Das Ich im Anderen

[jpg] Es war am 13. Januar das zweite Mal, dass die Mercator Stiftung in Essen zum Neujahrsempfang einludt. Und so fanden sich mehr als 150 geladene Gäste im Hause der Stiftung ein. Die Stiftung hatte die Annäherung an China als Thema, einschl. der Ausstellung "Das Ich im Anderen" , des Neujahrsempfang gewählt.

 

   
 Professor Scheytt lks.mit Besuchern      Foto: © Linde Arndt    Stiftung Mercator Empfang                    Foto: © Linde Arndt    

Über das gesamte Gebäude waren die Exponate der chinesischen zeitgenössischen Künstler verteilt. Es sollte ein Überblick der derzeitigen zeitgenössischen Kunst in China gezeigt werden. Die Künstler waren ausnahmslos anwesend und stellten sich den Fragen der anwesenden Gäste.

   
   Die Vlnr: Professor Tu Weiming,Professor Dr. Michael Lackner,Tian Yuan, Kuratorin, 4. von links,Alexander Ochs, Kurator und Galerist im Kreise der KünstlerInnen und Mercator Mitarbeiterin.                 Foto: © Linde Arndt                                                     
 

   Hier geht es zu einigen ausgesuchten  Werken

Dr. Bernhard Lorentz; Geschäftsführer der Mercator Stiftung begrüßte die anwesenden Gäste und erneuerte das Bekenntnis der Stiftung  zur "Metropole Ruhr". Ging dann auf das Kulturhauptstadtjahr ein und fand den noch vorhandenen Schwung aus 2010 in 2011 zu nutzen um aus der Region Signale an Europa zu senden.
Die Stärken der Region nutzen und klare Schwerpunkte setzen. Bildung, Wissenschaft, Kultur aber auch was die Region besonders auszeichnet, die Integration, dies will die Stiftung unterstützen. China und die Beziehung zu Deutschland soll ein erster Schwerpunkt der Stiftung sein. Denn die globalen Herausforderungen sind ohne China nicht zu bewältigen, dies soll ein Schritt ohne Vorbelastung sein. Aus diesem Grund hat man auch chinesische Künstler bevorzugt die unbelastet von der Kulturrevolution als auch den Vorkommnissen auf dem Tiananmen-Platz sind.

   
   vlnr. Professor Dr. Michael Lackner,Frank Sieren, China Korrespondent  „Die Zeit“, Professor Tu Weiming         Foto: © Linde Arndt  

Frank Sieren, China Korrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit", moderierte nunmehr eine Debatte zwischen dem chinesischen Professor des Konfuzianismus Tu Weiming, Universität Peking und dem deutschen Professor für Sinologie  Dr. Michael Lackner,  Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Es war eine inspirierende Debatte, die zwar in Englisch gehalten wurde, jedoch hatte die Stiftung im Vorfeld eine Simultanübersetzung angeboten und vorgesorgt.

Interessant die These, über einen Bogen der von einem globalen Humanismus von Sokrates über Konfuzius bis Mohammed gezeichnet wurde. Es war ein erstes Gespräch zwischen der europäischen, hier deutschen, Kultur und der chinesischen Kultur. Wobei die Philosophien der beiden Weltregionen sicherlich bei gegenseitigen Dialogen kompatibel sein könnten. Professor Weiming betonte, dass China zwar mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch Probleme habe, diese jedoch bewältigen werde um sodann zu seiner eigenen Identität zu finden. Denn der in China vorhandene Konfuzianismus könne sehr wohl mit der europäischen Aufklärung eines Voltaire oder Rousseau und der in Folge ausgerufenen europäischen Werte mithalten. China war bis ins vorige Jahrhundert eine schwache Nation in Folge der verlorenen "Opiumkriege" als auch der Schwächen, die durch die  Okkupation im zweiten Weltkrieg sichtbar wurden. Heute besinnt China sich auf seine immer schon vorhandenen Stärken im kulturellen Bereich und erreicht dadurch die Selbstständigkeit die sie braucht um eine selbstbewusste Partnerschaft in der internationalen Gemeinschaft anzustreben.

Konfuzius, Lao-Tse, Buddha könnte man als chinesische Aufklärung einordnen und sie stehen zumindest gleichrangig der europäischen Aufklärung gegenüber. Gerechtigkeit und Mitgefühl sind die Werte die China bevorzugt, aus diesen leitet China die sanfte Kraft der Macht ab, die aber nicht für einen Revanchismus genutzt werden wird. China hat heute ein anderes Bewusstsein als vor 100 Jahren.
Professor für Sinologie  Dr. Michael Lackner, Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg findet den chinesischen Optimismus zu stark ausgeprägt und vermisst die Selbstreflektion und den Pessimismus um überhaupt von Aufklärung im europäischen Sinne zu sprechen.

