäft gemacht, welches so ertragreich war, dass sich die Bank genötigt sah, den dahinter stehenden Vertrag zu kündigen. Wir haben alles im Griff. Der anwesende Rat der Stadt wollte den Widerspruch nicht hören. Also blieben die Gelder weiter unter Vertrag. Es war wie gesagt, eine schöne Geschichte. Beinahe hätten wir unser Festgeldkonto aufgelöst und solche Geschäfte wie die Stadt Ennepetal gemacht. Nur wir sind im Bekanntenkreis von Bankern umzingelt. Und die hätten uns für verrückt erklärt wenn wir solche Geschäfte gemacht hätten. Also ließen wir es. Gottseidank. Wir haben zwar einen "bescheidenen" Zinssatz, aber immerhin.

Nun schreiben wir den 25. Januar 2011 und der erste Hauptausschuss stand auf der Tagesordnung.

TOP 5.2 "Überplanmäßige Mittelbereitstellung für Zinsaufwand aus Swap Geschäften" stand da.

Ich las einmal, ich las zweimal, jedoch die Zeichen standen noch immer da.
Der ach so clevere, kompetente und alles im Griff habende Kämmerer Kaltenbach, der inzwischen ob seiner Qualifikation zum ersten Beigeordneten avancierte Kaltenbach  macht einen Verlust von sage und schreibe € 450.863,13 aus Swap Geschäften. Wie bitte? Wiggenhagen und Kaltenbach hatten uns doch unisono erklärt, wir haben alles im Griff im Bereich Vermögensverwaltung.

Also € 500.000,– haben wir erwirtschaftet und jetzt müssen wir € 450.863,13 bezahlen?   Per Saldo sind das  € 49.137,–.

          

Nur wir sind nicht aus dem Vertrag raus! Es könnten weitere Zahlungen anstehen. Wenn,  ja wenn die Bedingungen sich verändern.

Und die Ausschussmitglieder? Sie stimmten einstimmig für die überplanmäßige Mittelbereitstellung, so nennt man das in diesem Fall, wenn man sich verzockt hat. Normalerweise hätte ich mit einer spannungsgeladenen Sitzung gerechnet. Weit gefehlt. Alles war easy, kein Arm reckte sich in die Höhe. 450.863,13 Euro, was soll es, wir haben es ja. Wenn wir das Geld nicht raus hauen, hauen es eben andere raus.
Ach ja, und weil wir gerade beim raus hauen sind, da hauen wir eben noch € 200.000,– in einem Bereich raus der zu den Pflichtaufgaben der Stadt gehört. Wir haben uns da schlicht und einfach vertan, was soll es.

Und wo kriegen wir das Geld her? Der Haushalt muss ja ausgeglichen sein. Die Mittelherkunft wurde zwar mit den Minderausgaben bei der Kreisumlage erläutert, nur wieso machen sich in einem Buchwerk auf einmal solche dubiosen Zahlen auf? Oder warum werden die Swap Verträge nicht gekündigt? Oder wie hoch können die Verluste bei den Swap Geschäften noch sein? Oder sind noch andere Ungereimtheiten in diesen Zahlen des Haushaltes zu erwarten? Oder warum stellen wir überhaupt einen Haushalt auf?

Sollte man die Gelder nicht nach den Wasserstandsmeldungen raushauen?
Das Ganze stinkt gewaltig zum Himmel. Ich glaube mit diesem Haushalt 2011 und dem Haushaltssicherungskonzept müssen wir uns noch öfter befassen. Dieser Haushalt ist mit einer sehr heißen Nadel gestrickt worden.

Was bleibt? Ein fader Beigeschmack, der sich inzwischen zu einem Brechreiz gesteigert hat.

Ich erinnere mich an die Senioren denen rund 9.000 Euro gestrichen wurden.
Begründung: Wir müssen sparen.
Sparen für die Zockerei?

Ich erinnere mich an die Schule Hasperbach, die geschlossen werden soll. Man hatte keine Zeit sich mit den Eltern zu arrangieren und damit die Schule zu erhalten.
Begründung: Wir müssen sparen.
Sparen für die Zockerei?

Ich erinnere mich an viele Haushaltspositionen bei denen gekürzt wurde.
Begründung: Wir müssen sparen.
Sparen für die Zockerei?

