Sternstunden erleben – noch ist es möglich

 [la] Oftmals,  wenn wir von EN-Mosaik auf der Strecke zu irgend welchen Terminen des Kulturhauptstadtjahres die A42 entlang fuhren und den Gasometer von Oberhausen sahen, sprachen wir darüber, dass wir dort eigentlich auch einmal Station machen sollten.

Aber wie es so oft ist, bei allen Terminen war es nur Wunschdenken, bis, ja bis ein Pressetermin von Ruhr2010 in den unteren Räumen angesagt war, den wir natürlich wahr nahmen.

Als der Termin vorüber war, hatten wir Gelegenheit uns einmal im Gasometer umzusehen und ich war total beeindruckt und begeistert.
Es wäre echt schade gewesen, diese fantastische Ausstellung nicht gesehen zu haben.

Für alle, die zwischen Weihnachten und Ende Dezember noch ein wenig Zeit haben und etwas unternehmen wollen, oder wo Kinder im Hause sind, für die diese Ausstellung ein besonderes Erlebnis wäre – nichts wie hin, denn nur noch bis zum 30. Dezember 2010 haben Sie dazu Gelegenheit.

Dann wird die Ausstellung Sternstunden abgebaut und man beginnt mit der Gestaltung der neuen, die dann im April 2011 eröffnet werden soll und unter dem Titel "Magische Orte" [s. pdf-Information] vom 8.4. bis 30.12.2011 läuft.

Damit Sie einen kleinen Einblick in diese beeindruckende Ausstellung bekommen können, stellen wir hier ein paar Fotos online.
[Fotos: © Linde Arndt]

         

 Und für diejenigen, die es interessiert, haben wir hier auch noch von Youtube einen Trailer zur Aktion Sternstunden eingefügt – aber besser, Sie gehen selbst dorthin. Allein die sphärischen Klänge in den Räumen, das Echo und die Bilder und Gebilde kann man so nicht beschreiben, wie man es selbst erlebt.

Linde Arndt für EN-Mosaik
aus dem Gasometer Oberhausen


 

Zweimal „Rössl“ an Silvester!


Was könnte es Schöneres geben, als heiter und beschwingt den Jahresausklang mit dem „Weißen Rössl“ zu feiern, das Kultstück mit den Welthits zum Mitsummen?

          

   
          Foto: © Stefan Kühle  

„Eine schwerelose, mitreißende 30er-Jahre-Revue, von deren 160 Minuten keine einzige langweilig wird,“ schrieb die Presse. Operettenliebhaber haben die Möglichkeit Benatzkys Meisterwerk am 31. Dezember 2010 um 15 Uhr, als auch um 19.30 Uhr im Großen Haus zu erleben. Für die Abendvorstellung, bei der auch die Gewinner der „Operettenwahl“ bekannt gegeben werden, gibt es nur noch vereinzelte Restkarten.

 

„Im weißen Rössl“ – Singspiel von Ralph Benatzky

31. Dezember 2010 – 15 Uhr und 19.30 Uhr

Großes Haus

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Neujahrskonzert „Wien-Berlin“ am 1. Januar 2011


Dieses Neujahr geht die Reise mit dem philharmonischen orchesterhagen unter der Leitung von GMD Florian Ludwig von Wien nach Berlin. Walzerklänge aus Wien von Johann Strauß` Vater und Sohn sorgen für einen beflügelnden Start ins neue Jahr.

 

Dazu leistet u. a. auch die beliebte Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ von Franz Suppé ihren Beitrag. Nicht nur mit Paul Lincke kann anschließend „Berliner Luft“ geschnuppert werden, sondern man kann sich auch auf bekannte Melodien von Ralph Benatzky und Eduard Künneke freuen. Als Überraschung hält das philharmonische orchesterhagen noch einen Gast bereit, der für diese Reise geradezu prädestiniert ist.

Auch zum Neujahrskonzert fahren die kostenlosen Konzertbusse, allerdings nur zwei Stunden früher, da das Konzert schon um 18 Uhr beginnt. Die Besucher haben zudem noch die Möglichkeit den zwei Geh-Minuten entfernten Parkplatz Mark E/SEH an der Eilper Straße zu nutzen.

 

Neujahrskonzert „Wien-Berlin“ – 01. Januar 2011

18.00 Uhr – Stadthalle Hagen

Mit Musik von Suppé, Strauß, Künneke u.a.

Dirigent: GMD Florian Ludwig

 

Finale des Kulturhauptstadtjahres, mit einem Wermutstropfen

[jpg] Erinnern, wiederholen und verarbeiten so könnte man das Finale der Kulturhauptstadt 2010, Ruhr.2010, überschreiben. Es war Daisy die uns Anfang des Jahres in ihre eisigen Arme nahm und die Eröffnungsveranstaltung mit gestaltete. Eine Eröffnungsveranstaltung bei der Gil Mehmert die Regie führte. Hochrangige Gäste, wie Bundespräsident Horst Köhler, der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso oder Minsterpräsident des Landes NRW Jürgen Rüttgers, saßen im Rund von Zollverein bei Wind und Schneeregen und schauten gebannt der Show zu. Eine Show, die das unverfälschte der Metropole Ruhr zeigte, anders, kantig, sympathisch und direkt. Die Bühne musste mehrmals mit Salz abgestreut werden, so dass die TänzerInnen ihren Tanz aufführen konnten. Es war eine Alternativkunst, so könnte man sagen, die es so noch nicht auf der ganzen Welt gab. Die Weltpresse war erstaunt und begeistert, von dieser erfrischenden andersartigen Show.

