Kreistag besetzt Gremien, Landrat vereidigt

(pen)  Wahlen und Regularien bestimmten die konstituierende Sitzung des neuen Kreistages. Die Vereidigung des Landrats Dr. Arnim Brux, die Wahl seiner drei Stellvertreter, die Bildung und Besetzung der Fachausschüsse sowie die Verteilung der politischen Sitze in den Aufsichtsräten, Institutionen, Vereinen und Gesellschaften, an denen der Kreis beteiligt ist, standen auf der Tagesordnung. Zu letztgenannten zählten unter anderem die Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, die Verbandsversammlungen des Regionalverbandes Ruhr und des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sowie die AVU und die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr.

Eröffnet wurde die erste Sitzung des neuen Gremiums traditionell vom so genannten „Alterspräsidenten“. Diese Aufgabe fiel dem FDP-Kreistagsabgeordneten Artur Peschel aus Wetter zu. Peschel nahm Brux auch den Eid für dessen zweite Amtszeit als Landrat bis 2015 ab. Wörtlich lautet die Formel für den hauptamtlichen Landrat: „Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach besten Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen Jedermann üben werde.“

Als stellvertretende Landräte, die Brux bei der repräsentativen Vertretung des Kreises entlasten, wählten die Kreistagsmitglieder Sabine Kelm-Schmidt (SPD, Hattingen), Willibald Limberg (CDU, Sprockhövel) und Jörg Obereiner (Bündnis90/Die Grünen, Breckerfeld).

Unterstützt werden Kreistag und Kreisausschuss zukünftig von sechs freiwillig eingerichteten Fachausschüssen. Dies sind wie bisher der Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen (Vorsitz Wolfgang Richter, SPD, Herdecke), der Ausschuss für Kreisentwicklung, Wirtschaft und Verkehr (Vorsitz Klaus Krägeloh, CDU, Gevelsberg), der Ausschuss für Soziales und Gesundheit (Vorsitz Helga Vogt, SPD, Witten), der Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur (Vorsitz Sabine Kelm-Schmidt, SPD, Hattingen) und der Schulausschuss (Vorsitz Prof. Dr. Rainer Bovermann, SPD, Hattingen). Erstmals gebildet wurde der Ausschuss für Arbeitsmarktpolitik (Vorsitz Jörg Obereiner, Bündnis90/Die Grünen, Breckerfeld).

Bereits im Vorfeld der Kreistagssitzung hatten sich die Fraktionen auf ihre Vorsitzenden verständigt. Dies sind Olaf Schade (SPD, Hattingen), Friedrich-Wilhelm Nockemann (CDU, Schwelm), Paul Lang (Bündnis90/Die Grünen, Wetter), Gilbert Gratzel (FDP, Hattingen) und Willi Kloppenburg (Die Linke, Witten).

Stichwort Kommunalwahl

Gewählt worden waren Kreistag und Landrat bei der Kommunalwahl Ende August. Dabei erzielten die Parteien folgende Ergebnisse: SPD 38,8 Prozent (28 Kreistagssitze), CDU 29,4 (22) Bündnis90/Die Grünen 12,8 (9), FDP 8,6 (6), Die Linke 5,3 (4), Freie Wähler Ennepe Ruhr 1,9 (1), NPD 1,7 (1), Wittener Bürger Gemeinschaft 1,5 (1).

Bei der Wahl zum Landrat setzte sich Dr. Arnim Brux (SPD) mit 46,7 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen seine Mitbewerber Annette Fischer, Jörg Obereiner (Bündnis90/Die Grünen), Ronald Mayer (FDP), Thorsten Crämer (NPD) und Karlheinz Berger-Frerich (Die Linke) durch. Der Kreistag ist bis 2014 gewählt, der Landrat bis 2015.
 

Kreistag besetzt Gremien, Landrat wird vereidigt


(pen) 31 Tagesordnungspunkte wird der im August neu gewählte Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises in seiner konstituierenden Sitzung am Montag, 2. November, abarbeiten. Neben der Bildung und Besetzung der Pflichtausschüsse sowie der freiwilligen Ausschüsse für die nächsten fünf Jahre steht die Wahl von Vertretern des Kreises für eine Vielzahl von Gremien im Mittelpunkt. Bestimmt werden unter anderem die Mitglieder der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe sowie der Verbandsversammlungen des Regionalverbandes Ruhr und des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Weiterhin entscheiden die Kreistagsmitglieder darüber, wen aus ihren Reihen sie in Beiräte und Aufsichtsräte verschiedener Unternehmen und Einrichtungen entsenden.

