Uraufführung des „Opfergang“ und Musik bewegt die Seele

Es gibt sie noch die Momente im Leben, die man am besten mit dem Satz beschreibt;
„Manchmal ist eine Melodie ebenso entscheidend für das Leben, wie ein Garten voller Blumen“

Das Symphoniekonzert der Bochumer Symphoniker mit den Solisten Jörg Widmann, Klarinette; Peter Hoare, Tenor; Gerd Grochowski, Bassbariton; Pjotr Prochera, Bariton und Egidius Kwartet mit Jon Extabe Arzuga, Robert Coupe, Hans Wijers und Donald Bentvelsen boten unter der Leitung von Steven Sloane einen einzigartigen Genuß.

Der Hör-Genuß

Für die Einstimmung zu diesem Konzertabend sorgte Jörg Widmann als er seine Komposition „Fanthasie“ in den Raum brachte. Die Virtuosität und Leichtigkeit mit der die Klarinette erklang war für den Zuhörer immer Feuer und Wasser gleichzeitig.
Das Klarinettenkonzert von Mozart, war wohl das letzte Werk vor seinem Tad und war auf den führenden Klarinettisten und Freund Anton Stadler ausgerichtet. Durch Verwendung verschiedenster Register der Klarinette und einer sparsamen kammermusikalischen Orchesterbesetzung kann sich die Klarinette mit warmen und weichen Tönen voll entfalten.

        
  Hans Werner Henze (li.) und Steven Sloane (re.) beim Applaus nach der deutschen
Erstaufführung von Opfergang, 16.12.2010 / Foto: Ursula Kaufmann
 

Die Krönung eines Jahres und eines Lebens

Doch die Krönung dieses Abends war die Uraufführung von Hans Werner Henzes Konzert der „Opfergang“. Das Libretto nach dem dramatischen Gedicht von Franz Werfel brachte die Worte des Dichters mit einer grandiosen Klangfülle so tief unter die Haut, das einem klar wurde wir sind nur kleine Menschlein nicht mehr! Jede Seele die sich durch dieses Werk berühren ließ, blieb nicht mehr die gleiche.

Für alle die mit Herkules im Rücken uns Petra ein wenig trotzen wollen, am heutigen Abend gibt es im Audimax der Ruhr Universität Bochum noch ein weiteres Konzert.

Bochumer Symphoniker 16. und 17. Dezember 2010, 20 Uhr
Audimax der Ruhr-Universität Bochum

Jörg Widmann: Fantasie für Klarinette solo (1993)
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791)
Hans Werner Henze: "Opfergang", Dramatisches Gedicht von Franz Werfel
(Deutsche Erstaufführung) (2009)
Musikalische Leitung: Steven Sloane

Karten sind erhältlich über die Bochumer Symphoniker unter 0234 – 3333 5555,
unter www.bochumer-symphoniker.de, über die RUHR.2010-Tickethotline 01805 – 15 2010
(Festnetzpreis 0,14 EUR/Minute, Mobilfunk abweichend) oder unter www.ruhr2010.de/tickets.

 

Will Rumi

 

Alice muss das Wunderland verlassen…

[la] Und wenn im Dezember 2010 noch einmal die Spots aufleuchten und in schillernden Farben und Tönen das Jahr der Kulturhauptstadt Revue passieren lassen – bevor die Scheinwerfer im Ruhrgebiet abgeschaltet werden – dann, ja dann muss Alice ihr Wunderland wieder verlassen.
   

Es gibt ein Land voller Wunder, Geheimnisse und Gefahren wie sonst nirgendwo. Das heisst, um zu überleben muss man verrückt sein wie ein Hutmacher…. so heißt es.

Im Januar 2010 bin ich bei klirrender Kälte in dieses Land "gefallen", habe mitten in Schneegestöber und Eis die "Feuerteufel" des Teams Ruhr 2010 kennengelernt, die mit Herzblut und Leidenschaft ihren immens anstrengenden Job das ganze Jahr über beispielhaft gemeistert haben.

 
Marc Oliver Hänig – Felicitas Fletcher – Clemens Baier   –
Januar 2010                                              Foto:© Linde Arndt
  Marc Oliver Hänig – Felicitas Fletcher – Clemens Baier   –
Dezember 2010                                      Foto: © Linde Arndt

Da waren die Macher der Ruhr 2010, große Persönlichkeiten mit großem Engagement und Können, die niemals vergaßen, die Menschen, die  im Background mit und für sie arbeiteten in ihren Dank mit einzubeziehen.

Sie waren immer offen und gesprächsbereit und machten keinen Unterschied zwischen groß und klein.