He, wir haben ja noch eine Opposition.  Nein, die hatte ja seinerzeit auch für solche Geschäfte gestimmt, wie mir übermittelt wurde. Es sollte ja alles einstimmig über die Bühne gehen.
Einstimmigkeit zeigt aber auch an, es gibt keine Opposition. Die Führungspartei hat es geschafft die Meinungsvielfalt zu unterdrücken. Mit den Mächtigen zu kuscheln ist zwar einfach, führt aber zu nichts.

   

Wer ist denn eigentlich in Ennepetal die Opposition? Haben wir eine?

Na dann! Dann zockt mal lustig weiter.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal


 

 

 

„Clyde und Bonnie“ am 27. Januar 2011

Ein dickes Lob bescheinigte die Presse dem neuen Jugendstück „Clyde und Bonnie“, das am 22. Januar 2011 im lutz Premiere feierte. Jenna Schulz und Arne Obermeyer, die beiden Jungdarsteller, erzählen eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die sich von der Gesellschaft ausgestoßen fühlen und keine Perspektive in ihrem Leben haben. Verspielt imitieren sie u.a. das berühmte Gangster-Paar Bonnie und Clyde aus den 30er Jahren und sorgen dabei – trotz ihrer schwierigen Lebensverhältnisse – für einen rasanten zuweilen urkomischen Schlagabtausch.
     

Für die Vorstellung am 27. Januar 2011 um 19.30 Uhr im lutz gibt es noch Karten!

Weitere Termine: 2.2. (12 Uhr), 8.2. (12 Uhr), 9.2. (19.30 Uhr), 24.2. (12 Uhr), 25.2. (19.30 Uhr), 29.3. (12 Uhr), 31.3. (19.30 Uhr).

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de


Gut geplant beim Planspiel Börse

[la] Spannend war die 28. Spielrunde des  "Planspiel Börse" für 24 teilnehmende Ennepetaler Teams bestimmt gewesen, aufregend und faszinierend, wie man in der Gruppe eine Strategie entwickelte, um eine Entscheidung für die richtigen Aktien zu treffen um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Und so spannend war dann auch am 20. Januar 2011, als die Sieger in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld von Sparkassendirektor Oliver Teske geehrt wurden und von Heike Gräfe und Jana Mücher Ihre Urkunden empfingen.

   

Vom  Reichenbach-Gymnasium war die Gruppe "Die Veterinär-Theologen",  angeführt  von Michelle Lüling, anwesend, die mit dem ersten Platz beachtliche Ergebnisse vorweisen konnten. Sie brachten es auf einen Börsengewinn von 6.323,73 Euro undin Sachen Nachhaltigkeit auf  einen Ertrag von 5.065,60.
Hierfür erhielten sie real 150 Euro für den Sieg in Sachen Börsengewinn, sowie den ersten Platz in Sachen  Nachhaltigkeit in Form von  weiteren 75 Euro.

Zweiter Gewinner war die Gruppe "TDT" von der Hauptschule Breckerfeld, angeführt von Tim Engelkings. Sie gewannen 5.823,57 Euro und erhielten dafür real 100 Euro.
Und dann war da noch mit dem 3. Platz die Gruppe "Fantastic 5" unter Frederic Knie,   die an der Börse 5.743,95 Euro erzielt hatten und nun real 75 Euro erhielten.

Das Planspiel Börse hatte bei diesem Wettkampf bundesweit eine Beteiligung von 41 813 Gruppen, die mit einem Startkapital von 50.000 Euro ins Rennen gingen.

Somit auch eine beachtliche Leistung für die heimischen Gruppen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

„Bunte Salon“: Filmfrühstück in Gevelsberg

(pen) Wie Frauen leben und was sie vom Leben wollen – diese Debatte wollen die Gleichstellungsbeauftragten und die VHS im Ennepe-Ruhr-Süd beflügeln. Mit dem „Bunten Salon“ setzen sie noch bis März eine Veranstaltungsreihe fort, die Themen und Anliegen aufgreifen will, die Frauen in der Region bewegen. Nächster Schauplatz ist am Sonntag, 6. Februar, das Gevelsberger filmriss kino (Rosendahler Str. 18). Auf dem Programm steht dann ein Filmfrühstück.

