Es gibt keine bessere Zeit um glücklich zu sein, als JETZT. Glücklich sein ist eine Reise, in Rüggeberg.

Foto: JPG   v.l. Die vier Kandidaten

                 
[jpg] So hätte man den Abend am 5.6.2009 im Vereinsheim in Rüggeberg umschreiben können. Die Initiative KiR hoch4 lud zu einem literarischen Abend ein. 4 der 5 BürgermeisterkandidatInnen wurden angesprochen,  etwas Literarisches zum Thema "Lebenslust" vorzutragen.

Anita Schöneberg, Bürgermeisterkandidatin der SPD, machte den Anfang.
Eine Liebesgeschichte von zwei Fremden in Irland, die Nähe suchten und irgendwie schon gefunden hatten.
Die Fragen, die Zweifel aber auch die Hoffnung ob er/sie der PartnerIn ist spielten in der urwüchsigen Landschaft Irlands eine eingebettete Rolle. Die Landschaft, hier Westirlands, wurde sehr treffend beschrieben.
Auch die Iren selber, die ein sehr einnehmendes Wesen haben, kamen nicht zu kurz. Wer einmal in Irland war, weiß das diese Menschen einem immer das Gefühl vermitteln, hier bin ich zu Hause.
Ja, man hörte Frau Schöneberg die Lebenslust heraus, mehr zu erfahren, neues zu wagen aber auch nicht stehen zu bleiben. Sie will dem Leben etwas abgewinnen. Passend war auch ihre jetzige Musikliebe, Vivaldis "Vier Jahreszeiten", welches immer wieder durch den Wechsel der Tempi jeden begeistert. Ein Werk das keinen Menschen kalt lässt.

Ganz anders Frau Dr. Siekermann, Bürgermeisterkandidatin der FDP, die ihre Lebenslust in dem Spirituellen der Metaphysik sieht. Bezeichnend ist, dass der Benediktiner Anselm Grün, einer ihrer Favoriten, der sich in der Nachfolge der großen Mystiker  wie Franz von Assisi oder auch Meister Eckhart sieht. Für sie ist der erste Schritt das Göttliche die Natur, die Lust macht, erfahrbar zu machen. Zwiesprache mit der Natur. So packt sie gutes Schuhwerk, den Rucksack und etwas Verpflegung ein und macht sich auf den Weg um das Leben in Gottes freier Natur erfahrbar zu machen. Es ist schon alles da. Es ist da nicht verwunderlich, dass sie spontan Tirol als Ausgangspunkt ihrer Wanderungen nimmt. Oberhalb Tirols führt ein Höhenwanderweg durch halb Europa, man kann tagelang wandern und begegnet nur wenigen Menschen, dass tägliche Wandern wird nur von der Nächtigung in den einzelnen Sennerstationen unterbrochen. Dort oben ist man für sich mit der Natur, die ihre Erhabenheit offenbart, alleine.

Es folgte eine kleine Pause in welcher uns von den anwesenden Jugendlichen und Kindern, kleine aber sehr schmackhaften Häppchen gereicht wurden. Liebevoll versorgten uns die Jugendlichen mit den bereiteten delikaten "Fingerfoods" eine nicht nur exquisite Aufmerksamkeit. Ich hatte einen sehr aufmerksamen jungen Mann, der sich rührend um mein Wohl kümmerte. Kaum hatte ich mein Glas Wasser leer, so fragte er mich auch höflich nach einem neuen Glas.

Nach dieser kurzen Pause ging es weiter mit Sabine Hofmann, Bürgermeisterkandidatin der Bündnisgrünen.

Sie wähle einen Krimi, ihre Lieblingsliteratur, der von ihr vorgelesen wurde. In diesem Krimi wurde die Steigerungen bis zu der Ausführung der Tat, durch die Ernährungsgewohnheiten herbeigeführt, die letztendlich auch zu der finalen Tat führten. Die Tat selber geschah allerdings so nebenbei. Befragt woran ihr Herz so hänge, brachte sie eine uneingeschränkte Hymne auf Rüggeberg vor. In Rüggeberg wohnt sie und möchte diesen Ortsteil nicht missen. Den Kommissar möchte sie aber doch nicht machen, eher möchte sie wohl zusehen wie der Täter später dingfest gemacht wird.

Als letztens kam Wilhelm Wiggenhagen der Bürgermeisterkandidat der CDU dran.

Er  wählte Wilhelm Busch als Lebensführer, der ihn in allen Lebenslagen offenbar ein guter Begleiter war und ist. Das Wilhelm Busch Zeit seines Lebens ein Misanthrop war, wird er wohl nicht gewusst haben. Seine feinsinnige Satire wusste er als seine Lebensphilosophie zu reklamieren. Der Vortrag über den "Humorvollen Vogel" bringt es für ihn auf den Punkt im Leben. Aus diesem Grund ist das Lesen für Wilhelm Wiggenhagen Lebenslust, die er sich aber nicht immer aus zeitlichen Gründen gönnen kann.
Nach seinem letzten gelesenen Buch befragt, nannte der den "Krebsgang" von Günter Grass. Die Novelle beschreibt den Untergang der Gustloff aus der Sicht des Paul Prokriefke, einem Mann der zurückblickte um vorwärts zu kommen. Eine der besten Werke von Günter Grass.

Nun folgte wieder eine kleine Pause in der uns wieder diese exquisiten Häppchen gereicht wurden, man fühlte sich wie in gutem Hause.  Wieder waren die Kinder und Jugendlichen von ausgesuchter Freundlichkeit dabei uns zu umsorgen.
           

 

Foto:JPG "Die Intitiatoren"

             
Danach wurde uns vom Moderator die Initiative "KiR hoch 4" vorgestellt.
KiR steht für Kultur in Rüggeberg, wobei hoch für das höher gelegene Rüggeberg steht und die Zahl 4 steht für Literatur, Musik, Kunst und Kulinarisches. Die Initiative ist spontan nachbarschaftlich in Rüggeberg geboren worden, einer kam zum anderen. Verständlich brauchte es schon 6 Monate um die ganze Organisation aufzubauen. Der Eintritt wurde mit Eur 6,– angesetzt, ich finde nicht nur angemessen. Wobei die Ennepetaler Tafel hierbei bedacht werden soll.
Perspektivisch soll im November ein Abend mit Musik angesetzt werden, ich bin zumindest gespannt.
Danach wurden die vielen, vielen Helfer allesamt vorgestellt, eine wunderbare Gruppe, sowohl die Initiatoren als auch die Helfer denen man ansah wie sie mit Kopf und Herz diese Veranstaltung organisiert haben.

Ein herzliches Danke schön von meiner Seite an alle Beteiligten.

  

Foto: JPG "Die tollen Helfer"

                              
Einmal mehr wurde aber bewiesen, die Vitalität liegt in den Ortsteilen. Ennepetal ist nur ein leeres Konstrukt ohne die Ortsteile. Es waren Rüggeberger die diese Veranstaltung organisierten und damit ihrem Ortsteil Farbe gegeben haben. Ähnlich haben es die Bewohner aus Oberbauer gemacht, in dem sie ihrerseits ein wunderbares Fest ausrichteten.