Wir sind im Laufe der Monate "Freunde" geworden und so zieht jetzt beim Abschied eine tiefe Traurigkeit in mein Gemüt.

Es wurde ein Netzwerk unbeschreiblicher Art geschaffen. Kunst, Kultur, Nationen und Religionen trafen sich und gestalteten "gemeinsam". Kommunen kannten keine Rivalität, sondern schafften in Local-Heroes-Wochen und im Verbund mit Nachbarstädten Höhepunkte an Darbietungen.

Ein Jahr lang war ich Teil dieses Wunders, dieser aussergewöhnlichen Inszenierung, wo Dinge Wirklichkeit wurden, die man nicht für möglich gehalten hätte.

Wie ein Sog, so hat es mich in dieses Geschehen hineingezogen, herumgewirbelt, verwirrt in Erstaunen versetzt, nachdenklich gemacht –  und glücklich!

Wie heißt es so schön bei Alice: Das ist unmöglich? – Nur wenn man nicht daran glaubt!"

Und wie heisst es bei RUHR2010?
Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben.

Und die gab es in diesem Jahr millionenfach.

Vielleicht – [aber nur vielleicht] werde ich später, wenn sich meine Gefühle beruhigt haben noch weiter über dieses Jahr im Rückblick berichten.

Jetzt mache ich mich erst einmal auf den Weg um noch einmal dieses ganz besondere Feeling, dieses WIR-Gefühl auf zu nehmen. Eine große Packung Tempotaschentücher habe ich schon eingepackt, denn man weiss ja nie…..

 

Linde Arndt für  EN-Mosaik, die ein langes Jahr "Alice" war

 

Denkt man eigentlich an die Reputation Ennepetals?

[jpg] Klar wäre es begrüßenswert wenn der Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg als Träger der kulturellen Identifikation Ennepetals erhalten bliebe. Klar, dass er dementsprechend restauriert werden  und einer tragfähigen Nutzung zugeführt werden sollte. Klar ist aber auch, dass dies alles auf eine breite Basis gestellt werden sollte, unterstützt von den Einwohnern, Stadtteilen, Vereinen, der Stadt und anderen Zusammenschlüssen. Das alles macht Sinn und wird sogar vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MWEBWV)  gefördert, und zwar nicht zu knapp. "Initiative ergreifen" heißt dieses Förderprojekt, vorgeschaltet ist die  begleitende startklar.projekt.kommunikation in Dortmund.

Nun sind wir im Moment damit beschäftigt im Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr Projekte zu bilanzieren. Und da dies alles im Kulturbereich stattfindet, trifft man auch immer wieder die gleichen Leute. Und am Rande erfuhren wir, dass das Bahnhofsprojekt Ennepetal/Gevelsberg so wie es eingereicht wurde, klar und deutlich abgelehnt  und zur Nachbesserung zurück geschickt wurde. Es versteht sich von selber, dass der Schriftverkehr und die Gespräch sehr höflich aber bestimmend waren.
Was war passiert?

Der Förderverein Denkmal Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg) e.V. (FDBEGV) so wurde uns kolportiert, hat es tatsächlich geschafft einen Förderantrag zu stellen, der in keinem Punkt noch nicht einmal im Ansatz eine der gestellten Fördervoraussetzungen erfüllt. Gesprächsweise wurde uns der Antrag der Ennepetaler als beispielgebend für vertrödelte Zeit genannt. Der Antrag wurde so interpretiert: Nun sagt uns Ennepetaler doch einmal wie man an eure Gelder herankommt.

Eine Voraussetzung ist die wirtschaftliche Belastbarkeit des Projektes und da hat dieser Verein  FDBEGV aber auch alles offen gelassen. Bei der Konzeptbeschreibung beließ man es bei allgemeinen Beschreibungen und Umschreibungen. Die Eingangsstelle musste also regelrecht raten ob und wie viel  Umsätze man mit den einzelnen Punkten generieren könnte. Heraus kam, dieses Projekt wäre ein hoch defizitäres Projekt, welches letztendlich den Steuerzahler auf lange Sicht belasten würde. Aber nicht nur das, vielmehr fehlt es in jeder Hinsicht an der Einbindung der Bevölkerung. 60 Vereinsmitglieder zu rund 30.000 Einwohnern kann man ja nicht als Einbindung ansehen. Es ist schon peinlich wenn man sich im Kreise von Kulturschaffenden als Ennepetaler outen soll.