Ab 11 Uhr laden die „Salonbetreiberinnen“ zu einem informativen Frühstück bei zivilen Preisen ein, Film ab für „Die Fremde“ heißt es dann um 13 Uhr. Erzählt wird die aufwühlende Geschichte eines Ehrenmordvorhabens inmitten einer Welt junger Türken, die gemeinhin als integriert gelten, ohne dabei einfache Schuldzuweisungen zu bedienen. „Hör auf zu träumen“, sagt die Mutter zu ihrer 25jährigen Tochter Umay als diese mit ihrem kleinen Sohn Cem vor der Berliner Wohnungstür ihrer Eltern steht. Umay ist aus ihrem unglücklichen Eheleben in Istanbul ausgebrochen und will in Berlin ein selbst bestimmtes Leben führen. Sie weiß, dass sie ihren Eltern und Geschwistern damit viel zumutet und hofft, dass die liebevolle Verbundenheit stärker ist als gesellschaftliche Zwänge. Doch die Familie droht an den traditionellen Erwartungen zu zerbrechen und beschließt, Cem zu seinem Vater in die Türkei zurückzuschicken. Wie bei allen Angeboten des „Bunten Salon“ ist der Eintritt frei.

Vormerken sollten sich Interessierte auch bereits die letzte Veranstaltung der Reihe. Sie steht unter der Überschrift „Fair P(l)ay! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Wie kann’s gehen?“ und findet am Donnerstag, 24. März, um 19.30 Uhr, in der Volkshochschule, Mittelstr. 86-88, in Gevelsberg statt. Dr. Andrea Jochmann-Döll, Betriebswirtin und Expertin in Sachen Entgeltgleichheit, diskutiert dann mit den Gästen darüber, welche Mechanismen die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern nähren und wie Beschäftige, Tarifparteien und der Gesetzgeber gegensteuern können. In der Ankündigung heißt es dazu: „Frauen, die heute ins Berufsleben starten, sind gut gerüstet, hoch motiviert und haben oft beste Abschlüsse. Doch der Lohn, den sie für ihre Arbeit erwarten dürfen, liegt im Schnitt ein Viertel unter dem ihrer männlichen Kollegen. Europaweit gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern, was die gerechte Entlohnung von Frauen angeht.“

Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen und Salonideen sind die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gevelsberg und Ennepetal, Christel Hofschröer (02332/771 124) und Kornelia Gabriel (02333/979 207) sowie Rita Miegel, Projektmanagerin der VHS Ennepe-Ruhr-Süd (02332/9186 112).

Wider die deutschen Stammtische

[jpg] Über zwei Themenbereiche sollte man an deutschen Stammtischen nicht diskutieren, über Politik und über Religion.

Dort wo normalerweise über Autos, Fußball und Frauen diskutiert wird, passiert es schon einmal durch zumeist neue Stammtischangehörige, dass die beiden Themenbereiche Politik und Religion angesprochen werden. Meistens passiert zuerst einmal nichts, ein tiefes Schweigen breitet sich über den Stammtisch aus, aber nach etwa 1 Minute, die einem wie eine Stunde vorkommt, fallen erwachsene Menschen übereinander her, als wenn es um das Überleben geht. Wenn man sich vorher über den deutschen Meister, ob FC Bayern oder Borussia Dortmund ziemlich einig war, ziehen nunmehr drohende Wolken des Unfriedens über den Stammtisch her. Es wird monologisiert, nicht mehr zugehört, geschimpft und beschimpft, ja sogar Prügel werden dem vormals besten Freund angedroht. Wenn man als Beteiligter vom Nebentisch so zuhört, kann man eines ausmachen, dass das Ganze nur aus Vorurteilen, Halbwissen oder weitergegebenem Wissen von einschlägigen Presseerzeugnissen besteht.

Aufklärung täte da Not, nur die will keiner der Streithähne haben.
Das Politiker alles Deppen sind und darüber hinaus noch ihr eigenes Süppchen kochen, dass könnte man ja noch nachvollziehen. Schnell wird der eine oder andere Politiker erwähnt den man mit einem guten Posten jetzt in der Industrie sieht oder der in der Brüsseler Bürokratie den Winkel der krummen Gurken ausrechnen lässt.