Der Zentralgedanke der Politik, nachdem sich alles einem Zentrum unterzuordnen hat, wurde einmal mehr in Frage gestellt. So gilt auch für Ennepetal der Ausspruch Herders: "….daß auf der bunten Wiese des Erdbodens es so mancherlei Blumen und Völker gibt, dass diesseits und jenseits der Alpen so verschiedene Blüten blühn, so verschiedene Früchte reifen!(….)

Was bleibt? Es sollte über solche Aktivitäten mehr Öffentlichkeit hergestellt werden, wir sollten solche Initiativen mehr liebevoll begleiten, sie machen unsere Stadt reicher.
Verstehen konnte ich noch nie, warum von der Politik diese "Bälle" nicht aufgenommen wurden und werden um diese Ideen weiter zu entwickeln. Ich könnte mir vorstellen eine Lesestunde mit Prominenten, wie einem Herrn Mankel, Herrn Schädlich, Herrn Bilstein oder aus der Politik, Herrn Faupel, Herrn Frey und Herrn Rauleff , die Jugendlichen und Kindern ihre frühe Literatur vorlesen. Schneiden doch unsere Kinder und Jugendlichen in den Studien IGLU und PISA im Bereich Lesekompetenz nicht gerade gut ab, hier könnte vieles durch Vorbilder durchbrochen werden. Und warum sollte Ennepetal nicht einmal Avantgarde sein. In Rüggeberg?
So möchte ich einigen Politikern, die immer so gerne die Stadt nach vorne bringen wollen, etwas von Eugen Roth ins Stammbuch schreiben:

 

 

  Ein Mensch

Ein Mensch erblickt das Licht der Welt -
doch oft hat sich herausgestellt
nach manchem trüb verbrachten Jahr,
dass dies der einzige Lichtblick war.

 

Nehmen sie die Gelegenheit  wahr, die Bemühungen und vielen Chancen aufzunehmen um diese zu verstärken und zu bestärken.

Jürgen Gerhardt

 

 

 

 

Das erste Interview und eine Überraschung der ganz anderen Art

Interview mit der Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg.

[jpg] Vor Beginn der Interviewserie habe ich mir lange überlegt, wie kann ich der Wählerin, dem Wähler, die Kandidatinnen und Kandidaten näher bringen? Was zeichnet sie aus für das Amt der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters? Berührungsängste dachte ich, na ja, die hat jeder. Niemand weiß auf wen oder was lässt man sich da ein. Aber, so meine ich, das wird ja auf beiden Seiten so sein.

Durch meinen Besuch der Foren zum neuen Flächennutzungsplan konnte ich ungehindert die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten beobachten. Ich sah wie sie miteinander,aber auch mit Fremden oder Nichtbekannten, umgingen. Wie konzentriert sie in Einzelgesprächen vor oder nach Gesprächen auftraten. Als stiller Beobachter sieht man viel, sehr viel, die Gestik, die Mimik oder auch die Körperhaltung, ja sogar die Kleidung oder die Frisur gibt da beredte Auskunft. Sie geben Auskunft wie viel in einer Persönlichkeit gewachsen ist, Kraft, Leidenschaft, Überzeugung, Phantasie, aber auch Kreativität. Ja sogar den Mut und Ängste kann man erkennen. Der erfahrene Beobachter weiß, wovon ich spreche.
Die Foren in Voerde und am Büttenberg waren von mir dazu ausersehen, die ersten Kontakte zu suchen.
So suchte ich auch das Gespräch mit Anita Schöneberg, die sich sofort ohne wenn und aber zu einem Interview bereit erklärte. Wir tauschten die emails aus, worüber ich ihr meine Vorstellungen mitteilte.
Die Fragen die uns die Bürgerinnen und Bürger zu geschickt hatten, standen alle im Internet, den Link schickte ich ihr sodann auch zu. 10+2 Fragen loste ich in meinem Büro aus und schickte sie Frau Schöneberg zu.

Im Vorfeld machte ich mich über Anita Schöneberg schlau und erfuhr folgendes:

Steckbrief:

Alter: 51 Jahre
Geboren am: 19. April 1958 in Gevelsberg (weil es dort ein Krankenhaus gab)
Stand: Verheiratet seit 30 Jahren mit Ehemann Jürgen
2 Söhne, Timo und Niko
Ausbildung: Bankkauffrau bei der Sparkasse, Fachkraft für Marketing
Studium an der Uni Dortmund, Fach: Soziologie und Erziehungswissenschaften
Hobbys: Akkordeon und Gitarre spielen im Akkordeon-Orchester und Shanty-Chor Voerde, Nordic Walking, Schwimmen, Lesen

Auf die Bitte ein paar Fotos machen zu dürfen, lud sie mich in den Westfälischen Hof ein, wo Sie gerade einen anderen Termin wahrnahm.

Da saß sie nun, an Ihrem Notebook strahlte mich an und wir legten los. Wie wir die Regeln durch sprachen erinnerte sie mich ein bisschen an Lydie Auvray, dieses Unbefangene herangehen an dieses Interview.

 
Foto: Lydie Auvray
  Musiker sind anders als andere Menschen, sie lassen etwas leben, sie sprechen mit den Tönen, sie tragen und lassen sich tragen. Soweit die Gefühlswelt eines Musikers. Aber, und das ist wichtig, sie sind geistig fit, hoch diszipliniert, um ihr Instrument zu beherrschen, das sie übrigens lieben. Darüber hinaus sind sie die geborenen Teamplayer so sie in einem Orchester spielen. Dies bedeutet in der Sprache der Wirtschaft, sie haben eine hohe soziale Kompetenz.

 

Führung bedeutet nicht, ich gebe Befehle aus und jeder rennt, um meine Befehle zu befolgen. Nein: Führung bedeutet, den mir anvertrauten Menschen seinen Fähigkeiten gemäß einzusetzen um ein Ziel, welches definiert wurde, zu erreichen. Die Bürgermeisterin müsste rund 300 Menschen, sprich 300 Persönlichkeiten dazu bringen, sich für das Gemeinwesen Ennepetal unbedingt einzusetzen. Den Rat der Stadt mit seinen unterschiedlich teilweise auseinander divergierenden Interessen zu Beschlüssen führen, die der Stadt Ennepetal von Nutzen sind. Sie muss evtl. ihre Eigeninteressen oder die Interessen ihrer Partei zu Gunsten der Interessen Anderer hinten anstellen, aber das Wohl der Stadt immer im Auge behalten. Neue Wege muß sie mutig beschreiten können aber das Alte in seinem Wert nicht verschmähen.

 

Dies alles als Vorwort. Ich bin mir bewusst, mit meinen Fragen kann ich nur einen kleinen Einblick in die Person vermitteln die evtl. unsere zukünftige Bürgermeisterin ausmacht, erst die Praxis wird den Beweis erbringen, ob dies die richtige Person ist. Aber würde ich keine Fragen stellen würde ich auch keine Antworten bekommen und wüsste demnach noch weniger, wem ich meine Stimme geben sollte.

 

Das Interview mit seinen Fragen und Antworten:

1.    Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?

   Mir ist ein besonderes Anliegen, hier das große Potential der Bürger und Bürgerinnen in Ennepetal zu nennen: die Liebenswürdigkeit, der Leistungswille, die Identifikation mit ihrer Stadt, mit ihren Stadtteilen.

Und was den Standort als "Wirtschafts-Standort" auszeichnet, ist der große Vorteil, über Jahrzehnte hinweg inhabergeführte, weltweit operierende Unternehmen in den Stadtgrenzen zu beheimaten.

