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„Der Nordische Ton” und Alexander Skrjabin

Pressekonferenz Jkavierfestival Ruhr v.L.: Dr. Tobias Diemer, Prof.Franz Xaver Ohnesorg, Dr. Tobias Bleek  foto: Linde Arndt

Pressekonferenz Jkavierfestival Ruhr v.L.: Dr. Tobias Diemer, Prof.Franz Xaver Ohnesorg, Dr. Tobias Bleek foto: Linde Arndt

[Essen] „Der Nordische Ton“ sowie das Klavierwerk von Alexander Skrjabin bilden beim Klavier-Festival Ruhr 2015 besondere Akzente. Das weltweit bedeutendste Pianistentreffen feiert den 150. Geburtstag des finnischen Komponisten Jean Sibelius und verbindet dies mit einer Hommage an den Norweger Edvard Grieg. Der Skrjabin-Schwerpunkt würdigt den 100. Todestag des exzentrischen Universalgenies.

Fünf führende russische Pianisten unserer Zeit stehen für den hohen Rang der russischen Klavierschule: Denis Matsuev, Mikhail Pletnev, Grigory Sokolov, Daniil Trifonov und Arcadi Volodos. Spannende Interpretationsvergleiche ermöglicht ein Schubert-Gipfel: Dessen letzte Klaviersonate B-Dur D 960 wird in der Deutung von Daniel Barenboim, Marc-André Hamelin und Arcadi Volodos zu erleben sein. Sechs exklusive Konzerte bietet die diesjährige JazzLine des Festivals. Als JazzLine-Extra folgt ihr das deutschlandweit einzige Konzert von Chick Corea und Herbie Hancock am Sa. 11. Juli – eine Woche nach dem offiziellen Festival-Ende.

Die neuen Internetseiten des Klavier-Festivals Ruhr zu den Education-Projekten zu Werken der Komponisten György Ligeti und Pierre Boulez stellen Pierre Laurent-Aimard und Tamara Stefanovich in einer exklusiven Auftakt-Veranstaltung am Vorabend des Eröffnungskonzerts vor. Die Education-Arbeit des Festivals, die mit dem „Junge Ohren Preis 2014“ erneut eine begehrte Auszeichnung erhalten hat, konzentriert sich in diesem Jahr auf die Musik von Béla Bartók. Der Preis des Klavier-Festivals Ruhr 2015 geht an die französische Pianistin Hélène Grimaud.

Eröffnet wird das unter der Schirmherrschaft von Dr. Heinrich Hiesinger stehende Festival am Fr. 17. April um 20 Uhr mit einem Konzert des Duos Yaara Tal & Andreas Groethuysen im Landschaftspark Duisburg-Nord. Es endet am Sa. 4. Juli mit einem Konzert von Igor Levit und dem WDR Sinfonieorchester Köln in der Philharmonie Essen.

Die Konzerte des Klavier-Festivals Ruhr 2015

Eröffnung mit dem Klavierduo Yaara Tal & Andreas Groethuysen

Ein besonderes Markenzeichen des Klavierduos Yaara Tal & Andreas Groethuysen ist die Kreativität in der Gestaltung der Programme, in denen auch immer wieder zu Unrecht vernachlässigte Schätze des Repertoires zu neuer Geltung kommen. Was das Duo an vierhändigen Raritäten etwa von Czerny, Wagner oder Reger eingespielt hat, wurde prompt mit Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Aber Tal & Groethuysen haben auch beim klassischen Standardrepertoire Maßstäbe gesetzt. Dem diesjährigen Nordeuropa-Schwerpunkt des Klavier-Festivals Ruhr entsprechend, spielen die beiden Pianisten im Eröffnungskonzert selten aufgeführte Bearbeitungen von Klaviersonaten Wolfgang Amadeus Mozarts in der überaus fantasievollen Ergänzung durch Edvard Grieg. Zudem erklingt seine berühmte Peer Gynt-Suite in Richard Simms Fassung für zwei Klaviere. Abgerundet wird der Abend durch Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss.
(Termin: Fr. 17. April, Landschaftspark Duisburg-Nord)

Der Nordische Ton I: Olli Mustonen mit Werken von Grieg und Sibelius

Als Dirigent, Pianist und Komponist arbeitet der Finne Olli Mustonen, der beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr ebenfalls den „nordischen Ton“ erkundet. Der vielseitige Musiker wurde für seine Einspielungen mit bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Sein kompositorisches Schaffen umfasst inzwischen Sinfonien, Kammer- und Klaviermusik. Für seinen Auftritt beim Klavier-Festival Ruhr 2015 hat Mustonen unter anderem seine Klaviersonate Jehkin livana ausgesucht, mit der er an das finnische Nationalinstrument Kantele erinnert. Zudem taucht dieser Meisterpianist mit selten zu hörenden Piècen von Edvard Grieg und Jean Sibelius in die skandinavischen Klangwelten ein. Den Schlusspunkt setzt er mit der elektrisierenden Sonate Nr. 6 von Sergej Prokofjew.
(Termin: Mo. 27. April, Landschaftspark Duisburg-Nord)

Der Nordische Ton II: Henri Sigfridsson spielt Sibelius

Mit einem Sibelius-Programm kehrt Henri Sigfridsson zum diesjährigen Klavier-Festival Ruhr zurück. Sein Festival-Debüt gab der Finne im Jahr 2006, als er im Rahmen der Preisträger-Konzerte „Die Besten der Besten“ auftrat – nur wenige Monate nach seinem Sieg bei der Beethoven-Competition der Telekom. Seine Karriere, die sich seither rasant entwickelte, führte ihn schließlich zu Klaviermusik-Professuren in Graz, an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin und an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Für seinen Solo-Abend beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr hat Sigfridsson eine spannende Auswahl aus dem Werk von Jean Sibelius getroffen. Sie umfasst neben reizvollen Klavier-Solostücken auch einige Bearbeitungen von Orchesterstücken, darunter die bekannte sinfonische Dichtung Finlandia.
(Termin: So. 10. Mai, Kulturzentrum August Everding, Bottrop)

Der Nordische Ton III: Graham Johnson und Miah Persson

Im vergangenen Jahr erhielt Graham Johnson, Preisträger des Klavier-Festivals Ruhr 2001, die Hugo Wolf Medaille – nicht nur als herausragender Liedpianist, sondern auch für seinen unermüdlichen Einsatz als Forscher und Wissenschaftler. Beim diesjährigen Festival wird er ein spannendes Programm präsentieren, das sich, dem „Nordischen Ton“ entsprechend, ganz dem Liedschaffen nordeuropäischer Komponisten widmet. Mit Miah Persson steht Johnson eine der gefragtesten Sopranistinnen unserer Zeit zur Seite. Die Schwedin tritt regelmäßig an den führenden Opernhäusern in Paris, New York, London, Berlin, Brüssel und Wien auf. Auch bei den Salzburger Festspielen, beim Glyndebourne Festival und beim Festival d’Aix-en-Provence ist sie ein gern gesehener Gast.
(Termin: Mi 13. Mai, Schloss Herten)

Der Nordische Ton IV: Gesprächskonzert mit Rudi Spring

Rudi Spring gilt als einer der individuellsten und markantesten Komponisten der Münchner Szene – und darüber hinaus als ausgezeichneter Pianist. Beim Klavier-Festival Ruhr war er zuletzt 2009 zu erleben. Für Spring gehören die Vermittlung und Ausübung der Musik, sowie die schöpferische Dimension als Komponist untrennbar zusammen. Sein diesjähriges Rezital mit dem Titel „MiniatUrvertrauen“ gleicht einer spannenden Entdeckungsreise durch das weitgehend unbekannte Klavierwerk von Jean Sibelius. Rudi Spring, der zu den profunden Kennern dieser Musik zählt, hat für diesen Abend meisterliche und hochoriginelle Klavierminiaturen ausgewählt. Kombiniert werden diese Miniaturen mit Werken Carl Philipp Emanuel Bachs, dem Schöpfer einer radikal subjektiven Klaviersprache im 18. Jahrhundert.
(Termin: Christi Himmelfahrt Do. 14. Mai, Schloss Herten)

Der Nordische Ton V: Rafał Blechacz und die Amsterdam Sinfonietta

Seit der Pole Rafał Blechacz am 2. Juni 2006 beim Klavier-Festival Ruhr debütierte, ist er dem pianistischen Gipfeltreffen an der Ruhr auf ganz besondere Weise verbunden geblieben. Längst hat er sich als feste Größe im internationalen Konzertleben etabliert und wird weltweit für seine tiefsinnigen und virtuosen Interpretationen gefeiert. Kurzfristig erklärte er sich vor zwei Jahren bereit, für den Pianisten Evgeny Kissin einzuspringen, der seinen Auftritt beim Klavier-Festival Ruhr krankheitsbedingt absagen musste. Nun kehrt er mit einem renommierten Kammerorchester zurück: Gemeinsam mit der Amsterdam Sinfonietta wird er Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur KV 488 interpretieren. Dem nordischen Schwerpunkt des diesjährigen Klavier-Festivals entsprechend, spielt das Ensemble außerdem Werke von Jean Sibelius, Einojuhani Rautavaara und Edvard Grieg. Mit diesem Konzert ist das Klavier-Festival Ruhr seit langer Zeit wieder im Salzlager der Zeche Zollverein zu Gast.
(Termin: Di. 2. Juni, Kokerei Zollverein, Essen )

Der Nordische Ton VI: Igor Levit und das WDR Sinfonieorchester Köln

Als das Klavier-Festival Ruhr 2013 sein 25-jähriges Bestehen feierte, spielte Igor Levit im Eröffnungskonzert das Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll von Peter Tschaikowsky. Begleitet wurde er damals vom WDR Sinfonieorchester Köln. Unter der Leitung des jungen finnischen Dirigenten Hannu Lintu, Chefdirigent des finnischen Radio-Sinfonieorchesters, kommt es im diesjährigen Abschlusskonzert des Festivals zu einer Neuauflage dieser Konstellation. Auf dem Programm steht dann das Klavierkonzert von Edvard Grieg. Das Orchester umrahmt das pianistische Meisterwerk mit der Helios-Ouvertüre des Dänen Carl Nielsen und der Sinfonie Nr. 2 von Jean Sibelius.
(Termin: Sa. 4. Juli, Philharmonie Essen)

Skandinavischer Barock: Ketil Haugsand

Im Händel-Jahr 2009 lud das Klavier-Festival Ruhr erstmals Cembalisten ein, um barocke Meister im Originalklang zu würdigen. In diesem Jahr präsentiert das Festival den gebürtigen Norweger Ketil Haugsand, der zu den großen Cembalisten und Kennern der Alten Musik zählt. Der vielfach ausgezeichnete Cembalist ist auf allen wichtigen Alte Musik-Festivals zu hören. Er hat zahlreiche, international gefeierte CDs mit Werken von Johann Sebastian Bach, Louis Marchand sowie 2014 sämtliche Pièces de Clavecin von Jean-Philippe Rameau aufgenommen. Bei seinem Debüt-Konzert beim Klavier-Festival Ruhr widmet sich Haugsand mit Bach und Dietrich Buxtehude nun zwei Titanen der deutschen Barockmusik. Weniger bekannt ist hingegen das Schaffen von Haugsands Landsmann Johann Daniel Berlin, der ab Mitte des 18. Jahrhunderts im norwegischen Trondheim als bedeutender Organist wirkte und nebenbei dort die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften gründete. Das Klavier-Festival Ruhr veranstaltet diesen Abend gemeinsam mit der WDR-Redaktion „Alte Musik“.
(Termin: Di. 9. Juni, Schloss Hohenlimburg)

