Willkommen in Dortmund…….

 

Nach einer Woche, vollgespickt mit Aktivitäten und Attraktionen, zieht das Kreuz des Kulturhauptstadtjahres und die !Sing-Säule  von Ennepetal weiter zur nächsten Stadt, die jetzt ebenso mit viel Engagement und Kreativität für eine Woche ihre lokalen Helden, die "Local Heroes" vorstellen kann.

   

 Wenn das eigentliche Programm von Dortmund´s Local-Heroes-Woche auch bereits heute vormittag um 11:00 Uhr begann, so fand die offizielle Eröffnung um 13:00 Uhr am Dortmunder "U" statt.
 

 

Von Ennepetal hatte sich Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen nebst Gattin und der Kulturhauptstadtbeauftragter der Stadt Ennepetal, Carsten Michel, auf den Weg gemacht.

Sie wurden herzlich von Herrn Rolf Kuttig, Kulturhauptstadtbeauftragter der Stadt Dortmund begrüßt.

 
 Carsten Michel / Bürgermeister Wiggenhagen / Frau Wiggenhagen        Rolf Kuttig / Frau Wiggenhagen/  Bürgermeister Wiggenhagen / Carsten Michel

Die Grußworte am Sonntag, 9. Mai, 13 Uhr, im Rahmen der Begegnung mit dem Dortmunder U sprachen Bürgermeisterin Birgit Jörder (SPD), Kulturdezernent und Stadtkämmerer Jörg Stüdemann sowie der Vorsitzende der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, Dr. h.c. Fritz Pleitgen. Der Bürgermeister der Stadt Ennepetal, Wilhelm Wiggenhagen [Übergabe des Staffelstabes]. 

Fritz Pleitgen betonte: "Ennepetal hat einen tollen Job gemacht", so hatte es sich inzwischen herumgesprochen und so hat er es auch von Jürgen Fischer, Programmkoordinator der Ruhr.2010 GmbH, der bei der Eröffnung "Kohle, Kühe. Kunst – 4 Städte 1 Weg" als Botschafter der Ruhr2010 GmbH anwesend war, vernommen. Und Pleitgen setzte weiter fort: "Dortmund wird sicher einen genau so guten Job machen"

Nach weiteren begrüßenden und erklärenden Worten der Bürgermeisterin Dortmund´s, Frau  Birgit Jörder (SPD),  übergab Ennepetals Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen als Symbol einen Pokal in Form einer Glassteele, in die das Ennepetaler Wappen graviert war. Bei der Übergabe wies Bürgermeister Wiggenhagen besonders darauf hin, dass er hiermit nicht nur die Staffel an die Stadt Dortmund weitergebe, sondern er wolle auch die Idee weitergeben. Die Idee, die in Ennepetal sehr viel bewegt habe und die auch dafür sorgen wird, dass sie nachhaltig weiter wirken würde.

                  
  Dr. h.c. Fritz Pleitgen [Vorsitzender der Geschäftsführung Ruhr2010 GmbH/ /  Frau  Birgit Jörder [BM Dortmund,SPD] / Wilhelm Wiggenhagen [BM Ennepetal]
 

               

Wiggenhagen hob auch noch hervor, dass Ennepetal der Stadt Dortmund bereits vorher schon in einer Weise verbunden sei, habe doch der Ennepetaler Steinmetz und Restaurator Karsten Müller seinerzeit das Symbol des Gebäudes, das Dortmunder "U" vergoldet.

Vor dem Dortmunder "U" hatte sich eine illustere Gesellschaft versammelt, es gab einige Zelte die Kunstgegenstände und Design-Artikel rund um die Stadt Dortmund anboten, während die Marching-Band "Atemgold 09"  mit ihrer Street & Stage Performance so richtig einheizten.

     

Hier ein Flyer vom Dortmunder-Programm der Local-Heroes-Woche.

Wir haben bei vorab stattgefundenen Pressekonferenzen schon einen Einblick in die eine oder andere Veranstaltung erhalten und können auf jeden Fall Element-X (wir berichteten hierüber) und die Veranstaltungen Festivalbeiträge „scene: ungarn in nrw“  und "Starke Orte" in Dortmund-Mengede empfehlen. Aber auch die anderen Darbietungen klingen viel versprechend und lohnenswert.

Hier noch einige Fotos vom heutigen Nachmittag.
Alle Fotos auf dieser Seite Linde Arndt

Linde Arndt

für EN-Mosaik aus Dortmund

14 Expeditionen für Kopf und Fuß

Ein Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr Ruhr.
2010 14 Expeditionen für Kopf und Fuß

Gleich mit 14 Expeditionen geht das Label Emscher Expedition im Kulturhauptstadtjahr 2010 an den Start. Das von der Emschergenossenschaft (www.eglv.de) unterstützte Projekt richtet sich an alle, die eine originelle Tour mit hohem Abenteuerfaktor suchen und etwas über die Zukunft im Neuen Emschertal erfahren möchten: Für Familien, Tierliebhaber, Singles, Kunst- und Theaterfreunde, Kinder, Wasserratten, Abenteurer, Nachtschwärmer und Reviernostalgiker stehen auf der neuen Website über 40 Termine zur Auswahl:

– Kanuexpeditionen vom Klärpark in Oberhausen zum Nordsternpark, vom Essener Hafen zum Gasometer und vom Pumpwerk Evinger Bach zum Dortmunder Hafen

– Abenteuertage für Kids auf der Schurenbachhalde in Essen

– Kräuterexpeditionen zur Halde Rheinelbe

– Fahrradexpeditionen mit Bergmann Hermann

– Mitternachtsexpeditionen mit dem Fahrrad

– Expeditionen zur EmscherKunst.2010 (Kulturhauptstadtprojekt auf der Emscher-Insel)

– Packesel-Trecks zum Emscherquellhof in Holzwickede

– Theaterexpeditionen in Bottrop, Castrop-Rauxel, Herne und Oberhausen

Übrigens: Auf vielen Expeditionen gibt es ein zünftiges Emscherländer Picknick.

 

Oder verschenken Sie einmal einen Expeditions-Gutschein.

    

Am 16. Mai 2010 geht’s los!

Mehr Infos entnehmen Sie bitte der Internetpräsenz




www.emscher-expedition.eu
















53 P.E.N.-Autoren zu Gast in der Kulturhauptstadt – Ruhr2010

[jpg] Auch im Südkreis finden Lesungen am 10. Mai 2010 statt. So werden diese Lesungen in Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nazis abgehalten.
Die schlimmste und dunkelste Zeit in der deutschen Geschichte, wo eine verbrecherische Gruppe Deutschland in die Barbarei führte.  Nicht nur Bücher wurden verbrannt, sondern auch wichtige und herausragende Kulturgüter, wie Bilder oder Kompositionen wurden geächtet und als entartet hingestellt. Viele dieser Kulturgüter wurden für immer vernichtet. Es war nur der Beginn, der letztendlich zu dem 2.Weltkrieg führte indem mind. 50 Millionen Menschen getötet wurden und am Ende Deutschland in Schutt und  Asche lag.
In diesem Zusammenhang gilt das vorausschauende Wort von Heinrich Heine:

"Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Und damit  das nie wieder passieren kann, hat sich das P.E.N. Zentrum Deutschland mit der Ruhr 2010 GmbH in Kooperation entschlossen, im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres in allen 53 Städten Lesungen mit bekannten  Autoren zu veranstalten. Die 53 Lesungen der Schriftstellerinnen und Schriftsteller finden an ganz unterschiedlichen Veranstaltungsorten, z. B. in Stadtbibliotheken, Buchhandlungen, Schulen, Kulturzentren, Cafés, Bars, Restaurants, Schlössern oder auch in einer Zeche statt.

Im Südkreis, für Gevelsberg, Schwelm und Ennepetal haben wir für EN-Mosaik die Veranstaltungen recherchiert.

