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Krafttraining für den Sieg – oder Neues von der Pixelhexe

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Heute habe ich eine Bekannte besucht, die in einem Hochhaus wohnt. Der Fahrstuhl war ausgefallen und so machte ich mich daran, die Treppen zu Fuß zu erklimmen. Nach der 4. Etage verließ mich die Energie und die gute Laune und ich holte rasch meinen Pixelstab hervor, der mich in einem schwungvollen Rusch ohne Probleme die letzten Stockwerke hinaufbeförderte.  Nun, ich hatte es gut, denn ohne meinen Stab hätte ich gemerkt, dass nur mit dem dicken Hintern ständig vor dem PC sitzend und wenig die Beine bewegend nicht genug Kraft ist, um Hindernisse zu bewältigen, bzw. Ziele zu erreichen.
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Nun drängt Die Linke aber in Ennepetal nach vorne

 

[jpg] Nachdem die Partei Die Linke am 27.06.09 auf ihrer Wahlversammlung ihre Kandidaten gewählt hatte (EN-Mosaik berichtete) ging es gleich weiter. Die Wahlunterlagen wurden inzwischen eingereicht und man höre und staune eine Internetseite wurde auch schon eröffnet. Auf der Internetsite http://die-linke-ennepetal.de präsentiert sich die Linke in einem ansprechenden Layout. Da können sich einige andere der alten etablierten Ennepetaler Parteien zumindest eine Scheibe abschneiden, alle Achtung.

Nebenbei bemerkt, die grottenschlechten Seiten der FWE und der Bündnisgrünen, tragen nicht gerade zur Attraktivität der Stadt Ennepetal bei.

Ich glaube die Partei kommt zum rechten Zeitpunkt. Berichten doch alle großen Medien inzwischen über Stasimitarbeiter in hohen bis höchsten Stellen in den LKA´s und BKA, selbst unsere Bundeskanzlerin erfreut sich eines Personenschützers aus dem ehemaligen MfS.

Die Financial Times Deutschland berichtet gar in einem Artikel von 17.000 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und das seit der Zeit der Wiedervereinigung. Wobei weder die CDU noch die SPD oder die FDP etwas gegen die Dienste dieser Mitarbeiter einzuwenden hatten und haben.

Da mutet die Argumentation der etablierten Parteien etwas zu verlogen an, wenn die Partei Die Linke wegen ihrer Vergangenheit immer wieder auf der einen Seite diffamiert wird und auf der anderen Seite man nichts gegen deren Dienste hat. Zur Erinnerung: Alle Mitarbeiter des MfS mussten in der SED sein und wurden auf ihre Parteitreue überprüft. Heute wurden die Mitarbeiter ebenfalls auf ihre Bundesrepublikanische Treue überprüft und in den Staatsdienst übernommen. Selbst für Teile des Wachregiments "Feliks Dzierzynski", ein treues Regiment des MfS, hatte die Bundesrepublik Deutschland keine Probleme der Verwendung im Staatsdienst.

Für Politiker, wie Jörg Schönbohm (CDU) war und ist das normal, auf Grund der Meldungen will er aber jetzt noch einmal eine Überprüfung anordnen. Nur wir haben inzwischen 20 Jahre nach dem Mauerfall und da ist das bis heute nicht aufgefallen? Wohl kaum. Abgesehen davon, was hätte man mit den ehemaligen SED Mitglieder, die es ja immerhin millionenfach gab, machen sollen? Alle politischen Betätigungen verbieten? Das wäre ja wohl einmalig und gegen unser Grundgesetz.

Nur die Partei Die Linke, die ja aus der Fusion mit der WASG und der PDS, hervorgegangen ist, ja da ist das was anderes. Die ehemaligen PDS Leute, die ja aus der ehemaligen SED hervorgegangen ist, die haben bei den etablierten Parteien keine Daseinberechtigung. Wie schizophren muss man wohl sein um das nach vollziehen zu können. Auf Ortsebene bilden alle Parteien inzwischen Koalitionen mit der Partei Die Linke, stoßen politische Projekte an und setzen die auch um. Hier in Westdeutschland sind allerdings mehr oder weniger ehemalige SPDler und Gewerkschaftler in der Partei Die Linke tätig.

Nun steht noch das Argument, dass sind ja alles gefrustete Menschen die am unteren Ende der gesellschaftlichen Skala "rumhängen".  Auch wieder nur eine Diffamierung. Es sind in der Regel Menschen die in den etablierten Parteien keine Heimat haben. Die sich aber ihre eigene politische Heimat in Form einer Partei geschaffen haben.

Genau das ist auch der Grund, warum unser Grundgesetz eine Parteiendemokratie favorisiert. Wenn die alten Volksparteien wie CDU und SPD aber auch das ehemalige Zünglein an der Waage, die FDP, ihre Bindungskraft verloren haben, sollten sie nicht lamentieren, wenn neue Parteien entstehen. Wenn man sich die Profile der drei vorgenannten Parteien ansieht, so bemerkt man kaum einen Unterschied. Diese mangelhafte Unterscheidung ist es gerade die Politologen und Soziologen seit Jahren bemängeln. Wir sind halt eine pluralistische Gesellschaft und keine Einheitsgesellschaft, wie die ehemalige DDR.

Auch hier in Ennepetal haben unsere etablierten Parteien schon lange nicht mehr die ganze Bandbreite des Willens der Bürger besetzen können und wollen dies auch nicht. Sie sind zu satt geworden, was im Laufe der Zeit auch ganz normal ist. Wen wundert’s wenn sich also hier die Partei Die Linke zur Wahl stellt. Jedes mal wenn ich am Freitag von Voerde runter fahre sehe ich seit  Monaten die Schlange der Tafel an der Ecke Lindenstrasse, für mich ein Ausdruck, es stimmt etwas nicht im sozialen Bereich unserer Stadt. Es war also nur eine Frage der Zeit, dass sich Die Linke in Ennepetal zu Wort meldet. Abgesehen davon hätten das die anderen Parteien ja auch sehen können, haben sie sicher auch, nur getan haben sie nichts dagegen.

Nach unseren derzeitigen Informationsstand hat die Partei Die Linke, wenn sie in der Öffentlichkeit punktet, gute Chance bis zu 4 Sitze im Rat der Stadt zu bekommen.

Es wird nicht leichter in unserem Rat, es wird sicher schwieriger. Nur Demokratie war noch nie ein leichtes Geschäft. Ich bin mal gespannt wie die Konservativen jetzt über die Linken herfallen, sicher nicht mit Argumenten die überzeugen können, außer natürlich die eigenen Leute
.
Wie sagte Winston Churchill so schön: Die Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von denen, die wir schon vorher ausprobiert haben.

Jürgen Gerhardt
 

Einen Jux will sie sich machen

 

[jpg] Substanziell hörte man nach der Handwerkermesse wenig von den Bündnisgrünen aus Ennepetal. Auf Nebenschauplätzen tauchen sie urplötzlich auf, gehen durch die Reihen und stellen sich sodann als homogenes Grüppchen an irgendeinen Stand. Klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und versichern sich gegenseitig, dass sie sich wählen wollen. So bemerkt auf der Voerder Kirmes oder der 60 Jahr Feier für die Ennepetaler Bevölkerung. Man ist ja wer und hat das Ohr am Volke. Kurz man reitet auf der Sympathiewelle der achtziger Jahre und bemerkt nicht, dass man die gerade verspielt. Mühe in einem Ennepetaler Wahlkampf braucht man sich nicht zu machen, sollen die Anderen diese Arbeit machen, meinetwegen die Bundespolitiker.
In Ennepetal, nein, da hat man ein Dauerabo für den Rat der Stadt, man kennt sich halt. So auch auf der Grillparty der Ennepetaler CDU mit der IG Altenvoerde, die unter dem Thema "Sternenzauber" lief.
Urplötzlich tauchte unsere Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Sabine Hofmann auf, gesellte sich wie selbstverständlich zu ihren Ennepetaler CDU Kollegen und harrte geduldig bis endlich das Spanferkel durch gegrillt war. Und da müssen hochpolitische Gespräche zwischen den beiden Parteien gelaufen sein, anders kann ich mir den neuerlichen geistigen Abgang, der unter dem Thema Finanzen läuft, nicht erklären.

