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Stadt Hagen stellt sich ein Armutszeugnis aus

Fotocollage (c) Linde Arndt

Fotocollage (c) Linde Arndt

[jpg] Mit schönster Regelmäßigkeit setzen, wie in vielen Städten, bei den Haushaltsberatungen in Hagen Sparrunden ein. Zwei Fachbereiche stehen dabei immer an oberster Stelle, Kultur und Jugend. Dabei müsste es bei der Politik inzwischen angekommen sein, dass der Standortfaktor „Kultur“ noch vor dem Standortfaktor Steuern steht. Denn was nutzt es einem Arbeitgeber, wenn er einen qualifizierten Arbeitnehmer sucht der aber nicht will, weil der Standort kulturell in der „Kleingartenliga“ spielt. Der Hinweis der Städte der Arbeitnehmer könne ja die größeren Nachbarstädte aufsuchen falls er auf Kultur steht, zieht hierbei nur bedingt. Nun hat Hagen im kulturellen Bereich viele Fördervereine die sich rührend und engagiert, finanziell und personell für ihren kulturellen Bereich erfolgreich einsetzen. Das stört die Hagener Politiker nicht. Wenn man den Haushalt der Stadt Hagen über die Jahre betrachtet, könnte man der Meinung sein, dass die Stadtverwaltung und die Politik in holder Eintracht den Fördervereinen den gesamten kulturellen Bereich „auf´s Auge“ drücken will um  klammheimlich die Verantwortung für diesen Bereich loszuwerden. Es ist ein Tod auf Raten, den die Verantwortlichen hier vorführen.

Florian Ludwig ehemaliger GeneralMusikDirektor theaterhagen Foto: (c) Linde Arndt

Florian Ludwig ehemaliger GeneralMusikDirektor theaterhagen Foto: (c) Linde Arndt

Da passt es wenn wir die Pressemitteilung der Theater eGmbH analysieren. Der Rat der Stadt Hagen hat einen neuen Generalmusikdirektor gefunden, mit dem jedoch noch weitere Gespräche geführt werden sollen, bevor die notwendigen Unterschriften unter einen Vertrag gesetzt werden. Und der Intendant? Norbert Hilchenbach, der jetzt ehemalige Intendant, muss ersetzt werden. Als die neuen Bewerber von den Sparzielen der Stadt erfuhren, zogen diese ihre Bewerbung „entsetzt“ zurück. Wie aus den nichtöffentlichen Sitzungen des Rates der Stadt Hagen kolportiert wurde, will man durch weitere Einsparungen die Erstklassigkeit des Hagener Theaters aufgeben und den Weg in die evtl. Schließung des Theaters in Kauf nehmen. Wie anders ist es denn zu verstehen, wenn der Rat und die Stadt Hagen die Grundstrukturen eines Theaters ignorieren? Wenn eine Oper einen Tenor benötigt, muss das Theater einen Tenor auch vorhalten um es einer simpeln Persönlichkeit einmal zu erklären. Dem Tenor zu kündigen zerstört die Struktur des Musiktheaters.

ehemaliger Intendant theaterhagen Norbert Hilchenbach Foto: /c) Linde Arndt

ehemaliger Intendant theaterhagen Norbert Hilchenbach Foto: (c) Linde Arndt

Und von einem neuen Intendanten vor seiner Einstellung zu fordern, er möge bitte dem Personal klar machen, dass die 1 %ige Tariferhöhung an einer anderen Stelle eingespart werden muss, ist schlicht peinlich und unsittlich.
Das die Stadt Hagen hoch verschuldet ist, ist unstrittig und allen verantwortungsbewussten Menschen klar. Nur, wenn die Hagener Wirtschaft, die ja immerhin Steuern bezahlt, zu dem Hagener Standort stehen soll, braucht es qualifiziertes Personal und dieses meist akademische Personal möchte nicht in einer kulturellen Wüste leben wollen.

So bleibt den Beteiligten, laut Fahrplan des Hagener Stadtrates, noch bis zum 30. Juni 2016 Zeit um die Problematik Theater e GmbH positiv anzugehen. Denn ein Theater mit einem guten Ruf, sichert nicht nur die Arbeitsplätze im Theater, sondern auch die Arbeitsplätze in der Hagener Wirtschaft.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen.

Florian Ludwig bleibt bis 2017 Generalmusikdirektor in Hagen

Florian Ludwig Foto: (c) 2010Stefan Kuehle

Florian Ludwig Foto: (c) 2010Stefan Kuehle

 

Florian Ludwig bleibt bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen. Ludwig, der von der Hochschule für Musik Detmold zum Professor für Dirigieren und Orchesterleitung berufen worden ist, möchte die bisherige gute Zusammenarbeit mit dem Intendanten Norbert Hilchenbach bis zum Ende dessen Vertrages fortsetzen.

Damit kann mit Beginn der neuen Intendanz zur Spielzeit 2017|18 auch ein neuer Generalmusikdirektor berufen werden.

„Die Arbeit von Florian Ludwig wird in Hagen allseits außerordentlich geschätzt. Sein Einsatz für das Orchester und das Musiktheater insgesamt ist beispielhaft. Ludwig ist seit Jahren einer der wichtigsten Kulturbotschafter Hagens, der sowohl sein Publikum in der Oper wie in den Konzerten regelmäßig begeistert “, betont der Aufsichtsratsvorsitzende der Theater gGmbH, Sven Söhnchen.