 
Exemplarisch seien hier Dorma, Febi, Ischebeck und Köco zu nennen. Diese Firmen haben ihre Standorte über Ennepetal verteilt. Aber auch Alanod, Pennekamp, BIW, Lahme, Frischkorn sind renommierte prosperierende Unternehmen mit internationalen Kontakten. Das heißt also, dass Ennepetal im weltweiten Wirtschaftsbereich positiv gesehen wird. Das müssen wir nutzen, um auch die Rahmenbedingungen optimal zu präsentieren, wenn jemand Ennepetal genauer betrachtet.

Unser Potential liegt dabei dann in einer relativ guten Anbindung an das Fernstraßen-/Autobahnnetz. Wir haben (noch) einen der niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze im Umkreis. Während das zu den "harten Standortfaktoren" zu zählen ist, sind Ausstattung und Angebote im schulischen, kulturellen und sozialen Bereich wichtige weiche Standortfaktoren. Ich will auch nicht vergessen, in diesem Zusammenhang auf Ennepetal als "Perle der Natur" hinzuweisen. Mit unseren Flusstälern, den Wäldern, der Kluterthöhle haben wir eine Menge zu bieten.

Als besonderes "Schmankerl" kommt hinzu, dass die SPD auf meine Initiative hin  vor einigen Jahren für die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung bei der Fa. Pennekamp das so genannte Baukindergeld für die städtischen Grundstücke am Büttenberg "Mit der Sonne bauen…" beantragt hat. Nach vielen Diskussionen, in denen insbesondere die FDP immer dagegen hielt, wurde dann später beschlossen, das Baukindergeld anzubieten. – Übrigens jetzt bei der Vermarktung ein echter Wettbewerbsvorteil für Ennepetal. Hinzu kommt eine besondere Förderung für alternative Energien.

2.    In welchen Bereichen wollen Sie mehr/weniger Geld ausgeben – wo soll besonders gespart werden und  worauf müssen sich Bürger und Vereine einstellen?

Soziales und Jugend sind die Bereiche, wo zuletzt der Rotstift angesetzt werden darf. Selbstverständlich ist die Bildung unabhängig vom Einkommen der Eltern mit der wichtigste Bereich, um den wir uns weiter kümmern müssen. Klar, dass hier viele Zuständigkeiten beim Land NRW liegen. Dennoch ist es die Aufgabe der Stadt Ennepetal, für die Ausstattung der Schulen zu sorgen und eventuelle Angebote zu unterstützen, die aus privater bzw. Vereinsinitiative geleistet werden. Ich denke hierbei an die Hausaufgabenhilfe des Kinderschutzbundes. Ich habe mich zu den Beratungen des Haushaltes 2009 intensiv dafür eingesetzt, einen Zuschuss der Stadt Ennepetal zu ermöglichen, was mir nach vielen Diskussionen dann endlich auch gelungen ist. Es gibt immer noch Kinder, die durch das Raster fallen und nach der Schule ab Mittag nicht betreut werden. Das macht mich besonders betroffen. Ich finde auch, dass wir möglich machen müssen, Kindern ein Mittagessen zu bezahlen. Ich habe vor einigen Jahren hier bereits ein Sozialsponsoring angeregt. Das Thema werde ich als Bürgermeisterin nicht aus den Augen verlieren.

Auf jede erdenkliche und zu finanzierende Art sollten wir die Vereine und deren ehrenamtliche Helfer/innen unterstützen. Mir gefällt z. B. die bundesweit etablierte Jugendleiterkarte (Juleika), die honoriert, wenn sich jemand im Jugendbereich engagiert. Es gibt einen reduzierten Eintritt ins Schwimmbad oder andere Vergünstigungen.

Das Modell der Überlassung von Sportstätten funktioniert grundsätzlich gut und hat schon etwas mit "Bürgergesellschaft" zu tun. Nicht zuletzt wird in Vereinen und Verbänden ein erheblicher Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geleistet. Das will ich unterstützen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Stadt nicht mehr funktionieren könnte, wenn nur für einen einzigen Tag die ehrenamtliche Arbeit ausgesetzt würde.


3.    Können Sie sich einen Bürgerhaushalt, wie z. B. in Rheinstetten oder Cottbus vorstellen?       Wenn ja, würden Sie sich dafür einsetzen?

Aus meinem Verständnis von Demokratie und wie ich den Einsatz dafür lebe, kann man schon erkennen, dass ein eindeutiges "Ja, ich kann mir einen Bürgerhaushalt gut vorstellen" die Antwort sein muss. Es wäre für mich ein guter Blick in die Zukunft, wenn ich mir vorstelle, dass Bürger und Bürgerinnen sich für die Finanzen der Stadt Ennepetal intensiv interessieren und Vorschläge aus ihrem Verständnis heraus machen. Ich bin überzeugt, dass manche Idee aus der Bürgerschaft auch konstruktiv ein- bzw. umgesetzt werden kann. Meine Erfahrung aus allen Treffen und Gesprächen mit Bürger/innen (gerade wieder aktuell die Situation am "Krüners Kotten") ist die: Grundsätzlich sind die Menschen politisiert. Sie interessieren sich für Demokratie. Und wenn sie erst einmal ihre Bürgervertreter/innen näher kennen gelernt haben, sind sie begeistert, wenn sie auf jemanden treffen, der so ist "wie Du und ich!"

4.    Im nächsten Jahr ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Mit welcher Aktion wird sich Ennepetal beteiligen?

Als Vorsitzende des Verkehrsvereins in der Stadt Ennepetal e. V. (Ehrenamt) hatte ich im Januar 2007 bei den ersten Ankündigungen von RUHR.2010 vorgeschlagen, die neu zu bauende Unterführung am Bahnhof Ennepetal vom international bekannten Künstler Otmar Alt mit einem Mosaik "RUHR.2010" zu gestalten. Ich sah die Projektidee als nachhaltig an, wäre doch für nahezu alle Zeiten eine Erinnerung an die Kulturhauptstadt 2010 erfolgt und eine Spur durch das Ruhrgebiet gezogen worden. Ich hatte dann dem Bürgermeister die Idee weitergegeben und gebeten, sich seitens der Stadt darum zu kümmern.
 

 

Den Projektantrag habe ich nicht gesehen. Herausgekommen ist, dass sich Ennepetal an einem Projekt auf Südkreisebene beteiligt. Ich sag es Ihnen, wie ich es denke: Es hätte mehr für Ennepetal dabei herauskommen müssen, wenn man sich seitens der Stadtverwaltung mehr bemüht hätte. Ich hätte als Bürgermeisterin die Idee auf jeden Fall intensiver verfolgt und mich persönlich dafür eingesetzt.



5.    2007 wurden schreckliche Kleinkindmorde veröffentlicht, welche Konsequenz hat Ennepetal daraus gezogen, damit so was bei uns nicht passiert?