In  Gevelsberg liest:

"Urs Jaeggi in der Stadtbücherei Gevelsberg" am Montag, dem 10. Mai 2010, um 19:00 Uhr.

"Prof. Dr. Jaeggi hat zahlreiche Bücher geschrieben und wird aus seinen aktuellen Romanen "Weder noch etwas" und "Wie wir" lesen.
Florian Neuer: "Der in Berlin und Mexiko-Stadt lebende Schweizer hat mit "Weder noch etwas" ein Buch geschrieben, das die deutsche Literatur in all den Jahren nicht zustande gebracht hat: ein intelligentes Stück Prosa über die Verwerfungen der Nachwende-Zeit – aus der Perspektive eines Mannes, der in der DDR als leitender Ingenieur tätig war und dessen Leben in den neunziger Jahren aus den Fugen gerät."

Genießen Sie in der Bücherei mit kleinen Köstlichkeiten des VHS – Cafés die tolle Atmosphäre der Autorenlesung. Die Bücher von Urs Jaeggi können im Anschluss mit einer persönlichen Widmung erworben werden.

Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr; der Eintritt ist frei -Kartenreservierung unter 02332/ 83982.

In Schwelm liest:

In Schwelm liest der Berliner Lyriker Jan Wagner am Montag dem 10.Mai 2010  ab 20.00 Uhr in der Stadtbücherei.
Der Eintritt ist frei.
Jan Wagner wurde für seine lyrischen Werke mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2002 im Künstlerhaus Edenkoben, 2004 mit dem Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg und 2007 in der Deutschen Akademie Rom/Casa Baldi) den Hamburger Förderpreis für Literatur (2001), den Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis (2001), den Christine-Lavant-Publikumspreis (2003), den Alfred Gruber Preis (2004), den Mondseer Lyrikpreis (2004), den Anna-Seghers-Preis (2004), den Ernst-Meister-Preis (2005) und den ersten Arno-Reinfrank-Literaturpreis (2006)


In Ennepetal liest:

Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung mit dem Reichenbach-Gymnasium liest die Schriftstellerin Ursula Krechel in der Stadtbücherei Ennepetal am Montag, dem 10. Mai 2010 ab 19:30 Uhr aus ihrem neuesten Buch "Shanghai fern von wo" wofür sie  2008 den  Rheingau Literatur Preis erhielt.
Die Lyrik, anfangs noch von Frauenbewegung und neuer Subjektivität, später dann häufig vom Surrealismus beeinflusst, bildet den Schwerpunkt von Ursula Krechels Werk.

Der Klappentext zu "Shanghai fern von wo"

"Da steht sie mitten in einer Restaurantküche in Shanghai und walkt den Teig, als ginge es um ihr Leben, und das tut es auch. Ein Strudel soll es werden, ein süßer natürlich, aber dann füllt sie, was noch übrig ist, mit zartem Gemüse, und auf einmal hat sie der chinesischen Küche etwas hinzuerfunden, was niemand mehr missen möchte: die Frühlingsrolle. Franziska Tausig ist eine von vielen, der Berliner Buchhändler Ludwig Lazarus ist ein anderer, und am Ende waren es achtzehntausend Juden, die seit 1938 eines der letzten Schlupflöcher noch nutzen konnten und so im fernen fremden Shanghai überlebten. Sie kamen ohne Visum und Illusionen mit einem Koffer und zehn Reichsmark in der Tasche, Anwälte, Handwerker, Kunsthistoriker, und wenn sie in dieser überfüllten Stadt und dem feucht drückenden Klima zurechtkommen wollten, dann waren Erfindungsgabe und Tatkraft gefordert. Nicht jeder war, nach dem, was hinter ihm lag und vor ihm, dazu imstande. "

 Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Stadtbücherei Ennepetal telefonisch unter 02333-979241.

Warum die Stadt Ennepetal nicht auf den geschichtlichen Kontext mit diesem Termin hingewiesen hat, ist für uns unverständlich und offensichtlich dem mangelnden Geschichtsbewusstsein geschuldet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

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Das Dins-Laken und der Fuchs

[la] Über die Idee mit dem Dins-Laken hatten wir schon berichtet (s. hier). Nun ist dieses während der "Local-Heroes"-Woche auch bei uns  eingetroffen und es galt, dass auch Ennepetal sich als Erinnerung in dieses außergewöhnliche Zeitdokument einbringen sollte.

Viele kennen Karsten Müller als Steinmetz unserer Heimatstadt, als Fuchs-Creator (Vater der Identitätsfigur in Ennepetal) oder als Vollblutmusiker beI RORlive [RockOrchester Ruhrgebeat] oder mit eigener Band "TROYH", mit der er übrigens am Freitag, 7.5.2010  bei der Eröffnung von "Kohle, Kühe, Kunst – 4 Städte 1 Weg" um ca. 16:00 Uhr in der Musikmuschel mit eigenen komponierten  Liedern auftreten wird.

                   

Das er ebenso begabt in Malerei und Entwürfen ist, haben bisher nur wenige gewusst. Jetzt hat er Ennepetal auf seine Art auf dem Kultur-Laken verewigt, mit dem Bahnhof, dem Teckel, der Landschaft, dem Wappen und ……. natürlich dem Fuchs. Wenn das Dins-Laken nun weiter auf Reisen in die restlichen Städte geht, die noch ihre Local-Heroes-Woche präsentieren, dann sind wir schon mit dabei.

                            

 

Linde Arndt

für EN-Mosaik

 

Zu[m] Tisch!

Meisterwerke aus der Sammlung Ludwig
von der Antike bis Picasso, von Dürer bis Demand
13. Juni bis 12. September 2010

In dieser ungewöhnlichen Präsentation zeigt die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen zum Kulturhauptstadtjahr 2010 eine umfangreiche Ausstellung zum künstlerischen Umgang mit dem Tisch. Die international verzweigten qualitätvollen Sammlungsbestände von Peter und Irene Ludwig bilden hierbei den Ausgangspunkt.
Ein Panoptikum von Tischen entfaltet ungewöhnliche Sichtweisen. Antike Gefäße, mittelalterliche (Altar-) Tische oder Stillleben des 17. Jahrhunderts werden mit Tendenzen des 20. und 21. Jahrhunderts konfrontiert. Mit-, neben- und gegeneinander zeugen die Positionen von den unterschiedlichsten Herangehensweisen. Kein kulturhistorisches Erforschen der Tischkultur findet statt, vielmehr ist es ein Sichtbarmachen innerer Zusammenhänge, die zunächst häufig ein höchst unterschiedliches Auftreten vorweisen.
 

                                 
          
Der Alltagsgegenstand Tisch dient hier erstmals zur Präsentation von künstlerischen Ansätzen, die zum Teil große Distance, zum Teil erstaunliche Nähe aufzeigen. Während der Stuhl das Gestaltungsobjekt par excellence ist und war, spielt der Tisch eher eine dienende, eine beiläufige Rolle. Und doch vereint er vieles an sich und auf sich. Dabei ist das Stillleben das einzige Genre, welches ihn zum Hauptdarsteller macht. Ansonsten ist es vielleicht gerade die Beiläufigkeit seines Auftretens, die den Tisch heraushebt. Es ist das erste Mal, dass eine Ausstellung sich zeit- und gattungsübergreifend diesem Thema zuwendet und sich mit Hilfe von Meisterwerken aus der Sammlung Ludwig auf die Suche nach dem inneren Gefüge, dem Wesen der grundlegenden Möglichkeiten macht.

