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Eine hilflose Ennepetaler Stadtverwaltung mit einem entsprechenden Stadtrat

[jpg] Es geht um die Ennepetaler Haushaltseinbringung 2017. Landauf und landab werden die ´17er Haushalte in allen Städten eingebracht, also nichts besonderes – sollte man meinen. Es geht um Geld, viel Geld.

Michael Eckhardt Foto: Linde Arndt

Michael Eckhardt Foto: Linde Arndt

Im Grunde genommen geht es um die Philosophie einer einzelnen Person, der Kämmerin oder des Kämmerers einer Stadt. Pleite sind fast alle Städte, viele sind in einem Haushaltssicherungskonzept und müssen innerhalb in  einer Zehnjahresfrist einen ausgeglichenen Haushalt ihrer Aufsichtsbehörde vorlegen. Viele Kommunen in NRW erfahren eine Konsolidierungshilfe nach dem Stärkungspaktgesetz des Landes NRW (Gesetz zur Unterstützung der kommunalen Haushaltskonsolidierung im Rahmen des Stärkungspakts Stadtfinanzen (Stärkungspaktgesetz) . Und andere Kommunen, abundante Kommunen (Reich und im Überfluss lebend), müssen einen Solidaritätsbeitrag leisten, damit andere Kommunen wieder auf die „Beine“ kommen. So muss Ennepetal als eine relativ reiche Stadt für 2017 rund 450.000,– Euro in den Stärkungspakt einzahlen. Das ist zwar die Hälfte des Betrages aus 2016, ist aber bitter für den Kämmerer Kaltenbach, der immer wieder betont wie arm Ennepetal ist, ja, sich vor drei Jahren in der Behauptung verstiegen hat, Ennepetal müsste selber aus diesem Städtestärkungspakt etwas bekommen. Und damit kommen wir zu der eigentlichen Philosophie eines Ennepetaler Kämmerers Kaltenbach, „Nehmen ist besser als Geben“. Eine hehre egoistische Einstellung, die sicher die Restgesellschaft erfreut. Wobei, der Ennepetaler Kämmerer hat nicht das Copy auf dieses Verhalten, dieses Verhalten kann man in allen Städten beobachten, wobei auch der Bund in Berlin und die Kommission in Brüssel keine Ausnahme machen.

Es sind nur Zahlen die die Kämmerer*innen, die die Finanzminister*innen oder die Kommissare*innen im Auge haben, wobei der Haushalt ausgeglichen sein muss. Letztendlich ist der Haushalt nie ausgeglichen, kann er auch gar nicht. Er wird ausgeglichen. Es gibt sogar einen Defizithaushalt, heißt, es wird mit Beträgen ein Haushalt oder ein Budget zusammen gestellt, welche es nie geben wird, jedoch von einer Stelle zugesagt wird. Bewundernswert wie mit Zahlen umgegangen wird die nie zur Auszahlung gelangen. Oder der deutsche Finanzminister Schäuble, der immer mit seiner schwarzen Null (Gibt es eigentlich auch eine rote Null?) herumläuft, weil er angeblich keine (neuen) Schulden gemacht hat. Jeder glaubt es? Nein, alle wissen Deutschland hat über 2 Billionen Euro Schulden und es werden Jahr für Jahr mehr. Es werden nur keine neuen Schulden mehr gemacht, die alten Schulden werden nur umgeschichtet.

Das wesentliche was die Masse dieser Zahlenexperten angeht, sie sehen nur die Zahl aber nie die Schicksale oder die Signale die ihr Zahlenwerk ausmacht. Sie reden von Zukunft, verbauen aber mit ihrem Zahlenwerk die Zukunft des Gemeinwesens dem sie verpflichtet wären.

Jugend bedeutet Zukunft einer/der Gesellschaft, Bildung, bedeutet Chancengleichheit und Aufstieg in einer Gesellschaft und Kultur, bedeutet Identität und Gemeinschaftsgeist. Und wenn man diese Werte mit den Werten der Aufklärung abgleicht, so stellt man eine hohe Übereinstimmung fest.

Was aber bedeutet wenn die Kämmerer*Innen, gerade in diesen Bereichen die Ausgaben herunterfahren und zwar teilweise in einer Höhe die die Aufgabe der Bereiche erfordern? Aktuell  fabulieren Parteien über eine deutsche Leitkultur. Welche Leitkultur? Wenn die Kämmerer*innen überall den Kulturetat auf eine Alibiposition zusammenstreichen. Offensichtlich scheint es nur eine recht diffuse Leitkultur zu geben.

Kämmerer Dieter Kaltenbach Foto: (c) Linde Arndt

Kämmerer Dieter Kaltenbach
Foto: (c) Linde Arndt

Aber kommen wir zu dem Ennepetaler Kämmerer Dieter Kaltenbach mit seiner Verwaltung und seinem Stadtrat die, wie es scheint, eine symbiotische Verbindung eingegangen sind.

Als der Kämmerer Dieter Kaltenbach seine Haushaltsrede hielt, hielt er eine Rede die Ennepetal in einem derart schlechten Licht darstellte, welches sicher nicht mehr steigerungsfähig ist. „Graue Maus“ nennt man die Stadt Ennepetal im EN-Kreis. Mehrere Firmen haben Ennepetal schon den Rücken gekehrt, weil sie in dieser Stadt keine Zukunft mehr sahen, andere die notwendige Unterstützung nicht bekamen. Mehrere Investoren sahen in Ennepetal keine Möglichkeit sich hier anzusiedeln, weil das gesellschaftliche Umfeld gegen eine Investition sprach.

Stadt und Stadtrat Ennepetal als Unternehmer.

Wenn der Kämmerer sich arm redet und den Ennepetalern einredet, alles habe keinen Zweck, so sollte man einmal in die Vergangenheit gehen.

Stadtrat, Kämmerer und die Verwaltung von Ennepetal haben sich öfter als Unternehmer betätigt.

