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In der Ruhe liegt die Kraft – oder Neues von der Pixelhexe

kraft

Wie schon vor wenigen Stunden geschrieben, bin ich auf Entdeckungstour, welche Entspannungspausen  unsere Bürgermeisterkandidaten zur anstehenden Wahl einlegen, um den ganzen Stress unbeschadet zu überstehen.

Da war ich ja gerade in Rüggeberg und hatte mit Erstaunen festgestellt, dass auch fetziger Rock `n roll zur Entspannung beitragen kann und bin nun bei unserer unserer nächsten Kandidatin in Voerde.

Schon von weitem sah man das schmucke Haus, umgeben von wunderschönen Blumen, Bäumen und Grün. Ich näherte mich, wie immer unbemerkt und unsichtbar, und warf einen Blick über die Hecke an einer Stelle, wo das Grün nicht ganz so dicht wie üblich war. Ein wunderschönes Bild bot sich mir.
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Unsere Politiker und die Vergesslichkeit der Wähler

[jpg] Die Psyche eines Menschen baut sich eigentlich ganz gut auf. Ist es doch so, dass wir bestimmte Vorfälle aus unserem Leben relativ schnell vergessen. Würden wir das nicht tun, müssten wir den einmal angesammelten Ballast Tag für Tag mit uns herumschleppen. Wer erinnert sich nicht an die erste Liebe. Nur, die oder der Angehimmelte hatte uns vielleicht verschmäht, was uns in Folge in eine Krise stürzte.

Mit der Zeit haben wir jedoch eine/einen anderen/andere PartnerIn gefunden, was uns schließlich über den Verlust der ersten Liebe hinweg tröstete. Dieser Fall zeigt uns aber auch, dass wir bestimmte Vorfälle im Laufe der Zeit etwas milder einordnen. Das Problem ist jedoch dabei, diese Verhaltensweise sollte und  kann  nicht zur Alltäglichkeit werden. Denn in vielen Fällen des Lebens haben wir wohl Einfluss, um eine Wende in unserem Leben herbeizuführen, wenn, ja wenn diese Vergesslichkeit nicht wäre.

Nun haben wir Wahlen, Kommunal-, Bürgermeister-, Kreis- und zu guter letzt Bundestagswahlen.
Alle Parteien und KandidatInnen mühen sich uns zu erklären, warum nur sie und nicht der/die MitbewerberIn der/die Richtige für uns ist. Auf Bundesebene ist eigentlich alles klar, da treten die nette Frau Merkel,der nette Herr Steinmeier und der smarte Herr Westerwelle an  um von uns gewählt zu werden.

Steuererhöhungen soll es bei einer Verschuldung von 87 Milliarden nicht geben. Nur weiß jeder von uns, dass geht nicht. Und wir wissen auch aus Erfahrung, die "Giftlisten" der Parteien liegen schon längst in den Schreibtischenschubladen. Das schlimmste was uns passieren könnte, und darüber wird in Berlin gesprochen, die 7% ige Mehrwertsteuer wird auf den derzeitigen vollen Satz von 19% angehoben. Träfe dies doch die Ärmsten, die im Moment ihre Nahrungsmittel nur unzureichend erstehen können. Aber und das erschreckt von der Presse alle, diese Ärmsten werden als "Sozialschmarotzer" von den Konservativen und Liberalen diskreditiert. Der Sozialdarwinismus feiert halt fröhliche Urstände, gilt es doch den Ausleseprozess zu beschleunigen.

Nur Wahl bedeutet nicht über die Zukunft zu spekulieren; denn die ist nur in geringen Maße beeinflussbar bei einer zur Zeit vorliegenden Systemkrise. Systemkrise? Richtig, nicht Finanz- oder Wirtschaftskrise, die Marktwirtschaft ist in einer tiefen Krise.

Ein Beispiel aus dem Insolvenzrecht: Übersteigen die Schulden eines Unternehmens das vorhandene Kapital, so muss ein Unternehmen Insolvenz anmelden. Ist eigentlich eine einfache Regel. Wenn aber dieser Fall bei Firmen eintritt, die eine überragende Stellung in unserer Volkswirtschaft einnehmen, ist dieser Fall nicht mehr ganz einfach. Und wenn dieser Fall auch noch bei führenden Unternehmen des Finanzsektors eintritt, wird es noch schwieriger. Was tut die Politik? Ganz einfach, die Unternehmen der Finanzbranche  dürfen ihre Schulden nun auslagern, damit übersteigen die Schulden nicht mehr das Kapital. Ist das nicht eine grandiose Idee? Man nennt dieses Gesetz Bad Bank Gesetz oder auch Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung.

Aber halt jetzt nicht gleich los laufen, weil sie noch einen Kredit zu überhöhten Zinsen haben oder ihre Lebensversicherung nicht mehr das abwirft, was ihnen versprochen wurde. Für uns gilt so was nicht, basta.

Mit diesem Gesetz wurden schlicht und ergreifend die Regeln der Marktwirtschaft, für einen kleinen illustren Kreis außer Kraft gesetzt. Denn nach diesen Regeln, die ja angeblich so gut sind, wären diese Unternehmungen schon längst vom Markt verschwunden. Sie merken, keine Finanz- oder Wirtschaftskrise, sondern Systemkrise; denn die Regeln wurden verändert und zwar tief greifend per Gesetz.
Wahl bedeutet aber letztendlich, ich muss auf Grund irgendwelcher Kriterien entscheiden. Wenn schon nicht die schönen Bilder helfen, so können auch die nebulösen Versprechungen für die Zukunft nicht helfen.

Woran soll der Wähler sich denn ausrichten um eine für ihn optimale Wahl vorzunehmen? Man will ja nichts falsch machen und hinterher schlechter dastehen als vorher. Ich meine, man kann nur die Vergangenheit zu Rate ziehen, nämlich die vergangenen Jahre in denen die Parteien, Gruppierungen oder KandidatInnen agiert haben.

Denn wir haben den politisch Agierenden für eine begrenzte Zeit, die Wahlperiode, die Macht gegeben um unsere gemeinschaftlichen Geschäfte für uns zu erledigen. Die Frage, wie haben sie diese Geschäfte erledigt?

Das ist in etwa wie mit einem Autokauf, war ich mit dem Auto zufrieden, werde ich mir wieder die gleiche Marke kaufen. Wenn nicht, wechsele ich die Marke.Ich muss also einen Vorteil gehabt haben, den ich auch weiterhin erwarte. Bei der zwischenmenschlichen Beziehung ist das genauso. Ich vertrau mich doch keinen Bekannten an, wenn derselbe stehendes Fußes es anderen erzählen würde, dass passiert nur einmal.

Kommen wir zu unserer Kommunal- und Bürgermeisterwahl in Ennepetal.

Auch in unserer Gemeinde treten die KandidatInnen und Parteien mit schönen Bildern und allgemeinen aber auch nebulösen Versprechungen an. Keine dieser Versprechungen sind nach Ablauf der Wahlperiode nachprüfbar.

Bürgermeister Michael Eckhardt, der vor 5 Jahren von der CDU auf den Schild gehoben wurde, also von Gnaden der CDU lebte und zwar sicher nicht schlecht aber seine Leistungen waren dürftig, wenn man bilanzieren würde. Er hatte nach Tarif mindestens ein monatliches Salär von Eur 7.000,– gehabt, was in der Industrie ein Geschäftsführer-Gehalt einer KMU bedeuten würde. Die Italiener hätten unseren derzeitigen Bürgermeister als Pupazzo der CDU eingeordnet, was sicherlich auch seinem Rollenverständnis entsprechen könnte. Wir brauchen uns jedoch nicht länger mit ihm zu befassen, außer dass wir ihm nun einen selbst bestimmten Ruhestand wünschen. Mit 60 statt mit 67 in Ruhestand, wahrscheinlich ohne Abzüge zu gehen, ist eben nicht jedem vergönnt. Wir gönnen ihm das von ganzem Herzen.

Nun tritt er nicht mehr an, empfiehlt aber seinen Nachfolger den Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, der auch parteilos und auch von der CDU auf den Schild gehoben wurde. Flugs wurde er noch schnell vorher zu einem ersten Beigeordneten, zwecks Gehaltsaufbesserung oder aus strategischen Gründen, man weiß ja nie, befördert.

Vorher Leiter des Fachbereiches 5, jetzt erster Beigeordneter, da kommt schon eine erkleckliche Gehaltssteigerung heraus, die sicher weit über einer normalen  liegt.

Nun sind die Aussagen des Wilhelm Wiggenhagen etwas dürftig über die Jahre als Leiter des Fb 5 , wir mussten uns also selber bemühen um daraus eine Person zu erkennen, die immerhin die Geschicke unserer Stadt für die nächsten 6 Jahre als Bürgermeister leiten soll.

