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„Meisterfeier!“ – Eine Hommage an drei große Komponisten

[5. September 2013, Hagen] Mit der konzertanten Aufführung „Meisterfeier! Happy Birthday Britten, Verdi, Wagner“ beginnt am 8. September 2013 die Saison am theaterhagen. Herbert Feuerstein moderiert diese Hommage an drei große Komponisten.
Gleich drei Jubilare feiert die Opernwelt im Jahr 2013. Drei Komponisten, deren Schaffen so bedeutend und einflussreich ist, dass das theaterhagen ihnen die Eröffnung der Spielzeit 2013/14 widmet: Giuseppe Verdi und Richard Wagner, beide im Jahr 1813 geboren, sowie Benjamin Britten, der 100 Jahre später das Licht der Welt erblickte.

Die Zusammenstellung dieser drei Komponisten lädt dazu ein, auf Entdeckerreise zu gehen: Fraglos wurde Britten von den beiden anderen Jubilaren beeinflusst – ist das hörbar? Gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Werken der drei? Oder dominieren doch die Unterschiede? Was entfaltet den größeren Reiz, die Korrespondenzen oder die Kontraste zwischen den Tonsprachen der drei Komponisten?
Generalmusikdirektor Florian Ludwig hat aus dem reichen Oeuvre der drei Jubilare ein Programm zusammengestellt, das mit manchen Überraschungen aufwartet. Verbindendes, Erhellendes und Spannendes aus dem Leben und Schaffen der Komponisten erzählt dazu der als Moderator mitwirkende Herbert Feuerstein.
Musikalische Leitung: Florian Ludwig; Moderation: Herbert Feuerstein; Chor: Wolfgang Müller-Salow; Kinder- und Jugendchor: Caroline Piffka; Dramaturgie: Dorothee Hannappel

Mit: Marilyn Bennett, Kristine Larissa Funkhauser, Veronika Haller, Dagmar Hesse, Maria Klier; Raymond Ayers, Richard van Gemert, Orlando Mason, Matthew Overmeyer, Keija Xiong, Rainer Zaun / philharmonisches orchesterhagen, Chor und Extrachor des theaterhagen, Kinder- und Jugendchor des theaterhagen
„Meisterfeier! Happy Birthday Britten, Verdi, Wagner“

Konzertante Aufführung
Premiere am Sonntag, den 8. September 2013 um 18.00 Uhr im Großen Haus
Weitere Vorstellungen am 15.9. (18.00 Uhr), 22.9. (18.00 Uhr), 9.10., 2.11., 6.12. und 13.12.2013 – jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.
Karten unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

 

Abstimmungsskandal bei der Theaterfrage in Hagen

[Gastbeitrag Dietmar Laatsch, TV58 Hagen/Westf.]

Es war politischer Konsens aller dem Rat angehöriger Parteien das Theater Hagen mit allen Sparten zu erhalten. Oberbürgermeister Jörg Dehm warb noch einmal dafür endlich die fällige Rechtsformänderung in eine Gemeinnützige GmbH zu beschließen. Er stellte noch einmal dar wie schwierig gerade die letzte Spielzeit für das Theater war. Mit Mühe und unter Arnsberger Kontrolle konnten einzelne Schauspieler verpflichtet werden. Auch der neue Spielplan war erst in allerletzter Sekunde unter Dach und Fach.

Intendant Norbert Hilchenbach stimmte der geplanten Rechtsformänderungen zu, auch wenn dies natürlich ein höheres Einsparvolumen erfordern würde. Es schien alles klar. Die Gutachter von Ernst&Young präsentierten dem Kultur- und Weiterbildungsausschuss ihre Prüfung der Theaterpläne. Sie kamen zu dem Schluss, die Zahlen sind plausibel, eine Rechtsformänderung ist machbar. Die Umwandlung in eine Anstalt Öffentlichen Rechts wäre unter dem Strich teurer. Die gGmbH hingegen auch finanziell sicherer. Dann sollte eigentlich nur noch über den bereits erzielten Konsens abgestimmt werden. Das Theater so die Vorlage sollte ab der Spielzeit 2014/15 in eine gGmbH überführt werden.