Ich versuche mal ein Gespräch mit Wilhelm Wiggenhagen Bürgermeisterkandidat der CDU, Walter Faupel Fraktionsvorsitzender der CDU ( Unser guter "Silberrücken") und Sabine Hofmann, Bürgermeisterkandidatin und Fraktionsvorsitzende Der Bündnisgrünen zu inszenieren:

Walter:    Wir müssen reden Sabine.
Wilhelm:  Es gibt Probleme, die von Du weißt doch deren Namen wir nicht nennen ( En-Mosaik ).
Sabine:    Was denn, ihr habt die doch als Nestbeschmutzer ausgebootet.
Walter:    Nein, das klappt nicht, die Leute nehmen das uns nicht ab.
Wilhelm: Ja,und sagen, die haben doch Recht.
Sabine:   Und jetzt?
Walter:
   Mein einziges Thema, was eigentlich kein Thema ist, kommt nicht an.
Wilhelm: Die Leute wollen keine Angst haben, die sagen wir spinnen. ( Verdreht die Augen)
Walter:   Du musst uns helfen.
Sabine:   Wie denn? ( Guckt ungeduldig zu dem Spanferkel )
Wilhelm: Also wir haben uns das so gedacht. ( Schaut zu Walter )
Walter:   Also Du musst das mit den Finanzen etwas verstärken, meinetwegen Du machst ein Wahlkampfthema
                 Finanzen. Du schreibst da auch rein wie schlimm es doch ist und das wir die Leute retten können.
Sabine:   Was kriege ich denn dafür?
Wilhelm: Na, du kannst ja rein schreiben, du kriegst das Blockheizkraftwerk.
Walter:   Und die Fuchskarte und noch ein paar Moosröschen in der Fuzo "Inne Milspe"
Wilhelm: Ich mach´ die Fuzo aber nach der Wahl wieder auf. Ilona hat sich schon beschwert, dass sie immer  so weit laufen muss.
Sabine:   Wie du machst die Fuzo wieder auf, davon weiß ich ja nichts? Und meine schönen Moosröschen?
Walter:   Ach Sabine (Klopft ihr auf die Schulter). Du wirst erste Beigeordnete, wenn Wilhelm unser Bürgermeister ist. ( Schaut zu Wilhelm )
Wilhelm: Klar Sabine, wir verstehen uns doch so gut, wir sind das geborene Verwaltungsteam. ( Schaut ihr tief in die Augen)
Sabine:  (Überlegt einen Augenblick, schaut dabei Wilhelm an) Na gut, Jungs, ich mach es. Walter aber nicht noch einmal mich als Blümchenschwingende bezeichnen. Das war nicht fair. ( Schaut wütend zu Walter rüber)
Walter:   Ist ja gut. Meine Leute haben mir schon den Mund verboten, ich darf sogar noch nicht einmal was schreiben.

Aus dem Hintergrund kommt der Ruf: Das Spanferkel ist fertig!

Alle stehen auf und stellen sich an.

So oder so ähnlich muss dort ein Gespräch stattgefunden haben.

Denn wie anders ist ein solches unausgegorenes Thema, welches so vage, allgemein und wiedersprüchlich ist, zu verstehen.

"Finanzen
Auch und vielleicht gerade in Ennepetal ist die Wirtschaftskrise angekommen. In der Vergangenheit basierte unsere gute finanzielle Ausstattung auf den hohen Gewerbesteuereinnahmen.
Diese sind nun um gut 50% eingebrochen.In dieser Situation gilt es, alle Einnahmen und Ausgaben zu überprüfen, um ein Haushaltssicherungsverfahren zu vermeiden. Ziel muss es sein, bewährte Strukturen zum Beispiel durch Reduzierung der Standards (Öffnungszeiten, ….) zu erhalten, um nach einer wirtschaftlichen Erholung wieder aufbauen zu können. Hierbei darf die Stadt ihre soziale und ökologische Verantwortungnicht vernachlässigen.

Im Bereich der Ökologie führen Investitionen (z. B. In ein Blockheizkraftwerk, in ökologische Stadtbeleuchtung) zu deutlichen Energieeinsparungen. Fördergelder wie das Konjunkturpaket II erhöhen zusätzlich die Amortisation.

Gleichzeitig muss die Stadtentwicklung (Fußgängerzone,…) weiter begleitet werden um die gelungene Umbaumaßnahme zu einem Erfolg zu führen. Unsere "Ennepetaler Fuchskarte" unterstützt sowohl die Ennepetaler Bevölkerung als auch Vereine, Händler, Dienstleister,….

Auf der Einnahmeseite darf auch eine moderate Erhöhung der Gewerbesteuer kein Tabuthema sein.
Während der Hebesatz in Schwelm bei 435 und in Gevelsberg bei 455 liegt, wurde die Gewerbesteuer in Ennepetal auf 403 Punkte gesenkt! Auch wenn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Gewerbesteuererhöhungen zunächst nicht als konjunkturförderlich gelten – im Falle eines Haushaltssicherungsverfahrens würde die Stadt Ennepetal gezwungen sie auf das Niveau der übrigen Städte anzuheben. Dem sollten wir zuvorkommen!
Auch wenn Einschnitte jeglicher Art sicherlich schmerzhaft sind – es gilt, diese Zeit zu überbrücken um Schlimmeres zu verhindern.

Gemeinsam schaffen wir das!"

Entschuldigung, solchen Schwachsinn habe ich noch auf keinem Wahlkampf gelesen, dass ist ein Jux.

Also erst einmal, die Wirtschaftskrise hat sich gerade aufgemacht wieder zu gehen.Der IWF hat seine Prognose angehoben, drei Wirtschaftsinstitute sehen das Ende der Wirtschaftskrise. Die Bundesregierung meldet der Export und die Inlandsnachfrage zieht wieder an. Nur der Finanzsektor unserer Volkswirtschaft will nicht so recht ans Laufen kommen, was aber andere Gründe hat. Durch das so genannte "Bad Bank" Gesetz werden die Probleme jetzt aber beseitigt sein. Was also soll das?  Liest man hier nur das Gemeindeblatt oder die Bildzeitung? Werden die national erscheinenden Zeitungen in Ennepetal nicht ausgeliefert? Oder gibt es hier keine Internetanschlüsse?
Dann weiter, nicht die Gewerbesteuereinnahmen sind eingebrochen, sondern nur die Vorauszahlungen auf die Gemeindesteuer sind von den Unternehmen antragsgemäß gekürzt worden. Die eigentlichen Gewerbesteuern für 2009, werden doch erst in 2010 mit der Steuererklärung fällig. Wenn also die Gemeinden und die Finanzämter ohne Kontrollen den Anträgen der Firmen entsprechen, so müssen sie sich nicht wundern wenn die Vorauszahlungen nicht mehr so sprudeln. Auch hier, was soll das?
Lustig geht es weiter, die Standards sollen verändert werden, indem wir die Öffnungszeiten des Rathauses verkürzen. Hallo! Das sind Angestellte im Rathaus, keine Leiharbeiter, die kriegen weiter ihr volles Gehalt, ob das Rathaus auf oder zu ist. Was bitte soll da gespart werden? Und dann der Super Satz, Einnahmen und Ausgaben sollen überprüft werden.Aha, was macht denn sonst ein Kämmerer? Schmeißt der Kämmerer die Einnahmen- und Ausgabenbelege ungeprüft in die Tonne?
Aber wir wollen unser Blockheizkraftwerk für ungefähr EUR 500.000,–. Wer soll das bezahlen, wie ist das mit den Folgekosten oder den Betriebskosten, wie hoch sind die? Solide kann man das nicht nennen. Wie dumm muss man sein um so was durchgehen zu lassen? Die Stadtentwicklung besteht sodann aus der Fuzo "Inne Milspe" und einer Fuchskarte für die Bevölkerung und sonstige Gruppen. Das nenne ich ja mal eine ganz neue Stadtentwicklung. In Voerde, Hasperbach, Oberbauer oder Büttenberg soll keine Stadtentwicklung mehr stattfnden? Tolle Idee. Das Spanferkel war wohl schlecht?

 

Ach ja, und dann haben wir ja noch die Einnahmen. Die Gewerbesteuer, also die Hebesätze, die ja vor Jahren  von 405 auf 403 gesenkt worden sind, sollen an die Nachbarstädte,  Schwelm und Gevelsberg, angepasst werden.

Frau Hofmann ist es entgangen, dass 403%, ein ganz normaler Hebesatz ist, in Straelen braucht man nur 310 Prozent zu zahlen und in Gelsenkirchen, Bottrop und Marl allerdings 490 Prozentpunkte.

 

 Der fiktive Satz liegt sogar nur bei 403% und der NRW Durchschnitt bei 416%. Hier die Hebesätze aller Kommunen im Vergleich von Landesamt für Statistik NRW zum Vergleich. So gute waren in Ennepetal wirklich nicht. Alles Zahlen die bekannt sein dürften. Das Schwelm und Gevelsberg so hohe Hebesätze haben liegt eben an der Haushaltssicherung, wobei Gevelsberg kaum mehr Schulden pro Einwohner hat als Ennepetal und aller Wahrscheinlichkeit aus der Haushaltssicherung demnächst entlassen wird. Also was soll das denn nun? Hier mal die Schuldenliste des Landesamtes für Statistik, so dolle hat Ennepetal in der Vergangenheit nicht gewirtschaftet, andere Städte scheinen da aber viel besser dazu stehen.