Nun dachte ich immer, wenn ein Architekt, ein Dipl. Kaufmann und ein Rechtsanwalt  in diesem Kreis das Sagen haben, sollte dieses Projekt zumindest formal richtig abgebildet werden, aber weit gefehlt.
Aber jeder hat (einige haben) in unserem System noch eine zweite Chance und so ist auch die jetzt angelaufene Unterschriftenaktion zu verstehen, bei der angeblich so rund 2.000 Unterschriften für den Erhalt des Bahnhofs herausgekommen sind. Dem Vernehmen nach sollen auch einige Vereinsbeitritte erfolgt sein. Nur, die breite Basis sollte das nicht nur mit einer Unterschrift dokumentieren, vielmehr sollte die Basis sich in irgendeiner kommunikativen  Form mit einbringen.

So wird das also wieder nichts. Fakt ist, es soll kein Museumsgebäude erschaffen werden.
Das scheint aber nicht bei den Entscheidern anzukommen; denn ein Museum Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg in dem man sich unterstellen, seine Notdurft verrichten und eine Tasse Kaffee bekommen kann, dass ist nicht förderungswürdig!
Gibt es denn in unseren Stadtmauern keine Persönlichkeit,  für die Kultur kein Fremdwort ist, die kaufmännisch denken und handeln  und darüber hinaus mit Herzblut Menschen bewegen kann?

Ich denke es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen mit offenen Karten spielen und das Ganze auf Start stellen. Es kann doch nicht sein, dass die Inselverantwortlichen ihre "Insel der Glückseligen" als Blaupause für NRW kultivieren wollen. Lachhaft und peinlich ist so was, was sich unsere Verwaltung und unser Rat, die uns immerhin rund 14 Mio kosten, so alles leistet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Finale RUHR.2010, jetzt ist es raus

[jpg] Als das Kulturhauptstadtjahr 2010 Anfang Januar in Essen begrüßt wurde, kamen an diesem Wochenende Tausende  und mit ihnen ein Mädel welches irgendwie unsere Feier unfreundlich begleitete – das Tief Daisy. Kalter Wind, Matsch und Schnee brachte dieses Mädel mit. Nur die Ruhries sahen das gelassen und zogen die Eröffnung bravourös durch.

Diese Bilder gingen um den ganzen Erdball und kamen wie ein Paukenschlag überall an. Die Metropole Ruhr war danach in aller Munde. Bei der letzten Pressekonferenz im kalten Gasometer Oberhausen scherzte Aslin Sevindim (Künstlerische Direktorin) noch, ob wir das nächste Kulturhauptstadtjahr nicht am Polarkreis machen sollten.

Aber wir sind ja keine Weicheier oder Warmduscher, wir können auch Wetter.
Und so kommt es wie es eben kommen muss, die Rache von Daisy heißt Petra. Heute zur Generalprobe und bis Samstag zum Finale wird das Tief Petra versuchen uns wieder auf die Probe zu stellen.
Petra soll aber aus dem Norden von Grönland kommen und dann bei uns in NRW aufschlagen. Angesagt sind ab heute so 10 cm Neuschnee und Kälte bis Minus 6° Celsius und Eisregen, so dass am Samstagabend  Matsch und Schnee und so um die 0° in Gelsenkirchen vorherrschen werden.
 

Aber unser Herkules ist ja auch gestern auf das THS gehievt worden, jetzt steht er drohend auf dem 103 Meter hohen Gebäude und schaut nach Norden, wo Petra herkommt.
Hm, das kennen wir schon von den Mädeln des Petrus, diese Mädels waren aber auch mal besser drauf.

Dat kannet jannich sein! Hömma Mädel so wat gibbet ja nich.

Übrigens der Nordsternpark in Gelsenkirchen ist komplett ausgebucht, Essen, Dortmund und Duisburg erwarten Tausende zu den umfangreichen Programmen. Und in Gelsenkirchen im Amphitheater ist sicher noch das eine oder andere Plätzchen frei. Es geht da halt zu wie in der Straßenbahn: Hinten drücken damit vorne jemand raus fällt.

Wir sehen uns am Samstag beim Finale im Nordsternpark.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Adventssingen am 19. Dezember 2010!Theatercafé Hagen

 

Das theaterhagen  lädt am 19. Dezember um 16 Uhr wieder zum Adventssingen ins Theatercafé ein. Dieses Mal ist es der Schauspieler und Musicaldarsteller Emanuele Pazienza, der weihnachtliche Geschichten erzählen, vorlesen und gemeinsam mit den kleinen und großen Zuhörern bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder singen wird.