Es sind kaum Entscheidungen gewesen, die von Erfolg beschieden waren. Warum auch; denn der Verwaltungsberuf und die Mehrzahl der Berufe im Stadtrat haben nichts mit dem Berufsbild eines Kaufmannes oder Ökonomen zu tun. Fehlentscheidungen waren also vorprogrammiert. Die Berufsbilder sind nicht kompatibel, denn wenn man den Diplom-Kaufmann oder den Diplom-Verwaltungswirt vergleicht, haben die Berufe außer in Teilbereichen des Finanz- und Rechnungswesen nichts gemeinsam. Und darüber hinaus haben Stadtrat und die Verwaltung kein Risiko in die Insolvenz zu gehen; denn letztendlich tritt der Steuerzahler für die gemachten Schulden ein. Für Ennepetal gibt es viele Felder die einer unternehmerischen Betrachtung nicht standhalten.

  •  Industriegebiet Oelkinghausen
    Als im vorigen Jahrtausend der Industriestandort „Oelkinghausen“ beschlossen wurde, sah das alles wie ein Goldesel aus. Grundstücksverkauf und sprudelnde Gewerbesteuer sahen die Experten von Stadtrat und Verwaltung auf die Stadt zukommen. Nur vor dem Erlös und dem Gewinn kommen erst einmal die Investitionen die eine Stadt und ein Stadtrat vorzulegen hat. Und es waren gewaltige Investitionen mit der die Stadt Ennepetal in Vorlage treten musste. Da waren Erschließungkosten, Kanalverlegung, Regenwasseranschlüsse, Gas, Strom und Wasser mussten vorhanden sein. Bis heute weiß niemand ob die Investitionen sich amortisiert haben, nur Schweigen ist von Seiten der Stadt Ennepetal, hinsichtlich einer Nachkalkulation, zu vernehmen.Inzwischen sind die ersten Firmen wieder ausgezogen, haben ihren Standort verlagert oder haben die Produktion eingestellt. Über Gewerbesteuerzahlungen im Bereiche „Oelkinghausen“ hüllt man sich in Schweigen. Datenschutz? Wohl kaum, denn es sind anonymisierte Zahlen.Voerder Center, Heilenbecker Center und Ringkaufhaus
    Alle drei Einkaufstempel haben sich nach relativ kurzer Zeit zu einem Flop entwickelt. Die von der Stadt getätigten Investitionen haben nicht die sicherlich erhofften Gewinne gebracht, so dass man heute mehr Kosten als Erlöse zu verbuchen hat.

 

Wilhelm Wiggenhagen Foto: (c) Linde Arndt

Wilhelm Wiggenhagen Foto: (c) Linde Arndt

  •  Haus Ennepetal, Platsch und Kluterhöhle
     Nach rund vierzig Jahren Haus -Ennepetal sehen wir einen Investitionsstau von rund 23 Millionen, und mehr vor uns, der unter Finanzierungsvorbehalt steht, ein Abbruch steht im Bereich der Möglichkeiten. Rund 40 Jahre Missmanagement in diesem Haus zeigen seine sichtbaren Spuren. Jedes Jahr werden fleißig Verluste verbucht, die sich auf einen zweistelligen Millionenbereich angehäuft haben.In diesem Haus wurde nur verwaltet und nicht unternehmerisch und professionell gehandelt. Der letzte „Unternehmer“, der Kämmerer Dieter Kaltenbach, wickelte nur ab. Kennzahlen über Auslastungen, wofür auch. Die Verluste die entstanden waren, wurden ja vom Steuerzahler gedeckt. Warum sollte man sich also große Gedanken machen? Auch dem Freizeitbad Platsch neben der Kluterthöhle erging es nicht besser, es wurde nur verwaltet. Millionen an Steuergeldern  wurden in diese Bereichen versenkt. Den letzten unternehmerischen Act der Verzweiflung konnte man im Bereich Gastronomie im Haus Ennepetal beobachten. Nachdem die Brüder um Xhemil Sahiti vor die Tür gesetzt wurden, sollte Oliver Dunker es mit einem gehobenem Gastronomiekonzept richten, als das schief ging holte man sich den griechischen Gastronom Petros Topalidis, der sollte es mit einem geringpreisigen Angebot richten. Aber auch das ging schief, jetzt bleibt das Restaurant geschlossen, damit die Verluste noch größer werden. Nebenbei wurde der zahlende Tanzclub Rot-Gold (ETC) und neuerdings das Leo Theater verprellt. Sicher wird jetzt jeder verstehen, warum ein Kaufmann oder Betriebswirt nicht den Verwaltungsmenschen spielen mag. Die Art und Weise wie von Politik und Verwaltung Verluste produziert werden, entbehrt jede Grundlage unternehmerischen Handelns. Politik und Verwaltung müssen jedoch nicht dafür haften, auch moralisch nicht. Es ist in Ennepetal, als wenn man Monopoly mit Papiergeld spielt.Wenn alles in die bekannte Hose gegangen ist, beauftragt man einen Gutachter der einem bestätigt, dass man nicht anders hätte handeln können. 

 