Professor Tu Weiming plädierte für ein Ende der Dämonisierung von China. Denn diese Dämonisierung erbringt nur Blockaden die den wichtigen Dialogen die geführt werden müssten auf im Wege stehen. China glaubt an die innere und äußere Stabilität die letztendlich zu einer Harmonisierung der chinesischen Nation führt.
Man muss voneinander lernen, dies sollte die Devise sein. So klang die Debatte aus indem auf das angebrochene Jahr des Hasen verwiesen wurde. Der Hase ist in China als ein friedfertiges Tier angesehen. In Europa ist der Hase auch als friedfertiges Tier eingeordnet. Wenn das keine erste kleine Gemeinsamkeit ist.

 

 
   vlnr.Dr. Bernhard Lorentz; Geschäftsführer der Mercator Stiftung,Tian Yuan, Kuratorin und Künstlein,Alexander Ochs, Kurator und Galerist                                      Foto: © Linde Arndt  

Und so war es Dr.Bernhard Lorentz sowie Tian Yuan, Künstlerin und Kuratorin, Alexander Ochs, Galerist und Kurator vorbehalten die im Hause vorhandene Ausstellung zu eröffnen. "Das Ich im Anderen" so lautet die Ausstellung, es passte durchaus zu den ersten Annäherungsschritten denen wir beiwohnen konnten. Wie lautet eine alte Buddhistische Regel auf die Frage: Wo ist der Weg? –  die Antwort kommt prompt: Er ist vor deinem Fuß.

Und, als wenn das Ruhrgebiet eine Seele hat, so lautete der Antrittsvortrag von Frau Professorin Dr. Käsmann an der Ruhruniversität Bochum: "Multikulturelle Gesellschaft – Wurzeln, Abwehr und Visionen" , zwei wahrhaft globale Bemühungen aus dem Ruhrgebiet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen.

 

  
Mitglieder Pressekorps

 

Wir sind aber auch an allem schuld – immer!

[jpg] Nun haben wir wieder den Salat. Die Hähnchen, die Schweine und vielleicht auch die Rinder sind mit Dioxinen und/oder Furanen verseucht.

Dioxin ist ein toxischer Stoff der sich bei Einnahme im Körperfett einlagert, sprich kumuliert,  und von diesem nicht ausgeschieden werden kann. Letztendlich führt es zu Zellveränderungen und damit zu Krebskrankheit, meisten Jahre später sodass kein Zusammenhang erkennbar ist.  Das weiß jeder und das gehört zur Allgemeinbildung.

In Maschinenfetten ist dieses Dioxin vorhanden. Kein Mensch würde auf den Gedanken kommen Maschinenfett zu essen oder sonst in der Küche zu verwenden. Es waren auch Abfallprodukte der Industrie die entsorgt werden sollten. Für diese Entsorgung gibt es Geld. Nur die Entsorger wollen immer zweimal verdienen. Das zweite mal eben für die Wiederverwendung indem sie das Maschinenfett wieder in irgendeinem Produktionskreislauf gegen Geld einfließen lassen. Was soll es. Meinetwegen indem man das Fett als Zusatzstoff für die schnellere Mast verkauft. Preiswert versteht sich. Was liegt näher als dieses Fett den von der Landwirtschaft benötigten Futterstoffen beizumischen. Der Entsorger hat sein Fett weg und der Futtermittelhersteller hat ein preiswertes Fett. Auf den Säcken steht dann meinetwegen Turbomastfutter. Der Preis stimmt und der Landwirt verwendet das. Und schon ist ein wunderbarer Kreislauf der Wiederverwendung aufgebaut und alles landet auf den Tellern der Nation. Der Verbraucher wird damit zum Abfallcontainer degradiert.

Und da die Lebensmittelkontrollen in allen Ländern personell ausgedünnt wurden, wird das Ganze auch nicht bemerkt. Dazu kommt, das die Analysen auf Dioxine und Furane sehr teuer sind, so wird diese Analyse auch sehr selten gemacht.

  Alle Beteiligten haben mehr Gewinn und sind es zufrieden. Das Hähnchen kann nun, und jetzt aufgepasst, für sage und schreibe 10 Cent billiger verkauft werden – mehr ist es nicht.