Debüt auf dem Fortepiano: Sheila Arnold

Von der Pädagogenlegende Karl-Heinz Kämmerling ausgebildet wurde die in Südindien geborene und in Deutschland aufgewachsene Pianistin Sheila Arnold. Sie spielt nicht nur auf dem modernen Konzertflügel, sondern beschäftigt sich gleichermaßen erfolgreich mit historischen Instrumenten, zum Beispiel dem Cembalo und dem Hammerflügel. Sheila Arnold siegte beim Concours Clara Haskil und beim Mozartwettbewerb in Salzburg und unterrichtet heute an der Musikhochschule Köln. Beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr gibt sie ihr Debüt auf einem historischen Fortepiano mit Werken von Johannes Brahms, Robert Schumann, Eduard Marxen und der norwegischen Komponistin und Pianistin Agathe Backer Grøndahl, einer Zeitgenossin Edvard Griegs.
(Termin: Mi. 24. Juni, Schloss Hohenlimburg)

Skrjabin-Akzente

Zahlreiche Künstler haben sich vom Skrjabin-Schwerpunkt des Klavier-Festivals Ruhr inspirieren lassen. So wird Joseph Moog das selten aufgeführte Klavierkonzert fis-Moll op. 20 sowie das Solo-Stück Vers la flamme spielen. Begleitet wird er dabei von den Bochumer Symphonikern unter der Leitung von Steven Sloane, die den Abend mit dem Orchesterwerk Poème de l’Exstase abrunden. Den Kosmos von Skrjabins 24 Préludes erkundet Mikhail Pletnev. Die 12 Etüden op. 8 sowie die Etüde in cis-Moll op. 2/1 erklingen unter den Händen von Denis Matsuev. Die Sonate Nr. 4 in Fis-Dur op. 30 ist in Interpretationen von Gabriela Montero und Pavel Kolesnikov zu erleben.

Auch die junge Pianistengeneration wendet sich Skrjabins Werken zu. So wird Chi Ho Han die Sonate Nr. 3 in Fis-Moll op. 23 spielen. Die 5 Préludes op. 74 sind mit dem Nachwuchspianisten Andrey Gugnin zu erleben. Dudana Mazmanishvili hat die Etüde op. 8/2 in ihr Programm aufgenommen. Sie spielt außerdem die Etüde in cis-Moll op. 2/1, die im Laufe des Festivals auch von Benjamin Moser zu hören sein wird. Letzterer bereichert den Skrjabin-Schwerpunkt außerdem durch die Fantasie in h-Moll op. 28.

Quartett der Schallplattenkritiker stellt Skrjabin-Einspielungen vor

Wenn die Juroren vom „Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V.“ öffentlich über ihre Lieblingsaufnahmen diskutieren, ist ein ebenso lebhafter wie kenntnisreicher Schlagabtausch zu erwarten. Konzentrierte sich das Kritiker-Quartett beim vergangenen Klavier-Festival Ruhr auf die letzten drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven, so geht es in diesem Jahr um die besten Aufnahmen von Klavierwerken Alexander Skrjabins. Im 100. Todesjahr des Komponisten setzten sich Eleonore Büning (FAZ), Wolfram Goertz (Rheinische Post/Die ZEIT), Max Nyffeler (freier Musikredakteur) und Wolfgang Schreiber (Süddeutsche Zeitung) mit verschiedenen Aufnahmen auseinander.
(Termin: So. 14. Juni, HCC Dortmund)

Russische Virtuosen I: Arcadi Volodos

Nicht an der Schnelligkeit der Finger, sondern am Klang lässt sich wahres Virtuosentum erkennen, meint Arcadi Voldos. Von reinen Bravourstücken hat der 1972 in St. Petersburg geborene Pianist nach und nach Abstand genommen. Noch viel lieber stellt er seine überragende technische Brillanz ganz in den Dienst der Musik. Der Magie der so entstehenden, hoch differenzierten Interpretationen kann sich kein Zuhörer entziehen. Zuletzt im Jahr 2012 beim Klavier-Festival Ruhr zu Gast, kehrt er nun mit Werken von Johannes Brahms und Franz Schubert zurück. Auf dem Programm stehen zunächst die Klavierstücke op. 118 und eine Transkription des 2. Satzes aus dem Streichsextett B-Dur von Johannes Brahms. Im Anschluss bereichert Volodos den Schubert-Gipfel mit seiner Sicht auf Franz Schuberts Klaviersonate in B-Dur D 960.
(Termin: Mo. 11. Mai, Philharmonie Essen)

Russische Virtuosen II: Mikhail Pletnev

Viele Jahre lang hatte sich Mikhail Pletnev als Pianist zurückgezogen und ausschließlich als Dirigent seines Russischen Nationalorchesters begeistert. Nun tritt endlich ein, was auch viele Stammbesucher des Klavier-Festivals Ruhr lange erhofft haben: Pletnev bricht sein Klavier-Schweigen. Mit zwei Beethoven-Sonaten widmet er sich einem Komponisten, mit dem er – neben Mozart, Chopin, Schumann und Rachmaninow – seinen Ruf als einer der außergewöhnlichsten Pianisten unserer Zeit begründet hat. Den Skrjabin-Schwerpunkt des diesjährigen Festivals bereichert er mit seiner Interpretation der 24 Préludes op. 11.
(Termin: Di. 19. Mai, Philharmonie Essen)

Russische Virtuosen III: Daniil Trifonov

Mit einem Virtuosenprogramm, das intellektuell wie physisch alle Kräfte forderte, riss Daniil Trifonov das Publikum beim Klavier-Festival Ruhr 2013 zu Stürmen der Begeisterung hin. 1991 in Nishni Nowgorod geboren, gewann der Künstler 2011 innerhalb weniger Wochen den Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv und den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Seitdem eroberte er sich seinen Platz im Kreis der internationalen Pianisten-Elite. Daniil Trifonov wird – anders als im gedruckten Festivalprogramm angekündigt – in diesem Jahr zunächst einige ausgewählte Schubert-Lieder in der Klavierfassung von Franz Liszt spielen, gefolgt von Franz Schuberts Klaviersonate G-Dur D 894 op. 78. Nach der Pause wendet er sich dann den technisch höchst anspruchsvollen Douze études d’exécution transcendantes von Franz Liszt zu.
(Termin: Mi. 10. Juni, Stadthalle Mülheim)

Russische Virtuosen IV: Grigory Sokolov

Obwohl Grigory Sokolov das Leben eines Anti-Stars führt, tragen ihn Publikum und Kritik weltweit auf Händen. Beim Klavier-Festival Ruhr fühlt sich Sokolov seit seinem ersten Konzert 1993 längst heimisch. Bereits zum 18. Mal ist der 2010 mit dem Ehrenpreis des Festivals ausgezeichnete Künstler nun beim renommierten Pianistentreffen zu Gast. Auf seinem Programm stehen in diesem Jahr die Partita Nr. 1 BWV 825 von Johann Sebastian Bach und die Sonate Nr. 7 in D-Dur op. 10/3 von Ludwig van Beethoven. Aktuell hat Grigory Sokolov das Programm des 2. Teils bekannt gegeben, nämlich von Franz Schubert die Klaviersonate a-Moll D 784 op. posth. 143 sowie die Moments musicaux D 780 op. 94.
(Termin: Fr. 26. Juni, Konzerthaus Dortmund)

Russische Virtuosen V: Denis Matsuev

Seit seinem triumphalen Sieg beim 11. Tschaikowsky-Wettbewerb konzertiert Denis Matsuev mit großem Erfolg in den renommierten Konzertsälen der Welt. 2006 debütierte der 1975 im sibirischen Irkutsk geborene Pianist beim Klavier-Festival Ruhr. 2014 trat er bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi auf. Sein Repertoire reicht von den Werken der Wiener Klassik über die großen romantischen Kompositionen bis hin zu heutiger Musik u. a. von Andrew Lloyd Webber und Rodion Schtschedrin, dessen 5. Klavierkonzert Matsuev in Moskau zur europäischen Erstaufführung brachte. Im Mittelpunkt seines Programms beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr steht vor allem das große russische Musikerbe mit Werken von Tschaikowsky und Skrjabin. Auf Robert Schumanns Kreisleriana folgt zudem die 2. Klaviersonate von Sergej Rachmaninow, zu dessen Musik Matsuev ein besonders inniges Verhältnis besitzt.
(Termin: Do. 2. Juli, Philharmonie Essen)

Debüt in Wuppertal: Lang Lang

Der große internationale Durchbruch lag noch vor ihm, als Lang Lang 2003 in Bochum sein Debüt beim Klavier-Festival Ruhr gab. Obgleich heute ein weltweit gefeierter Star, ist er dem Pianistentreffen an der Ruhr stets verbunden geblieben. Bereits zum zwölften Mal kehrt er nun zum Klavier-Festival Ruhr zurück und gibt in Wuppertal sein Debüt: Mit einem Solo-Programm, das vom Italienischen Konzert von Johann Sebastian Bach über Die Jahreszeiten von Peter Iljitsch Tschaikowsky zu den vier Scherzi von Frédéric Chopin führt.
(Termin: Fr. 24. April, Historische Stadthalle Wuppertal)

Schubert-Gipfel: 3 x D 960

Franz Schuberts letzte Sonate in B-Dur op. posth. D 960 gilt als musikalisches Vermächtnis des Komponisten. Ihre immer wieder stockenden, manchmal gänzlich abreißenden Melodien scheinen ins Nichts hinein zu führen. Unter der Oberfläche des Biedermeier gerät hier eine Epoche hörbar an ihren Endpunkt. Beim Klavier-Festival Ruhr 2015 ergibt sich die seltene Gelegenheit, das zukunftsweisende Werk in der individuellen Interpretation dreier verschiedener Meisterpianisten zu erleben. Den Anfang macht Arcadi Volodos (Mo. 11. Mai, Philharmonie Essen). Daniel Barenboim (Di. 16. Juni, Tonhalle Düsseldorf) wird seinen Schubert-Zyklus um diesen wichtigen Meilenstein der Klavierliteratur ergänzen. Der Abschluss des Schubert-Gipfels liegt in den Händen des Frankokanadiers Marc-André Hamlin (Di. 30. 6., Stadthalle Mülheim).