  • Finanz- und Rechnungswesen der Stadt Ennepetal.
    Als der ehemalige Kämmerer Günter Wenke unter und mit dem Bürgermeister Michael Eckhard 2006 die „Zockerei“, übrigens mit Zustimmung des Rates, begannen, wussten sie damals nicht, was  sie mit dem vielen Geld machen konnten. Sie hatten es über. Investitionen in die Infrastruktur, wofür denn? Es ging gründlich daneben. Ennepetal musste tief in die Tasche greifen um diese Entscheidung auszugleichen. 2009 kam der Einbruch in die Gewerbesteuer, er war voraussehbar, es fehlten Millionen. Dann kam der Coup mit der AÖR, 40 Millionen sollten an Buchgeld sichtbar gemacht werden. Es taten sich Bewertungsprobleme auf, ¾ Jahr stand in Ennepetal alles still, weil der Haushalt nicht genehmigt wurde. Die Firma KPMG AG richtete es gerne für einen 6 stelligen Euro Betrag. Andere Städte im EN-Kreis hatten die gleichen Probleme und wussten einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen.Nebenbei. Auf die Idee die Kämmerer Kollegen Jürgen Voß aus Schwelm oder Andreas Saßenscheidt aus Gevelsberg um Hilfe zu bitten, dafür ist die Stadt Ennepetal zu stolz.Die Kämmerei in Ennepetal ist zu einer reinen „Zahlenwerkstatt“ verkommen, die vor lauter Zahlen nicht mehr weiß, wofür die Zahlen stehen. Da wird nach der Rasenmähermethode entweder gespart oder Ausgaben erhöht. Der Stärkungspakt zwischen den Ennepetaler Unternehmen und der Stadt Ennepetal, der 3,5 Millionen bringen sollte aber nur 2,5 Millionen gebracht hat wurde zum Löcherstopfen des Haushaltes benutzt. Es war eine Augenwischerei, die von der tatsächlichen Verteilung der Einnahmen ablenken sollte. Unbeobachtet erfuhr für alle die Grundsteuer eine doch exorbitante Erhöhung, von immerhin rund 16 Mio. (+227%). In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Grundsteuer von allen getragen werden muss. Es ist seit Jahren nicht auszumachen welche Ziele Ennepetal anstrebt, man lebt quasi von der Hand in den  Mund. Eine strategische Ausrichtung, die man immer über eine Kämmerei (Finanz- und Rechnungswesen) herauslesen kann, denn die Kämmerei muss ja für politische Forderungen das Geld zur Verfügung stellen, ist nicht erkennbar. Beschäftigungstherapie der Politik und der Verwaltung?
  • Personelles und Führung
    Auf allen Ebenen sah/sieht man Personalprobleme. Das Desaster zeigte sich besonders am Fall der AÖR ( Wir schrieben darüber.). Wesentliche Führungsprinzipien wurden in dieser Causa außer Acht gelassen und dem Prinzip „laissez faire“ freien Raum gelassen, und das über Jahre. Bis heute ist nicht bekannt ob es in der AÖR organisatorische Konsequenzen gegeben hat. Die neue Leitung Wolfang Schrey, der Horst Schnieder ersetzt hat, hat schon mal seinen Rückzug aus der Führungsetage der AÖR angekündigt. Ob eine sichtbar fehlende personelle Qualifikation in der AÖR beseitigt wurde, niemanden interessierte dies. Kurzfristiges Denken und Handeln wie im Zusammenhang mit dem Bürgerbüro wird zur Maxime des Handelns ernannt. Da werden eben mal tausende von Euro in ein Ladenlokal gesteckt um mit großem Getöse ein Bürgerbüro zu eröffnen, welches nach 4 Jahren wieder geschlossen werden soll. Langfristige Bedarfsplanung sieht anders aus, zumal E-Gouvernement seit Jahren auf den Vormarsch ist. Die Frage ist doch, wie qualifiziert und kompetent die Mitarbeiter der Stadtverwaltung aber auch der Stadtrat ist. Wie konnten einige Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Probezeit überstehen. Die Antwort: Gute Arbeitnehmer werden nach einem Vorstellungsgespräch sich bei einer anderen Stadt als in Ennepetal bewerben, dort haben sie bessere Perspektiven. Es wird schwer werden, denn wie will Ennepetal an gute Verwaltungsleute kommen, die auch neue Ideen neben einer notwendigen guten Qualifikation mitbringen. Nachdem die leistungsorientierten Zulagen wegfallen, werden sich weitere Arbeitnehmer auf den Weg machen.
  • Stadtimage, Städtische Marketing oder Public Relations
    Bürgermeisterin Imke Heymann Foto: (c) Linde Arndt

    Bürgermeisterin Imke Heymann
    Foto: (c) Linde Arndt

     Es reicht nicht wenn ein (e) Bürgermeister*in in die Kamera lächelt und seine Bürger zum Liebhaben ihrer/seiner Stadt auffordert. Suboptimal nennt man solche Handlungen; denn was zählt sind mess- und wahrnehmbare Faktoren die zu einer positiven Entscheidung für eine Stadt Ennepetal führen. Dabei ist die Politik und die Verwaltung in Ennepetal schon längst dazu übergegangen Menschen und Firmen nur noch zu halten. Allerdings mit mäßigen Erfolg; denn wenn Ennepetal die Kriegsflüchtlinge nicht hätte, sähe es Einwohnermäßig sehr böse aus.Dabei sind die Werkzeuge, mit denen man eine guten Figur als Stadt machen kann, bekannt, nur in Ennepetal finden sie keine Anwendung. Da ist das Bild der Stadt Ennepetal von innen gesehen genauso negativ wie das äußere Bild. Es reicht halt nicht, die Kluterhöhle und die Natur zu haben. Höhlen gibt es auf der ganzen Welt und Natur haben wir, so sie gepflegt wird, auch überall. Oder die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die sich doch überwiegend in den umliegenden Städten angesiedelt haben. Sie sind nicht motiviert in ihrer „eigenen“ Stadt zu wohnen. Politik und Verwaltung sollten über eine Residenzpflicht zumindest nachdenken – eine Zwangsmotivation. Wenn man jedoch eine Stadt wie Ennepetal als Produkt oder als Dienstleistungsgesellschaft begreift, sieht man eine Stadt vor sich, die sich in ewiger Jammerei befindet und nicht in der Lage ist Probleme zu lösen. Das führt zu dem Schluss, Politik und Verwaltung sind Teil des Problems, warum Ennepetal nicht weiter kommt. Es liegt wohl an der Verengung des geistigen Horizontes, warum Politik und Verwaltung in Ennepetal keine Impulse in die Ennepetaler Gesellschaft einbringt. Wir wollen einmal über einen in der Wirtschaft bekannten Begriff reden, dem „Behavioral Branding“ ( markenadäquatem Verhalten ), Wenn Ennepetal sein Verhalten so abstellen würde, indem die Akteure der Stadt Ennepetal, ihre Stadt als Marke verstehen würden, müssten sie sich aber dazu auftun eine Marken-Strategie zu entwickeln. Es müssten Zielvorstellungen entwickelt werden, Mitarbeiter*Innen der Verwaltung, Politiker*Innen aber auch die Ennepetaler*Innen müssten sich zu dem Produkt/der Marke „Ennepetal bekennen. Das hat viel mit Schaffung von Bewusstsein, Relevanz, Orientierung und Identifikation zu tun, was aber erst einmal geschaffen werden muss. Die Marke Ennepetal muss glaubwürdig, erfolgreich und kohärent herüber gebracht werden.Jedoch keine gesellschaftliche Gruppe in Ennepetal ist motiviert für die Stadt was zu tun und das betrifft auch die Unternehmerschaft, die sich jetzt gerade mit 2,5 Mio. aus ihrer Verantwortung freigekauft hat.