Der Spannungsbogen reicht von den schmückenden feinen Porzellanservice der Sammlung Ludwig bis zu Renato Guttusos Totenmahl, das Picasso und seine Welt an sich vereint. Campbells Suppendosen gehören ebenso auf den Tisch wie der große antike Skyphos oder die attische Augenschale. Rituelle Handlungen (Altartisch) spielen eine Rolle genau wie alltägliche Bereiche. David Hockney gibt Einblick in sein Zeichenstudio, Albrecht Dürer stellt die Studierkammer des Hl. Hieronymus vor.
Doch sind die Tische nicht immer gut gedeckt, wie der Dreiklang zwischen Joseph de Brays Fastenstillleben auf das Lob des Pökelherings von 1657, Picassos Karges Mahl (1904) und Günter Weselers Tisch mit Atemobjekt aus den 1970er Jahren deutlich vor Augen führen. Und dass historisches Besteck mit Fotos von Wolfgang Tillmans einen höchst harmonischen Dialog eingehen kann, auch das macht diese Präsentation auf sehr eigene Art und Weise deutlich.

Künstler
Artschwager, Richard / Bauch, Michael / Bayer, Irene / Beckmann, Matthias / Ben-Ner, Guy / Braque, Georges / Bravo, Claudio/ de Bray, Joseph / Brendgens, Anita / Breuer, Claudia / Buffet, Bernhard / Deckhardt, Andreas / Demand, Thomas / Dobocan, Dorel / Dobriban, Arpad / Dornseif, Frank / Douke, Daniel / Dow, Jim / Dürer, Albrecht / Franken, Franz II. / Gabriel, Frank / Giacometti, Alberto / Gille, Sighard / Goings, Ralph / de Groot, Jan / Guttuso, Renato / Hachulla, Ulrich / Hannong, Paul / Häuser, Robert / Heda, Willem Claesz. / Heisig, Bernhard / Hockney, David / Hopfer, Hieronymus / Klinger, Max / Koepf, Siegfried / Knizak, Milan / Meister von Frankfurt-Meister von Delft / Metzkes, Harald / Mignon, Abraham / Mispelbaum, Hermann Josef / Munch, Edvard / Nesterova, Natalija / Newman, Arnold / Olis, Jan / Ono, Yoko /‘ Oppenheim, Meret / Peterhans, Walter / Picasso, Pablo / Reutlingen, Hans von / Reynolds, Reynold / Spoerri, Daniel / Stankowski, Anton / Steiner, Christine / Strand, Paul / Stuth, Anett / Tillmans, Wolfgang / UMBO / Warhol, Andy / Wasser, Julian / Weseler, Günter / Wesselmann, Tom / Wewerka, Stefan / Willikens, Ben

Zu[m] Tisch! ist die Kunst- und damit die Hauptausstellung der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010.
Internationale Leihgaben wurden großzügig zur Verfügung gestellt, unter anderem aus den Ludwig Museen in Aachen, Bamberg, Köln und St. Petersburg.
Ermöglicht wird die Realisierung dieser ersten Tisch-Präsentation durch die Peter und Irene Ludwig Stiftung und die Kunststiftung NRW. Die Ausstellung wird von der Stadtsparkasse Oberhausen und WDR 3 unterstützt.

Ausstellungseröffnung:        Samstag, 12. Juni 2010, 19.00 Uhr
                   
Öffnungszeiten:                    Di bis So 11.00-18.00 Uhr, Mo geschlossen,
                                              Eintritt: 6,50 Euro, erm. 3,50 Euro,
                                              Familien (zwei  Erwachsene plus Kinder) 12,00 Euro
Kombiticket:                           mit dem Gasometer Oberhausen 8,50 Euro
Öffentliche Führung:             jeden Sonntag um 11.30 Uhr kostenlos in Verbindung mit dem Museumseintritt
                                              Es erscheint ein Katalog im Kerber Verlag,  Bielefeld/Leipzig/Berlin
                                              zum Museumspreis von 29,80€
                                              (Buchhandelspreis von 39,80€)

Veranstaltungen:                  Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches                    
                                              museumspädagogisches Programm für Kinder,                
                                             Jugendliche und Schulklassen sowie ein                    
                                             Veranstaltungsprogramm mit Direktorenführungen,                
                                             Vorträgen und Events.
                                             Infos unter www.ludwiggalerie.de

 

Berührungen, die nicht immer gelingen

[jpg] An und für sich wäre die Bochumer Synagoge ganz einfach zu finden gewesen, die Adresse hatte ich auf der Presseeinladung, Bochumer Synagoge, Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum. Nur die von mir befragten Bochumer kannten weder den Erich-Mendel-Platz noch die Bochumer Synagoge. Ich wusste aber, dass ich ganz in der Nähe sein musste. Als ich in einer Stichstraße bis zum Ende fuhr sah ich die Synagoge. Die Architektur ist immer unverkennbar. Aber, und das ist für mich immer das beschämende, die Sicherheitsvorkehrungen auch. Hohe Zäune, fast unüberwindbar, an jeder Ecke Beleuchtung mit Kameras. Durch die Sicherheitsvorkehrungen weiß man manchmal nicht wo der Eingang ist. Die Synagoge steht auf einem Hügel, wie gesagt mit Sicherheitseinrichtungen.
Neben dem Hügel, ein weiterer Hügel, auf dem das Bochumer Planetarium steht, übrigens ohne diese Sicherheitsvorkehrungen. Jüdisches Gemeindeleben ist noch immer nicht ein normales Gemeindeleben in dem Gläubige ihrer Religion ohne Einschränkungen nachgehen können.
Wann wird wieder Normalität über deutsche Bürger mit jüdischer Religion einkehren?
 
"Musik & Kultur der Synagoge" die II.Biennale, sollte nach dem erfolgreichen Auftakt 2008, in Bochum und Gelsenkirchen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres inhaltlich und regional erweitert präsentiert werden.
Das Programm haben wir als Flyer im PDF angehängt (Musik_und_Kultur_der_Synagoge.pdf)

Zum Gespräch standen bereit:

  • Hanna Sperling, Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe, Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland
  • Dr. Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH
  • Dr. Manfred Keller, Evangelischen Forum Westfalen, Künstlerischer Leiter Biennale Musik & Kultur der Synagoge

Eine musikalische Kostprobe erfuhren wir vom Chor "Bat Kol David" der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe, der uns in die Vielfalt der synagogalen Musik einführte.

Der Chor wurde 1996 von Rabi Henry G. Brandt gegründet und hat heute 25 Mitglieder die aus den unterschiedlichsten Gemeinden, hauptsächlich des Ruhrgebietes, kommen. Im Zusammenhang mit der II. Biennale wird der Chor 2 Konzerte geben.

Dr. Keller von der evangelischen Kirche Westfalen betonte: Kulturarbeit ist auch das Gespräch zwischen den Religionen, wobei die Musik eine Brückenfunktion hat. Es gilt den kulturellen Wert der  Minderheitsgesellschaft in die Mehrheitsgesellschaft zu transportieren, was letztendlich zu einem Mehrwert in der Gesamtgesellschaft führt.

 

   Synagogal Ensemble Berlin

Durch diese Kulturarbeit wird der Funke auf die anderen Kulturträger überspringen. Wandel durch Kultur, dazu gehört auch das gegenseitige Befruchten mit den unterschiedlichen kulturellen Bereichen, wie Musik, Literatur oder Theater.

Frau Hanna Sperling betonte den Gewinn für die deutschen jüdischen Gemeinden, denn sie sind in einer Phase des stetigen Auf- und Umbaus. Seit dem Fall des eisernen Vorhangs haben sich viele osteuropäische Juden auf den Weg gemacht und die deutschen Gemeinden verstärkt. Es sind überwiegend sehr gut ausgebildete Künstler, die der Zentralrat in einem Künstlerpool führt und auf die die Gemeinden jederzeit zu greifen können. Aber das jüdische Gemeindeleben ist noch sehr weit entfernt um von einem normalen Gemeindeleben sprechen zu können. Waren es am Anfang nach der Shoa noch die Probleme die wenigen Überlebenden zu einem Neubeginn zu bewegen, so steht man heute vor dem Problem, die neuen Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion zu integrieren. Die Leistungen die die einzelnen Gemeinden in den letzten 20 Jahren erbracht haben, sind immens. So hat Bochum heute wieder 1.200 Gemeindemitglieder, allerdings gehören die Gemeinden Hattingen und Herne zu der Gemeinde Bochum.
 