Und jetzt sind auch wir auch glücklich? Im Leben nicht!

Wenn man dem Verbraucher zwei Hähnchen nebeneinander legen würde, eines um 1 Euro teurer aber ohne dieses Gift, welches Hähnchen würde der Verbraucher wohl kaufen? Richtig, das teurere. Evtl. würde der Verbraucher sich einschränken, aber doch nicht verseuchtes Fleisch kaufen.

Bürgermeisterin Hansen
Quelle: StadtUetersen
   

Seit den 60er Jahren haben wir einen Lebensmittelskandal nach dem anderen gehabt, einer schlimmer als der andere. Und warum? Es ging immer um die Gier der Produzenten und Händler. Sie wollten mehr Gewinne machen und da war ihnen jeder Stoff und jedes Mittel recht.
Das Schlimme ist nur immer wieder, man macht den Konsumenten, also uns, dafür verantwortlich. Weil wir billige Lebensmittel haben wollen. Die armen Händler und Produzenten würden ja gerne saubere und gute Lebensmittel produzieren wenn wir sie doch ließen. Die etablierte Presse macht da auch leider immer mit und verbreitet und verstärkt dieses Märchen auch noch.

Fakt ist aber, die Politik hat bis heute, nämlich seit rund 50 Jahren, keine geeigneten Maßnahmen ergriffen um solche kriminellen Machenschaften zu unterbinden. Die Strafe für solches Tun ist sehr gering und wird aus der Portokasse der Firmen bezahlt. In der Regel droht noch nicht einmal eine Gefängnisstrafe. Sind unsere Politiker so dämlich oder haben sie ihre Lernfähigkeit eingebüßt? Denn es gehört auch zur Allgemeinbildung, dass unsere Marktwirtschaft auf der Gier der handelnden Menschen/Akteure basiert, man nennt das Gewinnmaximierung in der Wirtschaft. Und weil das so ist, ist die Kontrollfunktion, in diesem Fall die unabhängige Lebensmittelkontrolle, ein wichtiger Baustein nach der Produktion bevor etwas in den Handel gelangt Und wenn jemand durch die Kontrolle nicht direkt erkannt wird, steht ein dementsprechender Strafkatalog, der es in sich hat,  zur Verfügung. So einfach ist das.

Nur die Futtermittelindustrie hat inzwischen eine Größe von Milliardenumsätzen erreicht,  wo man sie bitte nicht mehr behelligen möchte. Da ist die Kommune, die die Gewerbesteuer vor Ort einnimmt und der Bund, der fleißig Umsatz-und Einkommensteuer kassiert, um nur die drei Steuerarten zu nennen. Die Einnahmen möchte man natürlich nicht missen;denn ein Bürgermeister möchte schon sein Hallenbad als Statusssymbol finanzieren. Dann hat die Futtermittelindustrie auch dementsprechende Lobbyisten auf die Politiker angesetzt, Arbeitsessen auf den Malediven inklusive. Für eine Parteispende kann man schon mal schwach werden; denn die sichert doch die Macht bei der nächsten Wahl,indem man die Millionen teuren Wahlkampagne bezahlen kann.

Die Firma Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein ist nur eine von vielen Firmen in der Futtermittelindustrie. Harles und Jentzsch ist eine Firma die in Uetersen/Schleswig Holstein ansässig ist, die einen Gewerbesteuerhebesatz von 350%  seit 2009 ausweist, vorher war der Hebesatz 310% gewesen. Harles und Jentzsch  produziert auch deshalb so kostengünstig weil am Standort eine kostengünstige Gewerbesteuer durch die Stadt Uetersen erhoben wird. Aber es war wohl nicht kostengünstig genug, durch weitere Anstrengungen konnte der Gewinn noch gesteigert werden. Welche Anstrengungen dies unter anderem waren, ist jetzt durch diesen Skandal heraus gekommen.

Bilanzjahr   2005   2006   2007   2008  
Umsatz   4,3   4,9   7,2   9,3  
Gewinn   0,6   0,7   1,8   2,4  
(Zahlen in Millionen)                  

Wie sie sehen, es hat sich mehr als gelohnt. Und solche Firmen gibt es zuhauf und die wirtschaften seit Jahren so. Es ist immer der Zufall der diese kriminellen Aktivitäten ans Licht bringt. Die staatlichen Kontrolleure stehen immer außen vor und haben das Nachsehen.