Auch Florian Ludwig freut sich über die weitere Tätigkeit in Hagen: „Das philharmonische orchesterhagen ist ein besonderer, traditionsreicher Klangkörper, den seine ungeheure Musizierfreude, Neugierde und Einsatzbereitschaft auszeichnet.“

An der bisherigen Aufgabenstellung ändert sich nichts: Ludwig wird wie bisher in jeder Spielzeit drei Einstudierungen im Bereich des Musiktheaters übernehmen und mindestens die Hälfte der Konzerte im sinfonischen Bereich sowie Sonderkonzerte dirigieren.

Der Generalmusikdirektor leitet das philharmonische orchesterhagen seit der Saison 2008/2009 und ist zudem musikalischer Oberleiter des Theaters.

 

 

Klangrede I – Veranstaltung zum 1. Sinfoniekonzert in Hagen

[Hagen] Die erste Klangrede der neuen Saison trät den Titel „Apotheose“ und findet am 23. September im Wasserschloss Werdringen statt. Der Bezug zum Programm des Sinfoniekonzertes stellt sich schon durch Richard Wagners berühmte Beschreibung von Ludwig van Beethovens siebter Sinfonie als „Apotheose des Tanzes“ her. Doch auch Beethoven selbst zelebriert in seiner Musik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ eine Apotheose (Verherrlichung) des Titelhelden und setzt damit einen anderen Schwerpunkt als der Dichterfürst.
Wie der Goethe-Text seinen Eingang in das Konzert findet, wie überhaupt die Struktur von Beethovens Schauspielmusik gestaltet ist, das werden der Schauspieler und Sprecher Prof. Klaus Lutz Lansemann aus Berlin und Florian Ludwig im gemeinsamen Gespräch erörtern. Apotheosen im weitesten Sinne sind auch zahlreiche Denkmäler. Beate Hauck vom historischen Zentrum wird daher einige Hagener Apotheosen vorstellen, die historisch bedeutende Personen ehren und helfen, die
Erinnerung an sie wach zu halten.
Wie immer wird natürlich auch die Vorstellung der im ersten Sinfoniekonzert aufgeführten Werke im Zentrum der Veranstaltung stehen. Moderiert wird die Veranstaltung von GMD Florian Ludwig. Mit anregenden Gesprächen, Klangbeispielen, musikalischen und verschiedensten anderen Beiträgen sind die „Klangreden“ unorthodoxe und äußerst unterhaltsame Einführungsveranstaltungen zu den Sinfoniekonzerten. Wie sehr die jeweiligen Meisterwerke der Musikgeschichte die großen Fragen des menschlichen Daseins berühren, aber auch wie sie mit unserem alltäglichen Leben verknüpft sind, wird hier auf außergewöhnliche Weise zugänglich. Da die Klangreden immer an Orten mit inhaltlichem Bezug zum Konzerttitel stattfinden, bieten sie gleichermaßen eine Möglichkeit, unsere Stadt Hagen besser kennenzulernen. Zu den Klangreden laden die Moderatoren Lisa Valdivia und GMD Florian Ludwig vor allem Gäste ein, die außermusikalische Themen spannend darstellen.

Klangrede I – Veranstaltung zum 1. Sinfoniekonzert
„Apotheose“

23. September 2012, 11.30 Uhr, Wasserschloss Werdringen
Eintritt frei

GMD Florian Ludwig [theaterhagen] als Gastdirigent im Festspielhaus Hellerau

Am 2. Dezember 2010 wird die Oper "Der Tod und das Mädchen" des Schweizer Komponisten Alfons Karl Zwicker in Dresden uraufgeführt.

Eine geplante konzertante Aufführung der ersten sechs Szenen dieses Auftragswerkes des MDR und der Stiftung Pro Helvetia scheiterte. Nun wird die komplette Oper in sieben Szenen in einer Inszenierung von Annette Jahns zur Uraufführung gelangen. Entstanden ist das Werk als gemeinsame Produktion von Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und dem Mitteldeutschen Rundfunk.

Dabei gehört die Produktion zu den größten Uraufführungsprojekten dieser Saison im deutschsprachigen Raum. Das MDR Sinfonieorchester als eines der ältesten Rundfunkorchester der Welt und der MDR Rundfunkchor sind zum ersten Mal im Festspielhaus Hellerau zu hören. Die musikalische Leitung hat der Hagener GMD Florian Ludwig inne, den mittlerweile eine langjährige Zusammenarbeit mit dem MDR Sinfonieorchester verbindet.

     
  Foto: © 2009 Stefan Kuehle  

Erst letztes Jahr stand er mit dem MDR-Klangkörper in Erfurt auf dem Podium und dirigierte Beethovens 2. Sinfonie und Werke Mozarts. Für das 80-köpfige Sinfonieorchester ist das Engagement am Festspielhaus Hellerau eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen sie sich einer Oper widmen können. Zudem ist es auch das erste Mal, dass im Festspielhaus Hellerau eine Musiktheaterproduktion inszeniert wird.

Carsten Dufner, Leiter der Hauptabteilung Klangkörper und MDR MUSIKSOMMER, freut sich über die Kooperation mit HELLERAU: "Das Europäische Zentrum der Künste Dresden und der MDR sind ideale Partner, die gemeinsam viel in der Produktion aktueller Musik leisten können. Für die Musiker des MDR Sinfonieorchesters und die Sänger des MDR Rundfunkchors ist es – wie für uns alle – natürlich etwas Besonderes, gerade an diesem in der Kunstproduktion so wichtigen Ort Mitteldeutschlands die kraftvollen und eindringlichen Klangwelten Zwickers zum Leben zu erwecken. Diese Kooperation mit einem so anspruchsvollen Projekt zu beginnen, ist für beide Partner Herausforderung und Ansporn zugleich."