Bündnis90/Die Grünen brachte dann urplötzlich einen Änderungsantrag ein. Das Wort Gemeinnützige GmbH sollte durch Eigenbetrieb ersetzt werden. Mehrheitlich mit den Stimmen der SPD, 8:7 Stimmen, wurde gegen die Stimmen der CDU und FDP so entschieden. Damit wurde dem Theater im KWA die Existenzgrundlage entzogen. Denn wie das dann aussehen sollte, das wollten die Akteure nicht erklären. Ihnen ist sicher bewusst, dass es den Tod auf Raten für die Hagener Spielstätte bedeutet. Schließung des Balletts, Verkleinerung des Orchesters, bedeutet unterm Strich ganz klar weniger Zuschauer, weniger Einnahmen. Die selbsternannten Kulturmanager dieser Stadt, vornehmlich für Altentanz und Tombola, haben sicher das Theater auch für solche Aktivitäten zukünftig im Blick. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, aber es steht zu befürchten das auch im Rat der Stadt im Juli ein ähnliches Abstimmungsverhalten ansteht. Warum man dann so lange gezaubert hat, um dann ein solches unrühmliches Ende zu schaffen, dass müssen sich die Verantwortlichen dann schon selbst fragen. Sicher ist nur, so geht es mit dem Theater ganz klar die Volme runter. Ob die Verantwortlichen, der Intendant, der GMD, der Ballettchef noch lange in dieser Stadt bleiben werden? Ich könnte einen Abgang verstehen. Kulturlose Stadt Hagen – ein treffendes Ortseingangsschild. Es sei denn Senioren-Tanz-Tee wird als zukunftsträchtige Kultur für Hagen verstanden. Dann muss der Rat auch die Weichen entsprechend stellen. Eine seniorengerechte Stadt in der das Ableben Spaß macht.

Die Habanera wird in Hagen gesungen

theater-hagen-logo

[jpg] L’amour est un oiseau rebelle (Die Liebe ist ein wilder Vogel) .“Carmen“, eine der meistgespielten Opern, wird am Samstag, dem 8. Juni 2013 um 19:30 im Hagener Großen Haus Premiere feiern. An dieser Oper kann man die Klassik im wahrsten Sinne des Wortes erkennen; denn sie erzählt von den ewigen Irrungen und Wirrungen des menschlichen Seins.

Es ist die sexuelle Revolution, die Gegensätzlichkeit von menschlicher Freiheit und selbstgewählter Gefangenschaft, bürgerlichem Spießertum, Egoismus, Narzismus, Lust, Tod, Eros, Anima und, und, und jede Menge Projektionen. Die Handlung spielt im Süden Spaniens, dort wo die Tradition Jahrhunderte zählt und wo das Licht am hellsten und die Luft am heißesten ist.

Prosper Mérimées Novelle von 1845 liegt dieser Oper zugrunde, die übrigens damals sehr gerne gelesen wurde. Bizet hat diese Oper in geradezu selbstzerstörerischer Weise geschrieben und fand nach der Uraufführung einen zu frühen Tod. Was an den Kompositionen so fasziniert, Bizet findet für sämtliche Charaktere eine eigene Melodie und darüber hinaus findet er eine eigene Komposition für die spanische Landschaft im Süden.

Zur Oper selber:

Im ersten Akt wird eigentlich schon alles festgemacht. Micaela, die „Verlobte“ von Don José, fragt auf der Wache vor einer Zigarrenfabrik nach ihrem Zukünftigem. Micaela ist eine schöne und liebe Frau, die sicherlich als Schwiegertochter von allen Eltern gewünscht würde. Später, als Don José anwesend ist, öffnen sich die Tore und die Arbeiterinnen treten auf, mitten unter ihnen, Carmen.