  • Wie soll das ein gutes Ende nehmen?
    Eine Strategie muss her, die innerhalb der nächsten 5 Jahre die einzelne Punkte Schritt für Schritt vorgibt die sodann umgesetzt werden müssten – und auch transparent sind. Dieses ewige Verschieben der Ennepetaler Probleme auf den Sankt Nimmerleinstag muss aufhören. Es müssen Versprechen erarbeitet werden die auch umgesetzt werden können, keine Allgemeinversprechen, sondern Versprechen die in konkretisierte Anweisungen münden. Was nicht mehr geht, ist die Jammerei des Kämmerers Kaltenbach der seit Jahr und Tag signalisiert, Ennepetal geht unter. Seine Haushalte sind Signale der Aufgabe und des Versagens von Politik und Verwaltung. Es mag zwar sein, dass der Bürgermeisterin die Mittel gestrichen werden müssen, aber doch nicht weil Ennepetal kein Geld hat und sparen muss. Sondern weil die Bürgermeisterin kein Geld in einen Briefumschlag stecken möchte, weil ihr das zu unpersönlich ist. Es sind zwei verschiedene Signale die hier ausgesendet werden können, dass eine sagt, ich bin „pleite“ und das andere Signal sagt, ich, die Bürgermeisterin möchte mich persönlich einbringen und mich nicht mit Geld freikaufen.
  •     Eine kurze Liste von anstehenden ambivalenten Entscheidungen aus der Giftliste des Kämmerers
        die zu einer negativen und damit fatalen Signalwirkung führen.

        –  Kürzung der Ennepetaler Außendarstellung (PR) um 50%
        –  Kürzung Pflege von Park- und Grünanlagen (PR)
        –  Wegfall Mittagessen für bedürftige Kinder des Kinderschutzbundes (Sozial)
        –  Kürzung des Schulbedarfs um 20% (Bildung)
        –  Kürzungen für Platsch*
                                Haus EN*
                                Kluterthöhle* (Sozial) [*Ein Witz die drei arbeiten mit Verlust und der Verlust erfährt eine Kürzung?]
         – Kürzung der Ausbildung um 50% (Die Mitarbeiter der Verwaltung erfahren keine weitergehende Qualifikation) (Administration)
 Werbung für Ennepetal vor der Metro Foto: (c) Linde Arndt

Werbung für Ennepetal bieder und naiv Foto: (c) Linde Arndt

Wenn ein potenzieller Investor auf Ennepetal trifft, so sollte er doch auf eine Stadt treffen die leistungsbereit ist und auch Willens ist Leistungen zu erbringen. Und wenn er sieht wie die Unternehmerschaft dieser Stadt spektakulär unter die Arme greift aber letztendlich keine oder nur eine unzureichende Zielvorstellung von dieser Stadt hat. Ennepetal stirbt Jahr für Jahr ein bisschen mehr ab, der soziokulturelle Bereich ist kaum mehr wahrnehmbar. Das Schlimme ist, Ennepetal nimmt nicht wahr, dass sie mit Gevelsberg und Schwelm zwei konkurrierende Kommunen neben sich hat, die mit sämtlichen Bereichen weitaus besser aufgestellt sind. Das Arbeitnehmer auf den Parkplätzen der großen Firmen abwinken, wenn man sie fragt, weshalb sie nicht nach Ennepetal ziehen. Die Strukturen Ennepetals sind relativ schnell zu erkennen, Arbeit und Regeneration durch Schlaf, mehr ist nicht. Die Betreuung durch Seniorengerechte Kulturveranstaltungen werden da mehr kontraproduktiv vermarktet. Auch die Kluterthöhle wird recht niedlich als Alleinstellungsmerkmal herausgestellt.

Diese ganzen unzureichenden Außendarstellungen plus der Aussagen von Kämmerei und Politik führt nur zu einer Botschaft: „Wir können es nicht, bleibt auf Abstand!“

Und die Politik? Sie sitzt nur herum und weiß sich nicht zu artikulieren, maximal kommt es zu einer Stimmenthaltung im Ausschuss um ja niemanden zu verärgern. Im Rat wird der Haushalt ´17 von der Mehrheit der Kooperativen CDU,FWE, Bündnis90|Grüne, FDP + AfD sicherlich zugestimmt, die SPD wird sich vielleicht enthalten und Piraten und Die Linke werden dagegen stimmen. Wie fast immer.

Was soll es, niemand ist im Rat oder der Verwaltung von den Auswirkungen dieser Beschlüsse betroffen. Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt“ (Brave New World)  könnte in Ennepetal entstanden sein; denn Ennepetal ist genauso „creepy“ wie die Welt eines Aldous Huxley. Ennepetal ist die Diktatur der Biederen, Braven, Hilflosen und Mutlosen.

Alternativen gibt es zwar, wie aber sollen diese einem mehr als hilflosen Rat, bei einem übermächtigen Kämmerer, wohl einfallen.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Unsere Jugend hat solche Politiker nicht verdient

[jpg] Mit der Jugend hat unsere Politik so ihre Probleme – immer. Einesteils brauchen wir gut ausgebildete Jugendliche, lassen ihnen jedoch die Ausbildung und Bildung nicht zu kommen die die Wirtschaft benötigt. Dann wollen wir die Jugendlichen nicht dem Gesetz der Straße überlassen, tun aber nichts dafür um sie von der Straße zu holen. Wenn wir immer wieder feststellen, dass unsere Jugendlichen es sich vor dem Fernseher oder dem Computer bequem machen, fangen wir an zu lamentieren.