Und da fällt uns sofort die Frage ein, was hat er für die Gemeinde Ennepetal gemacht? Eine Gemeinde die im Kreis allseits bekannt ist, mit einer positiven Außenwirkung? Ennepetal wird noch heute mit dem Kreis gleichgesetzt. Die Gesprächspartner sind immer wieder verblüfft, dass es eine Stadt Ennepetal gibt. Hattingen, Schwelm, Witten oder auch Gevelsberg sind überall bekannt. Aber Ennepetal? Die Bevölkerungsstatistik, ich muss es immer wieder erwähnen, hat nichts mit dem demografischen Wandel zu tun, wie Wilhelm Wiggenhagen das immer so schön redet. Der Verlust vieler Einzelhandelsgeschäfte innerhalb der letzten Jahre, hat auch nichts mit der Wanderung in die Oberzentren zu tun, also verändertes Kaufkraftverhalten. Dann das ZET, bis heute liegt davon keine Erfolgsrechnung vor. Ja, es wurden Arbeitsplätze geschaffen, Existenzgründungen auf den Weg gebracht. Aber zu welchem Preis? Eine nachvollziehbare Kosten-/Nutzenrechnung liegt nicht vor. Oder was ist aus den begleiteten Existenzgründungen geworden, in welchem Bereich unserer Wirtschaft haben sie sich bewährt? Existieren diese Unternehmen noch? Dann das Heilebecker Zentrum, ein Klotz, lieblos am Ortseingang hin geknallt, eine architektonische Null Leistung. Das Rewe Haus, sieht von der Neustrasse wie eine Festung aus, mit dem daneben liegenden Parkhaus sieht das ganze so bedrohlich aus, so dass kein Mensch auf die Idee kommt sich der Innenstadt zu nähern. Ein einladendes Ensemble sieht sicher anders aus. Mc Donalds als Aktiva zu bilanzieren ist etwas vermessen, ist es doch bei McDonalds so, dass sich die Franchiseunternehmer um einen Bauplatz an einer verkehrsreichen Strasse bemühen um dort ihre Standarts zu bauen. Dann die ganzen Discounter in den einzelnen Quartieren stehen doch konträr zu der Forderung, eine Stadt attraktiver zu gestalten. Ja diese Discounter behindern jetzt regelrecht eine weitere Entwicklung der Stadt zu mehr Attraktivität. Ennepetal, Stadt der Discounter?

Im Bereich Marketing hat die Stadt Ennepetal, mit seiner Wirtschaftsförderung in den Jahren unter Wilhelm Wiggenhagen es nicht geschafft die Marketingvereine und Interessengruppen zu geschlossenem Handeln zu bewegen. Von Impulsen, die eine Wirtschaftsförderung zu geben hätte, keine Spur. Das ganze, wir beschrieben das bereits, ist nur ein Hin und Her Gewürge.  Was fehlt ist Herzblut, Liebe zur Stadt, Überzeugungskraft, Kreativität und Fantasie. Was war? Er hat nur seinen Job gemacht, mehr nicht. Die aktive Gestaltung war ein passives über sich ergehen lassen. Wegsehen war die Devise. Wobei die Frage erlaubt sein sollte, wohin hat der überhaupt gesehen, außer auf seinem Kontoauszug. Wir ist es mit dem Internetauftritt der Stadt? Andere Städte präsentieren sich modern,liebenswürdig, innovativ,dynamisch, kurz positiv, wir bringen die Müllabfuhr oder Strassensperrungen auf Seite eins raus. Schaut man sich die Seiten unserer großen Firmen an,kann man sich sicher nicht vorstellen, dass diese Unternehmen ihren Standort in Ennepetal haben. 70% der Deutschen gehen ins Internet, zwar ohne Erlaubnis unser Ennepetaler Wirtschaftsförderung,nur diese Leute machen sich über dieses Medium ein Bild von unserer Stadt. Ich kann mich noch erinnern, als Wiggenhagen mir weiß machen wollte, das Internet, wäre nur eine Spielerei und würde so in 10 Jahren für ihn zu gebrauchen sein, das war vor drei Jahre. Und heute? Firmen und Verwaltungen bilden Cluster arbeiten in Clouds;deutsche Buchhaltungen werden etwa in Indien erledigt. Zweckbündnisse, meinetwegen Joint Ventures, werden zwischen den unterschiedlichsten Firmen gebildet um weiter zu kommen.

Und die Stadt Ennepetal? Ja,ich weiß, Ennepetal ist eine Insel. Aber ist in Ennepetal auch die Erde noch eine Scheibe?

Jetzt sagten Walter Faupel und die CDU, es wäre nicht fair immer auf den Bürgermeisterkandidaten der CDU herum zu hacken. Mein Gott, Herr Faupel, was verstehen sie denn unter Verantwortung haben? Herr Wiggenhagen war nun einmal für die Stadt verantwortlich, nicht die anderen KandidatInnen. Wer hatte denn dann mit wechselnden Mehrheiten den Rat der Stadt dominiert? Doch wohl die CDU, die mal je nach Gusto mit der FWE oder der FDP und zuletzt mit den Bündnisgrünen ihre politischen Vorstellungen durchsetzte.

Schöneberg, Hofmann, Siekermann und alle die anderen KandidatInnen waren nie in der Verantwortung, eine Verantwortung kann man bei den vorgenannten jedoch von den zur Zeit wahrgenommenen Tätigkeiten ableiten.

Und da sieht es nach unseren Informationen zumindest bei den Damen Schöneberg und Hofmann, weitaus besser aus als bei ihrem Kandidaten. Beiden, soweit ich informiert bin, wird ein verantwortungsbewusstes Handeln in den von mir befragten Personenkreis attestiert.

Also nochmals Herr Faupel, je höher ich in einer Hierarchie bin, desto höher ist meine Verantwortung. Das Handeln an den Schalthebeln der Macht sollte also viel kritischer gesehen werden. Die HSH Nordbank hatte mit Spekulationen total versagt, wer musste gehen, richtig, Jens Nonnenmacher der Vorstandsvorsitzende, er hatte die Verantwortung für dieses Desaster. Die CDU in Schleswig Holstein hatte ihm in Verkennung seines verantwortungslosen Handelns noch mal schnell ein paar Millionen hinterher geworfen. Meint Herr Faupel dies mit Verantwortung? Georg Funke Vorsitzender der HRE, auch einer Bank, wurde auch aus der Bank hinausexpediert, wegen seiner höheren Verantwortung. Falsch Herr Faupel?

Und Wilhelm Wiggenhagen, steht seit Jahren in der Verantwortung der Stadt Ennepetal, sollte auch danach bewertet werden, nicht mehr und nicht weniger.

Jetzt tritt er als Bürgermeister an. Seine Vorzüge beschreibt er selber so auf den Punkt gebracht, ich kenne noch viele aus der Vergangenheit, mein Elternhaus, den Fußballverein aber auch die Gemeinde. Nostalgisch wendet er sich den verflossenen Zeiten zu, wo noch was ging und jetzt nichts mehr geht.

Was ihm fehlt ist der klare Blick nach vorne, das bestehende aufnehmen, gemachte Fehler erkennen, Korrekturen reklamieren, Menschen mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten erfassen, Kritiken als Chancen sehen und konkrete Handlungsspielräume für alle eröffnen.

Er kann nicht führen, er muss geführt werden, er ist ein Mann der zweiten-, wenn nicht sogar der dritten Reihe.
Ich habe nicht vergessen wie eine Lindenstrasse, eine Mittelstrasse oder Voerder-Strasse einmal aussah, wie der Einzelhandel die Strassen belebte, als man tatsächlich noch bummeln konnte. Die Vergesslichkeit ist bei vielen sehr groß, man hat sich halt damit abgefunden. Nur eine Wirtschaftsförderung sollte sich nicht abfinden dürfen, sie sollte Impulse geben, sollte Anreize schaffen.

Febi, Dorma oder auch Ischebeck haben kraftvoll und zukunftsweisend investiert, die Gebäude dokumentieren den Willen ihrer Firmeninhaber für ihre Kunden, aber auch für die Mitarbeiter attraktiv zu sein, das motiviert die Zukunft zu meistern. Nicht billig war angesagt, angemessen mit einem Schuss Herzblut, jedoch den klaren Blick auf die Investitionen, die sich einmal auszahlen sollten.

Wilhelm Wiggenhagen hampelt jetzt seid seiner Ernennung zum Bürgermeisterkandidaten Monate herum, hat aber die Jahre vergessen als er verantwortlich für den Fachbereich 5 war. Heute schreibt er auf seiner Seite als Überschrift einer Pressemitteilung, "Jetzt ist Schluss!!!!!" Wohl wahr. Bei so einer dürftigen Bilanz.

Wir müssen uns langsam der Bundestagswahl zu wenden, denn auch dort sind die "Wiggenhagens" auf der nationalen Ebene anzutreffen, die nie für etwas verantwortlich sind und auf die Vergesslichkeit der Wähler spekulieren.

Da hat doch unser Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 3. Juli 2008 – 2 BvC 1/07, 2 BvC 7/07 – unser bestehendes Wahlrecht als nicht verfassungsgemäß eingestuft. Dem Gesetzgeber, also dem Bundestag, wurde aufgegeben bis 2011 dies abzuändern. Unsere Parteien im Bundestag, nämlich die Fraktion Bündnis90/Die Grünen, haben auch Anfang dieses Jahres, am 11.2.09 einen Antrag im Bundestag eingebracht, der diese verfassungswidrigen Gesetze, verfassungsgemäß machen sollte.