So geht es auch mit der Religion, die man in der Regel gerne abgeschafft sähe. Kostet nur und bringt nichts. Eine Steigerung ist aber noch durch das Thema Islam zu erreichen, hier drehen fast alle ab.

 
    Moshee des Propheten Mohammed

Und wenn an diesem Stammtischkreis sich noch ein vernünftiger Mensch befindet, sieht der sich kurz vor der Steinigung wenn er ein Argument für den Islam aufbringt.

  Nun haben wir uns ausgedacht etwas Aufklärung zum Thema Islam zu betreiben. Das können wir, befinden wir uns doch weitab von jedem Stammtisch, so dass eine Steinigung mangels Entfernung nicht in Frage kommt.

Ich, der Verfasser, bin  bekennender Christ. Das heißt, jeder der es wissen möchte erfährt von mir, dass ich Christ bin. Das heißt aber auch, ich lebe tolerant gegenüber dem  Anderen, auch dem gegenüber welcher einer anderen Religionsgemeinschaft angehört.

Ich besuche gerne Synagogen, aber auch Moscheen (Von den anderen Religionen möchte ich jetzt einmal nicht schreiben) und unterhalte mich gerne mit den Geistlichen der anderen Weltreligionen.

Meistens ist dies ein geistiger Austausch im Glauben indem man offen mit den eigenen als auch den anderen Glaubensgrundsätzen umgeht.

Moschee von Selangor    

Die jüdische Religion wird auf Grund der deutschen Vergangenheit in Deutschland beschützt, so dass meines Erachtens die Schwellenangst erhöht wurde. Für mich ist die jüdische Religion meine Vorgängerreligion aus der mein heutiges Christsein hervorgegangen ist. Gäbe es sie nicht, so gäbe es auch meinen Glauben nicht.

Anders ist es mit dem Islam der aus der jüdischen und christlichen Lehre als eigenständige Religion hervorgegangen ist.
Einem Christ sollte also der Islam nicht fremd sein, findet er doch immer wieder Analogien seines Glaubens in dieser Religion.

Nur in unserem Kulturkreis regt keine Religion mehr auf als der Islam, er wird diskriminiert, diskreditiert und letztendlich stigmatisiert, teilweise schlägt den Gläubigen der pure Hass entgegen. Warum eigentlich? Es gibt viele Gründe, die jedoch alle keinen Bestand haben können.

     Wenn wir uns mit Religion befassen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, es sind Menschen die in ihrem Kulturkreis in der Religion einen Halt suchen indem sie an sie glauben.

Die religiösen Übungen sind es die ihnen immer wieder ihren Glauben bestätigen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird in den meisten Fällen durch den Glauben beantwortet. Die Religion hat also eine wichtige Stellung in dem entsprechenden Kulturkreis.

Zweifelt man die Religion in dem Kulturkreis an oder nimmt man die Religion dem Kulturkreis weg, so provoziert man tiefste gesellschaftliche Verwerfungen.

Gebet in Kairo von Jean-Léon Gérôme (1865)    

Und weil das so ist, sollte man die Religion des anderen Kulturkreises achten und respektieren, ja, man sollte die Menschen in diesem Kulturkreis in ihrer Religionsausübung unterstützen. Nicht umsonst ist die freie Religionsausübung ein wichtiger Bestandteil unserer Verfassung, aber auch der Charta der Menschenrechte der UNO.

Übrigens gilt das für alle Religionen, auch die der christlichen.

Während die christlichen Kirchen Schwierigkeiten haben die Gläubigen in die Kirche zum "Gottesdienst" zu bekommen und manchmal nur mit einer Handvoll Gläubigen aufwarten können, sind die Kirchen des Islam in der Regel zum "Gottesdienst" gut besucht. Die religiösen Übungen und Riten werden bei den Anhänger des Islam akzeptiert aber auch in der Regel eingehalten, während die Regeln und Riten der Christen weitgehend aufgeweicht sind und damit zur Disposition stehen. Während die christlichen Werte weitestgehend im gesellschaftlichen Leben durch allgemeine Gesetze ersetzt wurden, werden die Werte des Islams in der islamischen Gesellschaft gelebt.

Die Gesetzgebung in der islamischen Gesellschaft orientiert sich ausnahmslos an den Werten des Islam.