Carmen ist das Alter Ego von Micaela, emanzipiert, freiheitsliebend, lasziv, kurz, eine rassige Schönheit, die bei jedem Mann die Begierde weckt. Es folgt nunmehr die Habanera:

Auszug:

Die Liebe ist ein wilder Vogel
den kein Mensch jemals zähmen kann,
ganz umsonst wirst du ihn rufen,
er löst sich stets aus deinem Bann.

Kein Schmeicheln hilft und keine Wut,
der Eine spricht, der Andere schweigt:
es ist der Andere den ich bevorzuge,
er sagte nichts, doch gefällt er mir.

Liebe! Liebe! Liebe! Liebe!

Und ganz zum Schluss

….
auch wenn du mich nicht liebst:
ich lieb dich!
Und wenn ich liebe
wirklich liebe
gib acht auf dich!

Carmen ist das ewig fordernde Weib, sie fordert und warnt zugleich vor der Selbstzerstörung der eigenen Persönlichkeit durch Liebe – ihrer Liebe.

Es kommt wie es kommen muss, Don José verfällt Carmen und verliert alles was ihn bisher ausmachte, nur um mit Carmen zusammen zu sein. Nur die spielt mit ihm und will ihn nicht mehr, er ist ihr zu schwierig. Wollte sie ihn denn überhaupt? Da tritt Josés Alter Ego auf – Escamillo. Escamillo ist guter und beliebter Torrero, dem seine Fans zu Füßen liegen. Er kann alle haben. Er liebt nur einen Menschen, sich selber. Im Gegensatz zu José würde er nie eine Bindung eingehen. Das kurze Abenteuer, dass war es – die nächste wartet ja schon. Escamillo ist Carmens Mann. Sie schläft mit ihm und das war es, die reine Lust. José kann es jedoch nicht ertragen, Eifersucht plagt ihn. Er kann nicht mehr, José zerstört das was ihn zerstört hat – Carmen. Der Mensch Carmen wird ermordet und mit ihr stirbt die Freiheit des menschlichen Ideals. Eine wahrhaftige ewige Tragödie.

Musikdirektor Florian Ludwig Foto: Linde Arndt

Musikdirektor Florian Ludwig
Foto: Linde Arndt

Regisseur Anthony Pilavachi Foto: Linde Arndt

Regisseur Anthony Pilavachi
Foto: Linde Arndt

Generalmusikdirektor Florian Ludwig und der international bekannte Regisseur Anthony Pilavachi haben sich in Hagen zusammen getan um eine Carmen zu verwirklichen, die den Zuschauer anfasst und mit nimmt. Pilavachi fand besondere Aufmerksamkeit 1999 für seine Frankfurter Inszenierung des Fliegenden Holländers von Wagner. Aufgrund dieser Inszenierung wurde er zu einem Vortrag „Wagner heute“ vom Wagnerverband nach Berlin eingeladen.

Schon mit den ersten Takten will man den Zuschauer in das Stück holen. Kristine Larissa Funkhauser, die schon als Prinzessin Eboli in Don Carlo (Guiseppe Verdi) als Mezzo Sopran brillierte, wird den Zuschauer mit der Carmen in ihren Bann ziehen. Charles Reid als Don José, Frank Dolphin Wong als Escamilo und Jaclyn Bermudez als Micaëla werden die Stimmen sein, die den Zuhörer in ihren Bann ziehen werden.

Informationen

Carmen

Oper in vier Akten

Musik von Georges Bizet; Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy

Nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Florian Ludwig; Inszenierung: Anthony Pilavachi; Bühnenbild: Peer Palmowski; Kostüme: Bernhard Hülfenhaus; Licht: Ulrich Schneider; Chor: Wolfgang Müller-Salow; Kinder- und Jugendchor: Caroline Piffka, Alexander Ruef; Dramaturgie: Dorothee Hannappel

Premiere am 8. Juni 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Vorstellungen: 11.6., 14.6., 28.6., 3.7. und 10.7.2013 – jeweils um 19.30 Uhr.

Wiederaufnahme in der Spielzeit 2013/14.

