Immer noch! Der internationale Frauentag in Ennepetal

Eröffnung des Internationalen Frauentages  Foto: Linde Arndt

Eröffnung des Internationalen Frauentages Foto: Linde Arndt

[jpg] Er war bunt, heiter und vielfältig. Der internationale Frauentag am 8. März wurde im Haus Ennepetal im Foyer bestritten. Da fand man einen „Bunten Salon“, Amnestie International, Drogenberatungringe, kurz die gesamte Palette derjenigen die sich mit dem Thema „Frau“ befassen.

Vorweg gab es eine Gulaschsuppe, Getränke und am Ende gab es Waffeln, Kuchen und Kaffee.
Es war allerdings nicht der Schützenverein der einlud, vielmehr haben die Gebietskörperschaften, wie der Kreis und die Kommunen zu diesem Tag, der international begangen wird, eingeladen.

Wie wichtig solch eine Veranstaltung ist, kann man an den Rednern erkennen. So wurde der 2. stellvertretende Bürgermeister Jens Knüppel, von der Stadt Ennepetal als Veranstaltungsort, in Vertretung der erkrankten Anita Schöneberg, eingeteilt. Daneben kamen noch die Gleichstellungsbeauftragten zu Wort. Kurz, man konnte den Eindruck haben, es war eine Veranstaltung die weniger wert war als die eines ansässigen Heimatvereins. [Dort erscheint der Bürgermeister höchstpersönlich].

Was soll man also von solch einer Veranstaltung berichten, auf der man bei AI ( Amnesty International ) seine Unterschrift für einen japanischen Häftling, der im Todestrakt auf seine Hinrichtung wartet, leisten kann. Was ist mit den katastrophalen Vorfälle gegen Frauen in Indien oder Mexiko, bei der Frauen vergewaltigt, ermordet und um ihre körperliche Unversehrtheit bangen müssen? Kein Wort! Was mit der Armut, mit der die weiblichen Mitglieder unserer Gesellschaft zu kämpfen haben? Kaum ein Wort. Es fehlte so vieles auf dieser Veranstaltung um sie wirklich als einen Frauenkampftag ernsthaft einzuordnen.

Foto: Linde Arndt

Impression Internationaler Frauentag Foto: Linde Arndt

Was bleibt ist das Umfeld dieser Veranstaltung. So berichteten mir Frauen von ihren Ängsten sich der anonymen Drogenberatung anzuschließen, weil, ja weil das Selbstbewusstsein von Frauen nicht gerade als ausgeprägt einzuordnen ist. Auch ist die Meinung von Frauen außerhalb der Gruppen nicht gefragt, wie ehedem werden Frauen auf die hinteren Plätze verwiesen. Es waren viele Punkte über die sich die Frauen beschwerten.
Konfrontiert mit der zynischen Aussage eines indischen Polizeipräsidenten: „Die indischen Frauen sollten die Gruppenvergewaltigungen genießen, wenn sie sie nicht

Impression Internationaler Frauentag  Foto: Linde Arndt

Impression Internationaler Frauentag Foto: Linde Arndt

verhindern könnten“, machte es die Frauen doch hilflos, eine Stellungnahme hier zu formulieren. Im Gespräch fanden die Frauen eine Erklärung für ihre Hilflosigkeit: Indien oder Mexiko ist so weit weg, die Tat ist für unsere Kultur nicht fassbar. „Ich denke wir sind im Zusammenhang mit solchen Vorkommnissen etwas zu gedankenlos und auch oberflächlich und mehr auf unsere persönliche Probleme fixiert“, so eine der Frauen.

Wie gesagt, die Veranstaltung war bunt, heiter und vielfältig, eher folkloristisch, weniger Kampagne, eher Volksfest.

Übrigens, Frauen sind nach den Alten und Kindern die schwächsten Mitglieder in der deutschen Gesellschaft – dies zur Bewusstseinsbildung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

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