Die Folge ist ein Kulturschock der christlichen Gesellschaft die dem nichts Gleichwertiges entgegen zu halten hat, denn wir orientieren uns kaum mehr an den christlichen Werten. Es entsteht ein Unbehagen in der christlichen Kultur. Die säkularisierte Welt der christlichen Gesellschaften mit ihrem Mangel an Religiosität reagiert gegenüber dem Islams sodann mit zunehmender Aggression.

Kommunikativ werden die Anhänger des Islam, die man nach  unseren Sprachregeln normalerweise als Islamisten bezeichnen würde, [sie selber bezeichnen sich als Moslems]  mit Terroristen gleichgesetzt. Die 1,5 Milliarden Moslems werden als schießwütige und Bomben legende Masse von uns vorgeführt und abgelehnt. die 2,2 Milliarden Christen jedoch als friedliebende Gruppe eingeordnet. Dass alle Religionsanhänger  der großen Religionen Kriminelle hervorbringt also auch das Christentum, wird dabei von uns nicht erwähnt. Es stimmt nicht, dass durch eine Religion Kriminelle erwachsen. Vielmehr ist es so, dass religiöse Führer Religionsanhänger verführen kriminelle Handlungen auszuführen.

So werden Christen in den USA aufgerufen gegen Ärzte vorzugehen die eine Abtreibung vornehmen. Prompt wurden auch Abtreibungsärzte in den USA auf offener Straße erschossen – im Namen des Christentums. Es war christlich motivierter Mord.
Wir wollen uns nicht mit der Vergangenheit des Christentums aufhalten in denen viele Morde zu registrieren sind von Menschen die durch ihre christlichen Führer verführt wurden. Auch der Islam brachte religiöse Führer hervor, welche die islamischen Gläubigen zu Morden verführten.
Sie sehen mit Religion kann man Menschen verführen, sprich, manipulieren.

Wie kann so was passieren?

Nun in allen Religionen verspricht man nach dem Tode entweder das Paradies oder aber einen "Höllenzustand". Um aber nicht in die Hölle zu kommen, sondern in das Paradies zu gelangen, muss man zu Lebzeiten auf der Erde einen positiven Lebenswandel geführt haben.

Zu diesem Lebenswandel gehört auch der Gehorsam gegenüber der Amtskirche und deren Angehörigen, sprich Geistlichen.
Diese Angehörige sind die religiösen Führer, von denen einige sich immer wieder dementsprechende Gläubige aussuchen um sie zu kriminellen Taten zu verführen.

Sie manipulieren sie damit, indem sie ihnen das Paradies versprechen oder ihnen mit der Hölle drohen. Und schon wird ein Abtreibungsarzt erschossen oder es macht sich jemand auf den Weg sich mit einem Sprengstoff-Gürtel oder Auto in die Luft zu sprengen.

 
    Stephansdom in Wien

In den USA leidet man heute noch unter dem Schock den die Terroristen mit dem Anschlag 9/11, bei dem vier Flugzeuge mit islamisch manipulierten Gläubigen in die Twin Towers von New York oder in das Pentagon reinflogen und  einen tausendfachen Mord ausübten.

Als im Jahre 1995 Timothy McVeigh einen Sprengstoffanschlag mit 168 Toten in Oklahoma City verübte, sprach kein Mensch über die Religion die dieser Attentäter ausübte. Er war schlicht und ergreifend ein 168-facher Mörder.

Diese Anschläge hatten aber doch alle nichts mit der Religion zu tun. Vielmehr waren das Kriminelle und die Religionsführer die dahinter standen, waren die Anführer dieser Morde. Die Glaubenslehren in Bibel und Koran geben keinen Mord vor, weder im Islam noch im Christentum, im Gegenteil. Gott sei Dank gibt es nicht viele Geistliche die die Gläubigen verführen, vielmehr sind die meisten Geistlichen friedfertige Menschen die ihre Gläubigen   in ihrem Glauben unterrichten. Wie kommt es aber, dass die Religionen immer wieder benutzt werden um Menschen zu solchen Taten zu verführen?
Die Frage kann man nur beantworten indem man nach dem Sinn von Religionen in der Kultur fragt.