Karten unter 02331 207-3218 oder www.theater.hagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern,

Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen

 

Jeder neue Schritt ist immer nur der vorletzte

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[Hagen] Am 27. Mai 2013 kommt es Dank einer Kooperation des philharmonischen orchesterhagen mit dem
Osthaus Museum Hagen zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis vor farbenprächtiger Kulisse.
„Jeder neue Schritt ist immer nur der vorletzte“ heißt das Konzert mit Lesung,das vor Werken des
Malers Klaus Fußmann gegeben wird.

Marc Kilchenmann

Marc Kilchenmann – Foto: privat

Nach Konzerten in Basel, Bern, Zürich und dem KZ Osthofen gastieren das Satie-Quartett und Der Minervae Banquet nun in Hagen. Der Schweizer Komponist Marc Kilchenmann hat zu Anna Seghers’ Roman „Das siebte Kreuz“ vier kammermusikalische Stücke geschrieben. Jedes beleuchtet einen anderen Aspekt des Romans und übersetzt so die Geschichte von Verfolgung, Unterdrückung und Widerstand zur Zeit der NS-Diktatur in die Sprache der Musik. Anna Seghers schildert in ihrem Roman, den sie 1942 im Exil veröffentlichte, die Flucht von sieben Häftlingen aus einem KZ.

Bei der Suche nach einem Weg der musikalischen Umsetzung wurde Kilchenmann nicht nur in Form eigener
Kompositionen fündig sondern auch in Johann Sebastian Bachs Fugenwerk „Musikalisches Opfer“.
Entstanden ist ein musikalisches Programm, das von einer Lesung aus Anna Seghers’ Roman
begleitet wird und von der Gegenüberstellung der Musik von Bach und Kilchenmann lebt.

Ursina Staub, Bratscherin des philharmonischen orchesterhagen und Mitglied des Satie-Quartetts,
machte den Hagener GMD Florian Ludwig auf das ungewöhnliche Projekt aufmerksam. „Ich fand die
Idee sehr spannend und wollte das Projekt gerne nach Hagen bringen“, sagt Florian Ludwig. Auf der
Suche nach einem geeigneten Aufführungsort sprach er den Direktor des Osthaus Museums, Dr.
Tayfun Belgin, an. In der Vergangenheit hatte man bereits des Öfteren über Kooperationen
nachgedacht – nun bot sich endlich eine gute Gelegenheit. „Herr Belgin hatte die Vision, das Konzert
in die Ausstellung des Malers Klaus Fußmann einzubinden“, erzählt Ludwig, „die Bilder dieses großen
Künstlers bieten also die Kulisse für ein sehr besonderes Konzerterlebnis“.

Info

Jeder neue Schritt ist immer nur der vorletzte
Eine Kooperation des philharmonischen orchesterhagen mit dem Osthaus Museum Hagen
27. Mai 2013, 18.30 Uhr, Osthaus Museum Hagen
Werke von J. S. Bach und Marc Kilchenmann zu Anna Seghers’ „Das siebte Kreuz“
Satie-Quartett (Klaus Esser, Jin Kim, Violinen; Ursina Staub, Viola; Yuko Uenomoto, Violoncello);
Der Minervae Banquet (Sarah Giger, Traversflöte; Meret Lüthi, Barockvioline; Felix Knecht,
Barockcello; Sebastian Wienand, Cembalo)
Lesung: Christa Degemann
Karten unter www.osthausmuseum.de oder an der Museumskasse, Tel. 02331/ 207-3138

Max Uthoff am theaterhagen

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Am 6. Mai um 19.30 Uhr gastiert der Kabarettist Max Uthoff am theaterhagen. Sein neues Programm trägt den Titel „Oben bleiben“.