Auch mich haben diese Fälle in ganz Deutschland sehr traurig gemacht. Leider kann man nie ganz vermeiden, dass "Unglücke" passieren. Aber man kann versuchen, ihnen zu begegnen. Im Dezember 2007 hörte ich davon, dass man im Fachbereich Jugend in Ennepetal Sorge hatte, auch in Ennepetal u. U. Gefahren nicht rechtzeitig zu bemerken. Ich habe sofort einen Antrag formuliert, um das Thema "auf den Tisch" zu bringen. Bedauerlicherweise hat sich ja dann eine nicht an der Sache orientierte Diskussion mit Bürgermeister Michael Eckhardt aufgetan. Ergebnis der Thematisierung ist die Organisations-Untersuchung des Jugendamtes, die noch nicht ganz zu Ende diskutiert worden ist, aber gezeigt hat, dass die Mitarbeiter/innen im Jugendamt engagiert und verantwortungsbewusst ihre Aufgaben wahrnehmen. Fälle von Kindeswohlgefährdung werden immer wieder bekannt. Dem wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs "Jugend und Soziales" umgehend nachgegangen.

6.    Wir werden in den nächsten Jahren durch die Überalterung in Ennepetal immer mehr Einwohner verlieren! Werden Sie Entlassungen im Rathaus vornehmen? Werden gar Stadtteile zusammengelegt werden  müssen?

Grundsätzlich haben alle Stadtteile Ennepetals ihre Berechtigung und müssen auch ihre Identität behalten. Das ist das besondere an unserer Stadt und macht sie unverwechselbar. Stadtteile werden nicht einzeln verwaltet, so gibt es keine finanziell zu begründende Zusammenlegung, wie das vor 60 Jahren der Fall war, als die Ämter Milspe und Voerde zur Stadt Ennepetal zusammengelegt wurden, weil sie eigene Verwaltungen hatten und man erkannte, dass man mit einer gemeinsamen Verwaltung strukturierter, kostengünstiger und effektiver zum Wohle der Stadt arbeiten konnte.

Die Frage nach der Anzahl von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Rathaus ist nicht allein am demografischen Wandel festzumachen. Dem müssen wir uns stellen. Da muss man nicht mehr grundsätzlich diskutieren, sondern vielmehr um gute Konzepte werben und kreative Ideen entwickeln. Es wird angesichts der Veränderung in unserer Gesellschaft andere Aufgaben geben. Integration und Gender (bezeichnet das "soziale" oder "psychologische" Geschlecht einer Person  [die Redaktion]) müssen als Querschnittsaufgabe mehr verankert werden und den Senioren- und Behindertenbelangen muss zukünftig noch intensiver Rechnung getragen werden.

7.    Welcher anderen Kommune würden Sie gern mal für einen Tag vorstehen und warum?

  Zunächst einmal möchte ich zur Bürgermeisterin von Ennepetal gewählt werden. Aber ansonsten: Welcher Kommune möchte ich vorstehen?

Ich habe in meiner Jugendzeit viele Sommer in Berlin bei meiner Oma verbracht. Ja, es ist Berlin! Da würde ich gerne mal aus Sicht des Regierenden Bürgermeisters die Leitung einer solchen Großstadt betrachten. Ich mag Berlin.

Aus dem Nähkästchen: Ich bin Mitte Mai zum Dt. Kommunalkongress in Berlin "100-Jahre-DStGB" und zufällig am selben Tag 30. Hochzeitstag mit meinem Jürgen. Dort werde ich übrigens auch die Kanzlerin Angela Merkel treffen. Ich werde also wieder ein Stückchen Berlin erkunden.

Grundsätzlich gesagt: Ich bin für einen gelegentlichen Perspektivwechsel, um sich und seine Aufgaben immer mal wieder selbst reflektierend zu betrachten. Ich bin überzeugt, dass manches, über das wir uns in einer Stadt wie Ennepetal Gedanken machen müssen, angesichts der Aufgaben in einer Großstadt als kreativ lösbar zu betrachten ist. Geht nicht gibt’s nicht! Wir müssen uns allen Herausforderungen stellen.

8.    Was qualifiziert Sie eher als Ihre Mitbewerber|Innen| dafür, hauptamtlicher Bürgermeister|In| von Ennepetal zu werden?


Die Gemeindeordnung NRW sieht ausdrücklich vor, dass Menschen sich um das Bürgermeisteramt bewerben sollen, die "aus dem Volk" kommen. Das ist aus meiner Sicht wichtig und richtig, dass der Gesetzgeber das erkannt hat. Was nützt der Gemeinde eine "Verwaltungsbrille" in der Leitung einer Stadt – möglicherweise noch mit eingeschränktem Gesichtsfeld, weil immer so gewesen – in Anbetracht der Herausforderungen der Zukunft und dem Anspruch, das zu tun, was die Bürgerinnen und Bürger wollen. Und genau das ist eine meiner Stärken: Durch mein sehr intensiv wahrgenommenes Amt als stellvertretende Bürgermeisterin und dadurch, dass meine Familie Gudat/Schöneberg mit 3 Generationen und vielen Verwandten hier in Ennepetal lebt, weiß ich, wie die Bürgerinnen und Bürger denken. Das ist sehr wichtig für eine bürgernahe Politik.
   
Ich habe einige Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, bin von Haus aus Bankkauffrau und heute in den Gremien der Sparkasse Verwaltungsrat und stellvertretende Vorsitzende des Risikoausschusses, so dass ich nach wie vor in der Finanzwelt zu Hause bin. Durch fast 20 Jahre Kommunalpolitik, davon 15 Jahre in verantwortungsvollen Positionen der Fraktion und als Vordenkerin habe ich die Verwaltung der Stadt Ennepetal in sämtlichen Bereichen kennen gelernt. Neben Wirtschaftsförderung und Stadtplanung lag mir immer der Jugend-, Schul- und Bildungsbereich, der Finanzbereich und das Soziale am Herzen. Mit meinem selbst finanzierten Studium untermauere ich zurzeit noch einmal wissenschaftlich meine Kenntnisse.

Als Bürgermeisterin kann und darf man nicht nur Fachfrau in einem bestimmten Bereich sein. Viele Fähigkeiten und Kompetenzen müssen trainiert sein. So ist ein Wandel der Anforderungen an die Kompetenz von Vorgesetzten schon lange wissenschaftlich belegt. Nach aktuellen Erkenntnissen aus der Organisations- und Wirtschaftspsychologie sind neben der Fachkompetenz vor allem Management-Fähigkeiten + soziale Fähigkeiten + Selbstkontrollkompetenz gefragt.

Als Bürgerin meiner Heimatstadt Ennepetal – übrigens seit 51 Jahren Ennepetalerin – und  in vielen Vereinen und Verbänden zu Hause, kenne ich die Ängste, Sorgen und Nöte der Bürgerschaft. "Eine von uns. Für Ennepetal." so lautet mein Slogan für die Kommunalwahl 2009. Und genau so sehe ich mich auch.


9.    Was halten Sie von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden als Ausdruck von mehr Demokratie? Und  können Sie sich vorstellen, dass hier in Ennepetal eine NGO Mehr Demokratie e.V. aktiv wird?


Ich halte jede Einmischung, jeden Einsatz in unserer Demokratie für wichtig und dankenswert. Es gibt derzeit kein besseres Staatssystem als das der Demokratie. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das nicht hoch genug geschätzt wird. Wir dürfen frei wählen, unsere Meinung äußern, werden durch eine vom Volk legitimierte Regierung regiert und haben alle Möglichkeiten des Einsatzes für unser Gemeinwohl. Dazu gehört für mich persönlich auch das Bekenntnis zu einer etablierten Partei und der Einsatz dafür.