Und dann kommt die Floskel mit den Einschnitten, die schmerzhaft sein sollen weil die Grünen schlimmeres verhindern wollen. Und Mama Hofmann schreibt dann, "Heile, heile Gänschen, es wird bald wieder gut", ach ne, es heißt ja dann, Gemeinsam schaffen wir das – süß.

Da halte ich doch glatt dagegen mit: Monate standen wir vor einem Abgrund, sollen wir heute einen Schritt weiter gehen? Gemeinsam schaffen wir das!! Da möchte ich jedoch nicht dabei sein. Ich frage mich wie dumm muss der Wähler für die Bündnisgrünen sein um solch einen Programmpunkt überhaupt zu lesen. Zutrauen kann man den Verfassern sicherlich nichts, außer das sie das Sitzungsgeld kassieren. Oder war das Spanferkel, der Wein oder gar beides nicht geraten?

Es ist halt wie eine Posse von Nestroy, nur etwas anders: Einen Jux wollen sie sich machen – nur noch absurder.

Jürgen Gerhardt

Live-Interview 8.7.09 – Autogrammstunde 9.7.09/“Ennepetal“-Lied

 Im unteren Abschnitt dieses Berichtes haben wir noch einmal die Händler aufgeführt, bei denen Ihr das ENNEPETAL-Lied kaufen könnt.

Nun gibt es wieder eine Neuigkeit in dieser Angelegenheit.

 

Es gibt ein LIVE-Interview mit Karsten Müller und dem Ennepetal-Lied

am Mittwoch, 8. Juli 2009 zwischen 20:00 bis 21:00 Uhr bei www.radio-mdu.de /oder www.radio-mdu.com

Einfach einwählen, oben links auf Mediaplayer drücken und schon seit ihr live mit dabei.

Wir würden aber empfehlen, die Verbindung schon vorher auszuprobieren, da es evtl. sein kann. dass ihr Euch erst
ein entsprechendes Programm downloaden müsst – falls ihr keines habt.

 Weiterhin gibt es  am Donnerstag, 9. Juli 2009 ab 17:00 Uhr eine Autogrammstunde mit Karsten Müller bei Bücher-Bäcker, Voerder Str. 58, Ennepetal. Hier wird er die CD des Ennepetal-Liedes von seiner  Band  TROYH  signieren, sowie Autogrammkarten verteilen und für  Fragen gern zur Verfügung stehen.

 


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Wer zur 60 Jahrfeier am Marktplatz war und die gigantische Show des RockOrchesters Ruhrgebiet erleben durfte, der hat es auch mitbekommen, daß neue Lied über die Stadt Ennepetal.

Liebenswürdig und flott – ein echter Ohrwurm. Die ersten Scheiben sind dann auch direkt vor Ort an den Mann (oder die Frau) gebracht worden. Aber es waren ja auch viele nicht dabei, z. B. die, welche  noch mit dem Abbau von den Ständen in der Fußgängerzone beschäftigt waren, oder aber nach den drei tollen Tagen endlich einmal die Füße für ein paar Minuten hochlegen mussten und vorzogen nach Hause zu gehen, oder die Familie versorgen mussten, oder – oder – oder.

All diejenigen, die diese Möglichkeit nicht wahrnehmen konnten, haben jetzt die Chance, das Ennepetal-Lied (1 Version mit dem Chor-Reichenbach, 1 Version mit der Band TROYH von Karsten Müller und eine Eigenkomposition aus dem Repertoire der Band Troyh] lz. Karsten Müller bei folgenden Einzelhändlern ab spätestens Freitag, den 26.06.09 für  nur € 5,00  zu erstehen:

 

Kosmetik Mittag, Barbara Mittag, jetzt Voerder Str. 85, Ennepetal (neben der Sparkasse)

"Die Teeinsel", Heike Göbel, Voerder Str. 63, Ennepetal

Bücher Bäcker, Margit Bäcker, Voerder Str. 58, Ennepetal

Confiserie Kartenberg, Kölner Str. 81, Ennepetal

 

und natürlich über Steinbildhauer  Karsten Müller Tel. 02333-602901.
 

Aktuelle Meldung – weitere Händler halten die CD mit dem Ennepetal-Lied vorrätig:

Wie uns soeben von der Stadt Ennepetal, Frau Al-Sabi mitgeteilt wird, können die CD`s bei folgenden Händlern erworben werden:

Lotto Ziegler, Mittelstraße 32, Ept.-Altenvoerde

Rathaus, Bismarckstraße, Ennepetal

Aral AG, Dunker, Neustraße 19, Ennepetal

Haus Ennepetal – Herr Pitsch

Schreibbüro Krüner, An der Kirche 12, Ept.-Voerde

 

 

Soweit wir wissen, hat die Stadt Ennepetal auch noch eine Reihe CD`s, allerdings haben wir noch keine Rückmeldung trotz Nachfrage, wo diese vertrieben werden. Aber jetzt haben Sie ja erst einmal ein paar Anlaufstellen.

Viel Spaß mit dem Song und vielleicht dauert es ja nicht lange und man hört in überall in allen Ortsteilen und auch anderswo, denn Musik kennt keine Grenzen.

 

Linde Arndt

 

PS. Es gibt noch einige Bilder von der   Präsentation des Ennepetal-Songs mit dem
Rockorchester Ruhrgebeat:
  unter der in Kürze neu entstehenden Homepage von
Karsten Müller und seiner Band. http://www.troyh.de/media.html

Nach 5 Jahren sollte man bilanzieren können.

[jpg] Stellen wir uns einmal vor, wir wollen in den wohlverdienten Urlaub fahren. Drei Wochen sollen es sein, meinetwegen an die Nordsee. Nun, es ist noch viel zu tun. Die Katze muss versorgt werden, die Blumen müssen gepflegt und wegen der potenziellen Einbrecher ab und an das Licht aufgedreht werden. Selbstredend wird auch noch der Briefkasten geleert. Aber wer soll das alles tun, während wir unseren Urlaub nehmen?
Nach reiflicher Überlegung entscheidet man sich das nette Ehepaar ein Haus weiter anzusprechen, die sich im Gespräch immer als sehr kompetent dargestellt hatten. Ein kurzer Anruf und schon ist ein Termin für abends gemacht. Die Nachbarn erklären sich auch sofort bereit die leer stehende Wohnung innerhalb der Urlaubszeit zu versorgen, wobei sie uns immer wieder versichern, dass sie unsere Sorgen teilen und alles bestens richten würden. Eine bescheidene Nachbarsfamilie, die mit einem mehr symbolischen Taschengeld diese Dienste tätigen will. Schnell wird eine Liste angefertigt wie, welche Dienste getätigt werden sollten, Vorschläge der Nachbarn werden freudig in die Liste eingebunden. Alles bestens und perfekt.

Nun geht es ab in den Urlaub. Drei Wochen keine Sorgen, das Wetter ist zwar durchwachsen, jedoch die Möglichkeiten am Urlaubsort entschädigen dafür.
Nach drei Wochen fährt man zurück und freut sich auf sein zu Hause.

Vor der Tür angekommen, fliegen ein paar Abfälle durch den Wind, na ja, der Mülleimer ist durch den Wind umgefallen. Als man jedoch die Tür aufmacht verschlägt es einem den Atem. Die Pflanzen sind teilweise vertrocknet, die Katze abgemagert und das Katzenklo quillt über. Ein Fenster hat einen Bruch und die Jalousie hängt auf halbacht. Wir sind entsetzt.
Wir natürlich flugs zu den Nachbarn, denken die waren vielleicht krank. Aber nein, strahlend empfangen sie uns, es wäre schön dass wir wieder da sind. Als wir sie jedoch auf die Wohnung ansprechen, die in einem derartigen Zustand ist, verdunkeln sich jedoch die Mienen unserer Nachbarn. Also ihnen kann man doch keine Vorwürfe machen, sie wären ja auch keine professionellen Hausaufpasser, Tierpfleger oder Gärtner, sie haben uns das so weit so gut für uns gemacht. Mehr könne man doch nicht von ihnen verlangen. Der Katze habe man einmal in der Woche Futter und Wasser gegeben, da diese sowieso zu dick war. Und Blumen soll man ja auch nicht so oft gießen, was denen sicher nicht bekommen wäre. Für alles hatten sie eine Ausrede parat, so dass wir beinahe ein schlechtes Gewissen bekamen. Aber nur beinahe. Denn eines hatten unsere Nachbarn von uns unbemerkt nicht, Verstand. So hatten wir uns durch das Äußere, den schönen Schein, täuschen lassen und wollten nicht sehen, dass diese Menschen überhaupt nicht in der Lage waren, für andere Verantwortung zu übernehmen.