  Wir vergessen aber dabei, dass die Erziehung der meisten Erwachsenen ( Ich bin nicht von dem Status des Erwachsenenseins bei einigen überzeugt) sich in der Zuweisung des Platzes vor dem Fernsehen oder dem Computer erschöpft. Heranwachsende, denn so heißen die Kinder und Jugendlichen im Amtsdeutsch, brauchen aber mehr als den ihnen zugewiesenen Platz vor dem Fernseher. Kleinkinder sollen, so sagt man, einen natürlichen Bewegungsdrang haben.
Dann war da auch noch was mit der Erziehung, die sich auch nur darauf erstreckt, jeden Tag immer die gleichen Verbote herunter zu beten.
 Hans Heller, Fachbereich Jugend und Soziales    

Was bleibt da noch? Die Schule. Nur die ist ja personell ausgedünnt worden wobei die Lehrpläne anschwellen. Und diese Schule soll personell die Erziehungsarbeit der Eltern übernehmen? Das muss ja schief gehen. Viele Jugendliche bekommen nichts und fühlen sich alleine gelassen.

Und weil sie alleine sind und keine Perspektiven sehen versuchen sie sich einen dementsprechenden Ersatz auf der Straße zu verschaffen. Und auf der Straße werden die Handlungen erprobt und ausgeführt die eben nicht möglich sind, Genzen überschritten die bei vernünftiger Jugendpolitik nicht überschritten würden.

Alkohol, Drogen oder sexueller Missbrauch ist dann schnell das  erste und verlockende Angebot der Straße. Die Heranwachsende wollen ja ausprobieren, ihre Grenzen ausloten. Vater und Mutter sind schnell überfordert, haben sie doch keine probate Ausbildung um den nun anstehenden Problemen adäquat zu begegnen. Was bleibt? Diese Heranwachsenden beginnen auf der Straße  ihre kriminelle Karriere.

Um dem zu begegnen hat die Gesellschaft die "aufsuchende Sozialarbeit" (Streetworking) eingerichtet. Streetworker suchen die Gruppen auf den Straßen in der Regel zu zweit auf um ein Vertrauensverhältnis zu den Heranwachsenden aufzubauen. Sie sind fest bei der Kommune angestellt und haben eine Absicherung bei Polizei und der Kommune (Ordnungs-,Sozial- und Jugendamt).

Ennepetal hat für seine Heranwachsenden nichts zu bieten. Spiel- und Bolzplätze sind in der Regel vergammelt, wie es sich eben für eine "reiche" Stadt gehört. Die Sandkästen sind für Hunde und Katzen eine willkommene Toilette. Nun sollen diese Plätze geschlossen werden, die schlimmsten zu mindestens, Ersatz wird es keinen geben.

Allerdings verdienen viele Plätze überhaupt nicht den Namen Spielplatz. Denn vier Bretter in der Erde und eine Schippe Sand machen im "reichen" Ennepetal schon einen Spielplatz aus. Aber lassen wir das.

Da wurde in 2009 auf Antrag der SPD ein Streetworker für 10.000,– Euro jährlich angeschafft ( War ein Schnäppchen damals und heute auch). 10.000 deshalb, weil für Heranwachsende nicht mehr übrig ist; denn die CDU wollte für dieses Problem nichts ausgeben.

Bei einer öffentlichen Begehung meinte die CDU, die anstehenden Probleme könne man der Polizei anvertrauen. Sozialarbeit, gleich Polizeiarbeit?  Die Nachfrage bei der Kreispolizeibehörde löste dort nur Unverständnis aus.

Für die Streetworkerei wurde Herr Haltermann angestellt. Angestellt? Nein, es wurde ein Jahresvertrag mit Herrn Haltermann einem Dipl. Sozialpädagoge abgeschlossen. Nach einem Jahr war das Geld ausgegangen, ein drei Monate andauerndes Ringen um den Bestand der Stelle wurde veranstaltet.

   
     Leiterin Lohernockenstiftung Doris Gringel

Und es wurde, da Wahlkampf war, eine Lösung gefunden.Die Sparkasse  gab etwas Geld an das Mehrgenerationenhaus und die stellten Herr Haltermann "ein". Nun ist ein weiteres Jahr vergangen und wiederum sind die finanziellen Möglichkeiten der ach so "reichen" Stadt Ennepetal gleich Null. Muss man doch gerade 450.000,– Euro für die Zockerei bei einem Swap Geschäft begleichen. Zocken macht ja auch viel mehr Spaß als mit Heranwachsenden zu arbeiten. Sollen die doch ruhig kriminell werden, die dann entstehenden Kosten trägt dann  das Land. Die Unterhaltung der Gefängnisse übernimmt das Land NRW. Ein dort einsitzender Heranwachsender kostet so an die 3.000,– Euro/Monat. Und der Kommunalpolitiker weiß das. Ziel eines "guten" Kommunalpolitikers ist es, die nicht mehr erreichbaren Heranwachsenden in die Kriminalität abzudrängen um die Kosten für eine vernünftige Jugendarbeit zu vermeiden.Macht Sinn für die Kommune, die spart und hat ein Problem weniger, für die Jugendlichen und für das Land NRW macht das keinen Sinn. Denn die ganze Streetworkerei kostet für eine Stadt wie Ennepetal und die dort anstehenden Problemen, so an die 100.000,– Euro. Die 10.000,– Euro für Herrn Haltermann, einem  Dipl. Sozialpädagogen, sind da ein Witz. Und das weiß unsere 14 Millionen Truppe in der Stadtverwaltung auch. Für die 10.000,– Euro konnte kaum etwas geleistet werden, es war nur eine Alibistelle. Und jetzt? Jetzt fällt die Stelle mit Herrn Haltermann weg und wird dem Treff 101 in der Voerderstraße zu geschlagen? Der Treff 101 ist eine Einrichtung der Lohernockenstiftung und diese Einrichtung wird von der Diplom-Sozialpädagogin Doris Gringel geleitet. Frau Gringel hat sich aber in der damaligen Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 22.4.2009 nicht in der Lage gesehen ein Angebot für die Streetworkerstelle abzugeben. Begründung: Die Lohernockenstiftung könne dies personell nicht leisten. Ist ja auch richtig, denn für diese Stelle müsste ja eine fachlich versierte Kraft abgestellt werden. Was ist passiert? Was hat sich bei der Stiftung seit 2009 verändert?

Nach unseren Informationen kann die Lohernockenstiftung nur stationäre Hilfe leisten, für aufsuchende Hilfe fehlt das Personal. Und doch hat die Sparkasse angeblich der Lohernockenstiftung Gelder überwiesen um die Streetworkerei zu ermöglichen. Haltermann ist jedoch draußen. Warum? Immerhin hat er ja eine zweijährige Erfahrung mit den Heranwachsenden gemacht, die dann für die "Katz´" wären.