Was jedoch die Bündnisgrünen nicht bedachten, nur die großen drei profitieren von dem sogenannten negativen Stimmrecht. Anfangs waren ja alle dafür das Gesetz schleunigst zu ändern, nur heute im Juli stellen die Parteien CDU, SPD und FDP auf einmal fest, es ist eng geworden. Es kann eine neuerliche große Koalition geben, aber es kann auch eine CDU/FDP Koalition werden. Da denkt man an die Überhangmandate die sodann fehlen könnten. Nur die bedenkliche Anzahl von Überhangmandaten sind nicht das eigentliche Problem, schlimmer ist dass man mit der Stimmabgabe gegen seine Überzeugung stimmt, indem man seiner favorisierten Partei also schadet, kommt man zu dem gewünschten Ergebnis (negative Stimmabgabe) für seiner Partei.

Der Antrag wurde am 3.7.09 mit der Mehrheit von CDU/CSU/SPD und FDP abgelehnt. Wir stimmen also weiter mit einem verfassungswidrigen Wahlgesetz. Verblüfft sieht man das Ergebnis der Abstimmung und denkt sich, was haben wir doch tolle Demokraten. Damit alle auch einmal sehen wer für die Änderung war und wer dagegen haben wir die Namensliste der Abstimmung als PDF abgelegt.

Deshalb setzen Sie sich alle vor der Wahl noch einmal ruhig hin und fragen, hat mein favorisierter Kandidat in der Vergangenheit etwas für mich und meine Stadt getan,wenn ja was?

Jürgen Gerhardt

 

Ennepetal und die Natur oder wir und die Natur

 [jpg] Nun ist es drei Jahre her, als sich Deutschland so fürchterlich mit einem Bären blamiert hat. Wer erinnert sich nicht an Bruno den Bären aus Bayern. Ein Monat hielt er die Schlagzeilen besetzt. Er riss Schafe, trieb sich in Städten herum, wurde von finnischen Hunden, die eigens eingeflogen wurden, gejagt und schließlich einen Monat später erschossen. Bayern nannte ihn einen Problembär und gefährlich, also weg  damit. 170 Jahre hatten wir damals keinen Bär auf unserem Staatsgebiet gehabt. Andere Länder die noch Bären haben, lebten und leben ganz gut in friedlicher Koexistenz mit den Tieren.

Ich glaube es ist ein typisches deutsches Problem, wenn auf einmal etwas Außergewöhnliches, nicht geplantes passiert, dass wir hysterisch werden und entweder das Problem mit Gewalt beseitigen oder mit offenem Mund da stehen und abwarten ob das Problem sich selber löst.

Wir und die Natur oder unsere Natur, so heißt es manchmal bei uns, jedoch ist dies grundlegend falsch. Die Natur sind wir selber, haben uns also außerhalb gestellt, indem wir als Betrachter die Natur, irgendwie als Zoo sehen. Zaun oder Gitter drum und wir sind geschützt. Doch letztendlich stehen wir nur ein paar tausend Jahren unseren Vorfahren, den Primaten, nach. Alles was uns an unsere Vorfahren in der Evolutionsgeschichte erinnern könnte, wird demnach weggesperrt um eine totale Überlegenheit zu dokumentieren. Doch im Alltag bemerkt man manchmal bei uns, der Spezies Mensch, Verhaltensweisen, die den evolutionären Vorsprung recht zweifelhaft erscheinen lassen. Man denke nur an das rudelhafte Verhalten der Menschen wenn sie sich allesamt zum gleichen Zeitpunkt morgens zur Arbeit begeben, da staut es an allen Ecken, auf den Strassen in den Betriebseingängen, bis jeder hinter seinem Arbeitsplatz sitzt, steht oder wie auch immer. Man kann seine Uhr danach stellen, es ist jeden Tag das Gleiche. Vergleichbar ist das mit einer jedes Jahr einsetzenden Krötenwanderung, dem Einfliegen der Vögel in den Schutzgebieten oder dem Zug einer Herde zur Tränke bzw. zum Fluss. Die Frage, wo ist unser geistiger Vorsprung, wo das Besondere unserer Spezies?

Ich habe einmal beobachtet wie ein Hund zwischen einem großen Schwarm von Graugänsen herum tollte. Überall wo der Hund hin rannte sprangen die Gänse in die Luft um ihm auszuweichen und gingen wieder runter wenn dieser sich entfernte. Der junge Hund fand das lustig, sicherlich dachte er es wäre ein Spiel und konnte gar nicht auf hören. Nun, nach einigen Minuten verlor der Hund die Lust und trottete davon. Die Gänse beschäftigten sich sodann weiter mit ihrer Nahrungsaufnahme, als wäre nichts geschehen. Das Problem war dabei, wir haben den Gänsen gewisse Flächen gelassen, die sich mitten in unseren Siedlungsgebieten befinden, der Hund der ja ein "Haushund" ist gehörte halt nicht zu dieser Szene. Fein säuberlich trennen wir gnädigerweise wo Natur zugelassen wird, wobei wir unsere Natur verdrängt haben.

Bruno der Bär störte also unsere Ordnung, er richtete sogar Schaden an. Wobei wenn wir Bärenfleisch essen würden, wäre das sicher nicht schlimm, wir bedienen uns halt, wenn aber ein Bär seinen natürlich Hunger stillt so ist das eben ein Schaden. Und das geht nicht in der von uns geordneten Welt. Nun sollte man meinen, auch Deutsche haben eine gewisse Lernfähigkeit, wie beispielsweise Delphine, Affen aber auch andere Tiere.

Im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie Darwins sind die Galapagosfinken da ein gutes Beispiel, die über die Jahre gelernt hatten sich eines Werkzeuges zu bedienen.

So weit so gut, in etwa soll dies belegen, wir sind nicht so weit von der in uns innewohnenden Natur entfernt, wir sind halt nur eine eigene Spezies. Eine Besondere, nein, weiß Gott nicht. Denn auch wir lernen nicht soooo schnell.

Da fiel uns ein Beitrag im WDR auf der über die Mufflons in unserem Stadtgebiet berichtete. In dem gesendeten Film wurde die Überquerung einer Strasse einer Mufflonfamilie dokumentiert. Der Mufflonvater ging ein Stück auf eine Strasse, sperrte die irgendwie ab, Mufflonmutter und Mufflonkind passierten die Strasse und der Mufflonvater sprang hinter seiner Familie her ins Gebüsch. Eine vorbildliche Strassenüberquerung sollte man meinen. In Folge hörten wir, so geht das nicht, es wurde von der Stadt Ennepetal ein Mufflon-Beauftragter ernannt der sich um diese Angelegenheit kümmern sollte.

Wir fragen uns allerdings ob dieser Beauftragte im Wege einer Antidiskriminierungskampagne welchem Fachbereich zugeordnet wurde. Es gibt ja Frauen -Beauftragte, Kinder-Beauftragte oder auch Integrations-Beauftragte, alles ganz wichtige Leute, die dafür Sorge tragen sollen, dass alles gerecht zu gehen sollte.

Nun hatten wir einen Mufflon-Beauftragten, sollte der für eine gerechte Position bei den Hühner, Gänsen, Kühen und Schweinen in der Umgebung sorgen, so dass diese die Mufflons nicht unterdrücken?
Wie dem auch sei, wir wollen unseren verantwortungsvollen Fachangestellten vertrauen. Martin Küpper hieß der Mensch in der Stadtverwaltung Ennepetal, ein sicher wichtiger Mensch.
Nun meldete die WP am 08.07.09 das diese Mufflons die "Kurve" gekriegt haben. "Kurve" heißt in diesem Zusammenhang Mutter Mufflon wurde einfach überfahren. Es wurde eine aufwendige Aktion angemerkt, welche zum Einfangen der Tiere hätte führen sollen. Nur was haben die Aktionisten unter Leitung des Mufflon-Beauftragten Küpper  nur gemacht, den Mufflon mittels Aldi Tüten oder gar mit einer Rede unseres Bürgermeisters Michael Eckhardt gedroht? Man weiß es halt nicht so recht. Es soll nach dieser Aktion zu keiner weiteren Aktion gekommen sein. Man kennt das ja von unserer Stadtverwaltung, es fehlt halt die Beharrlichkeit und ein gewisser Ehrgeiz etwas zum Guten zu wenden. Seit aber nun Mutter Mufflon tot ist haben die Tiere, Vater und Kind, sich "etwas" zurückgezogen. Und der Mufflon-Beauftragte ist jetzt ganz froh. Weil die Mutter tot ist? 
Aber, es kommt noch besser, dieser liebe Herr Küpper warnt uns nun alle, die Mufflons könnten urplötzlich wieder auf die Strasse gelangen, sie wären halt unberechenbar, wie eben Menschen auch unberechenbar wären, mit ihren Maschinen, wie Autos und Motorrädern. Wie wahr, wie wahr.
Sollen wir jetzt abwarten bis zuerst das Kind "platt" gefahren wird und dann evtl. der Mufflon -Vater?