Und jetzt? Das Tief Petra brachte riesige Schneemengen und eisige Temperaturen, so als wenn die Ruhris geprüft werden sollten. Und sie kamen in Gelsenkirchen auf Nordstern, Essen auf Zollverein, Dortmund zum Dortmunder U und in den Duisburger Innenhafen an die Küppersmühle.

Und wieder war es Gil Mehmert der Regie führte, diesmal ein Finale, wohlgemerkt, keine Abschlussfeier. Und es sollte wieder eine Veranstaltung werden, die ihresgleichen noch erst einmal suchen muss.

In der Woche wurde schon das neue Wahrzeichen, der 18 Meter hohe Herkules, eine Skulptur von Markus Lüpertz, auf dem THS Dach der Zeche Nordstern mit seinen blauen  Haaren montiert.

Auf zwei Videoleinwänden mit 128 m² und 400 m² über die gesamte Gebäudebreite von 86 m wurde ein Schiff, Namens "Ruhrtopia" skizziert.

Technisch war alles vorhanden, was heute machbar ist.

Da war von Moving-Lights über moderne Verfolger bis hin zu LED-Sticks alles da, gesamt ergab dies eine Lichtleistung von 250.000 Watt. Aber nicht nur das, vielmehr entstand im Verbund mit den anderen drei Finalveranstaltungen in Essen, Dortmund und Duisburg erst der Eindruck der Metropole Ruhr.
                 
Durch Zuschaltungen wurde aber auch die Identität der anderen Städte gewahrt, niemals hatte man den Eindruck, dass die anderen Städte untergingen. Die Bedeutung des neudeutschen Wortes Polyzentrizität wurde hier umgesetzt.

                 

Das Schiff "Ruhrtopia" wurde erst sichtbar als der  schwarz/weiß Einspieler von  Christoph Maria Herbst, der einen Kulturdezernenten spielte, beendet war. Kurzweilig zeigte Herbst den Bewerbungsweg über den die Kulturhauptstadt 2010 gehen musste um sodann 2006 den Zuschlag zu erhalten.

Das Schiff setzte sich dann in Bewegung und zeigte Grönemeyer mit seiner Ruhr-Hymne und schlug einen großen Bogen über die vielen Projekte, wie die Helden-Ausstellungen, die Tanztriennale, LiteratuRe-Ruhr und dann kam auch schon das Projekt Schachtzeichen. Noch einmal stiegen die gelben Helium gefüllten Ballons in Bildern in die Luft unter denen sich tausende versammelten um ihre Metropole Ruhr zu feiern. Und so war es auch auf dem Finale indem nochmals Ballons mit Wünschen in die Luft gelassen wurden. Der Traum und Wunsch für die Metropole Ruhr. Ein Traum der sich verliert?

Und weiter ging es: Die Schattenkultur Ausstellung oder das Projekt Twins flogen als Erinnerung vorbei. Der bekannte Jazzsänger Theo Bleckmann stimmte in das Projekt Sing! Day of Song ein. Die Chöre der Metropole Ruhr probten tagelang für diesen einen Tag in der Schalke Arena in Gelsenkirchen. Aber nicht nur das, um 12:10 Uhr sangen alle in allen 53 Städten das Glück auf Lied. Es waren in den Städten rund 300.000 Sänger aufgeboten. In der Schalke Arena wurde ein Ruhrgebietschor 53.500 Sänger etabliert. Wer dabei war, weiß wie unvergesslich dieser Tag war.

Weiter ging die Reise: Die Orgellandschaften, Wohnkultur, Ruhrkunst, Nacht der Gotteshäuser oder die Local Heroes, dies als Haltepunkte in der Reise durchs Kulturhauptstadtjahr.
Die Stilleben Tische wurden auf der Höhenbühne zu einem Xylophon umfunktioniert und es erklang Südseemusik a la Steel Bands, jetzt die Wood Drummer. Ja, das Stilleben am 18.Juli – 3,5 Mio Menschen gingen oder fuhren auf ihrer Lebensader der 60 Km langen A40 und demonstrierten ein buntes, friedliches Nebeneinander der Alltagskulturen.Grau war gestern, bunt ist heute.

Viele, viele Projekte flogen an den Schiffsreisenden vorbei, begleitet von dem Marler "Junges Blasorchester e.V." Break Dancer vertraten die Straßenszene, Akrobaten der Urbanatix zeigten auf dem Gebäude ihre akrobatischen Einlagen. Dies alles perfekt inszeniert.

Die Live Einspielungen auf den Videoleinwänden aus Dortmund, Essen und Duisburg erbrachten das Wir-Gefühl der Metropole Ruhr. Ob das nun die Bewegtbilder des Dortmunder U von Professor Winkelmann waren, die 360° Lichtperformance am Essener Sanaa Gebäude oder die Ithaka Lesung im Duisburger Freihafen bei der Homer das Europa der Regionen beschwor, es war eine würdige aber auch moderne Inszenierung der Metropole Ruhr.