Nie mehr wieder würden wir diese Leute für solch einen Dienst ansprechen, solange, bis sie uns bewiesen hatten dass sie Verantwortung übernehmen können. Die Bilanz dieser drei Wochen war schrecklich, die Kosten für die Schäden waren genauso hoch wie unser Urlaubsbudget.

Als wir nächste Jahr wieder in Urlaub fuhren, sprachen wir diese Nachbarn nicht mehr an, obwohl sie uns immer wieder erklärten, dass sie jederzeit unser Haus in der Urlaubszeit hüten würden. Nein, lieber nicht. Wir suchten uns diesmal viel früher Menschen die dieser Aufgabe gewachsen waren. Wir nahmen uns Zeit, führten Gespräche und fanden letztendlich jemand der dieser Aufgabe bestens gewachsen war.Allerdings sahen sie nicht so nett aus, eher wie jeder durchschnittliche Bürger.

Nun haben wir Wahlen Kommunal- und Bürgermeisterwahlen. Es geht um unser Haus die Gemeinde Ennepetal, das die nächsten 5 bzw.6 Jahre gehütet werden sollte. Wir können in dieser Zeit nur begrenzt Einfluss nehmen und müssen uns mit den Verwaltern, wie dem Rat der Stadt oder dem Bürgermeister, abfinden.
Die alten Ratsmitglieder verweigerten uns die Bilanz der letzten 5 Jahre, mit der Bemerkung, es wäre alles bestens gewesen. Der alte Bürgermeister tritt nicht mehr an und hat schon mal seinen Kumpel ins Spiel gebracht.
In den letzten Monaten haben wir die Leistungen des ehemaligen Rates als auch des Bürgermeisters kritisiert und haben sogar schwere Mängel festgestellt. Da war der unangemessene Verlust von Einwohnern oder der Wegzug von Einzelhändlern. Da waren Investitionen gemacht worden, die in ihrer Zielsetzung fragwürdig sind.
Anstatt sich aber zu stellen und dem Bürger die sicherlich vielen denkwürdigen Aktivitäten zu erklären, verkroch man sich hinter Beschimpfungen wenn jemand Kritik übte oder nicht genehme Fragen stellte. Die so was taten wurden kurzerhand zu Nestbeschmutzern oder Querulanten erklärt. Dann wurde von der stärksten Fraktion, der CDU erklärt, sie hätte zwar die Mehrheit, aber eben nicht die absolute Mehrheit und hätte deshalb nichts machen können. Die anderen Parteien verwiesen nur auf die CDU die eben die Mehrheit gehabt habe und alles verhindert hätte. So gaben sie sich gegenseitig die Schuld. Nur warum betonen dann alle immer,  dass man ja immer einvernehmlich miteinander gearbeitet habe und das in Zukunft auch wieder tun werde. Es war immer Konsens im Rat der Stadt angesagt, so die Parteien. Wie das, bei unterschiedlicher Interessenlage

Da waren wir doch wieder in unserer Stadt unterwegs um zu sehen was sich in den letzten 5 Jahren so alles gemacht hat. Und, wie sollte es anders sein, wir sind wieder fündig geworden. Die Stadt Ennepetal hat ja auch Grund- aber auch Gebäudebesitz, so auch das Haus Ennepetal. Und wie jeder weiß, der einigermaßen bei Verstand ist, sind Gebäude mit einem Erhaltungsaufwand in Schuss zu halten.  Denn werden die Gebäude nicht richtig erhalten, so kann es auch mal passieren, dass solche Gebäude in sich zusammen stürzen und Menschen zu Tode kommen. Bad Reichenhall kann davon ein Lied singen, nur weil dort die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt nicht ihren Verpflichtungen nachkamen, aber nicht nur dort.

Haus Ennepetal ist ein Gebäude das als Bürgerhaus teilweise stark frequentiert wird. Unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten mit unterschiedlichsten Gebäudebelastungen. Das geht von einer Handwerksmesse mit schweren Lasten bis hin zu öffentlichen Konzerten mit mehreren hundert Besuchern.
Leider sind wir keine Sachverständigen, haben auch keinen weiteren Zutritt zum Gebäude, jedoch die äußeren Schäden möchten wir doch gerne mal zeigen, die jedem sichtbar sind.

Unschwer ist auch für einen Laien festzustellen, dies sind Schäden die in den letzten Jahren entstanden sind.
Man kann aber auch erkennen, dass diese Schäden nicht nur vordergründig sind, sondern auch inzwischen in das Gemäuer einwirken. Nicht auszudenken, wenn sich diese baulichen Schäden im Gemäuer fortsetzen und die baulichen Substanz angegriffen wurde. Was im Anfang mit einem Eimer Farbe noch zu erledigen gewesen wäre, bedarf heute eines viel größeren Kostenaufwandes um das Gebäude zu sichern. Offensichtlich ist es der Verwaltung egal, wie das Eigentum der Stadt Ennepetal verkommt. Übrigens in Bad Reichehall hat man sich immer denselben Bauingenieur geholt, der alles als Bestens eingestuft hatte.

Tja, wer ist denn jetzt dafür zuständig. In einer anderen Stadt ist das Gebäudemanagement in Verbindung mit dem Bauamt zuständig, so die Auskunft. Und die Auskunft dieser anderen Stadt lautete bei Vorlage dieser Bilder, um Gottes Willen, ist der Rat der Stadt nach einer eindringlichen Begehung nicht informiert worden? Da muss doch zumindest ein Baugutachten einschließlich Kostenrechnung vorliegen?
Und wie es wieder geht, wer ist wieder in der Schusslinie, der Fachbereich 5 mit unserem ersten Beigeordneten dem Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen dem Bürgerneisterkandidaten der CDU.

Diese Nestbeschmutzer und Querulanten, die von nichts eine Ahnung haben, machen aber unsere schöne Spielwiese kaputt.Wie macht das die Politik und die Verwaltung nur, haben die Jalousien vor den Augen die bei Bedarf runterfahren?

Übrigens, die Bad Reichenhaller Stadtverwaltung, hatte nach der Katastrophe lapidar nur gesagt: Das hätte ja keiner ahnen können. Leider hat ein Gutachter das Gegenteil bewiesen, man hätte es nicht nur ahnen können, sondern bei einer dementsprechenden Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein verhindern können.
Ach ja, wie war das mit den netten Nachbarn, die auf unser Haus aufpassen sollten? Sie waren ja zuerst soooo nett.

Tja, wenn man selber bilanzieren muss, da kommt schon einiges zusammen.

Jürgen Gerhardt
 

Die zweite Umfrage von EN-Mosaik

 

[JPG]  Eines vorweg diese Umfrage ist immer noch nicht repräsentativ, spiegelt aber zumindest die Tendenz.

Wir haben die Datenbasis verbreitet, von ehemals 517 Adressen auf nunmehr 698 Adressen erweitert, was allerdings erst einmal nichts sagt. Wir wissen, es sind keine qualifizierte Adressen, sie taugen jedoch als Trend oder als Stimmung, so betrachtet haben sie also eine gewisse Relevanz.

Die Fragen lauteten also weiterhin:
 
1.      Welchen Kandidaten würden Sie als Bürgermeister wählen wenn am Sonntag Wahl wäre?
1.1.   Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen )
1.2.   Ingo Mehner ( EN(H) )
1.3.   Dr. Hella Siekermann ( Parteilos – Kandidatin der FDP )
1.4.   Anita Schöneberg ( SPD )
1.5.   Wilhelm Wiggenhagen ( Parteilos – Kandidat der CDU )
1.6.   Wilhelm Völlmecke  ( Die Linke )*
* Bei Start der Umfrage, stand der Kandidat noch nicht fest
 
2.       Welche Partei würden Sie für den Rat der Stadt wählen, wenn am Sonntag Wahlen wären?
2.1.   Bündnis90/Die Grünen
2.2.   CDU
2.3.   FDP
2.4.   FWE
2.5.   SPD
2.6.   UBE
2.7.   EN(H)
2.8.   NPD
2.9.   Die Linke

Bedingung war auch, wenn sich jemand nicht entscheiden konnte oder wollte, irgendwie nicht wusste oder sogar vor hat nicht zur Wahl zu gehen, sollte er für beide Bereiche das Nichtwähler Lager wählen. Ist für uns einfacher und bringt auch keine Gewissenkonflikte bei den Befragten.
 