Am 9.Mai 2010 geht es atemberaubend los, mit: "We will remember them" im Museum Bochum mit Avitall Gerstetter. Diese unvergleichliche Stimme eröffnet den Biennale Reigen im Kulturhauptstadtjahr mit ihrem reichhaltigen und umfangreichen Repertoire traditioneller Lieder aber auch eigener Kompositionen. Begleitet wird sie von Mike Lindup, bekannt durch die Band "Level 42". Rhani Krija sorgt für den richtigen Rhythmus, Krija spielt in der WDR Big Band, spielte aber auch schon mit Musikgrößen wie Sting, HerbieHancock, Annie Lenno, Charlie Mariano oder Klaus Doldinger.

Drei renommierte hochkarätige Chöre werden auftreten, wie das Synogogal Ensemble Berlin welches am 30. Mai um 18:00 Uhr in der Synagoge Dortmund auftrat.

 

Dann wird der international anerkannte Leipziger Synagogalchor unter der Leitung von Kammersänger Helmut Klotz am 19. und 20. Juni in Essen und Gelsenkirchen auftreten. Und als letztes wird der schon vorgenannte Chor "Bat Kol David" der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe am 16.Mai in Dorsten und am 27.Juni in Bochum auftreten.
Aber es sind nicht nur diese beiden Bereiche die unser Kulturhauptstadtjahr bereichern, es ist dieses Mal ein wahres Füllhorn an kulturellen jüdischen Ereignissen die uns dargeboten werden. Es lohnt sich.

Neu ist auch, dass bei einigen Veranstaltungen kulinarische Spezialitäten aus der jüdischen Küche auf den Besucher warten.

Avitall Gerstetter, © Jim Rakete    

Es sind unsere jüdischen Gemeinden die sich im Ruhrgebiet einbringen, die unser Ruhrgebiet noch reicher machen. Die Spannung die das Kulturhauptstadtjahr aufbietet scheint nicht aufzuhören, ein Höhepunkt jagt den anderen und macht damit den Reichtum unserer Ruhrgebietsregion sichtbar. Jetzt nach vier Monaten ist schon sichtbar, welchen Gewinn dieses Kulturhauptstadtjahr gebracht hat und das Jahr ist noch nicht zu Ende.

Ich würde mir wünschen, dass die Zäune und Kameras oder auch die Polizeistreifen vor den Synagogen nicht mehr notwendig sind, so dass Religionsangehörige ihrer selbstgewählten Religion nachgehen können. Das Ruhrgebiet war immer eine Region der Toleranz, hier war und ist vieles möglich was wo anders nicht geht. Diese Zäune, Kameras und Polizeistreifen waren zuerst im Kopf und mit unserer Solidarität können sie eingerissen werden.

Lassen Sie sich von den vielen Veranstaltungen inspirieren und nehmen Sie an dem Teil, was unsere jüdischen Gemeinden zum Kulturhauptstadtjahr beitragen.

Als ich mich  im Gemeindesaal  mit den anderen Teilnehmern unterhielt merkte ich, es sind noch immer unsichtbare Mauern zwischen uns, und diese Mauern verhindern die Berührungen. Ich muss mir eingestehen, dass ich sehr wenig über meine jüdischen Mitmenschen weiß.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

 

Hier – in Ennepetal – werde ich es nicht tun

[jpg] In den letzten Tagen haben mich viele Zeitgenossen aus den unterschiedlichsten Lagern angesprochen, ob ich denn eine Berichterstattung über die "local Heroes" Woche in Ennepetal machen werde. Ihr Argument: Ich hätte doch über so viele Veranstaltungen und Projekte die in anderen Städten stattfanden berichtet, da sollte ich auch Ennepetal mit in meine Arbeit einbeziehen.
Meine eindeutige und klare Antwort lautete: Nein!  Ich werde nicht über diese "local Heroes" Woche in Ennepetal berichten.

Die komplette Berichterstattung wird Linde Arndt übernehmen (so sie mag) , das ist die, die immer neben irgendwelchen Vaterhäusern herumsteht, oder auch als Pixelhexe ihr Unwesen treibt, also die Nette aus der Redaktion.

Ich will das auch begründen, wie ich es auch in Einzelgesprächen schon getan  habe:

  1. Ich persönlich bin seit 2007 informativ mit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 verbunden. Mit der Zeit begeisterte mich dieses Projekt  immer mehr – zumal die Akteure des Projektes durch ihre gute Arbeit, weite Kreise der politischen und gesellschaftlichen Gruppen erreichten und mitnahmen. Auch mich hat diese Idee erfasst und durchdrungen, was mich bewegte diese Idee weiter zutragen oder zu verstärken.
  2. Im März 2009, während des Kommunalwahlkampfes, habe ich indirekt  hierüber in Ennepetal gesprochen und geschrieben, und zwar bewusst. Immer mal wieder habe ich dieses Projekt  in meine Artikel einfließen lassen um letztendlich ein Bewusstsein bei den Multiplikatoren und Entscheidern zu erzeugen. Schlussendlich ist es mir auch gelungen, die Idee und den Inhalt dieses Projektes hier in Ennepetal ankommen zu lassen. Was will ich mehr?
  3. Durch meine kritischen Artikel gegenüber der Ennepetaler Politik habe ich eine bestimmte Position eingenommen, die mich in diesem Falle nicht in die Lage versetzt, über die nun stattfindenden Aktionen zu schreiben. Es wäre für mich ein Widerspruch, einesteils die Idee und den Inhalt des Kulturhauptstadtjahres 2010 positiv zu verfolgen, zu transportieren und zu begleiten und andererseits über die angekommenen Aktionen hier in Ennepetal zu berichten. Subjektiv  habe ich das Gefühl etwas von meiner kritischen Grundhaltung zu verlieren. Und das will ich auf keinen Fall. Denn gerade diese kritische Grundhaltung hat in Ennepetal etwas bewegt, zwar nur marginal, aber immerhin.
  4. Die letzten Tage haben mir im Zusammenhang mit dem Haushalt 2010  wieder einmal gezeigt, dass Ennepetal noch nicht aus seiner Position der "Insel der Glückseligen" herauskommen will. Da bringt sich, und damit Ennepetal, eine Gruppe von Politikern in eine Ecke, die Ennepetal als eine Stadt von Verschwörungstheoretikern und paranoiden Neurotikern erscheinen lässt. Ja, es ist wieder Wahlkampf. Aber ist den Verantwortlichen nicht bewusst, dass sie der Stadt mit diesem, ihrem Verhalten nachhaltig schaden? Nur um ein paar Stimmen mehr  im Landtagswahlkampf ist ihnen der Ruf der Stadt egal? So weit ich die Zahlen über die Wahl zum Landtag mitbekommen habe, wird es nach der Wahl auf jeden Fall eine andere Zusammensetzung der Regierung geben. Wahrscheinlich wird die FDP nicht mehr in die Regierungsarbeit gelangen und muss die Oppositionsbank drücken. Aber und das ist wesentlich, daran hat  die FDP selber Schuld.                                                                                                
    Der Haushalt steht nun einmal auf der Kippe und wird, wenn sich nichts ändert, von der kommunalen Aufsicht mit der Forderung zurückgewiesen, es müsse ein Haushaltssicherungskonzept erstellt werden. Unsere Redaktion wusste das schon lange, nur mit einer Arroganz ohne gleichen wurde dieser Haushalt dem Kreis vorgelegt. Wie es zu der Forderung ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen kam, dass wissen die verantwortlichen Politiker sehr genau und es ist unredlich heute dem Kreis und der Bezirksregierung den schwarzen Peter zu zu schieben. Diese Vorkommnisse haben mir gezeigt, dass die Politik in Ennepetal noch nicht bereit ist eine Politik zu machen, die sich an dem Gemeinwohl der Ennepetaler Bürger orientiert. Das heißt aber auch, meine Arbeit ist immer noch irgendwo am Anfang zu verorten. Zu einem für mich guten Ende, und das ist mir bewusst, wird es allerdings wohl kaum  kommen.
  5. Ennepetal habe ich als eine "Insel der Glückseligen" beschrieben und das aus gutem Grunde. Warum? Ennepetal ist eine von 9 Städten im EN-Kreis, spielt sich aber so auf als wenn es eine kreisfreie Stadt wäre. Ja, manchmal habe ich den Eindruck, Ennepetal will eine Republik Ennepetal ausrufen. Diese Einstellung, die von den politisch Agierenden eingenommen wird, ist für Ennepetal fatal. Führte diese Einstellung doch dazu, dass die Attraktivität der Stadt von Jahr zu Jahr abnahm. Dies wird letztendlich dazu führen, dass Ennepetal in die Bedeutungslosigkeit zurück fallen könnte. Alle statistischen Zahlen haben mir gezeigt, dass ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung Ennepetal verlassen hat. Es waren in der Regel junge Leute, die hier keine Perspektive mehr für sich sahen. Und diese jungen Leute fehlen heute um den Alten neue Impulse zu geben. Ideen die unbefangen vorgetragen werden können und die Stadt damit nach vorne bringen könnten.Solche unkonventionelle Ideen kommen halt nur von den Jungen. Ich für meinen Teil möchte nicht das Ennepetal eine "Insel der Glückseligen" ist und bleibt, sondern eine achtbare Stadt innerhalb des Verbundes des EN-Kreises aber auch darüber hinaus. Aber dies geht nur indem sich Ennepetal auch öffnet, und zwar nicht nur mit Worten.  