Bereits zu Beginn der Sitzung wird Dr. Arnim Brux nach seiner Wiederwahl bei der Kommunalwahl für die nächsten sechs Jahre für das Amt des Landrats vereidigt.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 17.00 Uhr im Kreistagssitzungssaal des Kreishauses in Schwelm. Die Tagesordnung sowie die entsprechenden Vorlagen stehen auch im Internet. Sie sind unter www.en-kreis.de im Bereich Politik/Sitzungskalender zu finden.

 

In 70 Praxen wird gegen die Neue Influenza geimpft

70 Arztpraxen aus den Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises haben sich bereit erklärt, Patienten gegen die Neue Influenza, die sogenannte Schweinegrippe, zu impfen.

„Ab Montag, 26. Oktober, können die Impfungen im Ennepe-Ruhr-Kreis beginnen. Alle interessierten Patientinnen und Patienten sollten sich zuvor von ihrem Hausarzt beraten lassen. Falls dieser die Impfung nicht selbst durchführt, können sie sich einen Termin bei einer der genannten Impfstellen geben lassen“, so Dr. Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Der Kreis habe bislang 6.500 Impfdosen geordert, die über sieben autorisierte Apotheken an die Arztpraxen ausgeliefert werden. Bei Bedarf können wöchentlich weitere Impfdosen nachgefordert werden. Die Impfaktion wird sich voraussichtlich über mehrere Monate hinziehen.

"Zuerst sollten möglichst vorrangig Personen aus dem Gesundheitswesen und dem Bereich der öffentlichen Sicherheit geimpft werden. Diese Personengruppen sollten mit ihren jeweiligen Betriebsärzten Kontakt aufnehmen", rät Boschek. „Die Impfungen sind grundsätzlich freiwillig. Alle Personen – unabhängig von ihrer Berufstätigkeit – die eine Impfung wünschen, können auch geimpft werden. Empfohlen wird die Impfung besonders für Menschen mit besonderen gesundheitlichen Risiken. Dazu gehören zum Beispiel Diabetiker und Menschen mit Asthma oder einer chronischen Bronchitis. Leider gibt es bisher noch keinen empfohlenen Impfstoff für Schwangere.“.

Nach der Einschätzung des Landes sei davon auszugehen, dass ausreichend Impfdosen für die Bevölkerung des Ennepe-Ruhr-Kreises zur Verfügung stehe. Die Nachbestellung des Impfstoffes erfolge zentral über den Fachbereich Soziales und Gesundheit, der vor Ort die Koordination der Impfaktion inne habe. Die Impfungen der Bevölkerung erfolgen ausschließlich über die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen.

Hinweis:
Die Liste der Ärztinnen und Ärzte kann auf der Homepage des Ennepe-Ruhr-Kreises www.en-kreis.de unter Bürgerservice/ Informationen von A-Z/ Neue Influenza AH1N1 eingesehen werden. Dort sind auch die Rufnummern für die Anmeldung zum Impftermin angegeben.

Anlage: Liste der Impfstellen im Ennepe-Ruhr-Kreis

Aktuelle Meldung 17.10.09 – Zahl der an „neuer Grippe“ Erkrankten gestiegen

Aus aktuellem Anlass setzen wir nachfolgenden Artikel in den Hauptteil unseres Internet-Magazins


(pen) Die Zahl der an „neue Grippe“ Erkrankten hat sich am Samstag im Ennepe-Ruhr-Kreis deutlich erhöht. Hintergrund: Rund 50 Teilnehmer einer Konfirmandenfreizeit aus Hattingen kehrten mit Krankheitssymptomen aus Husum in Schleswig-Holstein zurück.

Bei drei der Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren konnte die „neue Grippe“ nachgewiesen werden, damit gelten alle Teilnehmer mit ähnlichem Krankheitsbild ebenfalls als erkrankt. Da bei der Fahrt insgesamt 200 Jugendliche und Betreuer dabei waren, könnte die Zahl der Fälle von „neuer Grippe“ im Laufe der nächste Woche noch weiter steigen. „Die gute Nachricht“, so Dr. Hans Joachim Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises, „alle Kinder können zu Hause behandelt werden. Allen geht es soweit gut, alles deutet auf unproblematische Krankheitsverläufe hin.