Sicher wird der Bürgermeister der 17.000 Einwohner zählenden Gemeinde Uetersen ein gutes Verhältnis zu dem Geschäftsführer der Firma  Harles und Jentzsch haben, immerhin hat die Firma so an die 450.000 Euro an Gewerbesteuern gezahlt. Und als in 2009 der Hebesatz zur Gewerbesteuer erhöht werden musste, weil die Gemeinde hoch verschuldet war, wird der Bürgermeister zuerst bei dem Geschäftsführer der  Firma Harles und Jentzsch vorgesprochen haben, um anzufragen ob man den Hebesatz zur Gewerbesteure erhöhen darf – man weiß es nicht so richtig.

Unerträglich ist für mich das Geplapper der etablierten Presse, die dem Verbraucher einreden wollen, er hätte Schuld an diesen kriminellen Handlungen, weil er seine Produkte alle billig haben will. Ein Blick in die Bilanz hätte genügt um zu erkennen, diese Firma war mehr als gierig. Sie konnte den Hals nicht voll kriegen würde man umgangssprachlich sagen.

  Und die oberste Verbraucherschützerin unsere Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner (CSU) kann uns nicht sagen wie es zu dieser Katastrophe gekommen ist und wie man das in Zukunft verhindert? 

"Auf jeden Fall muss man eine europaweite Lösung finden", womit man den ganzen Vorfall schon mal vom Tisch hat.

So ein Unsinn das Problem ist in unserem Lande. Und in unserem Lande haben die Kontrollen versagt. Und in unserem Land müssen Kontrollen her.Und in unserem Land müssen die Gesetze verschärft werden.Warum wird da nichts unternommen?

Weil der Schaden relativ gering ist, denn die Krebstoten werden in etwa 20 Jahren unter die Erde gebracht. Und in 20 Jahren wird kein Hahn mehr danach krähen. Frau Aigner ist da schon in Rente.

Verbraucherministerin Ilse Aigner   
Quelle: Martin Kriner / BMELV
   

Was bleibt? Die Konservativen und die Liberalen berufen sich immer auf die Marktwirtschaft eines Smith aus dem 18. Jahrhundert die ja alles selber regelt. Nur Smith wollte in seinen Theorien keinen Nachtwächterstaat. Er hatte seiner Marktwirtschaft einen starken Staat zur Seite gestellt, weil er die menschlichen Schwächen kannte. Und die Gier ist neben dem Neid eine menschliche Schwäche. Und weil die Konservativen und Liberalen einen Nachtwächterstaat bevorzugen, fördern sie die Gier der Unternehmer.

Aber es geht noch weiter; denn unsere Politiker machen uns immer vor sie würden alles für uns organisieren wenn wir sie doch wählen würden. Nur durch solche Vorfälle dokumentieren sie, dass eben nichts organisiert ist. Die Bürokratie ist vorhanden nur der Kopf kann sich dieser Bürokratie nicht bedienen. Es ist wie immer, der Fisch stinkt zuerst vom Kopf her. Und sicher wird der Geschäftsführer der Firma Harles und Jentzsch  der Bürgermeisterin von Uetersen zu Weihnachten auf dem Weihnachtsmarkt einen ausgegeben haben und die Bürgermeisterin hat es gefreut und wird in der Öffentlichkeit sagen, sie habe ein gutes Verhältnis zur Wirtschaft. Aber zu welchem Preis?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Landrat: „Kritik der SIHK von Informationsdefiziten geprägt“

(pen) „Es ist schon erstaunlich, mit welchen Aussagen sich eine Institution, deren Einnahmen aus Zwangsmitgliedschaften von Unternehmen stammen, darüber auslässt, wie wir als Kreis unsere Umlage gestalten.“ Mit Blick auf die Äußerungen der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) zur geplanten Höhe der Kreisumlage zeigt sich Landrat Dr. Arnim Brux stark verwundert. Gleichzeitig ist er irritiert und verärgert. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass sich die SIHK von außen in das grundsätzlich gute und kooperative Verhältnis zwischen dem Kreis und seinen Städten einmischt. Wir brauchen keine Tipps von außen. Dies gilt umso mehr, wenn die Ratschläge der vermeintlichen Ratgeber von fehlendem Hintergrundwissen und Informationsdefiziten geprägt sind.“

                
 

Landrat Arnim Brux                                                                       (Foto: © Linde Arndt)

 

Brux tritt dem von der SIHK erweckten Eindruck, dass der Hebesatz von Kreisverwaltung und -politik willkürlich festgelegt werde, entschieden entgegen. „Die Städte zahlen an den Kreis, weil wir für sie Leistungen und Ausgaben übernehmen. Dazu zählen beispielsweise die Tätigkeiten des Straßenverkehrsamtes, des Ausländeramtes oder im Sozial- und Gesundheitsbereich. Wir zahlen die Unterkunft für Langzeitarbeitslose, die Grundsicherung für Ältere, die Hilfe zur Pflege und über die Abgabe an den Landschaftsverband die Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen. Die dabei zu verzeichnenden steigenden Belastungen werden vom Kreis für die Städte getragen und mit der Kreisumlage auf alle verteilt“, unterstreicht der Landrat.