Vortrag mit Musikbeispielen von Alfred Brendel

Alfred Brendel hat zwar vor einigen Jahren seine Karriere als Pianist beendet, dem Klavier-Festival Ruhr aber hält er auch weiterhin die Treue. Auch dem renommierten Trio rund um seinen Sohn Adrian ist er eng verbunden geblieben. Seinen diesjährigen Vortrag über Franz Schuberts B-Dur Trio gestaltet er deshalb gemeinsam mit diesem Ensemble. Eine ganz besondere Geschichte verbindet Brendel mit dem jungen Pianisten Kit Armstrong, den er seit dessen 13. Lebensjahr fördert und enthusiastisch als „das größte musikalische Talent, das ihm je begegnet sei“, bezeichnet hat. Mit dem hochbegabten Violinisten Andrej Bielow und dem international gefeierten Cellisten Adrian Brendel hat Kit Armstrong perfekte Kammermusikpartner an seiner Seite. Während im ersten Teil des Konzerts die Reflexion über musikalische Zusammenhänge eine wichtige Rolle spielt, spricht die Musik im zweiten Teil ganz für sich.
(Termin: Mi. 6. Mai, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf)

Duo I: Maria João Pires und Antonio Meneses

Feinfühlig und technisch perfekt, aber niemals emotionslos ist das Klavierspiel der Portugiesin Maria João Pires. Wie kaum einer anderen Pianistin gelingt es ihr, selbst in den größten Konzertsälen dieser Welt eine intime Atmosphäre herzustellen. Ihre vielfach ausgezeichneten CD-Einspielungen gelten als Höhepunkt differenzierter Ausdruckskraft. Zum diesjährigen Klavier-Festival Ruhr kehrt die Pianistin im Duo mit dem brasilianischen Cellisten Antonio Meneses zurück. Auf dem Programm der Künstler stehen Werke von Ludwig van Beethoven: Es sind die Cellosonaten Nr. 2 in g-Moll op. 5/2 und Nr. 3 A-Dur op. 69 sowie die Klaviersonate Nr. 17 in d-Moll op. 31/2, die auch unter dem Beinamen Der Sturm bekannt ist. Zudem wird Antonio Meneses die Suite Nr. 3 in C-Dur BWV 1009 für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach interpretieren.
(Termin: So. 28. Juni, Historische Stadthalle Wuppertal)

Duo II: Martha Argerich und Mischa Maisky

Eine langjährige Freundschaft verbindet die Pianistin Martha Argerich und den Cellisten Mischa Maisky. Duo-Abende mit diesen beiden legendären Musikern sind stets intensive Erlebnisse, ja ein Garant für musikalische Sternstunden. Solche schenkten sie dem Klavier-Festival Ruhr zuletzt 2008 und 2010. Viele Freunde des Klavier-Festivals Ruhr werden dem diesjährigen Auftritt des Duos daher mit Spannung entgegen sehen. Auf dem Programm stehen voraussichtlich Werke von Dmitrij Schostakowitsch, Johann Sebastian Bach und Edvard Grieg. Die genaue Werkauswahl wird zu einem späteren Zeitpunkt über die Tagespresse und auf den Internetseiten des Klavier-Festivals Ruhr bekannt gegeben.
(Termin: Fr. 3. Juli, Philharmonie Essen)

Lieder-Abend: Piotr Anderszewski und Matthias Goerne

Der in Weimar geborene Bariton Matthias Goerne gilt als einer der großen Liedsänger unserer Zeit. Kenner beschreiben sein Timbre als persönlich, sofort wieder erkennbar, verletzlich weich, immer akribisch textdeutlich und fesselnd. Beim Klavier-Festival Ruhr war der Sänger zuletzt 2013 zu erleben. Beim diesjährigen Festival wird Robert Schumanns Liederkreis op. 39 nach Gedichten von Joseph von Eichendorff im Zentrum seines Liederabends stehen. Goernes Partner am Klavier ist der polnische Pianist Piotr Anderszewski, der wie Matthias Goerne für die Intensität und Originalität seiner Interpretationen gerühmt wird und die gleiche Liebe zum Detail mitbringt.
(Termin: Do 11. Juni, Robert-Schumann-Saal, Düsseldorf)

Piano Clubbing: Francesco Tristano

Mit Lust bewegt sich der 1981 in Luxemburg geborene Pianist Francesco Tristano über die Grenzen von Klassik, Pop und Moderne hinweg. Eigens für das Klavier-Festival Ruhr 2015 hat er nun ein Format entwickelt, das sich den Klängen des 21. Jahrhunderts öffnet. Francesco Tristano wird den Abend mit einem Klavier & Elektronik Set eröffnen. Das Kollektiv Brandt Brauer Frick, bekannt für Umsetzung von Techno unter Verwendung akustischer, klassischer Instrumente, übernimmt die Bühne dann mit einem innovativen Live-Set, bei dem sich auch Francesco Tristano am Klavier und an den Keyboards einmischen wird. Der Abend, der in Kooperation mit der Stiftung Zollverein stattfindet, wird mit einer Party mit Brandt Brauer Frick und dem heute schon legendären italienischen DJ Edoardo Pietrogrande enden.
(Termin: Fr. 8. Mai, Kokerei Zollverein, Essen)

„Instrumentales Theater“: Ein Gesprächskonzert mit Siegfried Mauser

Die Gesprächskonzerte von Siegfried Mauser haben beim Klavier-Festival Ruhr schon lange ihren festen Platz. Kaum einer kann innere Zusammenhänge zwischen der Musik verschiedener Epochen lebendiger und fachkundiger erläutern als der 1954 in Straubing geborene Pianist und Musikwissenschaftler, der auch als führender Interpret von Musik des 20. Jahrhunderts gilt. Beim aktuellen Festival konzentriert sich Mauser ganz auf die Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart und ihre theatralen Aspekte, die er kürzlich in einer vielbeachteten Gesamteinspielung vorgelegt hat.
(Termin: Fr. 12. Juni, Haus Opherdicke, Holzwickede)

JazzLine: Auftakt mit dem Bundesjazzorchester, Abschluss mit Michel Camilo

Mit insgesamt sechs Konzerten präsentiert sich die „JazzLine“ des aktuellen Klavier-Festivals Ruhr. Sie beginnt mit dem aus Detmold stammenden Wahlkölner Florian Weber, einem der bemerkenswertesten deutschen Pianisten, die in den letzten Jahren die internationale Jazzszene erobert haben. Zum Klavier- Festival Ruhr kommt Weber als Gastsolist des Jugendjazzorchesters der Bundesrepublik Deutschland, kurz: BuJazzO, jener Talentschmiede für den deutschen Jazznachwuchs, die schon Größen wie Till Brönner, Roger Cicero, Nils Wogram oder Michael Wollny hervorgebracht hat. Die Leitung hat Jiggs Whigham.
(Termin: Mi. 29. April, Henrichshütte Hattingen)

Einen neuen Spielort erobert sich das Klavier-Festival Ruhr mit der Maschinenhalle des Monforts Quartiers in Mönchengladbach. Dort tritt die Band Echoes of Swing auf, bestehend aus Colin T. Dawson (Trumpet & Vocals), dem Bandgründer Chris Hopkins (Alto Saxophon), Bernd Lhotzky (Piano) und Oliver Mewes (Drums). Der kultiviert-„coole“, kammermusikalische Sound, den sie kreieren, spricht bei weitem nicht nur Nostalgiker an.
(Termin: Sa. 16. Mai, Monforts Quartier, Mönchengladbach)

Eric Legnini, belgischer Pianist italienischer Herkunft, frönt einem groovigen Hard Bop und Soul-Jazz. Während eines mehrjährigen Aufenthalts in New York nahm er Unterricht bei dem Modernisten Richie Beirach und sammelte Erfahrung in Sessions mit Branford Marsalis, Kenny Garrett und manch anderem, der dort Rang und Namen hat. Mit seinen Triopartnern Thomas Bramerie (Bass) und Franck Agulhon (Drums) ist Eric Legnini nun beim Klavier-Festival Ruhr zu erleben.
(Termin: Fr. 29. Mai, Jahrhunderthalle Bochum)

Eigentlich hatte der Sänger Thomas Quasthoff seine Bühnenkarriere Anfang 2012 für beendet erklärt, doch es gibt Projekte, die lässt er sich nicht entgehen – dazu gehört auch die Mitwirkung bei der JazzLine des Klavier-Festivals Ruhr. Mit der Edel-Rhythmsection Frank Chastenier (Piano) Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Drums), die ihn jetzt beim Klavier-Festival begleitet, brachte er 2010 die Soulscheibe Tell It Like It Is heraus. Beim Festival sind alle drei keine Unbekannten.
(Termin: Mi. 3. Juni, Philharmonie Essen)

Der finnische Pianist Iiro Rantala sorgte schon mit dem Trio Töykeät, als dessen Kopf er 20 Jahre lang fungierte, auf zahlreichen Festivals für Furore. Nun, da er unter eigenem Namen auftritt, eilt er erneut von Erfolg zu Erfolg. Zum aktuellen Klavier-Festival Ruhr kommt er jetzt als „Super Trio“ mit der schwedischen Kontrabasskoryphäe Lars Danielsson und der amerikanischen Schlagzeuglegende Peter Erskine.
(Termin: Mo. 8. Juni, Musiktheater Gelsenkirchen)

Ein heiß geliebter Stammgast des Klavier-Festivals Ruhr ist der temperamentvolle Latin-Jazz-Musiker und mehrfache Grammy-Preisträger Michel Camilo. Solo, im Duo und im Trio war der Künstler aus der Dominikanischen Republik hier schon zu erleben sowie, im Rahmen des Education-Programms, mit „Jazz for Children“. In diesem Jahr wird er erstmals mit der WDR Big Band Köln auftreten.
(Termin: Mi. 17. Juni, Philharmonie Essen)

Jazz-Line „Extra“ mit Chick Corea und Herbie Hancock

Als Chick Corea beim Klavier-Festival Ruhr 2009 einen Solo-Abend spielte, bat er für eine Zugabe seinen Freund und Kollegen Herbie Hancock auf die Bühne, der an diesem Abend im Publikum saß. Die Improvisation, in die beide Künstler sich dann hinein steigerten, zählt zu den unvergessenen Sternstunden des Klavier-Festivals. Eine Woche nach dem offiziellen Ende des Klavier-Festivals Ruhr 2015 wird es zu einem ganz besonderen Highlight der JazzLine kommen, wenn Chick Corea und Herbie Hancock ihr Festivaldebüt als reguläres Duo geben – bei ihrem einzigen Konzert in Deutschland.
(Termin: Sa. 11. Juli 2015, Philharmonie Essen)
Zahlreiche Wiederbegegnungen mit großen Pianisten unserer Zeit

Auch im Jahr 2015 versammelt das Klavier-Festival Ruhr wieder die internationale pianistische Elite. Das Alphabet der großen Pianistinnen und Pianisten, die dem Klavier-Festival Ruhr die Treue halten, reicht von A wie Pierre-Laurent Aimard, Piotr Anderszewski, Martha Argerich und Kit Armstrong über B wie Daniel Barenboim, Elena Bashkirova, Rafał Blechacz und Khatia Buniatishvili, C wie Michel Camilo, Frank Chastenier, Ya-Fei Chuang und Chick Corea, G wie Anton und Daniel Gerzenberg, H wie Marc-André Hamelin und Herbie Hancock, J wie Graham Johnson, L wie Lang Lang, Robert Levin und Igor Levit, M wie Denis Matsuev, Gabriela Montero, Joseph Moog, Benjamin Moser und Olli Mustonen, O wie Alice Sara Ott und Mona Asuka Ott, P wie Maria João Pires und Mikhail Pletnev, S wie Henri Sigfridsson, Grigory Sokolov, Rudi Spring und Tamara Stefanovich, T wie Daniil Trifonov und Francesco Tristano bis Y wie Yundi.

Klangvolle Debüts

Auch im Jahr 2015 finden sich unter den Debütanten beim Klavier-Festival Ruhr klangvolle Namen. Unter ihnen sind die Pianisten Sheila Arnold, Adam Golka, Andrey Gugnin, Ketil Haugsand, Pavel Kolesnikov, Eric Legnini, Bernd Lhotzky, Kuok-Wei Lio, Dudana Mazmanishvili, Roman Rabinovich, Iiro Rantala, Paul Staicu und Florian Weber.