                

Und der Wermutstropfen? Ja, die Loveparade mit ihren 21 Toten und hunderten Verletzten, nein, sie sollten und sollen in der Metropole Ruhr nicht dem Vergessen ausgeliefert werden. Ob in Gelsenkirchen oder Duisburg, es waren Lichter die für die Toten in unseren Erinnerungen getragen werden sollten. Die reine Kultur will nicht vergessen oder verdrängen, sie wird sich immer moralisch verantwortlich zeigen. Insoweit unterscheidet sie sich von der politischen Kultur, die Verantwortung immer mit der Schuld vermengt um sich nicht zur Verantwortung zu bekennen.

Außergewöhnlich die Wechselgesänge in Sprech- und Gesangsform mit wechselnden Orten, die Technik macht so was möglich. Es ist unsere Stadt, es ist euere Stadt, so ein Credo der Sprechgesänge – wohl war.

Die Ruhrtopia auf dem Weg, Streetpiraten der Urbanatix entern das Nordsterngebäude. Diese ausgeflippten Ruhr Akrobaten mit ihren auswärtigen Freunden, wo man beim Zusehen schon blaue Flecke bekommt.

                

Die Volunteers kamen zu Wort, diese Gruppe die immer freundlich und frohgemut jedem hilfreich zur Seite stand wenn man nicht klar kam. Und die beim Helfen noch offensichtlich  Spaß hatten.

"Wir haben Kultur gelebt…wir haben es einfach gemacht… Die Erinnerung bleibt in unseren Herzen….Anderes Verständnis von Kunst, Kultur und dem Ruhrgebiet….Es muss weitergehen" so die Stimmen der Volunteers.

Und dann wandelte sich das Schiff in ein Raumschiff, welches abhebt in die Metropole Ruhr-Ruhrtopia. Das ganze endete in einem kurzen aber prägnanten Feuerwerk.
Diese fünf Akte wurden mit Szenenapplaus begleitet und mündete dann in einen großen Applaus.

Nun eines hatte das Tief Petra erreicht, zu der ausverkauften Vorstellung kamen nicht alle Besucher. Dies lag aber auch an den permanenten Katastrophenmeldungen mit gesperrten Autobahnen oder Staus auf der Autobahn.

Es war ein furioses Finale der Eröffnungsveranstaltung durchaus ebenbürtig. Und da die Erinnerung überwog herrschten Moll Töne vor die erst in Dur gewandelt wurden, als der fest verwurzelte Glaube an eine Metropole Ruhr artikuliert wurde.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gelsenkirchen

 


Hier noch unsere Gallery zur  Veranstaltung.

[Alle Fotos auf dieser Seite © Linde Arndt]

        

Weihnachtskarte von leben wuppertal-nord e.V.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr
wünscht Ihnen




Ihr leben wuppertal-nord e.V.

Heike Haarhaus

Ennepetal aus Fehlern lernen? Niemals.

[jpg] Das Jahr ist wieder um. Und wie es so ist werden alle etwas besinnlich und müssen uns dann erklären wie alles so schön gewesen war. Wenn etwas dumm gelaufen war, so hatte man grundsätzlich nichts damit zu tun. Fehler machen die Anderen, wir machen alles richtig. Unser Bundespräsident und unsere Bundeskanzlerin werden sich auch noch melden und uns sagen, dass sie mit uns sehr zufrieden sind und wir uns auf einem guten Weg befinden. Es ist halt so, der deutsche Michel ist in Europa der Bescheidenste. Es genügen ein paar Streicheleinheiten von seinen Oberen und schon vergisst er alle Untaten seiner Herrscher. Der deutsche Michel wird gerne beherrscht, eben ein deutsches Gen.

Auch Wilhelm Wiggenhagen mochte sich dieser allgemeinen Lobhudelei nicht entziehen und machte sich bei der letzten Ratssitzung auf, sich selber als auch seine Schäfchen, die Ratsmitglieder und städtischen Bediensteten, zu loben und ihnen Mut zu machen. Damit das auch alle mitbekommen, wurde das ganze bei Frau Nachbarin, (die ja inzwischen eine ausgeprägte Affinität zu den Neonazis entwickelt hat) und auf seiner eigenen Website wo er ja noch immer die Kompetenz zählt, veröffentlicht. Nur Kompetenz und  Akzeptanz leben ganz dicht nebeneinander. Und wie wir das im Jahre 2010 beobachteten hält sich die Akzeptanz für Wilhelm Wiggenhagen in doch überschaubarer Größe.

Wenn man solche Jahresbilanzen jedoch ehrlich abfassen würde, würde man sich auch klar zu seinen Fehlern bekennen, es würde einen menschlich machen.

Wollen wir uns doch einmal dieser Weihnachtsansprache des Wilhelm Wiggenhagen zu wenden.

Und sofort fällt ein ganz dicker Fehler auf, der sicher seinen Machtfantasien entspringt. Er spricht von "parlamentarischen Jahresarbeiten" welche es in einem Kommunalrat nicht gibt; denn ein Parlament ist eine gesetzgebende Institution im Staatswesen. In einem Rat werden jedoch niemals Gesetze erlassen. Gesetze werden im Land oder im Bund erlassen. Es scheint als wenn Wilhelm Wiggenhagen sich zu Höherem berufen fühlt.

Dann geht er auf seine 14 Mio teuere Stadtverwaltung nebst Rat ein indem er ihnen bescheinigt, dass sie doch alles richtig gemacht haben. Er gibt ihnen für die Vergangenheit seinen allumfassenden Segen. Solange sie das machen was er  und seine "Einflüsterer" vorgeben, indem sie die notwendigen Mehrheiten geben, ist alles ok. Wenn die Mehrheiten da sind, kann und darf man sich auch etwas streiten – wie gütig.