                  
  Emanuele Pazienza und Anika Firley in Schneewittchen
Foto: © Stefan Kuehle
 

Emanuele Pazienza ist dem Hagener Publikum bestens durch seine Rolle als Chino in dem vergangenen Musicalklassiker „West Side Story“ bekannt. Auch die jüngeren Zuschauer dürften ihn in dem letzten Märchen zur Weihnachtszeit „Der gestiefelte Kater“ in mehreren Rollen gesehen haben. Zurzeit ist er als munterer 2. Zwerg Bifur in „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ und als flinker Zahlkellner Piccollo in Benatzkys „Im weißen Rössl“ zu erleben.

Der Eintritt ist frei.

 

Adventssingen – 19. Dezember 2011

16 Uhr – Theatercafé

Handyfilm-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler


Mit großzügiger Unterstützung des Lions Club Hagen Harkort findet ein Handyfilm-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler statt.

Im Rahmen der lutz-Produktion „Clyde und Bonnie“ von Holger Schober, die am 22. Januar 2011 Premiere feiern wird, hat sich das lutz-Team eine kreative Anregung für Schülerinnen und Schüler ausgedacht: einen Handyfilm-Wettbewerb.
    

Die Geschichte: In einer Videothek lernen sie sich kennen, Bonnie und Werner, genannt Clyde. Sie sind sofort verliebt. Aber es passiert noch etwas anderes: Zum ersten Mal in ihren Leben treffen sie auf ein Gegenüber, das ihnen zuhört. Und dann sprudelt es nur so aus ihnen heraus: Sie sprechen von ihren Familien, ihren Erlebnissen und ihren Verlusten, den Gefühlen von Verlassenheit, der Unfähigkeit, Trauer zu empfinden und vielem mehr. Durch ihre Liebe fühlen sie sich endlich nicht mehr allein. Trotzdem bleiben viele Ängste, allen voran die Angst, ob ihre Liebe bestehen kann in einer Welt, in der sie weder Arbeit noch Geld zum Leben haben. Da kommt Clyde auf die Idee, es genauso zu machen wie Bonnie und Clyde aus dem Film, einem unzertrennlichen Paar, das sich über Gesetze hinwegsetzte und Banken überfiel. So machen es Clyde und Bonnie jetzt auch. Sie fühlen sich unheimlich stark. Obwohl sie sich von ihren realen Fesseln nicht lösen können, ziehen sie ihr Spiel durch.

Das zugrunde liegende Thema des Handyfilm-Wettbewerbs ist die große Liebe. Clyde und Bonnie lieben sich hundertprozentig. Sie gehen für den anderen sehr weit und klammern sich aneinander gegen den Rest der Welt. In den Handyfilmen soll es – losgelöst von der Stückvorlage – darum gehen, ob und wo die große Liebe des Einzelnen ihre Grenzen hat. Wie weit geht man für die große Liebe und an welchem Punkt ist Schluss? Wie lässt sich dieses einzigartige Gefühl kreativ umsetzen?

Gefragt sind Ansichten aller Schülerinnen und Schüler, die nach dem 01. Januar 1991 geboren sind.

 

Länge des Films: max. 3 min

Einsendeschluss: 13. Januar 2011

Preise: 1.-10. Preis: Vorstellungsbesuch „Clyde und Bonnie“ mit der ganzen Schulklasse

Präsentation der Gewinnerfilme: Sonntag, 16. Januar 2011, 11.00 Uhr, lutz

 

Einsendungen mit Name, Adresse, Schule, Alter, Team als DVD oder CD-ROM an

Lisa Könnecke

theaterhagen

Elberfelder Str. 65

58095 Hagen

 

Die 10 besten Filme werden vor allen Vorstellungen von „Clyde und Bonnie“ im Foyer des lutz gezeigt.

Geänderte Anfangszeiten Adventival Schwelm

Das Konzert des MGS Orchesters wird am Samstag erst um 16.30 stattfinden und nicht um 16.00 Uhr! Dadurch, daß das Programm so viele acts beinhaltet und an 2 Tagen stattfindet, ist es etwas verwirrend.

Hier eine Übersicht:

Freitag:     19.00 Uhr Eröffnung durch den Bürgermeister.
                19.15 Uhr " Im Wandel der Zeit" Texte +Musik
                20.15 Uhr Wiedersprecher & friends
                21.30 Uhr Bonita

Samstag:  15.00 Uhr Arno Backhaus  für Kinder ab 7 Jahren  Eintritt frei
                16.30 Uhr Orchester des MGS  Eintritt frei

                19.30 Uhr " lauter leise Lieder"
                20.30 Uhr Formation Ufermann
                21.30 Uhr Christina Lux

Es gibt für beide Tage noch Karten an der Abendkasse.