Max Uthoff Foto: Theater Hagen

Max Uthoff Foto: Theater Hagen

Dem studierten Juristen Max Uthoff wurde das politische Kabarett quasi in die Wiege gelegt:  sein Vater gründete 1965 das Rationaltheater in München. So überrascht es nicht, dass er die Aufgabe des Kabaretts unter anderem darin sieht, „die Auswüchse des Kapitalismus zu bekämpfen, zu benennen und kenntlich zu machen.“ Sein Studium, das er mit dem Zweiten Staatsexamen abgeschlossen hat, bezeichnet er als „Leistungssport in Satire“. Max Uthoff: „Im Jurastudium lernt man vor allem, Urteile über Dinge zu fällen, von denen man kaum etwas versteht. Von da an ist es nur ein kleiner Schritt zum Kabarett.“

In „Oben bleiben“ beschäftigt sich Max Uthoff mit den Mechanismen, die den Machterhalt von Eliten in der Gesellschaft sichern. Er selbst ist ja schließlich auch „oben“: Als Mann, Weißer, Westeuropäer. Da heißt es, die Pfründe zu sichern gegen diejenigen, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollen: Frauen, Arme und Migranten. Die Besucher erwartet mit „Oben bleiben“ ein bitterböses und höchst amüsantes Programm, das unter anderem diese Fragen aufgreift: Ist die Justiz nur eine Freisprechanlage der Mächtigen? Was wächst von unten: Stalaktiten oder Antisemiten? Und wenn deutsche Eltern ein kluges Kind wollen, müssen sie dann eins aus Südkorea adoptieren?

 

Max Uthoff  – Oben bleiben

6. Mai 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus

Karten unter 02331 207-3218 oder www.theater.hagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den

Werner Hahn und der Welttag des Kinder- und Jugend-Theaters

(Dietmar Laatsch) Los ging es im Lutz. Rico, Oskar und die Tieferschatten stand auf dem Sonderspielplan. Danach ging es in die Stadt. Auf dem Platz vor der Volmegalerie war eine kleine Bühne aufgebaut. Hier liefen dann die Fäden für die Aktion zusammen, an der sich die Lutztheaterjugend und Hagener Schulen, wie z.B. die Gesamtschule Haspe beteiligten. Punkt vier gab es ein Schlagzeugsolo. Dieser Trommelwirbel kündigte den Einmarsch der Jugendlichen an. Sie trugen Schilder und Koffer auf den Platz. Stellten sich auf und präsentierten eine kleine Show. Es ging insbesondere darum den Leitsatz nach Friedrich Schiller herauszustellen: “Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”.

Dazu ließ die Inszenierung durch Werner Hahn Zeit. Was ist wohl in den Koffern? Auch diese Frage fand seine Beantwortung. Die Jugendlichen haben ihre Ideale, Vorstellungen, Träume, Visionen, wie eine Stadt der Zukunft für sie aussieht, was sie lebenswert macht, skizziert und in die Koffer gepackt. Die Passanten wurden eingeladen, ihre Ideen beizupacken. Insgesamt eine beachtliche Aktion, gerade auch darum, weil die äußeren Bedingungen alles andere als optimal waren. Immerhin 80 Jugendliche beteiligten sich trotz des widrigen Wetters an der Aktion. Wir sind dann mal weg, stand auch auf manchen Koffern. Nicht auszudenken, wenn eine ganze Generation sich verweigern würde. Es ist wohl auch ein Gedanke dieses Welttages, das es ohne die Kinder- und Jugendlichen, ohne deren Ansätze von Kunst und Kultur, Kreativität, Phantasie, Visionen nicht geht.

Dem roten Faden längs

[jpg] „Tanz-Trilogie“ nennt sich der Ballettabend, der im Theater Hagen am 23. März 2013 im Großen Haus Premiere hat. Es werden drei Uraufführungen von drei unterschiedlichen Choreografen mit der Compagnie des balletthagen  zu sehen sein. Das Bühnenbild ist von Peer Palmowski, die Kostüme werden von Heiko Mönnich erstellt, beide gemeinsam sind aber auch für die Ausstattung verantwortlich.