    Wilhelm Wiggenhagen hat auf seiner Internetseite den Lokomotivführer Jim Knopf von Michael Ende sehr nett aufgeführt, wobei er "Lummerland" ins Spiel brachte. Nur offensichtlich ist ihm die Geschichte von Michael Ende nicht gänzlich bekannt. Denn es gibt eine viel zutreffendere Beschreibung oder Analogie die in dieser Geschichte beschrieben wurde, das "Tal der Dämmerung". Ich glaube nicht, dass Wilhelm Wiggenhagen diese Geschichte richtig gelesen hat, sonst wäre er auf dieses Tal auch gestoßen. Vorerst benutze ich also weiter den Begriff der "Insel der Glückseligen", auf welcher die Bewohner nichts anficht.

Nun habe ich in 5 Punkten in ganzer epischer Breite eine Begründung geliefert, warum ich nicht über die "local Heroes" Woche berichten werde.

Vielleicht wird es mir ja irgendwann vergönnt sein über Ennepetal zu berichten,

 

–  in der gute Politik gemacht wird. In der es eine ernstzunehmende Opposition gibt, der eine klare Mehrheitspartei
   oder -koalition gegenübersitzt
–  einen Bürgermeister hat, der sein Amt unabhängig gegenüber den Parteien wahrnimmt – dieser Bürgermeister
   den Rat der Stadt ermutigt Ideen aufzugreifen und zu diskutieren, die diese Stadt nach vorne bringt
– diese Ideen dann auch mit einer leistungsfähigen und -bereiten Verwaltung freudig umsetzt und zwar so
   umsetzt und nach vorne bringt, dass sie im Verbund des Kreises überhaupt positiv erwähnt wird.

Und dann, lieber Herr Faupel, kann man von einem "Ennepetaler Weg" sprechen. Und dann würde bei der Frage, wo kommen sie her?, man nicht mehr sagen müssen, ich wohne zwischen Hagen und Wuppertal. Und wenn man sagen kann, ich wohne in Ennepetal, dann ist man auch eingezogen.

Trotz allem wünsche ich allen Beteiligten ein gutes Gelingen und "Glück auf" innerhalb der "local Heroes" Woche. Ich selber bin nur teilweise da und habe die Einladung des Bochumer Künstlerbundes angenommen, der in der Bochumer Turbinenhalle eine Ausstellungseröffnung im Rahmen des Projektes "Starke Orte" hat.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Das Nichts erfahrbar zu machen -„Element X“

[jpg] Als ich bei den Buddhisten in Düsseldorf das Meditieren erlernen wollte, kam ich in eine Diskussionsrunde, in der japanische Zen Mönche mit Christen über die japanische
und europäische Philosophie diskutierten. Was mich damals faszinierte war die Bedeutung des "Nichts" in der japanischen als auch asiatischen Philosophie.
Dieses Nichts ist ein Zustand den ein Mensch erreichen kann, wenn er in absoluter Vergeistigung verharrt. Alle Dinge, Gefühle, Erfahrungen fallen von ihm ab und er ist "nur" er selbst, eben der Urzustand seiner Gattung als sie geschaffen wurde. Es ist nicht der Nihilismus europäischer Prägung, wie etwa bei Nietsche oder Heidegger beschrieben, er, der europäische Nihilismus ist nur die Verneinung. Das Nichts der asiatischen Philosophie ist ein Endzustand auf dem Weg zur Menschwerdung, er ist quasi die Krönung des zu Ereichenden. Damals hatte ich erfahren, wie viele Gespräche notwendig sind um einander zu verstehen und sogar eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Die damaligen Diskussionen wurden nach zwei Jahren eingestellt, die Teilnehmer dieser Runde hatten erkannt, dass es andere Formen der Kommunikation bedurfte um zu einem Miteinander zu kommen. Was wir erreicht haben, wir waren uns nicht mehr fremd und hatten eine gewisse menschliche Nähe entwickelt.

An diese Erfahrung dachte ich als ich am 24.4.2010 nach Dortmund ins Harenberg City Center eingeladen wurde um der Premiere des Tanzabends "Element X" nach der Choreographie von Xin Peng Wang und der Idee, Konzeption und dem Szenario von Christian Baier beizuwohnen. Element X ist aber auch Bestandteil des Henze Projekts der Ruhr 2010.

Das Dortmunder Ballett wurde begleitet von Hans-Werner Huppertz mit der Gitarre sowie der Musik von Hans-Werner Henze der bekannte Stücke der Klassik und Pop Musik neu interpretiert hatte und multimedial in den Abend einfließen ließ.

Selbstredend, dass in solch einem Haus kein Orchester Platz finden konnte, sondern nur der Gitarist Huppertz konzertant anwesend war.

 

  Das Publikum fand sich in der Eingangshalle in kleinen zufälligen Gruppen ein, kein Zeichen wann die Aufführung beginnen sollte.

Keine Plätze,  die Positionen waren zufällig durch den Einzelnen eingenommen worden. Freundlich lächelnd tauschte man gerade noch Gedanken aus, als eine Vierergruppe in schwarz gekleidet und weiß geschminkt, also gesichtslos würdevoll und ruhig den Raum betrat.

Sie fixierten den einzelnen Besucher mit ihren Augen, suchten ihn und mischten sich sodann unter die Menge.

Aufgeregt liefen sie durch die nun teilweise freien Räume, die Besucher wichen zurück. Es waren die Spiegel unserer täglichen Handlungen in denen wir uns so wichtig nehmen und die doch so leer sind. Irritationen breiteten sich aus. Sie nehmen uns auf mit unseren Gedanken, Gefühlen und Wünschen. Sie sind das fünfte Element, der Äther oder die Leere, nicht sichtbar und fassbar, die gefüllt werden muss und doch immer unter uns ist. Musik erklingt, die Kompagnie tritt auf – die Vorstellung. Da löst sich ein Tänzer, steigt in den Aufzug und entschwindet gestikulierend und kommt zurück. Was hat er gesehen, was entdeckt?

  Ortswechsel. Wir werden in den Amphisaal gelockt. Dort das klassische Romeo und Julia Ballet, nach der Musik, Royal Winter Music Nr.2, von Henze. Nur wo ist Julia? Wird etwa Julia unter uns sein? Nein.