  Hier kommt der Ennepetaler "Klüngel" ins Spiel. Herr Haltermann ist im katholischen Bereich eingebunden und die Stiftung Lohernocken ist evangelisch. Evangelen sollen keine Katholen einstellen dürfen. Umgekehrt allerdings auch nicht. Gringel als Leiterin der Stiftung Lohernocken ist auf Fremdgelder mit aller Wahrscheinlichkeit angewiesen. Da kommt das Geld der Sparkasse gerade recht. Gringel gehört zu einem Kreis der eine gewisse Nähe zu Wiggenhagen und damit der 14 Millionen Truppe nachgesagt wird.

Das Ganze ist also gut für die Stiftung Lohernocken und damit für Frau Gringel und leider schlecht für Herrn Haltermann, aber auch schlecht für die Jugendlichen. Herr Haltermann ist damit draußen.

 Christian Haltermann, Streetworker    

Was für eine Einstellung zur Jugend. Jetzt müsste sich der Fachbereichsleiter Herr Heller lautstark und unüberhörbar zu Wort melden. Wie aber sollte er das? Als die Fehlbesetzung des Kinderschutzbeauftragten Herrn Schilling in das Citymanagement wegkomplimentiert wurde, schnappte sich der gute Herr Heller die Stelle und versenkte diese in seinem Schreibtisch. Die Telefonhotline, die wurde auch kurzerhand umgeleitet, und gut war es.

Dann war da noch das Kinder-und Jugendparlament, welches immer mal wieder im Jugendhilfeausschusses durch Herr Schilling vorgetragen wurde. Es war immer ein Vortrag mit einem Credo: Ich weiß überhaupt nicht wie ich mit Jugendliche umzugehen habe. Aber ich schaff´ das noch, irgendwie. Der Jugenausschuss war nicht in der Lage sich zu einer Rüge aufzuraffen. Es war unzweideutig, dass der Auschuss durch die Stadtverwaltung auf den Arm genommen wurde. Herr Schilling treibt nunmehr sein Unwesen im Wirtschaftsförderungsausschuss. Dort erzählt er in seiner eigenen Art und Weise wie erfolglos er mit seinem Citymanagement ist. Auch der Wirtschaftsförderungsausschuss goutiert die Verhaltensweisen des Herr Schilling.

Zurück zum Fachbereichsleiter Herrn Heller und dem Jugendhilfeausschusses. Nun sollen noch zwei Jugendtreffs geschlossen werden. Auch kein Aufschrei. Meine Güte, wieder Signale die nach draußen gesendet werden, die Ennepetal in einem schlechten Licht darstehen lässt. Ennepetal die Stadt die ihre Kinder und Jugendlichen im Regen stehen lässt! Wollten wir solch ein Signal senden?

Ich meine, genug ist genug. Signal, wir müssen sparen, schaffen uns aber 4 Bürgermeisterstellvertreter und einen ersten Beigeordneten an. Die Zuschüsse für Senioren werden um 50% gestrichen. Die Kulturarbeit wird fast zur Gänze eingestellt.Wir kaufen uns einen Bahnhof mit dem wir nichts anfangen können. Wir mieten neue Räumlichkeiten an, obwohl die Mitarbeiter ja früher ihre Büros hatten.

Aber wir zocken und machen Verluste von 450.000,–€.
Sicher, da ist logischerweise kein Geld mehr für die aufsuchende Sozialarbeit mehr da.

Nur, ist der 14 Millionen Truppe eigentlich klar, wohin die Reise geht? Die Jugendlichen werden sicher nicht den Treff 101 zu den angegebenen Öffnungszeiten aufsuchen. Sie werden, wie in anderen Städten auch, ihren Alkohol- und Drogenkonsum steigern. Sexuelle Exzesse werden über kurz oder lang auch auftreten. Die Beschaffungskriminalität wird zu beobachten sein. Genug! Der weitere Verlauf sollte jedem einigermaßen gebildeten Bürger klar sein. Aber sind unsere Ennepetaler Politiker gebildet oder anders gefragt: Haben diese Ennepetaler Politiker überhaupt die Chance gehabt einen Bildungsgrad zu erlangen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal
 

Alle Fotos: Linde Arndt

 

Ennepetal verfolgt mich

[jpg] Da gehe ich zum ersten Mal nach Düsseldorf einem Pressetermin nach, und was ist?

Ganz von vorne. 

Am Montag, dem 21.09.09 wurden die Pressevertreter von Minister Prof. Andreas Pinkwart über den Stand der Initiative gegen den Ingenieurmangel informiert. Die Zwischenbilanz fiel nach der Aussage des  Ministers sehr gut aus, wie es sich halt bei einer Zwischenbilanz so gehört. Ob das aber für unseren Wirtschaftsstandort Deutschland ausreichend sein wird, mag bezweifelt werden. Denn Jahr für Jahr verlassen gut ausgebildete Menschen Deutschland um ihr Heil in anderen Ländern zu suchen. Gut ausgebildete Deutsche sind eben gefragt.

Als Neuling hatte ich gewisse Orientierungsprobleme und ging so durch das Pressezentrum. Und mir fiel ein Flyer in die Hände, Aufschrift: "Kinder zum Olymp".

                           
Da wird über eine Aktion berichtet an der die Schulen Deutschlands mit Künstlern zusammen, künstlerisch ihre Stadt oder ihr Umfeld darstellen sollen. Eine gelungene Idee, so meine ich, an der immerhin 800 Schulen in Deutschland teilgenommen haben. 30 Schulen wurden nunmehr geehrt, wobei 12 Schulen aus Nordrhein- Westfalen bei der Ehrung dabei waren. Nur wo war Ennepetal? Die Liste der teilnehmenden Schulen war schnell besorgt, nur es fand sich nicht unsere Stadt unter den Teilnehmern. Die Kulturstiftung der Länder hatte auch das Land NRW und sein Ministerium unter Schulministerin Barbara Sommer eingebunden. Also hätte sich Ennepetal mit seinen Schulen daran beteiligen können.