Young Soon Hue                                Foto: © Linde Arndt
 Die ehemalige Schülerin und Tänzerin von William Forsythe, die südkoreanischen Choreografin Young Soon Hue bestreitet das Hauptthema mit der Choreographie „Touch“. Es ist eine Erzählung über die schicksalhafte Verbindung zweier Menschen die füreinander bestimmt sind. Der rote Faden an einem Knöchel steht für diese Verbindung die die Liebe für einen vorgesehen hat. Es wäre allerdings eine zu einfache Geschichte, vielmehr spielt sich in dieser Geschichte eine Dreiecksbeziehung mit allen ihren Verwicklungen ab. Aber- und das ist das schöne an dieser Geschichte –  die Liebe siegt. Wenn auch mit einer überraschenden Wendung.

Getanzt wird nach der Musik von Ezio Bosso (  Filmmusik zu „Ich habe keine Angst“ ) und Max Richter ( Filmmusik zu „Waltz with Bashir“ ).


Hugo Viera                                           Foto: © Linde Arndt
Der portugiesischer Choreograph   Hugo Viera, der unter anderen bei  William Forsythe, Ballett Gulbenkian oder Compagnie Olga Roriz auftrat, bringt „Mind over Matter“ zur Aufführung. Viera reflektiert den Kampf, dem ein Körper eines Tänzers ausgesetzt ist um letztendlich das Ziel seiner tänzerischen Ideale zu erreichen. Sein Geist erreicht dabei Höhen die für kurze Momente den Schmerz besiegen um die Erfahrung des Sieges über seinen Körper zu bekommen. Dabei ist die Dramaturgie diese Kampfes in jahrelangem Training eingeübt. Durch eine List erreicht er, der Tänzer, beim Tanz die Figur, die einem Zuschauer den Beifall entlockt den ein Tänzer für seine Bestätigung braucht.

Auch Hugo Viera wählte die Musik des Briten Max Richter der  zeitgenössische Kompositionen von  Arvo Pärt am Klavier aufführt.


Ricardo Fernando Foto: © Linde Arndt

Und zu guter Letzt nennt der Hagener Ballettchef Ricardo Fernando seine Choreographie „Nacht“ die er nach Musiken von Bernardo Sassetti ( Filmmusik zu „Second Life“ ), Biosphera  und Ólafur Arnalds (Eulogy for Evolution) auf die Bühne bringt. Er zeigt die emotionalen Zustände, wie Einsamkeit, Liebe, Zweifel und Angst im Spiegel gegenüber des Mitmenschen. Es sind menschliche Aggregatszustände denen wir uns alle ob spontan oder geplant ausgesetzt sehen. Urplötzlich ohne Vorwarnung sehen wir uns solcher Zustände ausgesetzt und wissen nicht zu reagieren. Oder es wird ein Zustand bewusst herbei geführt dem wir uns dann aussetzen.

Während Young Soon Hue in Hagen eine bekannte Choreographin ist, ist Hugo Viera das erste mal in Hagen. Hugo Viera wurde durch den Hagener Ballettchef Ricardo Fernando in Greifswald am BallettVorpommern entdeckt. Das die beiden sich sofort verstanden war der Sprache geschuldet, Viera ist Portogiese und Fernando ist Brasilianer -passt doch.
Der Ballettabend wird von 2 Pausen unterbrochen um die Bühne für das folgende Stück herzurichten. Es wird ein Abend der ganz dem zeitgenössischen Tanz gewidmet ist. EN-Mosaik hat das Hagener Ballett  im Zusammenhang mit dem Henze Projekt, einem Ballettabend mit dem Titel „MOLIÈRE“ bewundern dürfen.
Zeitgenössischer Tanz ist terminologisch als eine Abgrenzung zum klassischen Tanz zu sehen. Der zeitgenössische Tanz versteht sich als Tanz der grenzüberschreitend andere Künste mit in seine Ausdrucksformen  einbezieht. Er bricht immer wieder mit den vorhandenen Strukturen und Formen und kommt damit in Bereiche der Ausdrucksformen die man nicht für möglich gehalten hatte.