Stefan Wiesbrock

 

 

Update: Ruhr.2010 das Finale 2010

[jpg] Es durchdringt uns alle aus dem Pressekorps und die Ruhr.2010 Machern eine tiefe Wehmut. Sind es in diesem Jahr doch die letzten Gespräche die notwendig sind um ein Finale für das Kulturhauptstadtjahr zu begleiten. Zuerst sollte es ja eine Abschlussfeier werden, nur was soll man als abgeschlossen sehen, was erst ein Impuls oder gar ein Fanal gewesen war.

Es muss und soll weiter gehen, so lange bis eine Metropole Ruhr sich etabliert hat. Gezeigt hat sich diese Metropole ja und zwar mit allen ihren Facetten die in ihr schlummerten. Es war ja alles da und musste nur freigelegt werden, wie Bürgermeisterin Leidemann von Witten sagte, es brauchte eine Klammer die das Ganze im Zusammenhalt zeigte und zeigen konnte.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und damit wird der Titel Kulturhauptstadt Europas an Turku in Finnland und Tallin in Estland für 2011 übergeben werden. Es war ein berauschendes Jahr 2010 mit der Metropole Ruhr und manchmal reichten uns die 24 Stunden des Tages nicht aus um alles aufzunehmen und damit umzusetzen.

Wer erinnert sich nicht an die Eröffnungsfeier mit dem Unwetter Daisy, welches dem Ruhrgebiet soviel Achtung und Respekt in der ganzen Welt einbrachte. Trotz dieses Unwetters kamen Tausende auf Zeche Zollverein um die Eröffnung zu feiern. Im internationalen Pressezentrum saßen die ausländischen Vertreter staunend herum und fragten ihre deutschen Kollegen, ist das normal bei euch?

Ja es war und ist normal bei uns. Und dann die vielen, vielen kleinen Projekte die die Kreativität und Fantasiebegabung der  "Ruhries" zeigten, alle wurden sie freundlich bis begeisternd aufgenommen. Ob das nun 2-3 Strassen, B1|A40, Ruhratoll, Grand Tour, Starke Orte oder auch das etwas größere Projekt Emscherkunst war, sie wussten alle überzeugend die Vielfalt der Metropole Ruhr in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denken wir aber auch an die Großprojekte wie Schachtzeichen, Day of Song und letztendlich auch das Still-Leben. Die Bewohner der Metropole Ruhr zeigten was in ihnen steckte, 60.000 Sänger auf Schalke und rund 3 Millionen beim Still-Leben auf der A40. Alltagskunst pur, als tausende von Tischen und Bänken an einer Linie aufgereiht von ihren Bewohnern okkupiert wurden. Da kam Freude auf, viele fielen sich in die Arme und machten das was sie schon immer machten, sie feierten zusammen und zeigten ihre Ecken und Kanten, liebenswert und einnehmend. Ja, die Städtepartner der Ruhrgebietsstädte aus Europa und der Welt kamen und feierten mit, der europäische Gedanke feierte gleich mit und zeigte damit: Wir sind weltoffen!

Die Bilder gingen um die ganze Welt, die Volksrepublik China widmete diesen Ereignissen eine ganze Zeitung um nur mal die exotischste Zeitung zu erwähnen-wer hätte das gedacht.

Und die Presse? Ruhr 2010 hatte bis heute rund 120.000 Artikel in den unterschiedlichsten Medien, da gab es Radio, das Fernsehen, Print- und die Onlinemedien. Die Berichte und Artikel über die Ruhr2010 waren in den Statistiken immer in den Rennerlisten.

Nur einmal stockte uns der Atem, ausnahmslos allen, die Ereignisse der Loveparade stürzte uns in einen tiefen Krater der Trauer. Es war ja eine Ruhr.2010 Kooperation welche die nun 21 Toten und viele Verletzte und Traumatisierte hervorbrachte. Ruhr 2010 übernahm sofort die moralische Verantwortung für diese Katastrophe, drückte sich nicht und verhielt sich so wie das Ruhrgebiet das schon immer getan hatte. Die Bergwerkskatastrophen im Ruhrgebiet im vorigen Jahrhundert, da wurden die Verantwortungen nicht verweigert. Und dieses Verhalten  haben auch viele Menschen in der Region für richtig erkannt und setzten die Ereignisse der Loveparade nicht mit dem Kulturhauptstadtjahr gleich.

Wie gesagt, das Jahr ist fast zu Ende und es soll ein Finale geben, welches die Eröffnung nicht in den Schatten stellt, jedoch ihr in nichts nachsteht. Es soll ein Rückblick, eine weitere Darstellung aber auch ein Ausblick sein.