Ich wäre eine der ersten, die sich mit einer NGO "Mehr Demokratie…" zu einer Diskussion zusammensetzen würde. Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind sicher ein gutes Handwerkszeug der Demokratie. Besser ist es allerdings allemal, sich frühzeitig einzumischen, Bürgersprechstunden der Fraktionen zu nutzen, Informationsveranstaltungen usw., um hier schon eine Meinung zu vertreten und den Diskussionen um Themen eine breitere Grundlage zu geben. Ich habe meine Aufgabe immer darin gesehen, möglichst viele Menschen zu einer Beteiligung an der Demokratie zu animieren. Beispielsweise habe ich einen Antrag zur Vorziehung von Bürgerfragestunden in Ausschüssen (s. www.anita-schoeneberg.de) mehrmals gestellt (im Übrigen abgeblockt durch CDU und FDP). Außerdem habe ich mich in der Zeit, als unsere Söhne im Reichenbach-Gymnasium waren, in das aus Lehrer/innen, Eltern, Schüler/innen gebildete Gremium für die Bereiche Politik und Sozialwissenschaften wählen lassen, um auch hier für die Demokratie und insbesondere die Kommunalpolitik zu werben.

10.    Nennen Sie ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt und das Sie besonders gern umsetzen würden?

Es gibt zwei Herausforderungen, die sich mit Kindern/Jugendlichen beschäftigen und damit mit Jugend-/Familien-/Soziapolitik und Gesellschaft zu tun haben: Da ist zum Einen, dass ich gerne die Kindergartenplätze beitragsfrei stellen möchte, weil ich das als einen wichtigen Faktor zur Alleinstellung der Stadt  im Umkreis halte. Es passt in meinem Wahlprogramm zu dem roten Faden und dem formulierten Ziel, den prognostizierten Bevölkerungsschwund aufzuhalten, bestenfalls umzudrehen.

Das andere ist, dass ich es ermöglichen möchte, jedem Kind eine warme Mahlzeit in Kindergarten und Schule zu geben. Auch hier ist sicher Kreativität gefragt, um z. B. im Rahmen von Sozialsponsoring die Kosten ein wenig zu verteilen und zu schultern. Ich bin überzeugt davon, dass man Unternehmen bewegen kann, sich zu beteiligen. Die Imagefrage stellt sich immer und jeden Tag für alle, auch für die Unternehmen der freien Wirtschaft.

Meine Idee der "Freiwilligen-Agentur" in Ennepetal werde ich weiterverfolgen. Ich halte es für einen guten Ansatz, die Fähigkeiten von Menschen für die Gesellschaft zu aktivieren, die sich nicht unbedingt einer festen Organisation oder einem Verein oder einer Partei anschließen wollen. In vielen Städten ist es inzwischen Alltag, dass Freiwillige in wirtschaftlichen und sozialen Dingen Aufgaben bravourös erledigen. Zum einen fühlen sich die Bürger/innen wertgeschätzt und mit ihrem Wissen gebraucht, zum anderen geht auch die Stadt hier neue Wege.

Vielen Dank für das Interview.


Abschlussbemerkung:

Wir haben in den Gesprächen bemerkt, wir haben es mit einem verantwortungsbewussten Menschen zu tun, der bereit ist eine neue Aufgabe hoch motiviert anzugehen und auch zu meistern. Der diese angestrebte Aufgabe nicht als "Häuptling unter Häuptlingen" anstrebt, sondern auch "Indianer" sein kann, anpacken kann und auch anpacken will. Nicht selbstverliebt seiner Eitelkeit frönt, unbequemen Fragen nicht aus dem Wege geht und was noch wichtiger ist, jederzeit bereit ist neue bessere Wege zu gehen. Sie hat zwar den "Stallgeruch" der Sozialdemokratie, das Konservative im Sinne von Wertekonservativem ist ihr jedoch nicht fremd. Wie sagte Herr Faupel von der CDU, so schön, mangels Inhalte und Werte, das ist eine gefährliche Frau. Urteilen Sie selbst wie gefährlich diese Frau ist.

Wir wünschen ihr deshalb einen guten Wahlkampf und alles Gute.

Jürgen Gerhardt
Das Interview führte Linde Arndt (Fotos) und Jürgen Gerhardt
………………………………………………………………………………………..

Billiger gehts nimmer? (II)

[jpg] Nach dem ich den obigen Artikel ins Netz gestellt hatte, kam der Bürgermeisterkandidat der CDU Wilhelm Wiggenhagen mit seinem Webauftritt wiggenhagen.de. Wir haben überlegt ob wir diese Information mit der anstehenden Befragung unserer User einflechten sollten. Entschieden haben wir uns den Webauftritt extra zu bewerten. Denn vor uns stehen noch die Bewertungen der einzelnen Parteien.

Um mal eines klarzustellen, die in diesem Zusammenhang gemachten Arbeiten sind allesamt Non Profit Arbeiten und werden in unserer Freizeit geleistet. Was uns alle verbindet, wir wollen mehr Transparenz und Wahrhaftigkeit in der kommunalen Politik. Dabei ist es nicht unser Anliegen die politischen Parteien, KandidatInnen schön zu reden, vielmehr ist es unser Anliegen dieselben schonungslos zu kritisieren um ein Umdenken zu erreichen. Unser Credo dabei, die Kommune Ennepetal hat es verdient eine bessere Politik und bessere PolitikerInnen zu bekommen. Nicht die Beliebigkeit und der Kleingeist sollte über die BürgerInnen befinden, sondern Mut etwas zu wagen um letztendlich mit Bravour die Zukunft zu meistern.

Nun lassen wir uns einmal die die Seite des Bürgermeisterkandidaten der CDU, des ersten Beigeordneten der Stadt Ennepetal Wilhelm Wiggenhagen bewerten.

                
                               Collage aus dem im Internet verfügbaren Bildern www.wiggenhagen.de

Was sofort auffällt, die Seite ist im Design und Layout hochprofessionell gemacht worden. Herr Peiniger hat hier einen guten Job gemacht. Lediglich die Grafiken des Kandidaten sind etwas zu stark kontrastiert, was aber nicht direkt auffällt.

Nimmt man die in der Vergangenheit von dem Kandidaten gemachten Aussagen über das Internet, so ist das ein Zeitsprung in diesem Bereich. Offensichtlich ist  bei Wilhelm Wiggenhagen ein Paradigmenwechsel vollzogen worden.

Zum Inhalt des Webauftritts.

Auf der Eröffnungsseite (Stand: 3.6.09) werden vier Dinge hervorgehoben, der Spax-Cup, der Besuch des CDU Standes im Zusammenhang mit der Europawahl, der Umbau seines Elternhauses in Altenvoerde und der Besuch des Förderkreises Industriekultur.

Hier möchte der Kandidat seine Verbundenheit mit der Stadt Ennepetal dokumentieren, verständlich, denn sein langjähriger Wohnort Gevelsberg ist ein kleiner Fleck in seiner Vita. Wie soll man einem Ennepetaler erklären man liebe diese Stadt, wohne aber wo ganz anders. Ein Widerspruch?