                       
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30 neue Staatsbürger im Ennepe-Ruhr-Kreis

(pen) „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“ Mit diesem Satz dokumentierten Menschen aus Europa, Afrika, Asien und Südamerika im Schwelmer Kreishaus ihre Entscheidung, deutsche Staatsbürger zu werden. „Ihre heutige Einbürgerung garantiert ihnen staatsbürgerliche Rechte und Pflichten und den umfassenden Schutz des Staates. Sie bedeutet volle Teilhabe an den Bürgerrechten und ist ein bedeutender Schritt für Ihre Integration in unsere Gesellschaft“, machte Kreisdirektorin Iris Pott bei der Übergabe der Urkunden deutlich.

         

Zu der Feierstunde im Kreistagssitzungssaal waren 30 Teilnehmer aus 12 Ländern erschienen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind sie in Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel und Wetter zu Hause. Die Veranstaltung bildete für die neuen Staatsbürger den Schlusspunkt unter einen oft langen Gedanken-, aber auch Verwaltungsprozess. „Wer deutscher Staatsbürger werden will, muss eine Vielzahl von Voraussetzungen erfüllen“, machte Pott in Anspielung auf die gesetzlichen Vorgaben deutlich. Dazu zählen ein seit acht Jahren rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland, die Möglichkeit, den Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten sowie ausreichende Deutsch- und Deutschlandkenntnisse. Außerdem dürfen sich die Bewerber keiner Straftat schuldig gemacht haben und müssen grundsätzlich bereit sein, auf ihre alte Staatsangehörigkeit zu verzichten.

„Am Ende geht es dabei um mehr als um einen Ausweis, auf dem ´Bundesrepublik Deutschland´ steht. Sie unterliegen jetzt nicht mehr dem Ausländerrecht, sondern verfügen über die Rechte, aber auch die Pflichten eines deutschen Staatsbürgers. Nutzen Sie die damit in einer lebendigen und stabilen Demokratie verbundenen Möglichkeiten. Gehen Sie wählen, engagieren Sie sich in Initiativen, Vereinen und Parteien, mischen Sie sich ein, stellen Sie uns Ihre Kenntnisse und Kompetenzen zur Verfügung“, appellierte Pott, die sich abschließend beim Blockflötenquartett der Musikschule Ennepetal für den musikalischen Rahmen bedankte.

Die Veranstaltung in Zahlen

Die 30 neuen deutschen Staatsbürger stammen aus 12 verschiedenen Ländern: Brasilien (2), Estland (1) Irak (1), Kamerun (1), Kroatien (1), Marokko (1), Mazedonien (1), Montenegro (1), Niederlande (3) Polen (3), Serbien (1), Türkei (9). Fünf der Eingebürgerten galten vorher als staatenlos.

Die Neubürger wohnen derzeit in folgenden Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises: 1 in Breckerfeld,
8 in Ennepetal, 6 in Gevelsberg, 5 in Hattingen, 1 in Herdecke, 4 in Schwelm, 2 in Sprockhövel, 3 in Wetter. Wittener sind nicht vertreten, dort ist die Kreisverwaltung nicht zuständig, die Stadt verfügt über ein eigenes Ausländeramt. Unter den 30 neuen deutschen Staatsangehörigen befinden sich 17 Frauen und 13 Männer. Insgesamt konnten in diesem Jahr bisher 171 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis eingebürgert werden.

 

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Demenz – oder normale Vergesslichkeit?

Auftakt der Reihe "Wir sprechen über Demenz"

(pen) Wie unterscheiden sich eigentlich Demenz und „normale“ Vergesslichkeit? Wie wirken die neuen Medikamente, die in den letzten Jahren zur Behandlung der Alzheimerkrankheit zugelassen wurden? Halten sie, was sie versprechen? Wann sind Psychopharmaka erforderlich? Schaden sie mehr als sie nutzen? Um diese Fragen geht es am Donnertag, 22. Oktober 2009 im Rathaus Gevelsberg (Rathausplatz 1). Referent Axel Spenner, Oberarzt Gerontopsychiatrie am Demenz-Servicezentrum für die Region Dortmund, ist von 17 bis 18:30 Uhr zu Gast.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt für die Reihe „Wir sprechen über Demenz … miteinander“. Bis Januar 2009 bietet der Arbeitskreis Demenz im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis Gesprächsrunden, Vorträge und Diskussionen an. Die Mitglieder des Arbeitskreises Demenz möchten so dazu beitragen, das Thema Demenz öffentlich zu machen, über Demenz zu informieren, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben, Ängste abzubauen, neue Impulse aufzugreifen und Ideen auf den Weg zu bringen.