Preisträgerin des Klavier-Festivals Ruhr 2015: Hélène Grimaud

Der Preis des Klavier-Festivals Ruhr wurde von Franz Xaver Ohnesorg für den Initiativkreis Ruhr ins Leben gerufen, um das Lebenswerk eines Pianisten zu würdigen. Seit Gründung der Stiftung Klavier-Festival Ruhr nimmt diese nun die Auszeichnung wahr. Im Jahr 2015 ehrt das Festival die französische Pianistin Hélène Grimaud. Die Künstlerin zählt zum Kreis der Pianisten, die dem Klavier-Festival Ruhr seit vielen Jahren die Treue halten. Als Debütantin spielte sie bereits 1991 in Bochum und Moers. Ihr leidenschaftlicher Elan hat die charismatische Französin seither in den Kreis der internationalen Pianisten-Elite geführt. Begeisterte Kritiken erhielt sie beim Klavier-Festival Ruhr zuletzt bei einem umjubelten Gala-Konzert im Dezember 2012, als sie im Duo mit der Cellistin Sol Gabetta auf die Jubiläumsausgabe des Festivals einstimmte.
(Termin: Do. 28. Mai, Philharmonie Essen)

Das Education-Programm des Klavier-Festivals Ruhr 2015

Mit seinem innovativen Education-Programm möchte das Klavier-Festival Ruhr insbesondere Kinder und Jugendliche zu einer aktiven Beschäftigung mit Musik anregen und zugleich für die Welt des Klaviers begeistern. Die Initiative umfasst vier Säulen: Spielplatz Klavier – Little Piano School & KlavierGarten führt Kinder schon ab zwei Jahren auf spielerische Weise an das Klavier heran. Musikalische Entdeckungsreisen unternehmen Schüler verschiedener Schulformen und Altersgruppen im Rahmen der Entdeckungen – Discovery Projects, die das Musikverständnis durch eigene kreative Aktivität fördern sollen. Das Projekt KlavierModern – Contemporary Piano Music gilt der Vermittlung zeitgenössischer Klaviermusik. Und durch die Nachwuchsförderung – Young Professionals unterstützt das Festival aufstrebende Talente und junge Pianisten auf vielfache Weise.

Geleitet wird dieses kulturelle Bildungsprogramm von Tobias Bleek in Zusammenarbeit mit Richard McNicol. Besonderen Wert legt das Klavier-Festival Ruhr darauf, möglichst langfristig mit den Institutionen der Region zusammen zu arbeiten. Unterstützt werden sie in diesen Bemühungen von erfahrenen Pädagogen und Künstlern, aber auch von bedeutenden Pianisten, die dem Klavier-Festival freundschaftlich verbunden sind und sich deshalb für diese wichtige Vermittlungsarbeit engagieren.

„Ein Jahr mit Bartók“: Ein spartenübergreifendes Education-Projekt

Nach dem Erfolg des letztjährigen, mit dem „Junge Ohren Preis 2014“ ausgezeichneten Ligeti-Projekts, stellt das Klavier-Festival Ruhr 2015 seine Aktivitäten im Bereich der Discovery-Projekte erneut unter ein Jahresthema. Während des gesamten Schuljahrs 2014/2015 beschäftigen sich mehr als 400 Grundschüler, Gymnasiasten und Förderschüler auf kreative Weise mit der Musik von Béla Bartók. In Musik, Tanz und anderen Kunstformen begeben sie sich auf die Spuren des großen ungarischen Komponisten und Volksliedforschers und erkunden in gemeinsamen Workshops unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit. Mit dem Bartók-Projekt wird die 2008 begonnene Stadtteilarbeit des Klavier-Festivals Ruhr in Duisburg-Marxloh nicht nur fortgesetzt, sondern substanziell erweitert. So nehmen in diesem Jahr fast doppelt so viele Schüler an der Projektarbeit teil, darunter die gesamte Schülerschaft der Grundschule Sandstraße. Detaillierte Informationen zu allen Education-Veranstaltungen erhalten Sie auf der Website www.klavierfestival.de/education.
KlavierModern: Live und im Internet

In den letzten acht Jahren hat das Klavier-Festival Ruhr in Zusammenarbeit mit Pierre- Laurent Aimard und Tamara Stefanovich unter dem Motto KlavierModern eine international beachtete Reihe zur Vermittlung zeitgenössischer Klaviermusik entwickelt. Zu den Höhepunkten dieser Initiative zählen zwei mit dem „YEAH-Award (2013) bzw. dem „Junge Ohren-Preis“ (2014) ausgezeichnete Projekte zu den Douze Notations von Pierre Boulez (2012) und zu den Klavierwerken György Ligetis (2014). Auf der Grundlage dieser Projekte entwickelt das Klavier-Festival Ruhr umfangreiche Internet-Ressourcen – u.a. eine mehrsprachige Website zu den Douze Notations, in der die herausragende Boulez-Interpretin Tamara Stefanovich die Klaviersammlung gemeinsam mit dem Komponisten vorstellt und die unter www.explorethescore.org zu finden ist. Zudem wird auf dieser Plattform demnächst eine Internetseite zu Ligeti freigeschaltet, in der der große Ligeti-Pianist Pierre-Laurent Aimard sein einzigartiges Interpretenwissen erstmals jungen Pianisten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Bereits am Vorabend des Eröffnungskonzerts des diesjährigen Klavier-Festivals präsentieren Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich die neuen Internetseiten in einer exklusiven Veranstaltung. Ab 20 Uhr sind sie nicht nur im Gespräch, sondern auch am Klavier zu erleben. Vor dieser Präsentation spielen junge Pianisten im Alter von 7 bis 20 Jahren um 18.30 Uhr eigene Klavierstücke, die sie unter der Leitung des Komponisten Vassos Nicolaou entwickelt haben.
(Termin: Do. 16. April, WDR Funkhaus Köln)

Inklusionsprojekt zu Béla Bartóks Klaviermusik

Im Rahmen der kreativen und kontinuierlichen Education-Arbeit des Klavier-Festivals Ruhr in Duisburg-Marxloh setzen sich in diesem Jahr mehr als 400 Grundschüler, Förderschüler und Gymnasiasten mit der Musik von Béla Bartók auseinander. Darunter sind erstmals auch Neuzuwanderer aus Rumänien und Bulgarien, die zumeist keine Deutschkenntnisse besitzen. In Musik, Tanz und anderen Kunstformen begeben sie sich auf die Spuren des großen ungarischen Komponisten und erkunden in gemeinsamen Workshops unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.
Die künstlerische Leitung des Projekts liegt wie im vergangenen Jahr beim Education-Team des Klavier-Festivals Ruhr sowie bei Klaus Hagge, Petra Jebavy und Yasha Wang. Den Klavierpart übernimmt erneut Fabian Müller, Meisterschüler von Pierre-Laurent Aimard. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche, die vielfach unter schwierigen ökonomischen und sozialen Bedingungen aufwachsen, nachhaltig zu fördern und die beteiligten Schulen langfristig miteinander zu vernetzen. Die Resultate der Projektarbeit werden in zwei großen Education-Aufführungen in der Duisburger Gebläsehalle vorgestellt.
(Termine: 23. und 24. Juni, Landschaftspark Duisburg-Nord)

Zwischen Intellekt und Körperlichkeit: Ein Abend zu Bachs Klavierpartiten

Einen ganzheitlichen Blick auf Bachs Klavierpartiten werfen der Pianist Igor Levit und der Musikmediziner Eckart Altenmüller in einer Veranstaltung mit dem Titel „Zwischen Intellekt und Körperlichkeit“. Den ersten Teil der Veranstaltung bildet ein Podiumsgespräch mit Musikbeispielen zwischen dem herausragenden Bach-Interpreten und dem renommierten Neurowissenschaftler. Für den zweiten Teil hat Igor Levit ein Programm zusammengestellt, das einen Vorgeschmack auf seine Gesamtaufführung der Sechs Partiten beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr am Sa. 30. Mai in Duisburg bietet. Zum Abschluss des Abends hat das Publikum dann die Gelegenheit, mit Professor Altenmüller und Igor Levit über diese faszinierende Thematik ins Gespräch zu kommen.
(Termin: Di. 5. Mai, Haus Fuhr, Essen)

Studientag: „Ganzheitliches Musizieren“

Um „Ganzheitliches Musizieren“ geht es auch in einem Studientag, für den das Klavier-Festival Ruhr erneut den Musikmediziner Eckart Altenmüller und erstmals die erfahrene Lehrerin für Körperbewusstsein Nadia Kevan gewinnen konnte. Das Format, das sich an Instrumentallehrer, Musikstudenten und interessierte Laienmusiker richtet, wird aufgrund des großen Zuspruchs fortgesetzt, war es im vergangenen Jahr doch innerhalb weniger Tage ausverkauft. Gemeinsam mit anderen Dozenten wird das spannende Themenfeld in Vorträgen und praktischen Workshops beleuchtet. Dabei geht es um die körperlichen Grundlagen gesunden Musizierens, den bewussten Umgang mit dem eigenen Körper, aber auch um die Frage, wie Musik die soziale Interaktion von Menschen mit und ohne Behinderung befördern kann. Der Studientag wird in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste und der Folkwang Musikschule durchgeführt.
(Termin: Mi. 20. Mai, ChorForum, Essen, 10 bis 17 Uhr)

Weitere Education-Veranstaltungen

Jazz for Children: Ein Familienkonzert mit Michel Camilo

Um Kinder für die Welt des Jazz zu begeistern, gibt es wohl keinen geeigneteren Musiker als Michel Camilo. Bereits 2007 und 2009 hat der große Jazz-Pianist aus der Dominikanischen Republik beim Klavier-Festival Ruhr Jung und Alt beim Familienkonzert zum Swingen gebracht. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die für die beiden ausverkauften Konzerte noch rechtzeitig eine Karte ergattert hatten. Nun wird der mehrfache Grammy-Gewinner endlich wieder in einem Familienkonzert zu erleben sein. Mit von der Partie ist diesmal sein Freund Eliel Lazo, einer der herausragenden Percussionisten der jungen Generation. Dass die beiden Musiker das Publikum nicht nur in die Geheimnisse des Jazz einführen, sondern auch zum Mitmachen animieren, versteht sich dabei von selbst.
(Termin: 18. Juni, Kunstmuseum Bochum, 17 Uhr)

„Ausgezeichnete Kinder“ in der Philharmonie Essen

Wer in den letzten Jahren in der Essener Philharmonie das Konzert „Ausgezeichnete Kinder“ besucht hat, konnte erleben, zu welchen beeindruckenden musikalischen Leistungen Kinder und Jugendliche fähig sind. So ist es nur folgerichtig, dass dieses 2006 so erfolgreich begonnene Projekt auch im Jahr 2015 fortgesetzt wird. In Kooperation mit der Philharmonie Essen wird das Klavier-Festival erneut Preisträger des traditionsreichen Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des Essener „Rotary Klavier Wettbewerbs Jugend“ zu einem Nachmittagskonzert für die ganze Familie einladen. In guter Tradition wird der Erlös der Veranstaltung dem Kinderschutzbund Essen zugute kommen. Moderiert wird das Konzert erstmalig von Guido Hammesfahr, aus dem Fernsehen auch als „Fritz Fuchs“ der Kindersendung „Löwenzahn“ bekannt.
(Termin: Do. 14. Mai, 17 Uhr, Philharmonie Essen)

„ExtraSchicht“ I im Zeichen Skandinaviens und Skrjabins

Der Beitrag des Klavier-Festivals Ruhr ist aus dem Programm der „ExtraSchicht“ nicht mehr wegzudenken. Auch im vergangenen Jahr strömten tausende Besucher in die Bochumer Jahrhunderthalle, um ausgewählte Studenten der Musikhochschulen Nordrhein-Westfalens in einem spektakulären Pianisten-Marathon zu erleben. Eine gute Gelegenheit, den aufstrebenden Nachwuchspianisten der Musikhochschulen in Essen, Köln und Düsseldorf einen Auftritt vor großem Publikum zu bieten. Den Programmschwerpunkten des diesjährigen Festivals folgend, werden die jungen Pianisten vor allem Werke von Alexander Skrjabin und von skandinavischen Komponisten interpretieren. Als kundiger Moderator führt der ehemalige WDR-Redakteur Hans Winking durch das Programm.
(Termin: Sa. 20. Juni, Jahrhunderthalle Bochum)