Die Aufforderung an die Wähler ihn mit Fragen zu fordern, ist zuerst einmal gut, hat er doch im Gegensatz zu seinen MitbewerberInnen zumindest ein Kontaktformular eröffnet. Nur heute ist es nicht üblich sich mit vollem Klarnamen zu melden, viele Gründe sprechen dagegen, es genügt eine Willkürliche email Addresse von einem der freien Hoster. Auch das Angebot einer "zeitnahen Beantwortung ist nicht zeitgemäß. Entweder man tut es oder man lässt es.

Unter "Privates" wird uns viel Rührseliges vermittelt. Fußball war und ist sein ein und alles, wobei er eingebettet ist in seiner Nachbarschaft. Nimmt man noch seinen beruflichen Werdegang hinzu, so kann man eines sagen:
Wilhelm Wiggenhagen hat irgendwie eine vorherbestimmte Lebensplanung bei der Geburt bei sich gehabt.
Keine Höhen, keine Tiefen. Alles kommt wie es in einer Kleinstadt kommen muss, wobei als Highlight ein Besuch in Dortmund, anlässlich eines Fußballspiels des BVB ist.
Die 30 Jahre Berufserfahrung bei der Stadt Ennepetal sollen die Person als verlässlich  einzuordnen helfen.
Nur, so hat man das vor 40 Jahre in den Personalbüros gesehen, heute würde das von der Personalabteilung als Unbeweglichkeit ausgelegt. Lebt doch jeder gute Betrieb, auch eine Stadtverwaltung, von den vielfältigen Erfahrungen, die die einzelnen Mitarbeiter mitbringen. Viel zu früh hat er sich auf einen Arbeitgeber, die Stadtverwaltung Ennepetal, festgelegt. Hätte er erst einmal einige Jahre in anderen Stadtverwaltungen gearbeitet, so hätte er sicher auch andere Betrachtungsweisen mitgebracht.

Unter "Berufliches" zählt er alle Dinge auf die er geleistet hat. Nur er alleine?
Nur da vermisse ich etwas Selbstkritik oder ein Element der Reflektion. Am 1.1.1991 trat er die Nachfolge von Ingo Beyer in der Wirtschaftsförderung an, zeichnete also von diesem Zeitpunkt für diesen Bereich bis heute verantwortlich.
Nun damals hatten wir noch 193 Steuerpflichtige Einzelhändler im Stadtgebiet, Ende 2006 waren es hingegen nur noch 121, ein Verlust von immerhin 72 Einzelhändlern. Gezählt werden nur Einzelhändler mit einem Mindestjahresumsatz von rund 13 tsd. Euro. Waren diese Firmen zu klein um auf dem Radar der Wirtschaftsförderung zu landen? Aber er betont doch unter "Privates", das er sich für die Belange der kleinen Leute einsetzt. Nur ein Lippenbekenntnis?

Dann das ZET. 43 Firmen hat er in die Existenzgründung geführt. Mit welchem Aufwand? Heute legt man die Kosten-Nutzen Rechnung vor. Also pro Firma wurden folgende Steuergelder aufgewendet  – oder pro Arbeitsplatz wurden wie viel Steuergelder aufgewendet. So hört sich das an, als wenn das ein nettes Hobby war, quasi zur Unterhaltung eines Wirtschaftsförderers. Dann Oelkinghausen das von ihm in den 90er Jahren vermarktet wurde, klar nur von ihm. Ist es nicht der Fokus auf Oelkinghausen, der alle anderen Dinge in den Hintergrund drängte? Auch heute noch.

Die Ideen und die ersten Investitionen in die Infrastruktur waren sicher nicht von Wiggenhagen, die wurden schon viel früher geboren.
Dann das städtebauliche fragwürdige Unternehmen mit Hellweg Baumarkt,  Aldi, Penny,  Aral Tankstelle, die ja nunmehr  einen Grenzwall vor Altenvoerde darstellen, ist wahrlich nicht der große Wurf.

Mc.Donald als fehlendes Element für Büttenberg zu würdigen. Was sagen die Büttenberger wohl dazu? Sicher stehen die jetzt Schlange vor Mc Donald.

Das Rewe Haus, ein architektonischer Schandfleck, sowohl vom Busbahnhof als auch von der Voerderstrasse gesehen. Und dann hier in Voerde, der Kirmesplatz, ein Filetstück für einen Discounter. Was fehlt? Das Citycenter in Voerde, das so vor sich hindümpelt, niemand mag es so recht, ein Investionsfehlgriff, hoffentlich stehen die Verlustzuweisungen noch.

Wir meinen eine schwache Bilanz für fast 20 Jahre Wirtschaftsförderung, mit sehr vielen Fehlleistungen. Hier fehlt es wie gesagt an der notwendigen Selbstkritik, nun, Herr Wiggenhagen hat es ja nicht alleine zu verantworten, denn ihm stand ja der Bürgermeister Eckhardt tatkräftig zur Seite.

Es ist am 30.08.09 Bürgermeisterwahl und Herr Wiggenhagen will mit dieser Bilanz gewählt werden, eine fragwürdige Bilanz. Die Antworten wird er uns sicher schuldig bleiben.

Lassen wir uns also die Zukunft dieses Kandidaten ansehen, die Perspektiven die er uns, den Ennepetalern, aufzeigt.

"Bewahrung des Erreichten" und "Wandel und Fortschritt"  so überschreibt er seine Ziele. Und weiter, "wir klagen auf hohem Niveau, wir haben alles was wir brauchen." Dann führt er auf, Schulen, Kindergärten, Sportvereine und den Kunstrasen der Kicker. Das macht das hohe Niveau aus? Für wen?
Fünf Punkte führt er dann an:

" Demographischer Wandel"
Viele junge Erwachsene, alles Leistungsträger, sind in dem Zeitraum Wiggenhagen/Eckhardt weggezogen, sodass in Ennepetal die Überalterung dramatischer ist als anderswo. 3.000 Bürger in den letzten Jahren sind wahrlich keine vernachlässigbare Größe.

"    Wirtschaftsförderung
Hier hatte Herr Wiggenhagen in den letzten 20 Jahren seinen Schwerpunkt gehabt, jedoch nicht sehr erfolgreich für alle. Die Milsper City "Inne Milspe" verwaist nun mit einer Fuzo, richtig, das nennt man Klagen auf hohem Niveau.

"    Stadtentwicklung
Stadtentwicklung wohin? Hin zu mehr Discounter City? Die Attraktivität dieser Stadt, städtebaulich gesehen, hat kein einziges Highlight. Krampfhaft hält man sich an der Klutherhöhle fest, damit man wenigstens etwas vorzuweisen hat. Die Fuzo kam zu spät, es wurden auch keine flankierenden Maßnahmen ergriffen um einen attraktiven Branchenmix vorzuweisen.

"    Interkommunale Zusammenarbeit
Hier tat sich besonders die Stadt Ennepetal nicht besonders bei ihren Nachbarstädte Schwelm und Gevelsberg hervor. Immer wieder wollte Ennepetal auf Grund seiner Wirtschaftskraft bei den Nachbarstädten die Führerschaft erlangen. Ein partnerschaftliches Arbeiten war mit der Ennepetaler Führungsriege nicht umsetzbar. Aus dem Umkreis der beiden Nachbarstädte haben wir da sehr viele Storys gehört. Wie sagte ein Ratsmitglied aus Gevelsberg, Diktat von Ennepetal ja, Partnerschaft das wollten die nicht. Die meinten immer, weil sie in Oelkingshausen das große Geld machten, könnten sie uns kaufen.
Wie soll das funktionieren? Zusammenarbeit, heißt Augenhöhe herstellen.
 