Ich kann es nicht fassen! Da mühen sich Jahr für Jahr Naturschützer um Waale, Robben, Hunde, Wölfe und was weiß ich noch, liebevoll und fürsorglich mit Erfolg um das Wohlergehen von Wildtieren. Und die Stadt Ennepetal ist nicht in der Lage drei gefährdete Wildschafe in nicht gefährdete Gebiete um zu siedeln?
Spekuliert darüber, dass dieses Problem mittels eines Verkehrsunfalles einer Lösung zu geführt wird?
 Wenn die Wildschafe schon nicht in ihre natürlichen Siedlungsgebiete umgesiedelt werden können, so wird sich doch ein ruhiges und gefahrloses Gebiet in unserem rund 57 qkm großen Stadtgebiet finden, in welchem eine Gefahr für die Mufflons nicht gegeben ist.

Ich sage ja, wir sind nicht weit vom Verhalten eines Rudels Graugänse entfernt, in welcher ein junger Hund sich tollen möchte. Was macht den Menschen angeblich so überlegen gegenüber den anderen Spezies? Ich weiß es nicht. So ist das halt mit der Natur und uns, wo wir doch so überlegen sein wollten.

Jürgen Gerhardt

 

Entspannung im Wahlkampf – oder Neues von der Pixelhexe

rockbiene-kl

Nach all den Turbulenzen der letzten Tage und jetzt, wo es in die heiße Phase des Wahlkampfes geht, bin ich neugierig geworden, was so die einzelnen Kandidaten zu ihrer Entspannung tun, habe mein Unsichtbarmachcape umgelegt, den Pixelstab eingepackt, mich auf den Besen geschwungen und ab ging es Richtung Rüggeberg.

Oben auf der Höhe, in der frischen Luft, hörte ich heisse Rhytmen aus einem Fenster tönen. Es war halb offen und so traute ich mich nah genug heran, um nachzusehen, was da im Zimmer ab ging.
Da war sie, die sonst kühl und konzentriert überlegene, eher ruhig wirkende Kandidatin, die hier voller Power Ihre Hüften, Mähne und Gitarre schwang.
Ein ganz schönes Energiebündel, wobei Energie ja sowieso ihr Metier ist. Ist sie nicht toll, unsere Rock-Bine?
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EINFACH NUR – genial….

 

Das ganze Jahr über war er durch seinen Job als Steinmetz, Auftritte als Leadsänger bei dem wahrscheinlich größten Rockorchester der Welt, dem Rockorchester Ruhrgebeat, und durch den Aufbau seiner Band „TROYH“ und Studioaufnahmen mehr unterwegs als zu Hause.  

Jetzt macht er erst einmal mit seiner Familie ein paar Tage wohlverdienten Urlaub, bevor es voller Elan direkt weiter geht.

Da hat  der Ennepetaler Karsten Müller erst vor wenigen Tagen den neuen Song „Ennepetal“ mit seiner Band „TROYH“ anlässlich eines LIVE-Interviews bei unserem Internet-Radio MDU www.radio-mdu.de vorgestellt und schon ist es Martina Staubitz und Bernd Hohlweck gelungen, ein Regionalradio in Österreich für diese Band zu interessieren. Dieses wird den  Song „EINFACH NUR“ von Troyh seinen Hörern vorstellen und das Lied mit ins Programm aufnehmen. Weltweite Connections machen so etwas möglich.

Vielleicht interessieren sich auch schon bald unsere Lokalsender für den Ennepe-Ruhr-Kreis  für diese Newcomer.

                                                               

 

Startschuss in Österreich ist der 30. Juli 2009. Welch toller Start und Erfolg für die Band "TROYH".  MDU sieht sich durch ihre Internetpräsenz als weltweite Plattform, die internationalen Neueinsteigern die Chance bietet, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, oder sogar über diese Verbindung für Auftritte gebucht zu werden.

 

In der heutigen Zeit hat das Internet eine überaus bedeutende Rolle hinsichtlich der Kommunikationsmöglichkeiten, sowohl als Quelle in der Berichterstattung, Knüpfung von Kontakten, Übermittlung von Informationen im visuellen und akustischen Bereich. Und so wird selbst in Zeitungen, in regionalen Radiosendern und im Fernsehen immer wieder auf das Medium Internet verwiesen.

 

ENNEPETAL ist in der glücklichen Lage  hier gut aufgestellt zu sein, da sowohl ein Internet-Magazin, Internet-Forum  und Internet–Radio in dieser Stadt zu Hause sind.

 

Quo Vadis – Es ist vieles verbesserungswürdig in Ennepetal

[jpg] Rolf Bilstein versuchte etwas was sich als sehr schwierig herausstellte. Na ja, es gelang so einigermaßen.
Denn am 14.07.09 lud der Vizepräsident der SIHK Hagen, Rolf Bilstein, Mitglieder aber auch weitere Personenkreise zu einer Podiumsdiskussion in die Rosine ein. Thema: Quo Vadis Ennepetal.
Was nicht ausbleiben konnte, es war aber auch der Ennepetaler Bürger Rolf Bilstein und der Unternehmer Rolf Bilstein anwesend. Wer über die Begriffe Objektivität und Subjektivität, sowie inhaltlich den Spruch Quo vadis nicht reflektieren konnte, war sicher mit dieser Veranstaltung überfordert. Die Überforderten wurden aber danach mit einem reichhaltigen "Imbiss" belohnt. Für mich selber war die Tonart von Herrn Bilstein als Moderator, der ja immerhin die Interessen seines Verbandes im Auge hatte, sehr, sehr moderat.

Die Aussagen der anwesenden Politiker waren die schon bekannten Aussagen, die sie zu jeder wie auch immer gearteten Gelegenheit gebetsmühlenartig vortragen würden. Es ist halt wie bei den Pawlowschen Reflexen, ein Stichwort und es kommt die Reaktion. Einzig der Neue, Wilhelm Völlmecke, Bürgermeisterkandidat der Partei Die Linke, brachte durch seinen mehr "pubertierenden" Auftritt etwas Farbe ins Spiel der KandidatInnen.

Danken möchten wir Herrn Bilstein und der SIHK/Hagen, dass unser Artikel vom 12.02.09 fast eins zu eins aufgenommen wurde und als Beispiel für die Attraktivität unserer Stadt dienen durfte.

Nur die Replik kam auch postwendend, indem dem Moderator vorgehalten wurde er würde Ennepetal schlecht reden, sicher wird Herr Bilstein sich jetzt auch wie wir, in der Gruppe der so genannten "Nestbeschmutzer" wieder finden. Dabei hatte er ausdrücklich betont, dass er diese Punkte nur anführe, damit sich etwas ändere, wenn man nur schönredet passiert halt nichts, und verbessern kann man so vieles hier in Ennepetal.

Bemerkenswert war jedoch die Einlassung von Herrn Heinz, von Autohaus Heinz, der vehement nicht verstehen konnte, warum die Stadt die beiden Häuser im Eingangsbereich nicht schon lange gekauft habe, um die Schandflecke zu beseitigen. Dies hätte doch im Zuge des Vorkaufsrechtes der Stadt schon längst erledigt sein können. Der erste Beigeordnete, Bürgermeisterkandidat der CDU, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, meinte dazu lapidar für den ihm zuständigen Fachbereich, das ginge nicht über das Vorkaufsrecht, weil dort kein Bebauungsplan vorläge. Das war es? Das stimmt und das stimmt wiederum nicht, wie das eben bei der Verwaltung so ist. Im Rahmen der Erstellung des Antrages "Stadtumbau West" hätte Herr Wiggenhagen schon bemerken können, dass in diesem Bereich entweder ein Sanierungsbedarf vorlag, da lag das Haus ja noch in Schutt und Asche oder auch vorher als das Haus keinen gewerblichen Mieter mehr hatte.

Im Zusammenhang mit den diversen Werkzeugen des Baurechtes stehen einer Stadt viel Werkzeuge zur Verfügung, nur man sollte sie auch nutzen wollen. Und das ist das eigentliche Problem der Stadtverwaltung, es besteht kein Masterplan wie unsere Stadt attraktiver werden könnte, in einem Jahr, in fünf Jahre oder auch in fünfzehn Jahren. Und das ist eben der Unterschied zwischen einem Unternehmer und einer Stadt, ein Unternehmer hat ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Außenwirkung seines Unternehmens, eine Stadtverwaltung mit dem Rat der Stadt in Ennepetal eben nicht.

Wie anders ist es sonst zu erklären, dass diese Ecken schon fast zehn Jahre so herum stehen? Ich denke mir die politischen und administrativen Akteure der Stadt Ennepetal sind eben nur an ihrer persönlichen Außenwirkung interessiert.
Es existiert schlicht und ergreifend kein Konzept oder auch kein Masterplan wie eine Stadt Ennepetal attraktiver werden könnte, lediglich allgemeine und unverbindliche nebulöse Absichtserklärungen an denen sich niemand ausrichten kann. Für eine Unternehmung wäre solch eine Grundhaltung tödlich.
Diese seit Jahren vorherrschende Grundhaltung wurde ja auch eindrucksvoll durch die Bevölkerungsstatistik dokumentiert, in welcher klar zum Vorschein kommt, die jungen Erwachsenen gehen einfach ins Umland.