Hier die Ergebnisse:

Setzen wir die Summe der an dieser Umfrage teilgenommenen User auf 100 %, würden lediglich 48  % (335) wählen gehen.

Diese Summe verteilt sich wie folgt:
 

Bürgermeisterwahl:
Sabine Hofmann
Ingo Mehner
Anita  Schöneberg
Dr. Hella Siekermann
Wilhelm Völlmecke *
Wilhelm Wiggenhagen
 

 

24%
15%
33%            
 5%
 —
23%

 

 Danach wäre Anita Schöneberg unsere neue Bürgermeisterin.

Wir machen einmal eine Berechnung nach den Wahlberechtigten, hier 698 User.
 


Bürgermeisterwahl:

Sabine Hofmann 
Ingo Mehner 
Anita Schöneberg 
Dr. Hella Siekermann  
Wilhelm Völlmecke * 
Wilhelm Wiggenhagen
Nichtwähler
 

 

11%
 7%
16% 
 2 %

11%
52%

 

 Auch hier würde Anita Schöneberg Bürgermeister. Was wir aber verdeutlichen wollen, ein BürgermeisterIN braucht nur 16% der gesamten Wahlberechtigten um Bürgermeister zu werden. Ob das befriedigend für unser politisches System ist? Für die Politiker ist es egal mit wie viel Stimmen sie gewählt werden.

Rat der Stadt :

Bündnis90/Die Grünen       11%
CDU                                        29%
EN(H)                                       5%
FDP                                        20%
FWE                                         1%
Die Linke                                 6%
NPD                                          2%
SPD                                        25%
UBE                                         1%

Nichtwähler / Ich weiß nicht / sonstige / Ich bin nicht da.   52%
 
Wir finden, noch ist nichts endgültig gelaufen.

Beide großen Parteien haben bei unseren Usern Federn gelassen obwohl das Nichtwählerlager geringer geworden ist. Die FWE und die UBE scheinen kaum existent zu sein. Wobei die EN(H) aus dem Stand 5% mobilisieren konnte. Die Linke hatten wir vorsorglich einmal rein genommen um das Potenzial zu erfahren. Auch auf die NPD waren wir neugierig.

Die beiden großen Parteien scheinen auf Kommunalebene ihre Bindungskraft zu verlieren, offensichtlich scheinen unsere User die Kompetenz für kommunalpolitische Belange bei den beiden Großen immer weniger zu vermuten. Was die FDP betrifft so können wir uns den hohen Wert nur erklären, weil diese Partei im Internet konsequente ansprechende Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat, dazu kommt der Sympathieträger Dr.Silvana Koch-Mehrin der an allen Wänden prangte, was einer guten Personalisierung entspricht. Die Plakate von SPD oder CDU werden sicherlich in den nächsten Tagen von den Zentralen ausgeliefert werden – schlechtes Timing, zeugt von einer gewissen Unbeweglichkeit.
Wir denken uns, dass kann es nicht sein, die Kandidaten könnten sich etwas mehr bemühen.

Dies sollte unsere letzte Umfrage sein, so unsere Entscheidung. Anfang bis Mitte August ´09 werden wir von uns aus eine Wahlempfehlung aussprechen, die auf Grund einer Tabelle der eingeschickten Wählerfragen ermittelt wird. Die bisher gemachten Äußerungen der Parteien als auch der KandidatInnen werden dabei bewertet und in die Tabelle eingetragen. So erhalten wir ein differenziertes Ranking der Parteien und der BürgermeisterkandidatInnen.
Was bleibt noch? Am 14.07.09 wird in der Rosine eine Veranstaltung der SIHK stattfinden, auf welcher die BürgermeisterkandidatInnen durch Herrn Rolf Bilstein (Febi) befragt werden. Rolf Bilstein ist Vizepräsident der SIHK Hagen. Danach soll es noch am 23.08.09 eine Veranstaltung der Kolpingfamilie Voerde geben, die Organisation ist hier nicht bekannt. Auch kommen die üblichen Plakate mit den geschönten KandidatInnen, die üblichen Slogans oder sinnentleerten Sprüche. Parallel müssen wir allerdings die Bundestagswahl ertragen, auch mit den Plakaten und Sprüchen. Wen es interessiert, der kann  für die nächsten Jahre viele Kugelschreiber und Luftballons abstauben, womit sich sicher die eine oder andere Fete ausrichten lässt. 

Wesentlich ist für uns jedoch, wir haben die Wähler/Bürger nachhaltig politisiert, in Ennepetal spricht man über Kommunalpolitik, über Parteien und auch über KandidatInnen. Das große Ziel konnten wir jedoch nicht erreichen, eine Podiumsdiskussion im Haus Ennepetal für alle Bürger/Wähler, hier wurden Signale gesendet, dass sowohl einige Parteien als auch einige KandidatInnen nicht an solchen Fragen interessiert sind. Es mag aber auch sein, weil wir als Moderator aufgetreten wären. Auch kann es sein, da die Fragen nicht vorher abgesprochen worden wären, dass dies abschreckend gewirkt hat.  

[Jürgen Gerhardt]

Konkret, muss bei der CDU neu definiert werden

[JPG] Konkret kommt von concretus, was soviel heißt wie fest oder dicht . Das Wort steht aber auch für fassbar und in der Wirklichkeit eingeordnet. Nun haben wir in allen Parteien Sprachkünstler, die sich einen Teufel um die Bedeutung der Worte in einer Sprache scheren.
So hat die CDU auf ihrem Wahlkongress ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl beschlossen. 700 Deligierte sagten uneingeschränkt ja. Sogar die CSU kuschelte mit der Kanzlerin Angela Merkel, unsere allseits geliebten Perle der Uckermark oder auch Mutter Beimer der Nation.

Es wurde eine Steuersenkung in Aussicht gestellt. Wann? Nichts genaues weiß man. Wieviel? Nichts genaues weiß man. Gemunkelt wird von 15 Mrd. bis 85 Mrd., wobei die Empfänger der Mrd. hauptsächlich der sogenannte Mittelstand sein soll, also alles jenseits einer Gehaltssumme von 100.000,– Euro.per Jahr.
Nur das war der einzig konkrete Punkt des Wahlprogramms mit einer in etwa Substanz. Weiterlesen

Demokratie ist selbst bestimmtes Handeln

[JPG] Es ist eine komische Zeit und offensichtlich nicht die Zeit für die Demokratie. Da sieht man erstaunt wie die Regierung in Berlin in die Geiselhaft der Wirtschaft genommen wurde. Mit Verachtung schaut man auf die, die durch das soziale Raster gefallen sind, sie sind ökonomisch wertlos, sie muss man nur als Sozialschmotzer diskreditieren. Sich aus dieser Geiselhaft der Wirtschaft befreien? Warum auch.  Da wird gerettet was das Zeug hält, ob das Sinn macht oder nicht Hauptsache es kommt ein mediales Heldenbild heraus. Von Gutenberg ist einer der neuen Helden nach dem wir uns angeblich so sehnten. Aber ist er wirklich ein Held? Als 1962 der damalige Innensenator Helmut Schmidt die in Hamburg wütende Sturmflut bravourös in seiner Auswirkung  meisterte, hatten viele jedoch eines vergessen. Helmut Schmidt scherte sich nicht um Gesetze oder Verordnungen, er konsultierte nicht den Senat, er handelte. Ist es das was wir brauchen, einen Helden? Jemand der immer unter Strom steht, der geradezu die Herausforderung herbeisehnt, die seine Berechtigung erst wirklich werden lässt? Dem alle Gesetze egal sind?
Da tritt die Kanzlerin mit einem Wahlpaket Steuersenkungen für den Mittelstand in Höhe von 15 Mrd. Euro auf, so als wenn die Finanzkrise schon eine Endbilanz hätte. Vor einem Jahr hieß es noch " wir können kein Geld ausgeben was wir nicht haben". Und heute? Heute heißt es, Geld das wir nicht haben können wir gleich mehrfach ausgeben. Es ist Wahlkampf, fertig.  Aber mal eine Frage: Wer fragt denn das Parlament, unsere Abgeordnete im deutschen Bundestag? Sind die nur zur Dekoration der postmodernen politischen HeldenInnen da? Oder sollen die die Suppe auslöffeln, die sie nicht bestellt haben?

Ganz leise in den Innenseiten der großen Zeitungen oder in den Spätnachrichten wurde ein Mann 80 Jahre alt, Jürgen Habermas. Ein Held? Nein, ein Denker, ein Warner, den wir in unseren Zeiten wohl nicht brauchen. Aber gab es mal Zeiten wo es solche Menschen braucht? Habermas, ein Deutscher, genießt in allen Ländern auf dieser Erde uneingeschränkte Zuneigung. Welcher deutsche Politiker kann das schon von sich behaupten?