Pantomimisch sucht der Solist sein Gegenstück oder das was er dafür hält. Er ist alleine. Die Musik "Echo-Canzone und Ciaconna" von Cazzati lässt ein Gefühl der Sehnsucht aufkommen. Ortswechsel. Es ist noch nicht gefunden was wir suchen.

Ist es denn  hier? Was suchen wir überhaupt? Die TänzerInnen sind wie kleine Geister, geduldig und nicht belehrend. Vertrauen entsteht. Sie zeigen uns die Grenzen der Räumlichkeiten auf, sie machen erst Räume erfahrbar. Flure, Treppen und Freiflächen, die wir so nie wahrnehmen und doch immer durchschreiten. Sie sind öffentlich, für jeden begehbar, weit, um Massen von Menschen durchzulassen. Eine Episode am Wegesrand wird nur außerhalb des Sichtfeldes erfasst, stört uns aber nicht in unserer Suche. Suche nach was? Und immer weiter geht es. Geduldig führt man uns. Der Aufzug bringt uns in die oberen Stockwerke, 18 Stockwerke hat das Harenberg-City-Center. Ein enges Zimmer, tausendfach gibt es diese Zimmer, standardisierte 10 qm. Oder mehr? Eine Schale mit Sand, ein Tisch, Licht und ein Panoramablick auf Dortmund. Ist es das was wir suchen, den Raum außerhalb? Henzes second Sonata aus seiner Royal Winter Music untermalt die Szene mit der Gitarre. Gespannt hören wir und ertragen die Enge.

Die Zeit rinnt dabei durch die Hände. Unsere Zeit? Die ach so kostbar und mit der wir doch nicht so recht was anfangen können. Es sind immer wieder die gleichen Dinge die wir Tag für Tag machen, eine endlos Schleife.

Wer programmierte uns nur? If else ohne Variable. Selbst die Gefühle sind standardisiert, die Begrüßung durch Umarmung geübt und angewendet. Was ist eigentlich Leben? Was ist Liebe? Nur Begriffe ohne Bedeutung, inhaltsleer? Der Sand rinnt weiter, hinter dem Gitaristen steht sie. Wer ist das? Wie eine Wächterin, mahnend. Bedenke! Die Zeit ist um, wir müssen weiter.

Stillstand ist bei uns nicht vorgesehen – nicht programmiert. Und doch kommen wir nicht weiter.
Die Endlosschleifen durchbrechen – die Autonomie über das Handeln wieder erlangen. Andere Inhalte. Räume überspringen um in Räume zu gelangen die unser Sein wieder mit Sinn erfüllt.

 

Auf der Brücke, dazwischen, Schreie des Schmerzes und der Lust, die keine Lust ist. LaBarbara Songs 1-10 ertönen. Das suchen und nicht finden hört nicht auf. Ermattung breitet sich aus. Die Besucher sind nun über das ganze Gebäude verteilt, Verharren auf allen Etagen und verfolgen gebannt das Geschehen im Foyer. Auf den Galerien und Brücken erwarten wir nun die Botschaft, schmerzhaft haben wir es gesehen, was fehlte. Ist die Suche nun beendet? Nein!
Die Suche ist dann beendet wenn wir das Fehlende benennen können und uns wieder mit ihm verbinden. Henzes Royal Winter Music ertönt wieder im Foyer. Dort wo Romeo jetzt seine Julia findet. Sie ist es die das Fehlende besitzt, es ist in ihr wie in uns allen, das eigene Ich welches ungezwungen und frei agieren kann und sollte. Dieses Ich, welches ein wahres Füllhorn ist, so man es frei lässt. Dieses Ich kann lächeln, lächeln das man auch lächeln nennen kann. Dieses geheimnisvolle Lächeln, welches uns zu dem führt was uns Halt gibt, was unseren Handlungen einen Sinn gibt, der universellen Liebe.

Und da kommen wir wieder zurück zu dieser eingangs genannten Diskussion. Es gab eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Gruppen, den Christen als auch den Buddhisten. Bei den Buddhisten gibt es eine Buddhaschaft die in jedem von uns ist, man muss sich nur von den anhaftenden Dingen lösen.
 Die Christen haben eine Analogie indem sie dem Menschen das Göttliche zuschreiben, welches in jedem ist. Denn dadurch das nach der christlichen Lehre Gott den Menschen geschaffen hat ist er in ihm auch vorhanden.
 

 Nur der Mensch muss diese Eigenschaft auch zulassen. Er ist es der sich gegen sich selber stellt und verwirrt durch die Räume geht, immer auf der Suche. Warum sucht er nur? Hat er es nicht erfasst, dass er alles in sich hat? Muss er erst seinen Mitmenschen fragen um zu erkennen? Erfährt er es dann, so ist es für ihn nicht glaubhaft. Die Suche geht weiter. If else ohne Variable. Die Folge: Absturz.
Wir haben ein Ballett der Berührungen erlebt, was unser Seele berührt hat, zärtlich und manchmal etwas fordernd. Es war ein Dialog der in eine Interaktion mündete, staunend haben wir unsere Gegebenheiten erkannt, die ach so einfach aber auch so schwer auf unseren Erwartungen lasten. Es fällt uns schwer uns dem zu öffnen, was uns gut tut. So werden wir weiter hasten zu unserem nächsten Leid, welches uns niemals befriedigen kann.

Das Schlußbild im Pas de deux  geht mir nicht aus dem Kopf, wo das Paar sich nur imitiert aber nicht annähern kann. Wo die bewegungslose Seele des Tänzers ihre Wünsche artikuliert, welche in dem Tanz der Tänzerin ausgedrückt wird. Er, der Tänzer kann seine Seele jedoch nicht fassen und gibt verzweifelt auf.

Deshalb: Geben Sie niemals auf.

Info:

Weitere Termine:

2. und 13. Mai,
5. Juni,
2. und 3. Juli

Karten gibt es unter den Telefonnummern:

Service-Telefon 0231/90 56-166
Theater-Hotline 0231/5027-222

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Dortmund

Fotos: Björn Hickmann, Stage Picture, Linde Arndt, EN-Mosaik

Bilder der Gallery  Björn Hickmann, Stage Picture,

Aus der Vergangenheit in die Zukunft die Gegenwart bewegen

[jpg] "Ruhrblicke" heißt die Fotoausstellung der Sparkassenfinanzgruppe im Sanaa Gebäude auf der Zeche Zollverein. Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes  trug vor, dass die Sparkassenfinanzgruppe schon immer im Ruhrgebiet vor Ort ein starker Partner im Bereich der Kultur war und ist.

So haben die Sparkassen sich in 2008  mit 140 Millionen Euro und 2009 mit 160 Millionen Euro an kulturellen Ereignissen beteiligt. Wichtig war es der Sparkassenfinanzgruppe sich im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010  mit einem eigenen Projekt einzubringen. Schwerpunkt sollte die Fotografie sein, wobei sie  als Kurator Professor Thomas Weski mit der Ausstellung "Ruhrblicke" gewonnen hatten.
                         
Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband,  hob die 32 Sparkassen in der Region Ruhrgebiet hervor. Wobei das kulturelle Engagement der Sparkassen den Wandel befördern soll. Fotografie als Gedächtnis, welches die Region darstellen soll, so hatte man sich das gedacht. Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich bis jetzt 400 Führungen für diese Ausstellungen eingebucht haben.

Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes meinte, es ist schon etwas Spannendes im Sanaa Gebäude eine Ausstellung zu organisieren, wobei dieses Gebäude selber ein Kunstobjekt ist. Es war die Folkwang Uni, die hier hilfreich bei der Organisation zur Seite stand. Nach dieser Ausstellung werden diese Exponate an sieben weiteren Orten zu sehen sein. Dr. Pleitgen wusste, dass durch die Dynamik des Kulturhauptstadtjahres 650 weiter Projekte gemeldet wurden.
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Professor Thomas Weski berichtete über die 11 Künstler, die ortskundig eine eigene Sicht der Region erarbeitet haben. 90% der Bilder sind zum ersten mal zu sehen. Die Bilder stellen allesamt Fragen und animieren den Betrachter Antworten zu geben. Wobei die Bereiche der Fotografen nicht konkurrieren werden, es ist quasi eine eigene Erkundung des Künstlers in der Region. Professor Dr. Norbert Lammers, Präsident des Deutschen Bundestages, hob die Besonderheit der Region hervor, die immer schon als eigenständige urwüchsige Region wahrgenommen wurde. Diese Region mit ihren starken Menschen strebt mit aller Kraft den Wandel an und zeigt mit welcher Kraft der Wandel gestaltet werden  wird.