Wo wir dann beim so genannten demographischen Wandel wären, der sich hier in Ennepetal als tragisches Drama darstellt, welches durch die Verwaltung und die politischen Parteien hilflos begleitet wird. Frau Schöneberg wusste zumindest im Ansatz etwas vorzutragen, womit sie unter Beweis stellte, dass ihr Studium an der Uni Dortmund der Stadt zunutze kommen könnte. Aber auch ihr fehlte der schonungslose Blick auf die besonderen Ennepetaler Verhältnisse. Die Wirtschaft sollte sich aufraffen, der vorgenannten Gruppe gelbe Armbinden mit den drei schwarzen Punkten zu spenden.
Überhaupt haben wir immer wieder den Eindruck gehabt und haben ihn noch heute, dass im Rathaus eine riesige Fraktion der Realitätsverweigerer existiert. Oder ist es gar ein Virus? Auch bei diesem Thema herrschte Konzeptionslosigkeit mangels Bewusstsein vor. Wie sagte mir einmal Walter Faupel von der CDU so schön, ich habe ja alles gemacht, ich habe 3 Kinder groß gezogen. Na denn. Dann kann es ja mit dem Wandel  nicht so schlimm sein.
 Womit wir auch bei dem letzten interessanten Thema wären, der Wirtschaft und den Finanzen.

Der Vizepräsident Bilstein trug die altbekannten Positionen von SIHK aber auch des BDI vor, man solle die Wirtschaft steuerlich entlasten um die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten.  Ansonsten müsse die Wirtschaft den Standort Deutschland eben in Frage stellen. Der Ennepetaler Unternehmer und Bürger Rolf Bilstein stellte jedoch klar die Frage, was habt ihr in den Jahren mit den Millionen gemacht, die wir Unternehmen euch in Form der Gewerbesteuer überwiesen haben? Eine berechtigte Frage, die auch von Herrn Bilstein mit erwartungsvollen Blicken begleitet wurden. Nur keiner aus der Riege konnte ihm eine befriedigende Antwort geben. Geht man nämlich von einer soliden und konservativen Finanzplanung seit 2006 aus, so müsste die Gemeinde Ennepetal mit der Wirtschaftskrise 2009 bestens aufgestellt sein. Erst in solch einer Krise beweist sich eine solide langfristig angelegte Finanz- und Wirtschaftspolitik.

Kassandrarufe nützen hier sicher nichts, denn die an die Wand gemalte Haushaltssicherung sehe ich inzwischen als Chance für Ennepetal wieder durch einen Dritten, nämlich die kommunale Aufsicht des IM, in die Reihe der solide geführten Städte zu gelangen.
Nach Einsparungen gefragt, wussten die Beteiligten auch keinen so richtigen Rat, soll doch der Kämmerer das irgendwie richten. Ich frage mich allerdings wie die KandidatInnen ihren persönlichen privaten Haushalt führen.

Dabei sind die Einsparpotenziale in Ennepetal gewaltig, wenn man mal über den Tellerrand hinausblickt.

  • Zusammenlegung der EDV Abteilungen mit Schwelm und Gevelsberg
  • Zusammenlegung  oder Ausgliederung des Finanz- und Rechnungswesens der drei Städte, wobei das Berichtswesen bei den einzelnen Städten verbleiben kann.
  • Zusammenlegung der PR Abteilung, gemeinsame Vermarktung der Städte.
  • Zusammenlegung der drei Wirtschaftsförderungen
  • Und so weiter.

Alleine die ersten 4 Punkte ergäben mittelfristig ein Einsparpotenzial von round about 10 Millionen nur in unserer Stadt, wobei die beiden anderen Städte sicher einen größeren Vorteil hätten. In der freien Wirtschaft wäre solch ein Konzept innerhalb eines Jahres vom Tisch und würde im zweiten Jahr schon erste Ergebnisse bringen. Nur die öffentliche Wirtschaft will logischerweise ihren eigenen Kirchturm nicht beschnitten sehen.

Das war es aber auch im Großen und Ganzen substanziell, wenn man mal von den Sprachhülsen der KandidatInnen absieht.

Es gab jedoch noch einige unterschwellige Themen die nur in Nebensätzen abgehandelt wurden.

Für mich unverständlich, dass der vorhandene Flächennutzungsplan ein extra Forum der führenden Unternehmen bedarf, wo doch in anderen Städten die Unternehmen jährlich einen Erweiterungsbedarf melden und dieser dementsprechend bilanziert wird. Wie anders kann man ein Unternehmen unterstützen, wenn man nicht Reserveflächen ausweist damit das in seinen Stadtmauern ansässige Unternehmen wachsen kann? Fehlt es etwa an einem konstruktiven fachlichen Dialog zwischen der Wirtschaftsförderung und den ansässigen Unternehmen?
Wenn dem so ist, so sollte das schleunigst geändert werden.

Auch müsste es jetzt dem Vizepräsidenten der SIHK Rolf Bilstein aufgegangen sein, dass es an der fachlichen Eignung der Kommunalverwaltung aber auch der Politik mangelt. Eine Kommune kann aber nur wirtschaftlich prosperieren wenn die Wirtschaft dementsprechende Ansprechpartner hat. Und da scheint auf beiden Seiten ein Verständnisproblem zu sein. Wenn ich den politischen Werdegang der Kommunalpolitiker ansehe, so habe ich erhebliche Zweifel an der Kompetenz vieler Ausschussmitglieder. Da ist Weiter- und Fortbildung angesagt. Warum, so meine Frage, können sich die Verbände nicht aufraffen, den Kommunalpolitikern und Verwaltungsangestellte (sogar mit Diplom) die vorhandenen Wissensdefizite auszugleichen? Es ist doch in ihrem eigenen Interesse gute Kommunalpolitiker und Verwaltungsfachleute als Gesprächpartner zu haben.

Warum setzt der Beratungswille der Verbände erst auf Landes- und Bundesebene ein? Im letzten halben Jahr musste ich mir immer von den Politikern vorhalten lassen, ja, wir machen das ja nur als Hobby hier im Rat der Stadt. Ich wage gar nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn die Kommune durch die Wirtschaft mal gebraucht würde. Ich denke da ist ein erheblicher Handlungsbedarf auf beiden Seiten.

Übrigens, die Frage Quo Vadis, endete in der Geschichte mit dem Tod des Fragenden am Kreuz. Es ist schon ein Kreuz mit Ennepetal.

Gegen 22:00 Uhr klang die Veranstaltung mit vielen, vielen Gespräche "gemütlich" aus, keiner wurde an ein Kreuz genagelt, alle hatten überlebt.

Jürgen Gerhardt

Hat die CDU nichts dazu gelernt?

 

[JPG] Man hat so den Eindruck, der Wahlkampf wird diesmal nicht stattfinden. Jeden Tag reibe ich mir verduzt die Augen, starre auf den Terminer, und tatsächlich, da steht, 30.08.09 Kommunalwahl. Wenn ich dann die Milperstrasse runter fahre, sehe ich dann auf den Plakatwänden ein paar alte Plakate der Parteien der Europawahl und die Plakate eines vergangenen Events in Ennepetal.
Im Internet sieht man inhaltlich zumindest die FDP und die CDU einen Minimalwahlkampf auf kleiner Flamme aufrecht zu erhalten. Die CDU hat nunmehr einen ernstzunehmenden Schreiber, der dem Anspruch der CDU gerecht wird, viel zu schreiben aber sich auf nichts fest zu legen. Das Credo der CDU, es soll sich nichts verändern, Ennepetal war schon immer ein Nichts und das soll auch so bleiben.

Und die BürgermeisterkandidatInnen?
Die Frauen sind ganz in Deckung gegangen, man hört von ihnen nichts Substanzielles mehr, nachdem unser guter alter "Silberrücken"  Walter Faupel von der CDU sie als blümchenschwingende nicht ernstzunehmende Kandidatinnen abgetan hat. Dr.Ingo Mehner postet auf Teufel komm raus, einen Einfall nach dem anderen, teilweise nachvollziehbar, teilweise etwas unverständlich. Und der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, von der CDU zum Bürgermeisterkandidat erkoren? Nun er macht einen auf rührselig, indem er neuerdings mit einem Wiggenhagen Brot auf jeder Veranstaltung auftaucht, wo Leute sind die sich nicht mehr so richtig wehren können. Immer wieder versichert er, es gäbe für ihn keine schönere Stadt als die Stadt seiner Eltern, nämlich Ennepetal. Manch einem der Beteiligten kommen dabei die Tränen, wobei er vergisst was er denn den Bürgermeisterkandidaten fragen wollte. Während die Taschentücher reihum gehen, bringt unser guter Wilhelm Wiggenhagen seine Botschaft an den Mann oder die Frau: Ich bin ein Berliner, nein, das war jemand anders, die Botschaft von Wilhelm Wiggenhagen lautet natürlich: Ich bin ein Ennepetaler. Als Bergischer würde ich sofort fragen: Warum sind sie denn nach Gevelsberg weggezogen? Aber weil wir uns alle so lieb haben, fragen wir natürlich auch nicht. Die eigentliche politische Botschaft eines Wilhelm Wiggenhagen, es bleibt alles beim Alten, geht dabei unter. Falls er gewählt wird, wird einer seiner Aufgaben sein, die Verwaltung erheblich personell zu reduzieren. Wofür brauchen wir rund 400 Leute im Rathaus, wenn wir immer weniger und älter werden? Die Alten- und Pflegeheime verwalten sich selber und Neubürger brauchen wir wohl bei den Programmen in nächste Zeit nicht zu begrüßen. Die Gemeinde Ennepetal soll nicht weiter entwickelt werden, es genügen die beiden Säulen, Wirtschaft und Versorgung der Alten, mehr braucht es nicht. Kurz es wird abgewickelt. Da wundert auch die Phantasielosigkeit im Hinblick des Citymanagements nicht. Extra wurde eine Gmbh &Co.KG gegründet um Ideen mit den Händlern zu entwickeln. Und was ist? Das Citymanagement holt sich jemand von draußen und beauftragt diesen einen Markt zu etablieren. Tolle Idee. Wiggenhagen stellt sich hinter Brigitte Drees um aus der Schusslinie zu kommen und Brigitte Drees stellt sich hinter diese Marktgesellschaft. Was bleibt? Die Marktgesellschaft ist in Zukunft an allem Schuld. Aber wollten wir nicht sparen? Ist denn durch die Marktgesellschaft der Job mit Frau Drees erledigt?