„ExtraSchicht“ II im Zeichen der JazzLine

Nach den erfreulich positiven Erfahrungen im vergangen Jahr bespielt das Klavier-Festival Ruhr bei der ExtraSchicht erneut das LWL Industriemuseum Henrichshütte: nicht mit klassischer Klaviermusik, sondern mit Jazz. Wie beim KlavierMarathon gibt das Festival dabei dem künstlerischen Nachwuchs eine Bühne. Zwei Trios mit Studenten der Jazzabteilung der Folkwang Universität Essen aus der Klasse von Thomas Hufschmidt und von der Hochschule für Musik Köln werden den Besuchern in vier Sets kräftig einheizen.
(Termin: Sa. 20. Juni, Henrichshütte Hattingen)

Preisträger Internationaler Wettbewerbe: „Die Besten der Besten“

Bei der Förderung junger Pianisten nimmt das Klavier-Festival Ruhr schon seit Jahren einen internationalen Spitzenplatz ein. Auch 2015 stellt das Festival junge Preisträger bedeutender internationaler Klavierwettbewerbe vor. In der Reihe „Die Besten der Besten“ konzertieren ab Do. 4. Juni drei Nachwuchskünstler, von denen alle einen Preis erringen konnten. Dabei findet das Auftaktkonzert am Do. 4. Juni im HCC Dortmund mit dem Koreaner Chi Ho Han (Internationaler ARD-Musikwettbewerb München 2014) statt, der seit 2012 in Hannover bei Arie Vardi studiert. Der Norweger Joachim Carr, erster Preisträger des internationalen Grieg-Wettbewerbs in Oslo 2014, wird die Reihe am Fr. 5. Juni fortsetzen. Beim zweitgrößten Klavierwettbewerb der USA, der Gina Bachauer Piano Competition, siegte 2014 der junge Russe Andrey Gugnin. Sein Festival-Debüt beschließt am Sa. 6. Juni das Preisträger-Wochenende im HCC Dortmund.
(Termine: Do 4. bis Sa. 6. Juni, HCC Dortmund)

„Building Bridges“: Pianisten aus dem Förderprogramm von András Schiff

Junge Meisterpianisten aus dem Mentoring-Programm „Building Bridges“ von András Schiff erhalten 2015 erstmals die Gelegenheit, sich beim weltweit größten Pianistentreffen vorzustellen. Drei von András Schiff ausgewählte Künstler werden im Haus Fuhr in Essen-Werden konzertieren. Zu ihnen zählt Kuok-Wai Lio aus Macao, ein Schüler von Gary Graffman, der sich in Meisterkursen bei Pianisten wie Emanuel Ax, Murray Perahia und Krystian Zimerman den letzten Schliff holte. Aus einer polnischen Musikerfamilie stammt Adam Golka, der in Texas aufwuchs und heute in New York lebt. Er studierte unter anderem bei Leon Fleisher und ist Preisträger bedeutender Klavierwettbewerbe. Als Doppelbegabung gilt Roman Rabinovich, der als bildender Künstler und als Pianist auf sich aufmerksam machte. Er studierte am Curtis Institute of Music und erwarb seinen Master an der berühmten New Yorker Juilliard School. Als Kammermusikpartner tritt er mit Künstlern wie Daniel Hope und José Franch-Ballester auf und hat bereits zahlreiche Konzerteinladungen nach Europa erhalten.
(Termine: Di. 28. April, Mi. 27. Mai, Sa. 13. Juni, Haus Fuhr, Essen)

Statistisches zum Klavier-Festival Ruhr 2015

– 64 Veranstaltungen in 20 Städten auf 29 Bühnen
– 86 Pianisten aus 21 Nationen
– davon 28 Debütanten, unter ihnen 3 Preisträger internationaler Wettbewerbe
10 Orchester und Ensembles
– rund 350 aufgeführte Kompositionen

Karten & Informationen

NRW-Ticket-Hotline, Tel. + 49 (0)1806/500 80 3 (0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz; mobil max. 0,60 €). Karten gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, aber auch online unter www.klavierfestival.de. Dort können Tickets platzgenau gebucht werden.

Premiere: Erstmals Frühbucher-Angebot für das Klavier-Festival Ruhr 2015

Essen, 6. November 2014

Konzertkarten für 15 exklusive Konzerte bereits ab 12. November erhältlich!

Erstmals bietet das Klavier-Festival Ruhr für 15 Konzerte des kommenden Festivals einen attraktiven Extra-Service für Frühbucher an: Bereits am Mi. 12. November 2014 (10 Uhr) gehen die Eintrittskarten für 15 ausgewählte Konzerte in einen vorgezogenen Vorverkauf. Rasch entschlossene Konzertfreunde kommen dabei zudem in den Genuss eines Rabatts: Wer sich schon vor Beginn des allgemeinen Vorverkaufs (am 17. Januar 2015) seine Karten sichert, erhält diese um zehn Prozent günstiger. Und nicht zuletzt: Konzertkarten sind für viele Musikfreunde ein beliebtes Weihnachtsgeschenk.

Dieses besondere Angebot hat auch damit zu tun, dass das Klavier-Festival Ruhr 2015 früher als bisher gewohnt beginnt: Aufgrund der vorgezogenen Sommerferien in Nordrhein-Westfalen startet das Festival bereits in der Woche nach den Osterferien, also am Fr. 17. April 2015, und dauert bis Sa. 4. Juli 2015.

Das Frühbucher-Angebot gilt für folgende Konzerte:

Piotr Anderszewski und Matthias Goerne (Do. 11. Juni, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf)

Kit Armstrong (Di. 12. Mai, Stadthalle Mülheim)

Daniel Barenboim (Di. 16. Juni, Tonhalle Düsseldorf)

Rafał Blechacz und die Amersterdam Sinfonietta (Di. 2. Juni, Zeche Zollverein Essen)

Michel Camilo Trio und die WDR Big Band Köln (Mi. 17. Juni, Philharmonie Essen)

Hélène Grimaud (Do. 28. Mai, Philharmonie Essen)

Marc-André Hamelin (Di. 30. Juni, Stadthalle Mülheim)

Eric Legnini Trio (Fr. 29. Mai, Jahrhunderthalle Bochum)

Gabriela Montero (Mo. 1. Juni, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf)

Olli Mustonen (Mo. 27. April, Landschaftspark Duisburg-Nord)

Maria João Pires (So. 28. Juni, Historische Stadthalle Wuppertal)

Mikhail Pletnev (Di. 19. Mai, Philharmonie Essen)

Grigory Sokolov (Fr. 26. Juni, Konzerthaus Dortmund)

Arcadi Volodos (Mo. 11. Mai, Philharmonie Essen)

Yundi (Di. 21. April, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen)

Individuell gestaltete Geschenk-Gutscheine können Festival-Besucher über die Internetseiten des Festivals (www.klavierfestival.de) bestellen. Der Kartenvorverkauf läuft über die Ticket-Hotline 01806 – 500 80 3 (0,20 € pro Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 € pro Anruf).Der allgemeine Vorverkauf für das Klavier-Festival Ruhr 2015 beginnt am Samstag, 17. Januar 2015, um 9 Uhr.

(Kontakt: Anke Demirsoy, Tel: 0201/ 89 66 873, presse@klavierfestival.de)

Die große Ligeti-Nacht beim Klavier-Festival Ruhr 2014

Aimard Pierre Laurent

Pierre-Laurent Aimard (Foto: © Marco Borggreve)

 

(Termin: Freitag 6. Juni, 18 bis 23 Uhr, Folkwang Universität der Künste, Neue Aula)

[Essen] Kompositorische Meisterschaft, emotionale Kraft, Originalität und Phantasie kennzeichnen das musikalische Schaffen György Ligetis. So ließ sich der von unstillbarer Neugier getriebene Künstler bei der Komposition seiner achtzehn Klavieretüden nicht nur von bedeutenden Vorgängern wie Chopin oder Debussy, sondern auch von der rhythmischen Komplexität afrikanischer Musik, den paradoxen Zeichnungen Maurits Eschers sowie von mathematischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen inspirieren.

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Die Ruhrtriennale verlost 50 Festivalpässe an Studierende bis einschließlich 27 Jahren

Foto: Ruhrtriennale

Foto: Ruhrtriennale

[Essen] 15. Mai 2014 –
Verein der Freunde und Förderer lädt zum dritten Mal 50 Studierende ein, alle Veranstaltungen der Ruhrtriennale bei freiem Eintritt zu besuchen. Gelsenkirchen/Bochum/Duisburg/Essen/Gladbeck,

Seit 2012 finanziert der Verein der Freunde und Förderer der Ruhrtriennale dieses Angebot, das 50 Studierenden den Besuch aller
verfügbaren Veranstaltungen des Festivals bei freiem Eintritt ermöglicht.
Die Resonanz auf das Angebot war in der Vergangenheit groß: Rund 750 Bewerbungen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Studienrichtungen gingen im letzten Jahr ein. Eine Umfrage belegt, dass 60% der Gewinner die Ruhrtriennale ohne Studierendenpass nicht besucht hätten. 92% möchten die Ruhrtriennale 2014 auch ohne Festivalpass wieder besuchen.

Der Studierendenpass ist nur eines von drei Angeboten der Ruhrtriennale für Studierende bis
einschließlich 27 Jahren, des Weiteren gilt:
– eine generelle 50%ige Ermäßigung
– Last-Minute-Karten für 10 € ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse
– Surrogate Cities Ruhr-Spezial: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis einschließlich 27 Jahre erhalten Tickets zu 10 € in allen Kategorien

Die Anmeldung zur Verlosung ist mit den Angaben zu Vor- und Nachname, Universität, Studiengang, Matrikelnummer und Geburtsdatum über studentenpass@ruhrtriennale.de möglich.
Der Einsendeschluss ist der 23. Mai 2014. Die Gewinner werden Anfang Juni bekannt gegeben.

ACHTUNG! Neuer Termin für Extra-Konzert mit Lang Lang

[Essen, 25. März 2014]

Klavier-Festival Ruhr 2014
Neuer Termin für Extra-Konzert mit Lang Lang:

Der chinesische Meister-Pianist kehrt nicht morgen, sondern erst am Fr. 16. Mai 2014 zum Klavier-Festival Ruhr zurück.

Aus aktuellem Anlass weist das Klavier-Festival Ruhr noch einmal auf den neuen Termin für das Extra-Konzert mit Lang Lang hin. Anders als ursprünglich angekündigt, wird der Künstler nicht morgen (Mi. 26. März 2014) in der Philharmonie Essen auftreten, weil er an diesem Tag in China mit zwei bedeutenden Auszeichnungen für sein soziales Engagement in seiner Klavierschule in Shenzen geehrt wird. Deswegen muss sein Konzert auf Fr. 16. Mai 2014, 20 Uhr, in der Philharmonie Essen verlegt werden. Das angekündigte Programm mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Frédéric Chopin bleibt unverändert.

Lang-Lang Pressefoto Copyright

Lang-Lang Pressefoto Copyright Harald Hoffmann

 

In einem Schreiben an die Konzertbesucher entschuldigt sich Lang Lang für die durch die Verlegung entstehenden Unannehmlichkeiten und betont, wie sehr es ihm ein Anliegen ist, einen erheblichen Teil seiner Gage zugunsten des Klavier-Festivals Ruhr zu stiften. Mit dieser freundschaftlichen Geste will er insbesondere das Education-Programm des Festivals unterstützen.

Bereits erworbene Konzertkarten behalten ihre Gültigkeit. Konzertbesucher, die am Freitag 16. Mai verhindert sind, können die Tickets bis spätestens Mi. 2. April gegen Erstattung des Ticketpreises an den Verkaufsstellen zurückgeben, an denen sie erworben wurden.