 
Bergmann im Streb © Fotoarchiv Ruhr Museum   Vor der Kohle © Museum Ludwig, Köln, Fotosammlung

Es sind diese beiden Typen die ich stellvertretend für alle Menschen aus dem Ruhrgebiet aus den 50er Jahren ausgesucht habe. Ob Bergmann, Stahlkocher, sie waren die Menschen die NRW den Reichtum beschert haben, wovon wir heute noch leben. Sie haben das urbane Leben in der Region geprägt. Der Habitus dieser Menschen ist unverwechselbar. Sie sind nicht schön  im allgemeinen Sinne, sondern eher plump,  bieder aber direkt. Auch die Unterscheidung in Nationalitäten greifen nicht. Ob Pole, Türke oder auch Deutscher, sie allein hatten und haben etwas Gemeinsames – die "Maloche". Das aufeinander angewiesen sein prägte sie. Das galt für die Arbeit, aber auch für die Freizeit. Sportvereine, wie Schalke 04 oder der BVB Dortmund, sind mit dieser Einstellung entstanden. Noch heute haben diese Vereine den größten Zulauf. Wenn es dem Verein mal nicht so gut geht, geht man nicht direkt laufen, man hält und steht zusammen. Ja, man teilt Freud´ und Leid. Sie sind heute Legende und doch nicht mehr wegzudenken. Für den Rest der Republik war dieser urwüchsige Menschenschlag nicht fassba, ja löste sogar ein Naserümpfen aus.

Dieses Gebiet, diese Region, das Ruhrgebiet sollten die 11 Fotografen erkunden, sichtbar und fassbar machen, ungeschminkt und real. Seine durch ihn geprägte Umwelt, die noch steht und doch in vielen Arealen schon zerfällt.

  • Bernd & Hilla Becher
  • Laurens Berges
  • Joachim Brohm
  • Andreas Gursky
  • Jitka Hanzlova´
  • Candida Höfer
  • Matthias Koch
  • Elisabeth Neudörfl
  • Jörg Sasse
  • Thomas Struth

Bernd und Hilla Becher sind seit den 60er Jahren im Ruhrgebiet tätig. Die von ihnen gemachten Aufnahmen, ausnahmslos architektonische Bauten der Industrie, werden mit anderen Regionen vergleichbar gemacht. Im Vergleich zeigen sich die unterschiedlichen Sprachen in den von ihnen fotografierten und verglichenen Bauten. Es sind nicht nur funktionale Bauten für sie, vielmehr verstehen sie Bauten als Skulpturen. Im Kontext zu den ihnen umgebenen Landschaften entstehen so Gesamtbilder, die von ihnen als Gesamtkunstwerk ausgewiesen werden.

Laurens Berges zeigt den stetigen Verfall der einmal sicherlich bewohnten Bauten. Wie mit einem Skalpell geht er in die Bauten und legt das frei, woraus man in der Betrachtung das Ehemalige erahnen kann. Die Tristesse der Viertel und Bauten spürt man körperlich. Man möchte gestalten, eingreifen um ihnen, den Objekten, ein pulsierendes Leben einzuhauchen.

Joachim Brohm widmet sich den urbanen Landschaften der Region, sucht Spuren der nicht mehr vorhandenen Bewohner. Setzt die gefundenen Spuren mit der Natur in den verschiedenen Jahreszeiten im Kontext. Der Eindruck entsteht, es ist noch nicht vorbei, es wird weitergehen, die Region atmet nur durch um sodann sich zu regenerieren.

Hans-Peter Feldmann
  macht Stellvertreter Fotografien indem er Bürgermeister der Region sich ihr eigenes Umfeld auswählen lässt und sie dort fotografiert. Der Stolz dieser Menschen, alles Amtsträger, zeigt sich in den Fotos. Stolz für das schon Erreichte, Stolz auf das Vergangene, Stolz auf das noch zu Gestaltende. Sie, die Amtsträger, die eine Vorbildfunktion haben sollen, sind sich ihrer Rollen auch bewusst und tragen diese auch mit Würde.

Andreas Gursky stellt in seinen Werken das uniforme der Menschen dar, er malt mit seinen Bildern, welche natürlich Fotos sind, Gemälde von einer tiefen Poesie. Durch diese Fotos wird eindringlich und liebevoll das Sehnen des Dazugehörens dokumentiert. Uniform soll aber nicht bedeuten, alles gleich, vielmehr sind doch marginale Unterschiede zu erkennen.

Jitka Hanzlová erkennt das ursprüngliche und starke in der Landschaft und der darin wohnenden Menschen. Sie, die Menschen, prägten und prägen diese Landschaft Mit ihnen entstand und entsteht Starkes aber auch Eigentümliches. Ein rauhes Umfeld, welches ambivalente Personen birgt. Man mag es ihnen nicht zutrauen und doch sind sie es die Gestaltung ihrer Umwelt erreicht haben.

Candida Höfer zeigt uns Bauten die etwas anscheinend Sakrales haben, doch es sind die ehemaligen Industriegebäude, die einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Die Gegensätze der Klassen mit ihren Bauten werden von ihr thematisiert. Die Frage stellt sich, ob der ehemalige Industriebau oder der Prunkbau den größeren Wert besitzt. Es ist eine subtile Ästhetik in den Fotografien zu erkennen, die zu weiterem Denken anregt.

Mathias Koch zeigt in seinen Fotografien die Landschaften, die einen Rest der industriellen Zeit zeigen. Die riesigen Areale der ehemaligen Industrielandschaften sind bis auf die Grundmauern abgewickelt. Sie zeigen aber auch den zaghaften Wandel hin zu einer wieder natürlichen Landschaft. Es soll jedoch nicht ganz die ehemalige Nutzung vergessen sein, zumindest Andeutungsweise soll das Vergangene erhalten bleiben.

Elisabeth Neudörfl
zeigt mit ihren Fotografien die Wohnbauten und deren Umfeld der Region. Reine funktionale Wohnbauten ohne Schnick Schnack in dem die Enge der in die Landschaft gestellten Bauten, der Enge der Arbeitsplätze entspricht. Wuchernde Sträucher und Bäume, welche die Wohnhäuser einrahmen, verstärken das Gefühl der Enge. Durchbrochen wird diese Enge durch das Licht, welches eine gewisse Hoffnung aufkommen lässt.

Jörg Sasse zeigt eine Vielfalt der Region, er sieht sie ganz am Horizont mit all ihren Merkmalen. Er verlässt seine Position um die Reichhaltigkeit einzugrenzen um sie überschaubarer zu machen. Die heile Welt ist in einem größeren Ausschnitt nicht mehr heile Welt, sondern nur noch Teil eines viel größeren von der Wirtschaft diktierten Bildes. Heimatgefühle könnten erwachen, jedoch die Idylle ist im Wandel. Und der Wandel noch nicht abgeschlossen.

Thomas Struth zeigt den menschlichen Schaffensdrang in der Konstruktion seiner Industriewerke. Wie Raumschiffe zeigen sie einen Anlagenbau mit einer eigenen Ästhetik.  Leitungen und Rohre als Straßen die Rohstoffe transportieren. Behälter die mit Fantasie den Wohnsilos gleichen, aber doch nur Silos von Rohstoffen sind. Da wird die Oxygen Zufuhr eines Stahlkoches schon mit einem simulierten Sonnenaufgang gleichgesetzt. Die städtebauliche Architektur des Menschen ist gleich der Architektur seiner Produktionsanlagen, so meint man aus seinen Bildern zu sehen.
 
