Lesung aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld – Begegnungsstätte Alte Synagoge

 

"Nun ist es plötzlich anders gekommen, als wir immer gehofft hatten…".
Vor 70 Jahren: Die Deportation der Juden aus Wuppertal nach Lodz
Lesung aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld

Termin: Mittwoch, 26. Oktober 2011, 19.30 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Am 26. Oktober, zum 70. Jahrestag der ersten Deportationen von Wuppertaler Juden in das Ghetto von Lodz, lesen An Kuohn und Hanfried Schüttler in der Begegnungsstätte Alte Synagoge aus den Briefen von Beatrice und Max Inow aus Elberfeld.

Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 verschärfte sich der Druck auf die noch in Deutschland lebenden Juden auf drastische Weise. Die NS-Propaganda verteufelte sie als heimliche Bündnispartner der "Bolschewisten". Die Einführung des "Judensterns" im September war ein erneuter Tiefpunkt der Entrechtung und Demütigung. Mit dem Verbot der Auswanderung der Juden aus Deutschland am 23. Oktober 1941 gab es keine Chance mehr auf Rettung. Schon am 26. Oktober verließ der erste Deportationszug mit 200 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Bahnhof Wuppertal-Steinbeck mit dem Ziel "Litzmannstadt"/Lodz.
         

                                        
                   Fotomontage: Beatrice und Max Inow (Begegnungsstätte Alte Synagoge)

Zu den Deportierten aus Wuppertal gehörten auch die Eheleute Beatrice und Max Inow aus der Brillerstraße 34. Ihre drei Kinder konnten 1938 und 1939 ihre Heimatstadt verlassen – in der Hoffnung, dass sich auch für ihre Eltern bald eine Auswanderungsmöglichkeit ergeben würde. So voneinander getrennt, konnten sie sich nur durch Briefe verständigen – bis wenige Tage vor der Deportation am 26. Oktober 1941.

Aus den Briefen spricht neben der ständigen Sorge und Angst umeinander auch eine tiefe Zärtlichkeit und Liebe. Zugleich sind die Briefe ein Vermächtnis an die Kinder, für einander und andere einzustehen und selbst in der dunkelsten Zeit nicht den Blick für die Schönheiten der Natur, für Literatur und Kunst zu verlieren. Die Schauspielerin An Kuohn (Wuppertaler Bühnen) und der Schauspieler Hanfried Schüttler (Theater Der Keller, Köln) werden aus den Briefen der Eheleute Inow lesen.

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