Nur was hat die 14 Mio teuere Truppe denn geleistet? Wilhelm Wiggenhagen ergeht sich hier in Allgemeinheiten, Oberflächlichkeiten und weiß nichts Konkretes  vorzuweisen.

Dabei sind die Erfolge doch alle sichtbar.

Das Citymanagement hat dafür gesorgt, dass weitere Einzelhändler Ennepetal verlassen haben.

Es hat mit seinen Events nur spärlichsten Zuspruch erlangt und eine ehemals gute Veranstaltung, wie das Klutertbergfest mit einem negativen Image versorgt. Nachdem Frau Drees 2009 wegen Erfolglosigkeit in 2010 aus der Schusslinie genommen wurde, musste in 2010 Herr Schilling an die   Wirtschaftsfront. Schilling, nach eigenen Angaben ein Sozialarbeiter, und im Jugendbereich nicht gerade erfolgreich, setzte das fort was Frau Drees begonnen hat. Ergebnis: Ende des Jahres haben wir wieder weniger Einzelhändler.
Bei der Bevölkerung sind wieder mehr Einwohner weggezogen als zugezogen und zwar die jungen leistungsfähigen. In diesem Jahr werden wir am 31. Dezember unter 31.000 Einwohner sein. Das schafft Platz für die Alten die nicht wegziehen können.

Dann waren da noch die diversen runden Tische die ins Leben gerufen wurden.
Der Bahnhofstisch: Nach neun Monaten hat man zwar das Gebäude gekauft, weiß aber immer noch nicht was man damit anfangen soll. Wieder wurde Geld vom Stadtsäckel verbrannt.
Der Tourismustisch: Auch hier nur eine marginale Bewegung, nicht einmal eine Bilanz für einen Handlungsrahmen wurde erstellt. Ja, es wurden noch nicht einmal die vielen Vereine und Vereinigungen zur Zusammenarbeit motiviert. Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen, das war alles.

Der Haushalt 2010 war ein Desaster.

Der Kreis konnte diesen Haushalt nicht bewilligen, was letztendlich zu Niggeligkeiten gegenüber dem Kreis führte. Der Kreis müsse bewilligen, weil wir immer soviel Umlage gezahlt haben. Und im Übrigen wäre der Kreis ja nur neidisch weil es den Ennepetalern so gut geht. Dies alles in der Öffentlichkeit.

Eine unsägliche Hängepartie war die Folge. Und, die Stadt Ennepetal musste sich einer sehr teueren Wirtschaftsprüfergesellschaft bedienen. Kompetenz sieht anders aus.

 

Die AÖR wurde gegründet und spülte buchmäßig Geld in die Stadtkasse. Nur, vormals konnten die  Einzelgesellschaften in den eigenen Räumlichkeiten arbeiten, und obwohl das Personal sich nicht verändert hatte, mussten nunmehr neue Räumlichkeiten angemietet werden. Der Stadtsäckel wird es ja bezahlen, wir haben es ja.
Der Integrationsrat: Von der SPD eingetütet, musste dieser eine Ehrenrunde durch den Rat drehen. Herausgekommen ist bis jetzt nichts, ja, es konnten keine wesentlichen nichtdeutsche Ennepetaler motiviert werden. Die letzte Sitzung kann man nur als blamabel und peinlich einstufen. Zeigte diese Sitzung doch ganz klar, dass man von seinen nichtdeutschen Mitbürger nichts aber auch gar nichts weiß.
Ach ja, und da war noch dieser peinliche Auftritt von den Herren Mielchen, Palomba und Peuser aus der 14 Mio "Truppe" während der Wirtschaftsausschusssitzung. Da konnte man es nicht verstehen wie die heutige Arbeitsweise der Presse aussieht. Ein Mitschnitt mittels eines MP3 Tracers, dass war zu viel des Guten. Im Gespräch erwartete man zumindest ein großes Gerät mit großem Mikrofon, für  jeden sichtbar aus den 60er Jahren. Alle drei zeigten sie einmal mehr, wie die Stadt auf der Höhe der Zeit ist.

Da war auch noch die Anzeige wegen Beleidigung bei der Staatsanwaltschaft in Hagen gegen einen Pressevertreter, auch mit großem Brimborium angekündigt  und eingereicht. Diese landete da wo sie hingehört in der digitalen Ablage.

Und die Erfolge?

Das Platsch, dieses Familienbad, ein hochsubventioniertes Bad, was den Stadtsäckel auf Jahre nur Summen kostet und keinen Cent einbringt – eben ein Statussymbol.
Die Feuerwehr: Die Jungs haben nur vom Feinsten, wobei es sicher auch eine oder zwei Nummern kleiner gegangen wäre. In anderen Städten wird ein Wagen schon mal generalüberholt, hier klotzt man als wenn wir es hätten.
Auch andere Erfolge halten einer tiefer gehenden Betrachtung nicht stand. Was nützt eine Schule auf dem neusten Stand, wenn ich keine Leistungskontrolle habe. Was nützen Sportvereine die die modernsten Sportstätten haben, wenn sie nur unzureichend ausgelastet sind. In anderen Städten zahlen die Sportvereine einen Obolus für ihr Freizeitvergnügen, hier werden sie noch bezuschusst.