 

26. Klavier-Festival Ruhr 2014 wartet mit einem fulminanten Programm auf.

Panel der Programmvorstellung Klavierfestival Ruhr 2014

Panel der Programmvorstellung Klavierfestival Ruhr 2014 / v.l.: Maike Middelmann, Prof. Franz Xaver Ohnesorg,
Claudia Eckes-Kohlrautz Foto: © Linde Arndt

[jpg] Spannend verspricht das Klavier-Festival Ruhr wieder zu werden. Erneut steht das Festival unter der Schirmherrschaft von Trudl Herrhausen, die es sich nicht nehmen lässt das Festival am Freitag, dem 9. Mai um 20:00 Uhr mit einem Konzert von Leon Fleischer, Nicholas Angelich und der neuen Philharmonie Westfalen zu eröffnen. Enden wird das Festival am Samstag, dem 12. Juli 2014 mit einem Konzert von Till Brönner & His Piano Friends in der Philharmonie Essen.

So versprechen die Schwerpunkte wieder außergewöhnliche Aufführungen. Wobei Schwerpunkte sind es ja nicht so recht, vielmehr sind es Stücke, die der Intendant Prof. Franz Xaver Ohnesorg besonders gewürdigt sehen will. Zum einen sieht sich das Klavier-Festival dem 150. Geburtstag von Richard Strauß verbunden. Zum anderen sieht man sich dem späten Beethoven verpflichtet. Und ein herausragender Leckerbissen, es gibt eine Erkundung oder Entdeckung des Klaviers „Für die linke Hand“. Einen besonderen Raum räumt man der Welt der Etüden ein, die ursprünglich als Übungsstücke gedacht waren und sich später zu einem eigenständigen musikalischen Genre entwickelten.

Der YEAH! Young EARopean Award 2013, also der begehrte europäischen Preis für innovative Musikprojekte, wurde dem Education Team des Klavier-Festivals Ruhr verliehen. Das spornt an. So wird es erstmals ein Jahresthema geben: „Ein Jahr mit György Ligeti“. Der 2006 verstorbene György Ligeti gilt als einer der bedeutenden Komponisten des 20.Jahrhunderts aber auch als Erneuerer der Neuen Musik. Das Ligeti Projekt ist spartenübergreifend angelegt und ist mit dem französischen Pianisten und Ligeti-Interpreten Pierre-Laurent Aimard entstanden. Geleitet von dem Education Team des Klavier-Festivals Ruhr, als auch erfahrenen Künstlern und Lehrern, können Teilnehmer ihre musischen Fähigkeiten weiter entwickeln. Viele Altersgruppen und Schulformen werden bewusst angesprochen. Auch ein Familienkonzert „Herr Ligeti reist nach Afrika“ für Menschen von 5 bis 99 Jahren  zeigt das Besondere dieses Education Projektes. Es gibt eine Ligeti Nacht mit Pierre-Laurent Aimard. Auf einem Inklusionsabend werden sich Grundschüler, Förderschüler und Gymnasiasten musikalisch und tänzerisch mit dem Ungarn Ligeti auseinander setzen.

Impressionen am Flügel  Foto: © Linde Arndt

Impressionen am Flügel Foto: © Linde Arndt

„Die Besten der Besten“ fanden immer im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr einen besonderen Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb. Spielorte sind das Harenberg City Center in Dortmund und Schloss Horst, Gelsenkirchen. So setzten sich die Nachwuchspianisten des Klavier-Festivals Ruhr, die innerhalb eines Klavier-Festivals Ruhr aufgetreten waren, in späteren Wettbewerben immer durch, ja, sie belegten immer die vorderen Plätze.

„Ausgezeichnete Kinder“ zeigt, zu welchen beeindruckenden musikalischen Leistungen Kinder und Jugendliche in der Lage sind. Preisträger des traditionsreichen Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des Essener „Rotary Klavier Wettbewerbs Jugend“ laden denn auch konsequenterweise die ganze Familie zu einem Matineekonzert ein. Der Erlös dieser Veranstaltung fließt notleidenden Kinder im Ruhrgebiet zu. Christian Schruff vom RBB wird dieses Konzert moderieren, wobei er noch einen übers Internet gewählten Co-Moderator zur Seite gestellt bekommt.

Kommen wir zu den Schwerpunkten, die im Rahmen des Klavier-Festival Ruhr vom 9. Mai bis zum 12. Juli 2014 zur Aufführung gelangen.
Es ist der frühe Richard Strauß der durch das Festival besondere Beachtung findet. Sei es die h-Moll Klaviersonate op 5, die Strauß als 16-Jähriger schrieb oder die frühen kammermusikalischen Werke aus der Münchener Zeit, alles Werke, die den jungen Strauß schon als Genie ausweisen. Dies aber nur ein paar Werke, neben vielen anderen, die zur Aufführung gelangen.
Der späte Beethoven wird mit den selten aufgeführten letzten drei Klaviersonaten in den Interpretationen von Krystian Zimmerman, András Schiff und Igor Levit zu hören sein.

Nebenbei bemerkt wird dem polnischen Pianisten Krystian Zimmerman der Preis des Klavier-Festivals Ruhr 2014 auf seinem Konzert am 3. Juni 2014 in der Wuppertaler Stadthalle in Form der Stahlplastik „Diapason“ überreicht.

Das Klavier-Festival Ruhr hat sich der Erkundung gewidmet. „Für die linke Hand“ wollte man in der Klavierliteratur erkunden; denn vor 100 Jahre verlor der Pianist Paul Wittgenstein im 1. Weltkrieg, der zu der dunklen Geschichte des europäischen Kontinents gehört, den rechten Arm. Durch den Ehrgeiz dieses Pianisten erfuhren die Kompositionen eine erhebliche Bereicherung. Der Pianist Leon Fleischer, der durch eine heimtückische Krankheit, nur mit dem linken Arm spielen kann, wird das Klavierkonzert von Maurice Ravel eröffnen. Dieses Ravel Konzert wurde von dem vorgenannten Paul Wittgenstein seinerzeit in Auftrag gegeben.

Prof. Franz Xaver Ohnesorg - Foto: © Linde Arndt

Prof. Franz Xaver Ohnesorg – Foto: © Linde Arndt

Leon Fleischer werden wir aber noch bei einem Podiumsgespräch am 10. Mai mit dem Journalisten Wolfram Goertz und dem Neurowissenschaftler Eckhart Altenmüller hören. Titel: Das machen wir doch mit links! Die linke Hand wird immer mal wieder auftauchen.
Gern gesehene Gäste, wie Robert Levin, Markus Becker, Steve Sloane, Tamara Stefanovich oder Daniel Barenboim setzen immer wieder neue Impulse die inspirierend wirken. Anne-Sophie Mutter meldet sich mit einer deutschen Erstaufführung des Werks „La Follia“ von Krzysztof Penderecki mit ihrem Klavierpartner Lambert Orkis zurück.

Cembalomusik ist das Instrument um barocke Musik zu interpretieren. Professor Christian Rieger wird spannende und selten gespielte Händel Stücke präsentieren.
Zur „Extraschicht“ dürfen wir in der Jahrhunderthalle Bochum Nachwuchspianisten der Musikschulen in Essen, Köln und Düsseldorf, die als Meisterschüler gelten, bei den Interpretation von Etüden verschiedener Komponisten zuhören.

Umgangssprachlich könnte man den Jazz inzwischen dem Klassikbereich zuordnen, wie gesagt umgangssprachlich. Und so wird das Klavier-Festival Ruhr mit „JazzLine“ dem Jazz auf der Bühne breiten Raum geben. Der Kanadier Chilly Gonzales, Chick Corea, der Kubaner „Chucho“ Valdés, Pablo Held, Jacks Terrasson oder das Monty Alexander Trio  – alles Jazzpianisten, die immer weltweit vor vollen Häuser spielen. Till Brönner, der populärste Jazztrompeter, kommt mit seinen Lieblingspianisten Jacob Karlzon und Antonio Faraò.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, viele große Pianisten unserer Zeit haben das Klavier-Festival Ruhr fest in ihrem Terminkalender notiert. Aber auch die andere Seite, so findet man klangvolle Debütanten in den Programmheften des Klavier-Festival Ruhr 2014.

Claudia Eckes-Kohlrautz  stellt das Educationsprogramm vor  Foto: © Linde Arndt

Claudia Eckes-Kohlrautz stellt das Educationsprogramm vor Foto: © Linde Arndt

Kulturelle Bildung wollte die Stiftung Mercator 2014 in den Vordergrund gestellt sehen. So wird es Children´s Corner-Konzerte geben. Hier wird durch das Education Team der Blick auf den Übergang zwischen Kindertagesstätte und Grundschule gelenkt. Richard McNicol präsentiert mit dem Kammerensembles der Bochumer Symphoniker und den Festival Pianisten den Kindern eien mit Musik von György Ligeti illustrierte Version von „Der Nebelmann“ von Tomi Ingerer. Hier sieht man das Mitmachen von Kindern und Lehrpersonal als Bereicherung.

Maike Middelmann   Foto: © Linde Arndt

Maike Middelmann, neue Vorsitzende des Förderverein Klavier-Festivals Ruhr
Foto: © Linde Arndt

Eine Änderung bei dem Förderverein des Klavier-Festivals Ruhr sei noch erwähnt. Es ist die Nachfolge von Prof. Dr. Hartmut Griepentrog die nun durch Frau Maike Middelmann als neue Vorsitzende eingenommen wird. So hat der Freundeskreis mehrere Kindergärten mit einem Klavier ausgestattet, so Frau Middelmann in ihren einleitenden Worten.
Die Vorstellung des Klavier-Festival Ruhr 2014 wurde von Prof. Franz Xaver Ohnesorg geleitet, der wie immer mit seinen Ausführungen die Anwesenden in seinen Bann zog.

Statistik als Chronistenpflicht: Es wird 64 Veranstaltungen in 19 Veranstaltungsorte geben, dabei werden 113 Solisten, 10 Orchester und Ensembles auftreten. 1 Welterstaufführung und 3 deutsche Erstaufführungen und 350 Kompositionen gelangen zur Aufführung.

Weitere Informationen, sowie auch die Möglichkeit entsprechende Karten zu ordern, erhalten Sie über die Seite http://www.klavierfestival.de

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european-mosaic aus Essen.

 

Angela Merkel und Antoine de Saint-Exupèry haben Recht!

Unperfekthaus Essen  Foto: © uph

Unperfekthaus Essen Foto: © uph


[la] Zunächst noch einmal allen Lesern ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2014. Wir haben unser Traumziel, die 1 Million-Usermarke pro Monat noch im alten Jahr verwirklichen können. Das gibt uns neuen Auftrieb, noch aktiver für unser Magazin – und damit auch für Sie – tätig zu sein.

So war unser Herausstellungsmerkmal, dass wir nicht nur vor die Haustür schauen, sondern in einem weiten Bereich der Nachbarstädte, des Ruhrgebietes und vieler weiterer Städte tätig sind [ebenso wie in unserem seit einem Jahr redaktionell aufgenommenen Tätigkeitsbereich bei der EU in Brüssel].


Dieses „aufsaugen von Impulsen“ gibt uns neue Kraft und neue Ideen und Überlegungen. Und diese Erfahrungen möchten wir mit Ihnen teilen.

Daher wundern Sie sich bitte nicht, wenn wir heute eine Einladung des Unperfekthauses in Essen veröffentlichen. Es ist egal, wo jemand Ideen hat und sich  kreativ für „seine Stadt“ einsetzt. Wir alle sind ein Teil des Ganzen und können, wenn wir aufmerksam sind, nur voneinander lernen.

 

Und nun zur Einladung:

 Angela Merkel und Antoine de Saint-Exupèry haben Recht!

Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“ schrieb Antoine de Saint-Exupèry, und Angela Merkel geht in genau die gleiche Richtung, wenn sie in der Neujahrsansprache betont: „Am Anfang sind es oft nur wenige, die voraus gehen, einen Stein ins Rollen bringen und Veränderung möglich machen„.

 

In diesem Sinne möchte ich dazu einladen, über die Messe Essen nachzudenken. Denn m.E. macht es keinen Sinn, wenn Menschen, die sich ihr ganzes Leben noch nie mit Messen beschäftigt haben, plötzlich lautstark darüber diskutieren, ob da irgendwelche Kosten realistisch geplant wurden, ob die Baupläne für das Messegeschäft optimal sind uswusw…
ICH habe für solche Fragen keine Qualifikation, und als Pate für den Bereich „Essen.Engagiert“ im Stadtentwicklungsprozess Essen.2030 möchte ich hiermit dazu einladen, etwas zu tun, das ICH und viele engagierte Bürger, Unternehmer und Vereine KÖNNEN:
Lasst uns am kommenden Samstag, 4.1. um 14 Uhr über Ideen nachdenken,
wie wir Bürger, Vereine und Unternehmen „Messe Essen“ für unsere Zwecke nutzen können!
Ort: Unperfekthaus (Anfahrtsbeschreibung…)

Wer will, zahlt die üblichen 6,50€ Kostenanteil für beliebig viele Getränke und die Räume, die wir im Unperfekthaus nutzen. Wer nichts zahlen will, ist von mir eingeladen. Städtische oder Messe-Mittel werden nicht aufgewandt.
Die Messe ist kein Kostenfaktor, sondern eine Chance! Engagierte Bürger KÖNNEN es genießen, Messebesucher gastlich in unserer Stadt zu empfangen. Restaurant Besitzer KÖNNEN während der Security-Messe Krimi-Dinner anbieten. Kultureinrichtungen KÖNNEN während der SHK-Sanitärmesse Händels Wassermusik aufführen. Ehemalige Zechen KÖNNEN während der Schweissen&Schneiden das größte Holzkohle-Grillfest Deutschlands veranstalten. Vereine und Firmen KÖNNEN die Fachleute, die während passender Messethemen in der Stadt sind, zum Austausch einladen oder ihnen etwas bieten. Die Freie Kulturszene KANN passend zu jedem Messethema Stücke entwickeln und dann ganze Aufführungen teuer an Firmen verkaufen.
Das sind nur Beispiele. Lasst uns aufhören, über Sachen zu reden, von denen wir nichts verstehen und anfangen, anzupacken. Mit dem, was wir KÖNNEN! Das Beste, was der Messe passieren kann, ist, wenn ganz viele Akteure in der Stadt helfen, Essen zu einem aussergewöhnlichen Standort zu machen. So läuft das in Leipzig, in Düsseldorf, in Nürnberg und an ganz sicher noch viel mehr Messe-Orten. Wir tun etwas Bewährtes!
 
Eigenen Nutzen mit Nutzen für die Stadt&Messe kombinieren!
Und bitte keine Scheu davor, persönlichen Vorteil von eigenem Engagement haben zu wollen und das auch lautstark zu vertreten! Es breitet sich eine seltsame Stimmung aus, in der alles „GUT“ ist, solange Handelnde bloß keinen Nutzen davon haben. Was für ein Unfug! Die Suppe, die eine ehrenamtliche Helferin unter Rückenschmerzen schlecht gelaunt nur aus reinem Pflichtbewusstsein ausschenkt, kann kein Obdachloser mit gutem Gewissen essen! Erst wenn der eigene Nutzen (gutes Gefühl, Ehre, Kontakte, Wissen, aber auch Geld!) mit gemeinschaftlichem Nutzen KOMBINIERT wird, können beide Seiten ein gutes Gewissen haben (mehr…).
Beispiel: Unperfekthaus
Vom Unperfekthaus aus kooperieren wir inzwischen offiziell mit der Messe Essen und werden zu einer Art Inkubator für neue Messen. Das nutzt der Messe, die vielen Freiberufler, Gründer und Künstler im Unperfekthaus bekommen Profi-Kontakte, und das Unperfekthaus hat wirtschaftliche Vorteile durch Events und Publikum. Für mich ist es erstrebenswert, mit dem, was mir persönlich wichtig ist, auch das Geld für’s eigene Leben, die finanzielle Freiheit für neue Projekte und für die vielen Mitarbeiter in den vielen Projekten zu verdienen. Hinter meinem Engagement für die Messe steht ganz viel Eigeninteresse, sowohl in Form von Spaß, Überzeugung, als auch finanzielles Interesse. Aber GLEICHBERECHTIGT DAZU ist für mich: Siehe hier!!! Man kann Egoismus und Altruismus GLEICHZEITIG verwirklichen.
Kommt jetzt Samstag 4.1. um 14 Uhr in’s Unperfekthaus!
Wir überlegen dann, wie wir die Jahre im Voraus feststehenden Messetermine für unsere Zwecke (und GLEICHZEITIG Nutzen für die Messe/Stadt) nutzen können und bringen uns gegenseitig auf Ideen. Kommt! Ganz besonders dann, wenn Ihr auch eigenen Nutzen für Eure Firma, Verein oder Eure privaten Interessensthemen habt und nicht nur etwas für andere tun wollt, das Euch selbst eigentlich gar nicht interessiert, von dem Ihr aber überzeugt seid, dass es wichtig und für „andere“ ganz toll ist…
EIGEN- UND GEMEINSCHAFTSINTERESSE sollten kombiniert werden!
Liebe Grüße & ein frohes, anpackendes 2014!!!
Reinhard Wiesemann

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Wir werden da sein.
Linde Arndt für EN-Mosaik aus Essen

 

 

Wir wollen die Wirklichkeit mitspielen lassen

J. Simons  Foto: © Linde Arndt

J. Simons Foto: © Linde Arndt

[jpg] Es ist ein ungemütlicher Tag in Duisburg auf dem Weg zur Gebläsehalle. Es nieselt und ist nasskalt als wir den Landschaftspark mit der eindrucksvollen Industriekulisse betreten. Heute soll offiziell der neue Intendant für 2015-2017 vorgestellt werden. Seit Mai war diese Personalie schon bekannt. Es soll der derzeitige Leiter der Münchner Kammerspiele werden, eines der bedeutendsten deutschen Sprechtheater, welches sich immer wieder mit der Gegenwart auseinander setzt – und das seit 100 Jahren. Sie ahnen es, es ist der Niederländer Johan Simons, dem das Ruhrgebiet nach eigenen Angaben ein besonderes Anliegen ist.

Es ist der „Pott“, Kommissionspräsident Barroso nannte das Ruhrgebiet den „melting pot“, der alles hervorbringt aber auch alles einsaugt. Er reagiert und reflektiert, er ist Armenhaus, birgt aber auch  einen Reichtum, den sich manche Region wünscht. Hochkultur und Straßenkultur gehen friedlich ineinander über. Nirgends gibt es mehr Spielstätten mit alten stillgelegten Fabrikbauten der schon längst vergangenen Industriewirtschaft.

Johan Simons liebt diese Gegend, sind es doch die außergewöhnlichen Orte die Johan Simons und Paul Koek als Innovations-Theater, Theater Hollandia, berühmt gemacht hatten. Das Theater Hollandia spielte damals in Ställen, auf Schrottplätzen oder unter Brücken. Unabhängigkeit und Autonomie sollten die Kunst befördern aber auch die Freiheit der Kunst sichtbar machen. Nicht die große Masse, der Mainstream, sollte bestimmen, der freie Geist sollte der Kunst die Wege weisen.

 

Am Panel v.l.:

v.l.:Stephanie Paeleke-Kuhlmann (Pressesprecherin der Ministerin) / NRW Ministerin Ute Schäfer (Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport) / Karola Geiß-Netthöfel ( Regionaldirektorin RVR) / Prof. Heiner Goebbels (amtierende Intendant der Ruhrtriennale) / Johan Simons (zukünftiger Intendant Ruhrtriennale 2015-2017) / Foto: © Linde Arndt

Es war ein lockerer Pressetermin der von der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Ute Schäfer, als Aufsichtsratsvorsitzende der Ruhrtriennale organisiert worden war. Ihre charmante Pressesprecherin Stephanie Paeleke-Kuhlmann moderierte souverän das Treffen. Der amtierende Intendant der Ruhrtriennale, Prof. Heiner Goebbels und die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR) Karola Geiß-Netthöfel wussten aus ihrer Sicht den Wechsel 2015 positiv zu kommentieren.

So ist dies ein normaler wiederholter Wechsel in der Intendanz, der seit Gründung 2002 durch Gerard Mortier nach jedem 3 jährigen Zyklus stattfindet. War der rote Faden bei Professor Willy Decker die Religion, so gestaltete und gestaltet Professor Heiner Goebbels seine Intendanzzeit ohne thematischen Faden. Schwerpunkte waren bis jetzt die Vorstellung von außergewöhnlichen Komponisten wie John Cage oder Harry Partch, beide Avantgardisten der Musiktheorie.

Und jetzt Johan Simons wieder mit einem rotem Faden, er wird die Beziehungen oder Abhängigkeiten zwischen Mensch, Gesellschaft, Staat und den Institutionen in den Vordergrund stellen – also das Soziale. Betrachtungsmaterial findet er im Ruhrgebiet en masse. So versteht er seine Intendanz spartenübergreifend, in welcher Oper, Sprechtheater und Ballett gleichberechtigt nebeneinander stehen. Konkrete Angaben wollte Johan Simons jedoch noch nicht preisgeben. Aus seinen Arbeiten für die Ruhrtriennale konnte man aber schon erkennen, welchen Weg er ab 2015 einschlagen wird. Abgesehen davon, dass seine Äußerungen eine eindeutige Richtung erkennen lassen. So ist besonders das 2002 inszenierte Stück „Fall der Götter“ nach Luchino Visconti mit der Theatergruppe ZT Hollandia als herausragend hervorzuheben und richtungsweisend.

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Bitter stießen bei der Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR) Karola Geiß-Netthöfel die in letzter Zeit aufkommenden Kommentare zum Ruhrgebiet auf, in denen das Ruhrgebiet als Armenhaus dargestellt wurde. Sie verwies auf den ungeheuren Wandel des Ruhrgebietes, weg von Kohle und Stahl und hin zu mehr Dienstleistungen und eines international anerkannten Kunstbetriebes mit anerkannten Einrichtungen wie der Ruhrtriennale. Man müsse mal auf die Parkplätze gehen, wo Autokennzeichen aus der gesamten europäischen Union zu den Aufführungen zu sehen sind. Recht hat sie.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg (18.11.2013)

Das Unsichtbare sichtbar machen

Taryn Simon

Taryn Simon Foto: © Linde Arndt

[jpg] Taryn Simon präsentiert im Folkwang Museum von ihr selber ausgesuchte, eigene Werke der Öffentlichkeit. Taryn Simon ist Inhaberin des Guggenheim Fellowship der John Simon Guggenheim Memorial Foundation seit 2001 für ihre Arbeit „The Innocents“.

Die US-Amerikanerin Simon präsentiert vom 9. Nov. 2013 – 2.März 2014 selbst ausgesuchte Bilder aus der Olbricht Collection des Sammlers Thomas Olbricht.
Es sind ihre drei umfangreichen Werkreihen:

  • A Living Man Declared Dead And Other Chapters
  • The Innocents
  • An American Index of the Hidden an Unfamiliar

aus denen die ausgestellten Exponate stammen.