Der Arbeitskreis Demenz ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitern aus dem ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsbereich, Ärzten, Beratern, Angehörigen und ehrenamtlich Tätigen. Der Arbeitskreis trifft sich mehrmals im Jahr und kommt dem dringenden Wunsch der Teilnehmer nach inhaltlicher Vernetzung nach. Die Zusammenarbeit in diesem Kreis trägt inzwischen Früchte und hat Einzelne inspiriert, Veränderungen in ihren Berufsalltag zu integrieren bzw. ehrenamtlich Aktive zusammengebracht und vielfältige Projekte entstehen lassen.

Fragen zur Veranstaltungsreihe beantwortet die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS EN-Süd, Telefon 02332/664029.

„Das ist die Hölle für mich“ – Runder Tisch will Stalkingopfern helfen

(pen) „Es ist die Hölle!“ Stalkingopfer müssen nicht lange nach Worten suchen, um ihre Lage auf den bedrückenden Punkt zu bringen. Wer sich im Visier eines Stalkers befindet, für den sind ständige Anrufe, Verunglimpfungen im Freundes- und Bekanntenkreis, SMS-Terror und überfüllte virtuelle und reale Briefkästen mit „Liebes“bekundungen und Drohungen an der traurigen Tagesordnung.


„Wut und Angst breiten sich bei den Betroffenen schnell aus, dazu das ohnmächtige Gefühl, den Stalker nicht loswerden zu können, ihm mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert zu sein“, beschreibt Renate Terboven, Koordinatorin des runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis, die Gefühlswelt der Opfer. „Am häufigsten sind das übrigens Frauen, die nach einer Trennung von ihrem Ex-Partner verfolgt, belästigt und bedroht werden. Dies kann in schweren Fällen bis zu Einbruch, Gewalt oder gar Tötung des Opfers führen.“

Die Mitglieder des runden Tisches wollen in einer Veranstaltung aufzeigen, wie die Macht der Stalker begrenzt werden kann. Diese findet am Donnerstag, 5. November, von 9 bis 16:30 Uhr im Haus Theresia in Hattingen statt und wendet sich vor allem an diejenigen, die beruflich mit Stalkingopfern arbeiten. Anmeldungen sind ab sofort und bis zum 2. November möglich, die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro. [s.auch PDF-Flyer] Auf dem Programm stehen Vorträge und Arbeitsgruppen. Thematisiert werden unter anderem die psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Stalking, die rechtlichen Möglichkeiten der Opfer und der Umgang der Polizei mit Stalkern. In den Arbeitsgruppen geht es darum, wie man Stalkern begegnen sollte, wie Opfer unterstützt werden können und um das Thema Web-Stalking.

Ansprechpartner für Anmeldungen ist die Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises, Inge Röße, 02336/93 2061.

Stichwort „Runder Tisch EN gegen häusliche Gewalt“

Der „Runde Tisch EN gegen häusliche Gewalt“ besteht seit 1999. Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen, dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Gesundheitswesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der Kreisverwaltung arbeiten gemeinsam daran, die Situation gewaltbetroffener Frauen nachhaltig zu verbessern und Gewalt öffentlich zu ächten. Schirmherr ist Landrat Dr. Arnim Brux.

Aktuelles zur „Neuen Grippe“ [14.10.2009]

 

„Neue Grippe“: Kreis erwartet erste Lieferung von 6.500 Impfdosen

(pen) Ungeachtet der Diskussionen über Impfung und Impfstoff gegen die „neue Grippe“ laufen die Vorbereitungen für die bundesweit geplante Impfaktion im Fachbereich Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung weiter. „Inzwischen ist klar, dass uns in der übernächsten Woche (44. Kalenderwoche) die ersten 6.500 Impfdosen für die Menschen im Kreis zur Verfügung stehen. Die zurzeit vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen sowie die entfachte Debatte um das Für und Wider werden möglicherweise zu einer nicht sehr hohen Nachfrage beitragen“, blickt Dr. Hans-Joachim Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises, dem 26. Oktober entgegen.