Auf der anderen Seite hat man keinen Cent frei für offene Jugendarbeit und überlässt der Jugend die Straße. Kurz vor 22:00 Uhr finden sie sich bei Rewe ein um ihren Alkoholkonsum zu decken. Wie das geht bei Alkoholverbot, die Jungs und Mädels haben es schon raus. 2009 wurde sogar die erste Spritze gefunden, aber das ist ja nicht der Stadt ihr Problem da soll sich die Polizei  drum kümmern. Der eingesetzte Streetworker treibt sich irgendwo rum, von einen Bericht hört man nichts. Will man denn von der Jugend was wissen?

Für Seniorenarbeit ist nur ein Taschengeld übrig, ist ja ein Ehrenamt und das wollen wir doch nur als Absichtserklärung. Die Kulturarbeit, die sowieso nur als rudimentär zu bezeichnen war, wurde weiter gekürzt. Wobei gute Kulturarbeit ein Faktor ist der einen Abzug aus den Städten verhindert, aber wir wollen ja weniger werden.

Und der Rat der Stadt? Mir fallen nur drei Vorfälle ein, die zumindest einen Achtungserfolg bei vielen erbrachten. Das war die Gegenwehr die die Schließung der Schule Hasperbach erzeugte, die Gegenwehr bei der rund 50%igen Kürzung der Seniorenarbeit und die persönliche Betroffenheitserklärung der Kulturausschussvorsitzenden Frau Dautzenberg, ein Novum. Ansonsten habe ich nur eine Gemengelage von sediertem Verhalten, Ergebenheitsadressen an die Führung, Verständnisprobleme und angepassten Verhaltensweisen bemerkt. Einzelne Ratsmitglieder machten  schon einmal durch Sachkunde auf sich aufmerksam, dass war es aber dann auch.

Politisch gesehen weiß niemand im Rat und der Stadtverwaltung wohin die Stadt Ennepetal gehen soll. Es herrscht mehr das Reagieren vor, agieren ist der Stadt vollkommen fremd. Klare Führung ist nicht auszumachen, das Alltagsgeschäft, wie die Hundesteuer erhöhen, hat die Kommune vollkommen im Griff. Lächerlich ein Antrag der CDU eine Hundewiese in Ennepetal auszuweisen.Geht es denn noch?

Dabei hat Ennepetal Potenziale nur keiner weiß damit was anzufangen. Die Attraktivität von Ennepetal ist hundsmiserabel (immer noch), nur die Beteiligten Entscheider haben sich augenscheinlich damit abgefunden. Und so trudelt die Gemeinde Ennepetal ohne Vorgaben und Zielsetzung durch die Zeit und die Anpassungsmechanismen tun ihr übriges.

Doch halt, einen Erfolg hat die Stadt: Am Bahnhof wurde per Sponsoring ein Schild aufgestellt, welches auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt hinweißt. Das Haus Ennepetal fehlt zwar auf diesem Schild, aber man kann halt nicht alles haben.
Tja, es sind viele Fehler in der Vergangenheit gemacht worden, sie zu vergessen und sich nur auf das Heute zu konzentrieren ist fatal. Denn die Fehler sind es. aus denen wir lernen sollten und können. Und dieser Lernprozess ist es, der uns in eine bessere Zukunft führt. Auf der "Insel der Glückseligen" macht man eben Fehler nicht nur einmal, man macht diese immer wieder. Weil es so schön ist? Oder weil man die Lernfähigkeit eingebüßt hat?

Und so ist diese Rede des Wilhelm Wiggenhagen nicht das Papier wert auf dem sie ausgedruckt wurde.

Ach ja, noch was:

Thema Schulden. Ennepetal hatte immer Schulden gehabt, es wurden mal ein oder zwei Millionen Schulden abgebaut, aber die Schulden wurden nie zur Gänze getilgt. Von Schuldenfreiheit spricht man dann, wenn keine Neuschulden aufgenommen wurden. Die Politik hat sich diese Sprachregelung angeeignet um besser dar zu stehen. Schuldenfrei ist man auch bei der öffentlichen Hand, wenn man keine Kredite zu bedienen hat – Basta. Auch diese Unart mit der schwarzen und roten Null im Ergebnis: Ein Null ist eine Null.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal 

Grußwort des Gevelsberger Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2010 / 2011

                                                      

Liebe Gevelsbergerinnen, liebe Gevelsberger,

mit dem nahenden Jahreswechsel beginnt die Zeit, in der wir zurückschauen, vor allem aber auch ausblicken wollen auf das, was uns im nächsten Jahr erwartet. Las­sen Sie mich in meinen diesjährigen Worten zum Jahreswechsel einmal unkonven­tionell, nämlich mit dem Schwierigen und Unangenehmen des ablaufenden Jahres, beginnen:

Das Jahr 2010 war ganz gewiss kein einfaches Jahr in unserer Stadt, besonders, weil es in finanzieller Hinsicht allzu sehr geprägt war von den Folgen, die die welt­weite Finanz- und Wirtschaftskrise mit sich gebracht hat. Die damit verbundenen Konsequenzen sind vor Ort nicht weniger erheblich und unangenehm: Deutliche Steigerungen bei den kommunalen Steuern und öffentlichen Abgaben erwarten uns. Es ist mir sehr wichtig, dies heute offen anzusprechen, um Ihnen gleichzeitig sagen zu können, dass Rat und Verwaltung sich sehr schwer damit getan haben, diese un­populären Maßnahmen so kurz vor Weihnachten zu beschließen. Ebenso darf ich Ihnen aber auch versichern, dass die für Sie alle schmerzhaften Maßnahmen von den Ratsmitgliedern in großer Verantwortung für Gevelsberg getroffen wurden. Be­sonders, weil es allein darum geht, Defizite des laufenden städtischen Haushalts zeitnah und schon in dieser Generation ausgleichen zu können. Wir alle dürfen, da­von bin ich überzeugt, die Defizite und Schulden unseres kommunalen Gemein­wesens nicht einfach immer nur zulasten der jetzigen Kinder unserer Stadt in die Zu­kunft fortschreiben. Dies gilt um so mehr, wenn eine Stadt wie Gevelsberg in den letzten Jahren viel investieren musste und auch noch weiter investieren muss, um den hier lebenden Menschen einen gu­ten Wohn-, Bildungs-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort zu bieten. Auf dem Wege da­hin sind wir in Gevelsberg in den letzten Jahren, so höre ich es aus vielen Gesprä­chen mit Ihnen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, weit vorangekom­men. 

                    
  Claus Jacobi [BM Gevelsberg]                           Foto: © Linde Arndt  

Um dies zu veranschaulichen, seien nur einige wenige Beispiele aus dem öffent­lichen und gesellschaftlichen Leben unserer Stadt in diesem Jahr bemüht: So konnte be­reits im Mai dieses Jahres nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten der Sport­platz Hundeicken als dritter zeitgemäßer Kunstrasenplatz eröffnet werden. Dies ist nicht nur ein Stück sportliche Infrastruktur, sondern auch ein Stück Sozialpolitik in einem Stadtteil, der ganz besonders darauf angewiesen ist, dass seine Jugendlichen „von der Straße kommen“. Schon kurz darauf folgten die Einweihung des Ennepe­strandes und die Übergabe der Skaterfläche am Ennepebogen an unsere Kinder und Jugendlichen. Ein riesiger Erfolg, wenn man sieht, dass seitdem Kinder und Jugend­liche aus der gesamten Region in unsere Stadt strömen, um mit ihren Skateboards, BMX-Rädern und Inlineskates sportlicher und sinnvoller Freizeitgestaltung nachzu­gehen. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass alle städtebaulichen Veränderungen der jüngeren Zeit in unserer Stadt zuvorderst nur ein Ziel hatten: Den Menschen, allen voran den Kindern und Jugendlichen, Raum zum Leben, Wohlfühlen und zu sinnvoller Freizeitgestaltung zurückzugeben. Projekte, die zugegebenermaßen viel Geld gekostet haben, die uns aber alle, liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger, zugleich auch sehr stolz machen dürfen.

Stolz waren wir alle auch, als wir in diesem Sommer mit Alexandra Popp einer waschechten Gevelsbergerin zum Gewinn der Weltmeisterschaft der U20-Frauenfußballnationalmannschaft gratulieren konnten. Auch Alexandra Popps Karriere beweist: Nur eine Stadt, die ihren Vereinen und Jugendlichen optimale Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen bietet, wird am Ende auf gelungene Sozial- und Berufskarrieren ihrer Töchter und Söhne stolz sein können. Gerade dafür lohnt es sich aber doch in einer kommunalen Gemeinschaft alles zu geben und, wo es sinnvoll verwendet wird, auch Geld zu investieren. Wir dürfen miteinander zufrie­den fest­stellen: Auch im schwierigen Jahr 2010 ist in unserer Stadt viel Gutes pas­siert.

Und im nächsten Jahr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wird es in Gevelsberg wieder Grund zu feiern geben. Unsere Heimatstadt wird sage und schreibe 125 Jahre alt! Im Jahre 1886 wurden uns die Stadtrechte verliehen und Gevelsberg wurde zu der selbständigen Stadt, wie wir sie heute seit Generationen kennen und lieben. In Wiederkehr dieses historischen Ereignisses schlüpft unsere Stadt selbst­bewusst in die Rolle der Gastgeberin. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie alle schon heute einzuladen, die Vielzahl von interessanten und abwechslungsreichen Jubiläumsveranstaltungen, insbesondere das große Bürgerfest vom 3. bis zum 5. Juni 2011 entlang des Boulevards Gevelsberg, mitzuerleben. Am selben Wochen­ende werden wir übrigens auch das 15-jährige Bestehen unserer Freundschaft mit der polnischen Partnerstadt Sprottau gebührend feiern.

Neben den vielen Jubiläumsveranstaltungen, auch denen der Vereine in unserer Stadt, erwarten uns in 2011 noch viele wichtige und lang geplante Geburtsstunden. So wird die neue Mensa des Schulzentrums West direkt zu Jahresbeginn ihren Be­trieb aufnehmen und auch die „Alte Kornbrennerei“ öffnet im nächsten Jahr nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als neues Bürgerhaus ihre Tore. Mit dem dortigen Trauzimmer haben Brautpaare dann ab dem Frühjahr auch in unserer Stadt die Möglichkeit, sich standesamtlich in historischem Ambiente trauen zu las­sen.

Freuen wir uns also, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit besten Aussichten auf ein neues, ein ganz besonderes, ein Jubiläumsjahr 2011 in Gevelsberg, für das ich Ihnen schon heute Glück, Gesundheit und Gottes Segen wünschen darf sowie an den bevorstehenden Weihnachtstagen eine besinnliche und beschauliche Zeit.