Streng genommen ist Taryn Simon eine Fotografin, die mit ihrer Kamera Aufnahmen macht. Tatsächlich ist sie jedoch eine Konzeptkünstlerin mit Kamera, die das nicht gesagte, das stigmatisierte, tabuisierte oder auch vergessene Geschehen in die Öffentlichkeit bringt. Sie zeigt nicht die Handlung sondern das vergessene Ergebnis. Und das so, dass es im Kontext zum gesellschaftlichen Normen- und Wertegefüge steht. Dadurch wird der Verstoß gegen diese als gemeinsam erachteten Normen und Werte als Paradox sichtbar. Dem Besucher eröffnet sich die andere Welt jenseits der gemeinsamen, immer wider ritualisierten, Welt des angeblich Schönen, wo alles in Ordnung ist.

Taryn Simon erklärt ihre Werke  Foto: © Linde Arndt

Taryn Simon erklärt ihre Werke Foto: © Linde Arndt

In den USA existiert die Todesstrafe, die Rechtsprechung ist unstrittig rassistisch geprägt. Die sogenannten „coloured“ Angeklagten haben in den USA kaum eine wirkliche Chance auf einen fairen Prozess. Als die DNS Analyse in der Kriminalistik eingeführt wurde, überprüfte man auch die schon Verurteilten. Es stellte sich danach ein sehr hoher Prozentsatz von Fehlurteilen heraus. Aus diesem Grund haben viele Staaten der USA die Todesstrafe abgeschafft oder führten sie nicht mehr aus.

So suchte Taryn Simon die Unschuldigen auf und stellte sie in den Kontext zu dem Umfeld in dem sie angeblich dieses Verbrechen begangen haben sollten. Der Tatort wurde nun designt mit der Straftat und dem falschen Täter, der aber schon Jahre dieser Tat verbüßt hat. Es ist die Schande der Gesellschaft, die mit schlechten Fotos, Phantombildern, oberflächlichen Aussagen,  auf die Schnelle zu einem Urteil kam.

Die Fantasie führt uns zu der Tat und lässt uns erschauern über das Unrecht welches durch Unrecht gesühnt werden sollte.
„Meine Arbeit lebt auch von der Balance zwischen ästhetischer Konstruktion und konzeptuellem Hintergrund“ , so Taryn Simon. Und so ist sie nicht nur Fotografin, vielmehr ist sie auch Journalistin,  die mit kühler Aufklärungsarbeit die anhaltenden Irrationalismen dieses Lebens aufzeigt.

Einige WerkeFotos Linde Arndt


Taryn Simon

There Are Some Who Are in Darkness
9. Nov. 2013 – 2. März 2014
Works from the Olbricht Collection,
Selected by the Artist

Eröffnung der Ausstellung: Fr, 8. November, 19 Uhr

Di bis So 10 bis 18 Uhr
Fr 10 bis 22.30 Uhr
Mo: geschlossen

Geöffnet:
Karfreitag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam,
3. Oktober, Allerheiligen, 2. Weihnachtsfeiertag

Geschlossen:
Heiligabend, 25. Dezember, Silvester, Neujahr

Besucherbüro Folkwang
T +49 201 8845 444
info@museum-folkwang.essen.de
Museumsplatz 1, 45128 Essen

Besucher- und Postanschrift
Museumsplatz 1, 45128 Essen




Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

„Kultur bildet! Bildet Kultur?“

Mit einem ersten Tropfen Wasser kann ein Fluss entstehen

– Mercator Lectur 2013 –

Mercator lecture- am Panel v.l.: Hermann van Veen /  Foto: Linde Arndt

Mercator lecture- am Panel v.l.: Herman van Veen /Shermin Langhoff / Winfried Kneip Andrea Thilo
Foto: Linde Arndt

[jpg] Es war die 6. Mercator Lecture in der Essener Philharmonie. Ralf Ruhrmann, Stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Mercator Stiftung, begrüßte die etwa 300 anwesenden Gäste. Einer der Gäste war die Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann. Diesmal sollte der Abend ganz im Zeichen der Kultur und der kulturellen Bildung stehen. Neben Klimawandel und Integration ist die kulturelle Bildung eine der drei Anliegen der Mercator Stiftung. Es geht in diesem Zusammenhang um die Teilhabe an dieser Bildung. Um eine gleichberechtigte Mitwirkung an unserer Gesellschaft zu erreichen ist die kulturelle Bildung ein Weg. Leider wird die kulturelle Bildung wesentlich unterschätzt obwohl man mit ihr zu den für die Gesellschaft so wichtigen Basiskompetenzen geführt wird. Und so leitete Ralf Ruhrmann auf die Moderatorin Andrea Thilo über, die den angekündigten Gast Herman van Veen einführte. „Es geht mit Herman van Veen und seiner musikalischen Begleiterin Edith Leerkes heute abend um das Kind in uns„, so Andrea Thilo. Und so berüßte sie Herman van Veen, der an dem Abend Skizzen einer ihm am Herzen liegenden kulturellen Bildung aufzeigen sollte.

-Herman van Veen-

Herman van Veen  Foto: Linde Arndt

Herman van Veen Foto: Linde Arndt

Es gibt Menschen die einen ein ganzes Leben begleiten. Sie sind nicht aufdringlich, sie sind auch keine Marktschreier oder gar primitiv oder penetrant, wie man es heute so überall sieht.

Herman van Veen ist solch ein Mensch der einem im Leben immer mal begegnet. Sofort findet eine innere Wiedersehensfeier statt, die Spannung steigt und van Veen bringt einem die nicht mit ihm erlebte Zeit in Erinnerung. Herman van Veen ist ein niederländischer Sänger, Violinist, Schriftsteller, Clown, Liedertexter und Liederkomponist. Mit dem Lied Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl wurde er in Deutschland 1972 sehr schnell bekannt. Die Freundschaft zu Alfred Biolek verhalf ihm in Deutschland zum Durchbruch.

Heute ist van Veen Botschafter der Unicef und setzt sich weltweit für die Würde der Kinder ein. In den 80ern erschuf er die Musikfabel der Ente Kwak und die Zeichentrickserie Alfred Jodocus Kwak, die sofort einem größeren Publikum gefiel. Die Ente Alfred Jodocus Kwak diente ihm sodann als Transporter für viele Botschaften an Kinder und Erwachsene.

Kurzweilig nahm Herman van Veen sein Publikum an die Hand, indem er eine Alltagsgeschichte von seinem Enkel erzählte. Als er mit seinem Enkel unterwegs war, schaute dieser in der Straßenbahn eine schwangere Frau an. Van Veen erklärte ihm, dass diese Frau schwanger sei und das Baby den dicken Bauch machen würde. Sein Enkel wartete ein bisschen und fragte dann die Frau, warum haben sie denn das Baby aufgegessen? Es sind liebenswürdige Geschichten die den Menschen von Anfang an sympathisch erscheinen lassen, so auch hier den Enkel.

Und schon sprach er von den menschlichen Begabungen die für ihn individuell sind. Ziel ist es die Entwicklungen dieses Menschen zu unterstützen. Es gibt einen großen göttlichen Plan der alle Individuen miteinander verbindet. Wo geben und nehmen sich immer die Waage hält, man gibt ohne einen Dank zu erwarten. So könnte man die Lebensphilosophie dieses großen Mannes umschreiben.

Es waren seine Eltern, speziell sein Vater der ihm die große Liebe beibrachte, die ihn prägte und zu dem machte was er heute ist. Einen großen Mittler zwischen der Erwachsenen- und Kinderwelt.

Und so handelte auch das vorgetragene Lied von diesem großen göttlichen Plan der so manches mal in Erfüllung gehen kann.

 

-Diskussion-

In der nachfolgenden Diskussion begrüßte Andrea Thilo die Intendantin des Maxim Gorki Theaters Berlin, Frau Shermin Langhoff, und Winfried Kneip, den Leiter des Kompetenzzentrums Bildung der Stiftung Mercator ( ehemaliger Geschäftsführer der Yehudi Menuhin Stiftung ) die neben Herman van Veen Platz genommen hatten. Am Panel ist man sich einig, Herman van Veen ist immer authentisch in seinem Auftreten. Er lebt das was er singt. Nicht umsonst ist er Botschafter der Unicef geworden. Andrea Thilo sprach von einer Verwandlung die man bei einer Begegnung mit Herman van Veen erfährt.

Van Veen sieht jedoch Bildung nicht als die klassische Bildung, vielmehr sieht er Bildung im Zusammenhang mit der Kultur als einen Prozess, in dem der junge Mensch eine persönliche Orientierung mit macht. Kulturelle Bildung hat aber auch nicht nur den zivilisatorischen Aspekt. Vielmehr geht sie darüber hinaus, indem sie die moralische, ethische Attitüde einschließt. Kulturelle Bildung hat keinen Abschluss, sie endet nie. Lebenslanges Lernen ist die konsequente Umsetzung dieser kulturellen Bildung. Eine der Cluster der Mercator Stiftung ist die Kultur und damit auch und gerade die kulturelle Bildung, so Winfried Kneip.

Publikum der 6. Lecture Mercator  Foto: Linde Arndt

Publikum der 6. Lecture Mercator Foto: Linde Arndt

So erinnerte mich die Welt eines Herman van Veen an Neill’s Summerhill School, in der Kinder ihre Ziele selber bestimmen und erreichen konnten. Es war nicht so sehr die akademisch geprägte Schule mit klaren Zielen. Vielmehr schaute man wie sich ein Kind entwickelte, sah seine Irrtümer und Fehler als Teil des Lernprozesses. Und, was bei Herman van Veen so wichtig ist, ist die Liebe.

Liebe als grenzenloses Geben dem Kind gegenüber. Liebe als um die Lebensweisheit wissendes Element, welches dem Gegenüber zur Seite steht.

Andrea Thilo sagte es schon, es ist die Verwandlung, die in der Begegnung mit Herman van Veen vor sich geht. Er ist die Inspiration die einem die Kraft gibt sich den Herausforderungen zu stellen.

Wie sagte Herman van Veen, es ist nur ein Geben, nur ein Schenken – bedingungslos.

-Perspektiven-

v.l.: Herman van Veen / Silvia Löhrmann / Lorentz  Foto: Linde Arndt

v.l.: Herman van Veen / Sylvia Löhrmann (Ministerin für Schule und Weiterbildung] /Prof. Dr. Bernhard Lorentz [Präsident der Stiftung Mercator] Foto: Linde Arndt

Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, erinnerte an die drei Cluster der Mercator Stiftung, die Kultur, den Klimawandel und die Integration. 2012 wurde in Pekin mit Michael Kahn-Ackermann (langjähriger Regionalleiter der Goethe-Institute in China und Taiwan), ein Projektbüro eröffnet um die Verständigung zwischen China und Europa besser darzustellen.

So freut sich Bernhard Lorentz schon auf 2014 in der es nicht nur Leuchttürme geben wird, vielmehr werden ganze Lichterketten der kulturellen Bildung zum Erstrahlen gebracht werden. Und er wandte sich an Sylvia Löhrmann, der Ministerin für Schule und Weiterbildung, mit der er sich in der Ausführung seiner Vorhaben für 2014 verbunden fühlt. Es geht um RuhrFutur. „RuhrFutur schließt zum ersten Mal Kommunen, Hochschulen und das Land NRW in einer neuen Verantwortungsgemeinschaft mit gemeinsamen Zielen zusammen. So werden Synergien geschaffen, die bisher nicht möglich waren“, so Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Präsident Stiftung Mercator. Damit soll der Wandel des Ruhrgebietes in positive Bahnen gelenkt werden. So werden die Stiftungsziele, nach einer derzeitigen Überprüfung in 2014, in die Strategie „Mercator 2020“ einfließen, die im kommenden Jahr vorgestellt wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen