Aktuelles zur „Neuen Grippe“ [14.10.2009]

 

„Neue Grippe“: Kreis erwartet erste Lieferung von 6.500 Impfdosen

(pen) Ungeachtet der Diskussionen über Impfung und Impfstoff gegen die „neue Grippe“ laufen die Vorbereitungen für die bundesweit geplante Impfaktion im Fachbereich Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung weiter. „Inzwischen ist klar, dass uns in der übernächsten Woche (44. Kalenderwoche) die ersten 6.500 Impfdosen für die Menschen im Kreis zur Verfügung stehen. Die zurzeit vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen sowie die entfachte Debatte um das Für und Wider werden möglicherweise zu einer nicht sehr hohen Nachfrage beitragen“, blickt Dr. Hans-Joachim Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises, dem 26. Oktober entgegen.

Ansprechpartner für die Impfung sind rund 70 Arztpraxen in allen Städten des Kreises. „Die entsprechende Liste mit allen notwendigen Details werden wir im Laufe der nächsten Woche veröffentlichen“, kündigt Dr. Boschek an. Er geht davon aus, dass es spezielle Impfsprechstunden geben wird. Hintergrund dafür ist die Liefergröße des Impfstoffes in Zehner-Einheiten. „Einmal angemischt, müssen alle Einheiten möglichst zeitnah injiziert sein, ansonsten werden sie unbrauchbar und müssen ungenutzt weggeworfen werden.“

Zum Auftakt der Impfaktion soll vor allem der Schutz derjenigen im Fokus stehen, die im medizinischen Versorgungssystem arbeiten und damit ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Dazu zählen Ärzte, Krankenpfleger und Assistenzpersonal in Kliniken und Praxen sowie Mitarbeiter im Rettungs- und Krankentransportdienst. „Ihre Gesundheit ist letztendlich auch dafür ausschlaggebend, dass Patienten angemessen versorgt werden können“, macht Dr. Boschek deutlich. Gleichzeitig unterstreicht er: „Jeder entscheidet für sich, ob er sich impfen lässt oder nicht. Einflussfaktoren können dabei der Beruf aber auch Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes sein. Als Entscheidungshilfen dienen beispielsweise ein persönliches Gespräch mit dem Hausarzt sowie die Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts.“

Die Gesundheitsämter der kreisfreien Städte und Kreise übernehmen bei der Impfaktion auch eine wichtige logistische Aufgabe. „Wir erfassen wöchentlich die Zahl der durchgeführten Impfungen und die Summe der für die Folgewoche benötigen Impfdosen. Beim Verteilen an die Ärzte im Kreis arbeiten wir mit sieben Apotheken und drei Krankenhausapotheken zusammen“, so Dr. Boschek. Wöchentlich kann der Kreis bis zu 2.300 Dosen je 100.000 Einwohnern anfordern. Bundesweit stehen 80 Millionen Dosen des Impfstoffes zur Verfügung, auf Nordrhein-Westfalen entfallen davon 10 Millionen.

Abschließend warnt Dr. Boschek davor bei der teilweise aufgeregten Diskussion um die „neue Grippe“ die saisonale Grippe und die Impfung gegen sie aus den Augen zu verlieren. „Schließlich gibt es nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts jeden Winter allein in Deutschland 8.000 bis 11.000 grippebedingte Todesfälle, insbesondere von älteren Menschen.“

Nach Angaben des Kreises liegt die Zahl der bisher an der „neuen Grippe“ Erkrankten bei 250. Die Betroffenen kommen aus Breckerfeld (18), Ennepetal (40), Gevelsberg (30), Hattingen (19), Herdecke (18), Schwelm (20), Sprockhövel (15), Wetter (16) und Witten (74). In den letzten vier Wochen wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis damit weniger als 20 Neuerkrankungen gezählt.

Für Bürgeranfragen hat Call NRW, das Bürger- und Servicecenter der Landesregierung, eine Hotline geschaltet. Sie ist wochentags von 8 und 18 Uhr unter 01803/100 210 (9ct./Min, abweichende Tarife aus Handynetzen) zu erreichen. Zusätzlich wurde unter der Adresse www.neuegrippe.nrw.de eine Internetseite eingerichtet.

Stichwort Symptome der „neue Grippe“

Symptome, die auf die „neue Grippe“ hindeuten, sind ein plötzlich beginnendes Krankheitsgefühl, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskel-, Glieder- und/oder Kopfschmerzen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, Husten oder Schnupfen. Wer unter diesen auf der Heimreise oder nach der Rückkehr leidet, sollte telefonisch Kontakt mit seinem Hausarzt aufnehmen. So kann dieser, nach Vereinbarung eines kurzfristigen Untersuchungstermins, die erforderlichen infektionshygienischen Vorbereitungen treffen. Bis zur Klärung der Situation sollten unnötige Kontakte zu Dritten vermieden werden.

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