Gleichzeitig erklärt er den geplanten Anstieg der Umlage um fast sechs Punkte. „Nur durch das Einsetzen unserer Ausgleichsrücklage konnten wir den Hebesatz 2010 trotz ungünstiger Rahmenbedingungen bei 40,81 Punkten halten. Die Rücklage steht uns 2011 nicht mehr in gleichem Umfang zur Verfügung, der vergleichsweise starke Anstieg auf 46,67 Punkte ist auch darin begründet. Das war aber absehbar und bekannt.“ Weiterer Grund: Das Zusammenspiel zwischen Hebesatz und den eingebrochenen Gewerbesteuereinnahmen der Städte. „Während die Unternehmen für 2009 noch 190 Millionen Euro Gewerbesteuern gezahlt haben, kann für 2011 nur noch mit 131 Millionen geplant werden. Diesen Rückgang in der Summe können wir nur durch ein Plus beim Hebesatz ausgleichen.“

Kopfschütteln erntet die SIHK auch auf den Vorschlag, der Kreis solle seine Einsparpotentiale noch stärker ausschöpfen. „Welche?“, zeigt sich Brux für konkrete Vorschläge offen. „Wir sparen seit Jahren, wo wir können. Vergleichserhebungen zeigen nicht von ungefähr, dass wir beispielsweise personell sehr schlank aufgestellt sind und wenig Mitarbeiter für unsere Aufgaben einsetzen.“ Zudem habe eine Haushaltskommission mit Vertretern aus Politik und Verwaltung erst im vergangenen Jahr erneut feststellen müssen, wie verschwindend gering das Sparpotential ist. „Im Haushalt mit seinem Volumen von rund 415 Millionen Euro stecken weniger als ein Prozent an freiwilligen Leistungen, wo es Handlungsmöglichkeiten geben könnte. Dazu zählen dann beispielsweise die Wirtschafts- und Tourismusförderung oder Beratungsangebote im sozialen Bereich“, nennt der Landrat Ausgabenposten, die in seinen Augen nicht entbehrlich sind.

Abschließend verwahrt er sich gegen alle weiteren Versuche von außen, angesichts der schlechten Finanzausstattung der kommunalen Familie und den noch anhaltenden Folgen der Finanzkrise einen Keil zwischen den Kreis und seine Städte treiben zu wollen. „Was wir alle gemeinsam brauchen, sind Gelder des Bundes und des Landes, die es uns endlich möglich machen, die uns auferlegten Aufgaben und Ausgaben angemessen bewältigen zu können. Was wir nicht brauchen, sind schlaue Ratschläge aus Hagen.“

Kreis tritt MAGNA CHARTA Faire Metropole Ruhr bei

(pen) „Kinderarbeit ist weltweit immer noch an der Tagesordnung. Betroffen sein können beispielsweise Produkte wie Dienstkleidung, Kaffee und Tee, Natursteine, Holz oder Blumen. Mit der heutigen Unterschrift wollen wir ein deutliches Zeichen gegen diese Form der Ausbeutung und für die Rechte der Kinder setzen.“ Mit diesen Worten unterzeichnete Landrat Dr. Arnim Brux die „MAGNA CHARTA Faire Metropole Ruhr - Erklärung gegen ausbeuterische Kinderarbeit“. Initiiert worden ist die Aktion vom Netzwerk  „Faire Kulturhauptstadt Ruhr“, als Vertreter der Initiative konnte Brux im Kreishaus Claudia Pempelforth (Koordinatorin Eine Welt Netz NRW/Hagen) und Wilhelm Wölting (Mitglied im Netzwerk Faire Kulturhauptstadt Ruhr 2010) begrüßen. Grundlage für den Beitritt des Kreises ist ein Kreistagsbeschluss aus dem letzten Jahr.