Ansprechpartner für die Impfung sind rund 70 Arztpraxen in allen Städten des Kreises. „Die entsprechende Liste mit allen notwendigen Details werden wir im Laufe der nächsten Woche veröffentlichen“, kündigt Dr. Boschek an. Er geht davon aus, dass es spezielle Impfsprechstunden geben wird. Hintergrund dafür ist die Liefergröße des Impfstoffes in Zehner-Einheiten. „Einmal angemischt, müssen alle Einheiten möglichst zeitnah injiziert sein, ansonsten werden sie unbrauchbar und müssen ungenutzt weggeworfen werden.“

Zum Auftakt der Impfaktion soll vor allem der Schutz derjenigen im Fokus stehen, die im medizinischen Versorgungssystem arbeiten und damit ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Dazu zählen Ärzte, Krankenpfleger und Assistenzpersonal in Kliniken und Praxen sowie Mitarbeiter im Rettungs- und Krankentransportdienst. „Ihre Gesundheit ist letztendlich auch dafür ausschlaggebend, dass Patienten angemessen versorgt werden können“, macht Dr. Boschek deutlich. Gleichzeitig unterstreicht er: „Jeder entscheidet für sich, ob er sich impfen lässt oder nicht. Einflussfaktoren können dabei der Beruf aber auch Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes sein. Als Entscheidungshilfen dienen beispielsweise ein persönliches Gespräch mit dem Hausarzt sowie die Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts.“

Die Gesundheitsämter der kreisfreien Städte und Kreise übernehmen bei der Impfaktion auch eine wichtige logistische Aufgabe. „Wir erfassen wöchentlich die Zahl der durchgeführten Impfungen und die Summe der für die Folgewoche benötigen Impfdosen. Beim Verteilen an die Ärzte im Kreis arbeiten wir mit sieben Apotheken und drei Krankenhausapotheken zusammen“, so Dr. Boschek. Wöchentlich kann der Kreis bis zu 2.300 Dosen je 100.000 Einwohnern anfordern. Bundesweit stehen 80 Millionen Dosen des Impfstoffes zur Verfügung, auf Nordrhein-Westfalen entfallen davon 10 Millionen.

Abschließend warnt Dr. Boschek davor bei der teilweise aufgeregten Diskussion um die „neue Grippe“ die saisonale Grippe und die Impfung gegen sie aus den Augen zu verlieren. „Schließlich gibt es nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts jeden Winter allein in Deutschland 8.000 bis 11.000 grippebedingte Todesfälle, insbesondere von älteren Menschen.“

Nach Angaben des Kreises liegt die Zahl der bisher an der „neuen Grippe“ Erkrankten bei 250. Die Betroffenen kommen aus Breckerfeld (18), Ennepetal (40), Gevelsberg (30), Hattingen (19), Herdecke (18), Schwelm (20), Sprockhövel (15), Wetter (16) und Witten (74). In den letzten vier Wochen wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis damit weniger als 20 Neuerkrankungen gezählt.

Für Bürgeranfragen hat Call NRW, das Bürger- und Servicecenter der Landesregierung, eine Hotline geschaltet. Sie ist wochentags von 8 und 18 Uhr unter 01803/100 210 (9ct./Min, abweichende Tarife aus Handynetzen) zu erreichen. Zusätzlich wurde unter der Adresse www.neuegrippe.nrw.de eine Internetseite eingerichtet.

Stichwort Symptome der „neue Grippe“

Symptome, die auf die „neue Grippe“ hindeuten, sind ein plötzlich beginnendes Krankheitsgefühl, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskel-, Glieder- und/oder Kopfschmerzen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, Husten oder Schnupfen. Wer unter diesen auf der Heimreise oder nach der Rückkehr leidet, sollte telefonisch Kontakt mit seinem Hausarzt aufnehmen. So kann dieser, nach Vereinbarung eines kurzfristigen Untersuchungstermins, die erforderlichen infektionshygienischen Vorbereitungen treffen. Bis zur Klärung der Situation sollten unnötige Kontakte zu Dritten vermieden werden.

Neue Ansprechpartnerin für die Aids-Beratung

 (pen) Neue Aufgabenverteilung im Fachbereich Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung: Seit Anfang des Monats ist Maria Roth für die Aids-Beratung zuständig, Vorgängerin Claudia Pollmann hat den Aufgabenbereich wohnbezogene Hilfen für behinderte Menschen übernommen.

                                           

Roth bietet ab sofort zweimal wöchentlich Sprechstunden an. Montags steht sie im Schwelmer Kreishaus, Hauptstr. 92, im Raum G 111 zwischen 14 und 15:30 Uhr zur Verfügung. Dienstags ist sie in der Wittener Nebenstelle der Kreisverwaltung, Schwanenmarkt 5-7, Raum 109 zur gleichen Zeit persönlich erreichbar. Termine außerhalb dieser festen Sprechstunden sind nach telefonischer Vereinbarung möglich.

Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Themen HIV und Aids sowie andere, sexuell übertragbare Krankheiten. Zudem ist auch ein anonymer und kostenloser HIV-Antikörpertest möglich. „Bei unseren Angeboten arbeiten wir mit anderen Institutionen zusammen und können Betroffene auch sehr gezielt weitervermitteln, falls Sie spezielle Hilfe benötigen. Dabei unterliegen wir der gesetzlichen Schweigepflicht und behandeln alle Angaben streng vertraulich“, unterstreicht Roth.

Erreichbar ist Maria Roth unter der Telefonnummer 02336/93 2432 und der e-Mail Adresse M.Roth@en-kreis.de.

Wohnortnahe Versorgung für psychisch kranke Menschen verbessert

(pen)  Die wohnortnahe Versorgung von Menschen mit akuten psychiatrischen Problemen, die zu ihrem eignen Schutz stationär untergebracht werden müssen, hat sich mit Beginn des Monats deutlich verbessert. Aus der bisher ebenfalls für den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständigen Hans-Prinzhorn-Klinik in Hemer (Märkischer Kreis) wurden 40 Plätze in die Katholischen Kliniken Hattingen-Niederwenigern und in das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke verlagert.

„Diese beiden Fachkrankenhäuser sind neben Hemer bereits seit Jahren für die Betreuung der Betroffenen zuständig gewesen. Das Plus von jeweils 20 Plätzen pro Haus sorgt dafür, dass jetzt alle Erkrankten innerhalb der Kreisgrenzen betreut werden können“, erläutert Dr. Hans-Joachim Boschek, Leiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit, die Veränderung. In Hattingen stehen seit Anfang Oktober 110, in Herdecke 90 Plätze zur Verfügung.

Vorgehalten werden sie für die psychisch Kranken, die akut Hilfe und schnellstmöglich eine fachärztliche Behandlung benötigen. „Die dabei gemachten Hilfsangebote sind erfahrungsgemäß immer dann besonders erfolgreich, wenn Hausärzte, Psychiater und Krankenhäuser Hand in Hand arbeiten und die lokalen Gegebenheiten gut einschätzen können. Dies ist natürlich eher der Fall, wenn die Akteure alle aus einem Kreis kommen und sich aus verschiedenen Arbeitszusammenhängen kennen“, sieht Dr. Boschek klare Vorteile in der Umverteilung der Plätze. Als praktisches Beispiel nennt er die aktive Mitarbeit der Hattinger und Herdecker Klinken in der kommunalen Gesundheitskonferenz. Positiv sei darüber hinaus natürlich zu bewerten, dass Erkrankten und Betroffene in Zukunft der Weg bis nach Hemer erspart bleibe. „Die Betreuung erfolgt jetzt in der Nähe des sozialen Umfeldes, ein wichtiges Qualitätsmerkmal in der Medizin.“

Die wohnortnahe Versorgung ist daher nicht von ungefähr als Ziel im Psychiatrieplan für den Ennepe-Ruhr-Kreis festgeschrieben. Auch die übrigen Ziele sind eindeutig: psychisch Kranke sollen weniger diskriminiert und stigmatisiert werden, die Kooperation aller Beteiligten in der Versorgung von psychisch Kranken soll intensiviert werden und Schwerpunkte sollen in den Bereichen Integration, Qualifizierung und Arbeitschancen sowie Selbsthilfe und Patientenbeteiligung sowie Prävention und Qualitätssicherung gesetzt werden.

Ansprechpartnerin für Rückfragen zum Psychiatrieplan ist Katrin Kügler vom Fachbereich Soziales und Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises, Telefon: 02336/93 2651.