Und die CDU? Na, da schreibt sich inzwischen der gute dh die Finger wund um zumindest etwas inhaltlich rüber zu bringen. Er lässt eine Mogelpackung nach der anderen ins Netz stellen, viele Worte und viel heiße Luft.
Bilanzieren fällt logischerweise aus, die letzten 5 Jahre sollten sicher vom Wähler auf einer Couch eines Psychologen abgearbeitet  worden sein. Also nicht zurück blicken, nach vorne blicken, die nächsten 5 Jahre stehen an. Haben wir in den letzten Jahren mit Bravour tausende junger Menschen aus Ennepetal vertrieben, so sind ja noch einige unverwüstliche Einwohner im Stadtgebiet geblieben, die es gilt auch noch zu vertreiben. Wenn das in diesem Tempo weitergeht, kann man demnächst aus Voerde einen großen Parkplatz machen, damit die Arbeitskräfte von Dorma, Febi und Ischebeck dort abparken können. Den Shuttlebus kriegen wir sicherlich dann noch aus einem Topf, wie "Stadtumbau Ost" finanziert, der die Arbeitskräfte an ihre Arbeitsplätze bringt.
Aber wollen wir uns trotzdem mal mit den Programmpunkten unseres neuen Schreibers "dh" befassen:

Da schreibt er auf der Site http://www.team-ennepetal.de/aktuelles-details&id=26 folgendes:

Unsere Ziele für die nächsten 5 Jahre konkret:

  • Keine Erhöhung der Gewerbesteuer
  • Erhalt und Ausbau der bestehenden Gewerbeflächen
  • Ausweisung neuer Gewerbeflächen bei weiter steigendem Bedarf
  • Flächendeckende Anschlussmöglichkeit der Gewerbebetriebe an leistungsfähige Netzverbindungen
  • Verstärkte Ansiedlung von Technologie- und Dienstleistungsunternehmen und damit Verbesserung der    Arbeitsplatzangebotes für Hochqualifizierte
  • Ausbau der Unterstützung von Existenzgründungen und Initiierung einer Unternehmerpatenschaft
  • Beibehaltung, Ausbau und Belebung der Fußgängerzone in Milspe
  • Ansiedlung attraktiver Geschäfte, insbesondere aus den Bereichen Bekleidung, Technik & Medien, Sport und Hobbyartikel
  • Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen in der Ennepetaler City, um für Einzelhändler attraktive Flächen anbieten zu können
  • Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts zur langfristigen Neugestaltung des Stadteingangs, Verbindung des Heilenbecke-Centers mit der Fußgängerzone, Durchbrechen der Hinterhofatmosphäre beim Befahren der Umgehungsstraße unter Beantragung von Mitteln aus dem Programm Stadtumbau West
  • Langfristige Unterstützung der Citymanagement GmbH & Co. KG

Sorry, der Mann hat ja nun wirklich keine Ahnung von Wirtschaft, eher dieser anderen Wirtschaft, mit den Gläsern und den Pinnchen mit den geistigen Getränken.
Durch die verstärkten Investitionen im Bereich der Gewerbeansiedlungen kann man getrost sagen, der Ennepetaler Haushalt wurde überdehnt, indem zu viele Kredite aufgenommen wurden.

Jetzt ist normalerweise eine Konsilidierungsphase angesagt um die vernachlässigten anderen Bereiche der Gemeinde anzupassen. Und dabei kann es sein, dass eben die Gewerbesteuer erhöht werden muss. Wir wollen die Firmen doch halten oder nicht? Neue Gewerbeflächen, nein, erst sollten die alten Industriebrachen vermarktet werden ehe neue Flächen ausgewiesen werden. Hochqualifizierte will die CDU nach Ennepetal holen, aber wer will denn schon in einem kulturellen und zivilisatorischen weißen Fleck leben?  Und die Existenzgründer, soweit ich informiert bin ist eine nicht unerhebliche Anzahl der Existenzgründer die durch das ZET begleitet wurden von der Bildfläche verschwunden. Hier fehlt eine Leistungsbilanz des ZET, die Fördertöpfe laufen bald aus. Ich kann mir schon vorstellen, dass das ZET wenn nicht ein Nullsummenspiel, ein Spiel mit hohem Verlust gewesen sein könnte. Denn wenn es so von Erfolg beschieden war, warum gibt es keine Leistungsbilanz?

Ansiedlung attraktiver Geschäfte, meine Güte, sie haben doch Kodi, Schlecker, Aldi, Penny und Co. die Flächen an die Hand gegeben, jetzt bleiben halt nur noch Restflächen die niemand mehr haben will. Und wenn sie etwas erreichen wollen, müsste die CDU viel, viel Geld in die Hand nehmen um den Standort attraktiv zu machen. Woher nehmen, wenn die Gewerbesteuer ja noch nicht einmal die laufenden Kosten der angesiedelten Wirtschaft deckt? Den "Stadtumbau West" den kann die CDU doch wirklich nicht mehr ernst nehmen. Und wenn, dann sollte die CDU mal bedenken, dass für 2010 ein Eigenanteil der Kommunen von 50% angedacht wurde. Wie finanzieren wir das denn? Im übrigen wurden ja schon bei der Planung und Ausführung des Heilenbeckezentrums städtebauliche Fehler gemacht, die jetzt nicht so einfach weg zu machen sind, das nur nebenbei.
Der letzte Punkt, das Citymanagement, löste hier einen Brüller und allgemeines Schenkelklopfen aus. Da haben wir in den letzten 10 Jahren diverse Stadtmarketingvereine verschlissen, alle mit großen Vorschusslorbeeren bei der Gründung von dem Bürgermeisteramt und der Wirtschaftsförderung ins Leben gerufen. Auch das Citymanagement wurde von Anfang an falsch eingestielt, es wurde ausgegrenzt und nicht integriert. Nach drei Monaten grummelt es an der Oberfläche bei den Kommanditisten. Es finden sogar schon Schuldzuweisungen statt, wer denn nun Schuld an dem ungenügenden Verlauf hat.

Man muss also sagen, die CDU, ehemals mit einer hohen Wirtschaftskompetenz ausgestattet, dümpelt hier in Ennepetal als Klüngelverein ohne Inhalte durch die Gegend. Meine Güte da hat ja die Truppe von Dr. Mehner mehr drauf.

Es ist wie auf Bundesebene, dort hat die CDU nur einen Programmpunkt, Angela Merkel, hier in Ennepetal hat sie nichts als nur Sprüche aufzubieten. Oder kommt Angela Merkel als Bürgermeisterin nach Ennepetal? Wohl kaum. 
 

Jürgen Gerhardt

Quo Vadis – oder Neues von der Pixelhexe

 

Hallo meine Fans,

eigentlich ist es nicht meine Zeit, da ich ja meist nur am Wochenende aktiv werde, aber wenn besondere Ereignisse sind, sollte man zumindest sich ganz kurz damit befassen.

Ja und so war es. JPG und Linde hatten das Büro verlassen und ich war mit dem Kater alleine. Am PC lag ein Schriftstück mit der Aufschrift "EINLADUNG" von der SIHK und  neugierig, wie ich nun einmal bin, las ich was da so alles stand, was mich dann wiederum noch neugieriger machte. Das will ich mir anschauen. War ja nur kurz um die Ecke von uns und da brauchte ich noch nicht einmal meinen Besen.

Also wurde der Kater vergattert, neu eingehende emails zu beantworten, was eigentlich mein Job gewesen wäre. Schnell den Pixelstab und das Unsichtbarmachtuch eingesteckt und ab durch die Mitte.

Irgendwie musste ich mich wohl mit der Entfernung verschätzt haben, denn ich landete unterhalb einer Treppe im Innensaal. Als ich die Augen aufschlug sah ich folgendes Bild vor mir und konnte mir ein Schmunzeln nicht verwehren. Gab es doch früher Schokoladen auf denen eine Reihe Figuren abgebildet waren und wo man jeweils mit einem Streifen die Köpfe oder Füße verschieben konnte, so daß ganz kuriose Bilder entstanden.