Alle 11 Künstler zeigen die Facetten des Ruhrgebietes und doch können sie nicht das Ganze des Ruhrgebietes zeigen. Es wäre ein Unterfangen welches immer unvollkommen sein würde.
     
Und doch ist bei allen gemeinsam der Aufbruch in ihren Werken zu sehen. Der Anfang ist gemacht, hier wurde er dokumentiert. Dem Betrachter bleibt es überlassen, wohin die Reise geht. Die richtigen Fragen sind gestellt, die Antworten müssen noch erfolgen. Die Geschichte wird diese Antwort sicher übermitteln. "Kultur durch Wandel, Wandel durch Kultur", so das Credo der Kulturhauptstadt. Dies setzt eine besondere Art von Menschen voraus, die unverwechselbar den Zwang des Wandels begreifen und letztendlich zusammen gestalten. Diesen Typus Mensch hat das Ruhrgebiet, hart und weich, zart und grob, zupackend und loslassend. Dieser Typus fragt oder redet nicht lange drum herum, er packt eher an um alles zu einem guten Ende zu bringen. Dieser Typus kann nicht widersprüchlicher sein, er weint bitterlich wenn sein Fußballverein einmal verliert, er ist aber stolz und glücklich über das von ihm einmal Erreichte. Die schnörkellose Art wirkt manchmal abstoßend, ist aber nicht anderes als eine direkte Art etwas auf den Punkt zu bringen. Seine Arbeit hat ihm eine Konditionierung aufgezwungen, die ihm in kritischen Arbeitssituationen das Überleben sicherte. Warum sollte  er anders sein?

Zum Schluß noch zu dem Ausstellungsgebäude, dem Sanaa Gebäude. Es ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Haus. Außergewöhnlich deshalb, weil die Räume des Drinnens und Draußens irgendwie aufgehoben sind. Im Raum stehend hat man das Gefühl doch draußen zu sein. Die Anordnung der Fenster die alle in ihrer Größe unterschiedlich sind vermitteln ein Gefühl des Unfertigen. Die Geschoßhöhen die auch teilweise dramatisch variieren haben einesteils etwas Erhabenes und andererseits etwas wohnliches,  gemütliches.

Das Wesentliche ist jedoch eindeutig durch die Nutzung durch den Menschen zu erkennen. Betritt der Mensch einen Raum, so erfährt der Raum eine Wandlung – es ist komplett.

Info:

Ausstellungsort
SANAA-Gebäude
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Straße 209 (Ecke Bullmannaue)
45309 Essen

Öffnungszeiten
24. April bis 24. Oktober 2010
Täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene 4,50 Euro,
ermäßigt 2,00 Euro (Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren, Schüler und Studierende, Menschen mit Behinderung ab 70%, Wehr- und Zivildienstleistende, Menschen mit Sozialhilfebezug),
Gruppen ab 10 Personen: je 4,00 Euro, Schüler- und Studentengruppen im Zusammenhang mit einer Führung: 1,00 Euro zzgl. Führungsentgelt,
Führungsentgelt für Gruppen bis 20 Personen: 60,00 Euro
Ticket berechtigt am Besuchstag zum ermäßigten Eintritt (4,00 Euro) in die Dauerausstellung des Ruhr Museum (Kohlenwäsche)

Informationen zur Ausstellung
Buchung von Gruppenführungen
Info-Hotline RUHR.2010: +49 (0)1805-45 2010
Festnetzpreis 0,14 Euro/Minute, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Minute

 

Lokale Helden – Kunstraum-EN bei Kaisers

Wenn es um den Gedanken "Local Heroes" geht, um Kunst und Kultur, um Netzwerke, Austausch, Gemeinsamkeiten, dann geht es nicht nur um die ganz Großen dieser Welt, sondern auch um viele kleinere Facetten, die gebündelt wieder ein großes Ganzes ergeben.

So möchte auch der Kunstraum-EN seinen Beitrag vor Ort zur Local-Heroes-Woche in Ennepetal leisten.

Von insgesamt 15 Mitgliedern des heimischen Kunstraum-EN e.V. stellen
9 Künstler vom 2.5. – 29.5.2010 im früheren Kaisers-Supermarkt, Voerder Str. 40 in Ennepetal aus.

Wieder einmal nehmen sie die Herausforderung an nicht das Ambiente einer exclusiven Galerie zu nutzen, sondern an einem ungewöhnlichen Ort ihre Werke zu präsentieren und Besuchern und Kunstinteressierten  ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst dar zu bieten.

So werden sowohl Malereien in unterschiedlichsten Techniken, Fotografien, Skulpturen und Projekte den ehemaligen Supermarkt einer ungewöhnlichen, neuen Nutzung zuführen und dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen bieten.

Die teilnehmenden Künstler des Kunstraum-EN e.V. sind:
Linde Arndt, Ennepetal  / Anja Dahl, Wuppertal / Johann-Peter Müller-Ante, Sprockhövel / Andrea Hüsken, Ennepetal /  Renate Schmidt-V., Gevelsberg / Timothy Vincent, Wetter / Werner Kollhoff, Ennepetal / Christoph Liebelt, Hagen / Beate Koch, Schwelm

Die Gruppe wird ergänzt  durch drei Gastkünstler, die das erste Mal mit dem Kunstraum-EN zusammen ausstellen und die das Angebot der künstlerischen Werke noch um einiges bereichern.

Bettina Brökelschen, Dortmund. Nicht nur in Dortmund, wo sie wohnt, eine überaus bekannte und begabte Künstlerin, die auch im Fernsehen und bei vielen  Benefiz-Veranstaltungen und anderen sozialen Projekten sich mit ihrer Kunst eingebracht hat, wird zusätzlich zu den für
die Dauer der Ausstellung vorgesehenen Werken nur zum 2. Mai 2010, zur Vernissage drei ihrer gemeinsam mit Prof. Luigi Colani gemalten und signierten Werke präsentieren.

Sven Vogler, Gelsenkirchen kommt mit einer neuen Gestaltungstechnik, der Abrasion, zur Ausstellung hinzu. Die Arbeiten erscheinen wie eine mikroskopische Analyse kleinster Bildausschnitte von Bleistift- oder Kreidezeichnungen. Eine spannende Erfahrung neuer Eindrücke und Empfindungen.

Gigo aus Essen,  hat mit seiner Malerei viele Punkte im öffentlichem Raum bereits erobert. Seine Partner sind Kommunen, Institutionen,sowie Privat Personen die sich für Kunst im öffentlichem Raum einsetzen und diese fördern.

Die Werke, sind oftmals mit figurativem Inhalt gefüllt.
Nicht selten ist sein Wirken mit sozialem Handeln verbunden.

 

 

 

Die Vernissage findet am Sonntag, den 2. Mai 2010 um 17:00 Uhr statt und SIE sind herzlich eingeladen.

In der Local Heroes Woche vom 3. – 8. Mai 2010 ist täglich geöffnet von 10:00 bis 13:00 Uhr
und 16:00 bis 19:00 Uhr

danach: Di + Sa 10:00 bis 13:00 Uhr  Do 16:00 – 19:00 Uhr



Seit Monaten bemühe ich mich persönlich  um kreative Vorschläge zur Verschönerung und des Erhaltes des denkmalgeschützten Bahnhofes.

Daher habe ich mich entschlossen, nur für die Local-Heroes-Woche vom 2. – 8. Mai 2010,  sollte eines oder mehrere meiner Bilder gekauft werden, 1/3 des Kaufpreises dem Verein zur Erhaltung des denkmalgeschützten Bahnhofes zu spenden, in der Hoffnung dass bald ein tragfähiges Konzept aufgestellt und der Bahnhof gerettet werden kann.

 

 Linde Arndt für EN-Mosaik