Aktuelle Meldung 17.10.09 – Zahl der an „neuer Grippe“ Erkrankten gestiegen

Aus aktuellem Anlass setzen wir nachfolgenden Artikel in den Hauptteil unseres Internet-Magazins


(pen) Die Zahl der an „neue Grippe“ Erkrankten hat sich am Samstag im Ennepe-Ruhr-Kreis deutlich erhöht. Hintergrund: Rund 50 Teilnehmer einer Konfirmandenfreizeit aus Hattingen kehrten mit Krankheitssymptomen aus Husum in Schleswig-Holstein zurück.

Bei drei der Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren konnte die „neue Grippe“ nachgewiesen werden, damit gelten alle Teilnehmer mit ähnlichem Krankheitsbild ebenfalls als erkrankt. Da bei der Fahrt insgesamt 200 Jugendliche und Betreuer dabei waren, könnte die Zahl der Fälle von „neuer Grippe“ im Laufe der nächste Woche noch weiter steigen. „Die gute Nachricht“, so Dr. Hans Joachim Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises, „alle Kinder können zu Hause behandelt werden. Allen geht es soweit gut, alles deutet auf unproblematische Krankheitsverläufe hin.

                       
Wo nötig, haben wir eine Behandlung mit Tamiflu eingeleitet.“ Nach ihrer Rückkehr nach Hattingen wurden die Jugendlichen noch in den Reisebussen von Ärzten untersucht, anschließend konnten sie ihren Eltern übergeben werden und den Heimweg antreten. Für einen geordneten Ablauf hatte Dr. Boschek die Unterstützung von Feuerwehr, DRK und THW angefordert.

Sie sorgten unter anderem für notwendige Absperrrungen, die organisatorische Unterstützung und die Ausleuchtung des Parkplatzes in unmittelbarer Nähe des Hattinger Rathauses. Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes führten unterdessen zahlreiche Informationsgespräche mit den Eltern. „Natürlich waren sie verunsichert und hatten viele Fragen, weil ihre Kinder als Vorsichtsmaßnahme mit Mundschutz aus den Bussen stiegen oder weil sie zu Hause Familienmitglieder mit erhöhten Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der ´neuen Grippe´ haben“, so Dr. Boschek. Die Eltern konnten klare Aussagen mit nach Hause nehmen.

Für Erkrankte gilt mit Blick auf die Inkubationszeit eine häusliche Quarantäne. „Da der Zeitraum, der nach aktuellem Kenntnisstand zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung vergeht, sieben Tage beträgt, dauert die Quarantäne ebenso lange“, erläutert Dr. Boschek. Faktisch bedeutet die häusliche Quarantäne, dass die Betroffenen die Wohnung nicht verlassen sollten und ihre Familienmitglieder möglichst wenig Kontakt mit ihnen aufnehmen.

Die nicht erkrankten Jugendlichen können sich, so lange sie gesund sind, weiter normal auch außerhalb der Wohnung aufhalten. „Hier kommt uns auf jeden Fall zugute, dass die Herbstferien noch andauern und der Schulbeginn noch eine Woche auf sich warten lässt“, zeigt sich Dr. Boschek mit Blick auf eine denkbare Infektionskette erleichtert. Um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, wiederholten die Mitarbeiter am Samstag in Hattingen immer wieder den Ratschlag, einfache, aber effektive Maßnahmen, die bei jeder Virusgrippe gelten, zu beherzigen.

Dazu zählen das Vermeiden von Händegeben, Anhusten und Anniesen, das Vermeiden von Berührungen der Augen, Nase und Mund sowie von Umarmungen oder nahen Körperkontakt. Gründliches Händewaschen ist nach Personenkontakten, vor der Nahrungsaufnahme und nach der Benutzung von Sanitäreinrichtungen angeraten. „Und wer mit Krankheitssymptomen einen Arzt aufsucht, der sollte sich auf gar keinen Fall stillschweigend ins Wartezimmer setzten. Eine Voranmeldung ist hier sicher der bessere Weg.“ Die Zahl der an der „neuen Grippe“ Erkrankten im Ennepe-Ruhr-Kreis hatte bis Freitag bei insgesamt 253 gelegen.

Die Betroffenen kommen aus Breckerfeld (18), Ennepetal (41), Gevelsberg (30), Hattingen (20), Herdecke (18), Schwelm (20), Sprockhövel (15), Wetter (16) und Witten (76).

Für Bürgeranfragen hat Call NRW, das Bürger- und Servicecenter der Landesregierung, eine Hotline geschaltet. Sie ist wochentags von 8 und 18 Uhr unter 01803/100 210 (9ct./Min, abweichende Tarife aus Handynetzen) zu erreichen. Zusätzlich wurde unter der Adresse www.neuegrippe.nrw.de eine Internetseite eingerichtet. Stichwort „Neue Influenza A H1N1“ Symptome, die auf die „neue Grippe“ hindeuten, sind ein plötzlich beginnendes Krankheitsgefühl, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskel-, Glieder- und/oder Kopfschmerzen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, Husten oder Schnupfen. Wer unter diesen leidet, sollte telefonisch Kontakt mit seinem Hausarzt aufnehmen. So kann dieser, nach Vereinbarung eines kurzfristigen Untersuchungstermins, die erforderlichen infektionshygienischen Vorbereitungen treffen.

Bis zur Klärung der Situation sollten unnötige Kontakte zu Dritten vermieden werden. Der Erreger der „neuen Grippe“ war erstmals Mitte April in Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika aufgetreten. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung erfolgt wie bei der bekannten Grippe-Infektion vorwiegend durch Tröpfchen, zum Beispiel beim Husten oder Niesen.

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