„Weltweit sind derzeit mehrere hundert Millionen Kinder betroffen. Allein in Indien sollen nach Schätzungen von Nichtregierungsorganisationen bis zu 100 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren insbesondere in Steinbrüchen ausgebeutet werden. In anderen Ländern pflücken sie Baumwolle und Kaffee, knüpfen Teppiche, stellen Schmuck her oder drehen Zigaretten. Viele von ihnen erreichen das Erwachsenenalter nicht oder nur mit dauerhaften körperlichen Schäden. Die Arbeitszeiten und die sonstigen Umstände lassen in der Regel einen Schulbesuch nicht zu“, nannte Pempelforth Zahlen und Fakten.
        
 Im Beisein von Claudia Pempelforth und Wilhelm Wölting unterzeichnete Landrat Dr. Arnim Brux die Magna Charta.
Ebenfalls dabei: Martin Henze (stehend rechts), Leiter der Servicestelle Zentrale Dienste der Kreisverwaltung
Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
 


Angesichts des Volumens, dass die Kommunen in der Metropole Ruhr jährlich an Aufträgen vergeben, sehen die Beteiligten in einer veränderten Beschaffungspraxis durchaus einen Beitrag zum Schutz von Kindern, ihrer Gesundheit und ihrer Lebensperspektive. Immerhin sind inzwischen mehr als 50 Kommunen dem Aufruf gefolgt und der MAGNA CHARTA beigetreten.

Mit der Unterschrift verpflichtet sich der Ennepe-Ruhr-Kreis in Zukunft auf Produkte zu verzichten, die durch ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt worden sind. „Dafür werden wir unsere Vergaberichtlinien und Ausschreibungen unter die Lupe nehmen und entsprechend ändern. Glücklicherweise macht es das aktuell gültige Vergaberecht möglich, auch soziale Kriterien einfließen zu lassen. Außerdem verlangen wir in Zukunft von Lieferanten Erklärungen, die deutlich machen, dass ihre Produkte und Leistungen nichts mit ausbeuterischer Kinderarbeit zu tun haben“, beschrieb Brux erste Schritte in Richtung kinderfreundlichere Vergabe.

Die Mitarbeiter des Netzwerkes sicherten dem Kreis Unterstützung bei der Umsetzung zu. Im September findet beispielsweise die Messe „Fair 2011“ statt, wo sich die Kommunen informieren und austauschen können. Darüber hinaus ist eine Servicestelle für kleinere Kommunen geplant.

„Clyde und Bonnie“ – über den Mut, einen eigenen Weg zu gehen


 Jung sind sie beide und sehr selbstbewusst. Das müssen sie auch sein, denn ihr Job bringt das mit sich. Jenna Schulz, Jahrgang 1986, in Hagen geboren und im Sauerland in der Nähe von Arnsberg aufgewachsen, ist Schauspielerin und hat letztes Jahr ihren Abschluss an der Theaterakademie in Köln gemacht. Während der Schulzeit hat man ihr Schauspieltalent entdeckt, so dass sie nach dem Abitur ihrem Berufswunsch als Schauspielerin unumwunden folgte. „Auf der Bühne kann ich viel mehr zeigen, was in mir steckt, eher als in der Realität. Ich liebe es, verschiedene Facetten von mir auszuspielen, auch die dunklen Seiten, die man auch manchmal von sich selbst gar nicht kennt.“ In der Schule früher sei sie nie irgendwelchen Trends nachgegangen, war auffällig gekleidet und irritierte ihre Mitschüler und Lehrer durch ihre direkte und extrovertierte Art, gibt sie schmunzelnd zu. „Als ich dann an der Theaterakademie angenommen wurde, da waren alle so ein bisschen verrückt, und ich fühlte mich sofort wohl.“ Darauf folgten vier spannende Jahre Ausbildung in Köln, in denen sie sich – neben dem Tanz und Gesangsunterricht –  ihr umfassendes Schauspielvokabular aneignete. Dabei war ihr der familiäre Rahmen an der Theaterakademie besonders wichtig.