"    Tourismus
Diesen Punkt holt immer mal wieder, jetzt Herr Wiggenhagen, aus dem Koma. Ich frage mich immer ernsthaft, was versteht das Rathaus unter Tourismus? Ich komm meinetwegen von Freiburg oder Itzehoe, bringe ein Zelt mit, weil es kein nennenswertes Hotel hier gibt, gehe zum essen nach Schwelm?
Es fehlt die komplette Infrastruktur für touristische Aktivitäten. Im Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplanforum habe ich zum ersten mal etwas von einem Vogelschutzgebiet hinter dem Hinnenberg  nach Gevelsberg gehört. Auch war in der Vergangenheit nie etwas von Vermarktungsstrategien angedacht worden. Ja, es existierte eine lose Zusammenarbeit mit Breckerfeld, aber die verlief nach den Vorarbeiten wieder im Sande. Die Hinnenberger Heide, ein Ausflugsziel für Insider führt ein Schattendasein. Man spricht über Tourismus, aber man will ihn nicht, denn sonst würde man anders handeln.

So bleibt Herr Wiggenhagen nicht die erste Wahl; denn seine Aktivitäten und sein Wirken lassen nicht im Ansatz erahnen, dass diese Stadt eine attraktive Stadt werden könnte. Ich denke mir, durch Herrn Wiggenhagen würde sich der Prozess beschleunigen, dass Ennepetal in den nächsten 6 Jahren in die Bedeutungslosigkeit abgleitet.
Trotzdem, das Design und das Layout aber auch die Usebility seiner Seite sucht bei den Parteien und den anderen KandidatInnen  seines gleichen. Aber dieses Lob sollte sich Herr Peiniger von der Firma Pemedia/Ennepetal an die Brust heften. Sag ich doch immer, wir haben gute Leute in Ennepetal.
Nur der Inhalt hat es in sich und dafür ist nun mal Herr Wiggenhagen verantwortlich.

Jürgen Gerhardt

Voerder Kirmes 2009 – Aber bitte mit Sahne ….

 

Ja, da steht den Voerdern und ganz Ennepetal, so wie den zahlreichen Besuchern aus fern und nah nicht nur das traditionelle Kirmes-Fest bevor, da gibt es auch noch eine Überraschung der ganz besonderen Art, die nicht nur die Herzen der  Voerder höher schlagen lässt.

Ein Geheimnis wird gelüftet.

Es ist so weit – ein Voerder Junge kommt an den Herd der Familie zurück [oder besser Backofen]. Mit neuem Elan, neuen Ideen, neuem Konzept und vor allem seinen traditionellen Backkünsten will er Gaumen und Herz der Gäste verzaubern.

Und so können sich die Besucher der Voerder Kirmes auf ein Highlight mehr freuen.

Das Café Linnepe öffnet am Samstag, den 6. Juni 2008 seine Türen.

Willkommen an alle Gäste und viel Spaß auf der Kirmes –  aber bitte mit Sahne :-)))

 

Wir werden in Kürze ausführlicher berichten.

EN-Mosaik

 

Linde Arndt

Mangelnde Transparenz im Rathaus, Bürger außen vor?

[jpg]  Als wir 1989 die "Wiedervereinigung" hatten, die ehemalige DDR abgewickelt war, stand als einziges Versprechen, die Schaffung der so genannten "blühenden Landschaften".

Formal war die DDR der BRD beigetreten, so dass keine neue Verfassung zur Abstimmung dem Volk vorgelegt werden musste. Der industrielle Sektor der ehemaligen DDR wurde abgewickelt, es entstand ein Markt von weiteren rund 16 Millionen Konsumenten die westdeutsche Produkte nachfragten. In Folge stieg die Arbeitslosigkeit auf teilweise über 50% in dem nunmehr genannten Gebiet Ost.
Was blieb? Es entstand ein gewaltiger Investitionsbedarf in die Infrastruktur des Ostens, der bis heute nicht ganz gedeckt ist. Konservativ flossen ca. 1.000 Milliarden Euro, das sind 1 Billion in das Gebiet Ost.

Damit wurden aber die Ersatzinvestitionenund auch Neuinvestitionen im Westen total vernachlässigt, der Staat hatte sich schlicht und ergreifend übernommen – von wegen Portokasse bei dem Konzept.

Das ging im Zusammenhang mit der "Wiedervereinigungseuphorie" eine ganze zeitlang gut. Im Westen hatten wir allerdings eine Strukturkrise, Kohle und Stahl mussten neu organisiert werden, Arbeitsplätze brachen weg.

Es kam wie es kommen musste, die Westdeutschen fanden sich auf einmal auf der Verliererseite wieder.
Den Kommunen im Westen, speziell in den Industriegebieten fehlte das Geld um in die Infrastruktur zu investieren.  Ganze industrielle Gebiete wurden brachgelegt, die Bevölkerung die dort keine Arbeit mehr hatte, wanderte ab z. B. in den Süden. Parallel dazu verwaisten ganze Stadtteile, der Wohnungsbestand war zu groß geworden. Die Kosten des Sozialbereiches stiegen ins Unermessliche.

Ende der 90er Jahre murrten die Städte nunmehr unüberhörbar, teilweise fielen sie ganz im Bereich der Investitionen auf den Märkten aus. Sie hatten die Spielräume für Investitionen gänzlich verloren.  Am dramatischsten konnte man dies im Ruhrgebiet bemerken. Als der Druck zu groß wurde, kam die Politik in Berlin auf die Idee zur Jahrtausendwende den "Stadtumbau West" analog zum "Stadtumbau Ost" zu initiieren.

2002 wurde daraufhin ein Forschungsfeld mit 16 Pilotstädten eingerichtet, die neue Strukturen erproben sollten, dies betraf den Wohn-, Industrie- aber auch den Infrastruktursektor. Jämmerliche 30 Millionen wurde von Berlin bereitgestellt. Anfang 2004 wurde daraus ein Regelförderungsprogramm "Stadtumbau West" mit festem Budget.
Ziele dieses "Stadtumbau West" sollten sein:

  •   Qualitätssteigerung der Innenstädte
  •   Anpassung des wirtschaftlichen Sektors einer Stadt
  •   Anpassung des Wohnungsbestandes durch neue quantitative und qualitative Anforderungen
  •   Industrielle Brachen in das Stadtbild zurückführen und umwidmen

Nun sollte man meinen, dieses Programm ist genau auf Ennepetal zugeschnitten worden. Also ran an die Tastatur und Konzepte und deren Finanzierung errechnet. Denn Ennepetal hat:

  •  Erhöhte Wohnraum Leerstände, durch überpropotionalen Wegzug junger Erwachsener
  •  Überproportional ältere Bevölkerung
  •  Industriebrachen, wie Kruse,  Debomi, Thyssen usw.
  •  Innenstadtbereiche müssen neu strukturiert werden
  •  Attraktivität der Gesamtstadt müsste verbessert werden.
  •  Das Wohnen muss neu organisiert werden


Es ist also Kreativität gefragt gewesen. Vorhandene Strukturen mussten in Frage gestellt  und neue aufgebaut werden. Es kreiste der Berg und heraus kam eine Maus. Da hat man mal eben die restliche Friedrichstrasse im Plan abgerissen, eine kleine Insel, mit der alten Post und Kartenberg gelassen.
Die freiwerdenden Flächen hat man benutzt um einen riesigen Kreisverkehr, doppelspurig versteht sich, zu planen. Hat dieses Ganze in einen Antrag gepackt, heraus kam, klar, der Antrag wurde abgelehnt.
Wie auch sonst. Denn unter welcher Regel wollte man dieses Projekt einordnen? Bis heute habe ich leider nicht den Ablehnungsbescheid einsehen können, kann mir aber gut vorstellen,dass dieser Bescheid zwar höflich aber unmissverständlich darauf hinwies, dass die Bedingungen eben andere sind.

