Es gibt viel zu tun ….

[la] Bereits im Mai 2010 war die Entscheidung gefallen. Der Essener Künstler Daniel Brekalo, der in vielen Städten des Ruhrgebietes schon Schandflecken im Auftrage der Kommunen zu neuem positiven Look verholfen hat, sollte auch die Bahnhofsunterführung am Bahnhof Ennepetal mit künstlerischem Graffity verschönern.

Wenn es aller Orts heisst: Es gibt viel zu tun, packen wir´s an… hat man in Ennepetal meistens den Eindruck der Spruch wurde abgewandelt und heisst:  Es gibt viel zu tun, lassen wir`s liegen…

Da könnte man es in diesem Fall beinahe wieder so sehen, ja wenn nicht …… wenn es nicht hier ebenfalls  auf die Vorarbeiten der Bahn angekommen wäre, die einfach nur im Schneckentempo voran gingen.

Inzwischen sind die  seinerzeit nüchternen, mausgrauen Wände mit grottenschlechten Schmierereien vollgesifft und die eigentliche Auftragsgrundlage für Daniel hat sich mächtig verändert.

                   

Farbe hatte er bereits im Sommer vor finanziert, da ja zu dem Zeitpunkt die Verschönerung geplant war. Dann die dauernden Vertröstungen. Nun sollte es endlich in Angriff genommen werden. Aber nun hat er mit einem Kumpel allein den Samstag benötigt, um die inzwischen voll verschmierten Malereien zu grundieren. Und der ursprünglich als ein- bis zweimalig geplante  Anstrich der Wände verlangt nun ein drei- bis vierfaches übermalen. Die Arbeiten hat er mit zwei anderen Kumpeln dann am gestrigen Sonntag begonnen, um das schöne Wetter zu nutzen und in der Hoffnung nun bis Mitte der Woche die künstlerischen Arbeiten durchführen zu können.

Leicht gemacht wird es ihm keineswegs. Wenn wir alleine die Kommentare der Zugreisenden als O-Ton aufgenommen hätten, so wäre das ein abendfüllendes Programm. Aber an statt den Künstler zu motivieren und sich zu freuen, dass sich endlich wieder ein kleines Stückchen in Richtung Zukunft in Ennepetal bewegt, musste er Worte hören wie: Wieso wird sonntags gearbeitet / das könnt ihr Euch sparen ist sowieso für die Katz / wie schnell wird das den wieder versifft / das ist doch raus geschmissenes Geld von der Stadt /der Bahnhof wird doch sowieso abgerissen, da braucht man das hier auch nicht…….

                  

Und in dieser netten Art ging es den ganzen Tag über. Leute die stumm aber kopfschüttelnd dem Treiben zusahen. Einige die meinten gute Tipps und Ratschläge ab zu geben.

Zu all diesen Ärgernissen kam noch hinzu, dass z.T. Arbeiten, die nicht in seinen Bereich fallen und vorher seitens der Stadt erledigt hätten sein müssen, eben nicht erledigt waren. Er hatte sich dann notgedrungen auch an die Verputzarbeiten begeben, damit nicht weitere Terminverzögerungen entstehen, die evtl. seine Arbeiten gefährden.

Schon erfrischend in Ennepetal etwas positiv verändern zu wollen. Da hatte ich echt kurz überlegt ihm Ohrenstöpsel zu holen, damit er von diesen Meckereien verschont bliebe. Aber das hätte nichts genutzt – auch Gesichter sprechen (stille) Bände.

Nun gut. Drücken wir ihm die Daumen, dass das Wetter weiterhin gut ist. Drücken wir ausserdem die Daumen, dass er seitens unserer Verwaltung die notwendige Unterstützung bekommt, die er jetzt noch dringend benötigt und das wir bald wieder einen Schritt weiter sind auf dem Weg zu einem schöneren Bahnhof.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

vom Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg

 