 
 Arne Obermeyer   Jenna Schulz / Foto: copy 2010 – Benjamin Eckert

Auch Arne Obermeyer, Jahrgang 1984, aus Lengerich ist der Wohlfühlfaktor wichtig. Ein Lehrer fragte ihn, ob er nicht beim Bühnenaufbau behilflich sein möchte, und landete Monate später im Rahmen einer Schulaufführung dann doch auf der Bühne im Festsaal der Westfälischen Klinik Lengerich. Dieser Zufall bestimmte seinen Werdegang, denn auch er wurde drei Semester vor Jenna Schulz an der Theaterakademie aufgenommen. Problemlos meisterte er seine Ausbildung und wurde noch vor seinem Abschluss im Februar 2009 in Johann Wolfgang Goethes „Werther“ am Kölner Theater im Bauturm engagiert. Seitdem lebt er die Vielseitigkeit seines Berufs als Schauspieler aus, indem er auch gerne – neben dem Theater – im Film-, Fernsehbereich und beim Hörfunk arbeitet. Berührungsängste gegenüber älteren, erfahrenen Kollegen gerade im Theater waren ihm zuerst nicht fremd. Doch hat er bei seinen letzten Engagements bei den Burgfestspielen Bad Vilbel, am Prinz Regent Theater Bochum und am Theater Bauturm sehr viel positive Erfahrung sammeln können. „Ich habe seither eine gewisse Offenheit und Ehrlichkeit in der Kritik bei den Proben schätzen gelernt. Insbesondere von den älteren Kollegen konnte ich noch viel lernen.“

Doch so gerne und erfolgreich beide ihren Beruf ausüben, wissen sie auch um schwierige Phasen. „Man muss an sich glauben und aus sich selbst schöpfen können. Das erfordert viel Energie und Selbstdisziplin, wenn es mal nicht so rosig läuft,“ so Jenna Schulz.

Die Jungschauspielerin hat auch schon vorgesorgt. Falls mal Engagements ausbleiben sollten, hat sie ein selbst geschriebenes Stück in der Tasche, das sie mit ihren Kollegen in Köln erarbeiten würde. Und dann ist da noch ihre Band Jenmat, für die sie die Texte schreibt und natürlich auch singt; deutschen Pop. In Köln hatten sie mehrere Konzerte, und das erste Album ist auch schon erschienen.

Ab dem 22. Januar 2011 (Premiere – 19.30 Uhr – lutz) stehen Jenna Schulz und Arne Obermeyer als „Bonnie“ und „Clyde“ im lutz zusammen auf der Bühne. Sie verkörpern zwei Jugendliche, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und bisher nicht viel Anerkennung und Beachtung in ihrem Leben empfunden haben. Als sie sich kennenlernen, verlieben sie sich sofort ineinander und sind sich dabei sicher, die große Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Da kommt Clyde auf die Idee, es genauso zu machen wie Bonnie und Clyde, das Gangsterpärchen aus dem Film, dessen große Liebe zum Mythos wurde. „Das Stück beschreibt sehr präzise das Lebensgefühl heutiger Jugendlicher; die Arbeits- und Perspektivlosigkeit derer, die sich zumeist von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen,“ so Jenna Schulz. Vor allem soll es auch jungen Leuten Mut machen, ihren eigenen Weg zu suchen, zu finden und zu gehen. Jenna Schulz und Arne Obermeyer haben das bereits bewiesen.

 

 

 

Da vergeht einem doch glatt der Appetit…

[la] Ich bin  im Sternzeichen Löwe geboren. Manchmal könnte man auch meinen, dieses Sternzeichen wirke sich auf meinen Appetit aus. Dafür spricht untrüglich das Volumen, welches ich mir insbesondere in den letzten 10 Jahren angefuttert habe.

Nun war da das Kulturhauptstadtjahr 2010 und bei den unendlich vielen Presseterminen wurden wir überreichlich mit leckeren Buffets verwöhnt. Und ich habe es in vollen Zügen genossen.  Wenn Pause war und die anderen diskutierten noch aufgeregt, wusste mein Partner, wo er mich finden konnte.

Um nicht in einen Schockzustand zu verfallen habe ich meine Waage im letzten Jahr nicht einmal betreten.

So sehr ich diese wundervollen Schlemmereien genoss, so mulmig ist mir jetzt bei dem Gedanken, ob nicht schon im vergangenen Jahr die Hähnchenschenkel und Canapes mit irgendwelchen Giften belastet waren.

Umso mehr interessieren jetzt die Nachrichten, die durch den Dioxin-Skandal aufgewühlt werden. So haben wir heute bei der Recherche zum Hauptartikel u.a. ein PDF-Dokument gefunden, dass wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. [Bitte auf das Bild klicken]

                   

 

Wenn mit uns Menschen schon so verantwortungslos umgegangen wird, wie schlimm muss es dann erst beim Tierfutter sein. Wenn ich meinem Kater den Futternapf fülle, dann habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Besser als bei der Nahrung für Verbraucher wird es ja wohl kaum sein. Wer weiß was da alles passiert.

Müssen wir uns denn als Bürger jetzt auf allen Ebenen wehren. Kann man da noch vertrauen?