Informationen:

Premiere | 23.März.2013 | Beginn: 19:30 Uhr | Großes Haus
Tanz-Trilogie
Ballettabend mit Choreographien von Young Soon Hue, Hugo Viera und Ricardo Fernando

theaterhagen
Elberfelder Str. 65
58095 Hagen
Weitere Vorstellungen: 27.3., 5.4., 12.4., 18.4., 20.4., 28.4. (18.00 Uhr), 5.5. (15.00 Uhr) und 25.5.2013 – jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.

Karten unter 02331 207-3218 (Theaterkasse) oder www.theater.hagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.


Ballettmatinee zur „Tanz-Trilogie“ im Theater Hagen

[Hagen 2013-03-07] Nachdem das theaterhagen zuletzt Tschaikowskis Handlungsballette „Dornröschen (reloaded)“ und „Der Nussknacker“ auf die Bühne brachte, steht nun wieder eine Produktion mit zeitgenössischem Tanz auf dem Spielplan. Auf die „Tanz-Trilogie“ stimmt die Ballettmatinee am 17. März um 11.00 Uhr schon einmal ein.
Der Titel des Abends verweist sowohl auf den gemeinsamen Rahmen als auch auf die Selbständigkeit der jeweiligen Teile der „Trilogie“. Die Koreanerin Young Soon-Hue beschäftigt sich in ihrer Choreographie „Touch“ mit einem der asiatischen Mythologie entlehntem roten Schicksalsfaden, der Menschen zusammenführt und verbindet. Der portugiesische Choreograph Hugo Viera lotet in „Mind over Matter“ die Grenzen des menschlichen Körpers aus: Diese werden in seinen Versuchsanordnungen spielerisch überwunden. Der Hagener Ballettchef Ricardo Fernando fragt in „Nacht“ nach den Auswirkungen, die verschiedene Gemütszustände wie Einsamkeit, Liebe oder Angst auf die Begegnungen von Menschen haben. Gemeinsam ist allen drei Teilen das Ensemble des balletthagen in verschiedenen Zusammensetzungen sowie Bühnenbild und Kostüme von Peer Palmowski und Heiko Mönnich.
Das Produktionsteam, unter anderem mit Ballettchef Ricardo Fernando und Dramaturgin Dr. Maria Hilchenbach, gibt in der Ballettmatinee spannende Einblicke in die Probenarbeit der verschiedenen Choreographien, die verwendeten Musiken und die Ausstattung des Ballettabends. Die Ensemblemitglieder des balletthagen werden außerdem Probenausschnitte aus den Inszenierungen zeigen – wie immer höchst sehenswert!

Ballettmatinee – Tanz-Trilogie
17. März 2013, 11.00 Uhr, Großes Haus
Eintritt frei

Foto ©  Leszek Januszewski

„Das Phantom rockt die Oper!“ – Bühnenball 2013


Nach vier langen Jahren veranstaltet das theaterhagen endlich wieder einen Bühnenball.

Am 8. und am 9. Februar 2013 werfen sich die Besucher unter dem Motto „Das Phantom rockt die Oper!“ in ihre schönsten und originellsten Kostüme. Seit 1974 gibt es den Hagener Bühnenball. Alle zwei Jahre, so will es die Tradition, lädt das theaterhagen am Karnevalswochenende zum größten Kostümfest der Region. Nachdem der Bühnenball 2011 ausfallen musste, hat Intendant Norbert Hilchenbach die legendäre Veranstaltung in dieser Spielzeit wiederauferstehen lassen.