     
     

Die Hauptveranstaltung findet unter Beteiligung der Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore Kraft und des Landtagspräsidenten NRW Eckhard Uhlenberg am 18. Dezember im Nordsternpark Gelsenkirchen  statt.
Inszeniert wird die Veranstaltung wiederum von Gil Mehmert der auch für die Eröffnungsveranstaltung  Regie führte.

Es wird ein Finale mit fünf Akten an vier Orten geben.
Der WDR und 2010lab werden das Finale live übertragen und zu den anderen Orten schalten. Wieder etwas was es so noch nicht gab.

Am Nordsternpark wird ein Eintritt von 5,– Euro verlangt, da dort die Besucherzahl begrenzt ist. [Noch sind ca. 1.000 Karten verfügbar] An allen anderen Orten ist der Eintritt frei.

Nun zu der Organisation im einzelnen:

Prolog zum Finale:

[Den Flyer zur Veranstaltung können Sie sich hier ansehen und ausdrucken]

Die Urbanatix (Wir berichteten) stellt gut eine Woche vorher mit seinen Weltklasse Akrobaten in der Jahrhunderthalle in Bochum den Prolog dar. Hier werden die ersten Bilder und Motive aus dem Kulturhauptstadtjahr von jungen europäischen und internationalen Akrobaten mit ihren Ruhrgebiets Akrobaten Kollegen umgesetzt. Showtermine unter urbanatix.de.

Am 14. Dezember um 20:00Uhr diskutieren Ute Schäfer, NRW Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Frauke Burgdorf, Vorstand Montag Stiftung Urbane Räume gAG, Dr.Oliver Scheytt,Geschäftsführer Ruhr.2010 GmbH, Mag. Gottfried Wagner, Ministerialrat im Bundesminsterium für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien sowie Ulrich Deuter, Redakteur K.West. Moderation: Vasco Boenisch (WDR) im Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr.

Thema: Und nun? 2011-neue Perspektiven für das Ruhrgebiet?

Finale

Vorab wird erst einmal am 17. Dezember das neue Wahrzeichen der Metropole Ruhr, der Herkules (18 Meter hoch und 23 Tonnen schwer) von Markus Lüpertz auf dem Dach des ehemaligen Schacht II der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen feierlich bei Anbruch der Dunkelheit enthüllt. 103 Meter Höhe hat der Turm danach.

Gelsenkirchen am 18.Dezember von 17:15 – 18:20 Uhr Hauptprogramm

Die Festreden sind kaum verhallt schon beginnt die Show. Es wird ein großer Bogen gespannt, der von der Bewerbung über die einzelnen Projekte bis hin zum Ende des Kulturhauptstadtjahres reicht. In fünf Akten wird von der Bewerbung in Brüssel, über die Vorbereitungen, den einzelnen Projekten bis hin zu einer Metropole Ruhr zur Aufführung gebracht. Auch die Loveparade findet Eingang in diese Show, denn es soll nicht verdrängt werden. Bühne ist der Förderturm der ehemaligen Zeche Nordstern. Es wird filmisch und beleuchtungsmäßig ein Schiff die Zeche erfassen und auf eine wundersame Reise aufbrechen, dessen Ziel die Metropole Ruhr sein sollte.

Gelsenkirchen am 18.Dezember von 16:30 – 20:30 Uhr rund ums Amphitheater

Stimmungsvoll werden Emscher und der Park im Amphitheater mittels Lichtinstallationen und einem großen Lagerfeuer in Szene gesetzt. Es werden einzelne Highlights des Kulturhauptstadtjahres präsentiert die mit der Original Starlight Express-Band aus Bochum einen Musical Rahmen setzt.


Dortmund am 18. Dezember von 12:00 – 22:00 Uhr Dotmunder U

Steigen sie dem U auf´s Dach. Das Restaurant View auf dem Dach hat ein umfangreiches Bühnenprogramm vorbereitet. Die Dortmunder Philharmoniker und das Musiktheater Dortmund lassen sich neben der Glen Buschmann Akademie sowie dem Weltmusik-Ensemble Chantik im View blicken. Aber auch im Außenbereich ist ein umfangreiches Programm für den Besucher.
Ausstellungen im "U" runden das Ganze ab.

Per Public Viewing wird das Finale aus dem Gelsenkirchener Nordsternpark übertragen.


Foto: © Herzog & de Meuron

Duisburg am 18.Dezember von 16:30 – 19:30 Uhr Museum Küppersmühle, Innenhafen

Duisburg – Hafen der Kulturhauptstadt so inszeniert sich Duisburg und nimmt seine Bürger und Besucher mit.
Chöre des !Sing-Day of Song, zwei Schachtzeichen und zehn Stil-Lleben Tische erinnern an die Großprojekte im Mai und Juli. Viele Gäste aus mehreren Städten sind eingeladen ihre Kulturhauptstadtgeschichten auszutauschen. Musik und Kabarett werden das Ganze abrunden.
Ach ja, und die inzwischen weltweit bekannten Bräute aus Marxloh werden auch noch einmal im Duisburger Innenhafen auftreten.