So hat man den Eindruck, die Demokratie ist für viele eine Zumutung, die sich nach dem Helden sehnen der den so genannten Konsens herstellt. Demokratie ist aber ein Versprechen, ein Versprechen dem Volk (Démos) gegenüber über sich selbst zu herrschen!! Ein Credo derjenigen die Habermas zu seinem 80.sten zusammen kamen.

  Und Habermas schrieb 1958 dazu: "…….arbeitet an der Selbstbestimmung der Menschheit, und erst wenn diese wirklich ist, ist jene(Demokratie) wahr. Politische Beteiligung wird dann mit Selbstbestimmung identisch sein."

 

 

Nun wird eine Kommune nur von einer Exekutiven geleitet, Rat der Stadt, also die Politik als auch die Verwaltung sind sich einander verpflichtet.

Jürgen Habermas    

Aber sie sind sich nicht auf Teufel komm raus zum Konsens verpflichtet, auch der Dissens kann kreative Kräfte frei setzen. Nur zum Dissens gehört Mut oder auch Zivilcourage, die wir doch immer wieder einfordern. So beobachteten wir im kommunalen Wahlkampf immer wieder, dass nur die Protagonisten der Parteien eine Meinung haben, die Mitglieder stehen als Staffage nur wie stumme Zeugen rum.

Selbst die BürgermeisterkandidatInnen werden auf nur wenige vorgegebene Botschaften der Parteien reduziert. Da wird mal schnell Persönlichkeit und politisches Programm in einen Topf geworfen, aufgekocht und es kommt eine weich gekochte Persönlichkeit heraus. Aber macht denn nicht gerade der Grad der Selbstbestimmung den Wert einer menschlichen Persönlichkeit aus? So kann es doch nicht sein, wenn ein örtlicher Parteivorsitzender unwidersprochen eine Meinung wiedergibt, die nur hinter vorgehaltener Hand als untragbar bezeichnet wird. Man nennt das Obrigkeitsdenken.

So wird dann von allen Seiten an unserer Demokratie gearbeitet um ja nicht den Selbstbetimmungsgedanken aufkommen zulassen.

Der Gesetzgeber hat einen hauptamtlichen Bürgermeister definiert und hat klug definiert. Hauptamtlich deshalb, weil er/sie keinen wirtschaftlichen Nachteil durch seine Tätigkeit haben sollte. Aber, er sollte aus den Reihen der politischen Parteien und Gruppierungen kommen! Und nur in Ausnahmesituation aus der Verwaltung.

Warum wollte der Gesetzgeber diesen politischen Bürgermeister? Es gab nur einen Grund und der war zwingend.
Die politischen Parteien aber auch Gruppierungen spiegeln die unterschiedlichen Meinungen der Bürger. Dazu kommt noch die Persönlichkeit des Kandidaten, so er eine hat. Diese Persönlichkeit sollte ein klares Verständnis von Demokratie haben, sie sollte integrieren, integer und loyal zu seinem Souverän,  dem Wähler stehen.

Denn letztendlich muss er den notwendigen Ausgleich zwischen Stadtverwaltung und dem Rat der Stadt herbeiführen, er darf nicht den Grundkonflikt der ohne Zweifel vorherrscht noch fördern.

Was ist also von einem Verwaltungsmenschen zu halten, der sich nicht einmal politisch binden mag, lediglich seine Sympathie zu einer Partei durchblicken lässt, der seine Selbstständigkeit immer wieder beschwört, aber seine Abhängigkeit immer wieder dokumentiert?

Wir haben schwere Zeiten vor uns. Hatten wir nicht immer schwere Zeiten vor uns? Vor der Wahl. Kurz vor der Wahl kursiert auf einmal eine "Giftliste" aus dem Bereich Haushalt. Warum wohl? Eine 20%ige Haushaltsperre soll verhängt worden sein. Warum wohl? Mit der Haushaltssicherung wird gedroht. Warum wohl?
Wird da nicht wieder nach diesem "so genannten Helden" gerufen, diesem Alexander, der mit einem Schwerthieb alles lösen kann? Nur, die Exekutive in Berlin hat die Krise selbst verschuldet, nämlich mit einer unsoliden Haushaltspolitik, die seit Jahren vorherrscht und jetzt will sie den Retter spielen.

Und auch in Ennepetal gilt, durch die so genannte Krise wird ja gerade die Solidität der Haushaltspolitik sichtbar, sie ist also nicht Ausdruck einer Krise. Denn Wirtschaftskrisen gab es immer schon, sie kamen immer in bestimmten Intervallen, kurz-, mittel- oder auch langfristig. Wenn es also eine Krise geben sollte, so ist diese durch die Stadtverwaltung herbeigeführt worden, indem sie die wirtschaftlichen Signale der Wirtschaft, die schon 2006 sichtbar waren, nicht mit einplante. Und der Rat der Stadt? Immerhin ist er ja selber Exekutive!

Nun dem Rat der Stadt fehlt es an der notwendigen fachlichen Erfahrung oder auch Eignung um solche Signale in politische Forderungen zu formulieren. Und die Verwaltung? Hatte die nicht 2008 viele Begehrlichkeiten durch den unerwartenden Steuersegen geweckt? Warnungen von Seiten des Bürgermeisters, der ja immer der abgemachte Held ist, die gab es nicht. Warum wohl hier? Der Steuersegen hat doch wohl sein Heldentum untermauert. Aber hatte er nicht auch loyal zu dem Rat der Stadt als der kompetente Chef der Verwaltung stehen müssen? Er war und ist ihm doch verpflichtet!!

Es scheint so als wenn Stadtverwaltung und Rat der Stadt etwas spielen, was einer Demokratie abträglich ist.
Die Stadtverwaltung spielt die Exekutive und unterstellt dem Rat der Stadt die Legislative, eine fatale Entwicklung in unserer Stadt und für die Demokratie.
Und das sollte unterbunden werden, indem ein Bürgermeisterkandidat aus den Reihen der Verwaltung grundsätzlich nicht wählbar ist. Die Verwaltung sollte erst einmal wieder lernen, dass sie dem Rat der Stadt verpflichtet ist. Sie steht nicht über dem Rat, sonder partnerschaftlich neben ihm. Und das haben viele offensichtlich vergessen.

Und das ist es was unsere Demokratie ausmachen sollte, eine Kommune die selbstbewusst und selbstbestimmt ihre Interessen im Verband der Kommunen vor dem Gesetzgeber vertritt. Nicht der Kampf um einen Helden im kommunalen Machtbetrieb sollte vorherrschen.

Es ist Zeit für die Denker, Warner und Rufer die sich nie einbinden ließen in den Politbetrieb, der nur Schreihälse hervorbringen kann.

 Demokratie ist keine Zumutung, sie ist eine Chance für alle, auch für ein "kleines" Ratsmitglied.

 

Jürgen Gerhardt

 

Was haben die, was wir nicht haben?

[jpg] Nun sind die 60 Jahr Feiern vorbei. Die da oben feierten am 1.4.09 im Haus Ennepetal, wir da unten durften am 19.6. bis 21.6.09 "Inne Milspe" feiern. Beide feierten mit unseren Steuergroschen und teilweise aus der eigenen Tasche ihr ureigenes Jubiläum. Wobei das erstere etwas besser organisiert war. Nun ist es Zeit für eine Besinnung, die uns sagen sollte, "Wo stehen wir" und "Wo wollen wir hin"? Nicht vergessen, sollte man in diesen Tagen der Harmonie, wir haben am 30.08.09 Kommunal- und Bürgermeisterwahl.

Wenn man die Ennepetaler befragt was sie von ihrer Stadt halten und wie sie sie einschätzen würden, erhält man uneingeschränkt die Antwort, "Unser Ennepetal ist schön". Aber was wird an diesem Schön festgemacht?

Zuerst wird das an der Landschaft festgemacht, die so unverbraucht mit seinen Wäldern, Höhen, Tälern und Flussläufen immer wieder begeistert. Aber danach hört es auf und es beginnt die persönliche Sichtweise, die teilweise von dem erst genannten abgeleitet wird. Nur in vielen, vielen Einzelgesprächen kam aber auch folgendes heraus: Für Dorma, Febi, Ischebeck oder ABC ist Ennepetal schön, weil die Firmen hier ihre Hauptsitze haben und in Ruhe und stetig prosperieren können. Für den Eigenheimbesitzer ist es schön, weil er nur aus der Tür rausgehen kann und schon im Grünen ist. Für die politischen Parteien ist es schön, weil sie je nach Farbe an der Macht sind oder aber an der Macht teilhaben können. Und so geht das immer weiter, bis man vor dieser ganzen Schönheit trunken ist.