   

Foto "Bühnenball 2013 II: Schauen sich im Fundus des theaterhagen nach einem geeigneten Kostüm um: Ballettchef Ricardo Fernando und Theatermitarbeiter Tillmann Schnieders und Britta Luckas

 

In altbekannter Manier liefert Werner Hahn das Skript für die fulminante Revue zu Beginn des Abends. Darin werden das Orchester, das gesamte Ensemble und viele andere Theatermitarbeiter ein Musiktheaterstück auf die Beine stellen: Lachmuskelkater garantiert! Anschließend wird in allen Räumen des aufwendig dekorierten Theatergebäudes (Jan Bammes) gefeiert. Wieder mit dabei: die Peter-Thiebes-Live-Band, altbekannte und höchstbeliebte „Hausband“ des Hagener Bühnenballs. Außerdem werden wieder die besten Kostümideen gesucht. Preise lassen sich einzeln und als Gruppe gewinnen: Kostüm-Scouts mischen sich unter die Besucher und halten nach den tollsten Einfällen Ausschau. Die Sieger des Kostümwettbewerbs werden kurz vor Mitternacht auf der großen Bühne prämiert. Anschließend dürfen sich die Besucher auf die legendäre Mitternachtsshow freuen: Thematisch passend werden Hits aus der „Rocky Horror Show“ zum Besten gegeben.

Bühnenball – „Das Phantom rockt die Oper“
8. und 9. Februar 2013, 19.30 Uhr (Vorstellung) bzw. 21.00 Uhr (Ball)
Freitag: Show und Ball 47,00 – 57,50 €; Ballkarte 32,50 €; Ballkarte ermäßigt 24,50 €
Samstag: Show und Party 51,50 – 62,50 €; Ballkarte 37,50 €; keine Ermäßigungen
Karten unter 02331 207-3218 oder www.theater.hagen.de sowie an allen Hagener
Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777.

Wir erlauben uns noch den Hinweis, dass die Besucher nicht auf den Theaterfundus zurückgreifen können, sondern ihre Kostüme selbst gestalten müssten.

Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt

[Hagen] Die Theaterkompanie dorisdean spürt in einer Hagener Erstaufführung am 8. Januar der Frage nach, wie sich das Leben mit einer Körperbehinderung anfühlt. In einer interaktiven Performance treten die Besucher im theaterhagen eine Reise zur individuellen Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung an.
Wie lebt man mit einem behinderten Körper in einer Gesellschaft, die nicht auf Rollstühle, Blindheit und fehlende Gliedmaßen ausgerichtet ist? Warum scheuen wir uns, körperlich eingeschränkte Menschen auf ihre Behinderung anzusprechen? Fragen wie diese weckten bei der Gruppe dorisdean den Wunsch, eine Performance über Körperbehinderung zu entwickeln. „Es ist uns wichtig zu zeigen, dass oft nicht die eigentliche Behinderung, sondern der Blick von den Mitmenschen auf die Betroffenen das Stigma in unserer Gesellschaft darstellt“, sagt Miriam Michel, Dramaturgin am theaterhagen und Mitglied der Performancegruppe dorisdean: „Und vor allem sollen die Teilnehmer auch Spaß haben.“

Herausgekommen ist ein außergewöhnliches Theaterprojekt: „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt´“ ist eine interaktive Performance, bei der es keine Zuschauer gibt, nur  Teilnehmer. Atmosphärisch angesiedelt in einer Rendevouz-Situation der 1920er Jahre erfahren die Besucher spielerisch und am eigenen Körper, wie ein Leben mit Handicap aussehen könnte. Diese außergewöhnliche Spielform ermöglicht den Teilnehmenden Erfahrungen, die durch reines Konsumieren von Text und Schauspiel nicht vermittelt werden könnten. Mit: Katrin Gabler, Nadja Godzina, Patrizia Kubanek, Debbie Krönung, Miriam Michel, Charis Nass. Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen beschränkt. Die Begegnungen finden im barrierefreien Opus des theaterhagen statt.

 

"Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt’

Interaktive Performance zum Thema Körperbehinderung

Eine interaktive Performance von dorisdean

Hagener Erstaufführung am 8. Januar 2013 um 19.30 Uhr im Opus
Weitere Termine: 9.1. (19.30 Uhr) sowie 10.1. und 11.1.2013 (jeweils 10.00 Uhr).
Karten unter 02331 207-3218 oder www.theater.hagen.de sowie an allen Hagener
Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777.

Linkes Foto: Doris Dean, Rechtes Foto: Miriam Michel

Fotos ©: Nils Müller, Rechte: dorisdean