 

Herzlichst

 

Ihr

Claus Jacobi

Bürgermeister

Grußwort des Schwelmer Bürgermeisters Jochen Stobbe 2010


Liebe Schwelmerinnen und Schwelmer,

schöne, nachdenkliche und auch traurige Ereignisse haben uns im Laufe dieses Jahres begleitet.

Wir haben das Jahr der Kulturhauptstadt 2010 mit Schnee begonnen, und wir werden es wohl auch mit Schnee beenden. Dazwischen haben wir Schwelmer uns in vielfältiger Form als ein Teil der Kulturhauptstadt 2010 präsentiert. Es war phantastisch, so viele Schwelmerinnen und Schwelmer singend, gestaltend, tanzend, kurz: kreativ zu erleben. Wir haben von unserer Stadt eine aussagekräftige Visitenkarte abgegeben, nicht zuletzt beim großen Fest auf der A 40.
Aktuell kämpfen wir wieder mit den Schneemassen. Die Technischen Betriebe Schwelm sind seit dem Wintereinbruch im Dauereinsatz. In dieser Situation beweist der "Schwelmer an sich" mal wieder, dass man mit Humor und tatkräftigem Einsatz Probleme meistert. Hier nutze ich gleich die Gelegenheit, um mich bei Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre konstruktive Mitarbeit zu bedanken.

Ihr Interesse, Ihre Ideen und Ihre aktive Mitarbeit habe ich im Laufe dieses Jahres zu schätzen gelernt. Bei einigen Projekten haben Sie mich begleitet und sehr beeindruckt.
Sei es bei der Aktion im Sommer "Schwelm putzt sich -heraus", bei der wir trotz der 34° C mit viel Motivation und Spaß in der Innenstadt aufgeräumt haben, oder in diversen Arbeitskreisen, wie zum Beispiel im "Arbeitskreis Weihnachtsbeleuchtung".

               
  Jochen Stobbe [BM Stadt Schwelm]                           Foto: © Linde Arndt  

Ich weiß, dass viele Schwelmer unter der Wirtschaftkrise gelitten haben und leiden. Umso höher ist Ihr Einsatz zur Anschaffung einer neuen Weihnachtsbeleuchtung zu bewerten, denn dies ist nur dank Ihrer Spenden möglich gewesen. Von der Einzelspende von 2 € bis über 2500 €, vom Sammeln durch Kinder bis zum jetzt schon legendären Benefizkonzert dreier Schwelmer Rockgruppen entwickeln Bürger Initiative – ich sage dafür ein herzliches  "Dankeschön" und weise darauf hin, dass wir unsere Kräfte für dieses Unterfangen auch im kommenden Jahr einsetzen müssen.

Ihr Einsatz macht mir deutlich, wie sehr uns unser Schwelm am Herzen liegt. Das macht mir Hoffnung, dass wir auch im nächsten Jahr eingeschlagene Pfade weiter gehen und gemeinsam neue Wege beschreiten werden.

Natürlich darf ich nicht vergessen, dass sich im Stadtbild etwas verändert hat und weiter verändern wird. Die Metro hat sich in Schwelm angesiedelt und die Schwelmer Brauerei arbeitet weiter und geht hoffentlich im nächsten Jahr einer gesicherten Zukunft entgegen.
Das Gymnasium hat jetzt eine Mensa. Der Bahnhof Schwelm sieht seiner Neugestaltung entgegen und in der Döinghauserstraße wird ein neuer Wohnbereich gestaltet, der Schwelm gut zu Gesicht stehen wird.

Die "Stadttore", die nach Schwelm führen, werden sich mit Ihrer Unterstützung verändern können. Hier entwickeln wir schon mit einigen engagierten Schwelmer Bürgerinnen und Bürgern attraktive Möglichkeiten.

Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich nach einer kurzen Pause auf das neue Jahr freue.
Viele Ideen und Vorbereitungen müssen von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. Und hier habe ich im Laufe des Jahres festgestellt, dass, obwohl wir unter schwierigen finanziellen Bedingungen arbeiten, meine  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit viel Einsatz und gutem Willen aktiv sind.

Aber auch traurige Momente gehören zum Ablauf eines Jahres.

Der viel zu frühe Tod meines Amtsvorgängers Dr. Jürgen Steinrücke hat mich sehr betroffen und nachdenklich gemacht.

Viele Gespräche blieben ungeführt. So müssen wir erkennen, wie wichtig es ist, jedes Gespräch zu führen, um Chancen nicht zu versäumen.

Wir werden Dr. Jürgen Steinrücke ein ehrendes Andenken bewahren.

Liebe Schwelmerinnen und Schwelmer,
Ich wünsche Ihnen – auch im Namen meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein frohes Weihnachtsfest. Lassen Sie uns gemeinsam mit Hoffnung und Freude in das neue Jahr schauen!

Ihr
Jochen Stobbe
Bürgermeister

Herkules und die wahren Größen fon net Revier de wat andere Bilanz Teil 1

Seit gestern thront der Herkules zwar auf Nordstern, doch dat is nur`n Symbol für de wahren Größen von net Revier. Nicht die gigantischen Skulpturen oder die neuen „Wahrzeichen“ sind die lokalen Größen (neudeutsch Local Heroes), nein sie sind nur die Symbole auf unserer gemeinsamen Fahne!