Wenn aber Ennepetal so schön sein soll:

  •  Warum haben wir überdurchschnittlich viele Einwohner in den letzten Jahrzehnten verloren?
  •  Warum gehen Ennepetaler seit langem auswärts wie selbstverständlich einkaufen?
  • Warum können die einheimischen Firmen ihre Arbeitskräfte immer weniger innerhalb der Stadtmauer finden?
  • Warum haben sich in letzten Jahren 40% der Einzelhändler von Ennepetal verabschiedet?

Schauen wir uns den Verlauf der Bevölkerungsentwicklung von 1975 bis 2006 der Städte Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal nebeneinander einmal an.

Alle drei Städte haben einen sehr starken Bevölkerungsschwund von 1975 bis Mitte der 80er Jahre zu verzeichnen. Man sieht auch, alle Städte haben irgendwie reagiert, es ging danach wieder etwas aufwärts. Nur Ennepetal konnte keine nachhaltige Entwicklung erzielen und stürzte weiter ab. Von 1975 bis Mitte der 80er verlor Ennepetal 10% seiner Bevölkerung, dann eine kurze Stabilisierung und ab 1999 bis zum Ende von 2006 verlor Ennepetal wiederum 10% seiner Bevölkerung. Während die beiden Nachbarstädte die Stabilisierung nutzten um den Bevölkerungsschwund zu verlangsamen. Gevelsberg (Mitte) steht sogar besser als 1975 dar und Schwelm hat im gesamten Zeitraum unter 10% verloren.
Die Bevölkerungsstatistik ist immer Ausdruck der Attraktivität einer Stadt, aber auch der Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer Stadt. Mit ihrer Stadt heißt hier fühle ich mich wohl, hier bin ich zu Hause!

Aber was kann ich für Ennepetal im Vergleich zu den beiden Nachbarstädten ableiten?
Etwas kann man ableiten, die Attraktivität und die Identifikation mit der Stadt ist in den beiden Nachbarstädten ungleich höher ausgeprägt.

Der zweite Punkt des Einkaufens, ist auch relativ leicht zu erfassen. Statistisch lassen die Ennepetaler nur rund unter 50% ihres Einkaufsvolumens in Ennepetal, den Rest geben sie in die Nachbarstädte und in die Großstädte ab.In der Bilanz gibt Ennepetal nur ab,bekommt ab nichts zurück.

Nur die Schwelmer und Gevelsberger geben 70% ihres Einkaufsvolumens in der eigenen Stadt aus, ein normaler Wert für so genannte Unterzentren. Woran liegt das?

Es fehlt dem Ennepetaler Standort das notwendige attraktive Branchenangebot, übrigens in allen Bereichen. Seit Anfang der 80er Jahre hat eine ganze Generation von Einzelhändlern ohne Nachfolge die Geschäftstätigkeit aus Altersgründen aufgegeben. Ein übrigens schleichender Prozess. In den Nachbarstädten ist das Angebot gleich bleibend geblieben, ja teilweise, sogar ausgebaut worden.

Der dritte Punkt, die einheimischen Arbeitskräfte, hängt mit dem Wegzug von jungen Menschen zusammen, die ja immerhin die normale Fluktuation in der einheimischen Wirtschaft ausgleichen sollte. Dorma, Febi, ABC oder Ischebeck ist es egal woher sie ihre Arbeitskräfte bekommen, Hauptsache sie können ihrer normalen Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung nach gehen. Aber auch hier trifft man ehemalige Ennepetaler in Wuppertal oder Gevelsberg, so hört man immer wieder, ich bin froh den Schritt des Wegzugs getan zu haben.
In der Regel ist der Wegzug aus Gründen der mangelnden Attraktivität als auch der geringen Identifikation gegenüber der Stadt Ennepetal geschuldet.

Zum letzten Punkt, der ist allerdings sehr differenziert  zu betrachten. Einesteils war das Nachfolgeproblem nicht lösbar, so dass das Geschäft einfach geschlossen wurde. Dann gab es noch eine Gruppe die das falsche Geschäftsmodell hatten, oder die unterentwickelte Einzelhandelsstruktur des Standortes Ennepetals unterschätzten. Und die letzte Gruppe stand einer zu geringen Nachfrage gegenüber, die sie dann zur Aufgabe zwang. In diesen Gruppen hatte man aber auch das in den Anfang der 90er Jahre total veränderte Konsumentenverhalten ganz und gar ignoriert. Auch fehlte es an flankierenden Maßnahmen einer Wirtschaftsförderung in diesem Bereich. Letztendlich ist die Gruppe schleichend und frustriert aus dem Markt verschwunden.

Die Entwicklung der beiden Nachbarstädten stellte sich jedoch ganz anders dar. Sowohl die Politik als auch die Verwaltung griffen immer wieder flankierend in das Wirtschaftsgeschehen ein, sie sind besser vernetzt. Auch die Kommunikation funktioniert besser, sowohl auf der vertikalen- als auch  auf der horizontalen Ebene. Auch wenn so genannte Ausnahmesituationen auftreten, die eine schnelle Entscheidung erfordern, ist immer ein Entscheider an der Hand.  Kurz, die Organisation ist wesentlich effizienter.
Dann die Persönlichkeiten in den beiden Nachbarstädten die dies alles aufgebaut haben. In Schwelm Herr Reschop und in Gevelsberg Herr Isenberg, denen standen immer kompetente Ansprechpartner gegenüber bis hin zum Bürgermeister. Im Moment ist jedoch ein umfangreicher Generationswechsel zu beobachten, der aber sicherlich nicht die Organisation und die Kommunikation in Frage stellen wird.

Nun kommen wir zu der Attraktivität einer Stadt.

Zum einen wird die Attraktivität einer Stadt durch seine Bewohner repräsentiert, sie tragen diese nach draußen, kommunizieren das Bild ihrer Stadt. Aber, und jetzt kommt bei der Kommunikation das wichtigste, es muss konditioniert werden, sprich, dem Bewohner muss durch nachhaltige Übungen die Bausteine der Attraktivität seiner Stadt an die Hand gegeben werden. Und in diesem Bereich ist das große Manko der Stadt Ennepetal und seiner Verantwortlichen auszumachen.

Ein Beispiel: Im vorigen Jahr 2008 feierte Dorma sein 100 jähriges Firmenjubiläum. Eindrucksvoll zeigte uns die Firma Dorma ihre hoch innovative und prosperierende Firma. Per Internet wurden die Grußadressen über den halben Erdball ausgetauscht, technisch einfach und doch sehr gelungen. Es war von Seiten der Firma Dorma sicherlich eine gelungene Image Vorstellung. Aber, und das war wesentlich, die Stadt Ennepetal stand daneben und wusste nur ein Strassenschild zu übergeben.
Wie hätte es anders sein sollen oder können? Die Stadt Ennepetal hätte eine eigene Botschaft (Konzept) erarbeiten müssen! Unsere Firma Dorma in Ennepetal. Oder wir Ennepetaler und Dorma. Diese Firma hat ein absolut positives Image und dieses Image hätte ich auf meine Stadt transferieren können. Ich denke nicht, bei dementsprechenden Gesprächen,dass Dorma was dagegen gehabt hätte. Wobei Dorma selbstredend die Nummer eins auf dieser Veranstaltung gespielt hätte. Was spricht eigentlich dagegen wenn man im Haus Ennepetal beispielsweise einen Tag unserer Industrie macht?

Übrigens hat eine Firma auch an seiner Attraktivität zu arbeiten, als Gesamtfirma, seinen Produkten oder auch an seinen Sparten.

Was machen die Nachbarstädte? Schwelm hat seine Nachbarschaften, diese transportieren die Verbundenheit der Bürger innerhalb der Stadtmauern und ist Ausdruck der Verbundenheit. Auch Gevelsberg, man denke an das öffentliche Anblasen der Kirmes Ende Juni, hat solche integrativen Feste. Aber das ist nicht alles was die beiden Nachbarstädte zu bieten haben.

Und Ennepetal? Ennepetalern wird nur, ich wiederhole nur, die Höhle an die Hand gegeben. Reicht das? Ich denke nein.
 
Attraktivität heißt übersetzt, Anziehungskraft. Kraft bekommt man aber nicht so ohne weiteres, Kraft muss und kann trainiert werden. Ein kräftiger und gut gebauter Mensch hat eine große Anziehungskraft, er ist aber nicht unbedingt ein ethisch einwandfreier Mensch. Und genauso verhält es sich mit einer Stadt, die ihre Kraft, sprich Vorzüge erst einmal erfassen muss, dann konditionieren und zu guter letzt auch kommunizieren sollte.
Nicht die nur Oberen 500 sind die Botschafter einer attraktiven Stadt, sondern deren Einwohner – alle.