Aber warum haben sich schon früher andere Leute, die wir bezahlt haben, für uns die Köpfe zerbrochen und uns im Ansatz Wege aufgezeigt, wenn wir diese Wege nicht nutzen wollen?
Da existiert ein Leitbild Voerde von 2001, indem die Wilhelmstrasse neu strukturiert werden sollte um sie an die Lindenstrasse besser anzubinden. Das Citycenter in Voerde bedarf einer Überarbeitung, es ist also viel Platz für kreatives Denken und Handeln. Und darüber hinaus würde der Stadtteil funktional aufgewertet.

Voerde soll nicht die City schlechthin werden, ok, aber soll Voerde verkümmern, weil Milspe als Retortencity aufgebaut wurde?
Dann existiert  noch ein Leitbild von Milspe, auch hier sind Gestaltungsmöglichkeiten ohne Ende die offensichtlich nicht gewollt sind.
7.000 Bürger haben wir in den letzten Jahren verloren, sehr viele, viel zu viele in der Gruppe der Leistungserbringer. Geblieben sind die Alten überproportional. Diese Entwicklung konnte man ohne Probleme sehen. Die Reaktion heute? Man möchte das barrierefreie Wohnen "erfinden". Nur in anderen Städten ist man schon weiter, dort organisiert man ganze Wohngebiete neu unter dem Stichwort Mehrgenerationen.
Gut wir haben oder bekommen ein Mehrgenerationenhaus, nur solche Häuser haben nur Pilotenstatus, mehr nicht. Sie werden zwar aus einem anderen "Topf" bedient, man bekommt dafür also Zuschüsse, sie sind aber für die Zukunft recht fraglich. Es musst das Zusammenleben und -wohnen neu organisiert werden.  Nur die Rahmenbreite der Türzargen für Rollstühle befahrbar machen, das sind Selbstverständlichkeiten.

Schaut man sich in den Ausschüssen um, so bemerkt man ohne lange Anwesenheit, es fehlt der nötige Ehrgeiz bei Politik und Verwaltung. Es wird sehr viel Zeit verschwendet für Nebensächlichkeit oder auszuloten ob der nächste Antrag so klein ist, das er auch durch den Ausschuss geht. So ist es nicht verwunderlich wenn ein Tunnelprojekt nach Gevelsberg durch die Aske, welches von der SPD zur Diskussion gestellt wurde, schon beim ersten Ruf niedergemacht wird. Das löst bei den Einzelnen Ängste aus, dann lieber die ganze Aske abholzen und verbreitern, das ist überschaubarer.

Da tun die beiden Gruppen, Verwaltung auf der einen Seite und der Rat der Stadt auf der anderen Seite  so, als wenn sie gestalten würden. Nichts dergleichen, es wird nur verwaltet.

Beiden Seiten fehlt es an Willen, die Stadt nach vorne zu bringen. Der "große Wurf", um Gottes Willen, da bekommen alle Kleingeister der politischen "Garde" das Fluchtsyndrom. Stadtumbau West, eine von vielen Chancen, die bezuschusst  die Möglichkeiten bietet den Umbau der Stadt Ennepetal voranzutreiben. Nur einen Riesenkreisverkehr, doppelspurig versteht sich, was macht das städteplanerisch für einen Sinn. Keinen! Eher mal so ad hoc den Durchbruch von Milspe nach Altenvoerde, wobei die alte Thyssen Brache verschwinden  und Raum für vielseitige Möglichkeiten bieten würde. Das macht Sinn! Oder in Voerde, wie schon einmal vorgedacht, das Schlecker Gebäude abreißen und einen Durchbruch ins Zönchen zu erhalten. In der Wilhelmstrasse, wie angedacht auf der Brandruine,die immerhin auch schon fast 10 Jahre da rum liegt einen Markt zu etablieren.
Aber in der Politik in Ennepetal geht es ja gar nicht um das gestalten, das wird uns nur vorgegaukelt, da geht es um Besitzstandswahrung, um Eitelkeiten oder sonstige Animositäten.

Der Bürger bleibt immer außen vor, wird getäuscht mit Floskeln versorgt, die nicht hinterfragt werden dürfen.
Der Druck der auf die Verwaltung durch Vorgaben aus der Politik aufgebaut wird ist so gering, dass die Verwaltung machen kann was sie will. Siehe den Kreisverkehr im Zusammenhang mit dem Stadtumbau West, der Gott sei Dank nicht genehmigt wurde. Wenn die Politiker aller Coleur keinen Druck ausüben können, so sollten das die Bürger selber tun, so könnte es in 5 Jahren passieren, das endlich eine neue Generation ins Rathaus einzieht, die mehr will als nur ein riesiges Altenheim aus Ennepetal machen.

Jürgen Gerhardt

Die 7 Schwaben – oder Neues von der Pixelhexe


 

Wer kennt es nicht, das Märchen von den 7 Schwaben, die  hatten sich alle siebene vorgenommen, die Welt zu durchziehen, Abenteuer zu suchen und große Taten zu vollbringen. Damit sie aber auch mit bewaffneter Hand und sicher gingen, sahen sie's für gut an, dass sie sich zwar nur einen einzigen, aber recht starken und langen Spieß machen ließen.

Diesen Spieß fassten sie alle siebene zusammen an: vorn ging der kühnste und männlichste und dann folgten die andern nach der Reihe.
Von dem Märchen der "Sieben Schwaben" gibt es mehrere Versionen. Wir wollen einmal auf die Ausführungen von Ludwig Bechstein aus dem Jahre  1845 schauen.

Diese Geschichte findet jetzt – wie könne es anders sein – ihre Fortsetzung in Ennepetal. Lasst mich einmal erzählen und hört gut zu.

 

Da gibt es den großen Kämpfer, genannt "Ingo der Friese", dem schon immer kein Ziel zu hoch war und der bislang alleine mit seinem Schwert, dem Paragraphen, wie ein Ritter ohne Furcht und Tadel gegen manche Unbill gekämpft hatte.

Nach seinen Auslegungen, und was auch nachvollziebar wäre, hat er vor Jahren gewonnen, aber doch war er mit dem Ergebnis nicht so ganz zufrieden, denn er hätte das Objekt seiner Begierde gerne als Siegestrophäe behalten.

Nun gut, die Zeit verging, und wieder sah er für sich eine Herausforderung in den Kampf gegen das vermeintliche Ungeheuer mit dem Namen "Rathaus" zu ziehen.

Aber er wusste, das er hier mit seinem Schwert alleine nichts ausrichten konnte und sann er auf eine neue Strategie. Weiterlesen