Wolf Biermann hat einmal gesagt: Es gibt ein Leben vor dem Tode. Damit ging er auf das so genannte Heilsversprechen aller Religionen ein; mit diesem Satz stellte er dieses Versprechen in Frage. Denn wenn wir nach dem Sinn des Lebens fragen, antwortet die Religion, indem sie auf das Paradies bei Wohlverhalten oder die Hölle bzw. das Fegefeuer
bei einem Verhalten in Sünde, nach dem Tode hinweist. Wir müssen also das Leben erdulden ohne zu wissen ob das was wir getan haben richtig war, bezüglich unserem Lebenswandel. Da aber der Mensch seit jeher nach dem Sinn des Lebens gefragt hatte ist dieses Heilsversprechen sicherlich unbefriedigend. Was bleibt, es ist der Glaube an die Versprechungen der Religionen.

Damit der Glaube, der ja mit Zweifel einhergeht, aber nicht nachlässt, werden in bestimmten Intervallen rituelle Übungen abgehalten, die durch Predigen begleitet werden. Die geistlichen Führer, die diese Predigen abhalten, haben mit der Zeit eine gewissen Macht erlangt. Und diese Macht wird von einigen ausgenutzt um eine andere Zielsetzung als die in den Religionen vorgegebene zu erreichen. Es sind aber verschwindend geringe Führer in den Religionen die diese Macht ausnutzen, sowohl in den christlichen als auch in den islamischen Gemeinden. Jetzt von der islamischen Religion als einer terroristischen Religion zu sprechen, wäre reine Diffamie.

Warum versucht die westliche Welt zurzeit den Islam zu diffamieren?

Es gibt nur einen Grund: Die Angst vor dem Anderen, sprich dem Islam, dem vermeintlich Fremden.

Immer wieder suggeriert die westliche Welt sich selber, sie wäre dem Islam überlegen.
Dies geschieht versteckt aber auch ganz offen. Nur warum lässt die westlich christliche
Welt den Dialog unter den Gläubigen nicht zu, wenn der christliche Glaube dem Glauben an den Islam überlegen ist? Es ist der Verfall der christlichen Werte der in der westlichen Welt zu registrieren ist und dieser Zustand lässt keinen Dialog unter Gläubigen zu. Wir reden zwar von der westlichen Wertegemeinschaft, wissen aber dass diese Werte kaum mehr vorhanden sind. In unserer säkularisierten westlichen Welt haben diese Werte keinen Bestand mehr. Diese ehemaligen christlichen Werte waren aber einmal wichtig um den Zusammenhalt, die soziale Bindung herbei zu führen und zu erhalten. Bei einer Ellenbogengesellschaft die einen Egoismus ohne Gleichen hervor brachte, sind diese Werte jedoch nur hinderlich.

Und der Islam?  Der Islam hat diesen Werteverfall nicht, im Gegenteil. Die Gläubigen sind durchdrungen mit den Werten und sie glauben noch an ihre Religion, wie es ehemals die Christen taten. Den Christen laufen die Gläubigen in Scharen weg, der Islam hat aber einen Zulauf an Gläubigen zu verzeichnen. Die Angst der westlichen Welt ist damit begründet. Denn die Religion in der Gesellschaft hatte noch eine andere Funktion. Sie hatte immer die Funktion den Herrschaftsanspruch der Eliten zu begründen, indem dieser als Gott gegeben ausgegeben wurde. "Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist", so die christliche Lehre.

Der Wert der Religion in der westlichen Kultur ist allerdings auf einen gewissen Unterhaltungswert gesunken, mehr ist da leider nicht mehr.
Ist der Islam uns deshalb nun überlegen? Ganz klar: Nein.

Nur der Islam ist präsent und das Christentum nicht. Und das ist das eigentliche Problem.
Nicht die Kopftücher oder Verschleierung der Frauen oder gar die Sharia, sind ausschlaggebend für die Stigmatisierung des Islam, sondern die Abwesenheit des gelebten christlichen Wertekanons. Übrigens die Sharia hat ihre Analogie in der heiligen Inquisition, heute Glaubenskongregation, die auch eine eigene Gesetzgebung hat. Insofern ist die Sharia, so grausam sie auch ist, kein Argument gegen den Islam.

Was bleibt?