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

TVA wandert nach Breckerfeld

 

Ennepetal. Die Männer-Wandergruppe des Turnvereins Altenvoerde trifft sich am Donnerstag, 20. Januar, um 14 Uhr am Brunnen im Voerder Zönchen und wandert über die alte Trasse nach Breckerfeld. Endpunkt ist die "Stippstiehe", zurück geht es mit dem Bus. Alle TVA-Männer sind zum Mitwandern eingeladen.

Asasello-Quartett gastiert am Freitag im Ibach-Haus

Im Rahmen der Konzertreihe "Best of NRW" gibt am Freitag, dem 14. Januar 2011 um 20.00 Uhr das Asasello-Quartett im Ibach-Haus in Schwelm, Wilhelmstr. 41,ein Konzert .

Die aus Russland (Rostislav Kojevnikov), der Schweiz (Barbara Kuster), Polen (Justyna ?liwa)
und Österreich (Wolfgang Zamastil) stammenden Musiker des Asasello Quartetts haben sich in wenigen Jahren ein vielfältiges Repertoire erarbeitet und sich damit  einen hervorragenden Ruf erspielt.

   
  v.l.: Rostislav Kojevnikov/ Barbara Kuster / Justyna Sliwa    /  Wolfgang Zamastil   Foto: © Heike Wippermann
 

Das Quartett wurde im Jahr 2000 in der Kammermusikklasse von Walter Levin in Basel gegründet. Nach Abschluss der Studien in Basel wurde es von 2003 bis 2006 in die Meisterklasse des Alban Berg Quartetts in Köln aufgenommen und studierte außerdem Neue Musik bei David Smeyers.

Der 1. Preis beim Migros-Kulturprozent-Wettbewerb 2003 in Zürich bildete den Auftakt zu einer internationalen Konzerttätigkeit. Es folgten Tourneen nach Ungarn, Russland, in die Niederlande und nach England sowie erfolgreiche Auftritte bei der MusikTriennale Köln, in der Wigmore Hall London sowie die Teilnahme an Workshops wie der Lucerne Festival Academy und dem Atelier des Heidelberger Frühlings.

Im Jahr 2010 ging der mit 10.000,- Euro dotierte Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen auch an das Asasello-Quartett. In der Begründung der Jury heißt es: "Das Asasello Quartett erschafft ein nuanciertes technisch perfektes Klangbild von außerordentlicher Geschlossenheit. Das Ensemble besitzt eine packende Unmittelbarkeit, nicht zuletzt durch den selbstverständlichen Umgang mit der Musik der Gegenwart parallel zum klassisch-romantischen Repertoire. Durch innovative Konzertformate und die selbst gegründete Konzertreihe "1:1 – Schon gehört?" die in Konzerten jeweils ein klassisches und ein zeitgenössisches Quartett konfrontiert, stellt das Asasello Quartett eine enorme Bereicherung des Musiklebens dar".

Auch am Freitag wird vor der Pause dem Streichquartett d-moll von Mozart  ein zeitgenössisches Stück  von Aleksandra Gryka gegenübergestellt. Nach der Pause  werden das  Streichquartett Nr. 3 von Sergej Newski (1972) und  das Streichquartett A-Dur von Robert Schumann (1810 – 1856) zu hören sein.

Karten für dieses sicherlich äußerst interessante Konzert, das auch im WDR3 übertragen wird, gibt es im Vorverkauf zum Preis von 13,00/7,00  Euro bei der
Kulturfabrik im Ibach-Haus, Wilhelmstr. 41, 02336 470027,
Doctor Strings, Hattinger Str. 25, 02336 406688,
Potpourri, Kirchstr. 13, 02336 470535
oder  an der Abendkasse .

Schüler der Musikschulen erhalten bis zum Alter von 25 Jahren gegen entsprechenden Nachweis freien Eintritt.

Ulrike Brux


Es handelt sich bei der Konzertreihe "Best of NRW" um eine Konzertreihe, die von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung und dem WDR gefördert wird. Ziel ist es, jungen Nachwuchskünstlern, die von  einer strengen Jury, der auch der Programmchef des WDR3 Hörfunk angehört, ausgewählt werden und durch die Förderung Auftrittsmöglichkeiten erhalten sollen. Jedes Jahr finden im Rahmen dieser Konzertreihe 4 Konzerte statt. Die Reihe war für viele das Sprungbrett für eine größere Karriere, z.B. Olga Scheps, Tokarew, Cora Irsen u.a. .