Die Performance Ithaka bringt Licht und Wasser, Projektionen mit Rezitationen und Musik zusammen um große ruhige Bilder zu zeichnen. Der Leitgedanke "Entschleunigung" prägt das aufgeführte Stück, welches mit grenzüberschreitender Musik arbeitet. Kontemplativ wird am Ende der Performance die Katastrophe der Loveparade mit einbezogen.

Per Public Viewing wird das Finale aus dem Gelsenkirchener Nordsternpark übertragen.

Essen am 18.Dezember von 16:30 – 20:10 Zollverein, Sanaa Gebäude
 

Bevor die Folkwang Uni mit dem Fachbereich Fotografie und Design in das Sanaa Gebäude in 2011 einzieht wird aus dem Kubus des Sanaa Gebäudes noch einmal eine riesige 360 Grad Projektionsfläche erstellt. Innen und außen wird das Gebäude mit eindrucksvollen und abwechslungsreichen Programmen bespielt.
Essen schaut zurück auf das Jahr 2010; denn Essen war der Bannerträger des Kulturhauptstadtjahres. Der positive Zuspruch den auch Essen erlebt hat ist Ausdruck für die Bedeutung der Kultur in der Stadt als auch in der Region und ein nicht wegzudenkender Imagefaktor.

Griduo "Quadrangle" Performance, Zeche Zollverein from Jan Pauly on Vimeo.

Live Musik auf der Kubus Bühne, Autorenlesungen auf der Containerbühne, Ballett des Aalto Balletts im Sanaa Gebäude, Projektionsperformance mit Licht und Musik am und um das Gebäude und Poetry-Slam auf der Containerbühne, ein mehr als nur alltägliches Programm.

Gäste aus vielen Städten nehmen an zehn Still-Leben Tischen Platz um sich noch einmal zu begegnen und ihre Erlebnisse auszutauschen.

Per Public Viewing wird das Finale aus dem Gelsenkirchener Nordsternpark übertragen.

Und wenn wir alle am Abend nach Hause gehen oder zu einem anregenden Gespräch noch auf dem Gelände verweilen, so sollten wir eines aus diesem Jahr gewonnen haben: Miteinander geht es besser und ist auch spannender. Die 53 Städte des Kulturhauptstadtjahres mussten nicht ihre Identität aufgeben um mit einer anderen Stadt etwas zu machen.Alle Städte waren immer unverwechselbar Teil des Ganzen. Der Metropole Ruhr. Die Ruhr 2010 hat viele Türen zur Metropole Ruhr aufgemacht, nur jetzt müssen die Städte selber über die Schwelle gehen und das dürfte ja nicht so schwer sein. Ein Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt, 2010 wurde dieser ersten Schritt gemacht. Die Bevölkerung hat ihn wie selbstverständlich gemacht, sie hat das getan was sie schon immer getan hat, sie hat ihre Zugehörigkeit zu dieser Region gezeigt und zwar mit einem starken Signal. Sie hat im Zusammenhang mit der Loveparade Katastrophe aber auch gezeigt, dass sie klare Werte hat und haben möchte. Auf Still-Leben haben sie gezeigt, dass sie es miteinander können, ohne Vorurteile wurden Gemeinsamkeiten und die Vielfalt des Ruhrgietes sichtbar. Jetzt ist die Politik dran, sie kann nicht einfach so weitermachen. Ein erster Schritt könnte sein, einen Regierungsbezirk Metropole Ruhr zu organisieren. Die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg oder Düsseldorf können nicht unvoreingenommen die Interessen des Ruhrgebietes vertreten, die Grundkonflikte sind zu groß. Und der RVR ist noch zu schwach.
2011 wird es noch eine Ruhr2010 als Ruhr2011 geben aber eben auf Sparflamme. Viele Projekte werden noch organisatorisch begleitet um eine Nachhaltigkeit zu erreichen. Auf der anderen Seite ist die zukünftige Aufgabe Metropole Ruhr ein Dekadenprojekt, vielleicht wird ja 2020 noch einmal ein Still-Leben organisiert, wer weiß.

Der Südkreis mit den Städten Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg und Sprockhövel sollte in diesem Zusammenhang eines gelernt haben, interkommunale Zusammenarbeit bedarf der Inhalte und Persönlichkeiten die der Sache "Netzwerk" dienen. Das renommierte Prognos Institut hat den EN-Kreis als Gebiet erkannt in welchem Potenzial vorhanden ist, welches aber auch noch verspielt werden kann. Vorsicht!