Der Wettbewerb umfasst die Sparten:

  • Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte
  • Film, Fotografie und Neue Medien
  • Literatur
  • Musik
  • Musiktheater
  • Tanz
  • Theater

Der Wettbewerb ist nach den Schulklassen

  • 1- 4,
  • 5 – 9
  • 10 -13 gestaffelt.

Aber auch klassen- bzw. altersübergreifende Projekte sind möglich.

Und in diesen Bereich konnten wir nichts bieten? Sagt man doch, dass unsere Schulen hervorragend sind. Sagt man doch immer wir würden was für unsere Kinder und Jugendlichen tun. Kultur ist ein wesentlicher Bereich von Bildung, und gehört zur Allgemeinbildung.

In der Gesellschaft ist der Stellenwert der Kultur insbesondere der Kunst unbestritten, nur tun sich die Kommunen manchmal schwer damit. Noch schwerer tun sich die Kommunen mit dem Heranführen von Jugendlichen und Kindern an die Kunst. Geistert da vielleicht in einigen Köpfen die elitäre Kunst herum?

Kunst ist nicht elitär, Kunst ist Kultur der jeweiligen Gesellschaft und Gesellschaft sind wir alle. So und nur so lautet die Gleichung. Kunst gehört zur Allgemeinbildung und damit in den Bildungsbereich aber auch den Bereich der Ausbildung in den  Schulen. Doch Bildung ist nicht gleich Ausbildung, es ist viel mehr. Der Humanismus hat uns gelehrt, dass unser Menschsein und das Miteinander oder auch das Streben nach einer besseren Gesellschaft der Kunst bedarf, der Kunst etwas darzustellen oder auch nicht darzustellen. Junge Menschen die mit der Kunst in Berührung gekommen sind, sind phantasievoller und auch kreativer. Als Erwachsene sind sie es, welche die Ideen haben, die Pobleme lösen, neue Wege aufzeigen aber auch Diejenigen,  die sich nicht mit dem Gegebenen abfinden wollen. So gehen auch hier in Ennepetal die Uhren etwas nach, werden aber auch nie vorgestellt. Nein Avantgarde wollen wir wahrlich nicht sein, wir wollen nicht auffallen mit unserer "Insel der Glückseligen". Identifikation oder Motivation mit unserem Gemeinwesen findet nur auf der sprachlichen Ebene statt, es wird angeordnet. Wem es nicht passt, der kann ja gehen. Und es passte vielen jungen Menschen nicht – sie gingen.

So wäre es ganz einfach gewesen. Man brauchte nur einen Kulturpartner, wie Museen, Galerien, Theater, Bibliotheken, Literaturhäuser, Bands, Tanztheater oder Musik- und Kunstschulen, Orchester oder Maler, Bildhauer, Architekten, Schriftsteller, Musiker, Tänzer, Schauspieler. Dies als eine kleine Auswahl der Möglichkeiten. Dazu brauchte man ein Projekt, Beipiel: "Eine Stadt die getrennt zueinander finden will","Wege zueinander", dies hätte die Integrationbemühungen der Stadt Ennepetal darstellen können. Die natürliche Umgebung der Stadt die als kleinster gemeinsamer Nenner verstanden wird.

So kann man nur feststellen, das Ausbildung und Bildung als Vorstufe zu dem vom Leben vorgegebenen Erwerbsleben hier in Ennepetal verstanden wird. Aber reichen nur gut ausgebildete Arbeitskräfte für die Zukunft aus? Darf es nicht ein bisschen mehr sein?

Johann Gottfried Herder schrieb in seinem Briefen zur Beförderung der Humanität (S. 470):

"Humanität ist der Charakter unseres Geschlechts; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren, und muss uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unsres Bestrebens, die Summe unsrer Übungen, unser Wert sein."

 Und weiter..
"Wenn der Dämon, der uns regiert, kein humaner Dämon ist, werden wir Plagegeister der Menschen (sind wir das nicht schon?)
Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die Kunst unsres Geschlechts. Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muss, oder wir fallen zurück in die Barbarei."

Nun wird man mangels eines Verstehens, die Kostensituation der Stadt bemühen. Nur die Kosten sind hier nicht das Problem, es ist das Herzblut das den Verantwortlichen fehlt. Und dieses Herzblut fließt automatisch in jedem Menschen.
So dachte ich, ich könnte in Düsseldorf Ennepetal entfliehen und wurde eines besseren belehrt.

Jürgen Gerhardt

Alles im grünen Bereich?

[jpg]  Manchmal wird man etwas rührselig, so  auch ich am Freitag. Da versucht man Grenzen zu überwinden und im Niemandsland ein neutrales Gespräch zu führen. Wir schrieben über ein Kinder- und Jugendparlament, skizzierten dies auch. Wir wussten aber auch, dass die Stadt Ennepetal seit 2004 ein solches Kiju haben sollte, hatten jedoch über dessen Wirken nie etwas gehört. Eine Domain, die http://www.kijupa-en.de/, gibt es schon, nur die Seite ist abgeschaltet. Der Besitzer ist die Stadt Ennepetal, der Admin-C ist ein Tobias Wenke.

 

Was lag da näher als die zur 60 Jahr Feier in Massen anwesenden Politiker oder Angestellten des Rates oder der Stadtverwaltung zu befragen, was denn dieses Kiju in Ennepetal so mache. Jammern doch immer wieder irgendwelche Verantwortlichen über die Überalterung von Ennepetal.
Da hatte ich aber in ein Bienennest gestochen. Was ich denn wollte, die Kinder und Jugendlichen sind doch seit 5 Jahren hier schon etabliert. Würden in den Schulen fleißig tagen. Dürften sogar in den Jugendausschuss.
Als ich nun mal fragte, welche Rechte diese Jugendlichen denn hätten? Na ja, sie dürften Anträge formulieren, wäre doch klar. Und welche Anträge haben sie bis jetzt formuliert?, fragte ich. Da musste mein Gesprächpartner aber ganz schnell weiter, er müsse halt noch andere aufsuchen. Etwas verwirrt ging ich den nächsten aus dieser vorgenannten Gruppe an. Auch hier, nein, die Jugendlichen würden in den Schulen tagen und würden ihre Interessen versuchen zu formulieren. In welcher Schule denn? so fragte ich. Na, das geht so reih um, ist doch klar. Und was haben die bis jetzt in den 5 Jahren so formuliert? Auch hier wieder, ich muss mal ganz schnell zu einem Bekannten, so mein Gesprächspartner.
Fakt ist jedoch, wir haben bei unseren Gesprächen mit Schülern als auch mit Lehrern versichert bekommen, da läuft überhaupt nichts. An den Schulen würden Projekte angestoßen, die aber nur schulbezogen sind, jedoch nichts mit einem Kinder- und Jugendparlament zu tun haben. Da bekommt man aber einen faden Beigeschmack.