  Die Massen der Gesellschaft waren und werden durch die Religionen immer manipuliert, meistenteils zu Kriegen, die als Gott gewollt und gerecht hingestellt wurden. In den christlichen Nationen segneten die Geistlichen beide Kriegsgegner und redeten den Soldaten den gerechten Krieg ein. Da wurden die Waffen aller Parteien gesegnet, mit denen man den Gegner umbrachte, es war die christliche Analogie des Dshihad.  Das Christentum kann dies nicht mehr leisten, der Islam schon. Und nur deshalb lehnt die westliche Welt Länder ab die den Islam als Religion hat.

Ich denke mir, die westliche Welt wäre gut beraten, wenn sie es der islamischen Welt selber überlassen würde ob sie unseren säkularisierten Lebensstil annehmen wollen oder nicht.

Gläubige beim Gebet    

Jeder sollte nach seiner Facon selig werden. Und mal ehrlich, eine Moschee bereichert das Stadtbild doch ungemein, z. B. in Duisburg-Marxloh die Merkez  Moschee.

Und die Stammtische? Sie kennen nur die drei Themen: Frauen, Autos und Fussball, zu mehr reicht es eben nicht.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

 

Finnair die etwas andere Airline

Die finnische Fluggesellschaft Finnair setzt bei ihrer Kommunikation auf Menschen die einen
regionalen Bezug haben. Für Deutschland hat das Unternehmen „unseren Litti“, Pierre Littbarski als Sympathieträger gewonnen. Diese Kooperation hat ganz praktische Wurzeln, denn Litti fliegt alleine und mit seiner Familie sehr oft zwischen Europa und Asien. Hier ist es der Service auf der gesamten Strecke die ihn beeindruckt hat.

Bei der Vorstellung in Düsseldorf war etwas anderes auch noch sehr beeindruckend, die
Menschlichkeit. Es ging nicht darum Hochglanzflyer, Videos mit einer Vielzahl von sogenannten Highlights garniert zu präsentieren, sondern das persönliche Gespräch stand ganz im Vordergrund. Dies machte den Gedankenaustausch mit Pierre Littbarski, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland und Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen zu einem sehr
interessanten Gespräch.

                             
  v.li: Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland
und Pierre Littbarski "Litti" Foto: © Zdena David
 

Die Finnair wurde 1923 gegründet und gehört somit zu den ältesten Airlines die weltweit tätig
sind. Das Drehkreuz Helsinki steht mit seinem Flughafen Vantaa für kurze Wege beim Umsteigen auf der Reise nach Asien. Die Flugroute von Vantaa aus ist auch die kürzeste Verbindung nach Asien, was sich im Treibstoffverbrauch und bei den Emissionen auf dieser Route deutlich wiederspiegelt. Für die kurzen Umsteigezeiten sorgen unter anderem die drei Landebahnen und das überschaubare Flughafengebäude.

Sicher ist die Finnair kein Billigflieger doch die Sicherheit beim Fluggerät, in der Luft und am
Boden, haben in diesem Unternehmen oberste Priorität. Das Durchschnittsalter der Flotte von
Finnair beträgt vier Jahre und ist somit eine der modernsten Flotten der Region. Doch auch bei
den Zubringerlinien für die Langstrecken setzt man darauf, nicht das Rad immer wieder neu zu
erfinden, sondern hier zählt die Kooperation. Seit geraumer Zeit arbeitet man hier mit der Air
Berlin zusammen und spart dabei zusätzliche eigene Linien auf der gleichen Route. Dies ist
sicherlich auch ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung von Emissionen, auch für die ab Mai 2011 zur Verfügung stehende Direktverbindung nach Singapur.

Bei allen Ausführungen klang eines immer wieder durch, nicht Wachstum um jeden Preis,
sondern Menschen und Material werden eingebunden und auf dem Weg mitgenommen.

Will Rumi

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Twins eine Erfolgsgeschichte

Wie soll sich ein Projekt selber feiern? Ganz einfach  – man nimmt, wenn möglich,  alle
Beteiligten zusammen und erzählt Geschichten, macht Musik und genießt ein gemeinsames
Essen und genau dies geschah am Freitag, dem 14.1.2011. 