Anmerkung: Der Aufzug ist ja immer noch nicht fertig und so haben die Jungs heute einen Menschen im Rollstuhl die Treppe raufgetragen. Da frage ich mich doch, was hätte der gemacht, wenn die drei nicht da gewesen wären? Ich habe mir sagen lassen, dass in einem solchen Falle der Behindertel das Recht hat einen Krankenwagen anzurufen und die enormen Kosten für die Anforderung und die Hilfe auf den Bahnsteig zu kommen dann der Bahn in Rechnung zu stellen. Bisher haben meine Recherchen im Internet allerdings keine Bestätigung hierfür erhalten und bei der Bahn habe ich bisher auch immer nur den falschen Mitarbeiter erwischt, werde aber dran bleiben
Was hätte unser Fahrgast nun machen können?. (Anrufen, sofern er ein Handy dabei hat ) (Zug weg bis die Aktion gelaufen ist) (Wieder nach Hause fahren, denn Ennepetal hat zwar einen behinderten gerechten Bahnsteig, aber der Rest stimmt wieder einmal nicht.)

„Rollstuhlfahrer setzen sich in der Regel vor Abfahrt mit uns in Verbindung, weil sie Servicepersonal anfordern möchten.“ Das geht unter ~ 01805 512 512 begin_of_the_skype_highlighting              01805 512 512      end_of_the_skype_highlighting.  so ein Sprecher der Bahn. Die wüssten also Bescheid, an welchem Bahnhof gerade welcher Aufzug streikt.

Vielleicht kann sich ja mal einer in der Verwaltung schlau machen und das mit der Bahn klären und dann einen guuuut sichtbaren Aushang neben dem demnächst evtl. fertiggestellten Aufzug anbringen. Vielleicht wird man dann seitens der Bahn etwas schneller.

 


Und wieder einen Schritt weiter:

 

Habe obige Service-Nummer angerufen und von Frau Jande folgendes erfahren. Sie haben für alle Bahnhöfe Deutschlands Informationen, sofern diese vom Bahnhof eingegeben werden.

Für Ennepetal gibt es den Hinweis:  Aufzug ist in Arbeit. Es kann aber nicht gesagt werden, wann er fertig wird.

 

Auf die Rückfrage wie es mit dem Fremdtransport durch Krankenwagen und den Kosten ist wurde gesagt, davon sei nichts bekannt.

Auf die weitere Frage, was Rollstuhlfahrer in dem Falle machen sollten: "Dann kann er eben diesen Bahnhof nicht anfahren"

Armes Deutschland.

 

1 Antwort
  1. Avatar
    athena sagte:

    Mir gefällt die farbliche Gestaltung des Tunnels sehr gut! Ich komme aber auch aus der Großstadt Dortmund vielleicht denkt man da etwas freier???
    Jedenfalls reise ich nahezu täglich von dort mit dem Zug zum Arbeiten nach Ennepetal. Da eine vernünftige Busanbindung nach Oelkinghausen nicht gegeben ist, habe ich mein Fahrrad dabei, was in Ennepetal jeden Tag ein Spiel mit dem Leben bedeutet, denn die Autofahrer sind Radler scheinbar nicht gewohnt.
    Es kann jeder mal im Feierabendverkehr versuchen den Berg zum Bahnhof hinauf zu radeln, wenn sich bergrunter der Verkehr an der Ampel staut…., dass man nicht von den Seitenspiegeln der vorbeirasenden Autos vom Rad gerissen wird, jeden Tag ein WUNDER, besonders bei Regen in der dunklen Jahreszeit.
    Jetzt noch einmal zur Bahnhofssanierung aus aktuellem Anlass:
    Man hat jetzt eine neue Barriere vom Tunnelausgang auf die Straße erschaffen. Ob sich die Planer vorstellen, dass ich mein Rad aus dem Tunnel die Treppe erst wieder hinaufschleppe und mich dann in den Verkehr bergrunter einfädel??? Das ist weltfremd! Ich schiebe mein Rad auch nicht erst berghoch zum Kreisverkehr, um auf die Straße zu gelangen, genauso fern ab jeglicher Realität.
    Es bleibt jetzt nichts anderes übrig als mich unterhalb dieser Barriere AUF die Straße zu stellen, mein Rad zu besteigen und hoffen dass der Verkehr mich wahrnimmt, bevor ich losrollen kann.
    Ich beglückwünsche Ennepetal jedenfalls für diese „Fahrradfreunlichkeit“!

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