Auf der einen Seite, unsere Jugend ist unsere Zukunft, so die Verwaltung und die Politiker und auf der anderen Seite wird diese Zukunft, also die Jugend, nicht wahrgenommen. So wird uns immer wieder versichert, dass unsere Verwaltung von hoch qualifizierten Verwaltungsfachleuten geführt wird. Das diese Verwaltungsfachleute einem normalen Menschen total überlegen sind. Ja, das solch ein normaler Mensch mit solch einer Verwaltung total überfordert wäre. Nur Führung heißt auch Kontrolle ausüben, wo ist oder wo war diese? Da werden irgendwelche vollmundigen Ankündigungen in die Welt gesetzt und die werden überhaupt nicht umgesetzt. Jetzt stellt sich bei mir die Frage, ist die Ankündigung solch ein Kinder- und Jugendparlament gar mit einem Budget verknüpft worden? Und wenn ja, wie wurde das verbraucht? Warum hat der Jugendausschuss nicht noch einmal nachgehakt?
Es scheint so, als wenn diese Stadtverwaltung ein gewisses Eigenleben entwickelt hat, losgelöst von der übrigen Leistungsgesellschaft. In welchen Fachbereich  man auch blickt, man erblickt nur Widersprüchliches, welches dem selbst gesetzten Anspruch nicht entspricht.

Bürgermeister Eckhardt und sein erster Beigeordneter Wilhelm Wiggenhagen werden uns als die Verwaltungsleute in der Führung schlechthin verkauft und alle anderen als unqualifizierte Bewerber abgetan.

Es scheint aber so, als wenn diese Beiden keinen anderen in ihr "Reich" reinlassen wollen, weil sich vielleicht Abgründe der Führung auftun? Bis heute haben wir ja nur die Wirtschaftsförderung genossen und das war reichlich was wir genossen haben.  Vollmundig werden da Dinge angekündigt, die noch nicht einmal im Ansatz einem irgendwie gearteten Anspruch von Wirtschaftsförderung genügen. Dann sehen wir im Zusammenhang mit den 60 Jahr Feiern eine Öffentlichkeitsarbeit die eher einem Kleingartenverein zu zu muten ist. Öffentliche Ausschreibungen, die die heimische Wirtschaft fördern soll, landen in Essen und Velbert. Nachgefragt, stellt man fest, die Ausschreibungen sind nicht zielgenau ausgefertigt. Es gilt nur billigst obwohl es auch anders geht.

Führung heißt auch, Anweisung, Ausführung und Kontrolle, so zumindest in der freien Wirtschaft. Die Anweisung kann ich erkennen, z.B. Attraktivität der Stadt fördern, heimische Wirtschaft fördern oder Jugendlichen ihre Stadt erlebbar zu machen.  Nur ab der Ausführung fängt es schon an, es wird nichts umgesetzt.
Da wundert es doch wirklich nicht, wenn sich tausende aufmachen und der Stadt den Rücken kehren, die Umlage aus der Einkommen- und Umsatzsteuer stetig sinkt. Nur die Gewerbesteuer steigt wegen Oelkinghausen, nur wenn alle personellen Ressourcen an Oelkinghausen gebunden sind, ist Oelkinghausen ein teueres Objekt.

Was kann die Stadt überhaupt noch leisten außer Oelkinghausen zu fördern, möchte man fragen.
Auch wie kann es passieren, dass der Rat der Stadt dies in friedlicher Eintracht nicht bemerkt, sind die Ratsmitglieder so überfordert?
Der Mann mit den großen Schuhen, Michael Eckhardt erscheint hier in einem recht diffusen Licht mit seiner Führungsqualität in den vergangenen Jahren. Solch ein Zustand kommt ja nicht von heute auf morgen.

Auch der oberste Wirtschaftsförderer, der ja immerhin die blümchenschwingenden Damen verhindern soll, steht da als Verwaltungsfachmann des gehobenen Dienstes nicht gerade gut da.
Alles in allem, so meine ich, war es eine gute Entscheidung für die Stadt Ennepetal, dass Michael Eckhardt nicht mehr als Bürgermeister antritt. Denn diese Versäumnisse wären  in den nächsten 6 Jahren offensichtlich geworden und ob er das überlebt hätte, vermag ich zu bezweifeln. Was bleibt, sein Nachfolger, der TUS Liebhaber und Kegelbruder, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, der von der CDU flugs als erster Beigeordneter gewählt wurde. Nur, die Qualifikation des Wilhelm Wiggenhagen ist doch bei solchen Vorkommnissen sehr zweifelhaft.

Ich denke zum 30.08.09 sollte endlich frischer Wind in dieses Rathaus rein, es muffelt ganz gewaltig.
Auch sollte sich der Rat der Stadt einmal ernsthaft überlegen ob er die privatwirtschaftlich ausgegliederten Objekte, wie Haus Ennepetal, das Platsch oder auch das ZET nicht wieder in die Kommune zurückführt.
Denn schon heute besteht der Verdacht bei dieser Führung, dass mit solchen Konstruktionen Kosten produziert werden die in Pauschalsummen nicht den vorgenannten Objekten zugeordnet werden können. Mit solchen Objekten hatte früher die Verwaltungen so genannte Reptilienfonds eröffnet und geführt.
Die Ankündigung ein Kinder-und Jugendparlament zu etablieren ist eine Sache, diese aber nicht zu verfolgen und auszuführen, lässt schon auf eine gewisse Art von mangelhafter Personalführung schließen. Warum aber?
In der Regel kosten die Kinder- und Jugendparlamente kaum etwas, also Peanuts.

Es ist alles im grünen Bereich. Wirklich alles? Da bleiben aber noch viele Fragen.

Jürgen Gerhardt