Schon spielte ich mit dem Gedanken, diese Situation mit meinem Pixel-Zauberstab nachzuvollziehen, dann aber entschied ich mich kurzerhand lieber einmal zu lauschen, was da abging. Ich warf einen genaueren Blick weiter nach oben und da sah ich sie. Alle 6 Kandidaten, obwohl das eine war nicht der sechste Kandidat, sondern der Moderator.

Alle trotz der großen Hitze total konzentriert, denn jetzt mußten  sie sich den Gästen stellen und der Frage "Quo vadis" oder "Wohin gehst Du".

Erstaunlicherweise gab es viele Gemeinsamkeiten und doch wichen alle in persönlichen Punkten von einander ab. Während sich fast alle bemühten, einen seriösen Eindruck zu hinterlassen, hatte einer, der neu in der Runde war sich vorgenommen, etwas zur Erheiterung der Anwesenden vorzutragen. die betroffenen Gesichter der anderen Kandidaten und Besucher zeigte, dass er hier wohl im falschen ‚Film war. Mensch Wilhelm, Kabarett war gestern und an einem anderen Ort, heute ist die Show der Champignons.

Was mir jedoch am Besten gefiel war, dass der Moderator auch unser Magazin "EN-Mosaik" liest, denn eine Unmenge aufgezeigter Mängel,  die in Ennepetal seit Jahren vorherrschen und die wir in einigen . unserer Artikel bereits angeführt haben, hatte er ebenfalls zum Thema gewählt.

Es war nicht anders zu erwarten, dass der am stärksten mit diesen Themen involvierte Kandidat wieder einmal völlig in die Schusslinie geriet. Wenn er auch versuchte gelassen und souverän sich jeder Frage zu stellen, hatte ich doch ein wenig Angst, daß er vom vielen Zähne aufeinanderbeissen bald einen Zahnarzttermin brauche. Manchmal würde ich ihn gerne aus solchen Situationen heraushexen, aber vielleicht vertue ich mich und er mag es, würde er sich sonst noch das Bürgermeisteramt antun wollen?

Die beiden Damen von mir aus gesehen auf der linken Seite erinnerten mich irgendwie an die Kessler-Zwillinge, die auch meistens einer Meinung sind.

Na und da blieb dann nur noch eine – eine wie keine – eine von uns…….
Redegewandt, kompetent, mit starken Argumenten. Erschreckend in der Pause zu hören (selbstvertständlich war ich auch heimlich am Buffett) "Sie ist ja wirklich gut und überzeugend, wenn sie nur nicht von der Partei wäre, der sie angehört. Wir haben ja unseren Kandidaten, den unser Micha  uns empfohlen hat. Wo war der eigentlich heute?"

Ich habe nie viel für Politik übrig gehabt, aber das brachte direkt meinen Magen zum Rebellieren. Also dachte ich , nix wie weg und ab nach Hause, aber nicht, ohne wenigstens einen kleinen Zauber zu hinterlassen.

Sind sie nicht schön, elegant, vielversprechend? Das ist unsere Champignon Liga. Und so entstand das Bild mit den großen Lettern "Quo Vadis" und den noch unbedruckten Siegerscherpen denn  noch sind alle Möglichkeiten offen.

Fast hätte ich es nicht bemerkt, dass auf der linken Bildseite jemand verschämt einen Hut über die Brüstung hielt. Aber mehr gab es nicht zu sehen.
Eine kleine Weile ließ ich das Bild noch auf mich wirken, um dann den Zauber wieder aufzulösen und fragte mich auf dem Nachhauseweg

"Und wohin gehen Sie?" Und dabei hatte ich irgendwie das Gefühl, dass diese Frage immer noch nicht geklärt werden konnte.

 

So, laßt es Euch gut gehen.

Eure

Pixelhexe

 

Ennepetal der billige Jakob des EN-Kreises?

[jpg]Wir haben gelernt, die Parteien aber auch die Verwaltung mögen nicht so gerne über die letzten Jahre mit uns sprechen. Eher möchten sie ihre vollmundigen und sinnentleerten Wahlsprüche loswerden, die uns motivieren sollen am 30.08 09 an der richtigen Stelle ein Kreuz zu machen.

Im Grunde genommen ist es ihnen Wurst was wir wollen oder denken. Die BürgermeisterkandidatInnen sind da nicht anders und spielen das Wahlkampfspiel mit. Staunend hört man wie gut es uns doch geht und dass nur noch an diesem oder anderen kleinem Schräubchen gedreht werden muss, damit wir in Ennepetal das Paradies ausrufen können. Das diese paradiesischen Zustände noch nicht eingetreten sind, daran ist logischerweise der politische Gegner Schuld.

Da wir aber nicht so naiv sind, wie man uns nachsagt, stöbern wir natürlich weiter und bekommen inzwischen Informationen, die zwar allen zugänglich sind, jedoch das schön gemachte Bild der Mehrheitsparteien in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Vollmundig versichert immer wieder die CDU, Bürgermeister Eckhardt, der ja immerhin von der CDU, durch unseren guten Walter Faupel, auf das Schild gehoben wurde, aber auch der neue von der CDU, auch durch unseren guten Walter Faupel, erkorene Bürgermeisterkandidat, der parteilose Gevelsberger und unser erster Beigeordnete Wilhelm Wiggenhagen, wir haben die niedrigsten Gewerbesteuersätze im ganzen Kreis. Dies wird als absolutes Plus verkauft, was aber bei näherem Hinsehen ein dickes Minus ist. Vergessen wird dabei geflissentlich, dass die Steuern auch ein Verb steuern hat. So bedeutet es im Fall der Ennepetaler Fiskalpolitik, wir lenken Firmen auf unser Stadtgebiet um daraus Einnahmen zu generieren.Aber Einnahmen setzen auch Ausgaben voraus, weiß jeder Haushalt, ob privat oder öffentlich.

Jetzt müsste jeder sagen, toll, wir kriegen die Kohle und die anderen schauen in die Röhre. Es müsste uns doch gut gehen, sicher können wir vor Reichtum nicht richtig aus den Augen schauen. Wie dem auch sei, es ist wie beim billigen Jakob, der sich meinetwegen fehlerhafte Keramiken im Westerwald kiloweise einkauft und sie dann auf diversen Märkten teuer verkauft. Die eine oder andere Vase ist dann schon mal undicht und der Erwerber ärgert sich hinterher über Wasserringe auf dem guten Tisch im Wohnzimmer. Aber es war eben billig.

Nun lassen wir das mal alles aufdröseln, was dahinter steckt:

Die Hebesätze 2008 zur Gewerbesteuer der einzelnen Städte im EN-Kreis,

Stadt
Hebesatz
Stadt
Hebesatz
Ennepetal
403
Gevelsberg
455
Schwelm
450
Hattingen
470
Breckerfeld
420
Witten
440
Herdecke
468
Sprockhövel
440
Wetter
450
 
 
Quelle: Landesamt für Statistik NRW

Oberflächlich betrachtet, muss jetzt jeder sagen,  in Ennepetal hat sich die gesamte Industrie niedergelassen, die anderen kriegen sicher keine Schnitte. Weit gefehlt. Danach dürfte Hattingen, immerhin mit 470% der Spitzenreiter, keine Firma haben, hat sie aber. Dann, die Ennepetaler können vor Reichtum kaum aus den Augen gucken weil die gesamte Industrie viel mehr Gewerbesteuer durch die Menge der Ansiedlungen zahlt. Auch total daneben.

Nun muss man wissen, Gewerbesteuer ist erst ab rund Eur 25.000,– Gewinn eines Unternehmens fällig, die meisten Unternehmen, wie Einzelhändler, fallen also nicht darunter. Es betrifft also nur die mittleren und großen Unternehmen in einer Stadt, wobei teilweise Filialisten, wie Discounter, sogar über ihre Zentrale, eben eine andere Stadt, abrechnen.

Um das aber etwas weiter zu analysieren nehmen wir einmal die pro Kopf Verschuldung von Ennepetal und der beiden Nachbarstädte hinzu.

Stand der Erhebung: 2006

Schwelm        Einwohner: 29.780    Schulden pro Kopf: Eur    738,55
Gevelsberg    Einwohner: 32.628    Schulden pro Kopf: Eur 1.713,50

Ennepetal      Einwohner: 32.034    Schulden pro Kopf: Eur 1.677,90

(Quelle: Statistisches Landesamt NRW)

Ups, wie das?  Wieso sind wir fast so hoch verschuldet wie Gevelsberg? Und Schwelm nur halb soviel verschuldet?
Indem wir seit Jahren auf rund Eur 4 Millionen per Jahr durch den niedrigen Steuersatz (Hebesatz) verzichten, sind aber nicht die Aufgaben die eine Kommune hat weniger geworden. Strassen, die durch die höhere Zahl an Pendlern, oder des Güterverkehrs, schneller verschlissen werden, müssen in kürzeren Intervallen instand gesetzt werden.

Die Infrastrukturmaßnahmen im Gebiet Oelkinghausen zahlen sich auch nicht selber. Aber auch die unterschiedlichsten Ausgaben, die der Gesetzgeber einer Kommune "auf´s Auge" drückt, müssen geleistet werden, da besteht ein Rechtsanspruch.