Da waren es nicht nur die etwa 5.500 Veranstaltungen aller Größenordnungen. Da waren nicht nur Millionen von Menschen auf der Straße und haben gefeiert. Trotz aller Leitsätze der Kulturhauptstadt die Protagonisten herausgegeben haben, nein der Satz „Wandel durch Kultur“ beschreibt nicht wirklich was innerhalb dieses Jahres mit den Menschen hier passiert ist.

Daisy hatte pünktlich zu Beginn das Jahr der Kulturhauptstadt eingeläutet (eingeschneit) und als sich die ersten Knospen aus dem noch gefrorenen Boden dem Revierhimmel entgegen reckten, da brach sie auf die Kraft von 5,3 Millionen Menschen.

Keimlinge
Nachdem sich die ersten Gesichter noch etwas verdutzt ansahen, da wurde allen klar wir stehen auf dieser Bühne ganz vorne im Rampenlicht! Die Menschen aus den 53 Städten, die unter dem Dach der Kultur zusammen auf der Bühne standen bemerkten nun im Herzen etwas ganz eigentümliches.

Unsere UrGroßeltern haben die Integration von verschiedenen Volksgruppen und Stämmen durch lebt und dieses Ruhrgebiet zu dem gemacht was bisher alle kannten. Irgendwann zwischen den sechsziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist dieses Pflänzchen mit aller politischen Macht verschüttet worden. Jede Stadt, jede Gemeinde wollte immer größer, breiter und höher bauen und arbeiten.

Als die IBA vor zehn Jahren anfing diesen Keimling „Kultur“ auszugraben, hatten nach ihrer Beendigung die Politiker der Region nix anders zu tun als wieda mit dat Haun und Stechen anzufangen un wat is dabei raus gekommen? Nix!!!

Visionen ausse Trümmer
Doch aus den politischen Trümmern der IBA haben einige Trümmerfrauen und -männer
eine neue Vision ans Tageslicht gebracht. Diese wurden auch anfangs von Allen im Revier etwas belächelt. Wir, eine Kulturhauptstadt? Doch als dann die Entscheidung für das Revier fiel, setzte sich mehr und mehr das Bewußtsein durch, ach weisse machen wa ma! Denn die Enkelkinder stellen fest; Da wa doch noch wat, wat war dat noch ma??? Die
Solidarität, unsere Sprache, unser Lebensgefühl!!!

  

Mensch wenn die Kicker von net Revier gegen einander spielen, dann dafse die Dorffahne hoch halten aber nich wennet um dat Ganze geht. Da gibbet nur einen Sturm un ein Tor auf dat wir stürmen. So ganz langsam begreifen die gewählten Vertreter ebenso wie der Amtsschimmel, was eigentlich im letzten Jahr hier im Ruhrpott so abgelaufen ist. Dabei stellt auch der Eine oder Andere fest, wenn ich auf das Schild gehoben wurde und ich keine gute Arbeit mache, dann kann ich ziemlich schnell wieder vom Schild fliegen. Viele Menschen in der Region leiden heute noch unter der SuperGebietsreform von 1975.

Die Reform von damals wurde getrieben von der Sucht nach noch mehr Größe, Macht und Zentralismus von den bis dahin schon großen Städten. Daher stellen sich immer mehr Menschen im Revier die Frage; wann wird aus dem Siedlungsverband endlich ein Ruhrparlament? Wann sprechen wir auch politisch mit einer Stimme?

Da haben manche Schildsteher die Rechnung ohne unsere Mädchen gemacht. Den „Petra“ konnte es nicht abwarten und mußte schon zum Finale das Jahr EINS nach 2010 mit Schnee und Frost versorgen. So zeigt uns die Natur wieder einmal auf ihre Weise was sie damit bezweckt, wenn im Winter vieles entschleunigt und in sich gekehrt zur Ruhe kommt. Wir haben jetzt ein Jahr lang wunderbar gefeiert und unsere Solidarität unter Beweis gestellt. Diese Gemeinsamkeit brauchen wir jetzt ganz dringend, wenn wir den Amtsschimmel vor den Pflug spannen und die Felder neu bestellen wollen.

Bis denne und Glück Auf

Will Rumi

 

Räuberhöhle spendet insgesamt 210,00€ für den guten Zweck

Auch wenn die Witterungsverhältnisse  auf den Weihnachtsmärkten in Voerde und Milspe äußerst schwierig waren, ließen sich Heike Sonnenschein und Bianca Zurnieden ihre Aktion "Euer Schmalz für unser Schmalz" nicht vermiesen. Konnte man nicht, wie geplant, Brotkörbchen und Schmalzpöttchen zur Selbstbedienung aufstellen, griffen die beiden kurzerhand selbst zum Messer und schmierten für ihre Gäste "leckere Bütterkes", die nicht nur prima schmeckten, sondern auch 97,47€ für den guten Zweck einbrachten.

          

Trotz -oder gerade-wegen des Wetters ein toller Erfolg mit dem die beiden gar nicht gerechnet hätten. Als kleines Dankeschön an alle treuen "Räuberhöhlenfans" stockten die beiden den Inhalt ihres Schmalz-Schweins auf 210,00€ auf, so dass sich der Verein für Körper-und Mehrfachbehinderte EN-Süd e.V., der Deutsche Kinderschutzbund e.V. und der Henri Thaler Verein e.V. über jeweils 70,00€ freuen können.

Für das nächste Jahr planen die Beiden dann eine "witterungsunabhängige Spendenaktion", versprochen.

 Im Voraus vielen Dank, ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen

Bianca Zurnieden und Heike Sonnenschein