Und schauen wir über die Stadtgrenzen, wie die Attraktivität der Nachbarstädten von den Entscheidern, wie Bürgermeister oder Wirtschaftsförderer, nach draußen getragen werden. Auf dem Nirgena im Zusammenhang mit dem Anwandern konnte man das sehr gut beobachten, die positive Außenwirkung der Stadt Gevelsberg im Vergleich zu Ennepetal am Bahnhof Klutert.

Jürgen Gerhardt

Alles im grünen Bereich?

[jpg]  Manchmal wird man etwas rührselig, so  auch ich am Freitag. Da versucht man Grenzen zu überwinden und im Niemandsland ein neutrales Gespräch zu führen. Wir schrieben über ein Kinder- und Jugendparlament, skizzierten dies auch. Wir wussten aber auch, dass die Stadt Ennepetal seit 2004 ein solches Kiju haben sollte, hatten jedoch über dessen Wirken nie etwas gehört. Eine Domain, die http://www.kijupa-en.de/, gibt es schon, nur die Seite ist abgeschaltet. Der Besitzer ist die Stadt Ennepetal, der Admin-C ist ein Tobias Wenke.

 

Was lag da näher als die zur 60 Jahr Feier in Massen anwesenden Politiker oder Angestellten des Rates oder der Stadtverwaltung zu befragen, was denn dieses Kiju in Ennepetal so mache. Jammern doch immer wieder irgendwelche Verantwortlichen über die Überalterung von Ennepetal.
Da hatte ich aber in ein Bienennest gestochen. Was ich denn wollte, die Kinder und Jugendlichen sind doch seit 5 Jahren hier schon etabliert. Würden in den Schulen fleißig tagen. Dürften sogar in den Jugendausschuss.
Als ich nun mal fragte, welche Rechte diese Jugendlichen denn hätten? Na ja, sie dürften Anträge formulieren, wäre doch klar. Und welche Anträge haben sie bis jetzt formuliert?, fragte ich. Da musste mein Gesprächpartner aber ganz schnell weiter, er müsse halt noch andere aufsuchen. Etwas verwirrt ging ich den nächsten aus dieser vorgenannten Gruppe an. Auch hier, nein, die Jugendlichen würden in den Schulen tagen und würden ihre Interessen versuchen zu formulieren. In welcher Schule denn? so fragte ich. Na, das geht so reih um, ist doch klar. Und was haben die bis jetzt in den 5 Jahren so formuliert? Auch hier wieder, ich muss mal ganz schnell zu einem Bekannten, so mein Gesprächspartner.
Fakt ist jedoch, wir haben bei unseren Gesprächen mit Schülern als auch mit Lehrern versichert bekommen, da läuft überhaupt nichts. An den Schulen würden Projekte angestoßen, die aber nur schulbezogen sind, jedoch nichts mit einem Kinder- und Jugendparlament zu tun haben. Da bekommt man aber einen faden Beigeschmack.

Auf der einen Seite, unsere Jugend ist unsere Zukunft, so die Verwaltung und die Politiker und auf der anderen Seite wird diese Zukunft, also die Jugend, nicht wahrgenommen. So wird uns immer wieder versichert, dass unsere Verwaltung von hoch qualifizierten Verwaltungsfachleuten geführt wird. Das diese Verwaltungsfachleute einem normalen Menschen total überlegen sind. Ja, das solch ein normaler Mensch mit solch einer Verwaltung total überfordert wäre. Nur Führung heißt auch Kontrolle ausüben, wo ist oder wo war diese? Da werden irgendwelche vollmundigen Ankündigungen in die Welt gesetzt und die werden überhaupt nicht umgesetzt. Jetzt stellt sich bei mir die Frage, ist die Ankündigung solch ein Kinder- und Jugendparlament gar mit einem Budget verknüpft worden? Und wenn ja, wie wurde das verbraucht? Warum hat der Jugendausschuss nicht noch einmal nachgehakt?
Es scheint so, als wenn diese Stadtverwaltung ein gewisses Eigenleben entwickelt hat, losgelöst von der übrigen Leistungsgesellschaft. In welchen Fachbereich  man auch blickt, man erblickt nur Widersprüchliches, welches dem selbst gesetzten Anspruch nicht entspricht.

Bürgermeister Eckhardt und sein erster Beigeordneter Wilhelm Wiggenhagen werden uns als die Verwaltungsleute in der Führung schlechthin verkauft und alle anderen als unqualifizierte Bewerber abgetan.

Es scheint aber so, als wenn diese Beiden keinen anderen in ihr "Reich" reinlassen wollen, weil sich vielleicht Abgründe der Führung auftun? Bis heute haben wir ja nur die Wirtschaftsförderung genossen und das war reichlich was wir genossen haben.  Vollmundig werden da Dinge angekündigt, die noch nicht einmal im Ansatz einem irgendwie gearteten Anspruch von Wirtschaftsförderung genügen. Dann sehen wir im Zusammenhang mit den 60 Jahr Feiern eine Öffentlichkeitsarbeit die eher einem Kleingartenverein zu zu muten ist. Öffentliche Ausschreibungen, die die heimische Wirtschaft fördern soll, landen in Essen und Velbert. Nachgefragt, stellt man fest, die Ausschreibungen sind nicht zielgenau ausgefertigt. Es gilt nur billigst obwohl es auch anders geht.

Führung heißt auch, Anweisung, Ausführung und Kontrolle, so zumindest in der freien Wirtschaft. Die Anweisung kann ich erkennen, z.B. Attraktivität der Stadt fördern, heimische Wirtschaft fördern oder Jugendlichen ihre Stadt erlebbar zu machen.  Nur ab der Ausführung fängt es schon an, es wird nichts umgesetzt.
Da wundert es doch wirklich nicht, wenn sich tausende aufmachen und der Stadt den Rücken kehren, die Umlage aus der Einkommen- und Umsatzsteuer stetig sinkt. Nur die Gewerbesteuer steigt wegen Oelkinghausen, nur wenn alle personellen Ressourcen an Oelkinghausen gebunden sind, ist Oelkinghausen ein teueres Objekt.

Was kann die Stadt überhaupt noch leisten außer Oelkinghausen zu fördern, möchte man fragen.
Auch wie kann es passieren, dass der Rat der Stadt dies in friedlicher Eintracht nicht bemerkt, sind die Ratsmitglieder so überfordert?
Der Mann mit den großen Schuhen, Michael Eckhardt erscheint hier in einem recht diffusen Licht mit seiner Führungsqualität in den vergangenen Jahren. Solch ein Zustand kommt ja nicht von heute auf morgen.

Auch der oberste Wirtschaftsförderer, der ja immerhin die blümchenschwingenden Damen verhindern soll, steht da als Verwaltungsfachmann des gehobenen Dienstes nicht gerade gut da.
Alles in allem, so meine ich, war es eine gute Entscheidung für die Stadt Ennepetal, dass Michael Eckhardt nicht mehr als Bürgermeister antritt. Denn diese Versäumnisse wären  in den nächsten 6 Jahren offensichtlich geworden und ob er das überlebt hätte, vermag ich zu bezweifeln. Was bleibt, sein Nachfolger, der TUS Liebhaber und Kegelbruder, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, der von der CDU flugs als erster Beigeordneter gewählt wurde. Nur, die Qualifikation des Wilhelm Wiggenhagen ist doch bei solchen Vorkommnissen sehr zweifelhaft.

Ich denke zum 30.08.09 sollte endlich frischer Wind in dieses Rathaus rein, es muffelt ganz gewaltig.
Auch sollte sich der Rat der Stadt einmal ernsthaft überlegen ob er die privatwirtschaftlich ausgegliederten Objekte, wie Haus Ennepetal, das Platsch oder auch das ZET nicht wieder in die Kommune zurückführt.
Denn schon heute besteht der Verdacht bei dieser Führung, dass mit solchen Konstruktionen Kosten produziert werden die in Pauschalsummen nicht den vorgenannten Objekten zugeordnet werden können. Mit solchen Objekten hatte früher die Verwaltungen so genannte Reptilienfonds eröffnet und geführt.
Die Ankündigung ein Kinder-und Jugendparlament zu etablieren ist eine Sache, diese aber nicht zu verfolgen und auszuführen, lässt schon auf eine gewisse Art von mangelhafter Personalführung schließen. Warum aber?
In der Regel kosten die Kinder- und Jugendparlamente kaum etwas, also Peanuts.

Es ist alles im grünen Bereich. Wirklich alles? Da bleiben aber noch viele Fragen.

Jürgen Gerhardt