Voneinander Lernen sollte im Vordergrund stehen, und damit entsteht ein großes Ganzes. Und die Aufgaben der Zukunft werden um ein vielfaches größer sein, so dass eine Kommune wie die vier vorgenannten diese nicht mehr alleine stemmen können. Der heutige Vorteil einer einzelnen Kommune wird zum Nachteil wenn das Land zwangsweise andere Einheiten schafft, weil die bestehenden Einheiten keine Perspektiven haben. Einheiten auf freiwilliger Basis haben jedoch einen großen Vorteil, sie behalten ihre Identität und das sollte man aus dem Kulturhauptstadtjahr gelernt haben.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gelsenkirchen


Kleine Galerie der Pressekonferenz und Besichtigung des Rohbaus Zeche Nordstern bis Stockwerk 18
Hier wird am 17./18.12.2010 der Herkules als neues Wahrzeichen montiert.
[Fotos: © Linde Arndt]

                       

 

 

 

Christina Lux – Das Highlight des Adventivals

Christina Lux  hat den Soul

Das Highlight des Adventivals am Samstag, den 18.12. ab 21.30 Uhr

Sie selbst bezeichnet Ihre Musik als " acousticsoulfolk"  Sie hat schon Paul Young begleitet und mit
John Lord, Pe Werner und Purple Schulz zusammen gearbeitet und steht schon seit vielen Jahren auf den Bühnenbrettern  in Deutschland und Europa. Meist spielt Sie allein und das hat seinen Grund: Wenn Sie spielt, so schreibt " Gitarre & Bass" hört man eine Band, wo keine ist.

Die Lux braucht keine Band. Mit einem eigenen groovenden Stil, mit Ihren percussiven funky Basslinien und offenen Akkorden auf der Gitarre, kombiniert mit Ihrer makellosen Stimme mit dem dunklen, rauchigen Timbre schafft Sie etwas Einzigartiges: " Betörend die Einheit, die so aus Stimme und Sprache, Text, Rhythmik und Musik erwächst" schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Und Sie erzählt Geschichten. Die Poesie Ihrer Songs ist ungewöhnlich. Sie singt Ihre Texte in deutsch und englisch "mit Zärtlichkeit, aber auch der Unbeirrbarkeit einer einsamen Wölfin…"
( WAZ) .

  
Bevor  Christina Lux die Adventival Bühne in der neuen Mensa des Schwelmer Gymnasium betritt gibt es noch 2 weitere hörenswerte Bands. Die beiden Pfarrer Uwe Rahn und Andreas Schulte stellen mit " Verstärkung " ab 19.30 Uhr Ihre neuen Songs vor. Das neue Programm für den Auftritt beim Adventival ist somit eine Premiere. Man darf gespannt sein, was die Beiden zusammen mit Bass und Percussion anzubieten haben.

Ein spezielles Bonbon am Samstag ist auch ab 20.30 Uhr der Wuppertaler Songschreiber und Theologe Erhard Ufermann.

Die " Bandfabrik" in Langerfeld ist jedem Kulturinteressiertem in der Region ein Begriff. Diese Location hat Herr Ufermann Anfang der 90 iger ins Leben gerufen. Der Mann, der über 20 Jahre als Gefängnispfarrer arbeitet, komponiert interkulturellen Jazz. Mit Konzerten u.a. beim legendären Jazzfestival in Montreaux hat sich das Ensemble nicht nur in unserer Region einen Namen gemacht. Mit der marokanischen Sängerin Hayat Chaoui hat die 4 köpfige Formation speziell für das Adventival ein friedvolles Weihnachtsprogramm erstellt. Abgesehen davon hat  Erhard Ufermann zusammen mit seinem Saxofonisten Dieter Nett am MGS Abitur gemacht. In welchem Jahr wird nicht verraten …

Tickets jetzt an folgenden VVK Stellen für 15,- Euro

Buchhandlung Köndgen, Schwelm, Hauptstraße 54,
Bücher Bäcker, Ennepetal, Voerderstraße 58
Optik Schäfer, Gevelsberg, Mittelstraße 67
Evang. Gemeindebüro Schwelm Potthoffstraße 40
Kath. Pfarrbüro Schwelm, Marienweg
Doctor Strings Musicshop Schwelm, Hattingerstraße 25
Mihca Musik Schwelm, Hauptstaße 30

oder online bestellen unter www.adventival.de

 

Stefan Wiesbrock