Man kann also sagen, durch den niedrigen Steuersatz werden vermehrt Unternehmen an den Standort Ennepetal gebunden, das ist die eine Seite. Die dadurch entstehenden Kosten, wie Infrastrukturmaßnahmen,  werden jedoch durch die zu zahlenden Steuern der Unternehmen nicht gedeckt. Es entsteht also ein Defizit. Und dieses Defizit wird schließlich durch unterschiedliche Maßnahmen ausgeglichen. Einmal durch die Aufnahme von Krediten, sprich Schulden, und zum anderen durch Vernachlässigung von Investitionen die für die Leistungserbringung der angesiedelten Unternehmen nicht unbedingt notwendig sind. Ein gutes Beispiel ist das Haus Ennepetal, das man gut und gerne wegen des fehlenden Erhaltungsaufwandes aber auch der fehlenden Modernisierungsinvestitionen als vernachlässigt einstufen kann. Dazu kommt durch die Schuldenaufnahme also durch Kredite, logischerweise auch Zinsen die bezahlt werden müssen, und die gehen nochmals in die Millionen. Da kommt schon eine erkleckliche Summe zusammen. Dazu kommen noch die Investitionen, die in den Innenbereichen der Stadt getätigt werden müssten um einen florierenden Handel aufzubauen und zu gewährleisten. Es sind soviel Aufgaben, die die Stadt aus Gründen der fehlenden Mittel nicht oder nur unzureichend getätigt hat. Denn 4 Millionen Euro per Jahr sind schon ein Sümmchen auf das die Stadt verzichtet.

Wenn also die Parteien, besonders die CDU, unisono sagen, wir wollen nicht die Haushaltssicherung, so möchte man sagen, die Haushaltssicherung ist das Beste was wir kriegen können. Denn offensichtlich braucht die Politik und die Verwaltung der Gemeinde Ennepetal Nachhilfe in nachhaltiger Haushaltspolitik. Haushalts- und Finanzpolitik ist halt nichts für Grobmotoriker, man sollte schon die Feinmotorik mit einsetzen können.

So schreibt das Innenministerium NRW:

"Kommunale Selbstverwaltung bedeutet Verpflichtung und Verantwortung jeder Gemeinde, den gesetzlichen Haushaltszielen und Haushaltsgrundsätzen nachzukommen. Der Gesetzgeber hat die Haushaltssicherung als Instrument vorgesehen, einen – trotz der Rechtspflicht zum Haushaltsausgleich – in Schieflage geratenen Kommunalhaushalt in eigener Verantwortung zu konsolidieren, um die Leistungsfähigkeit der Gemeinde (GV) wieder zu erlangen."
 
Was aber ist nun eine Haushaltssicherung? Das hört sich so bedrohlich an. Haushaltssicherung ist nichts anderes als das ein unabhängiger Dritter der Stadt Ennepetal sagt wie sie ihren Haushalt gestalten sollte und zwar auch im Bereich der Gewerbesteuer. Es kann also sein, dass der als Vorteil propagierte niedrige Gewerbesteuersatz der Stadt Ennepetal erhöht werden muss, wenn in Folge ein Haushaltssicherungskonzept erstellt werden muss.
Dieses Konzept erstellt aber die Gemeinde selber, welches sodann zur Prüfung vorgelegt werden muss, ist doch in Ordnung.

Dann wird der Regierungspräsident innerhalb eines Zeitraumes von 4 Jahre, dies ist die Regelzeit, zeigen, warum man nicht den billigen Jakob spielen sollte. Prahlhanse waren bei den Regierungspräsidenten noch nie gut gelitten.

In der Bilanz der letzten 5 Jahre scheint die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Verwaltung damit aber in einem recht diffusen Licht. Der Bringer ist es auf jeden Fall nicht.

Übrigens, die privaten Haushalte, also die Bürger Ennepetals wissen ihre Haushalte sehr gut in Ordnung zu halten, sie schneiden auf Grund der hohen Kaufkraft sehr gut ab. Offensichtlich ist da mehr Nachhaltigkeit vorhanden, aber die stehen ja nicht zur Wahl, haben aber eine Wahl.

Jürgen Gerhardt

 

Da geht es zu wie in einem Taubenschlag

[jpg ]Nachdem unser Bürgermeister Michael Eckhardt der derzeitige parteilose und von der CDU ehemals auf den Schild gehobene und der erste Beigeordnete, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, parteilos und auch von der CDU auf den Schild des Bürgermeisterkandidaten gehobene, in der neuen Postfiliale Blumen überreicht hatten, musste ich logischerweise auch einmal vorbei schauen. Wenn gar zwei "hochkarätige" dazu auch noch hauptamtliche Dipl.-Verwaltungswirte Glückwünsche anlässlich einer Eröffnung überbringen, musste das ja was ganz besonderes sein. Mindestens eine Eröffnung wie die Shadowarkaden oder der Breidenbacher Hof in Düsseldorf würden solch einen Aufwand rechtfertigen. Da kamen auch OB und die Bürgermeister, es gab aber auch Prosecco und Schnittchen.

Am Freitag, dem 10.07.09 zur besten Einkaufszeit machte ich mich also auf ,um die neue um ca. 7 Meter versetzte Postfiliale mal anzusehen. Nun, man hatte kurzerhand einen Durchbruch gemacht um einen Zugang zu den Postfächern zu gewährleisten, vor dem Postschalter ist offensichtlich ein Schmuck- und Textilgeschäft angegliedert, ich zählte so an die 30 Bekleidungsstücke und in etwa 40 Schmuckstücke die weiträumig  in Verkaufscuben verteilt waren. Ein, wie ich meine, überschaubares Angebot.  Am Postschalter waren zwei Kunden zu sehen, die ihren Postgeschäften nachkamen. Das war es.

Gegenüber war aber immer noch die Freifläche unbesetzt auf der ehemals Jemand mit einem Café sein "Glück" versucht hatte.

Ein Stückchen weiter ist die Firma Payless mit einem Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe beschäftigt, also kann sich demnächst jemand um diese Fläche bewerben. Wer Geld über hat. Die Freifläche der ehemaligen Postfiliale scheint im Moment unbesetzt zu sein. Die Firma Riemer, eine Metzgerei war damit beschäftigt Feierabend zu machen, die Kühltheke war schon leer und ein Angestellter beschäftigte sich mit der Reinigung der selben. Einzig in dem Drogeriemarkt liefen noch zwei Personen rum, die sich um die Warenauslage kümmerten.

Um 16:30 Uhr an einem Freitag. So wenig Konsumenten ist für eine Stadt in der Größenordnung wie Ennepetal etwas ungewöhnlich. Was läuft da wieder falsch?
Nun der Außenbereich wurde oder wird recht ansprechend renoviert, wobei das angrenzende Parkhaus auch schon mal äußerlich einen neuen Anstrich verpasst bekommen hat. Innen soll das Parkhaus auch noch renoviert werden.

Die Firmenschilder sind auch recht ansprechend angebracht. Das Ringkaufhaus heißt jetzt Passage am Markt, signalisiert also einen Neuanfang. Das war es aber auch schon.

Im Innenbereich fehlte es aber am Gestaltungswillen, es ist rein funktional aufgeteilt. Darüberhinaus hat man das Gefühl einer gewissen Enge, man wird förmlich von der Einteilung in der Höhe aber auch der Gänge erdrückt.

Die Innenbeleuchtung ist nur allgemein vorhanden, es fehlen Highlights auf denen die Blicke ruhen können.
Die Außendekoration sowohl von Apollo als auch der Postfiliale mit angeschlossenem Textilgeschäft sind mehr oder weniger Standards, laden aber nicht zum verweilen ein.

Der Innenbereich hat mit seinem Branchenmix, wie Kodi, Apollo, Postfiliale, DM Drogeriemarkt, Bäckerei und Metzgerei und noch das Billigschuhgeschäft einen recht "schlimmen" Branchenmix, dem man sicher kein Flair zuschreiben kann. Die beiden Geschäfte, wie Schlüsseldienst und Schnellschusterei sind inzwischen offensichtlich verschwunden. Mir scheint auf Grund der derzeitigen Situation wird es eine sehr hohe Fluktuation in der neuen Passage am Markt geben. Von einer Bereicherung des Einzelhandels "Inne Milspe" kann hier sicherlich keine Rede sein.
Ein Trost, zumindest wurden die Fassaden gehübscht. Welche Fläche wird als nächstes wohl frei, Wetten sind angesagt.

Warum nun so hoher Besuch angesagt war, ist zumindest recht fragwürdig. Oder sollte ein neuerlicher Pressetermin mit Foto, ein Transfer zwischen dem alten Bürgermeister Michael Eckhardt und dem Bürgermeisterkandidaten der CDU und ersten Beigeordenten, dem Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen   hergestellt werden? So in etwa wie, der Zukünftige ist genauso gut wie der Alte? Meine Güte, muss unser Gevelsberger Wiggenhagen es aber auch nötig haben.
Übrigens Herr Wiggenhagen, wohnt auf dem Borkey in Gevelsberg, der Wagen der Nachbarschaft Borkey in Gevelsberg hat den ersten Preis auf der diesjährigen Kirmes  gemacht, sicher hat er sich gefreut. Herzlichen Glückwunsch, Gevelsberg ist aber auch eine attraktive Stadt,ich kann ihn verstehen warum er dort wohnt.

Jürgen Gerhardt