Ein Teil der Beteiligten traf sich in der Gebläsehalle in DuisburgNord und feierte eines der nachhaltigsten Kreativnetzwerke in Europa. Denn wären alle Beteiligten dieses internationalen Projektes zu dieser Abschluß- und der gleichzeitigen Auftaktfeier für das Jahr EINS danach gekommen, wäre es im Industriepark sehr eng geworden.

           
Foto © Zdena David

Die Aufgabe
Dieses Mammutprojekt das auf eine Idee von Dr. Georg Költzsch (+ 2005) zurückgeht, wurde von Ria Jansensberger und Christina Kemnitz entscheidend geprägt und bis Heute getragen. Ihrem Mut gepaart mit absolut professionellen Management ist es zu verdanken, das die 53 Städte des Ruhrgebietes mit ihren mehr als 200 Partnerstädten in ganz Europa 100 Projekte innerhalb eines Jahres realisiert haben. An der Durchführung waren mehr als 1700 Mitwirkende aus allen Kulturbereichen beteiligt. Allen Mitwirkenden war eines immer anzusehen, die Freude dabei zu sein.

Denn dieses Projekt hat eines ganz klar unter Beweis gestellt „Kultur ist nicht nur ein
Wirtschaftsfaktor“, sondern Kultur verbindet Menschen und „gemeinsame gelebte“ Kultur kann
auf Schlagworte wie Integration gänzlich verzichten. Gelebte Kultur ist Gemeinschaft in
Reinform und diese Reinform wurde aus dem Füllhorn der Europa immer wieder mit purer
Lebensfreude gespeist. Die Mitwirkenden haben uns mit der Kraft der Sprache, dem Schauspiel, der Musik und ihren gezeigten Bildern an dieser Lebensfreude teilnehmen lassen.

Mustergärten für Alle

Ein Projekt sei hier stellvertretend für die Nachhaltigkeit aller Einzelprojekte und dieses
gemeinsamen Weges genannt. Aus der Idee „Seven European Garden“ wurde mittlerweile
schon ein weltweit verbindendes Konzept. In Färbergärten werden die Nutzpflanzen angebaut,
aus denen auf traditionelle Weise färbende Essenzen gewonnen werden. Sie ermöglichen in
handwerklicher Produktion die Gewinnung von Farben und Pigmenten für die ökologische
Farbherstellung von Kosmetika, Stoff- Mal- und Theaterfarben. Dieses mit unserer
Industrialisierung verloren gegangene Wissen wird hier an die nächsten Generationen weiter
vermittelt.

Das grandiose Konzert

Das Konzert im zweiten Teil des Abend machte einerseits die Verbundenheit der verschiedenen ehemaligen Kohlereviere deutlich und anderseits wurde klar die Menschen und ihre Lieder spiegeln den Zusammenhalt innerhalb und zwischen den Regionen wieder. Der Reigen aus dreizehn Liedern der beiden ehemaligen Bergbauregionen Ruhrgebiet und Sardinien, vertreten durch die Städte Oberhausen und CarboniaIglesias, gab allen Anwesenden das Gefühl von „ich bin zu Hause“. In ihrem Konzert „Im Schoß der Erde – Nel Grembo della Terra“ brachte das Quartett mit zwei Frauenstimmen in sardischer und deutscher Sprache die Lieder nicht nur zu Gehör, denn mehr noch zu den Herzen der Anwesenden.

Die beiden Sängerinnen Elena Ledda (Sardinien) und Agnes Erkens (NRW) hatten zusammen
mit der Pianistin Laia Genc und Alessandro Palmitessa (Saxophon/Klarinette) die Lieder beider
Regionen neu arrangiert. Mit den verwendeten Hintergrundfotos waren die bestehenden
Brücken für alle hautnah wahrnehmbar.

Es bleibt zu hoffen, ob dieses Konzert im Jahr Eins nach 2010 nochmals in der Metropole Ruhr
aufgeführt wird oder auf einem Tonträger für die Zukunft gespeichert wird.

Wer gerne nochmals etwas zu den einzelnen Veranstaltungen und Projekten wissen möchte,
der kann dies nachschlagen unter;
http://www.essenfuerdasruhrgebiet.ruhr2010.de/twins/home.html

 Anbei eine Fotogalerie des Abends.

Will Rumi für EN-Mosaik aus Duisburg

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